(19)
(11) EP 0 392 060 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.07.1994  Patentblatt  1994/30

(21) Anmeldenummer: 89106660.7

(22) Anmeldetag:  14.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01J 61/30, H01J 61/80

(54)

Blitzlampe

Flash lamp

Lampe-éclair


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.10.1990  Patentblatt  1990/42

(73) Patentinhaber: Heimann Optoelectronics GmbH
D-65199 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Dünisch, Ingo, Dipl.-Phys.
    D-6204 Taunusstein (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 263 379
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN, Band 12, Nr. 63 (E-585)[2910], 25. Februar 1988; & JP-A-62 206 761
  • Rohstoffe der Glasindustrie, J. Lange, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffind., Leipzig 1988, S. 24-25.
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Blitzlampe mit zwei in einem Glasröhrchen aus Hartglas gasdicht eingeschmolzenen Elektroden.

[0002] Von einem Hartglas spricht man, beispielsweise gemäß "Rohstoffe der Glasindustrie, Dr. rer. nat Joachim Lange, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1980, S. 25", wenn der lineare Ausdehnungskoeffizient α < 60 x 10⁻⁷ K⁻¹ beträgt.

[0003] Der Photomarkt fordert Blitzlampen mit immer kürzerer Brennlänge und kleinerem Innendurchmesser, um Kameras und Blitzgeräte handlicher zu machen, ohne daß die Lichtleistung und die Lebensdauer der Blitzlampe abnehmen darf. Mit den bisher für stabförmige Blitzlampen verwendeten Werkstoffen, nämlich Hartglas für das Glasröhrchen und einer Kathode aus hochschmelzenden Metallen mit einem Barium- oder Cäsium-Emitter, ist der Energiedichte eine Grenze gesetzt, die durch folgende Gegebenheiten festgelegt ist:
  • die Glaswand im Xenon-Lichtbogen verdampft;
  • die Emitterstoffe auf der Kathodenoberfläche verdampfen;
  • die oxidischen Abdampfungen der Glaswand "vergiften" die Kathode, d. h. sie setzen deren Austrittsarbeit herab.


[0004] Die Verdampfungsprozesse sind grundsätzlich nicht zu verhindern, da das 7000 K heiße Plasma des Lichtbogens alle Festkörper verdampft.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blitzlampe zu schaffen, deren Belastbarkeit im Vergleich zum Stand der Technik gesteigert ist, d. h. die eine im Vergleich zu den bekannten Blitzlampen höhere Energiedichte aufweist.

[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zusammensetzung des Hartglases so gewählt ist, daß dessen bei der Entladung verdampfende Komponenten mindestens teilweise Emitterstoffe sind, die an der Kathode die Austrittsarbeit herabsetzen. Bei der erfindungsgemäßen Blitzlampe schlagen sich die leicht verdampfenden Komponenten des Hartglases auf der Kathode nieder, ohne daß dadurch die Energiedichte herabgesetzt wird. Es ist sogar eine Steigerung möglich.

[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0008] In der Zeichnung ist eine Blitzlampe mit einem Glasröhrchen 1 aus Hartglas dargestellt, an dessen Enden eine Anode 2 und eine Kathode 3 gasdicht eingeschmolzen sind. Der Innenraum 4 der Blitzlampe ist mit Xenon gefüllt. Die Kathode 3 ist mit einem Kathodenkörper 5 und die Anode 2 mit einem Anodenkörper 6 verbunden.

[0009] Im Hartglas des Glaskörpers 1 sind im Vergleich zum Stand der Technik ersetzt:
  • Na₂O und K₂O durch Rb₂O, besser Cs₂O
  • CaO durch SrO, besser BaO
  • Al₂O₃ durch Sc, Y oder La-Oxide
Versuche haben gezeigt, daß Hartgläser dieser Art mit Cs₂O, BaO und La-, Sc- oder Y-Oxiden eine Verdopplung der Energiedichte von etwa 0,5 Wattsec pro mm³ auf etwa 1 Wattsec pro mm³ ermöglichen, weil diese Emitterstoffe auf dem Kathodenkörper 5 kondensieren und dort die Austrittsarbeit herabsetzen.


Ansprüche

1. Blitzlampe mit zwei in einem Glasröhrchen (1) aus Hartglas gasdicht eingeschmolzenen Elektroden (2, 3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung des Hartglases so gewählt ist, daß dessen bei der Entladung verdampfende Komponenten mindestens teilweise Emitterstoffe sind, die an dem Kathodenkörper (5) die Austrittsarbeit herabsetzen.
 
2. Blitzlampe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas Cs₂O enthält.
 
3. Blitzlampe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas SrO enthält.
 
4. Blitzlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas BaO enthält.
 
5. Blitzlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas Sc-Oxide enthält.
 
6. Blitzlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas Y-Oxide enthält.
 
7. Blitzlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas La-Oxide enthält.
 
8. Blitzlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartglas Rb₂O enthält.
 


Claims

1. A flashlight comprising two electrodes (2, 3) fused so as to be gas-tight in a hard glass tube (1), characterised in that the composition of the hard glass is so selected that its components which vaporise on the discharge are at least partially emitter substances which reduce the work function at the cathode body (5).
 
2. A flashlight according to claim 1, characterised in that the hard glass contains Cs₂0.
 
3. A flashlight according to claim 1 or 2, characterised in that the hard glass contains Sr0.
 
4. A flashlight according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the hard glass contains Ba0.
 
5. A flashlight according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the hard glass contains Sc oxides.
 
6. A flashlight according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the hard glass contains Y oxides.
 
7. A flashlight according to any one of claims 1 to 6, characterised in that the hard glass contains La oxides.
 
8. A flashlight according to any one of claims 1 to 7, characterised in that the hard glass contains Rb₂O.
 


Revendications

1. Lampe à éclairs comprenant deux électrodes (2, 3) intégrées par fusion et de manière étanche aux gaz dans un tube (1) de petites dimensions en verre dur, caractérisée en ce que la composition du verre dur est choisie de telle manière que ses composantes qui se vaporisent lors de la décharge sont au moins partiellement des produits d'émission qui réduisent le travail de sortie au niveau du corps de cathode (5).
 
2. Lampe à éclairs selon la revendication 1, caractérisée en ce que le verre dur contient du Cs₂O.
 
3. Lampe à éclairs selon l'une ou l'autre des revendications s 1 et 2, caractérisée en ce que le verre dur contient du SrO.
 
4. Lampe à éclairs selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le verte dur contient du BaO.
 
5. Lampe à éclairs selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le verre dur contient des oxydes de Sc.
 
6. Lampe à éclairs selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que le verre dur contient des oxydes de Y.
 
7. Lampe à éclairs selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que le verre dur contient des oxydes de La.
 
8. Lampe à éclairs selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que le verre dur contient du Rb₂O.
 




Zeichnung