(19)
(11) EP 0 596 380 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.1994  Patentblatt  1994/19

(21) Anmeldenummer: 93117298.5

(22) Anmeldetag:  26.10.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B05B 7/00, B05B 7/16, B05B 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE DK FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.10.1992 DE 4236852

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
D-65929 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Nöltner, Gerhard
    D-65929 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Befestigen und Versorgen von Düsen


    (57) Bei der Vorrichtung zum Befestigen und Versorgen einer oder mehrerer Düsen, die im wesentlichen aus einer rohrförmigen Halterung mit kreisförmigem Querschnitt besteht, in der die Produktzuführung, Einrichtungen für Sprüh- und Steuergas und gegebenenfalls Heizeinrichtungen für Produkt und Gas angeordnet sind, besteht die Vorrichtung aus einer Halterung (10) mit flossenartigem Querschnitt (A, B, C, D), die Kanäle (5, 6, 7, 8, 9) für Produkt, Sprüh-und Steuergas, Heizmedium und Zuganker aufweist. Die Halterung (10) ist an ihren Enden mit Übergangsblöcken (3, 4) versehen, die als Widerlager für die Zuganker (12) ausgebildet sind, wobei einer der Übergangsblöcke (4) die Düse (1) trägt und der andere Übergangsblock (3) einen Flansch (2).




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Befestigen und Versorgen einer oder mehrerer Düsen, die im wesentlichen aus einer rohrförmigen Halterung mit kreisförmigen Querschnitt besteht, in der die Produktzuführung, Einrichtungen für Sprüh-und Steuergas und gegebenenfalls Heizeinrichtungen für Produkt und Gas angeordnet sind.

    [0002] Sprühen von Flüssigkeiten gehört zu den grundlegenden verfahrenstechnischen Aufgaben. In vielen technischen Apparaten oder Rohrleitungen müssen Substanzen in gelöster, geschmolzener oder dispergierter Form oder als reine Flüssigkeiten oder deren Mischungen versprüht werden. Neben einfachen Aufgaben, wie zum Beispiel befeuchten eines Gases in einer Rohrleitung sind auch schwierigere Probleme wie das Sprühen von zum Beispiel Schmelzen bei hohen Temperaturen zu lösen.

    [0003] Besonders hohe Anforderungen werden gestellt, wenn zusätzliche verfahrenstechnische Schritte gleichzeitig durchgeführt werden müssen. So wird zum Beispiel bei der Sprühgranulierung in der Wirbelschicht gleichzeitig granuliert, getrocknet und gesprüht. In vielen dieser Fälle erfordert die Versprühung beheizte Zuleitungen und beheizte Düsen.

    [0004] Da es sehr oft notwendig ist, die Düse im Zentrum eines Apparates oder einer Rohrleitung anzuordnen oder mehrere Düsen konzentrisch einzubauen, wird die Düse mit einem Rohr mit der Wand verbunden. Die Versorgung der Düsen mit Steuergas, Sprühgas, Flüssigprodukt oder Produkten und Heizflüssigkeit erfolgt dann zum Teil in diesem Rohr oder auch in einer Zusatzleitung außerhalb dieses Rohres, wobei die Leitung für die Heizflüssigkeit zum Beispiel konzentrisch um die Produktleitung verlegt ist.

    [0005] Von Nachteil bei den bekannten Konstruktionen ist, daß das Halterohr zu dick wird, wodurch das Strömungsprofil der Wirbelschicht gestört werden kann. Düse und Halterohr sind durch Verschraubungen miteinander verbunden, was wegen des geringen Anpreßdruckes solcher Verschraubungen elastische Dichtungen erforderlich macht, deren zulässige Betriebstemperaturen im allgemeinen bei den herrschenden Drücken auf 130°C begrenzt sind.

    [0006] Bei einer anderen bekannten Konstruktion wird ein dünnes Führungsrohr verwendet. Der Heizungsrücklauf liegt parallel zu diesem Rohr im Produktraum, was mit erheblichen Nachteilen verbunden ist. Die heiße Rohrleitung kann eine Zündquelle für temperaturempfindliche Produkte darstellen oder zu Produktveränderungen wie beispielsweise zu termischem Abbau oder Verkrustungen führen.

    [0007] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung, die aus einer Halterung mit flossenartigem Querschnitt besteht, die Kanäle für Produkt, Sprüh-und Steuergas, Heizeinrichtungen und Zuganker aufweist, die Halterung an ihren Enden mit Übergangsblöcken versehen ist, die als Widerlage für die Zuganker ausgebildet sind, wobei einer der Übergangsblöcke die Düse trägt und der andere Übergangsblock einen Flansch.

    [0008] Die Halterung kann aus mehreren Elementen bestehen, die mit Paßstiften zur Fixierung untereinander und mit den Übergangsblöcken versehen sind. Halterung und Übergangsblöcke können flächengleiche Dichtflächen aufweisen. Die Übergangsblöcke können mit Ausnehmungen zur Aufnahme und Zentrierung der Halterung versehen sein.

    [0009] Unter flossenartigem Querschnitt sollen Querschnitte mit elliptischer, rautenförmiger oder eiförmiger Kontur verstanden werden.

    [0010] Die Vorteile der Erfindung sind im wesentlichen in ihrer strömungsgünstigen Gestaltung zu sehen, wodurch Produktablagerungen vermieden werden. Die Halterung läßt sich aus Metall oder Keramik in einfacher Weise durch Strangpreßen oder Gießen herstellen, Schweißen ist ebenfalls möglich. Durch die Verwendung von Zugankern zum Zusammenhalten der Teile können Flachdichtungen eingesetzt werden. Bei entsprechender Bearbeitung der Dichtflächen ist auch metallische Dichtung möglich. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich für den Einsatz bei Temperaturen bis oberhalb 160°C.

    [0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

    Figur 1 eine Ansicht der Vorrichtung mit Düse,

    Figur 2 den Schnitt 11-11 von Figur 1,

    Figur 3 verschiedene Querschnittsformen der Halterung und

    Figur 4 die Vorrichtung mit Düse in einem Strömungskanal.



    [0012] Die Vorrichtung zum Befestigen und Versorgen von Düsen (1) besteht aus einer Halterung (10) mit flossenartigem Querschnitt. Mögliche Querschnitte solcher Halterungen (10) sind in Figur 3 dargestellt. Es zeigen A eine elliptische, B und C jeweils rautenförmige und D eine eiförmige Kontur. Der Einfachheit halber zeigen die Halterungen (10) lediglich Durchbrüche (9) für die Zuganker (12). Die Halterung (10) ist mit einem Produktkanal (5), Sprühgas Kanal (6), Steuergas Kanal (7), Heizkanälen (8) und Kanäle (9) für die Zuganker (12) versehen. An ihren Enden weist die Halterung (10) Übergangsblöcke (3,4) auf. Die Übergangsblöcke (3,4) dienen als Widerlage für die Zuganker (12). Übergangsblock (4) trägt die Düse (1) und Übergangsblock (3) den Flansch (2). Die Übergangsblöcke (3,4) können mit Ausnehmungen (13,14) zur Aufnahme und Zentrierung der Halterung (10) versehen sein. Die Zuganker (12) können mit Muttern (15) gespannt werden. Figur 4 zeigt den Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Strömungskanal (16) eines zylindrischen Wirbelschichtapparates. Der Strömungskanal (16) ist mit einem Apparateflansch (11) versehen, durch den die Düse (1) in den Apparat geschoben und an dem ihre Halterung (10) mit Flansch (2) befestigt wird. (17) deutet die Wirbelluftströmung an.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Befestigen und Versorgen einer oder mehrerer Düsen, die im wesentlichen aus einer rohrförmigen Halterung mit kreisförmigem Querschnitt besteht, in der die Produktzuführung, Einrichtungen für Sprüh- und Steuergas und gegebenenfalls Heizeinrichtungen für Produkt und Gas angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einer Halterung (10) mit flossenartigem Querschnitt (A, B, C, D) besteht, die Kanäle (5, 6, 7, 8, 9) für Produkt, Sprüh- und Steuergas, Heizmedium und Zuganker aufweist, die Halterung (10) an ihren Enden mit Übergangsblöcken (3,4) versehen ist, die als Widerlage für die Zuganker (12) ausgebildet sind, wobei einer der Übergangsblöcke (4) die Düse (1) trägt und der andere Übergangsblock (3) einen Flansch (2).
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (10) aus mehreren Elementen besteht, die mit Paßstiften zur Fixierung untereinander und mit den Übergangsblöcken (3,4) versehen sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsblöcke (3,4) mit Ausnehmungen (13,14) zur Aufnahme und Zentrierung der Halterung (10) versehen sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (10) und die Übergangsblöcke (3,4) mit flächengleichen Dichtflächen versehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht