[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Abfallbehälter größerer Abmessungen,
insbesondere für Sonderabfälle. Solche Abfallbehälter müssen mittels eines Deckels
dicht verschließbar sein, was bei größeren Abmessungen Schwierigkeiten bereitet.
[0002] Im einfachsten Fall haben solche Behälter an ihrem oberen Rand schwenkbare Spannschrauben,
die in nach außen offene Schlitze des Deckelrandes geschwenkt werden, worauf durch
Anziehen von Flügelmuttern der Deckel unter Zusammendrückung einer zwischenliegenden
Dichtung auf den Behälterrand gedrückt wird. Ein Beispiel hierfür zeigt die DE-OS
36 14 767. Aus DE-OS 34 00 559 ist eine ähnliche Niederhaltemechanik für einen Behälterdeckel
bekannt, bei der die stellenweise Krafteinleitung durch von Kniehebeln niederziehbaren
Haken geschieht, welche über den Deckelrand greifen oder an Beschlägen desselben angreifen.
In beiden Fällen muß zur Gewährleistung einer ausreichend gleichmäßigen Verteilung
der Andrückkraft des Deckels an den Behälterrand eine Mehrzahl von Spannschrauben
oder Kniehebelmechanismen vorgesehen sein, die zum Öffnen gelöst werden müssen, bevor
der Deckel dann in einer weiteren von Hand auszuführenden Operation abgehoben oder
zurückgeschwenkt werden kann. Dies macht die Handhabung dieser bekannten Behälter
umständlich und langwierig.
[0003] Aus DE-OS 30 33 298 ist ein Großraummüllbehälter bekannt, dessen Schwenkdeckel in
der geschlossenen Lage durch ein hierbei in der Nähe der Schwenkachse in Eingriff
tretendes federbeaufschlagtes Element niedergehalten wird, wobei beim Öffnen das Federelement
eine neutrale Lage durchläuft, um anschließend die Öffnungsbewegung zu unterstützen
und den Deckel in einer teilgeöffneten Stellung zu halten. Bei dieser Ausbildung werden
jedoch keine großen und vor allem keine gleichmäßigen Andrückkräfte des Deckels an
den Behälterrand erzielt, so daß schon deswegen eine Anwendung für Sondermüllbehälter
nicht in Frage käme.
[0004] Aus der DE-OS 38 30 279 ist ein Sondermüllbehälter mit dicht verschließbarem Deckel
bekannt, wobei dieser in der Seitenansicht einen Kreisabschnitt darstellt, der über
nach einem entsprechenden Radius gekrümmte obere Ränder der Behälterseitenwände in
die geschlossene Lage geschwenkt werden kann. Von den Deckelseitenrändern ragen Schwenkarme
nach unten und sind an ihren unteren Enden um je eine an der Behälterseitenwand im
Krümmungsmittelpunkt angeordnete Schwenkachse gelagert, wobei diese Schwenkachse von
einem Schlitten absteht, der mittels eines Kniehebelmechanismus um einen kleinen Betrag
auf- und abwärts verschieblich ist. In der oberen Stellung der Schlitten kann der
Deckel leicht aus der Schließstellung in die Offenstellung und umgekehrt verschwenkt
werden. In der Schließstellung wird durch Betätigen des Kniehebels der Schlitten und
damit der Deckel niedergeholt, so daß dieser sich auf den Behälterrand absenkt und
unter Zusammendrückung einer zwischengelegten gummielastischen Dichtung abdichtet.
[0005] Diese bekannte Bauart setzt jedoch einen einfach längs eines Kreisbogens gekrümmten
Deckel voraus, was bei größeren Abmessungen nicht mehr praktikabel ist. Darüber hinaus
eignet sich ein solcher Behälter von vornherein nicht zum Stapeln.
[0006] Ähnliches gilt auch für einen aus der DE-OS 33 13 172 bekannten Müllbehälter, bei
dem das Niederholen des Deckels ebenfalls mittels senkrecht verschieblicher, die Gelenkachsen
tragender Schlitten erfolgt, die hier von doppeltwirkenden hydraulischen Zylindern
bewegt werden. Dabei dient das Niederholen des Deckels jedoch hier nicht zur Abdichtung
des Behälters, sondern zur Verdichtung des Mülls, wozu die Abmessungen des Deckels
so gewählt sind, daß er in den Behälter eintreten kann.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Abfallbehälters mit ebenem Deckel,
der in geschlossener Stellung zuverlässig dichtend auf den Behälterrand gedrückt ist
und der auf einfache und bequeme Weise in die Offenstellung verbringbar ist, in der
er vorzugsweise die Behälteröffnung vollständig freigibt. Diese Operationen sollen
auf engem Raum möglich sein, so daß eine nur kleine Standfläche benötigt wird.
[0008] Ausgehend von einer Ausbildung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art gelingt die Lösung der gestellten Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil genannten
Merkmale. Durch das Parallelschwingengetriebe führt der Deckel unter Beibehaltung
seiner räumlichen Lage, also sich selbst parallel bleibend, seine Bewegungen auf einer
Kreisbahn aus, wobei die Bewegungsrichtung bei Beginn des Öffnens und am Ende des
Schließvorgangs senkrecht ist, so daß er satt auf den Behälterrand gesetzt wird und
auf Grund der Dauerdruckbeaufschlagung an diesen angedrückt bleibt, bzw. gleichmäßig
angehoben wird und in eine Lage gehoben werden kann, die schon einen großen Bereich
der Behälteröffnung freigibt und in vielen Fällen als Öffnungsstellung ausreichen
mag.
[0009] Anspruch 2 beschreibt eine bedeutsame Weiterentwicklung mit der Wirkung, daß der
Deckel auf engem Raum nach dem Anheben auf einer Kreisbahn auch noch in eine die Behälteröffnung
vollständig freigebende Stellung geschwenkt werden kann.
[0010] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein weiterer
bedeutsamer Vorschlag ist dabei der des Anspruchs 6, denn die Krümmung, die der Deckel
im unverspannten Zustand aufweist, bewirkt beim dichtenden Niederholen des Deckels
an seinen seitlichen Rändern, daß sich die Andrückkräfte auch an seinen querverlaufenden
Rändern (vorderer und hinterer Rand) gleichmäßig verteilen.
[0011] Die in Anspruch 9 vorgeschlagene Maßnahme der Sicherung der Seitenlage des Deckels
im geschlossenen Zustand durch mit Führungsöffnungen im Behälterrand zusammenwirkenden
Führungsbolzen des Deckels macht den Behälter in besonderer Weise zum Stapeln geeignet,
wobei er auch eine rauhe Behandlung verträgt. Die Möglichkeit der Anordnung solcher
Führungsbolzen ergibt sich aus dem Umstand, daß bei Befolgung der Lehre des Anspruchs
3 - bei geschlossenem Deckel stehen die Schwingen des Parallelschwingengetriebes waagerecht
- die Richtung der anfänglichen Öffnungsbewegung senkrecht ist und deshalb die Führungsbolzen
ohne Gefahr des Klemmens aus den Führungsöffnungen aus- bzw. in diese eintreten können.
[0012] Die Beaufschlagung der vorzugsweise als Hydraulikzylinder ausgeführten Betätigungszylinder
mit Druckflüssigkeit erfolgt zweckmäßigerweise über jeweilige Steuerventile, wobei
gemäß Anspruch 13 wenigstens das Steuerventil der Hubzylinder eine Schaltstellung
aufweist, in der dessen Zylinderraum und der Kolbenstangenraum abgeschlossen sind,
der Zylinder also blockiert ist. Diese Schaltstellung erlaubt das Feststellen des
Deckels in jeder Stellung und insbesondere auch im abgesenkten und angedrückten Zustand.
[0013] Gemäß Anspruch 14 sollen die Räume, die für das Andrükken des Deckels unter Druck
stehen müssen, Verbindung mit einem Druckspeicher haben, z.B. mit einem hydropneumatischen
Speicher mit Membrantrennwand. Dann wird am Ende des Absenk-Bewegungsvorgangs beim
das Andrücken des Deckels bewirkenden Druckaufbau im Gasraum des Speichers Energie
gespeichert, die das zuverlässige Andrücken des Deckels auch dann gewährleistet, wenn
kleine Leckverluste auftreten, wie es bei alternden Dichtungen oder dergl. auftreten
kann.
[0014] Wenn gemäß Ansprüchen 16 und 17 das Ende des Absenk- und Andrückvorgangs des Deckels
die Schaltung des Hubzylinder-Steuerventils in die sperrende Stellung bewirkt, wird
die Bedienungsperson den Schwengel der Handpumpe nicht mehr betätigen können und sie
weiß, daß der Deckel zuverlässig geschlossen ist.
[0015] Gemäß Anspruch 18 ist bei einer Handbetätigung der Steuerventile der Steuereinheit
sichergestellt, daß der Schwenkvorgang nur stattfinden kann, wenn der Deckel sich
in der angehobenen Position befindet.
[0016] Gemäß Ansprüchen 19 bis 21 können sowohl die Bewegungsvorgänge Heben - Zurückschwenken
- Anlegen des Öffnens als auch die Bewegungsvorgänge Ablegen - Vorschwenken - Absenken
und Andrücken des Schließens automatisch aufeinanderfolgen, wobei die Bedienungsperson
nur noch die Richtung "Öffnen" oder "Schließen" zu wählen braucht.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
an Hand der beigegebenen Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- die rechte Seitenansicht des beispielsgemäßen Behälters bei angehobenem Deckel in
durch Weglassung von Hydraulikleitungen und -schläuchen sowie Abdeckungen vereinfachter
Darstellung;
- Fig. 2
- die Vorderansicht des Behälters in der Stellung gemäß Fig. 1 unter zusätzlicher Weglassung
der Handpumpe;
- Fig. 3
- die rechte Seitenansicht bei geschlossenem Dekkel;
- Fig. 4
- den Schnitt IV-IV in Fig. 3;
- Fig. 5
- die Darstellung von Fig. 1 unter Abbildung auch der Hydraulikleitungen und -schläuche;
- Fig. 6
- die Seitenansicht bei angehobenem und halb zurückgeschwenktem Deckel;
- Fig. 7
- die Seitenansicht bei angehobenem und vollständig zurückgeschwenktem Deckel;
- Fig. 8
- die Seitenansicht bei vollständig zurückgeschwenktem und an die Behälterrückwand angelegtem
Deckel;
- Fig. 9
- die Draufsicht auf den Deckel bei weggenommenem Oberblech;
- Fig. 10
- die Randabdichtung des Deckels im Schnitt;
- Fig. 11
- die Eckenausbildung des Behälters mit der Führungsöffnung im Schnitt und in der Draufsicht;
- Fig. 12
- einen Bodenausschnitt mit einer Fußschiene im Querschnitt;
- Fig. 13
- eine Entlüftungsvorrichtung im den Behälterrand übergreifenden Deckelrand.
[0018] Der Behälter 1 hat die Grundform üblicher Absetzmulden, um auf gebräuchlichen Kippfahrzeugen
gefahren und von deren Hebezeugen positioniert und gehandhabt werden zu können. Er
ist von rechteckigem Grundriß; Fig. 1 zeigt seine Seitenansicht von rechts und Fig.
2 die Ansicht von vorn.
[0019] Um den oberen Rand der Behälterwände verläuft ein außen angeschweißtes Behälterrandprofil
2, auf etwa halber Höhe ist ein waagerechtes umlaufendes Versteifungsprofil 3 angeschweißt,
an dem im Bereich der Vordervand 4 und der Rückwand 5 Hebebeschläge 7 befestigt sind,
und es sind weitere senkrechte Versteifungsprofile 8 außen angeschweißt.
[0020] Unter dem Behälterboden sind Fußschienen 9 befestigt, die einen aus Fig. 12 ersichtlichen
trapezförmigen Querschnitt aufweisen und geeignet sind, bei einem Fall des Behälters
aus einer begrenzten Höhe die Bewegungsenergie durch Verformung zu vernichten und
den Behälter selbst vor Beschädigung zu bewahren. Zur Erleichterung des Auswechselns
nach einem solchen Fall sind sie leicht lösbar am Boden angebracht, z.B. mit diesem
verschraubt.
[0021] Der Deckel 10 ist zweischalig aus einem Ober- und einem Unterblech aufgebaut, zwischen
denen längs der Ränder ein Deckelrandprofil 11 und im Inneren sich kreuzende Deckelversteifungsprofile
12 verlaufen. Auf diese Weise hat der Deckel glatte Oberflächen und ist leicht zu
reinigen. In einem der Felder zwischen den Versteifungsprofilen ist eine verschließbare
Probeentnahmeöffnung 13 ausgespart.
[0022] Unterhalb des Deckels 10 ist an diesem längs des Verlaufs des Behälterrandes eine
gummielastische Dichtung 15 in einem aus Fig. 10 ersichtlichen, nach unten offenen
U-Profil gehalten. Beim Schließen des Deckels setzt sich dieses auf einen vom Behälterrandprofil
2 nach oben aufragenden Dichtwulst 16. Zum Schutz der Dichtung 15 ist diese außen
durch einen sie überdeckenden Schutzblechstreifen 17 abgeschirmt, welcher am Deckelrandprofil
11 angeschweißt ist.
[0023] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, übertrifft die Erstreckung des Deckels 10 in Querrichtung
die Erstreckung des Behälters 1. Zwischen den seitlichen Deckelrändern und den Seitenrändern
des Behälters ragen in den vier Ecken des Deckels vier Führungsbolzen 18 senkrecht
nach unten. Diese treten beim Schließen des Deckels in Führungsöffnungen 19 von Kragstücken
20, die am Behälterrandprofil 2 außen angeschweißt sind. Diese sind in Fig. 11 im
einzelnen dargestellt, welche darüber hinaus zeigt, wie die Behälterwände selbst in
den Ecken zur Erleichterung des Säuberns ausgerundet sind.
[0024] Die seitlichen Deckelrandprofile 11 bilden mit zwei von den Enden derselben nach
unten ragenden abgeknickten Streben 25 und einem deren untere Enden verbindenden Träger
26 eine rahmenartige Konstruktion, an der die Kinematik zum Öffnen und Schließen des
Deckels angreift. Diese wird nachfolgend unter bevorzugter Betrachtung der insoweit
deutlichsten Fig. 1 beschrieben, welche die auf der rechten Behälterseite angeordnete
Baugruppe zeigt. Es versteht sich, daß auf der linken Behälterseite eine entsprechende
spiegelbildliche Kinematik vorhanden ist.
[0025] An zwei behälterfesten Schwingenachsen 30, 31 sind die Schwingen 32, 33 eines Parallelschwingengetriebes
angelenkt, deren andere Enden über die Koppelgelenke 34, 35 mit einer Koppelplatte
36 verbunden sind.
[0026] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die obere Schwingenachse 30 am Behälter fliegend
befestigt und die an ihr angelenkte obere Schwinge 32 besteht aus zwei massiven Gelenkbohrungsstücken,
zwischen denen sich Stege mit Abstand voneinander erstrecken. Ihre Bewegungsebene
liegt nahe der Behälterwand.
[0027] Die untere Schwingenachse 31 ist an einem an der Behälterseitenwand befestigten Kragstück
38 in einer Gabel 39 befestigt und die massive untere Schwinge 33 schwingt um diese
in einer vom Behälter entfernteren Bewegungsebene.
[0028] Die Koppelplatte 36 besteht aus zwei beabstandeten Einzelplatten und ist mit den
Schwingen 32, 33 über an diesen fliegend befestigten Achszapfen der Koppelgelenke
34, 35 so verbunden, daß ihre Bewegungsebene noch weiter von der Behälterwand entfernt
neben der Bewegungsbahn der unteren Schwinge 33 verläuft.
[0029] Von der Koppelplatte 36 ragt eine Schwenkachse 42 fliegend seitlich nach außen, welche
durch die Bohrung einer am Träger 26 festgeschweißten Lagerlasche 43 greift. Der Deckel
10 mit seinen seitlichen Rahmenkonstruktionen 25/26 ist somit um die Schwenkachse
42 schwenkbar, wobei die Rahmenkonstruktion eine vierte, am weitesten von der Behälterseitenwand
beabstandete Bewegungsebene einnimmt.
[0030] Zum Antrieb jedes Parallelschwingengetriebes dient je ein Hubzylinder 50, dessen
Boden an einem an der Rückwand 5 des Behälters befestigten Beschlag 51 angelenkt ist
und dessen Kolbenstange 50' an der oberen Schwinge 32 an einem zwischen deren Enden
befindlichen Gelenkpunkt 52 angreift. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Gelenkpunkt
52 gebildet durch eine zwischen den Stegen der oberen Schwinge 32 durchgesteckte Achse,
die durch ein Auge am Ende der Kolbenstange 50' des Hubzylinders 50 greift.
[0031] Die Schwenkung des Deckels 10 mit seinen seitlichen Rahmenkonstruktionen um die Schwenkachse
42 wird beherrscht von Schwenkzylindern 55. Der Boden jedes Schwenkzylinders 55 ist
an einem an der Deckelunterfläche befestigten Beschlag 56 angelenkt und seine Kolbenstange
55' greift an einem Gelenkzapfen 57 an, der in einer Ecke der Koppelplatte 36 zwischen
deren Einzelplatten durchgesteckt ist. Es versteht sich, daß die Achse des Hubzylinders
55 in einem gewissen Abstand von der Schwenkachse 42 verläuft, so daß seine Beaufschlagung
ein Schwenkmoment erzeugt.
[0032] Zur Druckbeaufschlagung der Zylinder dient eine Handpumpe 60, die in aus Fig. 1 ersichtlicher
Weise auf einer an der rechten Seitenwand 6 des Behälters befestigten Kragkonstruktion
61 sitzt. Der zur Betätigung dienende Schwengelgriff 62 ist dabei in der Nähe des
vorderen Randes der rechten Seitenwand angeordnet, um bequem von einer Bedienungsperson
ergriffen werden zu können, während die Pumpe 60 selbst zurückversetzt ist und über
eine Koppel 63 mit dem Schwengelgriff 62 verbunden ist.
[0033] Fig. 5 zeigt darüber hinaus die Steuereinheit 70 mit den notwendigen Ventilen, um
die nachfolgend zu beschreibende Funktion des Behälters zu ermöglichen. Dabei sei
ausgegangen vom geschlossenen Zustand des Behälters gemäß Fig. 3.
[0034] Wenn die Steuereinheit 70 auf "Öffnen" gestellt ist, bewirkt die Betätigung der Pumpe
60 zunächst eine Zufuhr von Druckflüssigkeit zum Kolbenstangenraum der Hubzylinder
50. Deren Kolbenstangen 50' fahren ein und heben die Koppelplatten 36 und mit diesen
den Deckel 10 in die aus Fig. 1 oder 5 ersichtliche Stellung. Danach wird von Hand
oder automatisch die Druckbeaufschlagung umgeschaltet auf die Kolbenstangenräume der
Schwenkzylinder 55, deren Kolbenstangen 55' dadurch einfahren und den Deckel um die
Schwenkachse 42 zurückschwenken. Eine Zwischenstellung dieses Bewegungsvorgangs ist
aus Fig. 6 und die Endstellung aus Fig. 7 ersichtlich.
[0035] Danach erfolgt eine weitere Umschaltung der Druckbeaufschlagung in der Weise, daß
bei weiterer Pumpenbetätigung die Kolbenstangen der Hubzylinder 50 um eine Teilstrecke
ausfahren und dadurch die Koppelplatte 36 mit dem zurückgeschwenkten Deckel 10 in
die aus Fig. 8 ersichtliche Stellung gelangen lassen, d.h. den Deckel an die Rückwand
des Behälters anlegen. Damit ist der Öffnungsvorgang, bestehend aus den Bewegungsvorgängen
Heben- Zurückschwenken - Anlegen, beendet.
[0036] Es versteht sich, daß das Öffnen in jeder beliebigen Zwischenposition angehalten
und die erreichte Stellung arretiert werden kann. Hierzu müssen nur die Steuerventile
der Betätigungszylinder in eine blockierende Stellung verbracht werden, d.h. die Arbeitsräume
der Zylinder abgeschlossen werden.
[0037] Das Schließen des Deckels erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge durch entsprechende
Hand- oder automatische Steuerung der Bewegungsvorgänge Ablegen - Vorschwenken - Absenken/Andrücken.
[0038] Die Besonderheiten, wie der richtige Andruck unabhängig von den Eigenheiten der Bedienungsperson
sichergestellt werden kann und wie er unabhängig von eventuellen Undichtigkeiten oder
Leckagen über eine gewisse Zeitspanne gewährleistet werden kann, sind in der Beschreibungseinleitung
unter Bezugnahme auf die einschlägigen Ansprüche erläutert.
[0039] Eine bisher noch nicht beschriebene wesentliche Besonderheit des Abfallbehälters
ist die in Fig. 2 übertrieben dargestellte Krümmung des Deckels 10 in Querrichtung,
die dieser aufweist, wenn er frei zwischen den seitlichen Streben 25 gehalten ist,
also im angehobenen Zustand. Diese Krümmung hat zur Folge, daß beim Schließen zum
Ende der Absenkbewegung zunächst die Mitte der querverlaufenden Dichtungen 15, also
die des vorderen und des hinteren Randes des Deckels, zur Anlage am Dichtwulst 16
des Behälterrandprofils 2 kommt und der Deckel bei weiterer Abwärtsbewegung seiner
seitlichen Ränder eben (in die gestreckte Lage) gebogen wird, bis auch die längsverlaufenden
Dichtungen unter den Seitenrändern sich setzen. Dies führt zu einer gleichmäßigen
Verteilung der Andrückkräfte längs des gesamten Umfangs.
[0040] Es ist zu sehen, daß ohne die Vorkrümmung des Deckels in Querrichtung dieser im geschlossenen
Zustand nur längs der Seitenränder, wo die Strebenkonstruktion 25 eine gleichmäßige
Krafteinleitung bewirkt, stark angedrückt würde und die Andrückkraft zur Mitte der
querverlaufenden Deckelränder hin abnehmen würde, weil der Deckel sich hier elastisch
nach oben durchbiegen würde. Die Vorkrümmung des Deckels ist gerade so bemessen, um
diesen Effekt zu kompensieren und eine über die gesamte Umfangserstreckung gleichmäßige
Andrückkraft und damit Dichtigkeit zu gewährleisten.
Bezugszeichenliste
1 |
Behälter |
31 |
Untere Schwingenachse |
2 |
Behälterrandprofil |
32 |
Obere Schwinge |
3 |
Waagerechtes Versteifungsprofil |
33 |
Untere Schwinge |
34 |
Oberes Koppelgelenk |
4 |
Vorderwand |
35 |
Unteres Koppelgelenk |
5 |
Rückwand |
36 |
Koppelplatte |
6 |
Seitenwand |
38 |
Kragstück |
7 |
Hebebeschläge |
39 |
Gabel |
8 |
Senkrechte Versteifungsprofile |
42 |
Schwenkachse |
43 |
Lagerlasche |
9 |
Fußschiene |
50 |
Hubzylinder |
10 |
Deckel |
50' |
Kolbenstange desselben |
11 |
Deckelrandprofil |
51 |
Beschlag |
12 |
Deckelversteifungsprofil |
52 |
Gelenkpunkt |
55 |
Schwenkzylinder |
13 |
Probeentnahmeöffnung |
55' |
Kolbenstange desselben |
15 |
Dichtung |
56 |
Beschlag |
16 |
Dichtwulst |
57 |
Gelenkzapfen |
17 |
Schutzblechstreifen |
60 |
Handpumpe |
18 |
Führungsbolzen |
61 |
Kragkonstruktion |
19 |
Führungsöffnung |
62 |
Schwengelgriff |
20 |
Kragstück |
63 |
Koppel |
22 |
Entlüftungsrohr |
70 |
Steuereinheit |
23 |
Filter |
|
|
25 |
Strebe |
|
|
26 |
Träger |
|
|
30 |
Obere Schwingenachse |
|
|
1. Abfallbehälter, insbesondere für Sonderabfälle, mit rechteckigem Grundriß und ebenem,
dicht an die Behälteröffnung andrückbarem Deckel,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Seitenrand des Deckels (10) an einem Koppelglied
(36) eines Parallelschwingengetriebes (32, 33, 36) angeschlossen ist
und dieses mittels eines doppeltwirkenden Hubzylinders (50) schwenkantreibbar ist,
welcher in der geschlossenen Lage des Deckels (10) durch Dauerdruckbeaufschlagung
die Andrückkraft des Deckels erzeugt.
2. Abfallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied eine Koppelplatte
(36) ist und jeder Seitenrand des Deckels (10) an einer Schwenkachse (42) derselben
angelenkt ist
und daß ein zwischen Deckel (10) und Koppelplatte (36) wirkender doppeltwirkender
Schwenkzylinder (55) zur Bewirkung einer 90°-Schwenkung des Deckels um die Koppelplatte
eingerichtet ist.
3. Abfallbehälter nach Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem
Deckel (10) die Koppelplatte (36) sich etwa in der Mitte der Behälterseitenwand (6)
befindet und die Schwingen (32, 33) des Parallelschwingengetriebes etwa waagerecht
orientiert sind,
daß die behälterfesten Schwingenachsen (30, 31) in der Nähe der oder an der Rückwand
(5) des Behälters angeordnet sind
und daß der Hubzylinder (50) in der Nähe des oberen Randes der Behälterrückwand (5)
angelenkt ist und seine Kolbenstange an der oberen Schwinge (32) des Parallelschwingengetriebes
angreift und bei geschlossenem Deckel im Sinne des Ausfahrens beaufschlagt ist.
4. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch wenigstens zwei Streben (25) zur Herstellung des Anschlusses jedes Seitenrandes
des Deckels (10) am Koppelglied (36).
5. Abfallbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Enden der
Streben (25) an einem Träger (26) befestigt sind und dieser eine die Schwenkachse
(42) umfassende Lagerlasche (43) aufweist.
6. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (10) in Querrichtung zwischen seinen Seitenrändern eine Krümmung nach
unten aufweist.
7. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine gummielastische Dichtung (15), die in ein längs der Deckelränder verlaufendes,
nach unten offenes U-Profil eingelegt ist.
8. Abfallbehälter nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen längs der oberen Ränder
der Behälterwände verlaufenden, nach oben ragenden und mit der Dichtung (15) zusammenwirkenden
schmalen Dichtwulst (16).
9. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (10) an seinen vier Ecken einen nach unten ragenden Führungsbolzen
(18) aufweist, der in der Schließstellung in eine behälterfeste Führungsöffnung (19)
greift.
10. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen längs der Deckelränder verlaufenden, nach unten ragenden und die Dichtung
abschirmenden Schutzblechstreifen (17).
11. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubzylinder (50) und die Schwenkzylinder (55) Hydraulikzylinder sind.
12. Abfallbehälter nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine an einer Behälterwand befestigte
Handpumpe (60) zur Speisung der Hydraulikzylinder (50, 55).
13. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere
Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine zwischen die Hydraulikzylinder (50, 55) und
die sie speisende Pumpe (60) geschaltete Steuereinheit (70) mit je einem Steuerventil
für jeden Zylinder,
wobei jedes Steuerventil drei Schaltstellungen aufweist, in deren einer der Zylinderraum
druckbeaufschlagt ist, in deren zweiter der Kolbenstangenraum druckbeaufschlagt ist
und in deren dritter die Zylinderarbeitsräume abgeschlossen sind.
14. Abfallbehälter nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
bei geschlossenem Deckel (10) unter Dauerdruck stehenden Räume (Zylinderraum des Hubventils
(50) oder Leitung zwischen diesem und dem zugehörigen Steuerventil) Verbindung mit
einem Druckspeicher haben.
15. Abfallbehälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher ein
hydropneumatischer Speicher ist.
16. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, gekennzeichnet durch
einen Druckwächter, der bei Erreichung des die erforderliche Schließkraft des Deckels
bewirkenden Drucks in den Hubzylindern anspricht.
17. Abfallbehälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwächter beim
Ansprechen das Steuerventil der Hubzylinder in die absperrende Stellung schaltet und/oder
eine Anzeigevorrichtung auslöst.
18. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerventile in der Weise gegeneinander verriegelt sind, daß das die Schwenkzylinder
beherrschende Ventil nur betätigbar ist, wenn das die Hubzylinder beherrschende Ventil
in der Stellung zum Heben des Deckels steht.
19. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (70) die Steuerventile der Hubzylinder (50) und der Schwenkzylinder
(55) bei Beendigung eines jeweiligen Bewegungsvorgangs des Öffnens bzw. Schließens
auf den jeweils nachfolgenden Bewegungsvorgang umschaltet.
20. Abfallbehälter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Umschaltung
ausgelöst wird durch den am Ende jedes Bewegungsvorgangs auftretenden Druckanstieg
in der jeweiligen Druckleitung.
21. Abfallbehälter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Umschaltung
ausgelöst wird durch Endschalter.
22. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch wenigstens eine im Deckel (10) vorgesehene Entlüftungsvorrichtung aus einem
ins Behälterinnere mündenden Entlüftungsrohr (22), welches über die Deckeldichtung
(15) hinweg zu einem Seitenrand führt und innerhalb des seitlichen Schutzblechs in
einem Filter (23) mündet.
23. Abfallbehälter nach Anspruch 22, gekennzeichnet durch ein Überdruckventil im Entlüftungsrohr
(22).
24. Abfallbehälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von unterhalb des Behälterbodens angebrachten Fußschienen (9),
die bei Stoßbeanspruchung zur Vernichtung von Bewegungsenergie durch Deformation ausgebildet
sind.