[0001] Die Erfindung betrifft ein freitragendes Schiebetor nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Freitragende Schiebetore, bei denen die untere Begrenzung als Kastenprofil ausgebildet
ist, sind bereits mehrfach bekanntgeworden. Hierbei laufen innerhalb des Kastenprofils
Lagerrollen, die über sogenannte Rollböcke am Boden befestigt sind.
[0003] In einer älteren Schrift, der DE 15 59 958, wurden für die Seitenführung des Schiebetores
seitliche, außerhalb des Kastenprofils angebrachte Führungswalzen vorgeschlagen.
[0004] Da derartige Führungswalzen in der Folge häufig als störend empfunden wurden, sind
im Anschluß daran verschiedene Ausführungen (AT 383 853, EP 279 155, DE 17 08 301)
bekannt geworden, bei denen im Inneren des Kastenprofils verschiedenartige Längsprofile
vorgesehen sind, die in entsprechenden Ringnuten in den Lagerrollen eingreifen.
[0005] Desweiteren ist mit der AT 357 739 ein freitragendes Schiebetor beschrieben, in dem
für die Seitenführung zwei horizontale Führungsrollen im Inneren des Kastenprofils
so angeordnet sind, daß sie beim Schieben des Tores an der inneren Seitenwand des
Kastenprofils abrollen.
[0006] Bei dem genannten Schiebetor ist es nicht möglich, das tragende Kastenprofil spielfrei
einzuspannen. Eine derartige spielfreie Lagerung ist jedoch wünschenswert, da das
im allgemeinen recht schwere Schiebetor jedesmal, wenn es über seine Gleichgewichtslage
auf den beiden Rollenböcken hinweggeschoben wird, innerhalb des gegebenen Spiels kippt
und dabei erhebliche Schläge auf die Rollenböcke und die Rollenlagerungen ausübt.
Dies führt entweder zu höherem Verschleiß oder aber zu einem größeren Aufwand bei
der Herstellung der Rollenböcke, beispielsweise bei der Lösung der Materialfrage.
[0007] Die Erfindung hat daher die Aufgabe, ein freitragendes Schiebetor vorzuschlagen,
das bei der Montage spielfrei in zwei Rollenböcke eingespannt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schiebetor der genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Demgemäß umfaßt ein erfindungsgemäßes Schiebetor einen Rollenbock, der wenigstens
eine im Abstand zu einer horizontalen Längsschnittebene des Kastenprofils verstellbare
Lagerrolle und wenigstens eine in ihrem Abstand zu einer vertikalen Längsschnittebene
des Kastenprofils verstellbare seitliche Führungsrolle aufweist.
[0010] Hierdurch kann das Kastenprofil vollständig spielfrei mit den Rollen zweier Rollenböcke
eingespannt werden, wodurch die oben genannten Nachteile vermieden sind.
[0011] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen werden vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausführungen der Erfindung möglich.
[0012] Vorzugsweise werden zwei Lagerrollen in Schieberichtung des Tores hintereinander
angeordnet. Hierdurch wird es möglich, den Durchmesser der Lagerrollen so groß zu
wählen, daß er nahezu der Höhe des Kastenprofils entspricht. Größere Rollen bieten
den Vorteil, daß sie deutlich höher belastbar sind und leichter laufen als kleinere
Rollen.
[0013] Weiterhin empfiehlt es sich, zwei Führungsrollen in Schieberichtung des Tores hintereinander
anzuordnen. Dadurch ist es wiederum möglich, die Rollen möglichst groß, d. h. in diesem
Fall mit einem Durchmesser, der nahezu der Breite des Kastenprofils entspricht, auszubilden.
Die Vorteile möglichst groß ausgebildeter Führungsrollen entsprechen den oben beschriebenen
Vorteilen hinsichtlich groß ausgebildeter Lagerrollen.
[0014] Vorteilhafterweise werden zwei Lagerrollen an einer gemeinsamen Rollenstütze befestigt.
Wird diese Rollenstütze gegenüber einer horizontalen Längsschnittebene des Kastenprofils
schwenkbar ausgebildet, so ist hiermit ein einfacher, aber höchst wirkungsvoller Spannmechanismus
für die Lagerrollen in dem Kastenprofil gegeben, da beim Schwenken der gemeinsamen
Rollenstütze der Abstand wenigstens einer Lagerrolle gegenüber der genannten horizontalen
Längsschnittebene des Kastenprofils variiert wird.
[0015] Wird eine Lagerrolle als Doppelrolle zu beiden Seiten der Rollenstütze ausgebildet,
so ergibt sich hierdurch eine symmetrische Belastung der Rollenachse mit den damit
verbundenen Vorteilen hinsichtlich der Lagerung der Drehachse. Außerdem kann bei einer
Doppelrolle die Rollenstärke deutlich geringer ausfallen, ohne daß die Gefahr einer
unzureichenden Halterung in Bezug auf ein Kippen des Tores nach vorn oder hinten um
eine parallel zur Schieberichtung stehende gedachte Drehachse innerhalb des Kastenprofils
besteht.
[0016] Die oben genannte Spannvorrichtung läßt sich in gleicher Weise für zwei Führungsrollen
realisieren, in dem diese wiederum an einer gemeinsamen, in diesem Fall gegenüber
einer vertikalen Längsschnittebene des Kastenprofils schwenkbaren Rollenstütze befestigt
sind.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführung sind sowohl zwei Lagerrollen als auch
zwei Führungsrollen an einer gemeinsamen Rollenstütze befestigt. Diese Rollenstütze
ist dabei in zwei Richtungen, sowohl gegenüber einer horizontalen als auch gegenüber
einer vertikalen Längsschnittebene des Kastenprofils schwenkbar. Mit einer derart
drehbaren Rollenstütze ergibt sich gleichzeitig eine vertikale Spannvorrichtung für
die Lagerrollen und eine horizontale Spannvorrichtung für die Führungsrollen.
[0018] In einer solchen Doppelspannvorrichtung ist es empfehlenswert, die beiden horizontal
liegenden Führungsrollen zu beiden Seiten der Lagerrollen in Schieberichtung des Tores
anzuordnen. Hierdurch bleibt gewährleistet, daß auch bei maximaler Rollengröße beim
Schwenken der Rollenstütze in einer vertikalen Ebene die beiden Lagerrollen ungestört
von den Führungsrollen an der Ober- bzw. Unterseite des Kastenprofils anliegen.
[0019] Zur waagerechten Ausrichtung des Tores empfiehlt es sich, die Rollenstütze derart
zu befestigen, daß sie unabhängig von der Doppelspannvorrichtung, d. h. von den beiden
Schwenkmöglichkeiten, in ihrer Neigung gegenüber dem Boden verstellbar ist.
[0020] Eine besonders einfache und effektive Verstellvorrichtung gegenüber der Bodenneigung
ist durch die Verwendung einer Basisplatte für die Rollenstütze mit Abdruckschrauben
und einer Bodenplatte gegeben.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0022] Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Schiebetor,
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch einen Rollenbock mit teilweise dargestellter
Bodenplatte und ebenfalls teilweise dargestelltem Kastenprofil,
Fig. 3 einen horizontalen Längsschnitt durch einen Rollenbock wiederum mit teilweise
dargestelltem Kastenprofil,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Rollenbock entlang Linie IV-IV in Fig. 2 und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Rollenbock mit zugehörigem Kastenprofil.
[0023] Das in Figur 1 dargestellte Schiebetor 1 schließt auf seiner linken Seite mit einem
Abschlußpfosten 2 ab, der mit oberen 3 und unteren 4 Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme
der linken Torseite 5 versehen ist. Der Torrahmen 6 weist eine obere 7 und eine untere
8 Längsstrebe, eine linke 9 und eine rechte Querstrebe 10 sowie zwei Mittelstreben
11 auf. Ein Antriebspfosten 12 umfaßt nicht näher dargestellte Antriebselemente zum
Öffnen und Schließen des Tores. An der Unterseite der unteren Längsstrebe 8 ist ein
Kastenprofil 13 befestigt. Zwei Rollenböcke 14 greifen in das Kastenprofil 13 ein.
[0024] In Figur 2 sind zwei vertikal stehende Lagerrollen 15 sowie zwei horizontal stehende
Führungsrollen 16 dargestellt. Sie sind in einer Rollenstütze 17 mit seitlichen Auslegern
18 drehbar gelagert. Die Rollenstütze 17 ist ihrerseits an einem Winkelansatz 19 einer
Basisplatte 20 befestigt. Ein Drehbolzen 21 durchsetzt formschlüssig den Winkelansatz
19, wahrend ein Fixierbolzen 22 ein Langloch 23 des Winkelansatzes 19 durchsetzt.
Der Drehbolzen 21 und der Fixierbolzen 22 sind in diesem Fall als Schraubbolzen ausgebildet.
Die Rollenstütze 17 ist hierbei in einer Stellung fixiert, in der die rechte Lagerrolle
24 an der Oberseite 25 des Kastenprofils 13 und die linke Lagerrolle 26 an der Unterseite
27 des Kastenprofils 13 anliegen. Die Basisplatte 20 ist über Abdruckschrauben 28
mit der Bodenplatte 29 verbunden.
[0025] In Figur 3 ist die Ausbildung der Lagerrollen 15 als Doppelrolle beidseits der Rollenstütze
17 deutlich zu erkennen. Die Führungsrollen 16 sind in dieser Darstellung so ausgerichtet,
daß jeweils eine von ihnen eine Seitenwand 30, 31 berührt.
[0026] In Figur 4, die einen Längsschnitt durch die Rollenstütze 17 auf Höhe der Linie IV-IV
in Figur 2 zeigt, sind außer den bereits genannten Bauelementen zwei Justageschrauben
32, 33 eingezeichnet. Die Justageschrauben 32, 33 durchsetzen Langlöcher 34, 35 in
der Basisplatte 20.
[0027] In Figur 5 ist das Kastenprofil 13 in seinem Querschnitt dargestellt. Durch einen
Längsschlitz 36 an der Unterseite 27 des Kastenprofils 13 greift die Lagerstütze 17
in das Kastenprofil 13 ein.
[0028] Bei der Inbetriebnahme eines erfindungsgemäßen Schiebetors sind drei verschiedene
Justiermöglichkeiten vorhanden. Aufgrund des Langloches 23 und des Fixierbolzens 22
können die Lagerrollen 15 in einer Längsschnittebene durch das Kastenprofil 13 geschwenkt
werden, wie durch den Doppelpfeil L in Figur 2 angedeutet. Hierdurch wird das Kastenprofil
13 zwischen den unteren Lagerrollen 26 und den oberen Lagerrollen 24 zweier Rollenböcke
14 spielfrei eingespannt.
[0029] Eine hierzu analoge Spannvorrichtung ist durch die Langlöcher 34, 35 in der Basisplatte
20 und durch die Justierschrauben 32, 33 gegeben. Die beiden Führungsrolle 16 können
somit in einer horizontalen Längsschnittebene des Kastenprofils 13 geschwenkt werden,
bis sie an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden 30, 31 anliegen. Diese Schwenkbewegung
ist durch die Doppelpfeile Q in Figur 3 und Figur 4 angedeutet. Das Kastenprofil 13
und damit der Torrahmen 6 sind hierdurch mit jeweils zwei Führungsrollen 16 zweier
Rollenböcke 14 auf jeder Seite 30, 31 spielfrei geführt.
[0030] Die Höhenregulierung sowie eine senkrechte Ausrichtung der Rollenstütze 17 kann über
die Abdruckschrauben 28 vorgenommen werden. Hierdurch besteht eine Ausrichtungsmöglichkeit
der Basisplatte 20 gegenüber der Bodenplatte 29, wie sie in Figur 5 mit den Doppelpfeilen
H angedeutet ist.
[0031] Durch die groß ausgebildeten Lagerrollen 15 bzw. Führungsrollen 16 ist eine hohe
Belastbarkeit der Rollenböcke 14 sowie ein leichter Lauf des Schiebetores 1 gewährleistet.
Der Durchmesser der Lagerrolle 15 bzw. der Führungsrollen 16 kann fast das gesamte
Ausmaß der Höhe bzw. der Breite des Kastenprofils 13 einnehmen.
[0032] Die genannten Justagevorrichtungen sind einfach und kostengünstig herzustellen und
erlauben dennoch eine exakte und spielfreie Lagerung bzw. Führung des Schiebetores
1. Durch die spielfreie Lagerung und Führung des Tores wird sowohl die Lebensdauer
als auch der Bedienungskomfort des Schiebetors 1 deutlich erhöht, da das Tor keinerlei
Kippbewegungen durchführen kann und somit auch keinerlei Schläge auf die Rollenböcke
auftreten können.
1 Schiebetor
2 Abschlußpfosten
3 obere Aufnahmevorrichtung
4 untere Aufnahmevorrichtung
5 linke Torseite
6 Torrahmen
7 obere Längsstrebe
8 untere Längsstrebe
9 linke Querstrebe
10 rechte Querstrebe
11 Mittelstreben
12 Antriebspfosten
13 Kastenprofil
14 Rollenbock
15 Lagerrollen
16 Führungsrollen
17 Rollenstütze
18 Ausleger
19 Winkelansatz
20 Basisplatte
21 Drehbolzen
22 Fixierbolzen
23 Langloch
24 rechte Lagerrolle
25 Oberseite
26 linke Lagerrolle
27 Unterseite
28 Abdruckschraube
29 Bodenplatte
30 Seitenwand
31 Seitenwand
32 Justageschraube
33 Justageschraube
34 Langloch
35 Langloch
36 Längsschlitz
1. Freitragendes Schiebetor mit einem über die Toröffnungsbreite verlängerten Torblatt,
dessen untere Begrenzung ein Kastenprofil ist und das auf seitlich neben der Toröffnung
am Boden befestigen Rollenböcken verschoben wird, wobei ein Rollenbock sowohl eine
vertikal stehende Lagerrolle als auch eine horizontal angeordnete Führungsrolle aufweist
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine im Abstand zu einer horizontalen Längsschnittebene
des Kastenprofils (13) verstellbare Lagerrolle (15) und wenigstens eine in ihrem Abstand
zu einer vertikalen Längsschnittebene des Kastenprofils (13) verstellbare Führungsrolle
(16) vorhanden ist.
2. Schiebetor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß zwei Lagerrollen (15) in
Schieberichtung des Tores (1) hintereinander angeordnet sind.
3. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Führungsrollen (16) in Schieberichtung des Tores (1) hintereinander angeordnet
sind.
4. Schiebtor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Lagerrollen (15) an einer gemeinsamen Rollenstütze (17) befestigt sind, die gegenüber
einer horizontalen Längsschnittebene des Kastenprofils (13) schwenkbar ist.
5. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
eine Lagerrolle (15) als Doppelrolle zu beiden Seiten der Rollenstütze (17) ausgebildet
ist.
6. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Führungsrollen (16) an einer gemeinsamen Rollenstütze (17) befestigt sind, die
gegenüber einer vertikalen Längsschnittebene des Kastenprofils (13) schwenkbar ist.
7. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Lagerrollen (15) und zwei Führungsrollen (16) an einer gemeinsamen Rollenstütze
(17) befestigt sind, die sowohl gegenüber einer horizontalen als auch einer vertikalen
Längsschnittebene des Kastenprofils (13) schwenkbar ist.
8. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Führungsrollen (16) zu beiden Seiten zweier Lagerrollen (15) in Schieberichtung
des Tores (1) angeordnet sind.
9. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
die Rollenstütze (17) unabhängig von den beiden zum Einspannen des Kastenprofils (13)
vorhandenen Schwenkmöglichkeiten (Doppelpfeile L, Q) in ihrer Neigung und Höhe gegenüber
dem Boden verstellbar ist (Doppelpfeil H).
10. Schiebetor nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellvorrichtung gegenüber der Bodenneigung einer Basisplatte (20), Abdruckschrauben
(28) und eine Bodenplatte (29) umfaßt.