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EP 0 561 004 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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27.07.1994 Patentblatt 1994/30 |
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Anmeldetag: 14.02.1992 |
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Schlüssel für ein Schloss mit Zuhaltungen
Key for plate tumbler lock
Clef pour une serrure à gorges
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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22.09.1993 Patentblatt 1993/38 |
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Patentinhaber: BURG-WÄCHTER KG.
ALFRED LÜLING |
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D-58540 Meinerzhagen (DE) |
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Erfinder: |
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- Lüling, Harald, Dipl.-Ing.
W-5802 Wetter 2 (DE)
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Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. |
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Stresemannstrasse 15 58095 Hagen 58095 Hagen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 46 516
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DE-C- 388 377
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel und ein Chubb-Schloß mit lamellenförmigen,
bewegbar angeordneten Zuhaltungen, von denen jede mit einem Ausschnitt für den Angriff
eines Schlüsselbarts versehen ist, an dem für jede Zuhaltung einer von mehreren in
Längsrichtung des Schlüssels versetzt angeordneten Einschnitten vorgesehen ist, deren
Einschnittgründe unterschiedliche Abstände von der Schlüssellängsachse aufweisen.
[0002] Bei einem Schloß der vorgenannten Art, das in der Form eines zweitourigen Doppelbartschlosses
z.B. aus DE 36 44 999 bekannt ist, greift in jeden Schlitz des Schlüsselbarts jeweils
eine der lamellenförmigen Zuhaltungen. Nur wenn ein zu dem Schloß passender Schlüssel
verwendet wird, werden bei Schlüsseldrehung alle Zuhaltungen in eine Lage gebracht,
in der das Schloß geschlossen werden kann.
[0003] Bei den bekannten Schlössern ist der Grund jedes Einschnitts über die gesamte Schlüsselbartbreite
nach Art eines Teils eines Zylindermantels ausgebildet, dessen Mittelachse beispielsweise
die Schlüssel- oder Drehachse des Schlüssels nach seinem Einstecken in das Schloß
ist - vgl. Figur 3 -. Bei dieser Ausbildung des Einschnittgrundes tritt folgendes
Problem auf: Durch den Kontakt des Einschnitts mit der Kontur der zugeordneten Zuhaltung
entstehen dort Spuren. Da die Kante, die der Einschnittgrund mit der Schlüsselbart-Seitenfläche
bildet, einen bestimmten Abstand von der Schlüssel-Längsachse hat, beginnt diese Spur
an der Kontur der Zuhaltung stets an derselben Stelle. Für die unterschiedliche Einschnittiefen
aufweisenden benachbarten Einschnitte beginnt diese Spur an anderen Stellen. Die Spuren
können zum Öffnen des Schlosses durch Manipulation ausgewertet werden.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Schlüssel zu schaffen, bei dem die Einschnitte in dem Schlüsselbart so ausgestaltet
sind, daß sie an den Zuhaltungen willkürlich wählbare Spuren hinterlassen. Gemäß der
Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Schlüssel der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der, in der Schlüsselbart-Mittelebene gemessene, Abstand zwischen Schlüssel-Längsachse
und Einschnittgrund der zugeordneten Zuhaltung angepaßt ist, daß der Einschnittgrund
zu den Seitenwänden des Schlüsselbarts mit geneigten Flächen ausgeführt ist, und daß
der Winkel zwischen jeder geneigten Fläche und der Seitenwand größer als 90° ist.
[0005] Bei der Erfindung haben die Kanten, die zwischen den Schlüsselbart-Seitenwänden einerseits
und den Einschnittgründen andererseits gebildet sind, also die Kanten, von denen jede
zuerst mit der Kontur der zugehörigen Zuhaltung in Anlage kommt, durch die Wahl der
Neigung der geneigten Flächen einen willkürlich festlegbaren Abstand von der Schlüssel-Längsachse.
An den Zuhaltungen beginnt also die Spur auf der Kontur an einer Stelle, die keinen
Rückschluß auf die für das Schwenken der Zuhaltung notwendige Tiefe des Einschnitts
zuläßt. Die Kante ist nämlich nur insoweit abhängig davon, wie tief der Einschnitt
in dem Schlüsselbart ist, als die Kante einen geringeren Abstand von der Schlüssel-Längsachse
hat als der Einschnittgrund. Um wieviel der Abstand geringer ist, ist durch die Neigung
der Flächen wählbar. Der für das ordnungsgemäße Funktionieren des Schlosses mit den
schwenkbaren Zuhaltungen notwendige unterschiedliche Abstand der einzelnen Einschnittgründe
von der Schlüssel-Längsachse - oder auch die unterschiedliche Tiefe jedes Einschnitts
- wird erst im Mittelbereich jedes Einschnitts realisiert. Eine Manipulation des Schlosses
unter Zuhilfenahme der Spuren an den Konturen der Zuhaltungen ist nicht möglich.
[0006] Durch die Kanten, die durch die die Einschnitte begrenzenden Ränder entstehen, werden
weitere Spuren, jetzt in die Seitenwände der Zuhaltungen im Abstand von deren Kontur
eingebracht. Auch diese Spuren können zur Manipulation an Schlössern der genannten
Art verwendet werden. In Weiterbildung der Erfindung sind solche Manipulationen ausgeschlossen
dadurch, daß in mindestens einer der senkrecht zur Schlüssellängsachse und senkrecht
zur Seitenwand des Schlüsselbarts liegenden Seitenwände eines der Einschnitte eine
Täuschungskante in der Form eines parallel zum Einschnittgrund verlaufenden Absatzes
vorgesehen ist. Diese Täuschungskante verursacht durch ihren Vorsprung anstelle des
vorstehend beschriebenen Randes an einem Einschnitt auf der zugeordneten Seitenfläche
der Zuhaltung eine Spur. Diese täuscht eine andere, nämlich eine geringere, Einschnittiefe
vor als sie tatsächlich vorhanden ist. Der Versuch einer Manipulation auf der Basis
dieser Spur muß folglich scheitern.
[0007] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen
beschrieben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- unmaßstäblich die Ansicht eines Doppelbartschlosses von seiner Deckplatte aus;
- Figur 2
- die Ansicht des Doppelbartschlosses bei abgenommener Deckplatte;
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 2 mit dem Ausschnitt aus einer Zuhaltung und
zugeordnetem Schlüsselbart, der Einschnitte nach dem Stand der Technik aufweist;
- Figur 4
- eine Figur 3 entsprechende Darstellung mit Einschnitten nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Figur 5
- eine Seitenansicht des in Figur 2 dargestellten Doppelbartschlosses;
- Figur 6
- die Ansicht eines Schlüssels;
- Figur 7
- in vergrößerter Darstellung den Schlüsselbart des in Figur 6 dargestellten Schlüssels;
- Figur 8
- die Ansicht einer der Zuhaltungen;
- Figur 9
- die Ansicht der Schaltzuhaltung.
[0008] Als Ausführungsbeispiel ist ein zweitouriges Doppelbartschloß gewählt. Das Doppelbartschloß
weist eine Grundplatte 1 auf. An der Grundplatte 1 ist ein Schloßriegel 2 geführt.
An dem Riegel 2 ist ein Tourstift 3 befestigt. An dem Riegel 2 sind außerdem lamellenförmige
Zuhaltungen 4 überscherend schwenkbar angeordnet. Symmetrisch zwischen den Zuhaltungen
4 ist eine Schaltzuhaltung 5 ebenfalls überscherend schwenkbar an dem Riegel 2 angeordnet.
Auf der der Grundplatte 1 abgewandten Seite der Zuhaltungen 4 ist eine Deckplatte
6 vorgesehen. Die Deckplatte 6 ist mit der Grundplatte 1 verbunden und auf Abstand
gehalten. Das Doppelbartschloß ist betätigt mittels eines Schlüssels 8.
[0009] Die vorstehend genannten Bestandteile des Schlosses sind im einzelnen in DE 36 44
999 beschrieben. Soweit nachfolgend nichts weiter ausgeführt ist, wird auf diese Beschreibung
Bezug genommen.
[0010] Die Grundplatte 1 ist eine rechteckige Platte. In ihrer Längsmittelachse bewegt sich
der Riegel 2. In der Längsmittelachse etwa mittig zwischen den Stirnseiten ist ein
Schlüsseldorn 13 befestigt. Auf ihn wird der Schlüssel 8 gesteckt. Um einen in der
Längsmittelachse der Grundplatte 1 im Bereich einer ihrer Stirnseiten angeordneten
Bolzen 15 sind die Zuhaltungen 4 und die Schaltzuhaltung 5 schwenkbar.
[0011] Der Schloßriegel 2 weist in seiner Längsmittelachse eine geschlossene Ausnehmung
21 auf. An der dem Riegelanfang zugewandten Seite ist die Ausnehmung 21 als Führungsschlitz
22 ausgebildet, der von dem Bolzen 15 durchsetzt ist, um den die Zuhaltungen 4 und
die Schaltzuhaltung 5 schwenkbar sind. Bei geschlossenem Riegel 2 liegt der Bolzen
15 am Ende des Führungsschlitzes 22 an. Im Anschluß daran ist auf der dem Riegelende
zugewandten Seite die Ausnehmung 21 verbreitert. Im verbreiterten Teil sind auf derselben
Seite der Ausnehmung 21 zwei Einschnitte 23 im Abstand voneinander vorgesehen. Die
Einschnitte 23 haben rechteckige Grundform. Im Anschluß an die rechteckige Grundform
gehen im Winkel Kanten 24,25 ab, von denen die Kanten 24 nacheinander beim Öffnen
- Drehen des Schlüssels 8 im Uhrzeigersinn -, die Kanten 25 beim Schließen - Drehen
im Gegenuhrzeigersinn - des Schlosses beaufschlagt sind. In die Einschnitte 23 greift
der Schlüssel 8 mit seinen am äußersten Ende vorgesehenen, spiegelsymmetrisch angeordneten
Doppelbartteilen. Die beiden Einschnitte 23 sind notwendig, um das Doppelbartschloß
zweitourig schließen zu können. An dem Riegel 2 ist außerdem auf der dem Riegelende
zugewandten Seite der Tourstift 3 befestigt.
[0012] Der Tourstift 3 ist U-förmig ausgebildet. Sein Mittelteil 31 und seine Schenkel 32,33
sind im Querschnitt rechteckig. Der dem Riegelende zugewandte Schenkel 32 des Tourstifts
3 ist stärker ausgeführt als der andere Schenkel 33. Der Schenkel 33 ist auf seiner
dem Schenkel 32 abgewandten Seite zusätzlich ausgenommen. Die Ausnehmung 35 hat eine
Form, die der Krümmung des jeweils benachbarten Teils der Zuhaltungen 4 angepaßt ist.
[0013] Der Schlüssel 8 weist einen Halm 81 auf. An seinem einen Ende ist ein Bart in der
Form eines an diametral sich gegenüberliegenden Seiten angeodneten Doppelbarts 82
angeformt. In diesem Bereich ist der Halm 81 hohl ausgeführt, damit der Schlüssel
8 auf den Schlüsseldorn 13 gesteckt werden kann. Am freien Ende des Doppelbarts 82
sind diejenigen Teile 83 angeordnet, die in die Einschnitte 23 des Riegels 2 eingreifen.
Diese Teile 83 des Doppelbarts 82 haben von der Mitteachse des Halms 81 den gleichen
Abstand; sie sind im wesentlichen so breit wie der Riegel 2 dick ist. Im Anschluß
an die Teile 83 sind an dem Doppelbart Teile 84 angeordnet, die mit den Zuhaltungen
4 zusammenwirken. Im Ausführungsbeispiel, bei dem acht Zuhaltungen 4 vorgesehen sind,
sind acht Teile 84 vorgesehen. Die in Längsrichtung des Halms 81 aufeinanderfolgenden
Teile 84 haben zumindest einen anderen Abstand von der Längsachse des Halms 81 als
die unmittelbar benachbarten Teile. Zueinandergehörende Teile 84, das sind Teile,
die sich diametral gegenüberliegen, haben von Außenkante zu Außenkante den gleichen
Abstand wie die benachbarten Teile, die einer anderen Zuhaltung 4 zugeordnet sind.
Die Breite jedes Teils 84 ist im wesentlichen gleich der Dicke einer der Zuhaltungen
4. Die zwischengefügte Schaltzuhaltung 5 ist zu berücksichtigen. An der dem Doppelbart
82 entgegengesetzten Seite des Halms 81 ist eine Griffplatte 85 angeformt.
[0014] Der Grund 86 jedes Einschnitts 87 ist nicht - wie beim Stand der Technik, vgl. Figur
3 - nach Art eines Teils einer Zylinderfläche ausgeführt, die die gesamte Schlüsselbart-Breite
aufweist, sondern nur - vgl. Figur 4 - in der Längsmittelebene des Doppelbarts 82
vorhanden. Zu den Seitenwänden 88 des Doppelbarts 82 sind geneigte Flächen 89 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel sind ebene Flächen 89 vorgesehen. Die zu einer Gruppe von Einschnitten
87 gehörenden Flächen 89 treffen sich an einer Kante 91, die zwischen den Flächen
89 und der zugehörigen Seitenwand 88 gebildet ist. Im Ausführungsbeispiel hat diese
Kante 91 für alle zueinandergehörenden Einschnitte 87 von der Längsmittelachse des
Schlüsselbarts denselben Abstand. Das muß nicht sein. Vielmehr können die Flächen
89 paarweise oder auch einzeln die Kante 91 mit der Seitenwand 88 bilden. In jedem
Fall ist gewährleistet, daß jede Kante 91 unabhängig von der unterschiedlichen - der
zugeordneten Zuhaltung 4 angepaßten - Tiefe des Einschnitts 87 oder unterschiedlich
großem Abstand des Einschnittgrunds 86 von der Schlüsselbart-Längsachse an der Kontur
- dem Ausschnitt - 42 der Zuhaltung 4 eine Spur mit willkürlichem Beginn und Ende
hinterläßt, die keinen Rückschluß auf die Tiefe des Einschnitts 87 zuläßt. Im Ausführungsbeispiel
ist jeder Einschnittgrund 86 im Querschnitt nach Art eines Trapezes ausgebildet, wobei
alle Trapeze die gleichen Grundseiten aufweisen und das Trapez mit der von der Schlüsselbart-Längsachse
am weitesten entfernt angeordneten Einschnittgrund 86 die größte Höhe aufweist. Andere
Querschnitte sind möglich.
[0015] An mindestens einer der Seitenwände - vgl. Figur 7 - der Einschnitte 87 ist eine
Täuschungskante 92 vorgesehen. Jede der Täuschungskanten 92 ist wie folgt gebildet:
Einer der Einschnitte hat als erster Einschnitt 93 an jeder Seite einen der Einschnitte
87 als nächstliegenden zweiten Einschnitt und einen daneben liegenden dritten Einschnitt.
Der Abstand zwischen dem Einschnittgrund und der Schlüssellängsachse des ersten Einschnitts
93 ist größer als der des zweiten Einschnitts und kleiner als der des dritten Einschnitts.
Die Seitenwand zwischen dem zweiten und dem dritten Einschnitt weist die Täuschungskante
92 auf. Die Täuschungskante 92 hat die Form eines parallel zum Einschnittgrund 86
verlaufenden Absatzes. Ihr Abstand zur Schlüssellängsachse ist gleich dem Abstand
vom Einschnittgrund zur Schlüssellängsachse des ersten Einschnitts 93. Auf diese Weise
wird an der Seitenfläche der Zuhaltung 4, die in den Einschnitt 87 eingreift, der
die Täuschungskante 92 aufweist, eine Spur hinterlassen, die eine Einschnittiefe vortäuscht,
wie sie tatsächlich nicht vorhanden ist.
[0016] Jede Zuhaltung 4 ist in dem dem Riegelende zugewandten Bereich in der Ansicht im
wesentlichen rechteckig, in dem dem Riegelanfang zugewandten Bereich trapezförmig
ausgebildet. An ihrer schmalsten Stelle weist die Zuhaltung 4 eine Öffnung 41 auf,
mit der sie auf den Bolzen 15 der Grundplatte 1 gesteckt und um diesen schwenkbar
gelagert ist. In dem den Übergang vom rechteckigen in den trapezförmigen Bereich bildenden
Mittelteil 43 weist jede Zuhaltung 4 einen geschlossenen Ausschnitt 42 mit einer Kontur
48 für den Angriff des zugehörigen Teils 84 des Doppelbarts 82 auf. Die Ausschnitte
42 sind von dem Schlüsseldorn 13 durchsetzt. In den Ausschnitten 42 der Zuhaltungen
4 ist der Doppelbart 82 des Schlüssels 8 um den Schlüsseldorn 13 drehbar. Dabei sind
diametral gegenüberliegende Teile 84 des Doppelbarts 82 dem Ausschnitt 42 jeweils
einer der Zuhaltungen zugeordnet. Bei unterschiedlichem Abstand der einzelnen Teile
84, und zwar der Einschnittgründe 86, von der Mittelachse des Halms 81 ist die Summe
der Abstände diametral gegenüberliegender Teile 84/gegenüberliegender Einschnittgründe
86 stets gleich. Auch alle Ausschnitte 42 der Zuhaltungen 4 sind gleich. Ihr Mittelteil
43 hat ein lichtes Maß gleich dem Außenabstand zueinandergehörender Schlüsselbartteile
84. Beim Drehen des Schlüssels 8 schleifen die Einschnittgründe 86 entlang den Konturen
48 und schwenken die zugeordneten Zuhaltungen 4 im wesentlichen proportional dem Abstand
des zugeordneten, gerade an der Kontur 48 anliegenden Einschnittgrundes 86 von der
Schlüssel-Längsachse.
[0017] Am Riegelende weist jede Zuhaltung 4 einen Durchgangsschlitz 44 für den Tourstift
3 auf. Jeder Durchgangsschlitz 44 ist von zwei in Längsrichtung der Zuhaltung 4 verlaufenden,
in Schwenkrichtung gegeneinander versetzten Teilschlitzen 45,46 sowie einem zwischen
den Teilschlitzen 45,46 angeordneten Querschlitz 47 gebildet. Der Querschlitz 47 ist
als Teil eines Kreisrings ausgebildet. Der Kreishalbmesser ist gleich dem Abstand
des Querschlitzes 47 von der Öffnung 41. Die Querschlitze 47 aller Zuhaltungen 4 sind
deckungsgleich angeordnet. Die Teilschlitze 45,46 weist jede Zuhaltung 4 bezogen auf
ihre Längsmittelachse in etwa entgegengesetzt gleichem, von den Abständen der anderen
Zuhaltungen verschiedenen Abstand auf. Der Abstand ist abhängig von dem Abstand der
zugeordneten Teile 84 des Doppelbarts 82 an dem Schlüssel 8. Im übrigen sind die Zuhaltungen
8 deckungsgleich ausgebildet. Die Teile 84 des Doppelbarts 82 und die Durchgangsschlitze
44 der Zuhaltungen 4 sind so aufeinander abgestimmt, daß beim ersten Teil des Schließvorgangs
die Zuhaltungen 4 in eine Lage geschwenkt sind, in der die Teilschlitze 45 deckungsgleich
sind; beim zweiten Teil des Schließvorgangs die Teilschlitze 46. Der Schenkel 33 des
Tourstifts 3 kann also den Durchgangsschlitz 44 durchwandern; der Riegel 2 geschlossen
werden.
[0018] Zwischen den Zuhaltungen 4 ist die Schaltzuhaltung 5 vorgesehen. Auch die Schaltzuhaltung
5 weist eine Öffnung 51 auf, mit der sie auf den Bolzen 15 als Schwenkachse gesteckt
ist. Ihr mittlerer Ausschnitt 52 ist lediglich im Bereich der Oberkante so ausgeführt
wie die Ausschnitte 42 in den Zuhaltungen 4, damit die Schaltzuhaltung 5 in eine Lage
geschwenkt werden kann, in der der Tourstift 3 einen Durchgangsschlitz 54 passieren
und in den Bereich einer verhältnismäßig großen Öffnung 55 gelangen kann. Die Schaltzuhaltung
5 ist an beiden Seiten mit über die Zuhaltungen 4 ragenden Bolzen 56 versehen. An
den Bolzen 56 greift eine an der Deckplatte 6 abgestützte, in Richtung der Zuhaltungen
4 wirkende Feder an. Die Feder gewährleistet, daß in der Schließstellung sowohl die
Schaltzuhaltung 5 als auch die Zuhaltungen 4 in einer Lage angeordnet sind, in der
der Schlüssel 8 in die Ausschnitte 42,52 eingeführt werden kann.
[0019] Die Erfindung ist nicht nur anwendbar bei Chubb-Schlössern, die schwenkbare Zuhaltungen
aufweisen, sondern auch bei solchen mit linear bewegbaren Zuhaltungen. Der Schlüsselbart
kann als einfacher oder als Doppelbart ausgeführt, das Schloß ein ein- oder mehrtouriges
Schloß sein.
1. Schlüssel und Chubb-Schloß mit lamellenförmigen, bewegbar angeordneten Zuhaltungen
(4), von denen jede mit einem Ausschnitt (42) für den Angriff eines Schlüsselbarts
(82) versehen ist, an dem für jede Zuhaltung (4) einer von mehreren in Längsrichtung
des Schlüssels (8) versetzt angeordneten Einschnitten (87,93) vorgesehen ist, deren
Einschnittgründe (86) unterschiedliche Abstände von der Schlüssellängsachse aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß der, in der Schlüsselbartmittelebene gemessene, Abstand
zwischen Schlüssellängsachse und Einschnittgrund (86) der zugeordneten Zuhaltung (4)
angepaßt ist, daß der Einschnittgrund (86) zu den Seitenwänden (88) des Schlüsselbarts
(82) mit geneigten Flächen (89) ausgeführt ist, und daß der Winkel zwischen jeder
geneigten Fläche (89) und der Seitenwand (88) größer als 90° ist.
2. Schlüssel und Chubb-Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geneigten
Flächen (89) im Bereich der Seitenwände (88) des Schlüsselbarts (82) in demselben
Abstand von der Schlüssellängsachse enden wie die Flächen benachbarter Einschnitte
(87).
3. Schlüssel und Chubb-Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Einschnittgrund (86) im Querschnitt nach Art eines Trapezes ausgebildet ist, wobei
alle Trapeze die gleichen Grundseiten aufweisen und das Trapez mit dem von der Schlüssellängsachse
am weitesten entfernt angeordneten Einschnittgrund (86) die größte Höhe aufweist.
4. Schlüssel und Chubb-Schloß nach Anspruch 1 wobei das Chubb-Schloß ein mehrtouriges
Doppelbartschloß ist, in dem eine Grundplatte (1) mit einem Schwenkbolzen (15) und
einem Schlüsseldorn (13) vorgesehen, ein mit einem Tourstift (3) versehener Riegel
(2) geführt und die lamellenförmigen Zuhaltungen (4) überscherend um den Schwenkbolzen
(15) schwenkbar angeordnet sind, von denen jede am Riegelende mit einem Durchgangsschlitz
(44) für den Tourstift (3) und im wesentlichen mittig mit dem Ausschnitt (42) für
den Angriff des Doppelbarts versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem der
beiden Schlüsselbärte (82) zwei Gruppen von Einschnitten (87) vorgesehen sind, von
denen jeweils die geneigten Flächen (89) in demselben Abstand von der Schlüssellängsachse
enden, die beiden Abstände unterschiedlich groß sind und die Flächen (89) mit dem
größeren Abstand in dem einen Schlüsselbart denen mit dem kleineren Abstand in dem
anderen Schlüsselbart zugeordnet sind.
5. Schlüssel und Chubb-Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einer der senkrecht zur Schlüssellängsachse und senkrecht zur Seitenwand
(88) des Schlüsselbarts (82) liegenden Seitenwände eines der Einschnitte (87) eine
Täuschungskante (92) in der Form eines parallel zum Einschnittgrund (86) verlaufenden
Absatzes vorgesehen ist.
6. Schlüssel und Chubb-Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster
Einschnitt (93) an jeder Seite einen nächstliegenden zweiten Einschnitt (87) und einen
daneben liegenden dritten Einschnitt aufweist, daß der Abstand zwischen dem Einschnittgrund
und der Schlüssellängsachse des ersten Einschnitts (93) größer ist als der entsprechende
Abstand des zweiten Einschnitts (87) und kleiner als der entsprechende Abstand des
dritten Einschnitts, und daß die Seitenwand zwischen dem zweiten und dem dritten Einschnitt
eine Täuschungskante (92) aufweist, deren Abstand zur Schlüssellängsachse gleich dem
Abstand vom Einschnittgrund zur Schlüssellängsachse des ersten Einschnitts (93) ist.
1. Key and Chubb lock, having movably disposed, lamellar tumblers (4), each of which
is provided with a cutout (42) to be acted upon by a key bit (82), on which is provided
a plurality of wards (87, 93), one for each tumbler (4), which are disposed offset
in a longitudinal direction of the key (8) and whose ward bases (86) are at differing
distances from the key longitudinal axis, characterized in that the distance, measured
in the centre plane of the key bit, between key longitudinal axis and ward base (86)
is adapted to the associated tumbler (4), that the ward base (86) is constructed with
inclined faces (89) relative to the side walls (88) of the key bit (82), and that
the angle between each inclined face (89) and the side wall (88) is greater than 90°.
2. Key and Chubb lock according to claim 1, characterized in that the inclined faces
(89) in the region of the side walls (88) of the key bit (82) terminate at the same
distance from the key longitudinal axis as the faces of adjacent wards (87).
3. Key and Chubb lock according to claim 1 or 2, characterized in that each ward base
(86) in cross-section is formed in the manner of a trapezium, all of the trapezia
having the same base sides and the trapezium with the ward base (86) most remote from
the key longitudinal axis having the greatest height.
4. Key and Chubb lock according to claim 1, wherein the Chubb lock is a multi-turn double-beard
lock, in which a back plate (1) is provided with a swivel pin (15) and a key mandrel
(13), a bolt (2) provided with a turning pin (3) is guided and the lamellar tumblers
(4) are disposed rotatably about the swivel pin (15) so as to cut across one another,
each of the tumblers being provided at the bolt end with a through slot (44) for the
turning pin (13) and substantially centrally with the cutout (42) to be acted upon
by the double bit, characterized in that in each of the two key bits (82) two groups
of wards (87) are provided, the inclined faces (89) of each of which terminate at
the same distance from the key longitudinal axis, the two distances differ in size
and the faces (89) at the greater distance in the one key bit are associated with
those at the smaller distance in the other key bit.
5. Key and Chubb lock according to one of claims 1 to 4, characterized in that, in at
least one of the side walls of one of the wards (87) lying at right angles to the
key longitudinal axis and at right angles to the side wall (88) of the key bit (82),
a decoy edge (92) is provided in the form of a shoulder extending parallel to the
ward base (86).
6. Key and Chubb lock according to claim 5, characterized in that a first ward (93) has
on each side an adjacent second ward (87) and, adjacent thereto, a third ward, that
the distance between the ward base and the key longitudinal axis of the first ward
(93) is greater than the corresponding distance of the second ward (87) and smaller
than the corresponding distance of the third ward, and that the side wall between
the second and third ward has a decoy edge (92), whose distance from the key longitudinal
axis is equal to the distance from the ward base to the key longitudinal axis of the
first ward (93).
1. Clef et serrure à gorges avec des gâchettes (4) en forme de lamelles mobiles dont
chacune présente une découpure (42) pour l'entaille d'un panneton (82) sur lequel
est prévue pour chaque gâchette (4) une parmi plusieurs entailles (87, 93) décalées
dans le sens longitudinal de la clef (8), dont les fonds d'entailles (86) se situent
à des distances variables par rapport à l'axe longitudinal de la clef, caractérisées en ce que la distance entre l'axe longitudinal de la clef et le fond d'entaille (86), mesurée
dans le plan médian du panneton, est adaptée à la gâchette (4) associée, que le fond
d'entaille (86) présente des surfaces (89) inclinées par rapport aux parois latérales
(88) du panneton (82), et que l'angle entre chaque surface inclinée (89) et la paroi
latérale (88) est supérieur à 90°.
2. Clef et serrure à gorges selon la revendication 1, caractérisées en ce que, dans la
région des parois latérales (88) du panneton (82), les surfaces inclinées (89) se
trouvent à la même distance de l'axe longitudinal de la clef que les surfaces d'entailles
voisines (87).
3. Clef et serrure à gorges selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisées en ce
que chaque fond d'entaille (86) présente une section transversale en forme de trapèze,
tous les trapèzes ayant les mêmes bases, et le trapèze dont le fond d'entaille (86)
est le plus éloigné de l'axe longitudinal de la clef présentant la hauteur la plus
grande.
4. Clef et serrure à gorges selon la revendication 1, la serrure à gorges étant une serrure
à double panneton à plusieurs tours, dans laquelle est prévue une plaque de base (1)
avec un boulon pivotant (15) et un chevillet (13), dans laquelle est guidé un pêne
(2) muni d'une cheville tournante (3), et dans laquelle les gâchettes (4) en forme
de lamelles sont montées de façon à pouvoir tourner les unes au-dessus des autres
autour du boulon pivotant (15) et dont chacune est munie à l'extrémité du pêne d'une
fente de passage (44) pour la cheville tournante (3) et, sensiblement au milieu, de
la découpure (42) pour l'entaille du double panneton, caractérisées en ce que dans
chacun des deux pannetons (82) sont prévus deux groupes d'entailles (87) dont les
surfaces inclinées (89) se terminent respectivement à la même distance de l'axe longitudinal
de la clef, que les deux distances sont différentes, et que les surfaces (89) avec
la distance plus grande dans l'un des pannetons sont associées aux surfaces avec la
distance plus faible dans l'autre panneton.
5. Clef et serrure à gorges selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisées en ce
que dans au moins l'une des parois latérales de l'une des entailles (87) orientées
perpendiculairement à l'axe longitudinal de la clef et à la paroi latérale (88) du
panneton (82), est prévue une fausse arête (92) sous la forme d'un épaulement s'étendant
parallèlement au fond d'entaille (86).
6. Clef et serrure à gorges selon la revendication 5, caractérisées en ce qu'une première
entaille (93) présente sur chaque côté une seconde entaille (87) voisine et une troisième
entaille située à côté de celle-ci, que la distance entre le fond d'entaille et l'axe
longitudinal de la clef de la première entaille (93) est plus grande que la distance
correspondante de la seconde entaille (87) et plus petite que la distance correspondante
de la troisième entaille, et que la paroi latérale présente, entre les seconde et
troisième entailles, une fausse arête (92) dont la distance par rapport à l'axe longitudinal
de la clef est égale à la distance entre le fond d'entaille et l'axe longitudinal
de la clef de la première entaille (93).