[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft [[(1,3,5-Triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäureester
der allgemeinen Formel I
in der R¹ und R² eine Methyl- oder Ethylgruppe und R³ Wasserstoff, Fluor oder Chlor
bedeutet.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
I sowie ihre Verwendung als herbizide Mittel.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine herbizid wirksame Menge der Verbindung
I oder eines seiner Salze auf die Pflanzen und/oder deren Lebensraum einwirken laßt.
[0004] Die EP-A 7687, die EP-A 30 138 und die EP-A 57 546 betreffen Sulfonylharnstoffe mit
herbizider Wirkung, deren allgemeine Formel die eingangs definierten Verbindungen
I umfaßt.
[0005] Während in EP-A 57 546 als nächstliegende Strukturen nur 1,3,5-Triazin-N-oxid-Derivate
I'
beschrieben sind, in denen die Reste u.a. folgende Bedeutung haben:
- X und Y
- unabhängig voneinander Methyl- oder Methoxygruppe und
- O
- Sauerstoffatom in 1, 3 oder 5-Position des Triazinylrings,
liegt bei der EP-A 30 138 der Schwerpunkt auf der Variation des Carbonsäureesters
in 2-Position zur Sulfonamid-Gruppe. Halogenalkylsubstituenten für den Triazin-Teil
sind an dieser Stelle nicht vorbeschrieben.
[0006] Lediglich in der EP-A 7687 wird ein Triazinylderivat mit Halogenalkylrest beschrieben
(I'').
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Sulfonylharnstoffe zu synthetisieren, die
gegenüber den bekannten Vertretern dieser Herbizid-Klasse verbesserte Eigenschaften
aufweisen.
[0007] Entsprechend dieser Aufgabe wurden die eingangs definierten [[(1,3,5-Triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäureester
der Formel I gefunden.
[0008] Die erfindungsgemäßen Sulfonylharnstoffe der Formel I sind auf verschiedenen Wegen
zugänglich, die in der Literatur beschrieben sind. Beispielhaft seien besonders vorteilhafte
Wege (A-D) im folgenden näher erläutert.
- A:
- Man setzt ein Sulfonylisocyanat II in an sich bekannter Weise (EP-A-162 723) mit einem
Über- oder Unterschuß von 0 bis 20 mol-% eines 2-Amino-1,3,5-triazin-derivats III
bei einer Temperatur von 0 bis 120°C, vorzugsweise 10 bis 100°C um. Die Reaktion kann
unter Normaldruck oder unter Druck (bis 50 bar), vorzugsweise bei 1 bis 5 bar, kontinuierlich
oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Zweckmäßigerweise verwendet man für die Umsetzungen unter den jeweiligen Reaktionsbedingungen
inerte Lösungs- und Verdünnungsmittel. Als Lösungsmittel kommen beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe,
insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, z.B. Tetrachlorethylen, 1,1,2,2- oder 1,1,1,2-Tetrachlorethan,
Dichlorpropan, Methylenchlorid, Dichlorbutan, Chloroform, Chlornaphthalin, Dichlornaphthalin,
Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,1- oder 1,1,2-Trichlorethan, Trichlorethylen, Pentachlorethan,
o-, m-, p-Difluorbenzol, 1,2-Dichlorethan, 1,1-Dichlorethan, 1,2-cis-Dichlorethylen,
Chlorbenzol, Fluorbenzol, Brombenzol, Jodbenzol, o-, m-, p-Dichlorbenzol, o-, p-,
m-Dibrombenzol, -o-, m-, p-Chlortoluol, 1,2,4-Trichlorbenzol; Ether, z.B. Ethylpropylether,
Methyl-tert.-butylether, n-Butylethylether, Di-n-butylether, Diisobutylether, Diisoamylether,
Diisopropylether, Anisol, Phenetol, Cyclohexylmethylether, Diethylether, Ethylenglykoldimethylether,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Thioanisol, β,β'-Dichlordiethylether; Nitrokohlenwasserstoffe
wie Nitromethan, Nitroethan, Nitrobenzol, o-, m-, p-Chlornitrobenzol, o-Nitrotoluol;
Nitrile wie Acetonitril, Butyronitril, Isobutyronitril, Benzonitril, m-Chlorbenzonitril;
aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Heptan, Pinan, Nonan,
o-, m-, p-Cymol, Benzinfraktionen innerhalb eines Siedepunktintervalles von 70 bis
190°C, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Dekalin, Petrolether, Hexan, Ligroin, 2,2,4-Trimethylpentan,
2,2,3-Trimethylpentan, 2,3,3-Trimethylpentan, Octan; Ester, z.B. Ethylacetat, Acetessigester,
Isobutylacetat; Amide, z.B. Formamid, Methylformamid, Dimethylformamid; Ketone, z.B.
Aceton, Methylethylketon und entsprechende Gemische in Betracht. Zweckmäßig verwendet
man das Lösungsmittel in einer Menge von 100 bis 2000 Gew.%, vorzugsweise von 200
bis 700 Gew.%, bezogen auf den Ausgangsstoff II.
Die zur Umsetzung benötigte Verbindung II wird im allgemeinen in etwa äquimolaren
Mengen, d.h. mit einem Über- oder Unterschuß von 0 bis 20 %, bezogen auf den jeweiligen
Ausgangsstoff III eingesetzt. Man kann den Ausgangsstoff III in einem der vorgenannten
Verdünnungsmittel vorlegen und dann den Ausgangsstoff II zugeben.
Zweckmäßigerweise wird das Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen jedoch
so durchgeführt, daß man den Ausgangsstoff II, gegebenenfalls in einem der vorgenannten
Verdünnungsmittel, vorlegt und dann den Ausgangsstoff III zugibt.
Zur Beendigung der Umsetzung rührt man nach der Zugabe der Komponenten noch 20 Minuten
bis 24 Stunden bei 0 bis 120°C, vorzugsweise 10 bis 100°C, insbesondere 10 bis 100°C,
nach.
Als Reaktionsbeschleuniger kann man vorteilhafterweise ein tertiäres Amin, z.B. Pyridin,
α,β,γ-Picolin, 2,4-, 2,6-Lutidin, 2,4,6-Collidin, p-Dimethylaminopyridin, Trimethylamin,
Triethylamin, Tri(n-propyl)amin, 1,4-Diaza[2,2,2]bicyclooctan [DABCO] oder 1,8-Diazabicylco]5,4,0]-undec-7-en
in einer Menge von 0.01 bis 1 Mol pro Mol Ausgangsstoff II verwenden.
Aus dem Reaktionsgemisch wird der Endstoff I in üblicher Weise, z.B. nach Abdestillieren
von Lösungsmittel oder direkt durch Absaugen isoliert. Der verbleibende Rückstand
kann noch mit Wasser bzw. verdünnter Säure zur Entfernung basischer Verunreinigungen
gewaschen werden. Man kann jedoch auch den Rückstand in einem mit Wasser nicht mischbaren
Lösungsmittel lösen und wie beschrieben waschen. Die gewünschten Endstoffe fallen
hierbei in reiner Form an, gegebenenfalls können sie durch Umkristallisation, Rühren
in einem organischen Lösungsmittel, das die Verunreinigungen aufnimmt oder Chromatographie
gereinigt werden.
Bevorzugt führt man diese Umsetzung in Acetonitril, Methyl-tert.-butylether, Toluol
oder Methylenchlorid in Anwesenheit von 0 bis 100 Moläquivalenten, vorzugsweise 0
bis 50 Moläquivalenten eines tertiären Amins wie 1,4-Diazabicyclo-[2,2,2]-octan oder
Triethylamin durch.
- B:
- Man setzt ein entsprechendes Sulfonylcarbamat der Formel IV in an sich bekannter Weise
(EP-A-120 814, EP-A-101 407) in einem inerten organischen Lösungsmittel bei einer
Temperatur zwischen 0 und 120°C, vorzugsweise 10 bis 100°C mit einem Über- oder Unterschuß
von 0 bis 20 mol-% eines 2-Amino-1,3,5-triazin-derivats III um. Es können hierbei
Basen wie tertiäre Amine zugesetzt werden, wodurch die Reaktion beschleunigt und die
Produktqualität verbessert wird.
Geeignete Basen hierfür sind z.B. tertiäre Amine wie unter A angegeben, insbesondere
Triethylamin oder 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan, in einer Menge von 0,01 bis 1 Mol
pro Ausgangsstoff IV.
Zweckmäßig verwendet man als Lösungsmittel die unter A angegebenen.
Man verwendet das Lösungsmittel in einer Menge von 100 bis 2.000 Gew.%, vorzugsweise
von 200 bis 700 Gew.%, bezogen auf den Ausgangsstoff IV.
Die zur Umsetzung benötigte Verbindung IV wird im allgemeinen in etwa äquimolaren
Mengen, d.h. mit einem Über- oder Unterschuß von 0 bis 20 %, bezogen auf jeweiligen
Ausgangsstoff III eingesetzt. Man kann den Ausgangsstoff IV in einem der vorgenannten
Verdünnungsmittel vorlegen und dann den Ausgangsstoff III zugeben.
Man kann jedoch auch den Ausgangsstoff III in einem der genannten Löse- oder Verdünnungsmittel
vorlegen und das Sulfonylcarbamat IV zugeben.
In beiden Fällen kann als Katalysator vor oder während der Reaktion eine Base zugesetzt
werden.
Aus dem Reaktionsgemisch kann das Endprodukt I in üblicher Weise, wie unter A angegeben,
gewonnen werden.
- C:
- Man setzt ein Sulfonamid der Formel V in an sich bekannter Weise (EP-A-141 777 und
EP-A-101 670) in einem inerten organischen Lösungsmittel mit einem Über- oder Unterschuß
von 0 bis 20 mol-% eines Phenylcarbamats VI bei einer Temperatur von 0 bis 120°C,
vorzugsweise 20 bis 100°C um. Die Reaktion kann bei Normaldruck oder unter Druck (bis
50 bar), vorzugsweise bei 1 bis 5 bar, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt
werden.
Es können hierbei Basen wie tertiäre Amine zugesetzt werden, die die Reaktion beschleunigen
und die Produktqualität verbessern. Geeignete Basen sind hierfür die unter A angegebenen,
insbesondere Triethylamin, 2,4,6-Collidin, 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan [DABCO] oder
1,8-Diazabicyclo[5,4,0]undec-7-en (DBU), in einer Menge von 0,01 bis 1 Mol pro Ausgangsstoff
V.
Zweckmäßigerweise verwendet man als Löse- oder Verdünnungsmittel die unter A angegebenen.
Man verwendet das Lösungsmittel in einer Menge von 100 bis 2000 Gew.%, vorzugsweise
von 200 bis 700 Gew.%, bezogen auf das Edukt V.
Die zur Umsetzung benötigte Verbindung V wird im allgemeinen in etwa äquimolaren Mengen,
d.h. mit einem Über- oder Unterschuß von 0 bis 20 %, bezogen auf die jeweiligen Ausgangsstoffe
VI) eingesetzt. Man kann den Ausgangsstoff VI in einem der vorgenannten Verdünnungsmittel
vorlegen und dann den Ausgangsstoff V zugeben.
Man kann jedoch auch den Ausgangsstoff V in einem der genannten Lösungsmittel vorlegen
und dann das Carbamat VI zugeben. In beiden Fällen kann als Katalysator vor oder während
der Reaktion eine der genannten Basen zugesetzt werden.
Zur Beendigung der Umsetzung rührt man nach der Zugabe der Komponenten noch 20 Minuten
bis 24 Stunden bei 0 bis 120°C, vorzugsweise 10 bis 100°C, insbesondere 20 bis 80°C,
nach.
Man isoliert die Sulfonylharnstoffe der Formel I aus dem Reaktionsgemisch mit den
üblichen Methoden, wie unter A beschrieben.
- D:
- Man setzt ein Sulfonamid der Formel V in an sich bekannter Weise (EP-A-234 352) in
einem inerten organischen Lösungsmittel mit ungefähr der stöchiometrischen Menge eines
Isocyanates VII zu einer Temperatur von 0 bis 150°C, vorzugsweise 10 bis 100°C um.
Die Reaktion kann bei Normaldruck oder unter Druck (bis 50 bar), vorzugsweise bei
1 bis 5 bar, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Es können hierbei vor oder während der Reaktion Basen wie tertiäre Amine zugesetzt
werden, die die Reaktionsbeschleuniger und die Produktqualität verbessern. Geeignete
Basen sind hierfür die unter A angegebenen, insbesondere Triethylamin oder 2,4,6-Collidin,
in einer Menge von 0,01 bis 1 Mol pro Ausgangsstoff V.
Zweckmäßigerweise verwendet man als Lösungsmittel die unter A angegebenen. Man setzt
das Lösungsmittel in einer Menge von 100 bis 2000 Gew.%, vorzugsweise von 200 bis
700 Gew.%, bezogen auf das Edukt V.
Die zur Umsetzung benötigte Verbindung V wird im allgemeinen in etwa äquimolaren Mengen
(mit einem über- oder Unterschuß von z.B. 0 bis 20 %, bezogen auf die Edukte VII)
eingesetzt. Man kann den Ausgangsstoff VII in einem der genannten Verdünnungsmittel
vorlegen und dann den Ausgangsstoff V zugeben.
Man kann aber auch das Sulfonamid vorlegen und dann das Isocyanat VII zugeben.
Zur Beendigung der Umsetzung rührt man nach der Zugabe der Komponenten noch 20 Minuten
bis 24 Stunden bei 0 bis 120°C, vorzugsweise 10 bis 100°C, insbesondere 20 bis 80°C,
nach.
Das Endprodukt I kann aus dem Reaktionsgemisch in der üblichen Weise, wie unter A:
beschrieben, gewonnen werden.
[0009] Die als Edukte verwendeten Sulfonylisocyanate der Formel II wurden nach oder in Analogie
zu Literaturmethoden (z.B. EP-A-7687) gewonnen. Die Sulfonylcarbamate der Formel IV
wurden nach oder in Analogie zu an sich bekannten Reaktionen hergestellt (z.B. EP-A-120
814). Man kann jedoch auch Sulfonylisocyanate der Formel II in glatter Reaktion mit
Phenol in einem Lösungsmittel wie Ether oder Acetonitril in die Carbamate der Formel
IV überführen.
[0010] Carbamate der Formel VI sind nach oder in Analogie zu bekannten Umsetzungen (z.B.
EP-A-141 777) zugänglich, sie lassen sich aber auch aus den entsprechenden Isocyanaten
der Formel VII durch Umsetzung mit Phenol, herstellen.
[0011] Die Salze der Verbindungen I sind in an sich bekannter Weise zugänglich (EP-A-304
282, US-A 4,599,412). Man erhält sie durch Deprotonierung der entsprechenden Sulfonylharnstoffe
I in Wasser oder einem inerten organischen Lösungsmittel bei Temperaturen von -80°C
bis 120°C, vorzugsweise 0°C bis 60°C in Gegenwart einer Base.
[0012] Geeignete Basen sind beispielsweise Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, -hydride,
-oxide oder -alkoholate wie Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, Natriummethanolat,
-ethanolat und -tert.-butanolat, Natrium- und Calziumhydrid und Calziumoxid.
[0013] Als Lösungsmittel kommen beispielsweise neben Wasser auch Alkohole wie Methanol,
Ethanol und tert.-Butanol, Ether wie Tetrahydrofuran und Dioxan, Acetonitril, Dimethylformamid,
Ketone wie Aceton und Methylethylketon und auch halogenierte Kohlenwasserstoffe in
Betracht.
[0014] Die Deprotonierung kann bei Normaldruck oder bei Drucken bis 50 bar, vorzugsweise
bei Normaldruck bis 5 bar Überdruck durchgeführt werden.
[0015] Die als Ausgangsstoffe der Formel V benötigten Sulfonamide lassen sich aus den entsprechenden
Anthranilsäureestern durch Meerwein-Reaktion und anschließende Umsetzung mit Ammoniak
herstellen (Houben-Weyl, 9, 557f (1955)).
[0016] Die Edukte 2-Amino-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin und 2-Amino-4-ethoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
sind literaturbekannt (Yakugaku Zasshi 95, 499 (1975)).
[0017] Die Verbindungen I bzw. die sie enthaltenden herbiziden Mittel sowie deren umweltverträgliche
Salze von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen können in Kulturen wie Weizen Schadpflanzen
sehr gut bekämpfen, ohne die Kulturpflanzen zu schädigen, ein Effekt, der vor allem
auch bei niedrigen Aufwandmengen auftritt. Sie können beispielsweise in Form von direkt
versprühbaren Lösungen, Pulvern, Suspensionen, auch hochprozentigen wäßrigen, öligen
oder sonstigen Suspensionen oder Dispersionen, Emulsionen, Öldispersionen, Pasten,
Stäubemitteln, Streumitteln oder Granulaten durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben,
Verstreuen oder Gießen angewendet werden. Die Anwendungformen richten sich nach den
Verwendungszwecken; sie sollten in jedem Fall möglichst die feinste Verteilung der
erfindungsgemäßen Wirkstoffe gewährleisten.
[0018] Die Verbindungen I eignen sich allgemein zur Herstellung von direkt versprühbaren
Lösungen, Emulsionen, Pasten oder Öldispersionen. Als inerte Zusatzstoffe kommen u.a.
Mineralölfraktionen von mittlerem bis hohem Siedepunkt, wie Kerosin oder Dieselöl,
ferner Kohlenteeröle sowie Öle pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, aliphatische,
cyclische und aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Toluol, Xylol, Paraffin, Tetrahydronaphthalin,
alkylierte Naphthaline oder deren Derivate, Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol,
Cyclohexanol, Cyclohexanon, Chlorbenzol, Isophoron oder stark polare Lösungsmittel,
wie N,N-Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon oder Wasser in Betracht.
[0019] Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Dispersionen, Pasten,
netzbaren Pulvern oder wasserdispergierbaren Granulaten durch ZuSatz von Wasser bereitet
werden. Zur Herstellung von Emulsionen, Pasten oder Öldispersionen können die Substrate
als solche oder in einem Öl oder Lösungsmittel gelöst, mittels Netz-, Haft-, Dispergier-
oder Emulgiermittel in Wasser homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer
Substanz, Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgiermittel und eventuell Lösungsmittel
oder Öl bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Verdünnung mit Wasser geeignet
sind.
[0020] Als oberflächenaktive Stoffe kommen die Alkali-, Erdalkali-, Ammoniumsalze von aromatischen
Sulfonsäuren, z.B. Lignin-, Phenol-, Naphthalin- und Dibutylnaphthalinsulfonsäure,
sowie von Fettsäuren, Alkyl- und Alkylarylsulfonaten, Alkyl-, Laurylether- und Fettalkoholsulfaten,
sowie Salze sulfatierter Hexa-, Hepta- und Octadecanolen, sowie von Fettalkoholglykolether,
Kondensationsprodukte von sulfoniertem Naphthalin und seiner Derivate mit Formaldehyd,
Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. der Naphthalinsulfonsäuren mit Phenol und
Formaldehyd, Polyoxyethylenoctylphenolether, ethoxyliertes Isooctyl-, Octyl- oder
Nonylphenol, Alkylphenol-, Tributylphenylpolyglykolether, Alkylarylpolyetheralkohole,
Isotridecylalkohol, Fettalkoholethylenoxid-Kondensate, ethoxyliertes Rizinusöl, Polyoxyethylenalkylether
oder Polyoxypropylen, Laurylalkoholpolyglykoletheracetat, Sorbitester, Lignin-Sulfitablaugen
oder Methylcellulose in Betracht.
[0021] Pulver-, Streu- und Stäubemittel können durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen
der wirksamen Substanzen mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden.
[0022] Granulate, z.B. Umhüllungs-, Imprägnierungs- und Homogengranulate können durch Bindung
der Wirkstoffe an feste Trägerstoffe hergestellt werden. Feste Trägerstoffe sind Mineralerden
wie Kieselsäuren, Kieselgele, Silikate, Talkum, Kaolin, Kalkstein, Kalk, Kreide, Bolus,
Löß, Ton, Dolomit, Diatomeenerde, Calcium- und Magnesiumsulfat, Magnesiumoxid, gemahlene
Kunststoffe, Düngemittel, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Harnstoffe
und pflanzliche Produkte, wie Getreidemehl, Baumrinden-, Holz- und Nußschalenmehl,
Cellulosepulver oder andere feste Trägerstoffe.
[0023] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gew.%, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 90 Gew.%, Wirkstoff.
Beispiele für Formulierungen sind:
[0024]
I. Man vermischt 90 Gewichtsteile der Verbindung Nr. 1 mit 10 Gewichtsteilen N-Methyl-α-pyrrolidon
und erhält eine Lösung, die zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet ist.
II. 20 Gewichtsteile der Verbindung Nr. 1 werden in einer Mischung gelöst, die aus
80 Gewichtsteilen Xylol, 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 8 bis 10 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Ölsäure-N-monoethanolamid, 5 Gewichtsteilen Calciumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure
und 5 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Ricinusöl
besteht. Durch Ausgießen und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen
Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gew.% des Wirkstoffs enthält.
III. 20 Gewichtsteile der Verbindung Nr. 2 werden in einer Mischung gelöst, die aus
40 Gewichtsteilen Cyclohexanon, 30 Gewichtsteilen Isobutanol, 20 Gewichtsteilen des
Anlagerungsproduktes von 7 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Isooctylphenol und 10 Gewichtsteilen
des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch
Eingießen und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält
man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gew.% des Wirkstoffs enthält.
IV. 20 Gewichtsteile des Wirkstoffs Nr. 3 werden in einer Mischung gelöst, die aus
25 Gewichtsteilen Cyclohexanon, 65 Gewichtsteilen einer Mineralölfraktion vom Siedepunkt
210 bis 280°C und 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen und feines Verteilen der Lösung in 100
000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gew.% des Wirkstoffs
enthält.
V. 20 Gewichtsteile des Wirkstoffs Nr. 4 werden mit 3 Gewichtsteilen des Natriumsalzes
der Diisobutylnaphthalin-α-sulfonsäure, 17 Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer
Ligninsulfonsäure aus einer Sulfit-Ablauge und 60 Gewichtsteilen pulverförmigem Kieselsäuregel
gut vermischt und in einer Hammermühle vermahlen. Durch feines Verteilen der Mischung
in 20 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine Spritzbrühe, die 0,1 Gew.% des Wirkstoffs
enthält.
VI. 3 Gewichtsteile des Wirkstoffs Nr. 5 werden mit 97 Gewichtsteilen feinteiligem
Kaolin vermischt. Man erhält auf diese Weise ein Stäubemittel, das 3 Gew.% des Wirkstoffs
enthält.
VII. 30 Gewichtsteile des Wirkstoffs Nr. 2 werden mit einer Mischung aus 92 Gewichtsteilen
pulverförmigem Kieselsäuregel und 8 Gewichtsteilen Paraffinöl, das auf die Oberfläche
dieses Kieselsäuregels gesprüht wurde, innig vermischt. Man erhält auf diese Weise
eine Aufbereitung des Wirkstoffs mit guter Haftfähigkeit.
VIII. 20 Gewichtsteile des Wirkstoffs Nr. 6 werden mit 2 Gewichtsteilen Calciumsalz
der Dodecylbenzolsulfonsäure, 8 Gewichtsteilen Fettalkohol-polyglykolether, 2 Gewichtsteilen
Natriumsalz eines Phenol-Harnstoff-Formaldehyd-Kondensates und 68 Gewichtsteilen eines
paraffinischen Mineralöls innig vermischt. Man erhält eine stabile ölige Dispersion.
[0025] Die Applikation kann im Vorauflauf- oder im Nachauflaufverfahren erfolgen. Sind die
Wirkstoffe für gewisse Kulturpflanzen weniger verträglich, so können Ausbringungstechniken
angewandt werden, bei welchen die herbiziden Mittel mit Hilfe der Spritzgeräte so
gespritzt werden, daß die Blätter der empfindlichen Kulturpflanzen nach Möglichkeit
nicht getroffen werden, während die Wirkstoffe auf die Blätter darunter wachsender
unerwünschter Pflanzen oder die unbedeckte Bodenfläche gelangen (post-directed, lay-by).
[0026] Die Aufwandmengen an Wirkstoff betragen je nach Bekämpfungsziel, Jahreszeit, Zielpflanzen
und Wachstumsstadium 0,001 bis 3,0 kg/ha, vorzugsweise 0,01 bis 1,0 kg/ha.
[0028] Zur Verbreiterung des Wirkungsspektrums und zur Erzielung synergistischer Effekte
können die Triazinyl-substituierten Sulfonylharnstoffe der Formel I mit zahlreichen
Vertretern anderer herbizider oder wachstumsregulierender Wirkstoffgruppen gemischt
und gemeinsam ausgebracht werden. Beispielsweise kommen als Mischungspartner Diazine,
4H-3,1-Benzoxazinderivate, Benzothiadiazinone, 2,6-Dinitroaniline, N-Phenylcarbamate,
Thiolcarbamate, Halogencarbonsäuren, Triazine, Amide, Harnstoffe, Diphenylether, Triazinone,
Uracile, Benzofuranderivate, Cyclohexan-1,3-dionderivate, Chinolincarbonsäurederivate,
Phenyloxy- bzw. Heteroaryloxyphenylpropionsäuren sowie deren Salze, Ester und Amide
und andere in Betracht.
[0029] Außerdem kann es von Nutzen sein, die Verbindungen der Formel I allein oder in Kombination
mit anderen Herbiziden auch noch mit weiteren Pflanzenschutzmitteln gemischt gemeinsam
auszubringen, beispielsweise mit Mitteln zur Bekämpfung von Schädlingen oder phytopathogenen
Pilzen bzw. Bakterien. Von Interesse ist ferner die Mischbarkeit mit Mineralsalzlösungen,
welche zur Behebung von Ernährungs-und Spurenelementmängeln eingesetzt werden. Es
können auch nichtphytotoxische Öle und Ölkonzentrate zugesetzt werden.
[0030] Nachstehend sind Beispiele für die Synthese der Verbindungen I wiedergegeben.
1) 2-[[(4-Trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester
Eine Lösung aus 5,0 g (26 mmol) 2-Amino-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
in 80 ml Acetonitril wurde bei 25°C mit 9,3 g (39 mmol) 2-Isocyanatosulfonylbenzoesäuremethylester
versetzt. Die so erhaltene Mischung wurde 5 Stunden auf 70°C erwärmt. Nach dem Abkühlen
der Reaktionsmischung auf 25°C wurde mit Methylenchlorid verdünnt und mit 2 n Natronlauge
gewaschen. Die wäßrige Phase wurde angesäuert und anschließend mit Methylenchlorid
extrahiert. Aus der organischen Phase erhielt man nach der üblichen Aufarbeitung und
chromatographischen Reinigung 6,8 g (60 % d.Th.) der gesuchten Verbindung mit Fp.
165-167°C.
2) 2-[[(4-Trifluormethyl-6-ethoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester
Analog zu den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen erhielt man aus 5,0 g (24 mmol)
2-Amino-4-ethoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin und 7,0 g (29 mmol) 2-Isocyanatosulfonylbenzoesäuremethylester
in 80 ml Acetonitril 3,3 g (30 % d.Th.) des gesuchten Produkts mit Fp. 164-168°C.
3) 4-Chlor-2-[[(4-trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester
Eine Lösung aus 5,0 g (26 mmol) 2-Amino-4-trifluormethyl-6-methoxytriazin, 7,1 g
(26 mmol) 4-Chlor-2-isocyanatosulfonylbenzoesäuremethylester und 100 ml Acetonitril
wurde 72 h bei 25°C gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel bei vermindertem
Druck und 40°C abdestilliert und der dadurch erhaltene Rückstand aus Essigsäureethylester/Ether
umkristallisiert. Man erhielt so 6,5 g (53 % d.Th.) der Titelverbindung mit Fp. 148-150°C.
4) 2-[[(4-Trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester-Natriumsalz
Eine Lösung aus 2,0 g (4,6 mmol) der in Beispiel 1) hergestellten Verbindung, 0,25
g (4,6 mmol) Natriummethanolat und 50 ml Methanol wurde 1 h bei 25°C gerührt. Anschließend
wurde das Lösungsmittel bei vermindertem Druck und erhöhter Temperatur abdestilliert.
Man erhielt das gesuchte Salz in quantitativer Ausbeute, Fp. 175°C (Zers.).
5) 2-[[(4-Trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzolsäuremethylester
a) 2-Isocyanato-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin Eine Lösung aus 30,0 g 2-Amino-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
(0,154 mol) und 76,2 g Oxalylchlorid (0,6 mol) in 225 ml Toluol wurde 4 Stunden unter
Rückfluß gekocht. Die anfängliche starke Gasentwicklung flaute dabei mit der Zeit
rasch ab. Nach beendeter Reaktion wurde im Vakuum fraktioniert. Man erhielt 24,8 g
des Produkts als bewegliches, farbloses Öl mit Kp. 67-70°C (0,1 mbar) (73 % d.Th.).
b) Eine Lösung aus 2,2 g 2-Aminosulfonylbenzoesäuremethylester (10 mmol) und 2,2 g
2-Isocyanato-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,2,5-triazin in 20 ml Acetonitril wurde 15
Stunden bei 22 bis 25°C gerührt. Das Reaktionsprodukt wurde, wie unter Punkt 1) beschrieben,
gereinigt.
Man erhielt so 2,4 g (55 % d.Th.) des Produktes mit Fp. 165-167°C.
6. 2-[[(4-Trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester
a) 2-Methoxy-4-(phenoxycarbonylamino)-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
Eine Lösung von 100 g 2-Isocyanato-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin (45 mmol)
in 50 ml Acetonitril wurde bei 25°C mit 4,3 g Phenol (45 mmol) versetzt. Nach Zugabe
von 30 mg 1,8-Diazabicyclo[2.2.2]octan erwärmte sich das Gemisch auf 40°C und es trat
eine leichte Gelbfärbung auf. Man rührte weitere 15 min und entfernte das Lösungsmittel
im Vakuum bei 50°C. Der fast farblose Rückstand kristallisierte über Nacht. Man erhielt
so 14,0 g der Titelverbindung (98 % d.Th.).
¹H-NMR-Spektrum (COCl₃, 250 MHz, int. TMS, 25°C), δ (ppm)): 8.3 br (NH); 7.31 m (2
H ar); 7.24 m (1 H ar); 7.16 m (2 H ar); 4.12 s (3 OCH₃).
b) Eine Lösung von 2,3 g 2-Methoxy-4-(phenoxycarbonylamino)-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
(7,3 mmol), 1,6 g 2-Methoxycarbonylbenzolsulfonamid (7,3 mmol), 1,1 g 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(7,3 mol) in 10 g Acetonitril wurde 10 min bei 25°C, 5 min unter Rückfluß, dann 2
h bei 25°C gerührt. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum bei 50°C wurde der
ölige Rückstand in 200 ml Essigsäureethylester aufgenommen. Die Lösung wurde mit 40
ml 4 N NaOH geschüttelt, dann bei 0°C mit 50 ml 4 N HCl.
Die organische Phase wurde abgetrennt, mit gesättigter Kochsalzlösung neutral gewaschen,
über Na₂SO₄ getrocknet und eingeengt. Der ölige Rückstand kristallisierte beim Verrühren
mit 200 ml eines Ether-/Pentan-Gemisches (V:V, 1/1). Das Produkt wurde filtriert und
im Vakuum bei 40°C getrocknet.
Man erhielt 1,5 g (47 % d.Th.) der Titelverbindung, identisch mit der nach Weg A:
erhaltenen Verbindung.
7. 4-Fluor-2-[[(4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzosäuremethylester
Eine Lösung von 3,7 g 2-Amino-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin (19 mmol)
wurde bei 25°C tropfenweise mit 11,0 g einer Lösung aus 4,9 g 4-Fluor-2-isocyanatosulfonylbenzoesäuremethylester
(19 mmol) und 1,2-Dichlorethan versetzt. Man rührte 65 h bei 25°C, entfernte die flüchtigen
Anteile bei vermindertem Druck bei 60°C und rührte den festen Rückstand kräftig mit
200 ml Diethylether. Das Produkt wurde abfiltriert, mit Ether gewaschen und getrocknet.
Man erhielt so 4,4 g der Titelverbindung (51 % d.Th.) mit Fp. 153-157°C.
8) 2-[[(4-Methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester
Eine Lösung aus 366,2 g 2-Isocyanatosulfonylbenzoesäuremethylester (1,52 mol) in
280 ml Acetonitril wurde bei 25°C mit 294.5 g 2-Amino-4-methoxy-6-trifluormethyl-1,3,5-triazin
(1,52 mol) versetzt. Man rührte 15 h bei dieser Temperatur.
Der gebildete Niederschlag wurde abgesaugt, mit wenig Acetonitril gewaschen und 3
mal mit je 300 ml eines Diethylether-/Hexan-Gemisches (v:v, 1:1) verrührt. Der verbliebene
Rückstand wurde isoliert und getrocknet. Man erhielt so 432,0 g (65 % d.Th.) der Titelverbindung
(Fp. 165-167°C). Die Mutterlauge wurde auf die Hälfte des Volumens eingeengt und bei
25°C 16 Stunden gelagert. Der gebildete Niederschlag wurde isoliert, 3 mal mit je
500 ml eines Diethylether-/Hexangemisches (v:v, 1:1) gerührt, erneut isoliert und
getrocknet. Man erhielt so weitere 92,5 g der Titelverbindung (14 % d.Th.) (Fp. 165-167°C).
9) 2-[[(4-Trifluormethyl-6-methoxy-1,3,5-triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäuremethylester-Calziumsalz
Eine Lösung aus 2,0 g (4,6 mmol) der in Beispiel 1) hergestellten Verbindung, 0,20
g (4,8 mmol) Calziumhydrid und 50 ml Methanol wurde 10 h bei 25°C gerührt. Aus der
sich anfänglich bildenden homogenen Lösung schied sich das Produkt als Feststoff ab.
