[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Eingabe von Kenndaten in den Mikroprozessor
eines mit einem Sender ausgestatteten Kraftfahrzeugschlüssels für die drahtlose Übertragung
verschlüsselter Funktionsbefehle auf den Empfänger einer Steuereinrichtung für die
Zentralverriegelung und Diebstahlsicherung eines Kraftfahrzeugs sowie auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens und einem nach dem verfahren hergestellten Schlüssel.
[0002] Zur Fernbedienung von Türschlössern an Kraftfahrzeugen werden Schlüssel benutzt,
in die ein Sender zur drahtlosen Übertragung von verschlüsselten Funktionsbefehlen
eingebaut ist. Im Kraftfahrzeug ist ein Empfänger angeordnet, der die übermittelten
Daten entschlüsseln und in Steuersignale umwandeln kann. Zum Schutz gegen unbefugte
Benutzung hat man bereits vorgeschlagen, die Codierung laufend zu verändern (DE-OS
34 06 746 und 35 29 882). Dabei ist es aber erforderlich, daS die Übertragung in beiden
Richtungen erfolgt und daß dem Sender zusätzlich ein Empfänger und dem Empfänger zusätzlich
ein Sender zugeordnet werden muß. Diese Verfahren sind aber trotz des hohen Aufwandes
gegen Mißbrauch noch nicht ausreichend gesichert weil man sich aus mehreren abgehörten
codierten Funktionsbefehlen das Codierschema ableiten und dann unbefugt, aber zerstörungsfrei
Zugang zu einem Fahrzeug verschaffen kann. Dieser Nachteil kann vermieden werden,
wenn stets ein bestimmter Bruchteil des Datentelegramms von der Übertragung ausgespart
bleibt und wenn die Übertragung nur in einer Richtung erfolgt.
[0003] Dazu ist es aber erforderlich, daß zusammengehörige Sender und Empfänger bei Inbetriebnahme
von übereinstimmenden Daten ausgehen, die für ein bestimmtes System Schlüssel + Sender/Schloß
+ Empfänger charakteristisch sind und eine Unterscheidung von allen anderen Systemen
der gleichen Serie oder Baugruppe erlauben. Mit anderen Worten, jedes System muß einerseits
individualisiert und andererseits synchronisiert werden.
[0004] Dieser Vorgang bereitet an sich keine Schwierigkeiten, ist aber mit einem erheblichen
Aufwand an Dokumentation und Kennzeichnung verbunden, weil die Sender und Empfänger
in der Regel bei einem anderen Hersteller gefertigt werden als die Schlüssel und Schlösser
und weil schließlich die Endmontage des Systems an einem dritten Platz erfolgt. Über
den gesamten Fertigungsweg muß sichergestellt werden, daß dem Kunden ein Fahrzeug
ausgehändigt wird, bei dem die Schlüssel mechanisch zum Schloß passen und bei dem
Sender und Empfänger die gleichen Ausgangsdaten abgespeichert haben.
[0005] Es ist daher schon vorgeschlagen worden (vgl. Patentanmeldung P 42 01 568.5) einen
fertigen Sender in einen Schlüsselrohling einzusetzen und durch die Eingabe von Kenndaten
elektronisch zu individualisieren, den Schlüsselrohling einem Schloßrohling zuzuordnen
und beide Teile zueinander passend mechanisch zu individualisieren sowie für Transport-
und Montagezwecke unverlierbar miteinander zu verbinden, einen fertigen Empfänger
und ein mechanisch individualisiertes Schloß bestimmungsgemäß einzubauen und schließlich
den mit dem Schloß eingebauten Empfänger durch den Sender des zugehörigen Schlüssels
zu individualisieren und gleichzeitig mit dem Sender zu synchronisieren, indem die
Kenndaten des Senders auf den Empfänger übertragen werden.
[0006] Bei diesem Verfahren entfällt zwar jeglicher Dokumentations- und Kennzeichnungsaufwand,
es ist aber nicht sichergestellt, daß im Schlüssel gespeicherte Kenndaten auf dem
Fertigungsweg versehentlich auf den Empfänger eines Schlosses übertragen werden, das
mechanisch nicht zu dem Schlüssel paßt. Dadurch fallen mechanische und elektronische
Individualisierung und Synchronisierung auseinander und das betroffene Schlüssel-Schloß-System
ist nicht brauchbar. Außerdem besteht die Gefahr, daß die im Schlüssel gespeicherten
Kenndaten während des Herstellungsprozesses unbefugt gesendet, ausgelesen und später
mißbräuchlich benutzt werden.
[0007] Es besteht somit die Aufgabe, das bekannte Verfahren so weiterzubilden, daß die vorstehenden
Nachteile nicht mehr auftreten können.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, die von einem Kenndatenerzeuger nach
einem bestimmten Algorithmus unter Einschaltung eines Pseudo-Zufallsgenerators generierten
Kenndaten zuerst in ein Kenndatenprogrammiergerät einzuspeisen und anschließend von
diesem an den Kraftfahrzeugschlüssel weiterzugeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß Patentanmeldung
P 42 01 568.5 dadurch, daß der Schlüssel erst am Ende des Herstellungsprozesses, d.
h. unmittelbar vor Auslieferung des Fahrzeugs, mit den Kenndaten versehen wird, zu
einem Zeitpunkt also, wenn eine Verwechslung von Schlüssel und Schloß sowie ein unbefugtes
Betätigen des Senders zur Ermittlung der Kenndaten praktisch ausgeschlossen ist.
[0010] Die Individualisierung des Schlüssels erfolgt dabei nach einem nicht einsehbaren
Programm, so daß die Kenndaten nicht einmal von der Person, die den Schlüssel in das
Kenndatenprogrammiergerät einlegt, ermittelt werden können. Damit ist die Geheimhaltung
der Kenndatenübertragung optimal gewährleistet.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen
2 bis 9 beschrieben.
[0012] Weitere Einzelheiten werden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Fig. 1 Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0013] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild mit einem Kenndatenerzeuger 1, einem Kenndaten-Programmiergerät
2 und einem Schlüssel 3. Als Kenndatenerzeuger 1 wird dabei vorteilhafterweise ein
Fertigungsrechner eingesetzt. Dieser enthält einen Mikroprozessor mit Pseudo-Zufallsgenerator
und Datenspeicher sowie eine Schnittstelle. Nach einem bestimmten Ablaufplan (Figur
2) werden damit die Festcode- und Wechselcode-Daten sowie alle veränderlichen Steuerbefehle
erstellt, die für den Sendebetrieb des Schlüssels 3 notwendig sind. Dabei kann der
Pseudo-Zufallsgenerator sowohl schaltungstechnisch wie auch softwaremäßig realisiert
werden. Der Ablaufplan sorgt nicht nur dafür, daß für jeden Schlüssel individuelle
Kenndaten erstellt werden, sondern auch für internen Kontrollen, die zum fehlerfreien
Ablauf der Kenndaten-Erzeugung und ihre Übertragung erforderlich sind.
[0014] Vom Kenndatenerzeuger 1 werden die Kenndaten an das Kenndatenprogrammiergerät 2 übergeben,
wobei durch Rücklesen jeweils überprüft wird, ob bei der Datenübergabe Fehler aufgetreten
sind. Das Kenndatenprogrammiergerät 2 enthält ebenfalls einen Mikroprozessor mit Datenspeicher,
eine Schnittstelle zum Kenndatenerzeuger 1 und eine Schlüsselaufnahme mit einer Schnittstelle
für den Schlüssel 3 in Form von Kontakten.
[0015] Der Schlüssel 3 ist mit einem Mikroprozessor, einem Arbeitsspeicher, einem nichtflüchtigen
Speicher, einem Pseudo-Zufallsgenerator, einem Sender, einer Batterie, einer Betätigungseinrichtung
in Form von Tasten und einer Schnittstelle mit Eingangskontakten ausgerüstet.
[0016] Zur Übertragung der Kenndaten in den Datenspeicher des Schlüssel 3 wird der Schlüssel
3 automatisch oder manuell in die Schlüsselaufnahme des Kenndatenprogrammiergeräts
2 eingelegt, wobei die Eingangskontakte des Schlüssels mit den Kontakten des Programmiergeräts
2 verbunden werden. Um dem Schlüssel 3 die notwendigen Kenndaten zu übermitteln, wird
sein Mikroprozessor in einem Resetmodus gehalten und die notwendige Spannungsversorgung
angelegt. Danach wird das Übertragungsprogramm gestartet und der Schlüssel 3 mit den
Kenndaten programmiert. Auch hier wird durch Rücklesen kontrolliert, ob die in den
nichtflüchtigen Speicher des Schlüssel 3 übertragenen Kenndaten mit dem für den bestimmten
Schlüssel vorgesehenen Datensatz im Programmiergerät 2 übereinstimmt. Abhängig vom
Ergebnis dieses Vergleichs wird eine entsprechende Rückmeldung an das Programmiergerät
2 abgesetzt. Bei einer Fehlermeldung wird der Programmiervorgang wiederholt. Erst
danach wird der Schlüssel zur Entnahme freigegeben.
[0017] In einem weiteren Vorgang kann danach der für den Empfänger im Kraftfahrzeug bestimmte
Teil des im Schlüssel gespeicherten Kenndatensatzes durch eine besondere Betätigung
drahtlos übertragen werden. Der im Kraftfahrzeug angeordnete Empfänger entschlüsselt
die übermittelten Daten und wandelt sie in die entsprechenden Steuersignale um.
1. Verfahren zur Eingabe von Kenndaten in den Mikroprozessor eines mit einem Sender
ausgestatteten Kraftfahrzeugschlüssels für die drahtlose Übertragung verschlüsselter
Funktionsbefehle auf den Empfänger einer Steuereinrichtung für die Zentralverriegelung
und Diebstahlsicherung eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem
Kenndatenerzeuger nach einem bestimmten Algorithmus unter Einschaltung eines Pseudo-Zufallsgenerators
generierten Kenndaten zuerst in ein Kenndatenprogrammiergerät eingespeist und anschließend
von diesem an den Kraftfahrzeugschlüssel weitergegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Kenndaten
durch Zurücklesen kontrolliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Schlüssel
ein eigener Satz an Kenndaten generiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kenndaten
Festcode- und Wechselcode-Anteile sowie Steuerbefehle enthalten.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Kenndatenerzeuger mit Mikroprozessor, Speicher, Pseudo-Zufallsgenerator
und Schnittstelle sowie durch ein Programmiergerät mit Mikroprozessor, Speicher, Schlüsselaufnahme
und Schnittstelle mit Ausgangskontakten.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß noch eine Transporteinrichtung
vorgesehen ist, mit der die als Schüttgut vorliegenden Schlüssel vereinzelt und in
die Schlüsselaufnahme eingelegt werden können.
7. Schlüssel für Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen Mikroprozessor, einen Arbeitsspeicher, einen nichtflüchtigen Speicher,
einen Pseudo-Zufallsgenerator, einen Sender, eine Batterie, eine Betätigungseinrichtung
und eine Schnittstelle mit Eingangskontakten aufweist.
8. Schlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung
aus wenigstens 2 Tastern besteht.
9. Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem eine Strom-aus-Sicherheitsschaltung
enthält.