[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Herstellen eines
Vlieses mit Wirrfaserlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 13.
[0002] Aus der US-A-75906 ist es bei einer Karde bekannt, zwecks Vergleichmäßigung der Faserverteilung
auf dem Tambour die Wenderwalzen einer Arbeiter-Wenderpaarung in einer zu der Walzenachse
des Tambours parallelen Richtung oszillieren zu lassen. Die oszillierenden Wenderwalzen
haben die Aufgabe, örtlich auftretende Faserverdickungen über die Breite des Tambours
zu verteilen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Arbeiter-Wenderwalzen das Fasermaterial
nicht in seiner Gesamtheit von der Tambouroberfläche aufnehmen, sondern nur die abstehenden
nicht kardierten Fasern.
[0003] Die Arbeiter-Wenderwalzen wirken nur mit dem Tambour zusammen und sind nicht für
die Wirrvliesbildung geeignet.
[0004] Aus der DE-A-88 43 07 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Flors mit Wirrfaserlage bekannt, bei dem eine Dofferwalze mit einem Tambour zusammenwirkt
und auf dem Umfang der Dofferwalze die hervorstehenden Fasern und ein Teil der in
der Garnitur befindlichen Fasern quer gebürstet werden. Abgesehen davon, daß das Bürsten
nicht kontinuierlich erfolgt, hat die bekannte Vorgehensweise den Nachteil, lediglich
eine Querlage an der Oberfläche des Vlieses zu erzeugen, da die Bürste nur die Oberfläche
des Vlieses erfaßt. Es ergibt sich daher keine echte Wirrlage des Vlieses. Wie aus
der DE-A-88 43 07 ferner zu entnehmen ist, ist auch vorgeschlagen worden, die Dofferwalze
hin und her zu bewegen. Es hat sich aber gezeigt, daß durch diese Maßnahme infolge
der Geschwindigkeit des Tambours kein Wirrvlies erzeugt wird.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Herstellen eines Vlieses mit Wirrfaserlage
zu schaffen, mit denen ein Vlies herstellbar ist, dessen Wirrlage besser steuerbar
ist, wobei das Vlies eine erhöhte Querfestigkeit aufweist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 13.
[0007] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß die Fasern während der Übergabe
von einer Walze auf die nächstfolgende in Längsrichtung der Walzenachsen oszillierende
Garniturwalze quer bewegt werden, so daß ein erheblicher Anteil der Fasern in unterschiedlichen,
von der Längsorientierung abweichenden Lagen auf die nächste Walze übertragen werden.
Dabei werden alle Fasern beim Übergang von einer Walze zur nachfolgenden durch die
Oszillation der Garniturwalze in ihrer Richtung beeinflußt. Durch Beeinflussung der
Oszillation kann der Anteil der Fasern in Querlage gesteuert werden, wobei zwecks
Erhöhung der Querfestigkeit ein Verhältnis der Querorientierung zur Längsorientierung
der Fasern bis zu 1:1 erzielbar ist.
[0008] An jeder oszillierenden Garniturwalze ergeben sich zwei Wirkstellen, und zwar an
der Faserübernahmestelle von der vorhergehenden Walze und an der Faserabgabestelle
zur nachfolgenden Walze, so daß das Vlies einem zweifachen Wirrvliesbildungsvorgang
unterworfen ist. Der Wirrvliesbildungsvorgang wird an diesen Wirkstellen noch durch
den Umstand unterstützt, daß das Vlies bei der Übergabe gewendet wird, d.h., die Unterseite
des Vlieses auf der vorhergehenden Walze wird zur Oberseite des Vlieses auf der nachfolgenden
Walze.
[0009] Die Walzenanordnung kann aus einer Dofferwalze, einer Wirrwalze oder einer Kombination
aus einer Wirrwalze und einer nachfolgenden Dofferwalze bestehen.
[0010] Vorzugsweise ist die mindestens eine Garniturwalze der Walzeneinrichtung auf einem
parallel zu den Walzenachsen verlaufenden Schlitten verschiebbar. Die auf Schlitten
bewegbaren Garniturwalzen ermöglichen es in vorteilhafter Weise, die Garniturwalzen
präzise zu führen und den gegenseitigen Abstand der Walzen konstant zu halten.
[0011] Dabei ist es auch möglich, mehrere Garniturwalzen auf separaten Schlitten oder auf
gemeinsamen Schlitten vorzusehen.
[0012] Vorzugsweise oszilliert die in Vliesdurchlaufrichtung letzte Garniturwalze der Walzeneinrichtung
vor der Vliesabnahmeeinrichtung. Die Wirrvliesbildung ist am effektivsten, wenn die
mindestens eine oszillierende Garniturwalze am Ende des Vliesbildungsprozesses angeordnet
wird.
[0013] Die Walzen der Walzeneinrichtung weisen bevorzugt eine geringere Umfangsgeschwindigkeit
auf als die Walzen der Walzenanordnung. Durch die langsamere Umfangsgeschwindigkeit
entsteht bei der Übergabe des Vlieses auf die langsamere Walze ein Staucheffekt, der
die Wirrlage des Vlieses begünstigt.
[0014] Vorzugsweise bestehen die Garniturwalzen aus Stauchwalzen, die aufgrund ihrer speziellen
Garnituren die Wirrvliesbildung unterstützen. Die Walzeneinrichtung kann mehrere Garniturwalzen
aufweisen, von denen mindestens zwei gegenläufig oszillieren. Die gegenläufig oszillierenden
Garniturwalzen verstärken den Effekt der Wirrvliesbildung.
[0015] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel mit zwei oszillierenden Garniturwalzen,
- Fig. 3
- das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 in Draufsicht,
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer oszillierenden und einer feststehenden Garniturwalze,
- Fig. 5
- ein viertes Ausführungsbeispiel mit einer einzigen oszillierenden Garniturwalze,
- Fig. 6
- ein fünftes Ausführungsbeispiel mit einer vor der Vliesabnahmevorrichtung angeordneten
oszillierenden Garniturwalze,
- Fig. 7
- eine sechstes Ausführungsbeispiel mit vier Garniturwalzen,
- Fig. 8
- ein siebtes Ausführungsbeispiel mit zwei oszillierenden mit der Dofferwalze im Eingriff
stehenden Garniturwalzen.
- Fig. 9
- ein achtes Ausführungsbeispiel mit Teilung des Faserstroms, und
- Fig. 10
- ein neuntes Ausführungsbeispiel mit Teilung des Faserstroms.
[0017] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zum Herstellen eines Vlieses mit
Wirrfaserlage, besteht im wesentlichen aus einer mit Garnituren versehenen Haupttrommel
1 mit Tambourfunktion, der mehrere Walzen vorgeschaltet sein können, einer mit der
Haupttrommel 1 zusammenwirkenden Walzenanordnung 8, nämlich eine mit Garnituren versehene
Dofferwalze 2, einer Walzeneinrichtung 4 zum Erzeugen der Wirrfaserlage, bestehend
aus zwei Garniturwalzen 10,12 die gegensinnig rotierend auf einem gemeinsamen Schlitten
22 gelagert sind, sowie aus einer Vliesabnahmeeinrichtung 6, die zwei Abnahmewalzen
7,9 aufweist.
[0018] Die Walzenanordnung 8 kann bei allen Ausführungsbeispielen auch allein aus einer
Wirrwalze 3 oder einer Kombination aus einer Wirrwalze 3 und einer nachfolgenden Dofferwalze
2 bestehen. Als Garniturwalzen können bei allen Ausführungsbeispielen bevorzugt Stauchwalzen
eingesetzt werden.
[0019] Die Dofferwalze 2 übernimmt die Fasern von der Haupttrommel 1 und überträgt diese
auf die gegensinnig rotierende erste Garniturwalze 10. Die Garniturwalze 10 ist mit
der zweiten Garniturwalze 12 auf einem gemeinsamen Schlitten 22 gelagert, der parallel
zu den Achsen aller Walzen in einer horizontalen Ebene hin und her um einen einstellbaren
Hub schwingen kann. Es ergeben sich dadurch zwei Wirkstellen 18,19 der Wirrvliesbildung,
und zwar jeweils an den Übergabestellen zwischen den feststehenden Walzen zu den oszillierenden
Walzen und umgekehrt. Die erste Wirkstelle 18 befindet sich also zwischen der Dofferwalze
2 und der ersten Garniturwalze 10, während die zweite Wirkstelle 19 sich zwischen
der zweiten Garniturwalze 12 und der ersten Abnahmewalze 7 befindet.
[0020] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt eine Walzeneinrichtung 8 mit zwei separat
oszillierenden Garniturwalzen 10,12 mit insgesamt drei Wirkstellen 18,19,20. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ergibt sich also eine weitere Wirkstelle 19 zwischen den oszillierenden
Garniturwalzen 10,12. Der Wirrvliesbildungseffekt kann bei diesem Ausführungsbeispiel
dadurch intensiviert werden, daß die beiden Garniturwalzen 10,12 gegenläufig oszillieren.
Möglich ist auch ein Oszillieren der beiden Garniturwalzen 10,12 mit unterschiedlicher
Frequenz.
[0021] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt von Fig. 2 in Draufsicht. Beide Garniturwalzen 10,12
sind zur gleichen Seite um den gleichen Betrag ausgelenkt. Mit gestrichelten Linien
ist die jeweils andere, zur anderen Seite ausgelenkte Position angedeutet. Wie aus
Fig. 3 ersichtlich, können sowohl die Garniturwalzen 10,12 als auch die Abnahmewalzen
7,9 in etwa um die Breite des Hubes der oszillierenden Bewegung breiter sein als die
vorgeordneten Walzen.
[0022] Fig. 4 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel mit einer oszillierenden Garniturwalze
10 und einer feststehenden Garniturwalze 12. Die erste Wirkstelle 18 ergibt sich zwischen
der Dofferwalze 2 und der oszillierenden Garniturwalze 10 und die zweite Wirkstelle
19 zwischen der oszillierenden Garniturwalze 10 und der feststehenden Garniturwalze
12.
[0023] Das in Fig. 5 schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Walzeneinrichtung
4 mit einer einzigen Garniturwalze 10, die beweglich auf einem Schlitten 22 gelagert
ist. Die Garniturwalze 10 ist auf der Faseraufnahmeseite mit der Dofferwalze 2 im
Eingriff und auf der Faserabgabeseite mit der Abnahmewalze 7 der Vliesabnahmevorrichtung
6. Die erste Wirkstelle 18 befindet sich demzufolge zwischen der Dofferwalze 2 und
der einzigen Garniturwalze 10, während sich die zweite Wirkstelle 19 zwischen der
einzigen Garniturwalze 10 und der ersten Abnahmewalze 7 befindet.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 ist die der Dofferwalze 2 nachfolgende Garniturwalze
10 stationär und die der Vliesabnahmevorrichtung 6 vorgelagerte Garniturwalze 12 oszillierend
gelagert. Die erste Wirkstelle 18 befindet sich demzufolge zwischen der ersten Garniturwalze
10 und der zweiten oszillierenden Garniturwalze 12 während sich die zweite Wirkstelle
19 zwischen der zweiten Garniturwalze 12 und der ersten Abnehmerwalze 7 befindet.
[0025] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel bei dem die Walzeneinrichtung aus insgesamt
vier Garniturwalzen 10,12,14, 16 besteht, wobei zwei Garniturwalzen 10,14 auf Schlitten
22,24 oszillierend gelagert sind, während die beiden weiteren Garniturwalzen 12,16
stationär angeordnet sind.
[0026] Die beiden oszillierenden Garniturwalzen 10,14 können unabhängig voneinander oszillieren
und berühren sich nicht. Bei dieser Walzeneinrichtung ergeben sich insgesamt vier
Wirkstellen, nämlich eine erste Wirkstelle 18 zwischen der Dofferwalze 2 und der ersten
Garniturwalze 10, eine zweite Wirkstelle 19 zwischen der ersten Garniturwalze 10 und
der zweiten Garniturwalze 12, eine dritte Wirkstelle 20 zwischen der zweiten Garniturwalze
12 und der dritten Garniturwalze 14 und eine vierte Wirkstelle 21 zwischen der dritten
Garniturwalze 14 und der vierten Garniturwalze 16. Alternativ können auch alle vier
Walzen 10,12,14,16 oszillierend gelagert sein.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 8 sind die Garniturwalzen 10,12 unabhängig voneinander
auf Schlitten 22 und 24 gelagert. Beide Garniturwalzen 10,12 sind untereinander und
mit der Dofferwalze 2 im Eingriff. Die Garniturwalze 10 nimmt die gesamte Fasermenge
von der Dofferwalze 2 ab und führt diese über die Garniturwalze 12 wieder der Dofferwalze
2 zu. Die dritte Garniturwalze 14 ist stationär gelagert und einerseits mit der Dofferwalze
2 und andererseits mit der Vliesabnahmeeinrichtung 6 im Eingriff. Die dritte Garniturwalze
14 ist in Drehrichtung der Dofferwalze 2 hinter den oszillierenden Garniturwalzen
10,12 angeordnet. Die Garniturwalzen 10,14 drehen sich gleichsinnig mit der Dofferwalze
2, während die zweite Garniturwalze 12 gegensinnig zu der Dofferwalze 2 rotiert. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ergeben sich drei Wirkstellen der Wirrvliesbildung, und
zwar eine erste Wirkstelle 18 zwischen der Dofferwalze 2 und der ersten Garniturwalze
10, eine zweite Wirkstelle 19 zwischen den Garniturwalzen 10 und 12 sowie eine dritte
Wirkstelle 20 zwischen der zweiten Garniturwalze 12 und der Dofferwalze 2.
[0028] Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem im Vergleich zu den Ausführungsbeispielen
der Fign. 1 bis 8 zwischen Haupttrommel 1 und Dofferwalze 2 zusätzlich eine Wirrwalze
3 vorgesehen ist. Die Walzenanordnung 8 zwischen Haupttrommel 1 und Walzeneinrichtung
4 besteht folglich aus einer gleichsinnig mit der Haupttrommel 1 rotierenden Wirrwalze
3 und einer nachfolgenden gegensinnig zu der Wirrwalze 3 rotierenden Dofferwalze 2.
Dabei ist es auch möglich, wie in Fig. 9 gezeigt, den Faserstrom zu teilen, indem
zwei Wirrwalzen 3 mit der Haupttrommel 1 im Eingriff sind. Mit der Dofferwalze 2 können
alle in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen gezeigten Walzeneinrichtungen 4 zusammenwirken.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 besteht die Walzenanordnung 8 allein aus
einer einzigen Wirrwalze 3.
[0030] Auch dieses Ausführungsbeispiel der Walzenanordnung 8 kann mit allen vorhergehenden
Ausführungsbeispielen der Walzeneinrichtung 4 kombiniert werden, wobei auch eine Faserstromteilung,
wie in Fig. 10 gezeigt, möglich ist. Hierbei sind zwei Walzeneinrichtungen 4 mit der
einzigen Wirrwalze 3 im Eingriff.
[0031] Die Dofferwalze 2 weist eine Umfangsgeschwindigkeit von vorzugsweise 100 bis 150
m/min. , maximal ca. 200 m/min. auf.
[0032] Die der Dofferwalze 2 bzw. einer Wirrwalze 3 nachfolgende erste Garniturwalze 12
rotiert vorzugsweise mit einer um einen Faktor 0,5 bis 0,8, vorzugsweise ca. 0,6 geringeren
Umfangsgeschwindigkeit. Die nachfolgende Garniturwalze kann eine nochmals um den Faktor
0,7 bis 0,8 reduzierte Umfangsgeschwindigkeit aufweisen. Der Hub der oszillierenden
Garniturwalzen beträgt bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ca. 60 bis 80 mm.
[0033] Es ist auch möglich, daß die der Dofferwalze 2 nachfolgende erste Garniturwalze 12
mit geringfügig höherer Umfangsgeschwindigkeit als die Dofferwalze 2 umläuft, während
die der ersten Garniturwalze 12 nachfolgende Garniturwalze 14 mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Dofferwalze 2 rotiert.
[0034] Die oszillierenden Garniturwalzen 10,12,14,16 können einen Durchmesser aufweisen,
der zwischen dem 0,5- und dem 0,25-fachen des Durchmessers der Dofferwalze 2 liegt.
Garniturwalzen mit geringem Durchmesser weisen eine erheblich geringere Masse auf,
ermöglichen eine kurze Bauform und lassen sich aufgrund der geringen Masse leichter
bewegen.
[0035] Die Vliesabnahmeeinrichtung 6 kann aus geriffelten oder sogar glatten Abnahmewalzen
7,9 bestehen. Alternativ kann die Vliesabnahmeeinrichtung 6 auch aus einem in den
Ausführungsbeispielen nicht gezeigten Hacker bestehen.
[0036] Die Schwingungserregung kann außerhalb oder innerhalb bzw. an der schwingenden Garniturwalze
erfolgen, und zwar entweder mechanisch, z.B. mit Hilfe eines Exzenters, einer Kurbelwelle,
einer Nockenwelle oder einer Taumelscheibe, hydraulisch z.B. mit Impulshydraulik,
pneumatisch oder elektromagnetisch.
[0037] Bei dem achsenparallelen Schwingen der Garniturwalzen ist die Frequenz der Hubbewegung
auf die Frequenz der Rotation der Garniturwalzen 12,14,15,16 derart abzustimmen, daß
die Wirrvliesbildung in einer ersten Wirkstelle nicht von einer nachfolgenden Wirkstelle
ganz oder teilweise rückgängig gemacht wird. Bei geeigneter Abstimmung der Frequenzen
läßt sich der Wirrvliesbildungsvorgang sogar verstärken.
[0038] Bei einem Ausführungsbeispiel mit einer oszillierenden Garniturwalze 10 kann vorgesehen
sein, daß die Rotationsfrequenz der oszillierenden Garniturwalze 10 halb so groß ist
wie die Frequenz der oszillierenden Bewegung. Dadurch kann in vorteilhafter Weise
erreicht werden, daß das Fasermaterial an den beiden Wirkstellen 18,19 der oszillierenden
Garniturwalze 10 stets in die gleiche Richtung abgelenkt wird, so daß der Wirrvliesbildungseffekt
jeder Wirkstelle 18,19 additiv überlagert wird.
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Vlieses mit Wirrfaserlage mit einer Haupttrommel
(1) mit Tambourfunktion, einer mit der Haupttrommel (1) zusammenwirkenden nachfolgenden
Walzenanordnung (8), einer Einrichtung zum Erzeugen der Wirrfaserlage und einer Vliesabnahmeeinrichtung
(6),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung der Wirrfaserlage aus einer Walzeneinrichtung (4)
mit mindestens einer in einer parallel zu den Walzenachsen verlaufenden Richtung oszillierenden
Garniturwalze (10,12,14,16) besteht, wobei die Walzeneinrichtung (4) mit der der Haupttrommel
(1) nachfolgenden Walzenanordnung (8) im Eingriff ist und mindestens zwei Wirkstellen
(18,19, 20,21) der Wirrvliesbildung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenanordnung (8) aus
einer Dofferwalze (2) oder einer Wirrwalze (3) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenanordnung (8) aus
einer Wirrwalze (3) und einer nachfolgenden Dofferwalze (2) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Garniturwalze (10,12, 14,16) der Walzeneinrichtung (4) auf einem parallel zu
den Walzenachsen verlaufenden Schlitten (22,24,26) verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in Vliesdurchlaufrichtung
letzte Garniturwalze (10,12,14,16) der Walzeneinrichtung (4) vor der Vliesabnahmeeinrichtung
(6) oszilliert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Garniturwalzen
(10,12,14,16) der Walzeneinrichtung (4) eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen
als die Walzen der Walzenanordnung (8).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Garniturwalzen (10,12,14,16)
Stauchwalzen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzeneinrichtung
(4) mehrere Garniturwalzen (10,12,14,16) aufweist, von denen mindestens zwei gegenläufig
oszillieren.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzeneinrichtung
(4) zwischen der Walzenanordnung (8) und der Vliesabnahmeeinrichtung (6) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzeneinrichtung
(4) das Vlies an einer ersten Umfangsstelle der letzten Walze der Walzenanordnung
(8) vollständig übernimmt und an einer zweiten Umfangsstelle zurück auf die Walzenanordnung
(8) überträgt und, daß die Vliesabnahmeeinrichtung (6) mit der Walzenanordnung (8)
an einer der zweiten Stelle nachfolgenden dritten Umfangsstelle im Eingriff ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Walzenanordnungen
(8) mit jeweils einer nachfolgenden Walzeneinrichtung (4) mit der Haupttrommel (1)
im Eingriff sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Walzeneinrichtungen
(4) mit einer Wirrwalze (3) im Eingriff sind, die mit der Haupttrommel (1) zusammenwirkt.
13. Verfahren zum Herstellen eines Vlieses mit Wirrfaserlagen
- durch Längsorientieren der Fasern auf einer Haupttrommel (1),
- durch Abnehmen der Fasern von der Haupttrommel (1) mit Tambourfunktion mit mindestens
einer Walzenanordnung (8),
- durch Erzeugen einer Wirrfaserlage, und
- durch Abnahme des Wirrvlieses mit einer Vliesabnahmeeinrichtung (6),
gekennzeichnet durch
das Erzeugen der Wirrfaserlage durch Oszillieren mindestens einer der Walzenanordnung
(8) nachgeordneten Garniturwalze (10,12,14,16) einer Walzeneinrichtung (4) in einer
zu den Walzenachsen parallelen Richtung.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das entstehende Wirrvlies
von mindestens einer oszillierenden Garniturwalze (10,12,14,16) mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit
als die in Vliesdurchlaufrichtung vorhergehende Walze (2,10, 12,14) gestaucht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstrom
mit Hilfe von zwei mit der Haupttrommel (1) im Eingriff stehenden Walzenanordnungen
(8) geteilt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstrom
mit Hilfe von zwei mit der Walzenanordnung (8) im Eingriff stehenden Walzeneinrichtung
(4) geteilt wird.