(19)
(11) EP 0 583 760 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.1994  Patentblatt  1994/08

(21) Anmeldenummer: 93113038.9

(22) Anmeldetag:  14.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 19.08.1992 DE 9211091 U

(71) Anmelder: Göpner, Michael
D-06126 Halle/S. (DE)

(72) Erfinder:
  • Göpner, Michael
    D-06126 Halle/S. (DE)

(74) Vertreter: Tragsdorf, Bodo, Dipl.-Ing. 
Schwarzer Weg 3
06846 Dessau
06846 Dessau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufzugskombination zur Beförderung von Personen und/oder Lasten


    (57) Die Erfindung betrifft eine Aufzugskombination für unmittelbar nebeneinander, in getrennten Schächten befindliche Aufzugsanlagen.
    Bei bereits bestehenden Aufzugskombinationen dieser Art wird zur Vergrößerung der Grundfläche einer der Aufzüge ein vollkommen neuer Schacht errichtet, was mit einem sehr hohen Aufwand verbunden ist.
    Aufgabe der Erfindung ist es, ohne Veränderung der Grundflächen bereits vorhandener Aufzugsschächte eine Aufzugskombination zu schaffen, bei der mindestens ein Fahrkorb mit einer größeren Grundfläche installiert werden kann.
    Als Lösung wird vorgeschlagen, daß die Gegengewichte (1, 3) mindestens zweier Aufzugsanlagen (5, 6) in einem Aufzugsschacht (8) angeordnet sind, wobei in diesem Aufzugsschacht (8) eine Aufzugsanlage (6) mit einem der Größe der Grundfläche des Aufzugsschachtes (9) anpaßbaren Fahrkorb (12) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugskombination für unmittelbar nebeneinander, in getrennten Schächten befindliche Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen und/oder Lasten.

    [0002] Im Rahmen der Altbausanierung von Gebäuden, wie z.B. Wohnhäuser, Altenheime, Pflegeheime und Krankenhäuser ist es notwendig, bereits vorhandene Aufzugsanlagen umzurüsten und den erforderlichen Normen anzupassen. Es ist allgemein bekannt, daß Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen oder Lasten in einem Aufzugsschacht angeordnet sind, wobei der Fahrkorb senkrecht in Führungsbahnen bewegt wird. Die Antriebseinheit mit der Steuerung ist in der Regel über dem Aufzugsschacht angeordnet. Der Aufzugsschacht ist in seiner Grundfläche so bemessen, daß neben dem Fahrkorb noch ausreichend Platz zur Führung des Gegengewichtes ist Beim Umbau vorhandener Aufzugsanlagen, die den Einsatz eines in seiner Grundfläche größeren Fahrkorbes erfordern, kann es zu erheblichen Problemen kommen. So sind zum Beispiel in Alteinheimen älterer Bauart oft zwei nebeneinanderliegende, in getrennten Schächten geführte Aufzüge vorhanden, die lediglich zur Beförderung einer kleineren Anzahl von Personen dienen. Durch Veränderungen der Struktur der Altenheime ist es zwischenzeitlich erforderlich geworden, daß diese mit einer Aufzugsanlage ausgerüstet werden, in der mindestens ein Krankenbett und eine oder zwei Pflegepersonen befördert werden können. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, sind erhebliche Umbauarbeiten notwendig, da ein größerer Fahrkorb nur installiert werden kann, wenn ein vollkommen neuer Schacht größerer Grundfläche errichtet wird. Wenn zwei oder mehrere nebeneinanderliegende Aufzugsanlagen bereits vorhanden waren, so erfordern die Umbauarbeiten trotzdem noch erhebliche Kosten, vor allem hinsichtlich des Umbaus der Aufzugsschächte.

    [0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Aufzugskombination für unmittelbar nebeneinander, in getrennten Schächten befindliche Aufzugsanlagen zu schaffen, die es ermöglicht, mindestens eine der bereits bestehenden Aufzugsanlagen mit einem in seiner Grundfläche wesentlich größeren Fahrkorb auszurüsten, ohne Veränderung der Grundfläche der bereits vorhandenen Aufzugsschächte.

    [0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Gegengewichte mindestens zweier Aufzugsanlagen in einem Aufzugsschacht geführt sind, wobei in diesem Schacht eine Aufzugsanlage angeordnet ist. In diesem Aufzugschacht werden einerseits der Fahrkorb und sein dazugehöriges Gegengewicht geführt sowie zusätzlich mindestens noch ein Gegengewicht, das über ein Seil mit dem Fahrkorb einer in dem danebenliegenden Aufzugsschacht betriebenen Aufzugsanlage verbunden ist. Es können z.B. auch neben dem Fahrkorb mit seinem Gegengewicht in einem Aufzugsschacht noch zwei Gegengewichte benachbarter Aufzugsanlagen geführt werden.
    Da in mindestens einem der Aufzugsschächte kein Gegengewicht mehr geführt wird, kann in diesem ein der Größe der Grundfläche des Aufzugsschachtes anpaßbarer Fahrkorb installiert werden. Je nach Bedarf kann der Fahrkorb in seiner Grundflache fast so groß wie die Grundfläche des Aufzugsschachtes oder kleiner ausgebildet sein. In der Regel ist es jedoch so, daß dieser Fahrkorb eine größere Nutzfläche aufweist als der Fahrkorb, der zusammen mit den Gegengewichten in dem benachbarten Aufzugsschacht geführt wird. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist es zweckmäßig, den Teil des Schachtes, in dem eines oder mehrere Gegengewichte der benachbarten Aufzugsanlagen geführt sind, durch eine Trennwand, vorzugsweise ein Gitter, abzuteilen. Die Aufzugsanlage mit dem in seiner Grundfläche größeren Fahrkorb kann als Krankenbettaufzug ausgebildet sein und die Anlage mit dem in der Grundfläche kleineren Fahrkorb als behindertengerechter Aufzug. Letzterer kann eine höhere Transportleistung aufweisen als der Krankenbettaufzug. Die Gegengewichte können entweder an einer Seitenwand oder an gegenüberliegenden Seitenwänden des Aufzugsschachtes angeordnet sein. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Aufzugskombination bestehen vor allem darin, daß keine neuen Schächte gebaut werden müssen und somit die Umbaukosten wesentlich gesenkt werden können.

    [0005] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
    Fig. 1
    eine Aufzugskombination mit drei unmittelbar nebeneinanderliegenden Aufzugsschächten mit den entsprechenden Aufzugsanlagen im Querschnitt in schematischer Darstellung
    Fig. 2
    eine Aufzugskombination mit zwei unmittelbar nebeneinanderliegenden Aufzugsschächten mit den entsprechenden Aufzugsanlagen im Querschnitt in schematischer Darstellung.


    [0006] In der Figur 1 sind drei Aufzugsschächte 7, 8, 9 mit drei Aufzugsanlagen 4, 5, 6 dargestellt Die Aufzugsanlagen sind komplett ausgerüstet, wobei sich die Antriebseinheiten mit der Steuerung über dem jeweiligen Aufzugsschacht befinden. Es ist auch möglich, daß der Betrieb der drei Aufzugsanlagen Über eine gemeinsame Steuereinheit erfolgt. Die Gegengewichte 1, 2, 3 der Fahrkörbe 10, 11, 12 werden in einem gemeinsamen Aufzugsschacht 8 geführt. Die Seilführung für die jeweiligen Gegengewichte der benachbarten Aufzugsanlagen 11, 12 erfolgt über in der Zeichnung nicht dargestellte zusätzliche Umlenkrollen. Aus sicherheitstechnischen Gründen sind jeweils die Teile des Schachtes in denen die Gegengewichte 1 und 3 geführt sind, durch ein Gitter abgeteilt. In den Aufzugsschächten 7 und 9 kann nunmehr die vorhandene Grundfläche vollständig für die Anordnung eines größeren Fahrkorbes ausgenutzt werden. Bedingt durch die Führung der Gegengewichte 1, 2, 3 im Aufzugsschacht 8 ist der in diesem Schacht angeordnete Fahrkorb 11 entsprechend kleiner ausgebildet.

