[0001] Eine liegende Metallstrangpresse besteht aus einem Preßzylinderholm, einem Gegenholm;
diese verbindenden Zugankern und in der Pressenachse beweglich einem Laufholm mit
Preßstempel und einem Aufnehmer für den zu verpressenden Block, wobei die den Strang
ausformende Matrize in einen Matrizenhalter eingesetzt und über einen Druckring oder
Druckringe am Gegenholm abgestützt ist. Der Ausbildung des Trägers für den aus Matrize,
Matrizenhalter und Druckring(en) zusammengesetzten Werkzeugsatz kommt hervorragende
Bedeutung zu, da diese die Standzeiten der Matrizen, die Produktqualität, die Matrizenwechselzeiten
und ebenso die Betriebssicherheit und den baulichen Aufwand der Metallstrangpresse
entscheidend beeinflußt. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Metallstrangpressen
ist daher die Ausbildung der Werkzeugträger als Schieber oder Drehköpfe. Damit ein
Matrizenwechsel vorbereitet oder eine Behandlung einer Matrize (nacharbeiten, reinigen,
schmieren, kühlen, vorwärmen) durchgeführt werden kann, während eine andere Matrize
im Einsatz ist, werden die Schieber wie die Drehköpfe mit zwei wechselweise in Arbeitsstellung
bringbaren Aufnehmern versehen (Firmenschrift P2/317 "Horizontale Strang- und Rohrpressen",
Schloemann Aktiengesellschaft, von Oktober 1966; Zeitschrift für Metallkunde 51. Jahrgang,
(1960) Heft 1, S. 29-35, "Hydraulische horizontale Strangpressen" von W. Dohnn und
H. Schmoll).
[0002] Die Werkzeugschieber haben den Nachteil, daß ein Wechsel oder eine Behandlung von
Matrizen abwechselnd auf der einen und anderen Pressenseite vorgenommen werden muß.
Bei den Werkzeugdrehköpfen ist neben dem vom Schwenkkreis gegebenen hohen Raumbedarf
der große bauliche Aufwand von Nachteil und diese Nachteile werden dadurch verstärkt,
daß diese eine Verriegelung für den sich in Arbeitsstellung befindlichen Dreharm erfordern,
die den Dreharm gegen achsiale Kräfte beim Abziehen des Aufnehmers vom Werkzeugscherkopf
und gegen radiale Scherkräfte abstützt. Dieser Nachteile der Werkzeugdrehköpfe wegen
werden Werkzeugschieber bevorzugt eingesetzt, insbesondere in der Abwandlung als Kassettenschieber
in Verbindung mit einer Schnellwechselvorrichtung für die Kassetten, da diese bei
geringem baulichen Aufwand sehr kurze Wechselzeiten zulassen und der Wechsel nur an
einer Pressenseite erfolgt. Die Kassetten sind hierbei zur Aufnahme der Werkzeuge
mit einer u-förmigen Öffnung nach oben versehen und horizontal quer zur Pressenachse
zwischen einer Preßposition und einer Wechselposition verschiebbar, wozu der Gegenholm
der Presse an seiner dem Preßzylinderholm zugekehrten Seite mit einem eine obere und
eine untere Führungsschiene umfassenden Führungsgestell versehen ist. Mit dem Führungsgestell
verbunden ist eine Kolben-Zylinder-Einheit als Verschiebeantrieb für die Kassetten,
die in der Wechselposition mittels einer zweiten, quer zur ersten gerichteten Führung
austauschbar sind (DE-A- 1 806 301 EP 0 318 631 A2; Firmenschrift P2/3210 "Standard-Strangpresse
für Aluminium", Schloemann-Siemag AG, von April 1981).
[0003] Zur achsialen Festlegung eines Matrizenhalters in einem Werkzeugträger (Schieber,
Drehkopf oder Kassette) sind die Matrizenhalter zum Gegenhalter hin auf einen größeren
Außendurchmesser abgestuft, wobei die Ringfläche der Stufe von einem Absatz, einem
Bund oder einer Ringnut gebildet ist, und es sind die Werkzeugträger korrespondierend
abgesetzt, wobei sich der korrespondierende Absatz, die mit dem Bund des Matrizenhalters
korrespondierende Nut oder die mit der Ringnut des Matrizenhalters korrespondierende
Leiste an den U-Schenkeln der Werkzeugträgeröffnung fortsetzt. Wird nach beendetem
Preßvorgang der Preßrest durch ein entlang der Stirnfläche von Matrize und Matrizenhalter
bewegtes Schermesser abgetrennt, so kann beim Rückführen des Schermessers die Matrize
mit Matrizenhalter im Werkzeugträger angehoben werden, was nicht sein soll. Um dies
zu vermeiden werden Werkzeugschieber mit Riegelstücken verschlossen, die zum Auswechseln
der Matrize mit Matrizenhalter jeweils entfernt und wieder eingesetzt werden müssen
(DE-B-1 020 951). Diese Verkomplizierung des Matrizenwechsels wird bei Verwendung
von Werkzeugschiebern mit zwei Aufnahmen für wechselweise in Arbeitsstellung bringbare
Matrizen durch einen Riegel vermieden, der im Werkzeugschieber zwischen Anschlägen
begrenzt beweglich ist und die Öffnungen für die Werkzeugsätze in der jeweiligen Preßposition
nach oben verschließt (DE-A-21 34 258)
[0004] Dem Abscheren des Preßrestes vorangehen muß eine Aufnehmerverschiebung, damit der
Preßrest freizuliegen kommt. Bei diesem "Abreißen" des Aufnehmers tritt eine erhebliche
achsiale Kraft auf, sowie beim Abscheren des Preßrestes ein Kippmoment am Matrizenhalter
auftritt. Da der Matrizenhalter nur wenig mehr als in seiner unteren Hälfte an den
korrespondierenden Flächen von Matrizenhalter und Werkzeugträger abgestützt ist, entsteht
beim Abreißen des Aufnehmers infolge exzentrischer Kraftübertragung und beim Abscheren
des Preßrestes infolge des Kippmoments eine hohe örtliche Flächenpressung am Übergang
des gestützten zum ungestützten Umfangsteil des Matrizenhalters, mit der Folge, daß
diese Flächen verformt werden und der angestrebte, eine Verkantung ausschließende
Sitz der Werkzeuge im Werkzeugträger nicht gewährleistet ist. Eine Verkantung der
Werkzeuge hat aber zur Folge, daß beim Abscheren des Preßrestes kein zur Stirnfläche
von Matrize und Matrizenhalter planparalleler, sauberer Schnitt entsteht. Überstehende
Materialreste, die sich bei aufeinanderfolgenden Preßvorgängen aufbauen können, verhindern
schließlich eine dichtende Anlage des Blockaufnehmers am Matrizenhalter. Ein unsauberer
Schnitt kann bei Matrizen mit einer Vorkammer zu Lufteinschlüssen führen, wodurch
ein Block-auf-Block-Pressen und das Heraustrennen eines eng begrenzten, die Schweißstelle
enthaltenden Strangstücks erschwert ist.
[0005] Die bekannten Riegelstücke bzw. Riegel sind nicht geeignet, die Abstützung der Werkzeuge
im Werkzeugträger zu verbessern, so daß ein Verkanten ausgeschlossen werden könnte,
denn dazu müßte die Abstützung spielfrei ausgeführt und ausreichend bemessen sein.Ein
Riegelstück nach der DE-B-1 020 951 läßt sich aber nur dann leicht einsetzen und wieder
herausnehmen, wenn es mit reichlichem Spiel ausgeführt ist. Ein Riegel nach der DE-A-21
34 258 ergibt nur eine unzureichende Stützfläche.
[0006] Die Erfindung bezieht sich auf eine Metallstrangpresse mit einem als Kassettenschieber
ausgebildetem Werkzeugträger, und es ist die Aufgabe der Erfindung, eine vollkommene,
praktisch spielfreie Abstützung des Werkzeugsatzes über den Matrizenhalter gegen die
beim "Abreißen" des Aufnehmers auftretende achsiale Kraft und das beim Abscheren des
Preßrestes auftretende Kippmoment mit Mitteln zu erreichen, die den Werkzeugwechsel
nicht erschweren.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine liegende Metallstrangpresse mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0008] Gemäß dieser Lösung ist ein in der Lotrechten zur Pressenachse in einer in der oberen
Führungsschiene des Führungsgestells für die Kassetten befindlichen Führungsbahn durch
einen Antrieb bewegliches Riegelstück vorgesehen, welches sich in der oberen Stellung
außerhalb der Öffnung einer Kassette und in seiner unteren Stellung innerhalb der
Öffnung einer sich in Preßposition befindlichen Kassette, diese verschließend, befindet.
Der Verschiebeantrieb erlaubt es, daß von seiner Führungsbahn genau über der Öffnung
einer sich in Preßposition befindlichen Kassette positionierte Riegelstück zur praktisch
spielfreien Verriegelung der Werkzeuge in der Kassette einzurücken und wieder auszurücken,
wobei das Einrücken durch Kantenfasungen an den Riegelflächen erleichtert sein kann.
[0009] Zum Stand der Technik ist zu erwähnen, daß es bei Metallstrangpressen mit einem als
Werkzeugdrehkopf ausgebildeten Werkzeugträger bekannt ist, den sich jeweils in Arbeitsstellung
befindlichen Dreharm des Werkzeugdrehkopfes durch einen radial über ihn gestülpten
gabelförmigen Riegel, der mit seinen Schenkeln den Werkzeugdreharm dreh- und verschiebefest
übergreift, zu arretieren. Mit dem Mittelteil seiner Gabel legt sich dabei der Riegel
vor einen Vorsprung des Matrizenhalters, der dadurch eine zusätzliche Abstützung erfährt
(DE-C-1 128 827). Für die Arretierung der Kassette eines Kassettenschiebers in seinem
Führungsgestell ist ein entsprechender Riegel weder geeignet noch notwendig.
[0010] Bei einer Kassette, die mit einer, einer Ringnut am Matrizenhalter entsprechenden,
in die untere Hälfte der Ringnut eingreifenden, sich an den U-Schenkeln der Kassettenöffnung
fortsetzenden Leiste versehen ist, ist in Weiterbildung der Erfindung das Riegelstück
mit seitlichen Nuten zu seiner Führung an den sich entlang der U-Schenkel der Kassettenöffnung
erstreckenden Leistenteilen und mit einem Bund versehen, mit dem das Riegelstück in
die obere Ringnuthälfte des Matrizenhalters eingreift und diese zwischen der Leiste
in der Kassettenöffnung derart ausfüllt, daß der Schwerpunkt der Stützfläche des Matrizenhalters
am Riegel etwa gleich liegt mit dem Schwerpunkt der Führungsflächen des Riegelstücks.
[0011] Eine raumsparende Anordnung des Riegelstücks mit Führungen und Antrieb sowie der
Schere mit Antrieb zum Abtrennen des Preßrests ergibt sich, wenn zur Bewegung des
Riegelstücks zwei Kolben-Zylinder-Einheiten vorgesehen sind, zwischen denen die Bahn
des Messerträgers der Schere angeordnet ist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
- Fig. 1
- zeigt in einer Seitenansicht die Strangpresse insgesamt, wozu die
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der in Fig. 1 eingetragenen Schnittlinie II-II in größerem Maßstab
zeigt. In Ausschnitten der Fig. 1 sind in den Fig. 3a, 3b und 3c nochmals in größerem
Maßstab als Schnitt in der vertikalen Mittenebene der Strangpresse nach der in Fig.
2 eingetragenen Schnittlinie III-III verschiedene Betriebssituationen dargestellt,
und zwar zeigt
- Fig. 3a
- die Strangpresse mit in Preßposition eingerückter Kassette mit Werkzeugsatz, aber
noch ausgerückter Verriegelung des Werkzeugsatzes,
- Fig. 3b
- die gleiche Situation, jedoch bei eingerückter Verriegelung - in dieser Position findet
das Auspressen eines Stranges statt - und
- Fig. 3c
- zeigt die Situation nach beendeter Auspressung eines Strangs und von dem Werkzeugsatz
abgesetztem "abgerissenem" Blockaufnehmer und vollendetem Abtrennen des Preßrestes.
- Fig. 4
- zeigt in einem weiteren Ausschnitt einen Schnitt in der horizontalen Mittenebene der
Strangpresse entsprechend der in Fig. 3a eingetragenen Schnittlinie IV-IV.
[0013] Die Strangpresse besteht, wie die Fig. 1 zeigt, aus einem Preßzylinderholm 1, einem
Gegenholm 2 und Zugankern 3, die den Preßzylinderholm 1 und den Gegenholm 2 verbinden.
In der Pressenachse beweglich sind ein Laufholm 4 und ein Blockaufnehmer 5 entlang
Führungsbahnen 6 gleitend angeordnet. Der von einem im Preßzylinder 7 beaufschlagbaren
Preßkolben bewegte Laufholm 4 ist mit einem Preßstempel 8 versehen. Am Gegenholm 2
ist ein eine obere Führungsschiene 10 und eine untere Führungsschiene 11 umfassendes
Führungsgestell 9 befestigt, in dem die den jeweils benötigten Werkzeugsatz 12 tragende
Kassette 13 horizontal quer zur Pressenachse beweglich geführt ist. Ein Riegelstück
14 ist in die sich in Preßposition befindende Kassette 13 einrückbar, und damit ist
der Werkzeugsatz 12 in der Kassette 13 verriegelt. Eine Schervorrichtung 15 ist zum
Abtrennen eines Preßrestes nach beendetem Preßvorgang vorgesehen.
[0014] Wie insbesondere aus der Fig. 2 zu ersehen ist, bilden die obere Führungsschiene
10 und die untere Führungsschiene 11 das Führungsgestell 9 für die zwischen einer
Preßposition P und einer Wechselposition W verschiebbaren Kassetten 13. Die Führungsschienen
10 und 11 sind mit Flanschen 10f bzw. 11f versehen und mit dem Gegenholm 2 verbunden.
Ein Brückenstück 16 zwischen den Führungsschienen 10 und 11 trägt eine Kolben-Zylinder-Einheit
17, deren Kolbenstange 18 mit einem Kopfstück 19 versehen ist, an das eine der Kassetten
13 ankuppelbar ist, die somit von der Kolben-Zylinder-Einheit 17 zwischen der Preßposition
P und der Wechselposition W verschiebbar ist. In Verlängerung der Führungsschiene
11 ist ein Verschiebetisch 20 angeordnet, der quer zur Führungsschiene 11 verfahrbar
ist und zwei Kassetten 13 aufnehmen kann. Zum Werkzeugwechsel wird die Kassette 13
mit dem auszubringenden Werkzeugsatz 12 aus der Preßposition P aus der Preßachse verschoben
in die Wechselposition W auf dem Verschiebetisch 20, auf dessen zweiter Aufnahme bereits
eine Kassette 13 mit dem einzubringenden Werkzeugsatz 12 bereitgestellt ist, die mittels
des Verschiebetisches 20 nunmehr in die Flucht der Führungsschienen 10 und 11 und
mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 17 in die Preßpositon P eingebracht wird.
[0015] Während des Wechsels von Kassetten 13 mit Werkzeugsätzen 12 ist das Riegelstück 14
ausgerückt, wie dies in Fig. 2 in punktierten Linien und in Fig. 3a dargestellt ist.
Zur Verriegelung eines Werkzeugsatzes 12 in der sich in Preßposition P befindenden
Kassette 13 wird das Riegelstück 14 eingerückt. Dabei ist es mittels einer Feder 21
in einer Nut 22 geführt und seitlich von Laschen 23 gehalten. Zum ein- und ausrücken
des Riegelstücks 14 sind seitlich außerhalb des Bewegungsbereichs des Stößels 25 der
Schervorrichtung 15 zwei Kolben-Zylinder-Einheiten 24 angeordnet, die zusammen mit
der Messerstößelführung 26 der Schervorrichtung 15 über den Flansch 10f der oberen
Führungsschiene 10 am Gegenholm 2 befestigt sind.
[0016] Die Kassetten 13 weisen eine U-förmige Öffnung 27 nach oben auf, entlang deren unterem
Bogen sich eine Leiste 28 erstreckt, die sich entlang den U-Schenkeln der Öffnung
27 fortsetzt. Das in die Kassetten 13 einrückbare Riegelstück 14 ist mit seitlichen
Nuten 30 versehen, die beim Einrücken des Riegelstücks 14 die sich entlang der U-Schenkel
der Öffnung 27 einer Kassette 13 erstrecktenden Leistenteile 29 aufnehmen und so das
Riegelstück 14 in der Kassette 13 führen. Ferner ist das Riegelstück 14 mit einem
Bund 31 versehen. Zusammen mit der Leiste 28 in der Öffnung 27 einer Kassette 13 legt
der Bund 31 einen in die Kassette 13 eingesetzten Matrizenhalter 32 fest, der hierzu
mit einer Ringnut 33 versehen ist. Der Matrizenhalter 32 umgibt eine Matrize 34 und
einen Stützring 35 (s.Fig.3c) und bildet zusammen mit einem Druckring 36 und - wie
im Ausführungsbeispiel - erforderlichenfalls einem zweiten Druckring 37 einen Werkzeugsatz
12, der sich gegen den Anpreßdruck des Blockaufnehmers 5 und gegen den Preßdruck beim
Auspressen eines Strangs an einem in den Gegenholm 2 eingesetzten Druckstück 38 am
Gegenholm 2 abstützt.
[0017] In Fig. 1 ist die Strangpresse in der Betriebssituation dargestellt, in der ein zu
verpressender Block 39 geladen wird, wozu der Blockaufnehmer 5 mit seiner nicht dargestellten
Verschiebevorrichtung über den Preßstempel 8 gefahren ist. Der Blockaufnehmer 5 wird
nun auf den Gegenholm 2 zu bewegt, nimmt dabei den Block 39 auf und kommt zur Anlage
an einen sich in Preßposition P befindlichen Matrizenhalter 32. Indem der Werkzeugsatz
12 gegen den Gegenholm 2 gepreßt wird, wird das Spiel aufgehoben, welches zum Einfahren
einer Kassette 13 mit Werkzeugsatz 12 zwischen den zuvorderst gelegenen Druckring
37 und dem Gegenholm 2 mit Druckstück 38 vorgesehen werden muß, und es baut sich der
den Blockaufnehmer 5 gegenüber dem Matrizenhalter 32 dichtende Anpreßdruck zwischen
diesen auf. Gleichzeitig wird das Riegelstück 14 mittels der Kolben-Zylinder-Einheiten
24 eingerückt und befindet sich dann in der in Fig. 2, 3b und 3c dargestellten Position.
Nach beendetem Verpressen eines Blockes 39 (Betriebssituation gemäß Fig. 3b), wird
der Blockaufnehmer 5 vom Matrizenhalter 32 abgesetzt (abgerissen), wobei der Preßrest
R, wie in punktierten Linien in Fig. 3c dargestellt, an der Stirnseite der Matrize
34 und des Matrizenhalters 32 verbleibt. Mittels der Schervorrichtung 15 wird der
Preßrest R abgetrennt, wozu der Stößel 25 mit einem Schermesser 40 versehen ist. Dabei
kann das Schermesser 40 auf einen bestimmten Abstand zur Stirnfläche des Gegenholms
2 mit Druckstück 38eingerichtet sein, was die Einhaltung einer eng tolerierten achsialen
Abmessung des Werkzeugsatzes 12, bestehend aus Matrizenhalter 32 bzw. Matrize 34 und
Stützring 35 sowie den Druckringen 36 und 37 erfordert, wobei die Aufnahme des Kaudrucks
durch den Gegenholm 2 mit Druckstück 38 erfolgt. Um die Anlage des Werkzeugsatzes
12 am Gegenholm 2 mit Druckstück 38 nach dem "Abreißen" des Aufnehmers zum Abscheren
des Preßrests R sicherzustellen, kann eine zwischen den Führungsschienen 10 und 11
und der den Werkzeugsatz 12 tragenden Kassette 13 angeordnete nicht dargestellte Druckvorrichtung
vorgesehen sein. Geringere Anforderungen an die Maßhaltigkeit des Werkzeugsatzes 12
liegen vor, wenn die Kassette 13 mit dem Werkzeugsatz 12 auf die Führungsschienen
10 und 11 ausgerichtet wird, wozu Druckvorrichtungen, im Ausführungsbeispiel die mit
Druckmittel beaufschlagbaren, in Zylinderbohrungen 41 im Druckstück 38 sitzenden Kolben
42 vorgesehen sind, die mit einer den Kaudruck vom Schervorgang übersteigenden Kraft
auf die Kassette 13 wirken (siehe Fig. 3a und Fig. 4).
[0018] Die erreichbare hohe Präzision des Schnitts beim Abtrennen des Preßrests R ist von
besonderem Vorteil beim "Block-auf-Block-Pressen" mit einer Vorkammer 43 zur Matrize
34 - dargestellt in Fig. 3c - wobei eine glatte, saubere Schnittfläche Voraussetzung
ist für eine Verpressung ohne Lufteinschlüsse.
1. Liegende Metallstrangpresse, die aus einem Preßzylinderholm (1), einem Gegenholm (2),
diese verbindenden Zugankern (3) und in der Pressenachse beweglich einem Laufholm
(4) mit Preßstempel (8) und einem Aufnehmer (5) für den zu verpressenden Block (39)
besteht, deren Gegenholm (2) an seiner dem Preßzylinderholm (1) zugekehrten Seite
mit einem eine obere (10) und eine untere (11) Führungsschiene umfassenden Führungsgestell
(9) versehen ist, in dem eine den aus Matrize (34), Matrizenhalter (32) und Druckring(en)
(36,37) zusammengesetzten Werkzeugsatz (12) aufnehmende Kassette (13) horizontal quer
zur Pressenachse zwischen einer Preßposition P und einer Wechselposition W durch einen
mit dem Führungsgestell (9) verbundenen Antrieb (Kolben-Zylinder-Einheit) (17) verschiebbar
und in der Wechselposition W gegen eine zweite Kassette (13) austauschbar ist, wobei
die Kassetten (13) mit zur Aufnahme der Werkzeugsätze (12) dienenden U-förmigen Öffnungen
(27) nach oben versehen und durch ein in die Öffnung (27) einsetzbares Riegelstück
(14) verschließbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Riegelstück (14) in der Lotrechten zur Pressenachse durch einen Antrieb (24)
beweglich in einer in der oberen Führungsschiene (10) des Führungsgestells (9) befindlichen
Führungsbahn (22) angeordnet ist und sich in seiner oberen Stellung außerhalb der
Öffnung (27) der Kassette (13) und in seiner unteren Stellung innerhalb der Öffnung
(27) der in Preßposition befindlichen Kassette (13) diese verschließend befindet.
2. Strangpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassetten mit einer, einer Ringnut (33) am Matrizenhalter (32) entsprechenden,
in die untere Hälfte der Ringnut (33) eingreifenden, sich an den U-Schenkeln der Kassetten-Öffnung
(27) fortsetzenden Leiste (28) versehen sind, und daß das Riegelstück (14) mit einem
bei eingerücktem Riegelstück (14) in die obere Ringnuthälfte eingreifenden Bund (31)
versehen und an den Leisten (29) entlang der U-Schenkel der Kassettenöffnung (27)
geführt ist.
3. Strangpresse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Riegelstück (14) von zwei seitlich der Bahn eines Messerträgers (25) für ein
zum Abscheren des Preßrestes R vorgesehenes Messer (40) angeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten
(24) ein- und ausrückbar ist.
4. Strangpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Riegelstück (14) mit einer Feder (21) in einer Nut (22) senkrecht beweglich
geführt und von übergreifenden Laschen (23) gehalten ist.
1. A horizontal metal extrusion press, comprising an extrusion cylinder crosshead (1),
a counter platen (2), tie rods (3) connecting these, a moving crosshead (4) with an
extrusion ram (8), and a receiver (5) for the billet (39) to be extruded, the moving
crosshead (4) and the billet receiver (5) being movable along the press axis, and
the side of the counter platen (2) facing the extrusion cylinder crosshead (1) being
provided with a guide frame (9) which comprises an upper (10) and a lower (11) guide
rail and in which a cassette (13), receiving the tool set (12) comprising a die (34),
a die holder (32) and pressure ring(s) (36, 37), can be displaced in a horizontal
manner transversely to the press axis between an extrusion position P and a changing
position W by a drive (piston-cylinder unit) (17), connected to the guide frame (9),
and can be replaced by a second cassette (13) in the changing position W, and the
cassettes (13) being provided with U-shaped openings (27) at the top, which serve
to receive the tool sets (12), and being closable by a locking member (14) which can
be inserted into the opening (27), characterized in that the locking member (14) is arranged in a guideway (22), located in the upper guide
rail (10) of the guide frame (9), so as to be movable perpendicularly to the press
axis by a drive (24) and, in its upper position, is located outside the opening (27)
of the cassette (13) and, in its lower position, is located inside the opening (27)
of the cassette (13) in the extrusion position, thus closing the opening.
2. An extrusion press according to Claim 1, characterized in that the cassettes are provided with a bead (28) which corresponds to an annular groove
(33) on the die holder (32), engages in the lower half of the annular groove (33)
and continues on the U-arms of the cassette opening (27), and in that the locking
member (14) is provided with a collar (31), which engages in the upper half of the
annular groove when the locking member (14) is engaged, and is guided on the beads
(29) along the U-arms of the cassette opening (27).
3. An extrusion press according to Claim 1 or 2, characterized in that the locking member (14) can be engaged and disengaged by two piston-cylinder units
(24), which are arranged to the side of the track of a blade carrier (25) for a blade
(40) provided for shearing off the extrusion residue R.
4. An extrusion press according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the locking member (14) is guided by a spring (21) so as to be movable vertically
in a groove (22) and is held by overlapping cover plates (23).
1. Presse d'extrusion horizontale pour métaux, constituée d'un cadre de cylindre de presse
(1), d'un contre-cadre (2), de tirants de traction (3) reliant ceux-ci et d'un cadre
mobile (4) mobile dans l'axe de la presse avec un poinçon de presse (8) et un récepteur
(5) pour la billette (39) à presser, dont le contre-cadre (2) est pourvu sur son côté
orienté vers le cadre de cylindre de presse (1) d'un châssis de guidage (9) comportant
un rail de guidage supérieur (10) et un rail de guidage inférieur (11), une cassette
(13) recevant le jeu d'outils (12) composé par une matrice (34), un porte-matrice
(32) et une ou plusieurs bagues de pression (36, 37), pouvant être déplacée horizontalement
perpendiculairement à l'axe de la presse dans ledit châssis entre une position de
pressage P et une position de changement W par un entraînement (unité à piston-et-cylindre)
(17) relié au châssis de guidage (9), ladite cassette (13) pouvant être échangée en
position de changement W contre une seconde cassette (13), les cassettes (13) étant
pourvues d'ouvertures (27) vers le haut en forme de U servant à la réception des jeux
d'outils (12) et pouvant être fermées par un élément de verrouillage (14) susceptible
d'être mis en place à travers l'ouverture (27),
caractérisée en ce que l'élément de verrouillage (14) est agencé perpendiculairement
à l'axe de la presse en déplacement par un entraînement (24) dans une glissière (22)
située dans le rail de guidage supérieur (10) du châssis de guidage (9) et se trouve
dans sa position supérieure hors de l'ouverture (27) de la cassette (13), et dans
sa position inférieure à l'intérieur de l'ouverture (27) de la cassette (13) en position
de pressage, en refermant cette dernière.
2. Presse d'extrusion selon la revendication 1, caractérisée en ce que les cassettes
sont pourvues d'une barrette (28) qui se prolonge sur les côtés en U de l'ouverture
de cassette (27) et s'engage en correspondance d'une gorge annulaire (33) sur le porte-matrice
(32) dans la moitié inférieure de la gorge annulaire (33), et en ce que l'élément
de verrouillage (14) est pourvu d'un bourrelet (31) qui s'engage dans la moitié supérieure
de la gorge annulaire lorsque l'élément de verrouillage (14) est enfoncé, et est guidé
sur les barrettes (29) le long des côtés en U de l'ouverture de cassette (27).
3. Presse d'extrusion selon l'une ou l'autre des revendications 1 et 2, caractérisée
en ce que l'élément de verrouillage (14) peut être enfoncé et ressorti par deux unités
à piston-et-cylindre (24) agencées latéralement à côté de la glissière d'un porte-couteau
(25) pour un couteau (40) prévu pour le cisaillement du résidu de pressage R.
4. Presse d'extrusion selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en
ce que l'élément de verrouillage (14) est guidé perpendiculairement en déplacement
dans une gorge (22) avec un ressort (21), et tenu par des pattes (23) recouvrantes.