Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungsteil einer Zündanlage für Brennkraftmaschinen
entsprechend der Gattung des Patentanspruchs 1. Das Verbindungsteil, das durch seine
Verwendung als Zündkerzenstecker ausgebildet ist, weist ein Hochspannungsschaltelement
in Form einer Kippdiode auf, mit dem die der Zündkerze zugeleitete Spannung gesteuert
wird. Dieses Hochspannungsschaltelement, das bei einer von der Zündspule der Zündanlage
zugeführten Kippspannung sprungartig vom elektrisch sperrenden in einen elektrisch
leitenden Zustand übergeht und die nachgeordnete Zündkerze mit einen Spannungssprung
beaufschlagt, ermöglicht es, die Einflüsse von Nebenschlüssen an der Zündkerze, die
die Bildung der Zündfunken an den Elektroden der Zündkerze erschweren, weitgehend
zu eleminieren.
[0002] Voraussetzung dafür ist, daß der durch das Hochspannungsschaltelement ausgelöste
Spannungssprung die zur Bildung von Zündfunken erforderliche Zündspannung an den Kerzenelektroden
erreicht. Der Spannungssprung ist eine Teilspannung der Kippspannung, die bauteilspezifisch
von der Ausgestaltung des Hochspannungsschaltelements abhängt. Die Kippspannung wiederum
ist um eine Verlustspannung kleiner als die Ausgangsspannung der Zündspule.
[0003] Betrachtet man die Zündanlage entsprechend dem Energiefluß von der Zündspule ausgehend
zur Zündkerze hin, so ist die Verlustspannung, die sich aufgrund der Kapazitätsverteilung
in der Zündanlage ergibt, bezogen auf den Ort des Hochspannungsschaltelements um so
größer, je größer die Summe der vorgelagerten mit der nachgelagerten Kapazität, gegenüber
der vorgelagerten Kapazität ist.
[0004] Um diese Verlustspannung auszugleichen, muß, um eine vorgegebene Mindestzündspannung
zu erreichen, das Hochspannungsschaltelement auf eine entsprechend höhere Kippspannung
als die Zündspannung ausgelegt sein. Infolgedessen muß auch die Zündspule eine sehr
hohe Ausgangsspannung bereitstellen. Hohe Spannung bilden aber ein Zuverlässigkeitsrisiko,
weil unerwünschterweise kapazitive Bogenentladungen mit Elektrodenerosion an der Zündkerze
auftreten können. Zudem müssen das Hochspannungschaltelement und die Zündspule entsprechend
hochspannungsfest sein, was zu einem hohen Preis dieser Bauteile führt.
Vorteile der Erfindung
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 wird der im Stand der Technik dargelegte Nachteil vermieden und mit einfachen Maßnahmen
eine Zündanlage verwirklicht, die auf niedrigerem Spannungsniveau arbeitet.
[0006] Dazu ist dem Isolierstoffgehäuse des Verbindungsteils eine die Kapazität des Bereichs
zwischen Hochspannungsschaltelement und Anschlußelement erhöhende Anordnung zugeordnet
und die Verwendung eines Hochspannungsschaltelements mit niedriger Kippspannung und
als Folge davon auch die Verwendung einer Zündspule mit geringer Ausgangsspannung
ermöglicht was die Herstellkosten der Zünndanlage ermäßigt.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Zeichnung
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
Figurenbeschreibung näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur in einer Schnittdarstellung
die Zündanlage ausschnittsweise in vereinfachter Form.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0009] Bei der beschriebenen Anordnung handelt es sich um das Verbindungsteil einer Zündanlage
für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, das durch seine Verwendung als Zündkerzenstecker
dient und bei der für jeden Zylinder eine eigene Zündeinheit mit einer Zündspule und
einem darin integrierten Zündkerzenstecker verwendet wird.
[0010] Die einzige Figur zeigt im Querschnitt ausschnittsweise einen Zylinderkopf 11 einer
Brennkraftmaschine mit einer, in nicht näher dargestellter Weise daran befestigten
Zündeinheit 12, deren eine Zündspule 13 nur angedeutet ist und deren einer Zündkerzenstecker
14 mit einer, in einem Kerzenschacht 16 des Zylinderkopfes 11 befestigten Zündkerze
17 verbunden ist.
[0011] Der Zündkerzenstecker 14 mit einer Längsachse 18 weist einen in der Grundform zylindrischen
Aufbau auf mit einer außenliegenden, aus Silikongummi bestehenden Hülle 19, einem
im Spritzgußverfahren hergestellten duroplastischen, in der Außenform zylindrischen
Isolierstoffgehäuse 20, in das ein stiftförmiges Verbindungselement 21 und ein damit
elektrisch in Reihe geschalteter, mit einer zylindrischen Außenform versehenes Hochspannungsschaltelement
22, das als Kippdiode ausgebildet ist, direkt eingebettet sind.
[0012] An dem freien Ende des Verbindungselements 21 ist ein aus dem Isolierstoffgehäuse
20 heraustretendes Anschlußelement 23 für den nicht mehr dargestellten Hochspannungsanschluß
der Zündspule 13 und an dem freien Ende des Hochspannungsschaltelements 22 ein Anschlußteil
24 in dem Isolierstoffgehäuse 20 eingebettet mit an der Stirnseite des Isolierstoffgehäuses
20 angeordneter Öffnung für die Aufnahme eines Anschlußstiftes 26 der Zündkerze 17.
Die Zündkerze 17 ist in üblicher Weise in einer Gewindebohrung 27 des Zylinderkopfes
11 eingeschraubt und sie trägt endseitig, dem Anschlußstift 26 entgegengesetzt, eine
Masseelektrode 28 und eine Mittelelektrode 29, zwischen denen, bei Anliegen einer
Zündspannung an der Mittelelektrode 29, ein Funkenüberschlag stattfindet.
[0013] Bezogen auf den Einbauort des Hochspannungsschaltelements 22 ergibt sich entlang
der beschriebenen Anordnung in Richtung des Energieflusses von der Zündspule 13 zur
Zündkerze 17 eine Kapazitätsverteilung mit einer Vorkapazität, bestehend aus der Kapazität
der Zündspule 13 und des sich daran anschließenden Teils des Zündkerzensteckers 14
vor dem Einbauort des Hochspannungsschaltelements 22 gegenüber Erdpotential und einer
Nachkapazität gegenüber Erdpotential, bestehend aus der Kapazität des Teils des Zündkerzensteckers
14 zwischen dem Hochspannungsschaltelement 22 und der Zündkerze 17, sowie der Kapazität
der Zündkerze 17. Diese beiden Kapazitäten ergeben sich ohne eine zusätzliche Fremdbeschaltung
aus der Bauart und der Anbringung am Einbauort der genannten Bauteile, insbesondere
aus ihrem Abstand zum auf Erdpotential liegenden Zylinderkopf 11.
[0014] An dem Zündkerzenstecker 14 ist erfindungsgemäß zwischen dem Anschlußelement 23 und
dem Anschlußteil 24 an einer Außenseite 31 des Isolierstoffgehäuses 20 ein hohlzylindrischer
Metallbecher 32 und an einem Außenmantel 33 der Hülle 19 ein metallischer, hohlzylindrischer
Schirm 34 angebracht. Der Metallbecher 32 ist über das Anschlußelement 23 elektrisch
mit dem Hochspannungsanschluß der Zündspule 13 verbunden und der metallische Schirm
34 ist, über außen an dem Schirm 34 angebrachte federnde Laschen 36 in Kraftschluß
und in elektrischer Verbindung mit dem auf Erdpotential liegenden Zylinderkopf 11.
Prinzipiell kann der Schirm 34 auch eine Schirmspannung aufweisen, deren Betrag zwischen
dem der Ausgangsspannung der Zündspule 13 und dem Erdpotential liegt und der Schirm
34 kann zusammen mit der Zündspule 13 über Befestigungselemente am auf Erdpotential
liegenden Zylinderkopf 11 elektrisch leitend befestigt sein.
[0015] Somit ist zwischen dem Metallbecher 32 und dem Schirm 34 eine Kapazität gebildet,
mit einem Teil der Hülle 19 als Dielektrikum. Diese Kapazität ist umso größer, je
größer der Betrag der Schirmspannung und je geringer die Dicke des Dielektrikums,
die nicht mehr als 3 mm beträgt, ist.
[0016] Die beschriebene Anordnungsdarstellung ergibt den folgenden Funktions- und Wirkungsablauf.
Beim Betrieb der Zündanlage liegt an dem mit dem Hochspannungsanschluß der Zündspule
13 verbundenen Anschlußelement 23 des Zündkerzensteckers 14 die Ausgangsspannung der
Zündspule 13 an. Das Anschlußelement 23 ist über das Verbindungselement 21 mit dem
Hochspannungsschaltelement 22 verbunden. Dieses geht beim Erreichen einer Kippspannung
sprungartig von einem elektrisch sperrenden Zustand in einen elektrisch leitenden
Zustand reversibel über. An dem, dem Verbindungselement 21 abgewandten Ende des Hochspannungsschaltelements
22 wird beim Umschalten in den leitenden Zustand eine Spannung, im folgenden als Spannungssprung
bezeichnet, abgegeben, der geringer als die Kippspannung ist. Der Spannungssprung
gelangt auf das Anschlußteil 24 für die Aufnahme des Anschlußstiftes 26 der Zündkerze
17. Diese weist in ihrem Längsverlauf einen Entstörwiderstand 37 und endseitig die
Mittelelektrode 29 auf, der, gesteuert durch das Hochspannungsschaltelement 22, gegenüber
der auf Erdpotential liegenden benachbarten Masseelektrode 28 im Durchschaltzustand
des Hochspannungsschaltelements 22 der Spannungssprung zufließt. Die letztlich auftretende
Zündspannung führt in bekannter Weise durch Funkenüberschlag zwischen der Mittelelektrode
29 und der Masseelektrode 28 zu einer Entzündung eines Kraftstoffs-Luft-Gemisches
in einem zugehörigen Zylinder der Brennkraftmaschine.
[0017] Der Spannungssprung ist eine Teilspannung der Kippspannung, die bauteilspezifisch
von der Ausgestaltung des Hochspannungsschaltelements 22 abhängt. Die Kippspannung
wiederum ist um eine Verlustspannung kleiner als die Ausgangsspannung der Zündspule.
[0018] Die Verlustspannung ist durch die Kapazitätsverteilung in dem Zündkerzenstecker 14
veränderbar. Sie ist umso größer, je größer, bezogen auf den Ort des Hochspannungsschaltelements
22 und in Richtung des Energieflusses von der Zündspule 13 zur Zündkerze 17 betrachtet,
die Summe der Vor- und Nachkapazität gegenüber der Vorkapazität ist. Durch eine separate
Anhebung der Vorkapazität wird diese Verlustspannung vermindert, was durch die Kapazität,
die zwischen Metallbecher 32 und Schirm 34 gebildet wird und die in Richtung des Energieflusses
vor dem Hochspannungsschaltelement 22 liegt, verwirklicht wird.
[0019] Damit lassen sich Zündanlagen realisieren, die, bei einer vorgegebenen Zündspannung,
ein Hochspannungsschaltelement 22 mit niedriger Kippspannung und eine Zündspule 13
mit niedriger Ausgangsspannung aufweisen und die dadurch, bei einem Zugewinn an Betriebssicherheit,
kostengünstiger zu fertigen sind.
1. Verbindungsteil einer Zündanlage, angeordnet zwischen einer Zündspule (13) und einer
Zündkerze (17) zum Einbau in einen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine, mit einem
Isolierstoffgehäuse (20), in dem ein Hochspannungsschaltelement (22), das bei Anlage
einer Kippspannung von einem elektrisch sperrenden in einen elektrisch leitenden Zustand
reversibel übergeht, eingebettet ist, mit einem, an einem Ende des Verbindungsteils
(14) angeordneten, mit dem einen Pol des Hochspannungsschaltelements (22) verbundenen
Anschlußelement (23), an dem ein Hochspannungsanschluß der Zündspule (13), der eine
über der Kippspannung liegende Ausgangsspannung der Zündspule (13) führt, anschließbar
ist, mit einem, an dem anderen Ende des Verbindungsteils (14) angeordneten, mit einem
anderen Pol des Hochspannungsschaltelements (22) verbundenen Anschlußteil (24) für
die Aufnahme eines Anschlußstiftes (26) der Zündkerze (17) und mit einer, zwischen
dem Verbindungsteil (14) und dem auf Erdpotential liegenden Zylinderkopf (11) vorhandenen
Kapazität, dadurch gekennzeichnet, daß dem Isolierstoffgehäuse eine die Kapazität
des Bereichs zwischen Hochspannungsschaltelement (22) und Anschlußelement erhöhende
Anordnung zugeordnet ist.
2. Verbindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung aus einem
röhrenförmigen Kondensator (32, 34) besteht und dieser außerhalb des Isolierstoffgehäuses
(20) angeordnet ist.
3. Verbindungsteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (32,
34) doppelwandig ist und zwischen dem Anschlußelement (23) und dem Anschlußteil (24)
an einer Außenseite (31) des Isolierstoffgehäuses (20) ein, den einen Kondensatorpol
bildender Metallbecher (32) angeordnet ist, der von einem, das Dielektrikum des Kondensators
bildenden Isolierstoffmantel (19) umschlossen ist und der Isolierstoffmantel (19)
von einem, den anderen Kondensatorpol bildenden metallischen Schirm (34) umgeben ist.
4. Verbindungsteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallbecher (32)
ein hohes Spannungspotential und der Schirm (34) ein niedriges Spannungspotential
führt.
5. Verbindungsteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallbecher (32)
elektrisch an der Ausgangsspannung der Zündspule (13) angeschlossen ist und der Schirm
(34) eine unter der Ausgangsspannung der Zündspule (13) liegende Spannung trägt.
6. Verbindungsteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (34) elektisch
auf Erdpotential liegt.
7. Verbindungsteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schirm (34) federnde
Laschen (36) angebracht sind, die im Kraftschluß und in elektrischer Verbindung mit
dem auf Erdpotential liegenden Zylinderkopf (11) stehen.
8. Verbindungsteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (34) zusammen
mit der Zündspule (13) am Zylinderkopf (11) befestigt ist und in elektrischer Verbindung
mit dem auf Erdpotential liegenden Zylinderkopf (11) steht.
9. Verbindungsteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dielektrikum als eine dünnwandige Schicht, deren Dicke weniger als 3 mm beträgt,
ausgebildet ist.
10. Verbindungsteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungsteil (14) durch seine Verwendung als Zündkerzenstecker (14) dient.