[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugskombination für unmittelbar nebeneinander, in
getrennten Schächten befindliche Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen und/oder
Lasten.
[0002] Im Rahmen der Altbausanierung von Gebäuden, wie z.B. Wohnhäuser, Altenheime, Pflegeheime
und Krankenhäuser ist es notwendig, bereits vorhandene Aufzugsanlagen umzurüsten und
den erforderlichen Normen anzupassen. Es ist allgemein bekannt, daß Aufzugsanlagen
zur Beförderung von Personen oder Lasten in einem Aufzugsschacht angeordnet sind,
wobei der Fahrkorb senkrecht in Führungsbahnen bewegt wird. Die Antriebseinheit mit
der Steuerung ist in der Regel über dem Aufzugsschacht angeordnet. Der Aufzugsschacht
ist in seiner Grundfläche so bemessen, daß neben dem Fahrkorb noch ausreichend Platz
zur Führung des Gegengewichtes ist Beim Umbau vorhandener Aufzugsanlagen, die den
Einsatz eines in seiner Grundfläche größeren Fahrkorbes erfordern, kann es zu erheblichen
Problemen kommen. So sind zum Beispiel in Alteinheimen älterer Bauart oft zwei nebeneinanderliegende,
in getrennten Schächten geführte Aufzüge vorhanden, die lediglich zur Beförderung
einer kleineren Anzahl von Personen dienen. Durch Veränderungen der Struktur der Altenheime
ist es zwischenzeitlich erforderlich geworden, daß diese mit einer Aufzugsanlage ausgerüstet
werden, in der mindestens ein Krankenbett und eine oder zwei Pflegepersonen befördert
werden können. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, sind erhebliche Umbauarbeiten
notwendig, da ein größerer Fahrkorb nur installiert werden kann, wenn ein vollkommen
neuer Schacht größerer Grundfläche errichtet wird. Wenn zwei oder mehrere nebeneinanderliegende
Aufzugsanlagen bereits vorhanden waren, so erfordern die Umbauarbeiten trotzdem noch
erhebliche Kosten, vor allem hinsichtlich des Umbaus der Aufzugsschächte.
[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Aufzugskombination für unmittelbar nebeneinander,
in getrennten Schächten befindliche Aufzugsanlagen zu schaffen, die es ermöglicht,
mindestens eine der bereits bestehenden Aufzugsanlagen mit einem in seiner Grundfläche
wesentlich größeren Fahrkorb auszurüsten, ohne Veränderung der Grundfläche der bereits
vorhandenen Aufzugsschächte.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Gegengewichte mindestens
zweier Aufzugsanlagen in einem Aufzugsschacht geführt sind, wobei in diesem Schacht
eine Aufzugsanlage angeordnet ist. In diesem Aufzugschacht werden einerseits der Fahrkorb
und sein dazugehöriges Gegengewicht geführt sowie zusätzlich mindestens noch ein Gegengewicht,
das über ein Seil mit dem Fahrkorb einer in dem danebenliegenden Aufzugsschacht betriebenen
Aufzugsanlage verbunden ist. Es können z.B. auch neben dem Fahrkorb mit seinem Gegengewicht
in einem Aufzugsschacht noch zwei Gegengewichte benachbarter Aufzugsanlagen geführt
werden.
Da in mindestens einem der Aufzugsschächte kein Gegengewicht mehr geführt wird, kann
in diesem ein der Größe der Grundfläche des Aufzugsschachtes anpaßbarer Fahrkorb installiert
werden. Je nach Bedarf kann der Fahrkorb in seiner Grundflache fast so groß wie die
Grundfläche des Aufzugsschachtes oder kleiner ausgebildet sein. In der Regel ist es
jedoch so, daß dieser Fahrkorb eine größere Nutzfläche aufweist als der Fahrkorb,
der zusammen mit den Gegengewichten in dem benachbarten Aufzugsschacht geführt wird.
Aus sicherheitstechnischen Gründen ist es zweckmäßig, den Teil des Schachtes, in dem
eines oder mehrere Gegengewichte der benachbarten Aufzugsanlagen geführt sind, durch
eine Trennwand, vorzugsweise ein Gitter, abzuteilen. Die Aufzugsanlage mit dem in
seiner Grundfläche größeren Fahrkorb kann als Krankenbettaufzug ausgebildet sein und
die Anlage mit dem in der Grundfläche kleineren Fahrkorb als behindertengerechter
Aufzug. Letzterer kann eine höhere Transportleistung aufweisen als der Krankenbettaufzug.
Die Gegengewichte können entweder an einer Seitenwand oder an gegenüberliegenden Seitenwänden
des Aufzugsschachtes angeordnet sein. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Aufzugskombination
bestehen vor allem darin, daß keine neuen Schächte gebaut werden müssen und somit
die Umbaukosten wesentlich gesenkt werden können.
[0005] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden. In
der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufzugskombination mit drei unmittelbar nebeneinanderliegenden Aufzugsschächten
mit den entsprechenden Aufzugsanlagen im Querschnitt in schematischer Darstellung
- Fig. 2
- eine Aufzugskombination mit zwei unmittelbar nebeneinanderliegenden Aufzugsschächten
mit den entsprechenden Aufzugsanlagen im Querschnitt in schematischer Darstellung.
[0006] In der Figur 1 sind drei Aufzugsschächte 7, 8, 9 mit drei Aufzugsanlagen 4, 5, 6
dargestellt Die Aufzugsanlagen sind komplett ausgerüstet, wobei sich die Antriebseinheiten
mit der Steuerung über dem jeweiligen Aufzugsschacht befinden. Es ist auch möglich,
daß der Betrieb der drei Aufzugsanlagen Über eine gemeinsame Steuereinheit erfolgt.
Die Gegengewichte 1, 2, 3 der Fahrkörbe 10, 11, 12 werden in einem gemeinsamen Aufzugsschacht
8 geführt. Die Seilführung für die jeweiligen Gegengewichte der benachbarten Aufzugsanlagen
11, 12 erfolgt über in der Zeichnung nicht dargestellte zusätzliche Umlenkrollen.
Aus sicherheitstechnischen Gründen sind jeweils die Teile des Schachtes in denen die
Gegengewichte 1 und 3 geführt sind, durch ein Gitter abgeteilt. In den Aufzugsschächten
7 und 9 kann nunmehr die vorhandene Grundfläche vollständig für die Anordnung eines
größeren Fahrkorbes ausgenutzt werden. Bedingt durch die Führung der Gegengewichte
1, 2, 3 im Aufzugsschacht 8 ist der in diesem Schacht angeordnete Fahrkorb 11 entsprechend
kleiner ausgebildet.
[0007] In der Figur 2 ist eine analoge Aufzugskombination für den Fall der Umrüstung von
zwei in unmittelbar nebeneinanderliegenden Schächten geführten Aufzugsanlagen dargestellt
Der Fahrkorb 12 kann in seiner Grundfläche der zur Verfügung stehenden Grundfläche
des Aufzugsschachtes 9 angepaßt werden. Bedingt durch die Führung der Gegengewichte
1, 3 an den Seitenwänden des Schachtes muß lediglich die Breite des Fahrkorbes 11
verringert werden.
[0008] In der Praxis ist die erfindungsgemäße Aufzugskombination besonders beim Umbau solcher
Altenheime geeignet, in denen zwei nebeneinanderliegende Aufzugsanlagen P 053 vorhanden
waren. Die Schachtabmessungen für diese Aufzugsanlagen betragen 2,15 m x 2,60 m. Die
bisher dazugehörigen Fahrkörbe besitzen eine Grundfläche von 1,11 m x 2,21 m. In diesen
Fahrkörben war es nicht möglich, einen im Krankenbett befindlichen Patienten und ein
oder zwei erforderliche Pflegepersonen zu transportieren. Ohne Veränderung der Grundfläche
der Aufzugsschächte ist es durch die Erfindung möglich, in dem Aufzugsschacht 9 einen
Fahrkorb mit einer Grundfläche von 1,80 m x 2,20 m zu installieren. In diesem ist
für ein Krankenbett einschließlich Personal ausreichend Platz vorhanden. In dem anderen
Aufzugsschacht 8 kann trotz der beiden Gegengewichte 1, 3 ein Fahrkorb mit einer Grundfläche
von 1,10 m x 2,10 m angeordnet werden. Dieser kann als behindertengerechter Aufzug
ausgerüstet werden, in dem es sogar möglich ist, neben einem Kranken auf einer Trage
noch eine oder zwei Personen mit zu befördern. Er kann eine höhere Fahrgeschwindigkeit,
eine schnellere Türschließzeit und somit eine höhere Transportleistung aufweisen,
als der Krankenbettaufzug im Schacht 9.
Entsprechend der Art und dem Bedarf der zu erbringenden Transportleistungen können
die Fahrkörbe auch beliebig ausgestaltet werden, z.B. als reine Personenaufzüge oder
als Kombination von Last- und Personenaufzug.
1. Aufzugskombination zur Beförderung von Personen und/oder Lasten für mindestens zwei
unmittelbar nebeneinander, in getrennten Schächten angeordnete Aufzugsanlagen, bestehend
aus jeweils einem Fahrkorb, einer über jedem Aufzugsschacht angeordneten Antriebs-
und Steuereinheit sowie jeweils einem Gegengewicht, das über ein Seil, das über eine
Antriebsscheibe läuft, mit dem dazugehörigen Fahrkorb verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegengewichte (1, 3) mindestens zweier Aufzugsanlagen (5, 6) in einem Aufzugsschacht
(8) geführt sind, wobei in diesem Aufzugsschacht (8) eine Aufzugsanlage (5) angeordnet
ist und in dem anderen Aufzugsschacht (9) eine Aufzugsanlage (6) mit einem der Größe
der Grundfläche des Aufzugschachtes (9) anpaßbarem Fahrkorb (12) angeordnet ist.
2. Aufzugskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrkorb (12)
der in dem Aufzugsschacht (9) angeordnet ist, in dem keines der Gegengewichte geführt
ist, eine größere Nutzfläche aufweist als der Fahrkorb (11), der in dem danebenliegenden
Aufzugsschacht (8) zusammen mit den Gegengewichten (1, 3) geführt ist.
3. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teil des Aufzugsschachtes (8), in dem zusätzlich noch das Gegengewicht (3) geführt
ist, durch eine Trennwand abgeteilt ist.
4. Aufzugskombination nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand als
Gitter ausgebildet ist.
5. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufzugsanlage (6) als Krankenbettaufzug und die andere Aufzugsanlage (5) als behindertengerechter
Aufzug ausgebildet sind.
6. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
behindertengerechte Aufzugsanlage (5) eine höhere Transportleistung besitzt als die
Krankenbettaufzugsanlage (6).
7. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegengewichte (1, 3) unmittelbar nebeneinander an einer Seitenwand des Schachtes (8)
geführt sind.
8. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegengewichte (1, 3) jeweils an gegenüberliegenden Seitenwänden des Schachtes (8)
geführt sind.