(19)
(11) EP 0 583 710 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.1994  Patentblatt  1994/08

(21) Anmeldenummer: 93112680.9

(22) Anmeldetag:  07.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25F 5/02, B25D 16/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 18.08.1992 DE 4227288

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Mütschele, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-70597 Stuttgart (DE)
  • Ranger, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Hellbach, Manfred
    D-70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Biermann, Volker, Dipl.-Ing.
    D-89597 Munderkingen (DE)
  • Blaier, Karsten
    D-70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)
  • Wäschle, Peter, Dipl.-Ing.
    D-70565 Stuttgart (DE)
  • Meixner, Gerhard
    D-70794 Filderstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bohrhammer


    (57) Das Maschinengehäuse (2) eines Bohrhammers (1) ist einstückig so ausgeführt, daß alle Lagerstellen (12, 14, 15, 25, 26) für den Rotor (10) eines Motors (9), ein Drehantriebsgetriebe (23), ein Schlagwerksgetriebe (33) und eine Drehantriebshülse (24) sich in einem einzigen Teil befinden. Dieses weist lediglich noch eine mit einem Deckel (7) verschließbare Montageöffnung (6) auf, die im übrigen leicht abzudichten ist. Das einteilige Maschinengehäuse (2) hat den Vorteil, daß sich einzelne Gehäuseteile nicht lösen können, daß die Toleranzen der Lagerstellen untereinander gering gehalten werden und daß bei größerer Steifigkeit des Gehäuses eine Gewichtseinsparung und bessere Handhabbarkeit eintritt.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Bohrhammer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Aus der DE 35 05 544 A1 ist bereits ein derartiger Bohrhammer bekannt, der allerdings aus einer Vielzahl von Gehäuseteilen aufgebaut ist. Auf ein Motorgehäuse, in dem sich ein Teil der Lagerstellen für Antrieb und Getriebe befinden, ist ein mittleres Gehäuseteil aufgesetzt, das Lagerstellen für den Dreh- und den Schlagantrieb aufweist. An dieses ist nach vorne ein das Schlagwerk teilweise umfassendes drittes Gehäuseteil angesetzt, das Lagerstellen für eine Drehantriebshülse aufweist. Schließlich ist hinten noch ein Handgriff angesetzt. Die Vielzahl der Gehäuseteile verkompliziert die Montage und wirkt sich ungünstig auf das Getriebe aus, weil die Lagerstellen der Getriebeteile auf drei gegeneinander nicht unverschiebliche Gehäuseteile verteilt sind.

    [0002] Aus der GB 469 926 ist weiterhin ein reiner Meißelhammer bekannt, bei dem die Mehrzahl der notwendigen Lagerstellen in einem Hauptgehäuseteil liegen. Allerdings ist auch hier der Schläger in einem vorderen Gehäuseteil separat gelagert. Dieser Hammer weist jedoch keinen Drehantrieb auf und ist daher in seinem inneren Aufbau nicht mit einem Bohrhammer zu vergleichen.

    Vorteile der Erfindung



    [0003] Der erfindungsgemäße Bohrhammer mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Qualität der Lagerung durch Plazierung aller Lager in einem einzigen Lagergehäuse verbessert ist. Zwischen mehreren Gehäuseteilen angeordnete Schraubverbindungen, die sich gegegenenfalls von selbst lösen könnten, entfallen. Die einteilige Gehäusebauweise bringt neben einer Gewichtseinsparung vor allem auch eine größere Steifigkeit des Gehäuses bei besserer Handhabung. Schließlich wird die Abdichtung des Gehäuses wegen der geringen Zahl von Gehäusefugen wesentlich vereinfacht.

    [0004] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Bohrhammers möglich. Besonders vorteilhaft ist es, eine Montageöffnung etwa nur so groß zu gestalten, daß die von einer Seite her einsetzbaren Getriebeglieder montiert werden können. Das Lagergehäuse kann einerseits vorteilhaft so gestaltet sein, daß im Gehäuseinnenraum liegende Lagerstellen ganz wegfallen oder aber eine solche Lagerstelle so oberhalb des Antriebsritzels angeordnet ist, daß die einzusetzenden Zahnräder daran vorbei eingelegt werden können.

    Zeichnung



    [0005] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Bohrhammer nach einem ersten Ausführungsbeispiel. Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel im Längsschnitt und Figur 3 einen Querschnitt durch das Gehäuse gemäß Linie III-III in Figur 2.

    Beschreibung der Ausführungsbeispiele



    [0006] Ein Bohrhammer 1 weist ein Lagergehäuse 2 auf, das hier gleichzeitig als äußeres Maschinengehäuse 2 dient. Daraus steht vorn ein Werkzeughalter 3 heraus und hinten ist ein Handgriff 4 eingesetzt. Der Handgriff 4 ist nur teilweise dargestellt. Das Lager- oder Maschinengehäuse 2 weist eine Montageöffnung 6, die durch einen vorzugsweise angeschraubten Deckel 7 verschließbar ist. Von unten ist an das Maschinengehäuse 2 ein Motorgehäuse 8 angesetzt, das einen elektrischen Motor 9 aufnimmt. Der Rotor 10 des Motors 9 trägt ein Abtriebsritzel 11, welches in einem im Lagergehäuse 2 sitzenden Rotorlager 12 gelagert ist. Der Motor 9 ist von unten, das heißt von außen, in das Lagergehäuse 2 einsetzbar.

    [0007] Innerhalb des Lagergehäuses 2 sind Lagerstellen 14, 15 für zwei Zahnräder 16, 17 angeordnet. Das Zahnrad 16 weist einen Schaft 18 auf, der in der Lagerstelle 14 wälzgelagert ist. Neben einer Stirnverzahnung 19, die mit dem Abtriebsritzel 11 kämmt, trägt es in Verlängerung des Schaftes 18 noch eine Kegelverzahnung 20, die mit einem Tellerrad 22 kämmt. Das Zahnrad 16 bildet zusammen mit dem Tellerrad 22 ein Drehantriebsgetriebe 23.

    [0008] Das Tellerrad 22 ist auf einer Drehantriebshülse 24 drehschlüssig gelagert, die an ihrem vorderen Ende fest mit dem Werkzeughalter 3 verbunden ist. Die Drehantriebshülse 24 ist im Lagergehäuse 2 zweifach gelagert in einem vorderen Lager 25 und einem hinteren Lager 26. Sie ragt aus einer vorderen Öffnung 27 des Lagergehäuses 2 heraus.

    [0009] Die Lagerstelle 15 umfaßt einen Lagerzapfen 28, auf dem das Zahnrad 17 wälzgelagert ist. Das Zahnrad 17 ist einstückig mit einem Exzenter 29 verbunden, der den Lagerzapfen 28 topfförmig umgibt. Der Exzenter 29 trägt exzentrisch zur Achse des Lagerzapfens 28 angeordnet einen Exzenterzapfen 30, der mit einer Pleuelstange 31 eines an sich bekannten Schlagwerks 32 verbunden ist. Das im einzelnen nicht weiter gezeigte vorzugsweise pneumatische Schlagwerk befindet sich innerhalb der Drehantriebshülse 24 und übt axiale Schläge auf ein in den Werkzeughalter 3 eingesetztes Werkzeug aus. Zahnrad 17, Exzenter 29 und Pleuelstange 31 bilden zusammen ein Schlagwerksgetriebe 33.

    [0010] Die Montage der Getriebeteile des Bohrhammers 1 erfolgt im wesentlichen durch die Montageöffnung 6 sowie durch die Öffnung 27. Zunächst werden die Zahnräder 16 und 17 entlang ihrer im montierten Zustand eingenommenen Achsrichtung durch die Montageöffnung 6 geschoben und in die Lagerstellen 14 und 15 eingesetzt. Die Länge der Montageöffnung 6 ist zu diesem Zweck etwa so groß wie die Summe der Durchmesser der beiden Zahnräder 16, 17. Auch die Breite der Montageöffnung 6 ist an die Durchmesser der Zahnräder 16, 17 angepaßt. Danach wird das Tellerrad 22 durch die Montageöffnung 6 eingelegt und in Endposition gehalten. Danach wird über die Öffnung 4 die Pleuelstange 31 des Schlagwerks auf den Exzenterzapfen 30 aufgesetzt. Nun wird die Drehantriebshülse 24 durch die Öffnung 27 von vorne in das Maschinengehäuse 2 eingeschoben, wobei es die Pleuelstange 31 in sich aufnimmt und das Tellerrad 22 durchdringt. Es folgt die endgültige Montage des Schlagwerks 32 von vorne, also vom Werkzeughalter 3 her. Der Motor 9 wird zusammen mit dem Motorgehäuse 8 von unten an das Maschinengehäuse 2 angesetzt, so daß das Abtriebsritzel 11 in Eingriff mit den Zahnrädern 16 und 17 kommt.

    [0011] Bei der einteiligen Maschinengehäusebauweise ist neben der üblichen Abdichtung der Lager 12 und 25 nur noch eine Gehäusedichtung am Deckel 7 erforderlich. Durch die vollständige Lagerung der gesamten Getriebebauteile in einem einzigen Gehäuseteil, dem Maschinengehäuse 2, können die Toleranzen der Lagerstellen zueinander extrem niedrig gehalten werden, was zu einem toleranzfreien Zahnspiel der Zahnräder und zu einem geräuscharmen Lauf führt. Außerdem ist der Verschleiß der Getriebeteile damit deutlich verringert.

    [0012] Das zweite Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2 und 3 unterscheidet sich durch einen nach hinten verlegten Lagersitz 140 für das hintere Lager der Drehantriebshülse und eine veränderte Lagerstelle 114 für das Zahnrad des Drehantriebs vom ersten Ausführungsbeispiel. Bei nicht nochmals erwähnten funktionsgleichen Bauteilen, die mit um einhundert erhöhten Bezugszahlen und gleichen Bezeichnungen versehen sind, wird auf die dortige Beschreibung verwiesen.

    [0013] Das Lager- oder Maschinengehäuse 102 weist für das Zahnrad 116 eine abgestufte Lagerstelle 114 auf. Diese umfaßt einen unteren Lagersitz 135 und einen oberen Lagersitz 136, welcher gegenüber dem unteren Lagersitz 135 einen größeren Durchmesser aufweist. Die untere Hälfte des Schaftes 118 ist von einem radial dünn bauenden Nadellager 137 umgeben, während die obere Hälfte in einem Kugellager 138 sitzt.

    [0014] Eine oberhalb des Zahnrades 116 angeordnete Drehantriebshülse 124 ist in einem vorderen Lager 125 und einem hinteren Lager 126 gehalten. Das hintere Lager 126 hat als Lagersitz einen quer zur Achsrichtung der Drehantriebshülse 124 angeordneten Gehäusering 140, der über Rippen 141 einstückig mit dem Maschinengehäuse 2 verbunden ist. Der Gehäusering 140 sowie die Rippen 141 befinden sich in Verlängerung des Abtriebsritzels 111 inmitten des freien Gehäuseinnenraums. Die hintere Kante 142 des Gehäuserings 140 liegt so weit vorne, daß das Zahnrad 117 sich dahinter noch von oben durch die Montageöffnung 106 auf den Lagerzapfen 128 aufstecken läßt. Da die Breite des Gehäuserings 140 größer ist, als der Kerndurchmesser des Abtriebsritzels 111, kann das Zahnrad 116 nicht ohne weiteres direkt senkrecht in seine Lagerstelle 114 eingesetzt werden.

    [0015] Die Montage des Zahnrades 116 erfolgt über die gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel leicht verlängerte Montageöffnung 106 senkrecht von oben vorn an dem Gehäusering 140 vorbei. Wenn das Zahnrad 116 mit seinem Schaft 118 unten am Maschinengehäuse 2 anstößt, so hat die den größten Durchmesser des Zahnrades 116 bildende Stirnverzahnung 119 bereits den Gehäusering 140 passiert. Dann wird das gesamte Zahnrad 116 waagerecht nach hinten versetzt, bis die Achse des Schaftes 118 und die Mittelachse des Lagersitzes 114 übereinstimmen. Nun kann es endgültig nach unten verschoben und in den Lagersitz eingepreßt werden. Die übrige Montage des Bohrhammers 101 erfolgt genau wie im ersten Ausführungsbeispiel.

    [0016] Die nach hinten versetzte Lageranordnung für die Drehantriebshülse 124 ist besonders bei großen Bohrhämmern von Vorteil, wenn der Lagerabstand des Drehantriebsrohrs wegen dessen Größe und dem erhöhten Gewicht des Schlagwerks 132 vergrößert werden soll.


    Ansprüche

    1. Bohrhammer mit einem Maschinengehäuse mit vorn herausstehendem Werkzeughalter (3) und einem hinten angeordneten Handgriff (5) und einem vorzugsweise elektrischen Motor (9) mit gehäuseseitig gelagertem Rotor (10) und Abtriebsritzel (11), wobei in dem Maschinengehäuse, das eine mit einem Deckel (7) verschließbare Montageöffnung (6) aufweist, Getriebe (23, 33), Schlagwerk (32) und eine den Werkzeughalter (3) antreibende Drehantriebshülse (24) untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß das abtriebsseitige Rotorlager (12) des Motors (9), ein Drehantriebsgetriebe (23) und ein Schlagwerksgetriebe (33), das Schlagwerk und die Drehantriebshülse (24) gemeinsam in ein einstückiges Lagergehäuse (2) einsetzbar und ausschließlich dort gelagert sind.
     
    2. Bohrhammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsritzel (11) mit zwei in einer Ebene liegenden Zahnrädern (16, 17) kämmt und die Montageöffnung (6) eine Länge aufweist, die etwa der Summe der Durchmesser der beiden Zahnräder (16, 17) entspricht.
     
    3. Bohrhammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Lager (26) der Drehantriebshülse (24) vor dem vordersten Zahnrad (16) des Getriebes (23, 33) liegt.
     
    4. Bohrhammer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräder (16, 17) durch die Montageöffnung (6) hindurch in das Lagergehäuse (2) einsetzbar sind, während das Abtriebsritzel (11) des Motors (9) von außen in dieses einführbar ist.
     
    5. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlagwerksgetriebe (33) zusammen mit dem zugeordneten Zahnrad (17) in derselben Lagerstelle (15) des Maschinengehäuses (2) gelagert ist.
     
    6. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das leere Lagergehäuse (2) zwischen Montageöffnung (6) und Lagerstellen (14, 15) der Zahnräder (16, 17) einen freien Gehäuseinnenraum aufweist.
     
    7. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengehäuse (102) zwischen Montageöffnung (106) und Lagerstellen (114, 115) der Zahnräder (116, 117) oberhalb des Antriebsritzels (111) einen gehäusefesten Lagersitz (140) für das hintere Lager (126) der Drehantriebshülse (124) aufweist.
     
    8. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Zahnräder (116, 117) zur Montage unterhalb des Lagersitzes (140) quer zu seiner Achsrichtung versetzbar ist.
     
    9. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (114) des Zahnrades (116) zur Ermöglichung einer Querbewegung abgestuft ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht