[0001] Die Erfindung betrifft eine Schloß-Schlüsselausbildung mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Allgemein bekannt sind sogenannte Kreuzbartschlüssel, bei denen die Längskanten der
einzelnen Bärte durch Zuhaltungen abgeastet werden. Als Beispiel hierfür kann die
CH 162 691 genannt werden. Bei diesen Kreuzbartschlüsseln betragt der Winkel zwischen
den einzelnen Bärten 90
°, d.h. sie sind im rechten Winkel zueinander angeordnet.
[0003] Es ist aber auch ein Schlüssel mit zugehörigem Zylinderkern bekanbnt, bei dem die
Bärte unter von 90 verschiedenen Winkeln, z.B. strahlenförmig, angeordnet sind (DE
680 416). Gemeinsam ist ist diesen Lösungen aber, daß Jeweils die Längskanten der
Bärte abgetastet werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Flachschlüssel eine Ausbildung
vorzuschlagen, die sich durch eine große Zahl von Profilvariationsmöglichkeiten auszeichnet,
und die damit als Anlagenprofil eingesetzt werden kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0006] Der wesentliche Gedanke der Erfindung ist darin zu sehen, daß hier, abweichend von
den üblichen Flachschlüsseln, die lediglich an den Breitseiten Profilvariationen aufweisen,
noch zusätzliche Rippen vorgesehen werden, die aber nicht wie bei Kreuzbartschlüsseln
üblich, im Bereich der Längskanten abgetastet werden, sondern diese Rippen weisen
an ihren Seitenflächen Profilvariationen auf, die mit entsprechenden Kerben bzw. Nuten
im Zylinderkern zusammenwirken. Diese Rippen können unter gleichem oder unterschiedlichem
Winkel zum Flachschlüssel selbst angeordnet sein. Durch die Möglichkeiten der Profilvariationen
an den Seitenflächen und die unterschiedlichen Winkelanordnungen lassen sich die Variationsmöglichkeitenen
erheblich steigern.
[0007] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Schloßausbildung,
und zwar insbesondere des Zylinderkernes. Dieser Zylinderkern besteht gemäß der Erfindung
aus einer Hülse, die im oberen Bereich, entsprechend den Profilvariationen an den
oberen Seitenwänden der Rippen, Längsnuten bzw. -rippen aufweist, sowie einem in diese
Hülse eingesetzten Zylinderkernteil, das mit den Längsnuten bzw. Längsrippen versehen
ist, die den Profilvariationen an den Unterseiten der Rippen entsprechen. Auf diese
Weise läßt sich der Zylinderkern in einfacher Weise herstellen und nach Zusammenbau
und Verbindung der Zylinderkernhülse mit dem eingelegten Zylinderkernteil steht der
Schlüsselkanal entsprechend den vorgegebenen Profilvariationen zur Verfügung.
[0008] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert werden, wobei diese
einen vereinfachten Querschnitt durch den Zylinderkern mit dem Schlüsselkanal und
eingeführtem Schlüssel darstellt. Die Profilausbildung soll hierbei anhand des Schlüssels
erläutert werden, wobei es klar ist, daß der Schlüsselkanal entsprechend ausgebildet
ist.
[0009] Der Schlüssel ist als Flachschlüssel 1 ausgebildet, und wie üblich sind hier an der
Schlüsselbrust Kerben vorgesehen, die mit entsprechenden Kernstiften der Stiftzuhaltung
zusammenwirken. Dies ist in der Figur nicht dargestellt, aber allgemein verständlich.
Am Schlüsselrücken sind erfindungsgemäß nun beidseitig Rippen angesetzt, die im dargestellten
Beispiel einen unterschiedlichen Winkel mit den Breitseiten des Flachschlüssels bilden.
Diese Rippen 3 weisen auf der Oberseite bzw. Unterseite Profilvariationen 4 auf, denen
entsprechende Längsrippen und Längsnuten im Schlüsselkanal zugeordnet sind. Die Zeichnung
läßt erkennen, daß hier zahlreiche zusätzliche Profilvariationen möglich sind. Ebenfalls
aus der Zeichnung ersichtlich ist der zweiteilige Aufbau des Zylinderkernes, nämlich
aus einer Zylinderkerhülse 5 und einem Zylinderkereinsatz 6.
[0010] Bei der Herstellung dieses zusammengesetzten Zylinderkernes wird so verfahren, daß
zunächst die Hülse bearbeitet wird, wobei diese im oberen Bereich nach der Bearbeitung
Längsnuten und Längsrippen entsprechend der Profilvariation an der Oberseite der Rippen
des Schlüssels aufweist.
[0011] Diese Profilvariationen sind in der Figur mit 5-10 bezeichnet. Unabhängig davon wird
der Zylinderkerneinsatz hergestellt, und hierbei werden beim Fräsen Längsnuten und
Längsrippen hergestellt, die mit den Profilvariationen übereinstimmen, die sich an
der Unterseite der Rippen des Schlüssels befinden. Nach dieser getrennten Herstellung
der Zylinderkernhülse und des Zylinderkerneinsatzes werden beide ineinander gesetzt
und miteinander verbunden, so daß auf diese Weise der fertige Schlüsselkanal entsteht.
1. Schloß-Schlüsselausbildung, mit einem in einem Zylindergehäuse drehbar gelagerten
Zylinderkern, in dessen Schlüsselkanal ein Flachschlüssels einschiebbar ist, der mit
seiner über einen Höhenbereich Schließkerben aufweisenden Schlüsselbrust in Bohrungen
des Zylinderkernes radial bewegliche Kernstifte der Stiftzuhaltungen einordnet und
der an den Flachseiten Profilvariation aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß von jeder
Breitseite (2) im Bereich des Schlüsselrückens ausgehend eine Rippe (3) vorgesehen
ist, die mit den Breitseiten (2) des Flachschlüssel (1) einen von 90 verschiedenen
Winkel bildet und daß an den Seitenflächen (4) der Rippen (3) ebenfalls Profilvariationen
vorgesehen sind, die mit entsprechenden Längsnuten und Längsrippen in den Seitenwänden
des Schlüsselkanals zusammenwirken.
2. Schloß-Schlüsselausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(3) unterschiedliche Winkel zu den Breitseiten (2) des Flachschlüssels (1) aufweisen.
3. Verfahren zur Herstellung eines Zylinderkernes für die Schloß-Schlüsselausbildung
gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkern aus zwei
Teilen besteht, und zwar aus einer Zylinderkerhülse (5) sowie einem Zylinderkereinsatz
(6), die beide unabhängig voneinander bearbeitet werden, wobei in der Zylinderkernhülse
die Längsnuten bzw. Längsrippen eingefräst werden, die der Profilvariation an der
Oberseite der Rippen (4) entsprechen, daß unabhängig davon der Zylinderkerneinsatz
(6) bearbeitet wird mit eingefrästen Längsnuten und Längsrippen, die den Profilvariationen
an der Unterseite der Rippen (3) des Schlüssels entsprechen und daß anschließend Zylinderkernhülse
und Zylinderkerneinsatz ineinander gesetzt und miteinander verbunden werden.