Nach üblicher Isolierung erhielt man 0,6 g (14 % d.Th.) des gesuchten Calziumsalzes
mit Fp. 175-178°C (Zers.).
[0031] Die in der nachfolgenden Tabelle 1 zusätzlich genannten Wirkstoffe können auf analogem
Herstellungsweg erhalten werden.
Anwendungsbeispiele:
[0032] Die herbizide Wirkung der [[(1,3,5-Triazin-2-yl)aminocarbonyl]aminosulfonyl]benzoesäureester
der Formel I auf das Wachstum der Testpflanzen wird durch folgende Gewächshausversuche
gezeigt.
[0033] Als Kulturgefäße dienen Plastikblumentöpfe mit 300 cm³ Inhalt und lehmigem Sand mit
etwa 3,0 % Humus als Substrat. Die Samen der Testpflanzen werden nach Arten getrennt
flach eingesät.
[0034] Zum Zwecke der Nachauflaufbehandlung werden entweder direkt gesäte oder in den gleichen
Gefäßen aufgewachsene Pflanzen ausgewählt oder sie werden erst als Keimpflanzen getrennt
angezogen und einige Tage vor der Behandlung in die Versuchsgefäße verpflanzt.
[0035] Je nach Wuchsform werden die Testpflanzen bei einer Wuchshöhe von 3 bis 15 cm dann
mit den in Wasser als Verteilungsmittel suspendierten oder emulgierten Wirkstoffen,
die durch fein verteilende Düsen gespritzt werden, behandelt. Die Aufwandmenge für
die Nachauflaufbehandlung beträgt 0,06 kg/ha a.S. (aktive Substanz).
[0036] Die Versuchsgefäße werden im Gewächshaus aufgestellt, wobei für wärmeliebende Arten
wärmere Bereiche (20 bis 35°C) und für solche gemäßigter Klimate 10 bis 20°C bevorzugt
werden. Die Versuchsperiode erstreckt sich über 2 bis 4 Wochen. Während dieser Zeit
werden die Pflanzen gepflegt und ihre Reaktion auf die einzelnen Behandlungen wird
ausgewertet.
[0037] Bewertet wird nach einer Skala von 0 bis 100. Dabei bedeutet 100 kein Aufgang der
Pflanzen bzw. völlige Zerstörung zumindest der oberirdischen Teile und 0 keine Schädigung
oder normaler Wachstumsverlauf.
[0038] Die in den Gewächshausversuchen verwendeten Pflanzen setzen sich aus folgenden Arten
zusammen:
Lateinischer Name |
Deutscher Name |
Amaranthus retroflexus |
Zurückgekrümmter Fuchsschwanz |
Cyperus iria |
- |
Galium aparine |
Klettenlabkraut |
Ipomoea spp. |
Prunkwindenarten |
Polygonum persicaria |
Flohknöterich |
Triticum aestivum |
Sommerweizen |
Veronica spp. |
Ehrenpreisarten |
[0039] Mit 0,06 kg/ha a.S. im Nachauflaufverfahren eingesetzt lassen sich mit den Beispielen
1 und 2 breitblättrige unerwünschte Pflanzen sehr gut bekämpfen, bei gleichzeitiger
hervorragender Selektivität in der Kulturpflanze Weizen.
[0040] In den folgenden Tabellen 2 und 3 sind Ergebnisse aus biologischen Untersuchungen
zusammengestellt, in denen die erfindungsgemäßen Wirkstoffe und bekannte Verbindungen
verglichen wurden.
[0041] Als bekannte Vergleichsverbindungen dienten die aus der EP-A 7 687 bekannten Sulfonylharnstoffe
A und B:
Tabelle 1
Vergleich der herbiziden Aktivität der Beispielverbindung Nr. 1 mit der aus der EP-A
7 687 bekannten Vergleichsverbindung A bei Nachauflaufanwendung von 0,015 kg/ha a.S.
im Gewächshaus |
Testpflanzen |
Schädigung [%] |
|
Beispiel 1 |
A |
Triticum aestivum |
0 |
0 |
Amaranthus retroflexus |
85 |
60 |
Galium aparine |
98 |
10 |
Ipomoea spp. |
80 |
50 |
Polygonum persicaria |
80 |
30 |
Veronica spp. |
100 |
20 |
Tabelle 2
Vergleich der herbiziden Aktivität der Beispielsverbindung Nr. 2 mit der aus der EP-A
7 687 bekannten Vergleichsverbindung B bei Nachauflaufanwendung von 0,06 kg/ha a.S.
im Gewächshaus |
Testpflanzen |
Schädigung [%] |
|
Beispiel 2 |
B |
Triticum aestivum |
0 |
0 |
Cyperus iria |
100 |
0 |
Amaranthus retroflexus |
98 |
0 |
Galium aparine |
95 |
0 |
Ipomoea spp. |
100 |
10 |
Polygonum persicaria |
100 |
0 |
Veronica spp. |
100 |
0 |