    [0007] In der Figur 2 ist eine analoge Aufzugskombination für den Fall der Umrüstung von zwei in unmittelbar nebeneinanderliegenden Schächten geführten Aufzugsanlagen dargestellt Der Fahrkorb 12 kann in seiner Grundfläche der zur Verfügung stehenden Grundfläche des Aufzugsschachtes 9 angepaßt werden. Bedingt durch die Führung der Gegengewichte 1, 3 an den Seitenwänden des Schachtes muß lediglich die Breite des Fahrkorbes 11 verringert werden.

    [0008] In der Praxis ist die erfindungsgemäße Aufzugskombination besonders beim Umbau solcher Altenheime geeignet, in denen zwei nebeneinanderliegende Aufzugsanlagen P 053 vorhanden waren. Die Schachtabmessungen für diese Aufzugsanlagen betragen 2,15 m x 2,60 m. Die bisher dazugehörigen Fahrkörbe besitzen eine Grundfläche von 1,11 m x 2,21 m. In diesen Fahrkörben war es nicht möglich, einen im Krankenbett befindlichen Patienten und ein oder zwei erforderliche Pflegepersonen zu transportieren. Ohne Veränderung der Grundfläche der Aufzugsschächte ist es durch die Erfindung möglich, in dem Aufzugsschacht 9 einen Fahrkorb mit einer Grundfläche von 1,80 m x 2,20 m zu installieren. In diesem ist für ein Krankenbett einschließlich Personal ausreichend Platz vorhanden. In dem anderen Aufzugsschacht 8 kann trotz der beiden Gegengewichte 1, 3 ein Fahrkorb mit einer Grundfläche von 1,10 m x 2,10 m angeordnet werden. Dieser kann als behindertengerechter Aufzug ausgerüstet werden, in dem es sogar möglich ist, neben einem Kranken auf einer Trage noch eine oder zwei Personen mit zu befördern. Er kann eine höhere Fahrgeschwindigkeit, eine schnellere Türschließzeit und somit eine höhere Transportleistung aufweisen, als der Krankenbettaufzug im Schacht 9.
    Entsprechend der Art und dem Bedarf der zu erbringenden Transportleistungen können die Fahrkörbe auch beliebig ausgestaltet werden, z.B. als reine Personenaufzüge oder als Kombination von Last- und Personenaufzug.


    Ansprüche

    1. Aufzugskombination zur Beförderung von Personen und/oder Lasten für mindestens zwei unmittelbar nebeneinander, in getrennten Schächten angeordnete Aufzugsanlagen, bestehend aus jeweils einem Fahrkorb, einer über jedem Aufzugsschacht angeordneten Antriebs- und Steuereinheit sowie jeweils einem Gegengewicht, das über ein Seil, das über eine Antriebsscheibe läuft, mit dem dazugehörigen Fahrkorb verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte (1, 3) mindestens zweier Aufzugsanlagen (5, 6) in einem Aufzugsschacht (8) geführt sind, wobei in diesem Aufzugsschacht (8) eine Aufzugsanlage (5) angeordnet ist und in dem anderen Aufzugsschacht (9) eine Aufzugsanlage (6) mit einem der Größe der Grundfläche des Aufzugschachtes (9) anpaßbarem Fahrkorb (12) angeordnet ist.
     
    2. Aufzugskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrkorb (12) der in dem Aufzugsschacht (9) angeordnet ist, in dem keines der Gegengewichte geführt ist, eine größere Nutzfläche aufweist als der Fahrkorb (11), der in dem danebenliegenden Aufzugsschacht (8) zusammen mit den Gegengewichten (1, 3) geführt ist.
     
    3. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Aufzugsschachtes (8), in dem zusätzlich noch das Gegengewicht (3) geführt ist, durch eine Trennwand abgeteilt ist.
     
    4. Aufzugskombination nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand als Gitter ausgebildet ist.
     
    5. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzugsanlage (6) als Krankenbettaufzug und die andere Aufzugsanlage (5) als behindertengerechter Aufzug ausgebildet sind.
     
    6. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die behindertengerechte Aufzugsanlage (5) eine höhere Transportleistung besitzt als die Krankenbettaufzugsanlage (6).
     
    7. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte (1, 3) unmittelbar nebeneinander an einer Seitenwand des Schachtes (8) geführt sind.
     
    8. Aufzugskombination nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte (1, 3) jeweils an gegenüberliegenden Seitenwänden des Schachtes (8) geführt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht