[0001] Die Erfindung betrifft ein Mauerwerk als Verblendsturz mit Läuferschichten und mit
einer darunterliegenden Läufer- oder Rollschicht sowie mit einer in die Fugen im Mauermörtel
eingebetteten Bewehrung sowie eine Mauerwerkabfangvorrichtung, insbesondere an einem
Verblendmauerwerk, mit einer in eine Lagerfuge im Mauermörtel eingebetteten horizontalen
Mauerwerkbewehrung, die über ein hierzu vertikal angeordnetes Verbindungsteil mit
einem Mauerwerkanker verbindbar ist.
[0002] Mauerwerkbewehrungen finden Anwendung bei großflächigen Wänden, über Fenster- und
Türöffnungen (als Verblendsturzbewehrung), bei nicht tragenden Zwischenwänden auf
sich durchbiegenden Decken, im Giebelmauerwerk sowie im Mischmauerwerk. Allgemein
dient es dazu, das Setzverhalten von Mauerwerkskeilen aufzufangen. Durch Schwindungs-
und Quellprozesse können Zug- oder Druckspannungen entstehen, welche die Elastizität
des Mauerwerks überschreiten. Soweit hier nicht Abhilfe durch Dehnungsfugen geschaffen
werden kann oder soll, werden in Lagerfugen (horizontale Längsfugen) in das Mörtelbett
Stahlraster eingebettet, die meist aus parallelen Längsstäben mit diese verbindenden
weiteren Stahlelementen bestehen.
[0003] Bei Verblendsturzbewehrungen liegt neben einer sog. Läuferschicht, das sind Mauersteine,
bei denen im vermauerten Zustand die Längsseite parallel zur Mauerflucht läuft, noch
eine Rollschicht vor, bei der die Mauersteine auf der Schmalseite stehen. In solchen
aus Rollschicht und Läuferschicht bestehenden Mauerwerken treten Zug- und Druckkräfte
auf, bei denen die Mauersteine an ihren untenliegenden Kanten auseinanderbewegt werden,
wobei in der darunterliegenden Rollschicht die oberen Mauersteinkanten aufeinanderzugedrückt
und die unteren Kanten auseinandergeschoben werden. Hieraus resultiert eine in die
tragende schicht geleitete Kraft, die über eine Zugbewehrung aufzunehmen ist.
[0004] Die nach dem Stand der Technik bekannten Mauerwerkabfangvorrichtungen bestehen aus
einem winkelförmigen Zugband, dessen senkrechter, sich über die ganze Länge erstreckender
Schenkel über eine Druckschraube gegen die tragende Wand abgestützt ist. An der Vorderseite
stützt sich der senkrechte Schenkel gegen ein Knotenblech ab, das, gegebenenfalls
über einen justierbaren Kopf, mittels eines Dübels oder einer Ankerschiene im Mauerwerk
oder Beton befestigt ist. Bei Abfangungen über Fensteröffnungen ist es auch üblich,
den Tragwinkel auf dem Mauerwerk aufzulegen.
[0005] Darüber hinaus sind auch Abfangkonsolen mit einer Krückstockverankerung bekannt,
bei denen ein Betonteil über den Krückstock mit der Abfangkonsole verbunden ist, die
wiederum an dem Mauerwerk oder Beton befestigt ist.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen eingangs genannten Verblendsturz
zu verbessern und ein Verbundsystem für einen gemauerten Sturz zwischen den Druck-
und Zugzonen des Sturzes zu schaffen, das die auf Druck tragenden Steine über der
Bewehrung ein Verankerungssystem aufnehmen, das die unter der Bewehrung angebrachten
Steine zum Halten bringt, so daß eine bessere Verteilung der Druck- und Zugkräfte
bei gleichzeitiger Vermeidung des Durchhängens des Mauerwerks in dem Verblendsturz
erreicht wird. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein wirtschaftliches,
universell einsetzbares Mauerwerkabfangsystem zu schaffen, das mit dem Mörtel des
Mauerwerks verbindbar ist und das den unterschiedlichsten Belastungen anpaßbar ist,
wobei gleichzeitig ein verbesserter Verbund erhalten werden soll.
[0007] Diese Aufgabe wird durch das als Verblendsturz ausgebildete Mauerwerk nach Anspruch
1 gelöst, dessen kennzeichnende Neuerung darin besteht, daß zur Herstellung eines
Verbundes zwischen Druck- und Zugzonen des Verbundsturzes die auf Druck tragenden
Steine der Läuferschicht über der Bewehrung ein Verankerungssystem bilden, das die
unterhalb der Bewehrung angebrachten Steine der Rollschicht zum Halten bringt, wobei
die Bewehrung sowohl aus parallel laufenden Längsstäben als auch aus senkrecht hierzu
angeordneten, sich um die Läuferschicht und in die Rollschicht erstreckenden bogenförmigen
Bügeln oder Platten besteht, wobei sich die in die Läuferschicht des Verblendsturzes
geführten Bügel bis in die benachbarte parallel zur Längsfuge liegenden Mörtel- oder
Zement-/Mörtel-Fuge erstrecken. Die Bügel oder vollflächigen Stahlelemente, wie Platten
der Bewehrung, stehen senkrecht zur Fugenebene bzw. der Ebene, in der die parallel
laufenden Längsstäbe liegen. Der besondere Vorteil dieser Bewehrung liegt darin, daß
die auftretenden Zug- und Druckkräfte gleichmäßiger in das Mauerwerk geleitet werden,
insbesondere wird ein Herausbrechen der Verblendstürze (bzw. der Grenadiere) aus dem
Mauerwerk verhindert. Die Anbindung der Last erfolgt dabei über die erste Schicht
hinweg, wobei die oberen Steine unter Spannung stehen.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0009] So wird vorzugsweise jedes Bügel- oder Plattenende auf einem der Längsstäbe enden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Bügel oder Platten im wesentlichen
U-förmig, wodurch sie in hervorragender Weise für Vertikalfugen sowohl in Läufer,
als auch in Rollschichten einsetzbar sind und eine größtmögliche Verbundfläche zwischen
den Stahl-Bewehrungselementen und dem Mörtel schaffen. Die Bügel selbst bestehen aus
Flach- oder Rundstahl.
[0010] Sind die Bügel lösbar an die Längsstäbe klemmbar, ergibt sich der weitere Vorteil,
daß die Bügel in beliebigem Abstand voneinander sowie an beliebigem gewünschten Ort
angeordnet werden können. Hierdurch läßt sich eine individuelle Bewehrung schaffen,
die den tatsächlich auftretenden Druck- und Zugkräften bzw. -spannungen angepaßt ist.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Bügelenden hakenförmig ausgebildet sind,
vorzugsweise derart, daß die Krümmung des hakenförmigen Endes auf den Längsstabdurchmesser
abgestimmt ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Bügel leicht an vorbestimmten Stellen
eingehängt werden können. Eine weitere Verbesserung hinsichtlich der Lagestabilisierung
der Bügel relativ zu den Längsstäben ergibt sich, wenn die Bügel unter einer Vorspannung
auf die Längsstäbe geklemmt sind und/oder die hakenförmnigen Enden der Bügel auf die
Längsstäbe durch Rastverschluß klemmbar sind.
[0012] Eine unterschiedliche Länge der Bügel bzw. der freien Schenkel des U-Profils schafft
die Möglichkeit, daß beispielsweise nach oben und unten unterschiedlich lange Bügel
eingesetzt werden. Ein in die Läuferschicht reichender Bügel kann ggf. auch länger
bemessen sein, wobei der aus der Läuferschicht herausragende Bügelabschnitt dann einfach
umgebogen bzw. umgelegt wird. Vorzugsweise ist das Basisstück des U-förmigen Bügels
kürzer als der Abstand der parallel liegenden Längsstäbe.
[0013] Vorzugsweise erstreckt sich zumindest ein Teil der Bügel bis in die benachbarte parallel
zur Längsfuge liegende Mörtel- oder Zement-/Mörtel-Fuge. Hierunter ist eine Länge
des Bügels zu verstehen, die der Höhe eines Steines zuzüglich der Fugenbreite entspricht.
[0014] Zur besseren Verankerung bestehen die Längsstäbe aus gerippten Stahlstäben, wobei
diese nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung durch Querstäbe miteinander verbunden
sind. Die Querstäbe können vorzugsweise in äquidistantem Abstand voneinander angeordnet
sein.
[0015] Insbesondere in Verblendsturzen ist es häufig erforderlich, für eine besondere Abdichtung
zu sorgen. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Sturzdichtungsbahnen
vorgesehen, die einendseitig in das Mörtel- oder Zement-/Mörtelbett eingebunden sind
und die aus einer Folie bestehen, deren in Folienbahnlängsrichtung verlaufender Endabschnitt
mit einer Verbindungsprofilierung versehen ist, um eine sichere Verankerung im Mörtelbett
der Fuge zwischen zwei Läuferschichten zu erreichen. Diese Verbindungsprofilierung
dient zur Halterung von Kunststoffolien als Sturzdichtungsbahnen, die das Wasser hinter
der Fassade, beispielsweise über den Fenstern, ableiten. Mittels dieser Verbindungsprofilierung
ist die Folie im Fugenmörtel mit eingebunden, um einen besseren Verbund mit dem Mörtel
zu erreichen. Das Traggefüge des Verblendsturzes wird durch die Folie somit nicht
zerschnitten. Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird das andere freie Ende der
vorzugsweise schlaufenförmig eingebetteten Kunststoffolie mit den Verblendsturzelementen
mechanisch oder durch Kleben verbunden.
[0016] Bei Bedarf können die Bügel oder Platten auch aus Flachstahl bestehen oder zumindest
teilweise kunststoffummantelt sein, etwa zur Vermeidung von korrosiven Angriffen.
[0017] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 11 beschriebene Abfangvorrichtung für ein
Mauerwerk gelöst, die erfindungsgemäß eine Mauerwerkbewehrung aus parallel laufenden
Längsstäben und quer zur Längsrichtung liegenden Endlager- und/oder Auflager-Platten
aufweist, wobei mindestens eine der Auflagerplatten einen senkrechten Schenkel, bevorzugterweise
mit einem ebenfalls senkrecht zur Platte stehenden Gewindestab, zur Befestigung eines
Verbindungsteiles aufweist. Die Ausbildung der Mauerwerkbewehrung in Form von Längsstäben
gegenüber einem Winkeleisen hat den Vorteil, daß Material und Gewicht eingespart werden
können. Der senkrechte Schenkel mit dem Gewindestab, der an einem Verbindungsteil,
wie einer Abfangkonsole, befestigt wird, ermöglicht eine raumsparende, leicht handhabbare
Höhenverstellung und einen verbesserten Mörteldurchfluß.
[0018] Die Mauerwerkabfangvorrichtung stellt nicht nur ein verbessertes Abfangsystem dar,
sondern das Mauerwerkabfangssystem ist
- wirtschaftlich;
- es ist mit dem Mörtel des Mauerwerks leicht und gut verbinbar;
- es ist den unterschiedlichen Belastungen anpaßbar und variabel;
- es ist leicht den unterschiedlichen Achsabständen der Dübel und Ankerelemenmte auf
der Baustelle anpaßbar;
- es wird wenig Metall im Mauerwerk benötigt, wodurch im Verblendmauerwerk auftretende
Spannungen verringert werden;
- dem Verblendmauerwerk wird ein weitaus besserer Verbund gegeben, was dadurch erreicht
wird, daß das Tragsystem vom Mörtel durchdrungen wird;
- es ist an die unterschiedlichsten Steinformate anpaßbar, deren Fugen den Fugen zwischen
dem Verblendmauerwerk und dem Baukörper anpaßbar sind;
- es wird durch eine Zugbewehrung mit dazugehöriger Verbügelung ein bewehrter Mauerwerksturz
erstellt, der aufgehängt werden kann.
[0019] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0020] So werden vorzugsweise endseitig der parallel laufenden Längsstäbe Endlagerplatten
von unten gegen die Längsstäbe angeschweißt sein. Diese angeschweißten Endlagerplatten
stellen einen Widerstand für eine längere Schweißnaht dar. Daneben können die Längsstäbe
noch Querstäbe aufweisen, die vorzugsweise denselben Durchmesser wie die Längsstäbe
haben und die ebenfalls mit den Längsstäben verschweißt sind. Die Querstäbe sowie
die Endlagerplatten haben eine Länge, die etwa dem Abstand der parallel laufenden
Längsstäbe entspricht.
[0021] Vorzugsweise sind die Auflagerplatten gegenüber den Längsstäben in deren Längsrichtung
verschiebbar angeordnet. Besitzt der senrechte Schenkel eine Breite, die dem Abstand
der Längsstäbe entspricht und die horizontal liegende Auflagerplatte eine demgegenüber
größere Länge, so kann die Auflagerplatte von unten mit dem senkrechten Schenkel zwischen
die Längsstäbe gesteckt und solange gedreht werden, bis die Auflagerplatte parallel
zur Mauerwerkbewehrung liegt und die Längsstäbe jeweils nach unten abstützt. Die Auflagerplatten
mit dem senkrechten Schenkel können an jeder gewünschten Stelle der Mauerwerkbewehrung
eingesetzt werden, um den optimalen Aufhängepunkt zu wählen. Vorzugsweise wird der
Gewindestab mit einer Abfangkonsole lösbar verbunden, wobei die Mauerwerkbewehrung
gegenüber der Abfangkonsole höhenverstellbar ist. Die gesamte Mauerwerkabfangvorrichtung
kann somit sowohl vor dem Einbau eingestellt und gegebenenfalls zu einem späteren
Zeitpunkt noch nachjustiert werden. Die Abfangkonsole weist an ihrem unteren Ende
eine Rohrhalterung mit einer im wesentlichen ovalen Querschnittsform auf, die im einfachsten
Fall aus einem gestauchten Blech bestehen kann.
[0022] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Mauerwerkbewehrung so ausgestaltet,
daß sie mit einer weiteren Mauerwerkbewehrung verbindbar ist, vorzugsweise über eine
Steckverbindung, einen Bajonettverschluß, eine Muffe oder eine Schweißverbindung.
Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, Mauerwerkbewehrungen von kurzen Längen zu
verwenden, die zu der gewünschten Gesamtlänge zusammensteckbar sind. Bevorzugt werden
die Längsstäbe an einer der Endseiten der Mauerwerkbewehrung so zu einem Versatz gebogen
sein, daß eine komplementäre Endseite einer weiteren Mauerwerkbewehrung dort anlegbar
ist. Dies kann auch durch jeweils ineinandergreifende Teile (Endlagerplatten) geschehen.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Auflagerplatte einen nach
unten weisenden Schenkel auf, der vorzugsweise die gleiche Breite wie die Auflagerplatte
besitzt. Dieser Schenkel dient dazu, in eine Fuge zwischen den Grenadieren einzugreifen.
[0024] Zusätzlich können weitere Teile, wie Winkelprofilanker, nach Ansprüchen 15 bis 21
eingesetzt werden, wobei der nach oben gerichtete Schenkel in eine Fuge zwischen zwei
Läufern einer Läuferschicht eingreifen kann, während der nach unten gerichtete Schenkel
in eine Fuge zwischen zwei Steinen eines die Grenadierschicht seitlich begrenzenden
Mauerwerks eingreifen kann. Beide Schenkel werden in den Fugen eingemörtelt. Zusätzlich
kann der nach unten ragende Schenkel mittels eines Bolzens im Mauerwerk verankert
sein.
[0025] Bevorzugt werden für die Längs- und/oder Querstäbe gerippte Stahlstäbe verwendet.
Alternativ hierzu können die Längs- und/oder Querstäbe und/oder die Endlager- und/oder
Auflagerplatten und/oder die Winkelprofilanker aus Flachstahl bestehen. Gleichgültig
welche Form die genannten Teile aufweisen, können sie zumindest teilweise kunststoffummantelt
sein, um hierdurch einen Korrosionsschutz zu erzielen.
[0026] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Winkelprofilanker zur
Halterung von Kunststoffolien dienen.
[0027] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische teilgeschnittene Ansicht eines verblendsturzartig ausgebildeten
Mauerwerks mit Bewehrung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Mauerwerkbewehrung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Verbundsturz mit eingelassener Bewehrung und
mit eingebauter Sturzdichtungsbahn aus einer Folie mit einem in die Mörtelfuge eingreifenden
Endabschnitt mit einer Verbundprofilierung,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Verbundsturz mit eingebauter Sturzdichtungsbahn
aus einer Folie mit einer aus einem Rundstab bestehenden Verbundprofilierung,
Fig. 5 in einer Draufsicht den Endabschnitt der folienartigen Sturzdichtungsbahn mit
einem schlaufenförmigen Endabschnitt mit einem eingeschobenen Rundstab als Verbundprofilierung,
Fig. 6 in einer Draufsicht den Endabschnitt der folienartigen Sturzdichtungsbahn mit
aufgelegtem und mit der Folie verbundenem Rundstab als Verbundprofilierung,
Fig. 7 in einer Draufsicht den Endabschnitt der folienartigen Sturzdichtungsbahn mit
einer aus einer Lochung bestehenden Verbundprofilierung,
Fig. 8 in einer Draufsicht den Endabschnitt der folienartigen Sturzdichtungsbahn mit
einem auf die Folie aufgelegten und mit dieser verbundenen Gewebezuschnitt als Verbundprofilierung,
Fig. 9 in einer Draufsicht den Endabschnitt der folienartigen Sturzdichtungsbahn mit
einem mit der Folie verbundenen Gewebezuschnitt als Verbundprofilierung,
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer Mauerwerkbewehrung mit einer Endlagerplatte
und einer Halterung mit einer Auflagerplatte für die Längsstäbe der Bewehrung,
Fig.11 eine Seitenansicht einer montierten Mauerwerkabfangvorrichtung,
Fig. 12a,12b jeweils verschiedene Seitenansichten der Konsole,
Fig. 13,14 Ausführungsbeispiele für die Kupplung zweier Mauerwerkbewehrungen,
Fig. 15 eine Mauerwerkbewehrung mit einem eingesetzten Winkelanker in einer perspektivischen
Ansicht,
Fig.16 eine Schnittansicht einer in einem Mauerwerk eingebauten Bewehrung nach Fig.
15,
Fig. 17 eine Schnittansicht zweier Bewehrungen, die zwischen zwei Läuferschichten
bzw. einer Läuferschicht und einer Grenadierschicht eingebaut sind,
Fig. 18 eine schaubildliche Ansicht zweier Mauerwerkbewehrungen mit die Bewehrungen
miteinander verbindenden Bügeln,
Fig. 19 eine schaubildliche Ansicht einer Mauerwerkbewehrung mit eingehängten Bügeln,
Fig.20 in einer schaubildlichen Ansicht eine Unterstützungskonsole für Mauerwerkbewehrungsstäbe
und
Fig.21 in einer schaubildlichen Ansicht eine weitere Ausführungsform der an den Längsstäben
der Bewehrung gehaltenen Halterung.
[0028] Wie aus Fig.2 ersichtlich, besteht die in einen als fertiges Bauelement ausgebildeten
Verblendsturz 200 einbaubare Mauerwerkbewehrung 100 aus parallel laufenden Längsstäben
10 und 11, die durch äquidistant hierzu im Abstand a angeordnete Querstäbe 12 verbunden
sind. Die Längsstäbe 10 bzw. 11 besitzen einen Durchmesser d von beispielsweise 4
mm. Dieser Durchmesser entspricht dem Durchmesser der bogenförmigen Bügel 13 sowie
der Querstäbe 12, so daß auf ein und dasselbe Ausgangsmaterial zugegriffen werden
kann. Die Durchmesser können jedoch auch unterschiedlich groß gewählt werden. Die
Bügel 13 liegen senkrecht zu der durch die Längs- und Querstäbe 10 bis 12 bestimmten
Ebene und besitzen unterschiedliche Höhen h, je nachdem, ob sie für die Grenadiere,
d.h. für die Rollschicht, oder für die Läuferschicht des Verblendsturzes 200 als selbständiges
Bauelement eingesetzt werden sollen (Fig. 1). Der Abstand der Längsstäbe b bestimmt
auch den Abstand der freien Schenkel des im wesentlichen U-förmigen Profils, wobei
die Bügelenden 14 hakenförmig ausgebildet sind, so daß sie über die Längsstäbe geschoben
werden können bzw. dort eingerastet werden können. Gegebenenfalls können die Bügel
auch noch unter Vorspannung stehen. Im vorliegenden Fall greifen die Bügelenden jeweils
an den sich gegenüberliegenden Innenseiten der Längsstäbe 10,11 an. Die aus den Längsstäben
10,11 und den Bügeln bestehende Bewehrung 100 braucht nicht gitterförmig ausgebildet
zu sein. Es können auch zwei Einzelstäbe verwendet werden, die im Auflagebereich des
Verblendsturzes im seitlichen Mauerwerk abgeknickt und verankert sind.
[0029] Die Fig. 1 und 3 zeigen typische Verblendstürze mit Läufern 15 und Grenadieren 16.
Das Paar von Längsstäben 10,11 ist in einer Mörtelschicht 17 eingebettet, die zwischen
den Grenadieren 16 und den über ihr liegenden Läufern 15 liegt.
[0030] In den vertikalen Fugen zwischen den Grenadieren 16 im Abstand c, also jeweils drei
Grenadiere 16 begrenzend, liegen die nach unten ragenden längeren Bügel 13, während
in die Vertikalfugen zwischen jedem Läuferstein nach oben stehende Bügel 13 ragen.
Die nach oben ragenden Bügel 13 reichen bis in die nächstliegende Mörtelschicht 18
zwischen zwei Läufern, wo sie an eine Sturzdichtungsbahn aus einer Folie 20 angrenzen,
die mit ihrem einen Endabschnitt in den Mörtel der Fuge 18 zwischen zwei Läuferschichten
eingebettet und vermittels einer Verbindungsprofilierung mit dem Mörtel der Fuge 18
durch Verankerung verbunden ist. Die Einbindung der Folie 20 in das Mörtelbett der
Fuge erfolgt nur mit einem kurzen Folienendabschnitt, der bevorzugterweise eine Breite
aufweist, die einem Drittel oder einem Viertel der Fugentiefe entspricht. Die Folie
20 dient als Sturzdichtungsbahn und leitet das Wasser hinter der Fassade über den
Fenstern ab. Das freie Ende der Folie 21 ist mechanisch an der Decke befestigt oder
geklebt. Wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich, ist die Länge e eines Grenadiers
16 größer als die Höhe h eines Bügels 13, während die nach oben ragenden kürzeren
Klemmbügel auch eine Höhe haben können, die größer ist als die Höhe der Schmalseite
eines Läufers.
[0031] Durch die Verschiebbarkeit der Bügel auf den Längsstäben 10,11 ist keine Bindung
an vorgegebene Fugen gegeben. Die Stoßfugen der Steine können beliebig angeordnet
sein, da die Bügel auf die Lage der Stoßfugen ausrichtbar sind.
[0032] Diese Verbindungsprofilierung zur Verankerung der Folie 20 kann in verschiedenster
Weise ausgebildet sein. Aufgabe der Verbindungsprofilierung ist es, die Folie 20 im
Mörtel der Fuge 18 zu verankern, wobei die Folie 20 nur mit einem kurzen Abschnitt
in den Mörtel der Fuge 18 eingreift, um den Verbund zwischen den beiden Läuferschichten
nicht zu beeinträchtigen.
[0033] Nach Fig.3 besteht die Verbindungsprofilierung aus einem Winkelprofil 19, das mit
seinem einen Schenkel mit der Folie 20 verbunden ist, während der andere Schenkel
in den Mörtel der Fuge 18 eingreift. Das Winkelprofil 19, das auch mit einer Lochung
versehen sein kann, besteht aus Kunststoff oder einem anderen korrosionsbeständigen
Werkstoff.
[0034] Als Verbindungsprofilierung kann das Ende der Folie 20 mit einem in Folienlängsrichtung
verlaufenden Rundstab 221 verbunden sein, der im Folienendabschnitt 20a mit der Folie
20 verbunden ist (Fig.4). Der Rundstab 221, der auch ein anderes Querschnittsprofil
aufweisen kann, ist durch eine am Folienendabschnitt 20a ausgebildete Schlaufe 20b
hindurchgeschoben, die durch Doppellagigkeit des Folienendabschnittes 20a erhalten
wird, wobei zum leichteren Einschieben des Rundstabes 221 in die Schlaufe 20b bzw.
in den Zwischenraum der beiden übereinanderliegenden Folienbahnabschnitte der Bereich
der Doppellagigkeit mit in Abständen voneinander angeordneten Ausnehmungen 20c versehen
sein kann (Fig. 5). Nach einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig.6 ist der Rundstab
221 auf den Folienendabschnitt 20a aufgelegt und mit der Folie verklebt oder verschweißt,
wobei der Rundstab aus Kunststoff oder einem geeigneten korrosionsbeständigen Werkstoff
besteht.
[0035] Gemäß Fig.7 ist der Endabschnitt 20a der Folie 20 mit einer Lochung 222 versehen.
Die Folie selbst besteht aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten, folienähnlichen
Material, wobei auch Metallfolie eingesetzt werden kann. Auch Sandwichfolien aus einer
Kunststoffolie und einer Metallfolie können verwendet werden.
[0036] Um einen besseren Halt der Folie im Mörtel der Fuge 18 zu erzielen, kann gemäß Fig.8
auf den Folienendabschnitt 20a ein Zuschnitt 223 aus einem Gewebe oder einem Vliesstoff
aufgelegt sein, wobei dieser Zuschnitt 223 mit der Folie 20 verklebt oder verschweißt
ist. Es besteht auch nach Fig. 9 die Möglichkleit, an den Endabschnitt 20a der Folie
20 einen Zuschnitt 223a aus einem Gewebe oder einem Vliesstoff anzuschließen und mit
der Folie 20 zu verbinden, wobei dann bei angebrachter Sturzdichtungsbahn dieser Zuschnitt
223a im Mörtel der Fuge 18 verankert wird. Vorteilhafterweise werden weitmaschige
Gewebe und grobstrukturierte Vliesstoffe verwendet, um einen guten Verbund mit dem
Mörtel der Fuge 18 zu erreichen.
[0037] Die Mauerwerkbewehrung 100 besteht im wesentlichen aus zwei parallel zueinander angeordneten
Längsstäben 110,111 und Querstäben 112, die durch in äquidistantem Abstand a die Längsstäbe
miteinander verbinden. Längsstäbe 110,111 und Querstäbe 112 besitzen denselben Durchmesser
b, wobei diese Querstäbe 112 auch Abstandshalterfunktion haben, um die Längsstäbe
110,111 der Bewehrung 100 in der Mitte des Mörtelbettes zu halten. Endseitig der Mauerwerkbewehrung
100 ist an dieser eine Endlagerplatte 113 angeordnet, die angeschweißt ist und eine
Länge aufweist, die etwa dem Abstand der Längsstäbe 110 und 111 entspricht. Der Überstand
ist so groß, daß die Schweißnaht 114 ausreichend Halt bietet. Zusätzlich weist die
Bewehrung 100 eine Halterung 120 auf, die aus einer Auflagerplatte 117 besteht, die
sich quer zur Längsrichtung der Bewehrung 100 erstreckt und seitlich über die Längsstäbe
110,111 hinausragt. Die Auflagerplatte 117 trägt eine senkrechte Schenkelplatte 118,
deren Breite dem Abstand der beiden Längsstäbe 110,111 entspricht. An die Platte 118
ist ein senkrecht stehender Gewindestab 119 angeschweißt, der senkrecht zur Bewehrung
100 steht. Dieser Gewindestab überragt die Schenkelplatte 118 und dient als Verbindungsmittel
zur Befestigung einer Abfangkonsole. Die Schenkelplatte 118 kann nach der einen Ausführungsform
an der Vorderkante 117a der Auflagerplatte 117 befestigt sein. Zweckmäßigerweise ist
die Schenkelplatte 118 auf die Auflagerplatte 117 etwa mittig aufgesetzt und mit dieser
verschweißt, wodurch eine Lasteinstellung auf eine größere Plattenfläche vorgenommen
werden kann (Fig. 21).
[0038] Die gesamte, aus den Teilen 117 bis 119 bestehende, zweckmäßigerweise einstückige
Halterung 120 wird vor dem Einbau von unten in der in Fig. 10 dargestellten Art und
Weise eingeschoben und kann in Richtung des Pfeiles 121 bis zur Anlage an der Endlagerplatte
113 als Montageendstellung längsverschoben werden.
[0039] Wie aus Fig. 11 ersichtlich, kann die Mauerwerkbewehrung 100 über eine Konsole 123
mit einer Betonwand 122 verbunden werden. Die Konsole besitzt ein rohrförmiges Ansatzstück
124, welches den Gewindestab 119 umgreift und welches über eine Unterlegscheibe 115
und eine Mutter 128 mit der Bewehrung 100 befestigt ist. Die Konsole 123 ist nach
dem Stand der Technik in bekannter Weise mit der Betonwand 122 verbunden.
[0040] Einzelheiten der Konsole sind Fig. 12a und 12b zu entnehmen. Im einfachsten Fall
besteht die Rohrhalterung der Abfangkonsole aus einem zusammengestauchten Blech oder
zusammengedrückten Rohr, welches über ein Verbindungsstück 127 mit einem U-förmigen
Mauerwerkanker 128 verbunden ist.
[0041] Fig. 13 und 14 zeigen verschiedene Kupplungen zweier Mauerwerkbewehrungen. In beiden
Fällen sind die hier rechts dargestellten Endseiten einer Bewehrung so ausgestaltet,
daß die Längsstababschnitte 110' und 111' zu einem geringeren Abstand gebogen sind
oder einen Versatz aufweisen (Fig. 14). Die Endplatte 113' kann jeweils in der dargestellten
Weise durch die Längsstäbe 110 und 111 hindurchgeführt und nach Drehung parallel ausgerichtet
werden, so daß die Endlagerplatten 113 und 113' aneinanderliegen.
[0042] Fig. 15 zeigt (unter Fortlassung der Auflagerplatte 120 und der Endlagerplatte 113)
einen Winkelprofilanker 150, dessen Einbau aus Fig.16 näher ersichtlich ist. Dieser
Winkelprofilanker 150 dient dazu, die Einbindetiefe der Mauerwerkbewehrung 100 im
Mauerwerk zu verkürzen. Der Winkelprofilanker 150 besteht aus einem ersten senkrechten
Schenkel 151, der mit zwei senkrechten Längsschlitzen 152 und 153 versehen ist, die
zur Aufnahme der beiden Längsstäbe 110 und 111 der Mauerwerkbewehrung 100 dienen.
Die Länge der Längsschlitze 152,153 entspricht der Höhe des Schenkels 151. An den
Schenkel 151 schließt sich die horizontal liegende Stegplatte 154 an, die in einem
rechten Winkel in einen zweiten, nach unten gerichteten Schenkel 155 übergeht, der
parallel zum genannten ersten Schenkel 151 verläuft. Die beiden Schenkel 151,155 des
Winkelprofilankers 150 erstrecken sind in entgegengesetzten Richtungen und weisen,
wie auch die Stegplatte 154, gleiche Längen und bevorzugterweise gleiche Breiten auf.
Der zweite Schenkel 155 ist mit einer Bohrung 156 versehen, um eine zusätzliche Verankerung
im Mauerwerk mittels einer mechanischen Verbindung, wie z.B. eines Bolzens 157, vornehmen
zu können.
[0043] Wie auch die Auflagerplatte 117 wird auch der Winkelprofilanker 150 von unten her
auf die Längsstäbe 110,111 der Mauerwerkbewehrung 100 aufgesetzt, so daß die Längsstäbe
110,111 in den Längsschlitzen 152,153 des Schenkels 151 des Winkelprofilankers, bis
die Längsstäbe 110,111 auf der Stegplatte 154 anliegen, gleiten. Hierauf erfolgt ein
Verschieben des Winkelprofilankers 150 an den Längsstäben 110,111 bis zur Anlage an
einem Querstab 112 der Mauerwerkbewehrung 100 in Pfeilrichtung X (Fig.15). Der nach
oben gerichtete Schenkel 151 greift dann in die Fuge 115' zwischen zwei Läufern 115
einer Läuferschicht, während der nach unten gerichtete Schenkel 155 in die Fuge 116'a
zwischen zwei Steinen 116a des die Grenadierschicht seitlich begrenzenden Mauerwerks
eingreift. Beide Schenkel 151,155 werden in den Fugen eingemörtelt. Eine zusätzliche
Verankerung erfolgt mittels eines Bolzens 157 im Mauerwerk, wobei der Bolzen 157 durch
die Durchbrechung 156 in dem Schenkel 155 des Winkelprofilankers 150 hindurchgeführt
ist (Fig. 16). Damit erfolgt eine Sicherung durch die letzten untergehängten Steine,
wobei sich der abgewinkelte Schenkel 155 an dem Querstab 112 der Mauerwerkbewehrung
100 abstützt. Der Schenkel 151 kann gegebenenfalls auch einen Gewindestab 119 aufweisen
(Fig.21).
[0044] Die senkrechte Platte 118 bzw. 151 des Winkelprofilankers 150 ist so groß, daß hohe
Drücke aufgenommen werden können. Im eingebauten Zustand liegt die Auflagerplatte
117 bzw. 154 des Winkelprofilankers 150 an einem Querstab 112 oder der Endlagerplatte
113 der Bewehrung an. Durch die mögliche Höhenverstellung der Endverankerungsvorrichtung
kann eine Schwerpunktverlagerung der Last in den Verblendsturz erreicht werden.
[0045] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein hervorragender Verbund erreicht. Beim
Einbau der Ankerteile in das zu erstellende Verblendmauerwerk ist eine gute Kontrolle
des eingebrachten Mörtels zwischen Bewehrung 100 und dem Mauerwerk möglich. Die notwendige
seitliche Einbindtiefe der Mauerwerkbewehrung 100 in das Mauerwerk wird wesentlich
verkürzt, wenn das erfindungsgemäße Widerlagersystem verwendet wird. Die Einbindelänge
der Bewehrung 100 ist dabei abhängig vom Mörtel und der Auflast.
[0046] Wie aus Fig.17 ersichtlich, kann die Verankerung auch in versetzter Anordnung zwischen
zwei Läuferschichten 130 und 131 sowie zwischen der Läuferschicht 130 und der Schicht
aus Grenadieren 116 verwendet werden. Die jeweilige Bewehrung ist mit 100 bzw. 100'
bezeichnet.
[0047] Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, daß sie als
Baukasten-System verwendbar ist. Sie besitzt eine hohe Wirtschaftlichkeit, benötigt
wenig Stahl, hat eine hohe Flexibilität und eine große Anpassungsfähigkeit, insbesondere
durch die entnehmbaren Teile 120 und 150 sowie Verbindbarkeit der einzelnen Mauerwerkbewehrungen.
[0048] Fig. 18 zeigt, daß mehrere Bewehrungen 100,100' übereinander angeordnet werden können,
um eine größere Tragfähigkeit des bewehrten Mauerwerks zu erhalten. Es kann sowohl
ein einzelner Bewehrungsstab, als auch ein Bewehrungselement über der ersten Läuferschicht
angeordnet sein. Der Verbund wird durch Verkettungselemente, z.B. in Form von Klemmbügeln
213, erreicht, die in die Bewehrungslängsstäbe ober- und/oder unterhalb des Bewehrungselementes
angeordneten Bewehrungen eingreifen. Diese Klemmbügel erfassen beide Bewehrungslagen.
Durch eine beliebige Verkettung dieser Bewehrungen können sehr tragfähige System erzielt
werden.
[0049] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit einer zusätzlichen Verankerung des Bewehrungselementes
100 in darüberliegenden oder darunterliegenden Läuferschichten. Anstelle eines Klemmbügels
213 kann auch ein plattenförmiger Körper eingesetzt werden, der beidendseitig mit
Eingriffelementen zum Eingriff in die Längsstäbe der Bewehrungen versehen ist, wobei
diese Eingriffelemente federnd-elastisch ausgebildet sind, um eine entsprechende Klemmwirkung
zu erreichen. Die Klemmbügel 213 können neben einem U-Profil 213a auch ein H-Profil
213b aufweisen.
[0050] Wie aus Fig.19 ersichtlich, besteht die einbaubare Mauerwerkbewehrung 100'' aus parallel
laufenden Längsstäben 110, 111, die durch äquidistant hierzu im Abstand a angeordnete
Querstäbe 112 verbunden sind. Die Längsstäbe 110 bzw. 111 besitzen einen Durchmesser
von beispielsweise 4 mm. Dieser Durchmesser entspricht dem Durchmesser der bogenförmigen
Bügel 313 sowie der Querstäbe 112, so daß auf ein und dasselbe Ausgangsmaterial zugegriffen
werden kann. Die Durchmesser können jedoch auch unterschiedlich groß gewählt werden.
Die Bügel 313 liegen senkrecht zu der durch die Längs- und Querstäbe 110 bis 112 bestimmten
Ebene und besitzen unterschiedliche Höhen je nachdem, ob sie für die Grenadiere, d.h.
für die Rollschicht, oder für die Läuferschicht eines Verblendsturzes als selbständiges
Bauelement eingesetzt werden sollen. Der Abstand der Längsstäbe bestimmt auch den
Abstand der freien Schenkel des im wesentlichen U-förmigen Profils, wobei die Bügelenden
314 hakenförmig ausgebildet sind, so daß sie über die Längsstäbe geschoben werden
können bzw. dort eingerastet werden können. Gegebenenfalls können die Bügel auch noch
unter Vorspannung stehen. Im vorliegenden Fall greifen die Bügelenden jeweils an den
sich gegenüberliegenden Innenseiten der Längsstäbe 110,111 an. Die aus den Längsstäben
110,111 und den Bügeln bestehende Bewehrung 100'' braucht nicht gitterförmig ausgebildet
zu sein. Es können auch zwei Einzelstäbe erwendet werden, die im Auflagebereich des
Verblendsturzes im seitlichen Mauerwerk abgeknickt und verankert sind.
[0051] Das Tragverhalten des Systems kann dadurch leicht verändert werden, daß die Anzahl
der Halterungen 120 vergrößert oder verringert wird. Durch beliebig veränderbare Längen
des Gewindestabes 119 lassen sich vorhandene Ankerpunkte, wie Ankerschienen, im Beton
an den unterschiedlichsten Positionen einfach und preiswert erreichen.
[0052] Die Abfangkonsolen 123 (Fig. 11) können beliebig ausgetauscht werden. Hierdurch lassen
sich unterschiedliche horizontale Abstände der Verankerung zum Baukörper erzielen.
[0053] Die Abfangkonsolen 123 können auch zur Unterstützung der Bewehrungsstäbe der Bewehrung
100 eingesetzt werden. Hierzu trägt die Konsole 123 eine Auflageplatte 450, auf der
die Längsstäbe 110,111 der Bewehrung 100 aufliegen oder mit dieser fest verbunden
sind (Fig.20).
[0054] Zur Vereinfachung der Montage ist die Auflagerplatte 117 der Halterung 120 an ihrem
der Endlagerplatte 113 zugekehrten Ende mit einem Bolzen 460, plattenförmigen Zuschnitt,
Stab od.dgl., versehen, der auf der Auflagerplatte 117 aufliegt, mit dieser z.B. über
eine Schweißverbindung verbunden ist und mit einem Abschnitt aus dem Ende der Auflagerplatte
117 hinausragt, so daß, wenn die Halterung 120 montiert ist, der Bolzen 460 mit seinem
freien Ende auf der Endlagerplatte 113 an den Längsstäben 110,111 der Bewehrung 100
aufliegt (Fig.21).
1. Mauerwerk als Verblendsturz mit Läuferschichten und mit einer darunterliegenden Läufer-
oder Rollschicht und mit eine in die Fugen (17) im Mauermörtel eingebetteten Bewehrung
(10 bis 12), dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Verbundes zwischen
Druck- und Zugzonen des Verblendsturzes die auf Druck tragenden Steine der Läuferschicht
(15) über der Bewehrung (100) ein Verankerungssystem bilden, das die unterhalb der
Bewehrung (100) angebrachten Steine der Rollschicht (16) zum Halten bringt, wobei
die Bewehrung (100) sowohl aus parallel laufenden Längsstäben (10,11) als auch aus
senkrecht hierzu angeordneten, sich in die Läuferschicht und in die Rollschicht erstreckenden
bogenförmigen Bügeln (13) oder Platten besteht, wobei sich die in die Läuferschicht
(15) des Verblendsturzes geführten Bügel (13) bis in die benachbarte parallel zur
Längsfuge (17) liegenden Mörtel- oder Zement-/Mörtel-Fuge (18) erstrecken.
2. Mauerwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Bügel- oder Plattenende
(14) auf einem der Längsstäbe (10,11) endet, daß die Bügel (13) oder Platten im wesentlichen
U-förmig oder V-förmig sind, wobei die Bügel (13) lösbar an die Längsstäbe (10,11)
klemmbar sind.
3. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelenden
(14) hakenförmig ausgebildet sind, vorzugsweise derart, daß die Krümmung des hakenförmigen
Endes (14) auf den Längsstabdurchmesser (d) abgestimmt ist und daß die Bügel (13)
unter einer Vorspannung auf die Längsstäbe (10,11) geklemmt sind und/oder die hakenförmigen
Enden (14) der Bügel (13) auf die Längsstäbe (10,11) durch Rastverschluß klemmbar
sind.
4. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel
(13) unterschiedlich lang sind und daß das Basisstück des U-förmigen Bügels (13) kürzer
ist als der Abstand (b) der parallel liegenden Längsstäbe (10,11), wobei jeder Bügel
(13) aus Flachstahl besteht,
5. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstäbe
(10,11) durch Querstäbe (12) miteinander verbunden sind, die vorzugsweise in äuqidistantem
Abstand (a) voneinander angeordnet sind.
6. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verblendsturz
eine Sturzdichtungsbahn aus einer Folie (20) aufweist, die mit ihrem in Sturzdichtungsbahnlängsrichtung
verlaufenden Endabschnitt (20a) mit einem kurzen Bereich in das Mörtelbett der Fuge
(18) zwischen zwei Läuferschichten eingebettet und mit dem Mörtel der Fuge (18) verankert
ist, wobei zur Verankerung im Fugenmörtel der Endabschnitt (20a) der Folie (20) mit
einer Verbindungsprofilierung versehen ist.
7. Mauerwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsprofilierung
aus einem Winkelprofil (19) besteht, das mit einem Schenkel mit der Folie (20) verbunden
ist und mit seinem anderen Schenkel in das Mörtelbett der Fuge (18) eingebettet ist,
sowie zweckmäßigerweise mit einer Lochung in seinen Schenkeln versehen ist.
8. Mauerwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsprofilierung
a) aus einem in Folienbahnlängsrichtung verlaufenden Rundstab (221), der am Endabschnitt
(20a) der Folie (20) mit dieser verbunden ist, oder
b) aus einer Lochung (222) im Endabschnitt (20a) der Folie (20), oder
c) aus einem auf den Endabschnitt (20a) der Folie (20) aufgelegten und mit der Folie
(20) verbundenen Zuschnitt (223) aus einem Gewebe oder einem Vliesstoff besteht, oder
d) aus einem mit dem Folienendabschnitt (20a) verbundenen Zuschnitt (223a) aus einem
Gewebe oder einem Vliesstoff besteht.
9. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das andere
freie Ende (21) der vorzugsweise schlaufenförmig eingebetteten Kunststoffolie (20)
mit den Verblendsturzelementen mechanisch durch Kleben verbunden ist.
10. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
(20) das Winkelprofil (19) und das Rundprofil (221) aus einem Kunststoff oder einem
anderen geeigneten Werkstoff bestehen.
11. Mauerwerk mit einer dieses abfangenden Vorrichtung, insbesondere für ein Verblendmauerwerk,
mit einer in eine Lagerfuge (115',116'a) im Mauermörtel eingebetteten horizontalen
Mauerwerkbewehrung (100), die über ein hierzu vertikal angeordnetes Verbindungsteil
mit einem Mauerwerkanker mit dem Mauerwerk (122) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mauerwerkbewehrung (100) aus parallel laufenden, über Querstäbe (112) verbundenen
Längsstäben (110,111) und quer zur Längsrichtung liegenden Endlagerplatten (113) und/oder
Halterungen (120) mit Auflagerplatten (117) besteht und daß mindestens eine der Auflagerplatten
(117) einen senkrechten Schenkel (118) mit einem ebenfalls senkrecht zur Auflagerplatte
(117) stehenden Gewindestab (119) zur Befestigung eines Verbindungsteiles (123) aufweist.
12. Mauerwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß endseitig der parallel laufenden
Längsstäbe (110,111) Endlagerplatten (113) angeschweißt sind, wobei die Endlagerplatten
(113) eine Länge haben, die etwa dem Abstand der parallel laufenden Längsstäbe (110,111)
entspricht.
13. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerplatten
(117) gegenüber den Längsstäben (110,111) in deren Längsrichtung verschiebbar sind.
14. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrechte
Schenkel (118) eine Breite aufweist, die dem Abstand der Längsstäbe (110, 111) entspricht,
und daß die horizontal liegende Auflagerplatte (117) zur Aufnahme der Mauerwerkdruckkraft
eine demgegenüber größere Breite und Länge besitzt und die Längsstäbe (110,111) jeweils
unten abstützt.
15. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindestab
(19) mit einer Abfangkonsole (123) lösbar verbunden ist und daß die Mauerwerkbewehrung
(100) gegenüber der Abfangkonsole (123) höhenverstellbar ist.
16. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfangkonsole
(123) an ihrem unteren Ende eine Rohrhalterung (124) mit einer im wesentlichen ovalen
Querschnittsform aufweist, die aus einem gestauchten Blech besteht.
17. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Endseiten
(110',111';110'',111'') der Mauerwerkbewehrung (100) so ausgestaltet sind, daß sie
mit einer weiteren Mauerwerkbewehrung (100) verbindbar sind, vorzugsweise über eine
Steckverbindung, Muffe oder Schweißverbindung.
18. Mauerwerk nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Endseiten der
Mauerwerkbewehrung (100) die Längsstäbe (110',111';110'',111'') zu einem Versatz so
gebogen sind, daß eine komplementäre Endseite einer weiteren Mauerwerkbewehrung (100)
dort anlegbar ist.
19. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerplatte
(117) einen nach unten weisenden Schenkel (129) aufweist, wobei der Schenkel (129)
die gleiche Breite wie die Auflagerplatte (117) besitzt.
20. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Mauerwerkbewehrung
(100) zusätzlich Querstäbe (112) als Abstandshalter aufweist, die vorzugsweise denselben
Durchmesser wie die Längsstäbe (110,111) besitzen und mit diesen verschweißt sind.
21. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Mauerwerkbewehrung
(100) einen quer zu den Längsstäben (10,11;110,111) und gegebenenfalls parallel zu
den Querstäben (12;112) verlaufenden und auf den Längsstäben (10,11;110,111) aufgesetzten
Winkelprofilanker (150) mit einem ersten senkrechten, mit mindestens einem senkrechten
Längsschlitz (152,153) zur Aufnahme der Längsstäbe (10,11;110,111) der Mauerwerkbewehrung
(100) aufweisenden Schenkel (151), eine abgewinkelte und parallel zu den Längsstäben
(10,11; 110,111) verlaufende Stegplatte (154) und einen zweiten abgewinkelten und
parallel zu dem ersten Schenkel (151) verlaufenden Schenkel (155) trägt, wobei die
beiden Schenkel (151,155) sich in entgegengesetzten Richtungen erstrecken, wobei der
Winkelprofilanker (150) von unten her auf die Längsstäbe (10,11;110,111) der Mauerwerkbewehrung
(100) bis zur Anlage der Stegplatte (154) des Winkelprofilankers (150) an den Unterseiten
der Längsstäbe (10,11;110,111) aufgeschoben und mit seinem ersten Schenkel (151) zur
Anlage an einem der Querstäbe (12; 112) der Mauerwerkbewehrung (100) gebracht ist.
22. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Schenkel (151,155) und die Stegplatte (154) gleiche Längen und/oder gleiche oder ungleiche
Breiten aufweisen.
23. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschlitze
(152,153) in dem aus der Ebene der Mauerwerkbewehrung (100) nach oben hervorstehenden
Schenkel (151) eine Länge aufweisen, die der Breite/Höhe des Schenkels (151) entspricht.
24. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß in dem aus
der Ebene der Mauerwerkbewehrung (100) nach unten hervorstehenden Schenkel (155) eine
Sicherungsbolzenaufnahmedurchbohrung (156) vorgesehen ist.
25. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelprofilanker
(150) zur Halterung von Kunststoffolien dienen.
26. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung
(100'') sowohl aus parallel laufenden Längsstäben (310,311) als auch senkrecht hierzu
angeordneten, sich in die Läuferschicht und/oder in die Rollschicht erstreckenden
Bügeln (313) oder Platten besteht.
27. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstäbe
zweier, in einem Abstand von mindestens der Höhe einer Läuferschicht übereinanderliegend
angeordneter Bewehrungsstäbe (100, 100') über Bügel (213) miteinander verbunden sind,
von denen jeder Bügel (213) als U-Profil (213a) mit freien Klemmschenkeln oder als
H-Profil (213b) mit freien Klemmschenkeln ausgebildet ist.
28. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung
der Längsstäbe der Bewehrung eine konsolenartige Vorrichtung mit einer waagerechten
Auflagerplatte (250) vorgesehen ist.
29. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerplatte
(117) der Halterung (120) an ihrem der Endlagerplatte (113) zugekehrten Ende einen
in Plattenebene und auf der Auflagerplatte (117) liegenden sowie über das Plattenende
hinausragenden Bolzen, plattenförmigen Zuschnitt, Stab od. dgl. (260) trägt, der im
Montagezustand der Halterung (120) auf der Endlagerplatte (113) an den Längsstäben
(110,111) der Bewehrung (100) aufliegt.
30. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelplatte
(118) der Halterung (120) an der freien Vorderkante (117a) der Auflager (117a) der
Auflagerplatte (117) in einem rechten Winkel zu dieser angeordnet ist, wobei die Schenkelplatte
(118) der Halterung (120) mittig auf die Auflagerplatte (117) aufgesetzt und mit dieser
fest verbunden ist.