[0001] Die Erfindung betrifft Polstermöbel, bestehend aus einer tragenden Struktur aus einem
Grundgestell mit Federung, einer Polsterung und einem Bezug in modularem Aufbau aus
lösbar miteinander verbundenen Bauteilen. Der Begriff Polstermöbel ist dabei nicht
auf Sitz- oder Liegemöbel im privaten Wohnbereich beschränkt, sondern umfaßt allgemein
Sitz- und Liegegelegenheiten in allen Bereichen, insbesondere auch in Fahrzeugen.
[0002] Polstermöbel werden derzeit aus den verschiedensten Grundmaterialen hergestellt.
Für das Grundgestell kommen beispielsweise Holzspanplatten oder Metalle zur Anwendung.
Die Polsterung besteht aus Schaumstoff, Latex, Polyesterwatte, Baumwolle etc. Für
den Bezug schließlich sind diverse Stoffe oder Leder üblich. Die besagten Grundmaterialien
werden bei der derzeitigen Konstruktion von Polstermöbeln in einer Weise verarbeitet,
die es fast unmöglich macht,beliebige Einzelteile des Polstermöbels zu erneuern bzw.
dieser Erneuerung zu einem aufwendigen, langwierigen und damit teuren Verfahren werden
läßt. Auch im Falle der Entsorgung zum Ende der Lebensdauer des Polstermöbels muß
dieses mit hohem Aufwand in seine Einzelteile zerlegt werden, was wiederum sehr lange
Zeit in Anspruch nimmt und teuer ist, oder kann derzeit noch kostengünstig mit dem
Sperrmüll entsorgt werden. Die letztere Möglichkeit wird im Zuge des steigenden Umweltbewußtseins
immer mehr zurückgedrängt und ebenfalls immer teurer und stellt auch eine Verschwendung
der im Möbel enthaltenen Rohstoffe dar.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher ein Polstermöbel, welches einfach,
schnell und mit geringstem Aufwand in seine Grundmaterialen zerlegbar ist, um die
Entsorgung oder auch die Reparatur des Möbels zu erleichtern.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Grundgestell, die Federung,
die Polsterung und der Bezug jeweils ein aus sortenreinen Materialien bestehendes
Modul bilden und alle Module werzeuglos voneinander trennbar, allenfalls auch wieder
zusammensetzbar, sind. Der Begriff "sortenrein" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß
das jeweilige Baugruppenmodul aus günstigstenfalls nur einem einzigen Material besteht
oder zumindest aus einer Gruppe von Materialien zusammengesetzt ist, die in einem
gemeinsamen Verfahrensschritt entsorgt, der Wiederverwertung zugeführt oder in entsprechender
Weise verarbeitet werden können. Das Möbel kann beim erfindungsgemäßen Aufbau einfach
und kostengünstig einer Entsorgung oder einer Wiederverwertung zugeführt werden, da
es, statt wie bisher in mühsamer Kleinarbeit, nunmehr einfach und mit geringem Aufwand
in seine einzelnen Grundmaterialien zerlegbar ist. Durch die Auftrennung in sortenreine
Materialien bereits beim Zerlegen des Möbels bestehen keinerlei Schwierigkeiten oder
zusätzliche Kosten bei der Entsorgung, da alle Materialien auf adäquate Weise ohne
störende Fremdstoffe entsorgt oder einer Wiederverwertung zugeführt werden können.
Der Begriff "werkzeuglos lösbar" umfaßt all jene Verbindungssysteme, die ohne Verwendung
spezieller Hilfsmittel, d. h. nur mit den Händen, gelöst und vorteilhafterweise auch
wieder hergestellt werden können. Beispiele dafür sind Reiß- oder Klettverschlüsse,
Haken-Ösen-System und dergleichen, welche der Fachmann je nach den speziellen Gegebenheiten
auswählen kann.
[0005] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß zumindest ein Modul, vorzugsweise alle Module, aus
zumindest zwei sortenreinen Einzelteilen besteht, die werkzeuglos voneinander trennbar,
allenfalls auch wieder zusammensetzbar, sind. Damit werden die oben angegebenen Vorteile
weiter ausgebaut.
[0006] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind als Federung elastische Endlosgurte
zumindest über einige Flächen des Grundgestells gespannt. Damit besteht die Federung
aus einem einzigen Material, welches schnell und einfach vom Grundgestell entfernt
werden kann und keinerlei die Entsorgung oder Wiederverwertung störende Fremdstoffe
enthält.
[0007] Alternativ dazu kann die Federung auch aus elastischen Gurten bestehen, die lösbar,
allenfalls wieder anbringbar, werkzeuglos am Grundgestell angebracht und wieder einsetzbar
sind. Damit sind die gleichen Vorteile wie bei der zuvor beschriebenen Federungsvariante
gegeben, wobei zusätzlich noch durch die Wiedereinsetzbarkeit eine Reparatur bzw.
das Einsetzen einer entsprechenden neuen Federung zur Wiederherstellung des erfindungsgemäßen
Polstermöbels in einfacher und rascher Weise möglich ist.
[0008] Die selben Vorteile weist eine weitere Ausführungsform der Erfindung auf, gemäß welche
als Federung Wellenfedern, Federkerne od. dgl. verwendet sind, die durch Steck- oder
Klemmverbindungen werkzeuglos lösbar und wieder anbringbar mit dem Grundgestell verbunden
sind.
[0009] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei welcher als Federung abgelängte Gurte
vorgesehen sind, deren Enden zum werkzeuglosen Einsetzen in und Lösen von Aufnahmeeinrichtungen
am oder im Grundgestell ausgebildet sind. Dies kann beispielsweise dadurch möglich
sein, daß die Enden der Gurte mit Versteifungen oder Verdickungen versehen sind, welche
in entsprechende Nuten, Schlitze od. dgl. im Grundgestell einzusetzen sind. Auch das
Ausschneiden von Schlitzen oder Löchern in den Gurtenden und deren Einhängen in Haken
oder ähnliche Einrichtungen am Grundgestell wäre möglich.
[0010] Die Gurte sind vorzugsweise an ihren Überkreuzungsstellen, allenfalls auch an ihren
Enden, miteinander bzw. mit sich selbst verklebt, verschweißt bzw. vernäht. Diese
die Federung durch die Gurte verstärkende Konstruktionsweise beeinflußt nicht - das
Nähmaterial kann vorteilhafterweise dem Material der Gurte entsprechen - oder nur
in minimaler Weise im Falle der Vernähung die Sortenreinheit der Federung und unterstützt
damit die einfache und günstige Entsorgung bzw. Wiederverwertung der Gurte.
[0011] Zur standardgerechten Herstellung und doch einfachen und schnellen Zerlegbarkeit
des Polstermöbels ist eine, zumindest die mit Gurten versehenen Flächen überspannende
Abdeckung aus einem elastischen Gewebe od. dgl. vorgesehen und werkzeuglos lösbar
und wieder anbringbar am Grundgestell befestigt. Damit ist auch die Abdeckung der
Federung, welche vorgesehen sein kann, damit die nachher aufgebrachte Polsterung nicht
beschädigt wird oder verrutschen kann, für den Fall einer Entsorgung leicht vom Grundgestell
entfernbar, sodaß sie getrennt von diesem entsorgt werden oder auch einer Weiterverarbeitung
zugeführt werden kann. Überdies ist damit der leichte und schnelle Austausch einer
beschädigten Abdeckung allenfalls zugleich mit der Polsterung durch eine neue möglich.
[0012] Zur Erzielung der oben genannten Vorteile der leichten und raschen Abtrennung bzw.
Ersetzung durch ein neues Bauteil, ist auch die Polsterung werkzeuglos lösbar, allenfalls
wieder anbringbar, an der Federung bzw. der Abdeckung befestigt.
[0013] Vorzugsweise ist dabei die Polsterung eine Sandwichkonstruktion aus mehreren sortenreinen
Lagen, die vorzugsweise durch punktuelle Verklebung werkzeuglos lösbar verbunden sind.
Diese punktuelle Verklebung gestattet die leichte und rasche Trennung der einzelnen
Bestandteile der Sandwichkonstruktion, um diese getrennter Wiederverwertung oder Entsorgung
zuführen zu können.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Befestigung der Abdeckung
bzw. eines die Polsterung abdeckenden Bezuges, allenfalls auch der Polsterung selbst,
durch Klettenband, Reißverschluß, Steck- oder Klemmprofile werkzeuglos trenn- und
wieder anbringbar. Damit ist auch für den Bezug bzw. die Abdeckung ein materialgerechtes
Entsorgen bzw. Wiederverwerten gewährleistet. Auch ein leichter und rascher Austausch
eines beschädigten Bezuges gegen einen neuen oder einfach gegen einen Bezug mit anderem
Aussehen ist damit möglich.
[0015] Alle diese Befestigungsvarianten erlauben werkzeuglos ein rasches, einfaches und
vor allem beschädigungsfreies Befestigen und vermögen die Verwendung sortenfremder
Materialien für die Abdeckung bzw. den Bezug auf ein Minimum zu reduzieren oder gar
völlig zu vermeiden. Das Klettenband oder der Reißverschluß kann dabei lediglich an
der Abdeckung bzw. dem Bezug vorgesehen sein, sodaß letztere eine Art geschlossene
Umhüllung um das Grundgestell und alle überspannten Bauteile bildet.
[0016] Das Grundgestell kann aus einem Holzrahmen bestehen, der allenfalls wieder aus durch
Dübel-, Schlitz-, Zapfen- oder Schraubverbindungen miteinander verbundenen Einzelteilen
besteht. Die Entsorgung oder Wiederverwertung störende Fremdmaterialien sind damit
vermieden bzw. minimiert und die Einzelteile des Holzrahmens können für die Herstellung
kleinerer Holzteile wieder verwendet werden. Allenfalls kann das gesamte Holzgestell
auch umweltfreundlich verbrannt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn zur Herstellung
umweltfreundliche Klebstoffe und Lacke verwendet wurden.
[0017] Das erfindungsgemäße Möbel ist also am Ende seiner Lebensdauer total und in einfacher
Weise der Wiederverwertung oder Entsorgung zuführbar. Es kann in kurzer Zeit mit wenig
Aufwand in seine einzelnen Materialien zerlegt werden. Ein Bezug aus Stoff kommt zu
den Alttextilien, ein Lederbezug zu Ledersammelstellen, wo er vorteilhafterweise als
niedrigwertiges Produkt weiterverarbeitet wird. Polyesterwatte und Schaumstoff aus
der Polsterung können ebenfalls wiederverwertet werden. Polyesterwatte beispielsweise
als Granulat, der Schaumstoff als Verbundschaum für Wärme-, Kälte- oder Schallisolierungen.
Ähnliches gilt - wie bereits in den obigen Absätzen beispielhaft angegeben - für Gurte
und Grundgewebe bzw. das Grundgestell.
[0018] Durch die erfindungsgemäße totale Abziehbarkeit ist es aber auch möglich, einzelne
Bauteile des erfindungsgemäßen Polstermöbels auch gegen neue Bauteile in einfacher
und rascher Weise austauschen. Ist der Bezug beschädigt oder wird aus gestalterischen
Gründen eine andere Ausführung des Bezuges gewünscht, kann dieser leicht und mit geringem
Aufwand ausgetauscht werden. Das gleiche gilt für die Polsterung, welche - sollte
sie durchgesessen sein - durch eine nachgekaufte Polsterung ersetzt werden kann. Aufgrund
der Einfachheit der Zerlegung und des Wiederzusammensetzens des Möbels kann diese
Ersetzung entweder selbst durchgeführt oder rasch und damit billig von einem Handwerker
beim Kunden selbst durchgeführt werden. Der aufwendige und Kosten verursachende Transport
in eine Fachwerkstätte und hohe Kosten für die Arbeitszeit entfallen dadurch.
[0019] Selbstverständlich sollen im Sinne der Umweltverträglichkeit bei der Wiederverwertung
und Entsorgung die Materialien geeignet gewählt sein. Die Bezüge des erfindungsgemäßen
Polstermöbels sind dazu aus nachwachsenden natürlichen Rohstoffen wie etwa Baumwolle
oder Schurwolle. Bei Verwendung von Leder ist dieses pflanzlich gegerbt und mit pflanzlichen
Extrakten eingefärbt. Hartholzrahmen sind mit umweltfreundlichen Klebern verleimt.
Die zur Herstellung der Polsterung verwendeten Polyether-Schaumstoffe und die Polyesterwatte
sind beide wiederverwertbar.
[0020] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines nicht einschränkenden
Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
[0021] Dabei zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Polstermöbel,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1 mit einer alternativen Ausführung
des Grundgestelles und der Federung und
- Fig. 3
- einen vergrößerten Schnitt durch die Lehne eines Polstermöbels gemäß einer weiteren
Ausführungsform.
[0022] Das in Fig. 1 dargestellte Polstermöbel in Form eines Sessels weist eine tragende
Struktur aus Seitenteilen 1 auf, die auch die Füße des Polstermöbels bilden, zwischen
welchen ein Rahmen 2 für die Sitzfläche und ein Rahmen 3 für die Lehne vorgesehen
sind. Die Seitenteile 1 und die Rahmen 2, 3 können jeweils aus Holz oder Metall bestehen
und allenfalls einstückig ausgeführt sein. Bei aus Einzelteilen bestehendem Grundgestell
können diese Einzelteile im Fall der Metallausführung miteinander verschweißt oder
verschraubt sein. Bei der Holzausführung kann darüberhinaus eine Verbindung durch
Dübel - vorzugsweise ebenfalls aus Holz bestehend - Schlitz- oder Zapfenverbindungen,
vorzugsweise mit zusätzlicher Verklebung der Einzelteile, vorgesehen sein. Die Metallteile
können durch Biegen über entsprechende Schablonen in im Prinzip beliebige Form gebracht
werden und auch Rahmenteile aus Holz sind in ähnlicher Weise formbar.
[0023] Für die Schraubenverbindungen werden vorzugsweise Schrauben der selben Größe verwendet,
so daß für alle Arbeitsvorgänge am Möbel nur ein Werkzeug in einer Größe verwendet
werden muß. Um die Arbeiten auch für ungeübte Personen zu erleichtern, sind vorzugsweise
die Schrauben auch von gleicher Länge.
[0024] Als Federung sind auf die Rahmen 2, 3 elastische Gurte 4 gespannt, welche im gezeigten
Ausführungsbeispiel als Endlosgurte ausgeführt sind, die zumindest einmal zwischen
den einander gegenüberliegenden Rahmenseiten hin- und herlaufen und eine Schleife
bilden. Zur Bildung dieser Schleife sind die Gurte 4 vorzugsweise miteinander verschweißt,
verklebt oder vernäht. Die Gurte können auch mehrmals zwischen den einander gegenüberliegenden
Seiten der Rahmen 2, 3 hin- und herlaufen sowie allenfalls auch über beide Rahmen
2, 3 verlaufen oder diese miteinander verbinden.
[0025] Auf die tragende Struktur aus dem Grundgestell, bestehend aus Seitenteilen 1 sowie
den Rahmen 2, 3 und den die Federung bildenden Gurte 4, ist eine Polsterung aufgebracht,
welche im gegenständlichen Fall in Sandwichbauweise aus zwei Polsterungsschichten
5, 6 und einer Deckschicht 7 aufgebaut ist. Die Polsterungsschichten 5 und 6 bestehen
vorzugsweise aus FCKW-freiem Polyetherschaum und sind miteinander in leicht lösbarer
Weise durch punktuelle Verklebung verbunden. Auch die darüberliegende Deckschicht,
vorzugsweise aus Polyesterwatte, ist leicht lösbar an den darunterliegenden Schichten
5, 6 angeklebt. Anstelle der Verklebung können selbstverständlich auch andere Anbringungsweisen
gewählt werden, die ein leichtes Ablösen der Polsterung vom Grundgestell bzw. der
einzelnen Schichten voneinander gewährleisten. Ein bevorzugtes Beispiel dafür sind
zwischen den einzelnen Schichten 5, 6, 7 vorgesehene Verbindungen mittels Klettenband,
welches auch dafür vorgesehen sein kann, die komplette Polsterung an den Gurten 4
bzw. einer allfälligen vorhandenen Abdeckung der durch die Gurten 4 oder andere Federelemente
gebildeten Federung unverrückbar, aber dennoch leicht lösbar und vorzugsweise wieder
anbringbar zu befestigen.
[0026] Auch auf Armlehnen bildenden Abschnitten der Seitenteile 1 des Grundgestells kann
zur Auspolsterung eine Schicht aus Polyesterwatte aufgebracht und durch die selben
Verbindungsmittel wie zuvor erwähnt befestigt sein.
[0027] Über die einzelnen Abschnitte des Polstermöbels separat oder das gesamte Polstermöbel
in einem Stück ist als oberste Schicht ein Bezug 8 vorgesehen, der aus einem textilen
Gewebe od. dgl. oder auch Leder angefertigt sein kann und wie die übrigen Bestandteile
des erfindungsgemäßen Polstermöbels leicht lösbar und vorzugsweise wieder anbringbar
am Grundgestell, d. h. den Seitenteilen 1 und den Rahmen 2, 3 bzw. der Polsterung
5, 6, 7 angebracht sein kann. Dafür sind vorzugsweise Klettenbänder, Reißverschlüsse
oder auch Klemmoder Steckverbindungen vorgesehen.
[0028] Ein Beispiel, wie eine derartige Steck- bzw. Klemmverbindung ausgeführt sein ist,
ist in Fig. 2 dargestellt, welche einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1
zeigt. Der Sitzrahmen 2 ist in diesem Fall als Holzrahmen mit rechteckigem Querschnitt
ausgeführt, welcher zum Einsetzen der als Federung vorgesehenen Gurte 4, einer die
Federung bedeckenden Abdeckung 9 als auch des oben erwähnten Bezuges 8 Nuten 10, 11,
12 aufweist.
[0029] In diese Nuten 10, 11, 12 werden die vorzugsweise verdickten Enden vorher abgelängter
Gurte 4, der Abdeckung 9 der Federungsgurte 4 sowie des Bezuges 8 eingesetzt.
[0030] Die auf der Abdeckung 9 aus elastischem Gewebe od. dgl. aufgebrachte Federung besteht,
wie beim zuvor beschriebenem Beispiel, aus zwei Schaumstoffschichten 5, 6 und einer
darauf aufgebrachten Schicht aus synthetischer Watte.
[0031] Anstelle der Nuten 10 für die elastischen Gurte 4, welche die Federung bilden, der
weiter außen liegenden Nuten 11 zum Einsetzen der Abdeckung 9 der Federung als auch
der Nuten 12 zum Einsetzen der Enden des Bezuges 8 können auch andere Einrichtungen,
wie Haken, Schlitze, Löcher od. dgl. vorgesehen sein, wobei im jeweiligen Fall die
Enden der einzusetzenden Bauteile entsprechend als Ösen, Endstücke mit darin vorgesehenen
Löchern od. dgl. ausgeführt sind.
[0032] In Fig. 3 ist schließlich ein Schnitt durch eine Lehne eines erfindungsgemäßen Polstermöbels
dargestellt, wobei für die Verbindung der über der Federung vorgesehenen Abdeckung
9 mit dem Rahmen 3 sowie für die Verbindung des Bezuges 8 mit dem Rahmen 3 die vorteilhafte
Variante mit Klettenbändern 13, 14 gewählt ist. Die Polsterung besteht im Beispiel
der Fig. 3 aus lediglich einer Schicht 5 aus Schaumstoffmaterial und einer darüber
vorgesehenen Schicht aus synthetischer Watte 7. Der Rahmen 3 und die daran vorgesehene
Federung ist von der Abdeckung 9 aus elastischem Gewebe od. dgl. umgeben, wobei diese
Abdeckung 9 durch Klettenbändern 13 mit dem Rahmen 3 lösbar und wieder anbringbar
verbunden ist. Wie bei den zuvor diskutierten Beispielen, kann der die Polsterung
5, 7 überspannende Bezug 8 auch mittels einer leicht lösbaren und vorzugsweise wieder
anbringbaren Verbindung, wie etwa dem Klettenband 14, mit der Abdeckung 9 verbunden
sein. Ein weiteres Klettenband 15 oder eine äquivalente Verbindungseinrichtung kann
dann den Bezug 8 nach Überspannen des jeweiligen Abschnittes des Polstermöbels oder
des gesamten Polstermöbels wiederum mit der Abdeckung 9 oder in Form einer Schleife
mit sich selbst verbinden und damit den Halt am Polstermöbel gewährleisten.
[0033] Selbstverständlich kann auch die Sitzfläche wie im vorigen Absatz beschrieben ausgeführt
sein. Auch kombinierte Ausführungen beider Varianten sind möglich.
[0034] Abschließend sei noch erwähnt, daß die Federung anstelle der Gurten 4 auch durch
Wellenfedern, Federkerne oder ähnliche Elemente gebildet sein kann, die lösbar und
vorzugsweise wieder anbringbar mit dem Grundgestell, vorteilhafterweise mit den Rahmen
2, 3 oder daran angebrachten Zusatzteilen, verbunden sind. Auch dafür kommen bevorzugt
Steck- oder Klemmverbindungen zum Einsatz.
1. Polstermöbel, bestehend aus einer tragenden Struktur aus einem Grundgestell mit Federung,
einer Polsterung und einem Bezug in modularem Aufbau aus lösbar miteinander verbundenen
Bauteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestell, die Federung, die Polsterung
und der Bezug jeweils ein aus sortenreinen Materialien bestehendes Modul bilden und
alle Module werkzeuglos voneinander trennbar, allenfalls auch wieder zusammensetzbar,
sind.
2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Modul, vorzugsweise
alle Module, aus zumindest zwei sortenreinen Einzelteilen besteht, die werkzeuglos
voneinander trennbar, allenfalls auch wieder zusammensetzbar, sind.
3. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Federung elastische
Endlosgurte (4) zumindest über einige Flächen des Grundgestells (2, 3) gespannt sind.
4. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Federung elastische
Gurte (4) werkzeuglos lösbar, allenfall wieder anbringbar, am Grundgestell (2, 3)
angebracht sind.
5. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Federung abgelängte
Gurte (4) vorgesehen sind, deren Enden zum werkzeuglosen Einsetzen in und Lösen von
Aufnahmeeinrichtungen (10, 11, 12) am oder im Grundgestell (2, 3) ausgebildet sind.
6. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Federung Wellenfedern,
Federkerne od. dgl. vorgesehen sind, die durch Steck- oder Klemmverbindungen werkzeuglos
lösbar und wieder anbringbar mit dem Grundgestell (2, 3) verbunden sind.
7. Polstermöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zumindest die mit Gurten (4) versehenen Flächen (2, 3) überspannende
Abdeckung (9) aus einem elastischen Gewebe od. dgl. vorgesehen und werkzeuglos lösbar
und wieder anbringbar am Grundgestell (2, 3) befestigt ist.
8. Polstermöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polsterung (5, 6, 7) werkzeuglos lösbar, allenfalls wieder anbringbar, an der
Federung (4) bzw. der Abdeckung (9) befestigt ist.
9. Polstermöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (5, 6, 7)
eine Sandwichkonstruktion aus mehreren sortenreinen Lagen ist, die vorzugsweise durch
punktuelle Verklebung werkzeuglos lösbar miteinander verbunden sind.
10. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
der Abdeckung (9) bzw. eines die Polsterung (5, 6, 7) abdeckenden Bezuges (8), allenfalls
auch der Polsterung (5, 6, 7) selbst, durch Klettenband, Reißverschluß, Steck- oder
Klemmprofile werkzeuglos trenn- und wieder anbringbar erfolgt.
11. Polstermöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundgestell (1, 2, 3) aus einem Holzrahmen besteht, der allenfalls wieder aus
durch Dübel-, Schlitz-, Zapfen- oder Schraubverbindungen miteinander verbundenen Einzelteilen
besteht.