(19)
(11) EP 0 607 552 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1994  Patentblatt  1994/30

(21) Anmeldenummer: 93119864.2

(22) Anmeldetag:  09.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 13/08, B41F 27/12, B41N 1/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 22.01.1993 US 7453

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Dawley, Douglas, Joseph
    Epping, NH 03042-1702 (US)
  • Vrotacoe, James B.
    Rochester, NH 03867-8035 (US)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für die Reduzierung von Materialausbuchtungen auf einer rohrförmigen Druckhülse


    (57) Eine Vorrichtung für die Reduzierung von Materialausbuchtungen (24,26,30) auf einer spaltfreien, röhrenförmigen Druckhülse in einer Offset Druckmaschine, verursacht durch mindestens eine Welle eines Mediums, welche an einer Berührungsfläche der Druckhülse einen bestimmten Druck einschließt, und einen Zylinder, auf welchem sie montiert ist. Die Vorrichtung enthält einen Zylinder, welcher angepaßt ist, um die Druckhülse zur Montage an dessen umfänglicher Oberfläche zu empfangen. Der Zylinder hat mindestens einen Pfad, welcher eine Berührungsfläche des Zylinders und der Druckhülse mit einem Bereich verbindet, in welchem der Druck niederer ist als der Druck in der Welle des Mediums. Der Pfad ermöglicht es der Welle des Mediums, welche an der Berührungsfläche eingeschlossen ist und welche sich vor einem Spalt zwischen dem Zylinder und dem angrenzenden Zylinder vorwärtsbewegt, in einen Niederdruckbereich zu entkommen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Offsetdruckmaschinen und insbesondere auf eine Vorrichtung für die Reduzierung von Materialausbuchtungen auf einer spaltfreien, rohrförmigen Druckhülse, die auf einem Zylinder montiert wird.

    [0002] Im Offsetdruck werden Druckbilder von Druckplatten, welche auf Plattenzylinder montiert sind, durch Übertragungszylinder, bekannt als Gummituchzylinder, auf eine sich bewegende Materialbahn übertragen. Typischerweise sind Gummitücher auf diejenigen Gummituchzylinder montiert, welche für die Übertragung von Druckbildern eine Gummioberfläche aufweisen. Herkömmliche Druckplatten und Gummitücher sind rechteckig geformt und werden in achsialen Spalten, die sich entlang der umfänglichen Oberfläche des korrespondierenden Platten- und Gummituchzylinders ausdehnen, montiert. Ein Problem mit diesem Design ist das, daß bei hohen Laufgeschwindigkeiten die Spalte in den Platten- und Gummituchzylindern innerhalb der Druckmaschine Vibrationen erzeugen, welche den Effekt der Variierung der optischen Dichte des Druckbildes haben. Eine Anzahl anderer Probleme sind mit diesem Design zu verbinden, so daß die Qualität des endgültigen Druckproduktes negativ beeinflußt wird.

    [0003] Viele dieser Probleme wurden gelöst, indem das Gummituch mit einer spaltfreien äußeren umfänglichen Oberfläche rohrförmig geformt wurde. Außerdem wird durch Ersetzen der konventionellen flachen Druckplatte durch eine rohrförmige Druckform, welche eine spaltfreie äußere umfängliche Oberfläche aufweist, endloses Drucken möglich. Einrichtungen dieser Art zeigen jedoch verschiedene Mißstände auf.

    [0004] Um eine rohrförmige Druckhülse, d. h. eine rohrförmige Druckform oder ein rohrförmiges Gummituch zu montieren, wird an einem Ende eines korrespondierenden Zylinders ein Luftkanal vorgesehen, an welchem die Hülse montiert werden soll. Der Kanal liefert durch eine Vielzahl von Durchgängen Druckluft radial nach außen. Während die Druckhülse über den Durchgängen platziert wird, dehnt die ausströmende Druckluft die Druckhülse radial aus und ermöglicht es somit, daß die Druckhülse auf der umfänglichen Oberfläche des korrespondierenden Zylinders achsial montiert wird. Da der innere Umfang der Druckhülse geringfügig schmaler ist als der äußere Umfang des korrespondierenden Zylinders, wird die Druckhülse, nachdem sie montiert ist, durch den korrespondieren Zylinder gespannt, um zwischen der Druckhülse und dem korrespondierenden Zylinder ein enges Druckverhältnis zu erzeugen. Dieses Druckverhältnis befestigt die Druckhülse dauerhaft auf dem korrespondierenden Zylinder, so daß während der Betätigung der Druckmaschine keine relative Bewegung dazwischen stattfindet.

    [0005] Diese Anordnung enthält das Problem, daß an der Kontaktstelle der Druckhülse und dem korrespondierenden Zylinder Luft eingeschlossen wird. Während die Druckmaschine läuft, erzeugt diese eingeschlossene Luft eine sich kontinuierlich forwärtsbewegende Welle, die vor der Druckzone zwischen dem korrespondieren Zylinder und einem anliegenden Zylinder gegen den Spalt drückt und somit das Ausbuchten der Druckhülse bewirkt. Dieses Phänomen ist als Druckhülsenwulst bekannt. Es verursacht durch Doubliererscheinungen Mängel im Druckprodukt.

    [0006] Es wurden mehrere Versuche gemacht, Druckhülsenwulst zu reduzieren oder zu beseitigen, aber keiner der Versuche war erfolgreich. Ein Versuch war z. B., Störungen zwischen der Druckhülse und dem korrespondierenden Zylinder zu erhöhen. Ein weiterer Versuch war z. B., die Materialkombination der Druckhülse und der korrespondierenden Zylinderoberfläche in eine Kombination, welche einen höheren Reibungskoeffizienten aufweist, zu verändern. Beide dieser Versuche sind gescheitert, da die primäre Ursache von Druckhülsenwulst nicht durch das Rutschen der Druckhülse relativ zum korrespondierenden Zylinder verursacht wird.

    [0007] Ein anderer Versuch, welcher unternommen wurde eine Lösung zu finden war der, die Normalkräfte zwischen dem korrespondierenden Zylinder und dessen anliegenden Zylindern zu verringern. Obwohl diese Lösung die Geschwindigkeit der Druckhülsenausbuchtung reduziert, reduziert sie ebenfalls die Druckqualität auf ein unakzeptierbares Niveau. Ein weiterer Versuch wurde unternommen, welcher das mechanische dauerhafte Befestigen der Druckhülse auf dem korrespondierenden Zylinder umfaßt. Dieser Versuch war ebenfalls erfolglos, da die Druckhülse zu dünn war, um den Kräften standzuhalten, die notwendig waren, die Druckhülsenausbuchtung zu stoppen, und die das Einreißen der Druckhülse zur Folge hatten.

    [0008] Die Mangelhaftigkeit jeder dieser Versuche kann nicht beseitigt werden.

    [0009] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die, eine Vorrichtung, welche Materialausbuchtungen verursachende Wellen eines Mediums entfernt, vorzusehen.

    [0010] Die vorliegende Erfindung sieht eine Vorrichtung für die Reduzierung von Materialausbuchtungen auf einer spaltfreien, rohrförmigen Druckhülse in einer Offsetdruckmaschine vor, welche von mindestens einer sich forwärtsbewegenden Welle eines Mediums verursacht wird, die einen bestimmten Druck aufweist, welche umfaßt:
    Einen Zylinder, der für die Montage der Druckhülse an dessen umfänglicher Oberfläche angepaßt wird; und
    eine Einrichtung zur Verbindung einer Kontaktfläche des Zylinders und der Druckhülse mit einem unter Druck stehenden Bereich, in welchen der Druck geringer ist als der Druck in der Welle des Mediums, womit es der an der Kontaktfläche eingeschlossenen, vor dem Spalt zwischen dem Zylinder und dem anliegenden Zylinder vorwärtsbewegenden Welle des Mediums ermöglicht ist, in den Niederdruckbereich zu entströmen.

    [0011] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt die Einrichtung zur Verbindung der Kontaktfläche des Zylinders und der Druckhülse mit einem Niederdruckbereich den Zylinder mit mindestens einer Rille, die sich entlang dessen umfänglicher Oberfläche ausdehnt und durch welche die eingeschlossene Welle des Mediums entströmt.

    [0012] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt die Einrichtung für die Verbindung der Kontaktfläche des Zylinders und der Druckhülse mit einem Niederdruckbereich die Druckhülse mit mindestens einer Rille, die sich entlang deren innerer umfänglichen Oberfläche ausdehnt, durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.

    [0013] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt die Einrichtung für die Verbindung der Kontaktfläche des Zylinders und der Druckhülse mit einem Niederdruckbereich eine Vielzahl von kleinen, körnigen Partikeln, zwischen denen Zwischenräume geformt sind, durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.

    [0014] Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der, daß die eingeschlossene, die Ausbuchtung verursachende Welle eines Mediums entfernt wird, ohne daß die Qualität des endgültigen Druckprodukts reduziert wird.

    [0015] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der, daß Doublieren beseitigt wird und somit die allgemeine Qualität des endgültigen Druckprodukts verbessert wird.

    [0016] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß diese die eingeschlossene Welle eines Mediums durch mehrere Umdrehungen des Zylinders entfernen kann, so daß nach Montage der Druckhülse die Drucktätigkeit fast sofort fortgesetzt werden kann.

    [0017] Diese und andere Gegenstände, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Hinblick auf die nachfolgende Beschreibung und die beigefügten Zeichungen offensichtlich.
    Fig. 1
    ist eine graphische Seitenansicht einer Offsetdruckmaschine, welche eine durch die Welle eines Mediums verursachte Ausbuchtung einer rohrförmigen Druckform und eines rohrförmigen Gummituches, gemäß einer Entgegenhaltung nach dem Stand der Technik, zeigt.
    Fig. 2
    ist eine Darstellung anliegender Wellen eines Mediums in auseinandergezogener Anordnung, die sich vor einem Spalt zwischen einem Druckformzylinder und einem Gummituchzylinder der Druckmaschine vorwärtsbewegen, wie in Fig. 1 gezeigt wird.
    Fig. 3
    ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche einen Zylinder mit einer Rille zeigt, die sich über dessen umfängliche Oberfläche hinweg ausdehnt.
    Fig. 4
    ist eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche einen Zylinder mit einer Rille zeigt, die sich spriralenförmig um die umfängliche Oberfläche des Zylinders herum und quer darüber hinweg ausdehnt.
    Fig. 5
    ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform, welche einen Zylinder zeigt, der eine Vielzahl von abgesonderten Löchern aufweist, die an der umfänglichen Zylinderoberfläche angebracht sind.
    Fig. 6
    ist eine Seitenansicht des Zylinders gemäß Fig. 5, die Löcher zeigt, welche von der umfänglichen Zylinderoberfläche zu einem Kanal führen.
    Fig. 7
    ist eine Seitenansicht einer wiederum anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die einen Zylinder mit einer rauhen umfänglichen Oberfläche darstellt, deren Kontur durch Maxima und Minima bestimmt werden.
    Fig. 8
    ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die eine röhrenförmige, spaltfreie Druckhülse darstellt, welche eine Rille aufweist, die entlang deren inneren umfänglichen Oberfläche ausgedehnt wird.
    Fig. 9
    ist eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die eine Vielzahl von kleinen, körnigen Partikeln zeigt, die sich an der Kontaktfläche eines Zylinders befinden und eine daran montierte Druckhülse aufweisen.


    [0018] Fig. 1 zeigt ein Bahnmaterial 10, welches durch einen Spalt 12 zwischen einem Gummituchzylinder 14 hindurchführt, auf welchem ein spaltfreies, röhrenförmiges Gummituch 16 montiert ist und einem Druckzylinder 18 in einer Offset Druckmaschine. Es ist zu verstehen, daß der Druckzylinder 18 durch einen anderen mit einem Gummituch versehenen Gummituchzylinder ersetzt werden kann, um auf beiden Seiten des Bahnmaterials 10 drucken zu können. Das Gummituch 16 überträgt Druckbilder von einer röhrenförmigen Druckform 20, welche auf einem Druckformzylinder 22 montiert ist, auf das Bahnmaterial 10.

    [0019] Während die Druckmaschine läuft, bilden sich Ausbuchtungen 24 und 26 im Gummituch 16. Ursache dafür sind die Wellen 25 und 27 eines Mediums, die sich vor einem Spalt 28 zwischen dem Gummituchzylinder 14 und dem Druckformzylinder 22 und des Spalt 12 zwischen dem Gummituchzylinder 14 bzw. dem Druckzylinder 18 vorwärtsbewegen.

    [0020] In der Druckform 20 bildet sich außerdem eine Ausbuchtung 30. Diese wird durch eine Welle eines Mediums 31, die sich vor dem Spalt 28 zwischen dem Gummituchzylinder 14 und dem Druckformzylinder 22 vorwärtsbewegt, verursacht. Die Wellen eines Mediums 25, 27 und 31 entstehen durch Luft, welche, während das Gummituch 16 auf dem Gummituchzylinder 14 montiert wird, eingeschlossen wird, bzw. während die Druckform 20 auf dem Druckformzylinder 22 montiert wird. Diese eingeschlossene Druckluft erzeugt Ausbuchtungen 24, 26, und 30 vor den Spalten 28 und 12.

    [0021] Die Auswirkung der Welle eines Mediums 25 wird nun in Bezug auf Fig. 2 beschrieben. Die Welle des Mediums 25 bewegt sich kontinuierlich um den Gummituchzylinder 14 herum vorwärts, wodurch verursacht wird, daß sich das Gummituch 16 mit jeder Umdrehung relativ zum Gummituchylinder bewegt. Diese Bewegung verursacht das auf das Gummituch 16 übertragene Bild, relativ zur Druckform 20, mit jeder Umdrehung, in anderen Position zu sein. Die Entfernung zwischen jeglichem, auf das Gummituch 16 übertragene vorgegebene Bild und dem latenten Bild einer vorhergegangenen Umdrehung, welches auf das Drucktuch geprägt wurde, verursacht das Drucken zweier Bilder auf dem Bahnmaterial 10, d. h., daß Doublieren stattfindet. Diese Doubliererscheinung ist ein unerwünschter Druckfehler. Die 27 und 31 haben ähnliche Auswirkungen.

    [0022] Durch das Entfernen der Wellen eines Mediums 25 und 27 wird jede relative Bewegung zwischen dem Gummituch 16 und dem Gummituchzylinder 14 eigentlich unsichtbar und verursacht somit keinen Druckfehler. Auf ähnliche Art wird durch das Entfernen der Welle eines Mediums 31, sowie anderer Wellen eines Mediums (nicht dargestellt), welche sich vor Spalten vorwärtsbewegen, die sich zwischen dem Druckformzylinder 22 und der Farbauftragswalze und Feuchtwalzen (nicht dargestellt) bilden, wird jegliche relative Bewegung zwischen der Druckform 20 und dem Druckformzylinder 22 eigentlich unsichtbar und verursacht somit keinen Druckfehler.

    [0023] Die vorliegende Erfindung ist auf eine Vorrichtung zur Entfernung der Wellen eines Mediums gerichtet, welche die Ausbuchtungen im Gummituch 16 und der Druckform 20 erzeugen. Generell gesprochen, sieht die genannte Erfindung einen Weg vor, dem entlang die sich vorwärtsbewegenden Wellen eines Mediums (eingeschlossene Luft) von unterhalb der Druckhülse, d. h., des Gummituchs 16 oder der Druckform 20, entströmen können. Es wird in Erwägung gezogen, daß in dem System, welches die vorliegende Erfindung konstituiert, zum Entfernen des eingeschlossenen Mediums jegliche Art von Geometrie angewendet werden kann, die es ermöglicht, daß das Medium von einer Kontaktfläche der Druckhülse und deren korrespondierendem Zylinder, d. h. vom Gummituchzylinder 14 oder vom Druckformzylinder 22, zu einem Bereich mit einem niedereren Druck als dem hydrodynamischen Druck in den Wellen des Mediums entströmen kann.

    [0024] Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht einen Zylinder vor, der mindestens eine Rille enthält, welche jegliche Art von Orientierung aufweisen kann. Fig. 3 stellt eine solche Einrichtung dar, die einen Zylinder 40 mit einer Rille 50 aufweist, welche sich über die umfängliche Oberfläche des Zylinders hinweg ausdehnt. Die Rille 50 verbindet die Kontaktstelle des Zylinders 40 und eine darauf montierte Druckhülse (nicht dargestellt) mit einem Luftkanal 60. Der Luftkanal 60 liefert Druckluft durch die Durchgänge 65, um die Druckhülse radial auszudehnen, so daß diese auf den Zylinder 40 montiert werden kann. Während die Druckmaschine läuft, kann der Luftkanal 60 jedoch zur Atmosphäre hin ventilieren, so daß die Wellen des Mediums durch die Rillen 50 in einen Niederdruckbereich entströmen können.

    [0025] Fig. 4 zeigt eine verwandte Ausführungsform, worin ein Zylinder 70 vorgesehen ist, der eine Rille 80 aufweist, die sich spiralförmig um die umfängliche Oberfläche des Gummituchzylinders herum und quer darüber hinweg ausdehnt. Obwohl die Figuren 3 und 4 eine einzelne gerade und eine einzelne spiralenförmige Rille zeigen, können viele solcher Rillen, die untereinander verbunden sein können oder auch nicht, vorgesehen sein. Die vorliegende Erfindung ist außerdem nicht auf diese Konfigurationen beschränkt. Die Rillen 50 und 80 können jegliche Art von geometrischer Konfiguration und jegliche Art von Querschnitt aufweisen.

    [0026] Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Fig. 5 gezeigt, worin ein Zylinder 90 eine Vielzahl von abgesonderten Löchern 100 aufweist, die eine Kontaktstelle des Zylinders 90 und eine daran montierte Druckhülse 105 (gezeigt in Fig. 6) mit einem Niederdruckbereich verbinden.

    [0027] Fig. 6 zeigt die Vielzahl von Löchern 100, die von der umfänglichen Oberfläche des Zylinders 90 in einen Kanal 110, der in den Luftkanal (nicht dargestellt) mündet, führen und welcher, während die Druckmaschine läuft, zur Atmosphäre hin ventiliert, wie dies in den Ausführungen der Figuren 3 und 4 dargestellt wird. Diese Ausführungsform ist nicht auf die Anordnung beschränkt, welche in den Figuren 5 und 6 gezeigt wird. Fast jede Art Anordnung von Löchern kann angewendet werden und die Löcher können jegliche Art geometrischer Konfiguration aufweisen.

    [0028] Fig. 7 stellt außerdem eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Diese Ausführungsform sieht einen Zylinder vor, welcher eine rauhe umfängliche Oberfläche mit einer von Maxima 130 und Minima 140 bestimmten Kontur aufweist. Die Maxima 130 und Minima 140 können aus einer Vielzahl von Kordeln oder Aufrauhungen geformt sein. Die Minima 140 verbinden die Kontaktstelle des Zylinders 120 und eine daran montierte Druckhülse 150 mit einem Bereich, welcher einen niedereren Druck aufweist, als der der sich vorwärtsbewegenden Welle eines Mediums. Die Druckhülse 150 reitet auf dem Maxima 130 und ermöglicht somit das Entströmen der eingeschlossenen Wellen eines Mediums über die Minima 140.

    [0029] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform ist eine rohrförmige, spaltfreie auf einem Zylinder 210 montierte Druckhülse 200 vorgesehen. Die Druckhülse 200 weist eine Rille 220 auf, welche sich entlang ihrer inneren umfänglichen Oberfläche ausdehnt. Die Rille 220 verbindet die Kontaktfläche der Druckhülse 200 und des Zylinders 210 mit einem Niederdruckbereich und sieht einen Weg vor, dem entlang die eingeschlossenen Wellen eines Mediums entströmen können. Wie dies bei den Rillen 50 und 60 in den Ausführungsformen, welche in den Figuren 3 und 4 dargestellt werden der Fall ist, kann die Rille 220 jegliche Art geometrische Konfiguration und jegliche Art von Querschnitt aufweisen. Es können außerdem eine Vielzahl solcher Rillen, die untereinander verbunden sein können oder auch nicht, vorgesehen sein. Die innere umfängliche Oberfläche der Druckhülse 200 kann ebenfalls eine rauhe Kontur aufweisen, die durch Maxima und Minima bestimmt ist, und in der die eingeschlossenen Wellen des Mediums durch die Minima entströmen.

    [0030] Fig. 9 zeigt noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, worin eine auf einem Zylinder 260 montierte röhrenförmige spaltfreie Druckhülse 250 vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform wird eine fremde Substanz, d. h. kleine, körnige Partikel 270, wie z. B. Talkum, an der Kontaktstelle der Druckhülse 250 und dem Zylinder 260 eingeführt. Die Druckhülse 250 ruht auf den kleinen, körnigen Partikeln 270, wodurch es dem eingeschlossenen Medium ermöglicht wird, über die zwischen den Partikeln geformten Zwischenräume 280 in einen Niederdruckbereich zu entströmen. Die kleinen körnigen Partikel 270 können jegliche Art von geometrischer Konfiguration aufweisen, so daß es durch die zwischen den Partikeln geformeten Zwischenräume 280 ermöglicht wird, daß das eingeschlossene Medium in einen Niederdruckbereich entströmen kann.

    [0031] Es ist zu verstehen, daß für jede hierin beschriebene Ausführungsform, der Bereich, in welchen das eingeschlossene Medium fließt, entweder die Atmosphäre, ein erzeugtes Vakuum oder jeglicher andere Bereich sein könnte, der einen niedereren Druck aufweist als den Druck der sich vorwärts bewegenden Wellen eines Mediums.

    [0032] Während die vorliegende Erfindung die Fähigkeit für verschiedene Modifizierungen und alternierende Konstruktionen aufweist, wird nicht beabsichtigt, die Erfindung auf hierin offenbarte, vorgeschriebene Ausführungsformen zu beschränken. Es wird eher beabsichtigt, daß alle Modifizierungen und alternative Konstruktionen berücksichtigt werden, die innerhalb der Überlegungen und des Anwendungsbereichs der Erfindung fallen, wie dies in den Ansprüchen ausgedrückt wird.


    Ansprüche

    1. Eine Vorrichtung für die Reduzierung von Materialausbuchtungen auf einer spaltfreien, röhrenförmigen Druckhülse in einer Offset Druckmaschine, verursacht durch mindestens eine sich vorwärtsbewegende, einen bestimmten Druck ausübende Welle des Mediums, welche umfaßt:
    einen Zylinder, der derart angepaßt ist, um die Druckhülse auf seiner umfänglichen Oberfläche zur Montage aufzunehmen; und
    eine Einrichtung, um eine Kontaktstelle des Zylinders und der Druckhülse mit einem Bereich zu verbinden, welcher einen niedereren Druck als den der Welle eines Mediums aufweist, um zu ermöglichen, daß die an der Kontaktstelle eingeschlossene Welle eines Mediums, die sich vor dem Spalt zwischen dem Zylinder und einem anliegenden Zylinder vorwärtsbewegt, in den Niederdruckbereich entströmen kann.
     
    2. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung den Zylinder umfaßt, welcher mindestens eine Rille aufweist, die sich entlang dessen umfänglicher Oberfläche ausdehnt und über welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.
     
    3. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin mindestens eine Rille sich quer über die umfängliche Oberfläche des Zylinders ausdehnt.
     
    4. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 2,
    worin mindestens eine Rille sich spiralenförmig um die umfängliche Oberfläche des Zylinders herum und über die umfängliche Oberfläche des Zylinders hinweg ausdehnt.
     
    5. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung den Zylinder mit einer Vielzahl von Rillen umfaßt, die sich entlang dessen umfänglicher Oberfläche ausdehnen und durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums ausströmt.
     
    6. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 5,
    worin die Vielzahl von Rillen unabhängig voneinander sind.
     
    7. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 5,
    worin die Vielzahl von Rillen untereinander verbunden sind.
     
    8. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung den Zylinder umfaßt, welcher mit einer Vielzahl von Löchern versehen ist, durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.
     
    9. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 8,
    worin die Vielzahl von Löchern von der Kontaktfläche des Zylinders und der Druckhülse zu einem Kanal führen.
     
    10. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung den Zylinder umfaßt, welcher eine umfänglichen Oberfläche mit einer rauhen Kontur aufweist, die durch Maxima und Minima bestimmt wird und worin die Druckhülse auf den Maxima ruht und die eingeschlossene Welle eines Mediums über die Minima entströmt.
     
    11. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 10,
    worin die Maxima und Minima, welche die rauhe Kontur der umfänglichen Oberfläche des Zylinders bestimmen, von einer Vielzahl von Kordelungen oder Aufrauhungen geformt werden.
     
    12. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung die Druckhülse mit mindestens einer Rille umfaßt, welche sich entlang deren inneren umfänglichen Oberfläche ausdehnt, durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.
     
    13. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 12,
    worin sich mindestens eine Rille quer über die innere umfängliche Oberfläche der Druckhülse ausdehnt.
     
    14. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 12,
    worin sich mindestens eine Rille spiralförmig um die innere umfängliche Oberfläche der Druckhülse herum und darüber hinweg ausdehnt.
     
    15. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung die Druckhülse umfaßt, welche eine Vielzahl von Rillen aufweist, die sich der inneren umfänglichen Oberfläche der Druckhülse entlang ausdehnen und durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.
     
    16. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 15,
    worin die Vielzahl von Rillen voneinander unabhängig sind.
     
    17. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 15,
    worin die Vielzahl von Rillen untereinander verbunden sind.
     
    18. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung die Druckhülse umfaßt, welche eine innere umfängliche Oberfläche mit einer rauhen Kontur aufweist, die durch Maxima und Minima bestimmt sind und durch deren Täler die eingeschlossenen Welle eines Mediums entströmt.
     
    19. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 18,
    worin die Maxima und Minima, welche die rauhe Kontur der inneren umfänglichen Oberfläche der Druckhülse bestimmen, aus einer Vielzahl von Kordelungen oder Auufrauhungen geformt sind.
     
    20. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Verbindungseinrichtung eine Vielzahl von kleinen körnigen Partikeln umfaßt, die Zwischenräume aufweist, durch welche die eingeschlossene Welle eines Mediums entströmt.
     
    21. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 20,
    worin die Vielzahl von kleinen, körnigen Partikeln aus Talkum bestehen.
     
    22. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Druckhülse eine rohrförmige Druckform ist.
     
    23. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin die Druckhülse ein rohrförmiges Gummituch ist.
     
    24. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der Niederdruckbereich die Atmosphäre ist.
     
    25. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der Niederdruckbereich ein erzeugtes Vakuum ist.
     
    26. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der Niederdruckbereich ein am Zylinder angebrachter Luftkanal ist, welcher Druckluft radial nach außen zuführt, um die Druckhülse auszudehnen, während diese auf den Zylinder montiert wird und welcher, während die Druckmaschine normal läuft, zur Atmosphäre hin ventiliert.
     
    27. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der anliegende Zylinder ein Druckformzylinder ist.
     
    28. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der anliegende Zylinder ein Druckzylinder ist.
     
    29. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    worin der anliegende Zylinder ein Gummituchzylinder ist.
     




    Zeichnung