[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abführen von Wärme mittels eines Verdampferfluids,
das in einem Prozeßraum in thermischen Kontakt mit einem zu kühlenden Medium gebracht
und dabei in den dampfförmigen Zustand überführt wird. Ferner betrifft sie eine Vorrichtung
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
[0002] Kälteanlagen werden vielfach noch mit Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoff (FCKW-)haltigen
Verdampferfluiden betrieben. Zwar wird wegen der Schädlichkeit dieser Substanzen für
die Erdatmosphäre immer stärker deren Substitution gefordert, jedoch konnte bis heute
noch keine vollständig befriedigende Ersatzflüssigkeit gefunden werden. Aus diesem
Grund wird zunehmend häufiger wieder auf Ammoniak (NH₃) als Verdampferfluid zurückgegriffen,
dessen Einsatz in der Kältetechnik bereits seit langem bekannt ist.
[0003] Ammoniak stellt in höheren Konzentrationen nicht nur eine gesundheitsgefährdende
Substanz dar, es ist zudem brennbar und innerhalb gewisser Grenzen, etwa zwischen
15 und 27 Volumenprozent, in Luft explosiv. Deshalb wird angestrebt, die in einer
Kälteanlage vorhandene Ammoniakmenge möglichst gering zu halten und man versucht,
statt sogenannter "nasser", d.h. mit flüssigem Kältemittel überfluteter Verdampfungswärmetauscher
"trockene" Verdampfer einzusetzen, in denen sich zu jedem Zeitpunkt nur die Menge
flüssigen Ammoniaks befindet, die für die Aufnahme und Abführung der gerade anfallenden
Wärme erforderlich ist.
[0004] Ein derartiges Konzept aber hat bei dem Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff zur Folge,
daß in einem nach diesem Verfahren betriebenen Verdampfungswärmetauscher grundsätzlich
drei Zonen existieren, in denen unterschiedliche, voneinander abhängige Prozesse ablaufen.
Dies sind im einzelnen: eine erste Zone, in der flüssiges, unterkühltes Ammoniak auf
die Siedetemperatur erhitzt wird, eine zweite Zone, in der das Ammoniak bei praktisch
konstanter Temperatur verdampft, und eine dritte Zone, in der das dampfförmige Ammoniak,
wenn auch in der Regel nur geringfügig, überhitzt wird.
[0005] Das zu kühlende Medium, bei dem es sich im Bereich der chemischen Verfahrenstechnik
beispielsweise um eine Substanz bzw. ein Gemisch von Substanzen handelt, in der bzw.
in dem gerade eine Reaktion abläuft, gelangt dadurch mit wenigstens drei verschiedenen
Bereichen in thermischen Kontakt, in denen die Temperatur der jeweiligen Wärmesenke
unterschiedlich ist und in denen unterschiedliche Wärmeübergangswiderstände vorliegen.
Insbesondere im Verdampfungsbereich, d.h. in der zweiten Zone, hängt der Wärmeübergangskoeffizient
sehr stark vom Dampfgehalt ab. Derartige Ungleichmäßigkeiten auf der Verdampferseite
aber können zu Dishomogenitäten auf der Seite des zu kühlenden Mediums mit möglicherweise
sehr nachteiligen Effekten, beispielsweise bei der Produktion chemischer Substanzen,
führen. Bei "nassen" Verdampfern sind diese Probleme weitgehend ausgeschlossen, da
in diesem Fall die Dampfqualität und die Verdampfungstemperatur in allen Stellen des
Prozeßraumes nahezu konstant gehalten werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem sich auch bei sogenannten
"trockenen" Verdampfungswärmetauschern ein möglichst gleichmäßiger Verlauf der Wärmesenkentemperatur
sowie der Wärmeübergangswiderstände im gesamten Prozeßraum erzielen läßt. Weiterhin
ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
bereitzustellen.
[0007] Die Erfindung löst die erste Aufgabe durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0008] Hierbei wird erfindungsgemäß ein Teilstrom des im Prozeßraum gebildeten Dampfes aus
dem Austrittsbereich der Strömung wieder in die Verdampfungszone zurückgeführt und
dort dem zu verdampfenden, in den Prozeßraum eintretenden Fluid zugemischt. Diese
Rezirkulation eines Teilstroms des verdampften Mediums hat zur Folge, daß der Dampfgehalt
und damit der Wärmeübergangskoeffizient bereits im vorderen Bereich des Prozeßraumes,
bei beginnender Verdampfung, auf denjenigen Wert angehoben wird, der ohne diese Maßnahme
erst im strömungsmäßig gesehen hinteren Bereich des Prozeßraumes, nahe dem Auslaß
für den erzeugten Dampf, auftreten würde. Ferner wird durch die in weiterer Ausgestaltung
des Verfahrens nach der Erfindung vorgesehene Vermischung von überhitztem und nassem
Dampf eine weitgehende Vergleichmäßigung des Temperaturverlaufs im Prozeßraum erzielt,
die sich nachhaltig positiv auf den auf der wärmeabgebenden Seite ablaufenden Prozeß
auswirkt.
[0009] Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist als Verdampferfluid
Ammoniak (NH₃) vorgesehen, jedoch ist das Verfahren keineswegs auf die Verwendung
dieser Substanz beschränkt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
anstelle von überhitztem Dampf, der dem Prozeßraum nahe dem Auslaßbereich entnommen
wird, den rückzuführenden Teil-Dampfstrom einem näher an der Eintrittsseite für das
zu verdampfende Medium gelegenen Teilbereich des Prozeßraumes zu entnehmen, in dem
ein zwar bereits hoher Gehalt an Dampf vorliegt, der aber noch Anteile von unverdampftem
Fluid enthält und der deswegen noch als "naß" bezeichnet werden kann. Dies kann durch
eine Separation von Flüssigkeit und Dampf geschehen, durch die in diesem Teilbereich
des Prozeßraumes eine Reduzierung des Dampfgehaltes auf Werte herbeigeführt wird,
wie sie sich ohne die erfindungsgemäß vorgesehene Rückführung eines Teil-Dampfstromes
in den Eintrittsbereich in diesem Teil des Prozeßraumes einstellen würden. Diese Variante
des Verfahrens nach der Erfindung hat zwar zur Folge, daß durch die vorgesehene Vermischung
im Eintrittsbereich kein Temperaturausgleich für den gesamten Prozeßraum erreicht
wird, da die beiden sich mischenden Teilströme praktisch die gleiche Temperatur aufweisen,
jedoch wird durch diese Maßnahme andererseits der Bereich sehr hoher Wärmeübergangszahl
maßgeblich verkleinert und beschränkt sich praktisch nur noch auf die unmittelbare
Umgebung des Auslaßbereichs.
[0010] Der Wärmeübergang einer in Rohren verdampfenden Flüssigkeitsströmung hängt von den
folgenden Parametern ab:
- Wärmeübergang der reinen Flüssigkeitsströmung
- Wärmeübergang der reinen Gasströmung
- Verhältnis der spezifischen Dichten der Flüssigkeit und des Gases
- Aktueller Dampfgehalt.
[0011] Er nimmt seinen kleinsten Wert bei 100% Dampfgehalt (geringe Wärmeleitfähigkeit)
und seinen größten Wert bei etwa 80-90% Dampfgehalt (hohe Strömungsgeschwindigkeit)
an.
[0012] Die Erhöhung ist so groß, beispielsweise etwa Faktor 20 bei Wasser, daß es für einige
Prozesse sinnvoll erscheint, diesen Bereich (80-90% Dampfgehalt) zu vermeiden.
[0013] Die Lösung der weiteren Aufgabe erfolgt durch einen Verdampfungswärmetauscher mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 6. Vorteilhafte Weiterbildungen
des Wärmetauschers nach der Erfindung beziehen sich auf besonders geeignete Maßnahmen
zur Erzielung eines möglichst hohen Wirkungsgrades sowie zur Entnahme des Teil-Dampfstromes
aus dem Prozeßraum und zur Dampfführung im Prozeßraum.
[0014] Im folgenden soll die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Teils einer Kälteanlage,
- Fig. 2 und 3
- einen Längs- und einen Querschnitt durch einen Verdampfungswärmetauscher,
- Fig. 4
- die schematische Darstellung einer zur Anordnung nach Fig. 1 alternativen Anordnung,
- Fig. 5
- einen Detailschnitt durch eine Komponente der Anordnung gemäß Fig. 4 und
- Fig. 6
- die in Fig. 5 gezeigte Anordnung in einer Draufsicht.
[0015] Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Teil einer Kälteanlage besteht aus einem mehrstufig,
in diesem Fall zweistufig aufgebauten Verdampfungswärmetauscher 1. Die beiden Stufen
dieses Wärmetauschers 1, der Vorverdampfer 2 und der Hauptverdampfer 2, umfassen jeweils
zylindrische Prozeßräume 4 und 5, durch die in einem ersten Rohrleitungssystem 6 ein
zu kühlendes Medium geleitet wird. Zugleich wird in diese Prozeßräume 4 und 5 das
zu verdampfende Medium, im Fall des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels Ammoniak
(NH₃), über ein zweites Rohrleitungssystem 7 eingebracht. An dieses zweite Rohrleitungssystem
7 ist eine Rückführleitung 8 angeschlossen. Diese verbindet den Auslaßbereich des
Hauptverdampfers 3 mit dessen Einlaßbereich. Die Leitungssysteme 6, 7 und 8 werden
dabei jeweils in der durch Pfeile angedeuteten Richtung durchströmt, d.h., das zu
kühlende Medium durchströmt die Anordnung in entgegengesetzter Richtung wie das zu
verdampfende Medium. Dadurch ergibt sich eine optimale Nutzung des eingesetzten Verdampferfluids.
Ein Teil des im Hauptverdampfer 3 erzeugten und gegebenenfalls leicht überhitzten
trockenen, d.h. keine flüssigen Bestandteile mehr enthaltenen Dampfes wird nach dem
Verlassen des Prozeßraumes 5 über die Rückführleitung 8 an den Eintrittsbereich des
Hauptverdampfers 3 zurückgeführt, dort mit dem aus dem Vorverdampfer 2 einströmenden
nassen Ammoniakdampf vermischt und erneut in den Hauptverdampfer 3 eingespritzt. Durch
diese Rezirkulation eines Teils des Ammoniak-Dampfstromes wird der Dampfgehalt des
in den Prozeßraum 5 einströmenden Mediums stark angehoben, und es stellt sich zugleich
in diesem Prozeßraum 5 eine weitgehend gleichmäßige Temperaturleitung ein.
[0016] Fig. 2 zeigt einen Verdampfungswärmetauscher 11, wie er im Prinzip dem in Fig. 1
dargestellten Hauptwärmetauscher 3 entspricht. Er besteht aus einem zylindrischen
Prozeßraum 12, in dem ein Bündel von Einzelrohren 13 angeordnet ist. Durch diese Rohre
13 wird jedoch, anders als bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung, das zu verdampfende
Medium, auch in diesem Fall wieder Ammoniak, geleitet, während das zu kühlende Medium
den zwischen den Rohren 13 verbleibenden Teil des Prozeßraumes 12 durchströmt. Die
einzelnen Rohre 13 sind, wie durch die Querschnittdarstellung in Fig. 3 verdeutlicht
werden soll, zu, zwei separaten Bündeln 14 und 15 zusammengefaßt, von denen das Rohrbündel
15 das, Bündel 14 konzentrisch umgibt.
[0017] Das innenliegende Rohrbündel 14 ist über eine sich an den Endbereichen konisch erweiternde
Zuleitung 16 mit einem Einlaßventil 17 verbunden, das eine Einspritzdüse 18 beaufschlagt.
Über einen Sammelraum 19, der an dem dem Einlaßventil 17 abgewandten Endbereich des
Prozeßraumes 12 angeordnet ist, sind die beiden Rohrbündel 14 und 15 miteinander verbunden.
Schließlich mündet das äußere Rohrbündel 15 einlaßseitig in einen sich konisch verjüngenden
Sammelraum 20, an den sich ein radial angeordneter Auslaß 21 anschließt. Zugleich
ist der Sammelraum 20 aber auch über eine Rückführöffnung 22 mit der Zuleitung 16
für das erste Rohrbündel 14 verbunden. Die Zu- und Abfuhr für das zu kühlende Medium
erfolgen über einen ringförmigen Einlaßraum 23 und einen Auslaßraum 24.
[0018] Bei der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Anordnung wird das Verdampferfluid, das
bereits aus einem hier nicht dargestellten Vorverdampfer stammt, über das Einlaßventil
17, die Einspritzdüse 18 sowie die Rohrleitung 16 in das innere Rohrbündel 14 eingespeist.
Durch den thermischen Kontakt mit dem im Gegenstrom an den Rohren 13 vorbeiströmenden
zu kühlenden Medium und den dabei erfolgenden Wärmeübergang wird das noch verbleibende
flüssige Verdampferfluid nahezu vollständig in den dampfförmigen Aggregatzustand überführt.
In den Sammelraum 19 gelangt dadurch ein bereits vergleichsweise trockener, d.h. kaum
noch Anteile an unverdampftem Ammoniak enthaltender Dampf, der hier in seiner Strömungsrichtung
umgelenkt und in das äußere Rohrbündel 15 geleitet wird. In diesem strömt er unter
weiterer Wärmeaufnahme in den zweiten Sammelraum 20. Auf diesem Weg ist nicht nur
das etwaig noch vorhandene, restliche flüssige Ammoniak verdampft, sondern zugleich
eine geringfügige Überhitzung erreicht, so daß an dieser Stelle ein trockener und
leicht überhitzter Dampf vorliegt.
[0019] Der Sammelraum 20 weist einen in Richtung auf das Einlaßventil 17 sich leicht verjüngenden
Querschnitt auf, wodurch er als Ejektor wirkt und den Dampf in Richtung auf diese
Querschnittsverjüngung beschleunigt. Die dabei entstehende Druckabsenkung saugt den
nachströmenden Dampf gleichsam durch die Rohranordnung. Während der größere Teil des
in den Ejektor 20 eintretenden trockenen Ammoniakdampfes über den Auslaß 21 abströmt,
gelangt der restliche Teil durch die Öffnung 22 in den die Einspritzdüse 18 umgebenden,
sich ebenfalls konisch verjüngenden Einlaßteil der Zuleitung 16. Dieser Bereich wirkt
somit gleichermaßen als Ejektor, in diesem Fall auf den vom Vorverdampfer einströmenden
Naßdampf, wobei die dabei auftretende Druckabsenkung für das Ansaugen des trockenen
Teildampfstromes genutzt wird. Zugleich ist dieser Bereich als Venturidüse ausgebildet,
so daß es, nach erfolgte Zumischung des trockenen Ammoniakdampfes zum neu einströmenden
nassen Dampf, hinter dieser Düse zu einem erneuten Druckanstieg kommt. Die Wirkung
des zugemischten trockenen Dampfes ist auch hier wieder die gleiche, wie sie, bereits
anhand von Fig. 1 beschrieben wurde.
[0020] An dieser Stelle sei angemerkt, daß es, abweichend von den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen,
nicht in jedem Fall erforderlich ist, einen separaten Vorverdampfer vorzusehen. Die
beschriebene Wirkung der Rezirkulation eines Teils des erzeugten Dampfstromes, nämlich
ein Anheben des Wärmeübergangskoeffizienten im stromabwärtigen (bezogen auf das Verdampferfluid)
Verdampferbereich und einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung, läßt sich selbstverständlich
auch in einem einstufigen Verdampfer nutzen, bei dem in das Einlaßventil 17 ein noch
flüssiges Verdampfermedium ohne Gasanteile eingespeist wird.
[0021] Fig. 4 zeigt einen aus Vorverdampfer 31, Hauptverdampfer 32 und Nachverdampfer 33
bestehenden dreistufigen Verdampfungswärmetauscher. Wie auch bei den vorangehend beschriebenen
Anordnungen können diese Stufen selbstverständlich alle in einem gemeinsamen Gehäuse
integriert sein. Das Leitungssystem für das zu kühlende Medium besteht aus den Rohrleitungen
36, während die Strömung des Verdampferfluids über die Rohrleitungen 37 erfolgt. Anders
als bei den beiden zuvor beschriebenen Anordnungen wird in diesem Fall jedoch der
über die Rückführleitung 38 rezirkulierte Teildampfstrom nicht dem trockenen, überhitzten
Dampfstrom entnommen, wie er am Nachverdampfer 33 vorliegt, sondern aus dem Bereich
hohen, aber nassen Dampfgehaltes, der bei dieser dreistufigen Anordnung am Ausgang
des Hauptverdampfers 32 gegeben ist. Die Entmischung erfolgt mittels eines Zyklonabscheiders
39, der im Detail aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich ist.
[0022] Hierbei handelt es sich um eine trichterförmig aufgebaute Anordnung, in die über
eine radial angebrachte Einlaßöffnung 40 das zu separierende Zweiphasen-Gemisch einströmt.
Unter der Wirkung von Beschleunigungskräften, die aus der konischen Querschnittsverjüngung
resultieren, fließen die in dem Gemisch enthaltenen Flüssigkeitsanteile in eine an
der Spitze des Trichters vorgesehenen Öffnung 41, während der dampfförmige Anteil
über ein im erweiterten Teil angeordnetes axiales Rohr 42 abströmt.
[0023] Durch diese separierende Wirkung des Zyklonabscheiders 39 gelangt gesägtigter, d.h.
nasser Dampf über die Rückführleitung 38 in den Einlaßbereich des Hauptverdampfers
32, während der in den Nachverdampfer 33 gelangende Strom des Verdampferfluids aufgrund
dieser Maßnahme einen reduzierten Dampfgehalt aufweist, wie man ihn in etwa auch ohne
eine vorgesehene Rezirkulation erhalten würde. Auf diese Weise ergibt zwar kein Temperaturausgleich
über den gesamten Verdampferbereich, da die beiden sich mischenden Teilströme in etwa
die gleiche Temperatur aufweisen, der Bereich hoher Wärmeübergangszahl wird jedoch
stark reduziert und somit ein gleichmäßigerer Verlauf der Wärmeabgabe erreicht.
1. Verfahren zum Abführen von Wärme mittels eines Verdampferfluids, das in einem Prozeßraum
in thermischen Kontakt mit einem zu kühlenden Medium gebracht und dabei in den dampfförmigen
Zustand überführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des erzeugten Dampfstromes
in den Eintrittsbereich des Prozeßraumes (5, 12, 32) zurückgeführt und dem dort vorhandenen
Phasengemisch zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rückgeführte Dampfphase
aus trockenem Dampf besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfhase überhitzt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfhase noch Anteile
unverdampften Verdampfungsfluids erhält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdampferfluid
aus Ammoniak (NH₃) besteht.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form
eines Verdampfungswärmetauschers, bei dem das Innere eines Prozeßraumes von einem
Verdampferfluid und einem zu kühlenden Medium in räumlich voneinander getrennten Bereichen
durchströmt wird, wobei diese beiden Medien in thermischem Kontakt miteinander stehen
und das Verdampferfluid im Prozeßraum in den dampfförmigen überführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rückführeinrichtung (8, 22, 38) vorgesehen ist, die den Auslaßbereich
(21) für das verdampfte Medium mit dem Eintrittsbereich (16, 17, 18) des Verdampferfluids
verbindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfungswärmetauscher
(1) aus einem Vorverdampfer (2) und einem Hauptverdampfer (3, 11) besteht und das
die Rückführeinrichtung (8, 22) zwischen dem Auslaß- (21) und dem Einlaßsystem (16,
18) für das Verdampferfluid angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführeinrichtung
(8, 22) mit einer durch eine Verjüngung des Strömungsquerschnittes gebildeten Ejektoransaugung
besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Einmündungsbereich
der Rückführeinrichtung (8, 22) eine Venturidüse vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfungswärmetauscher
aus einem Vorverdampfer (31), einem Hauptverdampfer (32) und einem Nachverdampfer
(33) besteht und daß der Entnahmeort für den rückzuführenden Teil-Dampfstrom zwischen
dem Hauptverdampfer (32) und dem Nachverdampfer (33) liegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme des rückzuführenden
Teil-Dampfstromes über einen Zyklonabscheider (39) erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Verdampferstufen in einem Gehäuse integriert sind.