[0001] Die Erfindung betrifft einen Drucktastenschalter, insbesondere Netzschalter, mit
gehäusefesten Kontakten und wenigstens einer mittels eines Sprungstößels beweglichen
Kontaktbrücke, mit einem Sprungschaltwerk, das zwischen dem Sprungstößel und einem
manuell betätigbaren Schaltschieber wirksam ist, und mit einer Rasteinrichtung für
den Schaltschieber, wobei der Schaltschieber beim Eindrücken wechselweise in die Einschaltstellung
und die Ausschaltstellung geht.
[0002] Solche Schalter werden zur Netztrennung von elektrischen Geräten der Unterhaltungselektronik,
insbesondere bei Fernsehgeräten, verwendet.
[0003] Aus der DE-AS 1 590 503 ist ein derartiger Drucktastenschalter bekannt. Es hat sich
gezeigt, daß solche Drucktastenschalter trotz des Sprungschaltwerks mittels des Schaltschiebers
in unerwünschter Weise so manipulierbar sind, daß der Kontaktdruck beeinflußt wird.
Wenn bei derartigen Drucktastenschaltern der Schaltschieber nicht hinreichend zügig
betätigt wird, er also sehr langsam und/oder nur teilweise durchgedrückt wird, kann
es trotz des Sprungschaltwerks dazu kommen, daß der Kontaktdruck, mit dem die Kontaktbrücke
an den gehäusefesten Kontakten anliegt, gegen Null geht und dieser Zustand manuell
aufrechterhalten werden kann. Dies hat eine Erhöhung des Kontaktwiderstands und demzufolge
eine Kontakterhitzung zur Folge. Damit ist ein erhöhter Kontaktverschleiß verbunden.
Außerdem kann es zu einer Überhitzung des Drucktastenschalters kommen, die nicht nur
dessen Funktionsfähigkeit bzw. Lebensdauer vermindert, sondern auch eine Brandgefahrenquelle
bildet.
[0004] Ein ähnlicher Drucktastenschalter ist in dem DE-GM 91 01 126 beschrieben. Bei diesem
soll ein Kontaktprellen vermieden werden. Auch bei diesem Schalter treten die genannten
Probleme auf.
[0005] In der DE 31 50 046 A1 ist ein Schiebeschalter beschrieben, bei dem durch eine Trennmechanik
etwa verschweißte Kontakte aufgerissen werden sollen. Dadurch sind die eingangs genannten
Probleme nicht behoben.
[0006] In der DE 28 39 108 A1 ist ein anderer Drucktasten-Schnappschalter gezeigt. Bei diesem
muß der Schaltschieber zum Einschalten bzw. Ausschalten in unterschiedlichen Richtungen
betätigt werden. Bei dem Schalter nach der DE 28 39 108 A1 sollen eine Lichtbogenbildung
und ein Kontaktprellen vermieden sein. Hierfür ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen,
die den Sprungstößel in seinen beiden Endlagen blockiert und die durch die Bewegung
des Schaltschiebers lösbar ist. Auch bei diesem Schalter sind unerwünschte Manipulationen
möglich, durch die die oben genannten Probleme auftreten.
[0007] Ein anderer Drucktastenschalter ist auch in der DE 20 31 364 A1 beschrieben. Auch
bei diesem verrastet der Schaltschieber nicht bei jedem Einschieben wechselweise in
der Einschaltstellung und in der Ausschaltstellung. Um ein Schnappverhalten zu erreichen,
wird ein mit einer Schnappfeder verbundenes Glied über einen Nocken geschoben.
[0008] Aus der DE 36 44 437 C1 ist ein Drucktastenschalter bekannt mit einer Rasteinrichtung,
die eine Kulisse und einen in diese eingreifenden Rastfinger als Rastteile aufweist.
Um in Betätigungsrichtung einer Überbeanspruchung seines Betätigungsgliedes entgegenzuwirken
ist eines der Rastteile durch ein Federmittel ausweichbar gehalten.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drucktastenschalter der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei dem manuelle Fehlbetätigungen kaum zu einem erhöhten Verschleiß
und zu einer Funktionsunsicherheit führen können.
[0010] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Drucktastenschalter der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß eine Reibflächenpaarung zwischen dem Sprungstößel und einem
gehäusefesten Teil vorgesehen ist, und daß die Reibflächenpaarung kurz vor dem durch
Verschieben des Schaltschiebers eingeleiteten Umschnappen des Sprungschaltwerks zu
einer erhöhten Reibung zwischen dem Sprungstößel und dem gehäusefesten Teil führt
und dadurch das Umschnappen des Sprungstößels verzögert.
[0011] Die Federn des Sprungschaltwerks durchlaufen bei der Bewegung des Schaltschiebers
ihren gespannten Zustand. Beginnt sich dabei der Sprungstößel zu bewegen, dann wird
er durch die Reibflächenpaarung vor dem Erreichen eines Umspringpunktes gebremst,
wobei der nötige Kontaktdruck erhalten bleibt. Der Umspringpunkt wird dadurch erst
bei einem stärkeren Spannungszustand der Federn erreicht, als ohne die gezielte Verzögerung
der Bewegung des Sprungstößels vor dem Umspringpunkt; der Sprungstößel durchläuft
dabei den Umspringpunkt auch schneller. Dadurch ist durch Fehlbetätigungen des Schaltschiebers
der Umspringpunkt und damit der Kontaktdruck kaum beeinflußbar. Es besteht also nicht
die Gefahr, daß der Schaltschieber in Stellungen manipuliert wird und/oder blockiert,
in denen ein vergrößerter Kontaktübergangswiderstand oder Lichtbogen zu Überhitzungen
und dem damit verbundenen erhöhten Verschleiß oder zu einer Brandgefahrenquelle führt.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine weitere Reibflächenpaarung zwischen
dem Sprungstößel und dem gehäusefesten Teil vorgesehen. Durch diese ist die Bewegung
des Sprungstößels vor dem Anschlagen der Kontaktbrücke an den gehäusefesten Kontakten
abbremsbar, wodurch ein Prellen der Kontakte unterdrückt wird.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Aufsicht eines Drucktastenschalters in Ausschaltstellung, teilweise geschnitten,
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Drucktastenschalters in Ausschaltstellung, im Schnitt,
- Figur 3
- eine Figur 1 entsprechende Darstellung des Drucktastenschalters in Einschaltstellung
und
- Figur 4
- eine Figur 2 entsprechende Ansicht des Drucktastenschalters in Einschaltstellung.
[0014] Ein Gehäuse (1) des Drucktastenschalters weist ein Bodenteil (2) und ein Deckelteil
(3) auf. Am Bodenteil (2) sind zwei Paare von Kontakten (4,5 bzw. 6,7) befestigt.
Jedem Kontaktpaar (4,5 bzw. 6,7) ist eine Kontaktbrücke (8,9) zugeordnet. Es handelt
sich um einen zweipoligen Schalter.
[0015] Am Bodenteil (2) ist ein Sprungstößel (10) in Richtung der Längsachse (L) verschieblich
gelagert. Der Sprungstößel (10) weist zwei Kammern auf, in die Druckfedern (11,12)
eingesetzt sind. Diese stützen sich einerseits jeweils an einem Zapfen (13) der Kammer
und andererseits an der Kontaktbrücke (8 bzw. 9) ab. Die Kontaktbrücke (8 bzw. 9)
weist hierfür eine Eindrückung (14) auf. Die Kontaktbrücken (8,9) ragen beidseitig
der Längsachse (L) durch Durchbrüche (15) des Sprungstößels (10), in denen sie Spiel
haben.
[0016] Am Sprungstößel (10) ist eine federelastische Zunge (16) ausgebildet, die mit einem
am Bodenteil (2) ausgebildeten Höcker (17) in der weiter unten näher beschriebenen
Weise zusammenwirkt. Eine erste Schräge (18) des Höckers (17) und eine erste Schräge
(19) der Zunge (16) bilden eine erste Reibflächenpaarung. Eine zweite Schräge (20)
des Höckers (17) und eine zweite Schräge (21) der Zunge (16) bilden eine zweite Reibflächenpaarung
(vgl. Fig. 2, Fig. 4).
[0017] An dem Bodenteil (2) ist ein Schaltschieber (22) in Richtung der Längsachse (L) verschieblich
gelagert, der in Richtung der Längsachse (L) über das Gehäuse (1) hinaussteht und
außerhalb des Gehäuses (1) einen Aufnahmezapfen (23) für einen nicht näher dargestellten
Druckknopf bildet.
[0018] Am Schaltschieber (22) ist beidseitig der Längsachse (L) je ein Arm (24) ausgebildet.
Zwischen jedem der Arme (24) und einem Fortsatz (25) des Sprungstößels (10) ist eine
Druckfeder (26) angeordnet. Dadurch ist zwischen dem Sprungstößel (10) und dem Schaltschieber
(22) ein Sprungschaltwerk gebildet.
[0019] Am Schaltschieber (22) ist eine etwa herzförmige Kulisse (27) ausgebildet, die der
Führung eines Rasthebels (28) dient. Der Rasthebel (28) greift mit einem im Profil
sechseckigen Zapfen (29) in die Kulisse (27) ein. Außen am Bodenteil (2) ist eine
Kerbe (30) vorgesehen, in die eine Rundung (31) des Rasthebels (28) eingreift. Der
Rasthebel (28) weist außerdem außerhalb des Bodenteils (2) einen Ansatz (32) auf,
der in eine Druckfeder (33) greift, welche zugleich die Rückstellfeder (33) für den
Schaltschieber (22) ist. Die Rückstellfeder (33) liegt in einer Kammer (34) des Schaltschiebers
(22) und ist in dieser durch einen Vorsprung (35) gehalten.
[0020] Der Rasthebel (28) weist an seiner der Rückstellfeder (33) zugewandten Seite eine
Schräge (36) auf, so daß der Rasthebel (28) die Tendenz hat, gelagert in der Kerbe
(30) mit seinem Zapfen (29) in eine Vorzugsrichtung zu schwenken - in Fig. 1, 3 nach
rechts -.
[0021] Der beschriebene Drucktastenschalter ist maschinell einfach zu montieren. Es können
hierfür alle Teile von der gleichen Seite (in Fig. 1 senkrecht zur Zeichnungsebene,
in Fig. 2 von rechts in das Bodenteil 2) eingeschoben werden. Auch die beschriebenen
Federn lassen sich maschinell einsetzen. In gleicher Richtung wird das Deckelteil
(3) aufgesetzt, das in den Figuren 1, 3 nur links der Längsachse (L) dargestellt ist.
An Rippen (37) ausgebildete Zapfen (38) und Zapfen (39) greifen dabei in Bohrungen
(40) des Bodenteils (2). Ein unterer umlaufender Rand (41) des Bodenteils (2) bildet
eine Auflage für eine nicht näher dargestellte Schaltungsplatine, mit der die Kontakte
(4 bis 7) verbindbar sind. Die Kontakte (4 bis 7) liegen innerhalb des Randes (41)
geschützt, so daß keine Partikel von außen an die Kontakte (4 bis 7) gelangen können.
[0022] Die Funktionsweise des beschriebenen Drucktastenschalters ist etwa folgende:
In der in den Figuren 1, 2 dargestellten Ausschaltstellung ist der Schaltschieber
(22) mittels der Rückstellfeder (33) gegen einen Anschlag (42) gedrückt. Die Druckfedern
(26) sind relativ entspannt und der Sprungstößel (10) ist von diesen gegen einen Anschlag
(43) gedrückt. Die Druckfedern (11,12) drücken die Kontaktbrücken (8,9) gegen Ränder
(44) der Durchbrüche (15). Die Kontaktbrücken (8,9) sind dabei von den Kontakten (4,5
bzw. 6,7) beabstandet.
[0023] Soll der Schalter umgeschaltet werden, dann wird der Schaltschieber (22) in Eindrückrichtung
(E) verschoben. Die Kulisse (27) verschiebt sich dabei mit einem Führungsabschnitt
(47) gegenüber dem Zapfen (29) des Rasthebels (28). Beim Verschieben des Schaltschiebers
(22) werden die Druckfedern (26) gespannt, die dabei über ihren Totpunkt gehen. Bis
dahin bleibt der Sprungstößel (10) unbewegt. Nach Überschreiten des Totpunktes wirken
die Druckfedern (26) in Gegenrichtung, so daß der Sprungstößel (10) nun entgegen der
Eindrückrichtung (E) beschleunigt wird. Nach einer im Hub (a) (vgl. Fig. 2) zunächst
freien Bewegung trifft die zweite Schräge (21) der Zunge (16) auf die zweite Schräge
(20) des Höckers (17), wobei diese Schrägen nun als Reibflächen aneinanderliegen.
Diese Reibflächen gleiten nun unter Verschwenkung der Zunge (16) aneinander, wodurch
die Bewegung des Sprungstößels (10) abgebremst wird, so daß die Kontaktbrücken (8,9)
dann abgebremst auf die Kontakte (4,5 bzw. 6,7) treffen. Dadurch ist ein Kontaktprellen
vermieden oder wenigstens verringert. Nach dem Auftreffen der Kontaktbrücken (8,9)
auf die Kontakte (4,5 bzw. 6,7) bewegt sich der Sprungstößel (10) noch so weit weiter,
daß sich die Ränder (44) von den Kontaktbrücken (8,9) entfernen. Der Kontaktdruck
ist nun durch die Druckfedern (11 bzw. 12) gewährleistet.
[0024] Beim Loslassen des Schaltschiebers (22) geht der Zapfen (29) des Rasthebels (28)
in eine Rastaufnahme (45) der Kulisse (27). Der Drucktastenschalter steht nun in der
in den Figuren 3 und 4 dargestellten Einschaltstellung.
[0025] Wird in an sich zur Schalterbetätigung nicht vorgesehenen Weise am Schaltschieber
(22) bzw. dessen Druckknopf in Zugrichtung (Z) gewaltsam gezogen, dann wird bei Drucktastenschaltern
nach dem Stand der Technik die Rasteinrichtung, nämlich die Kulisse (27) oder der
Rasthebel (28), beschädigt. Wird bei dem beschriebenen Drucktastenschalter am Schaltschieber
(22) in Richtung (Z) gezogen, dann nimmt die Kulisse (27) den Rasthebel (28) in Zugrichtung
(Z) mit. Dies ist möglich, da sich der Rasthebel (28) in dieser Richtung (Z) nicht
am Gehäuse (1), sondern über die Druckfeder (33) am Schaltschieber (22) abstützt.
Der Schaltschieber (22) ist also für eine Bewegung in der Zugrichtung (Z) frei. Wird
bei einer solchen Betätigung der Schaltschieber (22) so weit bewegt, daß er auf den
Anschlag (42) trifft, dann schnappt der Sprungstößel (10) in der unten näher beschriebenen
Weise mittels der Druckfedern (26) des Sprungschaltwerks aus der Einschaltstellung
in die Ausschaltstellung.
[0026] Zum regelmäßigen Umschalten des Drucktastenschalters aus der Einschaltstellung in
die Ausschaltstellung, wird der Schaltschieber (22) in der Eindrückrichtung (E) betätigt.
Dabei verschiebt sich die Kulisse (27) gegenüber dem Zapfen (29) des Rasthebels (28),
so daß der Zapfen (29) die Rastaufnahme (45) unter der Wirkung der auf die Schräge
(36) drückenden Druckfeder (33) in Richtung des Pfeils (A) verläßt (vgl. Fig. 3).
Nach einem kurzen Hub (b), der nur so groß sein muß, daß der Zapfen (29) des Rasthebels
(28) aus der Rastaufnahme (45) geht, trifft der Schaltschieber (22) auf einen Rand
(46) des Bodenteils (2). Bis dahin ist der Sprungstößel (10) unbewegt und durch die
Druckfedern (26) so gehalten, daß seine Druckfedern (11,12) den notwendigen Kontaktdruck
zwischen den Kontaktbrücken (8,9) und den Kontakten (4,5 bzw. 6,7) aufrechterhalten.
[0027] Es wird dann der Schaltschieber (22) losgelassen, oder auch in an sich unerwünschter
Weise manipuliert langsam zurückgeführt. In beiden Fällen bewegt er sich unter der
Wirkung der Rückstellfeder (33) in Richtung (Z). Dabei spannen sich die Druckfedern
(26) bis zu ihrem Totpunkt. Schon kurz vor dem Erreichen des Totpunktes beginnt sich
der Sprungstößel (10) in Richtung (E) zu bewegen. Wegen des zwischen den Rändern (44)
und den Kontaktbrücken (8,9) bestehenden Freihubs (c) werden die Kontaktbrücken (8,9)
dabei von den Rändern (44) noch nicht beaufschlagt. Zwischen der ersten Schräge (18)
des Höckers (17) und der ersten Schräge (19) der Zunge (16) besteht in der Einschaltstellung
ein Freihub (d), der kleiner ist als der Freihub (c). Die als Reibflächen wirkenden
Schrägen (18, 19) treffen also aufeinander, bevor die Ränder (44) die Kontaktbrücken
(8,9) beaufschlagen. Die Reibflächenpaarung der Schrägen (18,19) führt dazu, daß das
Umschnappen des Sprungstößels (10) bzw. der Kontaktbrücken (8,9) verzögert wird. Erst
wenn die von den Schrägen (18,19) gebildeten Reibflächen aneinander abgeglitten sind,
wobei sich die federbelastete Zunge (16) verschwenkt, und wobei der Spannungszustand
der Druckfedern (26) zunimmt, treffen die Ränder (44) des Sprungstößels (10) auf die
Kontaktbrücken (8,9), wobei sich die Schrägen (18,19) voneinander gelöst haben. Die
Kontaktbrücken (8,9) schnellen dabei schlagartig von den Kontakten (4,5 bzw. 6,7).
Der Drucktastenschalter kommt dann in die in Figur 1 und 2 dargestellte Ausschaltstellung.
[0028] Bevor der Umspringpunkt erreicht ist, bei dem sich die Kontaktbrücken (8,9) von den
Kontakten (4,5 bzw. 6,7) schlagartig lösen, kann der Benutzer am Schaltschieber (22)
manipulieren, ohne daß er dadurch jedoch die Kontaktbrücken in einen Zustand bringen
kann, in dem sie mit ungenügendem Kontaktdruck auf den Kontakten (4,5 bzw. 6,7) anliegen.
Wird der Schaltschieber beispielsweise in eine Zwischenstellung manipuliert, in der
die Schrägen (18,19) schon aneinander anliegen und die Druckfedern (26) im Bereich
ihres Totpunktes stehen, dann ist dadurch noch keine gefährliche Erhöhung des Kontaktübergangswiderstands
zwischen den Kontaktbrücken (8,9) und den Kontakten (4,5 bzw. 6,7) und auch nicht
die Gefahr einer manipulierbaren Lichtbogenbildung gegeben.
[0029] Die zur Schräge (18) parallelstehende Schräge (19) und die zur Schräge (20) parallelstehende
Schräge (21) weisen unterschiedliche Neigungswinkel auf, die an die beschriebenen
Funktionsweisen angepaßt sind. Im Regelfall sind die Schrägen (18,19) steiler als
die Schrägen (20, 21), weil die Schrägen (18,19) der Steigerung der Wirkung der Federn
(26) als Kraftspeicher dienen und die Schrägen (20,21) nur bremsend wirken sollen.
[0030] Günstig ist, daß die Zunge (16) sowohl in der Einschaltstellung als auch in der Ausschaltstellung
- also die längste Zeit - entlastet ist und nur während des Umschaltens ausgelenkt
wird. Es ist auch möglich, die federbelastete Zunge (16) am Bodenteil (2) auszubilden
und den Höcker (17) am Sprungstößel (10) vorzusehen.
[0031] Die Reibflächenpaarungen (18,19;20,21) können jedoch auch so gestaltet sein, daß
sie nicht schräg zur Eindrückrichtung (E), sondern parallel zu dieser liegen. Ein
federelastisches Element ist in diesem Fall nicht notwendig. Die zu einer erhöhten
Reibung führenden Flächen können dann durch eine entsprechende Oberflächenstruktur
gestaltet sein.
[0032] Es kann auch vorgesehen sein, daß der Rasthebel (28) im Bodenteil (2) gelagert ist.
Er ist dann in diesem mittels einer zusätzlichen Feder abgestützt, die seine Mitnahme
bei einer Bewegung in Zugrichtung (Z) ermöglicht. In Umkehrung der beschriebenen Verhältnisse
ist es auch möglich, den Rasthebel (28) am Schaltschieber (22) zu lagern und dann
die Kulisse (27) am Bodenteil (2) vorzusehen. Wenn der Rasthebel (28) nicht die Bewegung
des Schaltschiebers (22) beim Ziehen in Zugrichtung (Z) freiläßt, kann statt dessen
die Kulisse (27) so gelagert sein, daß sie bei einer solchen Bewegung die Bewegung
des Rasthebels (28) mitmacht.
[0033] In Figur 3 ist ein weiterer Schaltkontakt (48) gezeigt. Dieser dient beispielsweise
der Anzeige des jeweiligen Schaltzustandes des Drucktastenschalters.
Bezugszeichenliste 01/93 EP |
1 |
Gehäuse |
32 |
Ansatz |
2 |
Bodenteil |
33 |
Rückstellfeder |
3 |
Deckelteil |
34 |
Kammer |
4-7 |
Kontakt |
35 |
Vorsprung |
8,9 |
Kontaktbrücke |
36 |
Schräge |
10 |
Sprungstößel |
37 |
Rippen |
11,12 |
Druckfeder |
38,39 |
Zapfen |
13 |
Zapfen |
40 |
Bohrung |
14 |
Eindrückung |
41 |
Rand |
15 |
Durchbruch |
42,43 |
Anschlag |
16 |
Zunge |
43 |
Rand |
17 |
Höcker |
45 |
Rastaufnahme |
18,19 |
erste Schräge |
46 |
Rand |
20,21 |
zweite Schräge |
47 |
Führungsabschnitt |
22 |
Schaltschieber |
48 |
Schaltkontakt |
23 |
Aufnahmezapfen |
|
|
24 |
Arm |
a |
Hub |
25 |
Fortsatz |
b |
Hub |
26 |
Druckfeder |
c |
Freihub |
27 |
Kulisse |
d |
Freihub |
28 |
Rasthebel |
A |
Richtung |
29 |
sechseckiger Zapfen |
E |
Eindrückrichtung |
30 |
Kerbe |
L |
Längsachse |
31 |
Rundung |
Z |
Zugrichtung |
1. Drucktastenschalter, insbesondere Netzschalter, mit gehäusefesten Kontakten (4 bis
7) und wenigstens einer mittels eines Sprungstößels (10) beweglichen Kontaktbrücke
(8,9), mit einem Sprungschaltwerk (24,25,26), das zwischen dem Sprungstößel (10) und
einem manuell betätigbaren Schaltschieber (22) wirksam ist, und mit einer Rasteinrichtung
(27,28) für den Schaltschieber (22), wobei der Schaltschieber (22) beim Eindrücken
(E) wechselweise in die Einschaltstellung und die Ausschaltstellung geht,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reibflächenpaarung (18,19) zwischen dem Sprungstößel (10) und einem gehäusefesten
Teil (2,17) vorgesehen ist, und daß die Reibflächenpaarung kurz vor dem durch Verschieben
des Schaltschiebers (22) eingeleiteten Umschnappen des Sprungschaltwerks (24,25,26)
zu einer erhöhten Reibung zwischen dem Sprungstößel (10) und dem gehäusefesten Teil
(2,17) führt und dadurch das Umschnappen des Sprungstößels (10) verzögert.
2. Drucktastenschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Reibfläche von einer ersten Schräge (18) des gehäusefesten Teils (17)
und die andere Reibfläche von einer ersten Schräge (19) einer federelastischen Zunge
(16) des Sprungstößels (10) gebildet ist, wobei die ersten Schrägen (18,19) beim Verschieben
des Sprungstößels (10) von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung aufeinander
treffen.
3. Drucktastenschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Reibflächenpaarung (20,21) zwischen dem Sprungstößel (10) und dem
gehäusefesten Teil (2,17) vorgesehen ist, die die Bewegung des Sprungstößels (10)
vor Erreichen der Einschaltstellung bremst.
4. Drucktastenschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Reibfläche der weiteren Reibflächenpaarung an einer zweiten Schräge (20)
des gehäusefesten Teils (17) und die andere Reibfläche der weiteren Reibflächenpaarung
an einer zweiten Schräge (21) einer federelastischen Zunge (16) des Sprungstößels
(10) ausgebildet ist, wobei die zweiten Schrägen (20,21) beim Verschieben des Sprungstößels
(10) von der Ausschaltstellung in die Einschaltstellung aufeinander treffen.
5. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Schrägen und die zweiten Schrägen (18,20) des gehäusefesten Teils (2)
beidseitig eines Höckers (17) des gehäusefesten Teils (2) ausgebildet sind und die
erste Schräge (19) und die zweite Schräge (21) an der gleichen Zunge (16) des Sprungstößels
(10) ausgebildet sind.
6. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Reibflächenpaarung (18,19) den Sprungstößel (10) stärker bremst als
die weitere Reibflächenpaarung (20,21).
7. Drucktastenschalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Schrägen (18,19) steiler als die zweiten Schrägen (20,21) sind.
8. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Einschaltstellung und/oder der Ausschaltstellung des Sprungstößels (10)
ein Freihub (a bzw. d) zwischen den Schrägen (18,19 bzw. 20,21) besteht.
9. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Einschaltstellung des Sprungstößels (10) ein Freihub (c) zwischen einem
Rand (44) des Sprungstößels (10) und der Kontaktbrücke (8,9) besteht, wobei der Rand
(44) die Kontaktbrücke (8,9) von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung bringt.
10. Drucktastenschalter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Freihub (c) größer ist als der in der Einschaltstellung zwischen den Schrägen
(18,19) freie Hub (d) ist.
11. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktbrücke (8,9) am Sprungstößel (10) mit einer Druckfeder (11 bzw. 12)
abgestützt ist.
12. Drucktastenschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasteinrichtung als Rastteile eine Kulisse (27) und einen in diese eingreifenden
Rasthebel (28) aufweist und daß die beiden in Eingriff stehenden Rastteile (27,28)
bei einer manuellen Kraftbeaufschlagung des Schaltschiebers (22) entgegen der Eindrückrichtung
(E) in Zugrichtung (Z) den Schaltschieber (22) für eine Bewegung in der Zugrichtung
(Z) freilassen.