(19)
(11) EP 0 596 189 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1994  Patentblatt  1994/19

(21) Anmeldenummer: 92890236.0

(22) Anmeldetag:  06.11.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B23Q 3/08, B25B 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(71) Anmelder: GFM Gesellschaft für Fertigungstechnik und Maschinenbau Aktiengesellschaft
A-4403 Steyr (AT)

(72) Erfinder:
  • Heidlmayer, Franz
    A-4502 St. Marien (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher, Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
A-4020 Linz
A-4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterdrucksauger zum Abstützen und Festspannen von Werkstücken


    (57) Ein Unterdrucksauger (1) zum bearbeitungsgerechten Abstützen und Festspannen von Werkstükken weist einen höhenverstellbaren Hubstempel (2) auf, der einen Kopfteil (3) mit einem gelenkig gelagerten, unterdruckbeaufschlagbaren Saugnapf (4) trägt.
    Um den Schwenkbereich und die Beweglichkeit des Saugnapfes zu vergrößern, ist der Kopfteil (3) des Hubstempels (2) mit einem Ansatzteil (5) des Saugnapfes (4) über ein Kreuzgelenk (6) verbunden, wobei vorzugsweise das Kreuzgelenk (6) von einer elastisch-flexiblen, am Kopfteil (3) und am Ansatzteil (5) dicht angeschlossenen Manschette umhüllt und der Saugnapf (4) über den Manschetteninnenraum (10) unterdruck- bzw. druckluftbeaufschlagbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Unterdrucksauger zum bearbeitungsgerechten Abstützen und Festspannen von Werkstücken, mit einem höhenverstellbaren Hubstempel, der einen Kopfteil zur gelenkigen Aufnahme eines unterdruckbeaufschlagbaren Saugnapfes trägt.

    [0002] Zum Spannen von räumlich vorgeformten dünnwandigen Werkstücken oder Werkstücken mit gekrümmter Oberfläche u. dgl. haben sich bereits Arbeitstische, die einstellbare Unterdrucksauger aufweisen, bewährt, da diese Unterdrucksauger mit Hilfe ihrer höhenverstellbaren, gelenkig abgestützten Saugnäpfe an die jeweiligen Werkstücke angepaßt und dadurch auch Werkstücke komplizierter und heikler Form mit für eine durchzuführende Bearbeitung ausreichender Festigkeit und Stabilität halten können. Die der Höhe nach entsprechend positionierten Saugnäpfe lassen sich gegenüber den sie tragenden Hubstempeln verschwenken, so daß sie auch der jeweils vorhandenen Neigung der Werkstückoberfläche folgen und eine satte Abstützung sicherstellen können. Allerdings sind bisher die Saugnäpfe, wie beispielsweise die EP-B1-0 069 230 zeigt, kugelgelenkartig gelagert, wobei die einzelnen Näpfe mit ihrer kugelflächigen Außenseite in einer Halbkugelschale des Hubstempel-Kopfteiles sitzen, was zwar eine allseitige Schwenkbeweglichkeit, aber nur einen sehr geringen Schwenkbereich mit sich bringt und damit die Anpassungsmöglichkeit begrenzt. Dazu kommt noch, daß reibungsbedingt die gewünschte Leichtgängigkeit der Schwenkbewegung für den Ansatz der Saugnäpfe an sehr dünnwandige und biegeweiche Werkstücke oft unzureichend ist und beim Anlegen zu örtlichen Verformungen des Werkstückes führt. Außerdem setzt das angestrebte Schwenkverhalten der Saugnäpfe eine hohe Präzision der Kugelflächen des Kugelgelenks voraus, wodurch ein entsprechender Herstellungsaufwand unvermeidbar ist.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Unterdrucksauger der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der verhältnismäßig einfach gefertigt werden kann und sich durch seine Beweglichkeit und seinen großen Schwenkbereich auszeichnet.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Saugnapf stempelseitig einen Ansatzteil aufweist, der mit dem Kopfteil des Hubstempels über ein Kreuzgelenk verbunden ist. Das Kreuzgelenk bietet dem Saugnapf eine feste, stabile Abstützung und ermöglicht eine reibungsarme, allseitige Verschwenkbarkeit des Saugnapfes mit genügend großem Schwenkwinkel. Das Kreuzgelenk läßt sich außerdem mit hoher Genauigkeit auf rationelle Weise herstellen und es entsteht ein Unterdrucksauger mit leichtgängig bewegbarem, in seiner Höhen-und Schräglage bestens an die jeweiligen Werkstückformen und -positionen anpaßbarem Saugnapf.

    [0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kreuzgelenk von einer elastisch-flexiblen, sowohl am Kopfteil als auch am Ansatzteil dicht angeschlossenen Manschette umhüllt ist und in den Manschetteninnenraum einerseits eine durch den Hubstempel führende Luftleitung und anderseits eine Durchlaßbohrung des Saugnapfes münden. Eine solche Manschette, die beispielsweise als einfacher, schraubenfederbestückter Schlauch od. dgl. ausgebildet sein kann, ergibt sich eine funktionssichere Leitungsverbindung von einer Unterdruck- oder Druckluftquelle zum Saugnapf, da über die Durchlaßbohrung, den Manschetteninnenraum und die Luftleitung im Hubstempel auch der Saugnapf selbst je nach Anschluß der Luftleitung an eine Unterdruck- oder Druckluftquelle über diese Quellen unter- oder überdruckbeaufschlagt werden kann. Darüber hinaus kommt es durch die Elastizität der Manschette zu einer ausreichenden Rückstellkraft für den Saugnapf, die praktisch ohne Beeinträchtigung der Schwenkbeweglichkeit den unbelasteten Saugnapf stets in eine mittige Ausgangsstellung zurückbringt und eine für eine neue Anpaßbewegung des Saugnapfes an ein Wekstück ungünstige Ausgangsschwenklage verhindert.

    [0006] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Unterdrucksauger beispielsweise in einem Axialschnitt näher veranschaulicht.

    [0007] Ein Unterdrucksauger 1 eines nicht weiter dargestellten Arbeitstisches weist einen höhenvestellbar geführten Hubstempel 2 auf, der einen Kopfteil 3 zur Aufnahme eines unterdruckbeaufschlagbaren Saugnapfes 4 trägt. Der Kopfteil 3 ist mit einem Ansatzteil 5 des Saugnapfes 4 über ein Kreuzgelenk 6 verbunden, wobei eine sowohl am Ansatzteil 5 als auch am Kopfteil 3 dicht angesetzte elastischflexible Manschette 7 das Kreuzgelenk 6 umhüllt. Eine Luftleitung 8 des Hubstempels 2 mündet durch einen Luftkanal 9 des Kopfteiles 3 in den Manschetteninnenraum 10 und der Saugnapf 4 ist über eine Durchlaßbohrung 11 ebenfalls mit dem Manschetteninnenraum 10 leitungsverbunden, so daß über die Luftleitung 8 des Hubstempels 2 der Saugnapf 4 bedarfsweise mit Unterdruck oder Druckluft beaufschlagt werden kann.

    [0008] Durch die Kreuzgelenkverbindung zwischen Saugnapf 4 und Kopfteil 3 ergibt sich eine leichtgängige Verschwenkbarkeit des Saugnapfes 4 gegenüber dem Hubstempel 2, wobei sich nach allen Seiten hin ein gleichbleibend großer Schwenkbereich von beispielsweise 45 (strichpunktierte Darstellung) ergibt. Es entsteht ein Unterdrucksauger 1, der verhältnismäßig aufwandsarm herstellbar ist und einen sich in seiner Schräglage besonders leichtgängig und in weiten Bereichen an die jeweiligen Gegenbenheiten beim Abstützen eines Werkstückes anpaßbaren Saugnapf aufweist, so daß er zum Spannen heikler, forminstabiler bzw. kompliziert geformter Werkstücke bestens geeignet ist.


    Ansprüche

    1. Unterdrucksauger (1) zum bearbeitungsgerechten Abstützen und Festspannen von Werkstükken, mit einem höhenverstellbaren Hubstempel (2), der einen Kopfteil (3) zur gelenkigen Aufnahme eines unterdruckbeaufschlagbaren Saugnapfes (4) trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugnapf (4) stempelseitig einen Ansatzteil (5) aufweist, der mit dem Kopfteil (3) des Hubstempels (2) über ein Kreuzgelenk (6) verbunden ist.
     
    2. Unterdrucksauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreuzgelenk (6) von einer elastisch-flexiblen, sowohl am Kopfteil (3) als auch am Ansatzteil (4) dicht angeschlossenen Manschette (7) umhüllt ist und in den Manschetteninnenraum (10) einerseits eine durch den Hubstempel (2) führende Luftleitung (8) und anderseits eine Durchlaßbohrung (11) des Saugnapfes (4) münden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht