[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenbahngüterwagen, insbesondere Flachwagen, mit je
einem in den Endbereichen des Untergestells angeordneten Fahrwerk.
[0002] Aus der DE-AS 22 45 594 ist es beispielsweise bekannt, artgleiche Eisenbahngüterwagen
miteinander zu kuppeln und als Ganzzug zum Transport von in der Regel gleichen Gütern
einzusetzen. Die einzelnen Eisenbahngüterwagen sind dabei mit Untergestell, Aufbau
und an jeder Seite mit einer Zug- und Stoßeinrichtung versehen, derart, daß die Eisenbahngüterwagen
auch in einen gemischten, üblichen Zugverband einstellbar sind.
[0003] Aus der DE-OS 38 01 117 ist eine Zugeinheit mit durchgehend tiefliegendem Wagenboden,
insbesondere für den Transport von Straßenlastfahrzeugen bekannt, die aus mindestens
einem endseitig eines Untergestells mit Drehgestellen versehenen Eisenbahngüterwagen,
der für eine stirnseitige Be- und Entladung ausgeführt ist, und aus mindestens einem
weiteren Wagen besteht, wobei sämtliche Wagen der Zugeinheit miteinander kurzgekuppelt
sind.
[0004] Ein aus einem End- und einem Aufliegerwagen gebildetes Wagenpaar ist über eine Kurzkupplung
unter Verwendung tiefliegender Puffer mit einem zweiten Paar zu einer Zugeinheit kuppelbar.
[0005] Da dieser bekannte Zugverband aus unterschiedlich ausgebildeten Eisenbahngüterwagen
gebildet ist, es sind Endwagen, Aufliegerwagen und wahlweise zusätzlich Aufliegerbrücken
vorgesehen, ist die universelle Verwendbarkeit des einzelnen Eisenbahngüterwagens,
d. h. insbesondere die beliebige Einstellbarkeit und Trennbarkeit im Zugverband, eingeschränkt,
da die kürzeste, bildbare Einheit aus einem Endwagen und einem Aufliegerwagen besteht
und der Aufliegerwagen mangels eines eigenen Fahrwerks an der Aufliegerseite nicht
eigenständig verwendbar ist. Auch der Endwagen ist nicht eigenständig verwendbar,
da an der Aufliegerseite ein Fahrwerk in Jakobs-Anordnung und damit keine UIC-Kupplungsschnittstelle
vorgesehen ist. An den freien Enden des Endwagens und des Aufliegerwagens sind verschwenkbare
Kopfstücke mit Zug- und Stoßvorrichtungen zur stirnseitigen Beladung vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eisenbahngüterwagen, insbesondere
Flachwagen, derart auszubilden, daß dieser leicht und wirtschaftlich ausgebildet ist
und innerhalb eines Zugverbandes universell sowohl als Endwagen als auch als Mittelwagen
einsetzbar ist und an jedem Wagenende eine übliche UIC-Kupplungsschnittstelle bedarfsweise
zur Verfügung gestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Ansprüchen 2 bis
5 angegeben.
[0009] In Anspruch 6 ist ein aus erfindungsgemäß ausgebildeten Güterwagen gebildeter Zugverband
gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels mit Bezug auf die Zeichnungen
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1
- den freien Endbereich eines Eisenbahngüterwagens mit montierter Pufferkonsole in Draufsicht;
- Fig. 2
- die einander zugekehrten Enden zweier miteinander gekuppelter Eisenbahngüterwagen
in Draufsicht.
[0012] Der Eisenbahngüterwagen weist ein Untergestell 1 auf, das in beiden Endbereichen
in der senkrechten Längsmittelebene ein Aufnahmelager 2 aufweist. Die Aufnahmelager
3 sind in gleichem Abstand zur zugeordneten Stirnseite des Untergestells 1 angeordnet.
Am Aufnahmelager 2 ist wahlweise eine Kuppelstange 3 oder eine Pufferkonsole 4 lösbar
befestigbar und abstützbar.
[0013] In Fig. 1 ist der freie Endbereich des Eisenbahngüterwagens mit montierter Pufferkonsole
4 mit Zug- und Stoßeinrichtung 5, hier mit zwei Puffern und UIC-Hakenkupplung, dargestellt.
[0014] Die Pufferkonsole 4 stellt somit auch eine UIC-Kupplungsschnittstelle zum Ankuppeln
an Antriebseinheiten oder Wagen mit UIC-Standardkupplungen zur Verfügung.
[0015] Die Pufferkonsole 4 weist einen Konsolenträger 6 und an jeder Längsseite einen Stützträger
7 auf. Die Stützträger 7 überragen den Konsolträger 6 in Richtung auf die Mittelquerebene
des Untergestells 1 und sind mit Abstand zum Konsolträger 6 am Untergestell 1 in einem
Stützlager 8 abgestützt. Um vertikale Momente abstützen zu können, sind zwischen der
Pufferkonsole 4 und dem Untergestell 1 an der Trennebene vier Rasteinrichtungen 9
zugeordnet, von denen mindestens zwei in verschiedenen Querebenen des Untergestells
1 angeordnet sind. Zweckmäßig ist je eine Rasteinrichtung 9 an den Stützlagern 8 und
zwei Rasteinrichtungen 9 in der Trennebene/Anlageebene zwischen Konsolenträger 6 und
der Stirnseite des Untergestells 1 angeordnet.
[0016] In Fig. 2 sind die Endbereiche zweier miteinander gekuppelter Güterwagen dargestellt.
Die Kuppelstange 3 verbindet die beiden Eisenbahngüterwagen über die Aufnahmelager
2. Die Stirnseiten der Untergestelle 1 weisen an den zugewandten Enden keine Pufferkonsole
4 auf und werden durch die Kuppelstange 3 auf Abstand gehalten.
[0017] Für bestimmte Einsatzfälle, z. B. Reduzierung der die Ladung erreichende Stoßenergie,
ist es gegebenenfalls zweckmäßig, die an sich starre Kuppelstange 3 mit einer einfachen
Zug- und Stoßeinrichtung zu versehen.
[0018] Die Trennung zweier Güterwagen erfolgt durch einseitiges Lösen der Verbindung in
dem Aufnahmelager 2 eines Güterwagens.
[0019] Entweder verbleibt die Kuppelstange 3 an einem Wagenende oder sie wird durch Lösen
der zweiten Verbindung im Aufnahmelager 2 des zweiten Güterwagens ganz entfernt.
[0020] Zweckmäßig kann die Kuppelstange 3 auch in einer Trennstelle auftrennbar ausgebildet
sein. Die Trennstelle ist zweckmäßig in der Mitte der Kuppelstange 3 angeordnet, da
die universelle Einsetzbarkeit bei gleichen Wagenenden größer ist und nicht erst durch
zusätzlichen Arbeitsaufwand erzeugt werden muß.
[0021] Ein sinnvoller Zugverband besteht aus mindestens zwei vorstehend beschriebenen Eisenbahngüterwagen,
wobei die Endwagen des Zugverbandes an ihren freien Enden mit der lösbar befestigten
Pufferkonsole 4 versehen sind und die einander zugekehrten Enden der Endwagen und
der ggf. weiteren Mittelwagen mittels Kuppelstange 3 verbunden sind.
Bezugsziffern
[0022]
- 1
- Untergestell
- 2
- Aufnahmelager
- 3
- Kuppelstange
- 4
- Pufferkonsole
- 5
- Zug- und Stoßeinrichtung
- 6
- Konsolenträger
- 7
- Stützträger
- 8
- Stützlager
- 9
- Rasteinrichtung
1. Eisenbahnguterwagen, insbesondere Flachwagen, mit je einem in den Endbereichen des
Untergestells angeordneten Fahrwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche des Untergestells (1) baugleich ohne fest verbundene Pufferkonsole
(4) ausgebildet sind, daß in jedem Endbereich des Untergestells (1) in gleichem Abstand
zur Stirnseite in der senkrechten Längsmittelebene ein Aufnahmelager (2) angeordnet
ist, über das wahlweise eine Kuppelstange (3) oder eine Pufferkonsole (4) mit Zug-
und Stoßeinrichtung (5), wie Mittelpufferkupplung oder UIC-Standardkupplung, mit dem
Untergestell (1) lösbar befestigbar und abstützbar ist.
2. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferkonsole (4) einen Konsolenträger (6) und an jeder Längsseite einen
Stützträger (7) aufweist, wobei letztere den Konsolenträger (6) in Richtung auf die
Mittelquerebene des Untergestells (1) überragen und sich mit Abstand zum Konsolenträger
(6) am Untergestell (1) in einem Stützlager (8) abstützen.
3. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferkonsole (4) durch vier Rasteinrichtungen (9), von denen mindestens
zwei in verschiedenen Querebenen des Untergestells (1) angeordnet sind, am Untergestell
(1) abgestützt ist.
4. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Rasteinrichtung (9) an den Stützlagern (8) und zwei Rasteinrichtungen
(9) in der Trennebene/Anlageebene von Konsolenträger (6) und der Stirnseite des Untergestells
(1) angeordnet sind.
5. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppelstange (3) in einer Trennstelle auftrennbar ausgebildet ist.
6. Zugverband bestehend aus mindestens zwei Eisenbahngüterwagen, die nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwagen des Zugverbandes an ihrem freien Ende mit der lösbar befestigten
Pufferkonsole (4) versehen sind und die einander zugekehrten Enden der Endwagen und
der Mittelwagen mittels Kuppelstangen (3) verbunden sind.