(19)
(11) EP 0 583 751 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.1994  Patentblatt  1994/08

(21) Anmeldenummer: 93112966.2

(22) Anmeldetag:  12.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45F 3/04, A45C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.08.1992 DE 4226964

(71) Anmelder: DEUTER SPORT UND LEDER GMBH
D-86156 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Heckmair, Andreas
    D-8980 Oberstdorf/Allgäu (DE)
  • Kullmann, Bernd
    D-86156 Augsburg (DE)

(74) Vertreter: von Puttkamer, Nikolaus, Dipl.-Ing. Patentanwälte Haft, von Puttkamer Berngruber, Czybulka 
Franziskanerstrasse 38
81669 München
81669 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rucksack mit einer Körperschutzeinrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft einen Rucksack mit einer durch eine Öffnung (12) nach außen entnehmbaren Körperschutzeinrichtung (2). Die Körperschutzeinrichtung (2) weist die Form eines Flächenteiles auf, das wenigstens den vorderen Oberkörperbereich des Rucksackträgers bedecken kann und mit seinem einen Endbereich am Rucksack (1) hinter der Öffnung (12) befestigt ist. Das Flächenteil (2) besitzt einen Halsausschnitt (22), der sich dann, wenn das Flächenteil (2) oberhalb des Rucksackträgers nach vorne gezogen ist, etwa oberhalb des Kopfes des Rucksackträgers befindet. Der Halsausschnitt (22) ist so aufweitbar, daß der Kopf des Rucksackträgers hindurchführbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rucksack mit einer Körperschutzeinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es sind verschiedenartige Rucksäcke bekannt, bei denen aus einer Tasche eine Einrichtung zum Schutz des Körpers, beispielsweise eines Regenumhanges (DE-GM 84 30 627.0), oder eine Abdeckhaube für den Rucksack selbst (DE-GM 87 01 313.4) entnehmbar ist. Dabei ist die Tasche von außen her zugänglich.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Rucksack mit einer Körperschutzeinrichtung anzugeben, die so gestaltet ist, daß sie sehr schnell und einfach in der richtigen Position am Körper des Rucksackträgers angebracht werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch einen wie eingangs bereits genannten Rucksack gelöst, der durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet ist.

    [0005] Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die von außen dem Rucksack entnehmbare Körperschutzeinrichtung so gestaltet ist, daß sie am Körper in der richtigen Position schnell und einfach befestigbar ist, ohne daß der Rucksackträger den Rucksack abnehmen muß. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, daß die Öffnung, hinter der sich die Körperschutzeinrichtung im Rucksack befindet, am oberen Ende des Rucksackes angeordnet ist und daß die Körperschutzeinrichtung durch diese Öffnung hindurch entnehmbar und derart über dem Kopf des Rucksackträgers nach vorne ziehbar ist, daß der Halsausschnitt der Körperschutzeinrichtung sich automatisch etwa über dem Kopf des Rucksackträgers befindet, so daß dieser seinen Kopf einfach durch den Halsabschnitt der Körperschutzeinrichtung hindurchstecken kann, weil sich ein in den Halsausschnitt öffnender Schlitz automatisch öffnet, und den Halsausschnitt vergrößert oder sich der Halsausschnitt selbst aufweitet. Der Schlitz weist eine einfache Verschlußeinrichtung auf, die nach dem Anlegen der Körperschutzeinrichtung schnell wieder verschlossen werden kann.

    [0006] Besonders vorteilhaft ist die Körperschutzeinrichtung einteilig mit einer Schutzhaube verbunden, die ebenfalls durch die genannte Öffnung entnehmbar ist und mit der die Außenseite des Rucksackes haubenartig abgedeckt werden kann. Die Körperschutzeinrichtung des vorliegenden Rucksackes schützt insbesondere Radfahrer vor Wind und Regen, so daß eine gesundheitsschädigende Unterkühlung des Brustbereiches insbesondere bei langen Abfahrten, wie sie auch durch den Fahrtwind bewirkt werden kann, verhindert werden kann. Mit der Schutzhaube kann insbesondere beim Radfahren die Rucksackaußenseite vor Regen und auch Spritzwasser geschützt werden. Dem Schutz vor Spritzwasser kommt besondere Bedeutung zu, weil die heute üblichen Rennräder oftmals keine Schutzbleche aufweisen.

    [0007] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    in schematischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Rucksack, wobei sich die Körperschutzeinrichtung hinter einer verschlossenen Öffnung befindet;
    Fig. 2
    den Rucksack der Figur 1 nach der Entnahme der Körperschutzeinrichtung;
    Fig. 3
    einen Zuschnitt zur Herstellung der Körperschutzeinrichtung und der Schutzeinrichtung für die Rucksackaußenseite und
    Fig. 4
    eine Schnittdarstellung zur Erläuterung der Art der Befestigung der Körperschutzeinrichtung.


    [0008] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung den vorliegenden Rucksack 1, der an seinem oberen Ende eine von außen her zugängliche Öffnung 12 aufweist, die direkt in den Packraum des Rucksackes 1 oder in eine vom Packraum abgetrennte Innentasche führen kann. Die Öffnung 12 verläuft in der Querrichtung des Rucksackes 1 und befindet sich insbesondere in der Nähe der Rucksackrückenseite 13. Die Öffnung 12 ist durch eine leicht und schnell betätigbare Verschlußeinrichtung 14 öffen- und verschließbar. Bei dieser Verschlußeinrichtung 14 handelt es sich vorzugsweise um einen Reißverschluß oder um sich im Bereich der Öffnung 12 überlappende Teile der Rucksackoberseite verschließende Klettverschlußteile. In der Figur 1 sind die Trageriemen des Rucksackes schematisch dargestellt und mit 11 bezeichnet.

    [0009] Gemäß Figur 2 kann dem Rucksack 1 nach Öffnen der Öffnung 12 zum Rucksackträger hin die Körperschutzeinrichtung 2 entnommen werden, die die Form eines Flächenteiles aufweist, das die Vorderseite des Oberkörpers des Rucksackträgers vorzugsweise bis etwa zur Taille abdecken kann. In der Körperschutzeinrichtung 2 befindet sich in der ersichtlichen Weise ein Halsausschnitt 22 an der der Öffnung 12 zugewandten Seite. Vorzugsweise mittig von dem Halsausschnitt 22 aus erstreckt sich ein Schlitz 23 in Richtung auf die der Öffnung 12 abgewandte Seite. Durch den Halsausschnitt 22 und den in diesen mündenden Schlitz 23, der durch eine schnell und leicht betätigbare Verschlußeinrichtung 24, bei der es sich vorzugsweise um einen Klettverschluß handelt, der sich im Bereich des Schlitzes 23 überlappende Randbereiche der Körperschutzeinrichtung 2 miteinander verbinden kann, wird erreicht, daß die Körperschutzeinrichtung 2 besonders einfach am Körper des Rucksackträgers befestigt ist. Dabei ist zu beachten, daß der Halsausschnitt 22 vom Befestigungsort der Körperschutzeinrichtung 2 am Rucksack 1 so beabstandet ist, daß er nach der Entnahme der Körperschutzeinrichtung 2 durch die Öffnung 12 und dem Ziehen der Körperschutzeinrichtung 2 nach vorne automatisch etwa über den Kopf des Rucksackträgers gelangt, so daß die Körperschutzeinrichtung 2 lediglich nach unten gezogen werden muß, wobei sich der Klettverschluß 24 bzw. der Schlitz 23 automatisch öffnet und der Kopf durch den Halsausschnitt 22 und den Schlitz 23 hindurchtritt. Danach kann der Schlitz 23 einfach verschlossen werden, so daß der Halsausschnitt 22 möglichst eng am Hals des Rucksackträgers anliegt. Zu diesem Zweck kann dieser im Randbereich einen Gummizug oder dergleichen aufweisen.

    [0010] An den der Zugangsöffnung 12 abgewandten Ende weist die Körperschutzeinrichtung 2 sich über das Ende zur Seite hinauserstreckende Bandeinrichtungen 25, 26 auf, deren freie Enden, z.B. mit Steckschließen 27, 28 als Schließeinrichtungen versehen sind, so daß das untere Ende der Körperschutzeinrichtung 2 dadurch einfach am im Taillienbereich des Rucksackträgers befestigbar ist, daß die Steckschließen 27, 28 im Rückenbereich geschlossen werden. Das untere Ende der Körperschutzeinrichtung 2 kann dabei eine das untere Ende in Querrichtung raffende Einrichtung 29, vorzugsweise in der Form eines Gummizuges oder dergleichen aufweisen. Dadurch wird erreicht, daß das untere Ende möglichst eng und straff gespannt am Vorderbereich des Körpers des Rucksackträgers anliegt.

    [0011] In der aus der Figur 2 ersichtlichen Weise kann der Öffnung 12 ferner eine haubenartige Schutzeinrichtung 3 für die Rucksackaußenseite entnommen werden, die vorzugsweise einteilig mit der Körperschutzeinrichtung 2 hergestellt ist. Die haubenartig ausgestaltete Schutzeinrichtung 3 weist an ihrem Öffnungsrand vorzugsweise eine die Öffnung elastisch verkleinernde Zugeinrichtung 31 auf, die vorzugsweise durch ein Gummiband oder dergleichen gebildet ist. Dadurch wird erreicht, daß die haubenartige Schutzeinrichtung 3 sowohl die Rucksackaußenseite als auch den Randbereich der Rucksackrückenseite übergreift, so daß die Taschen, Nähte und Reißverschlüsse etc. des Rucksackes vollständig vor Nässe und Spritzwasser geschützt werden.

    [0012] Die Figur 3 zeigt den Ausgangszuschnitt sowohl für eine Körperschutzeinrichtung 2 als auch für eine haubenartige Schutzeinrichtung 3, die entlang der Linie 35 einstückig miteinander verbunden sind. Einzelheiten der Figur 3, die bereits im Zusammenhang mit der Figur 2 erläutert wurden, sind in der entsprechenden Weise bezeichnet.

    [0013] Gemäß Figur 4 wird der Endbereich 36 der Körperschutzeinrichtung 2 an der Innenseite des Rucksackes 1, vorzugsweise an der Innenseite der Rucksackrückenseite 13 entlang einer in Querrichtung verlaufenden Linie befestigt, vorzugsweise durch mehrere Nähte vernaht. In derselben Weise kann gleichzeitig auch das entsprechende Ende der haubenartigen Schutzeinrichtung 3 an der Rucksackinnenseite befestigt werden. Wenn beide Einrichtungen 2 und 3 gemäß Figur 3 einteilig aus einem Zuschnitt hergestellt sind, wird vorzugsweise der Zuschnitt zur gemeinsamen Befestigung der Einrichtungen 2 und 3 am Rucksack 1 entlang der Linie 35 gefaltet, wobei der sich ergebende Überlappungsbereich dem Endbereich 36 der Figur 4 entspricht, der am Rucksack 1 befestigt wird.

    [0014] Es ist auch denkbar, den Schlitz 23 wegzulassen und stattdessen den Halsausschnitt 22 mit einer am Randbereich verlaufenden elastischen Zugeinrichtung 40 (Figur 3) zu versehen, die den Halsausschnitt normalerweise zusammenzieht und die so dehnbar ist, daß der Kopf durch den Halsausschnitt hindurchgeführt werden kann. Die Zugeinrichtung 40 wird vorzugsweise durch ein rundumlaufendes Gummiband gebildet.

    [0015] Vorzugsweise besteht die Körperschutzeinrichtung 2 und gegebenenfalls die haubenartige Schutzeinrichtung 3 aus einem Kunststoffmaterial, wie z.B. Nylon.


    Ansprüche

    1. Rucksack mit einer durch eine Öffnung (12) nach außen entnehmbaren Körperschutzeinrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Körperschutzeinrichtung (2) die Form eines Flächenteiles aufweist, das wenigstens den vorderen Oberkörperbereich des Rucksackträgers bedecken kann und mit seinem einen Endbereich am Rucksack (1) hinter der Öffnung (12) befestigt ist, daß das Flächenteil (2) einen Halsausschnitt (22) aufweist, der sich dann, wenn das Flächenteil (2) oberhalb des Rucksackträgers nach vorne gezogen ist, etwa oberhalb des Kopfes des Rucksackträgers befindet und daß der Halsausschnitt (22) so aufweitbar ist, daß der Kopf des Rucksackträgers hindurchführbar ist.
     
    2. Rucksack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenteil (2) einen in den Halsausschnitt (22) mündenden Schlitz (23) aufweist, der durch eine Verschlußeinrichtung (24) verschließbar ist.
     
    3. Rucksack nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz in Richtung auf den anderen Endbereich des Flächenteiles (2) verläuft.
     
    4. Rucksack nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung an sich in der Schlitzrichtung überlappenden Randbereichen des Schlitzes angeordnete Klettverschlußteile aufweist.
     
    5. Rucksack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsausschnitt an seinem Randbereich eine elastische Zugeinrichtung (40) aufweist, die seine Aufweitung ermöglicht.
     
    6. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (12) in der Querrichtung des Rucksackes (1) verläuft und daß der eine Endbereich des Flächenteiles (22) entlang einer Linie (35') parallel zur Öffnung (12) befestigt ist.
     
    7. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Endbereich des Flächenteiles (22) seitlich vorstehende Bandeinrichtungen aufweist, mit deren Hilfe er im Taillienbereich des Rucksackträgers befestigbar ist.
     
    8. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenteil (22) an seinen einen Endbereich einstückig mit einer haubenartigen Schutzeinrichtung (3) für die Außenseite des Rucksackes (1) verbunden ist.
     
    9. Rucksack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenteil (22) und die Schutzeinrichtung (3) im Verbindungsbereich entlang einer Linie (35) gefaltet sind und daß der gefaltete Verbindungsbereich am Rucksack befestigt ist.
     
    10. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (12) durch einen Klett- oder Reißverschluß (14) verschließbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht