[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft stabile wäßrige Formierungen von Kupferphthalocyaninfarbstoffen
und deren Verwendung zum Färben und Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien.
[0002] Flüssige Farbstoffzubereitungen z.B. von Kupferphthalocyanin-Farbstoffen stellen
im allgemeinen die bevorzugten Handelsformen der zum Färben von cellulosehaltigen
Materialien insbesondere von Papier verwendeten Farbstoffe dar. Diese flüssigen Farbstoffzubereitungen
sind im allgemeinen wäßrige Lösungen mit einem Farbstoffgehalt von ca. 5-25 Gew.-%,
die durch Zugabe von organischen Lösungsmitteln hergestellt werden. Dabei dient das
organische Lösungsmittel zur Stabilisierung der Lösung und auch zur Erzielung praxisgemäßer
Farbstoffkonzentration.
[0003] An die Stabilität der Flüssigformierungen verden dabei hohe Anforderungen gestellt.
Auch nach längerer Lagerung darf keinerlei Ausfällung oder Auskristallisation eintreten.
[0004] Bei der Anwendung dieser flüssigen Farbstoffzubereitungen z.B. beim Färben von Papier
gelangen diese organischen Lösungsmittel jedoch in das Abwasser und stellen somit
eine ökologische Belastung dar.
[0005] Ziel der vorliegenden Erfindung war es stabile, konzentrierte, wäßrige Formierungen
von anionischen, basische Gruppen aufweisenden Kupferphthalocyanin-Farbstoffen bereitzustellen,
die frei von organischen Lösungsmitteln sind.
[0006] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine konzentrierte wäßrige Farbstoff-Formierung
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine oder mehrere Kupferphthalocyanin-Verbindungen
enthält, die in Form der freien Säure der Formel
worin
CuPc für einen Kupferphthalocyanin-Rest steht,
A für gegebenenfalls substituiertes geradkettiges oder verzweigtes C2-C6-Alkylen steht,
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, jeweils gegebenenfalls substituiertes geradkettiges
oder verzweigtes C1-C6-Alkyl oder C1-C6-Hydroxyalkyl stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens ein Rest R1 oder R2 für gegebenenfalls substituiertes Ci-C6-Hydroxyalkyl steht,
x für 1 bis 3,5 steht,
y für 0,5 bis 3 steht, und die Summe von x und y 2,5 bis 4 beträgt,
entsprechen, und einen pH-Wert von 8 bis 13, vorzugsweise von 11 bis 13, aufweist.
[0007] Aus JP-A 01 297 468 sind bereits wäßrige Farbstoff-Formierungen von bestimmten Hydroxylgruppenfreien
Kupferphthalocyaninfarbstoffen mit einem pH-Wert zwischen 8 und 13 bekannt geworden,
die zum Färben von Papier verwendet werden können. Wie aus den Beispielen der JP-A
01 297 468 hervorgeht, kann jedoch in den meisten Fällen auf den Zusatz organischer
Lösungsmittel nicht verzichtet werden, oder es wird trotz erfolgter Zwischenisolierung
nur eine 10 %ige Einstellung erreicht.
[0008] Die erfindungsgemäß eingesetzten Farbstoffe der Formel (I) zeichnen sich überraschenderweise
gegenüber denen der JP-A 01 297 468 durch deutlich bessere Löslichkeit im für die
erfindungsgemäße Farbstoff-Formierung angegebenen pH-Bereich aus.
[0009] Die EP-A-0 184 991 beansprucht die Verwendung kationischer Phthalocyaninverbindungen
zum Färben und Bedrucken von mit kationischen Farbstoffen färbbaren Substraten. Die
kationischen Phthalocyaninverbindungen werden durch Quaternierung bestimmter Ausgangsverbindungen
erhalten.
[0010] Aus der DE-A-2 842 187 ist ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von mit Wasser
mischbaren Quellmitteln gequollenen Cellulosefasern oder diese enthaltenden Mischfasern
mit bestimmten Kupferphthalocyanin-Verbindungen bekannt.
[0011] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Färben und Bedrucken
von cellulosehaltigen Materialien, insbesondere von Papier und Zellstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß als Farbstoffe ein oder mehrere Kupferphthalocyanin-Verbindungen,
die in Form der freien Säure der Formel
worin
CuPc, A, R1, R2, x und y die oben angegebene Bedeutung haben, entsprechen, eingesetzt werden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren dient vorzugsweise zum Massefärben und Oberflächenfärben
von Papier und Zellstoff.
[0013] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise durch Auflösen
des Farbstoffs unter Zusatz organischer oder anorganischer Säuren (z.B. Essigsäure)
oder Alkalihydroxiden (z.B. Natriumhydroxid) in Wasser erfolgen. Anschließend kann
die erhaltene Lösung wie die erfindungsgemäße Flüssigformierung nach den weiter unten
angegebenen Verfahren zur Papierfärbung verwendet werden.
[0014] Als Substituenten für geradkettiges oder verzweigtes C
2-C
6-Alkylen in der Definition von A kommen beispielsweise OH oder C
1-C
6-Alkoxy infrage.
[0015] Als Substituenten für geradkettiges oder verzweigtes C
i-C
6-Alkyl und C
i-C
6-Hydroxyalkyl in der Definition von R
1 und R
2 seien beispielsweise genannt: OH, C
1-C
6-Alkoxy, Amino, C
1-C
6-Alkylamino, C
1-C
6-Dialkylamino, Sulfato.
[0016] Bevorzugt sind erfindungsgemäße Farbstoff-Formierungen, die eine oder mehrere Kupferphthalocyanin-Verbindungen
der Formel (I), worin
A für Ethylen oder Propylen steht,
R1 für Wasserstoff oder gegebenenfalls durch Hydroxy substituiertes, geradkettiges oder
verzweigtes C1-C3-Alkyl steht, und
R2 für -CH2CH20H steht,
enthalten.
[0017] Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Farbstoff-Formierungen die eine oder mehrere
Verbindungen der Formel (11)
worin
CuPc, x und y die für Formel (I) angegebene Bedeutung haben,
enthalten.
[0018] Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen um
wäßrige Lösungen mit einem Gehalt an Farbstoff der Formel (I) von 5 bis 25 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%.
[0019] Die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen zeichnen sich durch eine gute Lagerstabilität
von beispielsweise 6 Wochen bei -2°C oder + 40
° C aus.
[0020] Die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen können hergestellt werden, indem der
Farbstoff der Formel (I) in Wasser unter Zusatz von anorganischen und/oder organischen
Basen gelöst wird. Es ist auch möglich, die bei der Herstellung des Farbstoffs der
Formel (I) anfallende Syntheselösung oder -suspension ohne Zwischenisolierung des
Farbstoffs durch Zusatz von anorganischen und/oder organischen Basen und gegebenenfalls
Wasser in die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen zu überführen. Auf löslichkeitsverbessernde
organische Zusätze kann dabei zumeist völlig verzichtet werden.
[0021] Die Syntheselösung oder -suspension kann zuvor durch Anwendung von Membranverfahren
wie beispielsweise Ultrafiltration, Mikrofiltration und Reversosmose oder deren Kombinationen
gereinigt und entsalzt und anschließend durch Basenzusatz in die erfindungsgemäße
Farbstoff-Formierung überführt werden.
[0022] Die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen können übliche Zusätze wie beispielsweise
Tenside, Fungizide enthalten.
[0023] Als anorganische bzw. organische Basen seien beispielsweise genannt:
Hydroxide, Carbonate und Hydrogencarbonate von Lithium, Natrium, Kalium, Ammonium;
Organische Amine wie Monoethanol-, Diethanol-, Triethanol-, 3-Propanol-, 2-Propanol-,
Dipropanol-, Tripropanol-, Triisopropanol-, Diethyl-, Triethyl-, Methyldiethanol-,
Ethyldiethanol-, N-Methylethanol-, N-Ethylethanol-, N,N-Dimethylethanol-, N,N-Diethylethanol-,
N-Phenylethanolamin. Vorzugsweise werden für die Einstellung des pH-Wertes der erfindungsgemäßen
Farbstoff-Formierungen Alkalihydroxide verwendet, insbesondere Natriumhydroxid.
[0024] Die in den erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen enthaltenen Kupferphthalocyanin-Verbindungen
entsprechen in Form der freien Säure der Formel (I). Vorzugsweise handelt es sich
bei den Verbindungen (I) um Salze dieser freien Säuren mit organischen oder anorganischen
Basen. Als Basen kommen dabei bevorzugt die oben genannten organischen und anorganischen
Basen in Frage.
[0025] Als löslichkeitsverbessernde organische Zusätze kommen beispielsweise infrage: Die
oben aufgeführten organischen Amine sowie weiterhin Säureamidverbindungen wie Harnstoff,
Alkylharnstoff oder
E-Caprolactam und weiterhin wasserlösliche organische Lösungsmittel wie z.B. Ethylen-,
Diethylen-, Triethylen-, Polyethylen-, Propylen-, Dipropylen-, Polypropylen-, Butylenglykol,
Methylcellosolve, Carbitol, Methylcarbitol, Dimethylether, Ethylen-, Diethylen-, Triethylenglykolmonobutylether,
Triethylen-, Propylenglykolmonomethylether, Butylpolyglykol, Phenyl-, Hexylen-, Thioglykol,
Glycerin, Tetrahydrofuran, Dioxan, Butyrolacton, N-methyl-2-pyrrolidon, Formamid,
Dimethylformamid, Methyl, Ethyl-, Propyl- und Butylalkohol.
[0026] Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierungen jedoch frei von löslichkeitsverbessernden
organischen Zusätzen.
[0027] Die Herstellung der Kupferphthalocyanin-Verbindungen der Formel (I) kann in üblicher,
an sich bekannter Weise durch Kondensation von Kupferphthalocyanin-sulfochloriden
oder-sulfochlorid-sulfonsäuren mit einem Amin der Formel
worin
A, R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben,
und gegebenenfalls anschließender Verseifung überschüssiger Sulfochlorid-Gruppen,
erfolgen.
[0028] Aus der erhaltenen Rohfarbstofflösung oder -suspension kann der Farbstoff durch übliche
Methoden wie z.B. Aussalzen und Filtrieren oder durch die bereits oben erwähnten Membrantrennverfahren
isoliert werden. In den meisten Fällen ist eine Zwischenisolierung jedoch nicht erforderlich.
[0029] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen
Farbstoff-Formierungen zum Färben und Bedrucken von cellulosehaltigem Material, insbesondere
von Papier und Zellstoff.
[0030] Für das Färben von Papieren und Zellstoffen bestehen im allgemeinen folgende Möglichkeiten:
(a) Massefärbung, bei der die Farbstoffe bei oder nach dem Mahlen des Zellstoffs der
noch nicht zum Papier verarbeiteten Stoffmasse zugesetzt werden.
(b) Oberflächenfärbung, bei der die Farbstoffe während des Papierleimungsvorgangs
der Leimungsflotte zugegeben werden.
[0031] Außerdem kommen noch die Methoden infrage, bei denen eine Streichmasse aus Farbstoffen,
anorganischen Weißpigmenten, Bindern und gegebenenfalls weiteren Zusätzen auf die
Papieroberfläche aufgetragen wird.
[0032] Die erfindungsgemäße Farbstoff-Formierung ist für jede der Färbemethode, vorzugsweise
aber für die Massefärbung geeignet.
[0033] Beim Massefärben wird zunächst der Zellstoff auf einen bestimmten Mahlgrad gemahlen.
Dann wird 0,01 - 2,0 % der erfindungsgemäßen Farbstoff-Formierung bei 10 - 40
° C der Stoffmasse zugesetzt, wobei im allgemeinen 0,01 - 2,0 % Wirkstoffmenge, bezogen
auf das Trockengewicht der Masse eingesetzt werden. Bei Bedarf werden außerdem übliche
Leimungsmittel, Aluminiumsulfate, Papierverstärker, Fixiermittel u.a. nachgesetzt.
Anschließend wird die Masse den üblichen Papierherstellungs- und Trocknungsvorgängen
unterzogen. Auf diese Weise wird ein gleichmäßig brillant türkisblau gefärbtes Papier
erhalten, das keine Melierung aufweist.
[0034] Bei der Oberflächenfärbung in der Leimpresse wird der Zellstoff ebenfalls vorerst
auf einen bestimmten Mahlgrad gemahlen.
[0035] Dann werden nach Bedarf übliche Füllstoffe, Leimungsmittel, Aluminiumsulfate, Fixiermittel
usw. der Stoffmasse zugesetzt. Anschließend wird die Stoffmasse nach üblicher Methode
zum Papier verarbeitet. Danach wird das Papier in der Leimpresse mit einer Leimungsflotte
die die erfindungsgemäße Farbstoff-Formierung enthält, behandelt und anschließend
getrocknet. Auf diese Weise wird ein brillant türkisblau gefärbtes Papier erzielt.
[0036] Dabei beträgt der Gehalt an Kupferphthalocyanin-Verbindung der Formel (I) in der
Leimpressenflotte gewöhnlich 0,04 - 2,0 % (errechnet auf Basis Reingehalt), die Auflage
der Streichmasse in der Regel 1-3 g/m
2 (Festgehalt), bezogen auf das Trockengewicht des Papiers.
[0037] Die erfindungsgemäße Farbstoff-Formierung zeigt hohe Affinität zur Cellulosefaser
und ergibt damit eine gute Farbausbeute (hohe Farbtiefe). Die gefärbten Papiere zeichnen
sich durch gute Wasser- und Ausblutechtheit aus.
[0038] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bedrucken von Trägermaterialien
mittels eines Tintenstrahlaufzeichnungssystems, wobei als Aufzeichnungsflüssigkeit
eine erfindungsgemäße Farbstoff-Formierung eingesetzt wird. Vorzugsweise enthält eine
solche erfindungsgemäße Aufzeichnungsflüssigkeit 0,5 -15 % eines Alkali- oder Ammoniumsalzes
eines Farbstoffs der Formel (I), 0 - 30 % eines oder mehrerer wasserlöslicher organischer
Lösungsmittel, Wasser sowie gegebenenfalls weitere, für Tintenstrahlaufzeichnungsflüssigkeiten
übliche Zusätze und weist einen pH-Wert von 8 bis 12 auf.
[0039] Geeignete wasserlösliche Lösungsmittel sind beispielsweise Glykole und Glykolether
wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Dihydroxy-propan, 1-Ethoxy-2-hydroxy-propan,
Polyethylenglykole mit Molekulargewichten bis 500, heterocyclische Ketone wie 2-Pyrrolidon,
2-(N-Methyl)-pyrrolidon und 1,3-Dimethyl-imidazolid-2-on.
[0040] Das Tintenstrahlaufzeichnungsverfahren ist an sich bekannt. Dabei werden Tröpfchen
einer Schreibflüssigkeit aus einer oder mehreren kleinen Düsen gezielt auf ein Trägermaterial,
z.B. auf Papier, Holz, Textilien, Kunststoff oder Metall geschossen. Durch elektronische
Aussteuerung werden die einzelnen Tröpfchen zu Schriftzeichen oder graphischen Mustern
zusammengefaßt.
[0041] Die mit den erfindungsgemäßen Aufzeichnungsflüssigkeiten mittels eines Tintenstrahlaufzeichnungssystems
erhaltenen cyanfarbigen Drucke auf Schreibpapieren zeichnen sich durch gute Licht-
und Naßechtheit aus.
[0042] Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern.
[0043] Die Angabe "Teile" bezieht sich immer, falls nichts anderes angegeben, auf Gewichtsteile.
Beispiel 1
[0044] 143,6 Teile Kupferphthalocyanin 96 %ig (= 137,9 Teile 100 %ig) werden innerhalb 1
Stunde unter Rühren in 748,3 Teile Chlorsulfonsäure eingetragen und innerhalb von
1,5 Stunden auf 138
°C erwärmt. Nach 8 Stunden Rühren bei 138
°C wird auf 85°C abkühlen lassen und während 2 Stunden bei 85 bis 88
° C tropfenweise mit 94,4 Teilen Thionylchlorid versetzt. Anschließend wird auf 90 bis
92
° C erwärmt und 4 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Abkühlung auf 20 bis 30°C
wird die Reaktionsmischung unter Rühren auf eine Mischung aus 1000 Teilen Wasser und
1000 Teilen Eis ausgetragen. Durch laufende Zugabe von 1500 Teilen Eis wird die Temperatur
bei -2°C bis 0°C gehalten. Es wird abgesaugt und mit 1200 Teilen Eiswasser (900 Teile
Wasser und 300 Teile Eis) gewaschen.
[0045] Der feuchte Nutschkuchen wird in 250 Teile Wasser und 250 Teile Eis eingerührt und
bei 0°C durch Zugabe 15 %iger Natronlauge auf einen pH-Wert von 7 gebracht. Nach Zugabe
von 100 Teilen Eis werden in 15 Minuten 95,2 Teile N-Methyl-N-(3-aminopropyl)-ethanolamin
zugetropft. Hierbei steigt der pH-Wert auf 10,5. Durch Zutropfen von 15 %iger Natronlauge
wird der pH-Wert auf 10,8 bis 11,0 eingesellt. Man läßt die Temeratur innerhalb 1
Stunde auf 20 bis 25°C ansteigen und hält dann 3 Stunden bei 20 bis 25 °C. Während
dieser Zeit wird der pH-Wert durch Zutropfen 15 %iger Natronlauge bei 10,8 bis 11,0
gehalten. Anschließend wird in 1 Stunde auf 60 °C erwärmt und anschließend 1 Stunde
bei dieser Temperatur gerührt (pH-Wert immer bei 10,8 bis 11,0). Nach dem Abkühlen
auf 20 bis 25 °C wird durch Zugabe von 15 %iger Natronlauge der pH-Wert auf 12,0 gebracht.
Die Lösung wird mit 10 Teilen eines handelsüblichen Klärhilfsmittels auf Kieselgur-Basis
(z.B. Dicalite@) versetzt. Es wird nach 0,5 Stunden Rühren abfiltriert und der Klärrückstand
mit 50 Teilen Wasser gewaschen. Nach Zugabe von 100 Teilen Wasser zum Filtrat werden
ca. 2040 Teile einer erfindungsgemäßen Flüssigformulierung erhalten, die den Farbstoff,
der in der Form seiner freien Säure der ungefähren Formel
entspricht, als stabile ca. 14,5 %ige Lösung enthält (A
max: 625, 664 - H
20/pH 12,5).
Beispiel 2
[0046] Eine Mischung aus 50 % gebleichtem Kiefernsulfat-Zellstoff und 50 % gebleichtem Birkensulfat-Zellstoff
wird bei einer Stoffdichte von 2,5 % auf einen Mahlgrad von 36 °SR gemahlen.
[0047] Zu 200 g dieser Suspension, enthaltend 5 g Zellstoff, gibt man in einem Becherglas
20 ml einer 0,5 %igen wäßrigen Lösung der erfindungsgemäßen Flüssigformierung aus
Beispiel 1 (2 % bezogen auf Zellstoff) und rührt 5 Minuten. Anschließend setzt man
10 ml einer 1 %igen Harzleim-Lösung zu, nach einer weiteren Minute 15 ml einer 1 %igen
Aluminiumsulfat-Lösung, verdünnt mit 800 ml Wasser und rührt weitere 3 Minuten.
[0048] Aus dieser Zellstoffsuspension bildet man ein Papierblatt auf einem Handblattbildner,
preßt dar erhaltene Blatt in einer Handpresse ab und trocknet auf einem Trockenzylinder
10 Minuten bei 100°C unter zweimaligem Wenden.
[0049] Die so erhaltene Papierfärbung zeigt ein brillantes Türkisblau in hoher Farbtiefe
und weist eine sehr gute Ausblut- und Lichtechtheit auf. Das anfallende Siebwasser
zeigt nur eine sehr geringe Anfärbung mit Farbstoff.
Beispiel 3
[0050] Um das verbesserte Melierverhalten zu zeigen, wird Beispiel 2 wiederholt mit der
einzigen Änderung, daß bei der Zugabe der erfindungsgemäßen Farbstoff-Lösung auf das
Rühren verzichtet wird. Auch in diesem Fall wird eine sehr gleichmäßige Papierfärbung
ohne Melierung erhalten.
Beispiel 4
[0051] Ersetzt man im Beispiel 1 die eingesetzten 95,2 Teile N-Methyl-N-(3-aminopropyl)-ethanolamin
durch 63,5 Teile des gleichen Amins und verfährt sonst gleichermaßen, so erhält man
eine erfindungsgemäße stabile Flüssigformierung eines Farbstoffs, der in Form seiner
freien Säure der ungefähren Formel
entspricht (A
max: 622, 661 - H
20/pH 12,5). Auch dieser Farbstoff liefert z.B. nach dem Verfahren des Beispiel 2 eine
gleichmäßige, brillante türkisblaue Färbung.
Beispiel 5
[0052] Ersetzt man im Beispiel 1 die eingesetzten 95,2 Teile N-Methyl-N-(3-aminopropyl)-ethanolamin
durch 117,6 Teile N,N-Bis(hydroxethyl)-trimethylendiamin und verfährt sonst gleichermaßen,
so erhält man eine erfindungsgemäße stabile Flüssigformierung eines Farbstoffs, der
in Form seiner freien Säure der ungefähren Formel
entspricht und Papiermasse in brillanten türkisblauen Tönen anfärbt.
[0053] Ersetzt man in obigem Beispiel die eingesetzten 117,6 Teile N,N-Bis(hydroxyethyl)trimethylendiamin
durch 117,6 Teile N,N-Bis(hydroxyethyl)-ethylendiamin, so erhält man eine stabile
Flüssigformierung eines Farbstoffes mit vergleichbaren färberischen Eigenschaften.
Beispiel 6
[0054] 35,9 Teile Kupferphthalocyanin 96 %ig (34,5 g 100 %ig) werden in 1 Std. in 189 Teile
Chlorsulfonsäure unter Rühren eingetragen und innerhalb 1,5 Stunden auf 138°C erwärmt
und anschließend noch 8 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Abkühlung auf
20 bis 30 °C wird das Reaktionsgemisch unter Rühren auf eine Mischung aus 500 Teilen
Wasser und 500 Teilen Eis ausgetragen. Es wird abgesaugt und mit einer Mischung aus
300 Teilen Wasser, 200 Teilen Eis und 10 Teilen konzentrierter Salzsäure gewaschen.
[0055] Der feuchte Nutschkuchen wird in 100 Teile Wasser und 100 Teile Eis eingerührt und
bei 0°C durch Zugabe 15 %iger Natronlauge auf einen pH-Wert von 7,0 gebracht. Anschließend
werden 19,9 Teile N-Methyl-N-(3-aminopropyl)-ethanolamin zugetropft und der pH-Wert
durch Zugabe von 15 %iger Natronlauge bei 10,8 bis 11,0 3 Stunden lang bei Raumtemperatur
gehalten. Nach 1 Stunde Rühren bei 60°C und einem pH-Wert von 10,5 wird auf 20 bis
30°C abgekühlt. Der pH-Wert wird durch Zugabe 15 %iger Natronlauge auf 12,0 gebracht.
Es wird mit 2,5 Teilen eines handelsüblichen Klärhilfsmittels auf Kieselgur-Basis
(z.B. Dicalite@) versetzt, nach 0,5 Stunden Rühren abfiltriert und der Rückstand mit
20 Teilen Wasser gewaschen.
[0056] Es werden als Filtrat 570 Teile einer erfindungsgemäßen Flüssigformierung erhalten,
die den Farbstoff, der in Form seiner freien Säure der ungefähren Formel
entspricht (A
max: 623, 663 - H
20/pH 2,5), als stabile Lösung enthält. Auch dieser Farbstoff liefert z.B. nach dem
Verfahren des Beispiels 2 eine gleichmäßige, brillante türkisblaue Färbung.
Beispiel 7
[0057] 35,9 Teile Kupferphthalocyanin 96 %ig (34,5 g 100 %ig) werden innerhalb 1 Stunde
unter Rühren in 187,1 Teile Chlorsulfonsäure eingetragen und innerhalb von 1,5 Stunden
auf 138
°C erwärmt. Nach 8 Stunden Rühren bei 138
°C wird auf 85°C abkühlen lassen und während 2 Stunden bei 85 bis 88°C tropfenweise
mit 23,6 Teilen Thionylchlorid versetzt.
[0058] Anschließend wird auf 90 bis 92°C erwärmt und 4 Stunden bei dieser Temperatur gerührt.
Nach Abkühlung auf 20 bis 30°C wird die Reaktionsmischung unter Rühren auf eine Mischung
aus 250 Teilen Wasser und 250 Teilen Eis ausgetragen. Durch laufende Zugabe von 400
Teilen Eis wird die Temperatur bei -2
° C bis 0°C gehalten. Es wird abgesaugt und mit 300 Teilen Eiswasser (200 Teile Wasser
und 100 Teile Eis) gewaschen.
[0059] Der feuchte Nutschkuchen wird in 90 Teile Wasser und 90 Teile Eis eingerührt und
bei 0°C durch Zugabe 15 %iger Natronlauge auf einen pH-Wert von 7 gebracht. Nach Zugabe
von 25 Teilen Eis werden in 15 Minuten 21,3 Teile N-(Hydroxyethyl)trimethylendiamin
zugetropft. Hierbei steigt der pH-Wert auf 10,4. Durch Zutropfen von 15 %iger Natronlauge
wird der pH-Wert auf 10,8 bis 11,0 eingestellt. Die Temperatur wird innerhalb 1 Stunde
auf 20 bis 25°C ansteigen lassen und 3 Stunden bei 20 bis 25°C gehalten. Während dieser
Zeit wird der pH-Wert durch Zutropfen 15 %iger Natronlauge bei 10,8 bis 11,0 gehalten.
Anschließend wird in 1 Stunde auf 60
° C erwärmt und anschließend 1 Stunde bei dieser Temperatur gerührt (pH-Wert immer bei
10,8 bis 11,0). Nach dem Abkühlen auf 20 bis 25°C wird mit 5 %iger Salzsäure der pH-Wert
auf 7,5 gebracht. Nach 1 Stunde wird der ausgefallene Farbstoff, der in der Form seiner
freien Säure der ungefähren Formel
entspricht (A
max: 619, 664 - H
20/pH 12,5), abgesaugt und zweimal mit wenig Wasser gewaschen. Der feuchte Nutschkuchen
wird mit Wasser auf 600 Teile Gesamtgewicht gebracht und unter Rühren durch Zugabe
von 15 %iger Natronlauge auf einen pH-Wert von 12,5 gebracht. Nach Auffüllen mit Wasser
auf 710 Teile wird eine erfindungsgemäße 10 %ige Flüssigformierung obigen Farbstoffs
erhalten.
[0060] Ersetzt man im obigen Beispiel die 21,3 Teile N-(Hydroxyethyl)-trimethylendiamin
durch 18,8 Teile N-(Hydroxyethyl)-ethylendiamin und füllt zum Schluß auf 690 Teile
statt auf 710 Teile auf, so erhält man eine erfindungsgemäße Flüssigformierung, die
den Farbstoff, der in der Form seiner freien Säure der ungefähren Formel
entspricht, als stabile ca. 10 %ige Lösung enthält.
Beispiel 8
[0061] 10,4 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen Flüssigformierung (Farbstoffgehalt ca.
14,5 %) werden mit einem Gemisch aus 81 Teilen Wasser und 9 Teilen Diethylenglykol
verdünnt und durch Zugabe von wenig 10%iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 9,8 eingestellt.
Die so erhaltene Aufzeichnungsflüssigkeit liefert mittels eines Hewlett-Packard DeskJet@
Druckers auf üblichen Schreibpapieren Drucke in licht- und naßechten Cyan-Tönen.
1. Konzentrierte wäßrige Farbstoff-Formierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
oder mehrere Kupferphthalocyanin-Verbindungen enthält, die in Form der freien Säure
der Formel
worin
CuPc für einen Kupferphthalocyanin-Rest steht,
A für gegebenenfalls substituiertes geradkettiges oder verzweigtes C2-C6-Alkylen steht,
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, jeweils gegebenenfalls substituiertes geradkettiges
oder verzweigtes C1-C6-Alkyl oder C1-C6-Hydroxyalkyl stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens ein Rest R1 oder R2 für gegebenenfalls substituiertes geradkettiges oder verzweigtes C1-C6-Hydroxyalkyl steht,
x für 1 bis 3,5 und
y für 0,5 bis 3 steht und die Summe von x und y 2,5 bis 4 beträgt,
entsprechen, und einen pH-Wert von 8 bis 13, vorzugsweise von 11 bis 13, aufweist.
2. Farbstoff-Formierung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine oder
mehrere Verbindungen der Formel (I) enthält, worin
A für Ethylen oder Propylen steht,
R1 für Wasserstoff oder gegebenenfalls durch Hydroxy substituiertes, geradkettiges oder
verzweigtes C1 -C3-Alkyl steht, und
R2 für -CH2CH20H steht.
3. Farbstoff-Formierung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine oder
mehrere Verbindungen der Formel (11)
worin
CuPc, x und y die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, enthält.
4. Farbstoff-Formierung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie keine löslichkeitsverbessernden
organischen Zusätze enthält.
5. Farbstoff-Formierung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert durch
Zugabe von Alkalihydroxid eingestellt wurde.
6. Verfahren zum Färben von cellulosehaltigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Farbstoff-Formierung gemäß Anspruch 1 eingesetzt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem cellulosehaltigen
Material um Papier oder Zellstoff handelt.
8. Verfahren gemäß Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier oder
der Zellstoff in der Masse gefärbt wird.
9. Verfahren gemäß Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier oder
der Zellstoff in der Oberfläche gefärbt wird.
10. Verbindung der Formel
11. Verfahren zum Färben und Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien, insbesondere
von Papier und Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff ein oder mehrere
Kupferphthalocyanin-Verbindungen eingesetzt werden, die in Form der freien Säure der
Formel
worin
CuPc für einen Kupferphthalocyanin-Rest steht,
A für gegebenenfalls substituiertes geradkettiges oder verzweigtes C2-C6-Alkylen steht,
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, jeweils gegebenenfalls substituiertes geradkettiges
oder verzweigtes C1-C6-Alkyl oder C1-C6-Hydroxyalkyl stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens ein Rest R1 oder R2 für gegebenenfalls substituiertes C1-C6-Hydroxyalkyl steht,
x für 1 bis 3,5 steht,
y für 0,5 bis 3 steht und die Summe von x und y 2,5 bis 4 beträgt, entsprechen.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier und der Zellstoff
in der Oberfläche oder in der Masse gefärbt wird.
13. Verfahren zum Bedrucken von Trägermaterialien mittels eines Tintenstrahlaufzeichnungssystems,
dadurch gekennzeichnet, daß als Aufzeichnungsflüssigkeit eine Farbstoff-Formierung
gemäß Anspruch 1 eingesetzt wird.
14. Tintenstrahl-Aufzeichnungsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß sie
a) 0,5 - 15 % eines Alkali- oder Ammoniumsalzes eines Farbstoffs der Formel (I) gemäß
Anspruch 1,
b) 0 - 30 % eines oder mehrerer wasserlöslicher organischer Lösungsmittel und
c) Wasser
enthält und einen pH-Wert von 8,5 - 12,0 aufweist.