[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bildung
eines Schuppenstroms von gefalzten Druckexemplaren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Üblicherweise werden gefalzte Druckexemplare von einem Falzklappenzylinder an ein
Schaufelrad übergeben, bevor sie nach weiteren Übergabeschritten zu einem Schuppenstrom
ausgelegt und abtransportiert werden. Nach dem Öffnen der Falzklappen des Falzklappenzylinders
werden die Druckexemplare vor der Übergabe an das Schaufelrad durch eine Bandleitung
am Falzklappenzylinder gehalten. Anschließend fallen die Druckexemplare im freien
Fall in die Schaufeln des Schaufelrads. Bei der sogenannten Doppelproduktion, bei
der in jedem Falzklappenpaar des Falzklappenzylinders ein Druckexemplar zu liegen
kommt, genügt der vom Falzklappenzylinder dem Druckexemplar mitgegebene Schwung oft
nicht, um das Druckexemplar bis in den Schaufelgrund hineinzuschleudern, während die
Druckexemplare bei der sogenannten Sammelproduktion, bei der nur jedes zweite Falzklappenpaar
mit einem Druckexemplar belegt ist, mit einem unerwünscht starken Schwung in die Schaufeln
geschleudert und dabei gestaucht werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Schaufelrad
bei der Sammelproduktion mit geringerer Geschwindigkeit als bei der Doppelproduktion
angetrieben wird, während die Geschwindigkeit des Falzklappenzylinders in beiden Fällen
die gleiche ist. Die Länge der Schaufeln kann nur auf eine Produktionsart optimiert
werden, oder sie stellt einen nie ganz befriedigenden Kompromiß zwischen beiden Produktionsarten
dar. Neben diesem Problem der Geschwindigkeitsdifferenz ist bei der Übergabe der Druckexemplare
an ein Schaufelrad die ungenügende Führung der Druckexemplare bis zur Aufnahme in
den Schaufeln des Schaufelrads zu bemängeln. Die Druckexemplare werden im Verlauf
der Übergabe nämlich lediglich mit Schwung und einzig aufgrund ihrer Trägheit geführt
frei fallend von dem Falzklappenzylinder in die Schaufeln bewegt. Desweiteren ist
zum Auslegen im Schuppenstrom mindestens eine weitere Übergabe an einen nachgeordneten
Transporteur notwendig.
[0003] Eine schaufelradlose Anordnung zur Übernahme von Druckexemplaren von einem Falzklappenzylinder
und zur Auslage dieser Druckexemplare in Form eines Schuppenstroms ist aus der EP
0 429 884 A1 bekannt. Bei dieser Anordnung werden die Druckexemplare von einem Abstreifer
vom Falzklappenzylinder abgenommen. Hinter dem Falzklappenzylinder ist eine erste
Transporteinheit angeordnet durch die die abgenommenen Druckexemplare mit der Fördergeschwindigkeit
der vorgelagerten Druckmaschine weitertransportiert werden. In dieser ersten Transporteinheit
folgen die Druckexemplare in einem Abstand aufeinander, der ihrem Abstand auf dem
Falzklappenzylinder entspricht. Von der ersten Transporteinheit werden die Druckexemplare
an eine zweite Transporteinheit übergeben, die mit einer geringeren Geschwindigkeit
angetrieben ist, so daß die Druckexemplare durch die zweite Transporteinheit sich
gegenseitig überlappend in Form eines Schuppenstroms abtransportiert werden. In den
beiden Transporteinheiten werden die Druckexemplare jeweils zwischen zwei übereinander
angeordneten, parallel beabstandeten Transportbändern befördert. Problematisch ist
die Übergabe der Druckexemplare von der ersten Transport- auf die zweite Transporteinheit.
Während der Übergabe sind die Druckexemplare nicht in definierter Weise geführt. Gleichzeitig
müssen sie gerade in dieser Phase von der hohen Geschwindigkeit des Falzklappenzylinders
auf die niedrigere Geschwindigkeit des abzufördernden Schuppenstroms abgebremst werden.
Das Abbremsen kann erst nach der Übergabe, d.h. nachdem das gerade übergebene Druckexemplar
auf dem vorangegangenen Druckexemplar zu liegen kommt, erfolgen. Desweiteren werden
zum Führen der Druckexemplare in jeder Transporteinheit jeweils zwei mit gleicher
Geschwindigkeit anzutreibende Horizontalförderer benötigt, was an sich bereits einen
hohen Synchronisationsaufwand erfordert.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die mit den aus dem Stand der Technik bekannten
Lösungen verbundenen Nachteile zu vermeiden bzw. zu vermindern. Insbesondere sollen
gefalzte Druckexemplare von der Übernahme von einem Falzklappenzylinder an bis zum
Auslegen in Form eines Schuppenstroms in definierter Weise geführt werden. Dabei sollen
der hierfür erforderliche konstruktive Aufwand und der Platzbedarf möglichst niedrig
sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen
1 und 7 gelöst.
[0006] Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte, nicht glatt selbstverständliche Ausgestaltungen
der Erfindung gerichtet.
[0007] Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Druckexemplare von einem Falzklappenzylinder
direkt an Greifer übergeben und klemmend durch die Greifer gehalten abtransportiert
werden, kann auf den Einsatz eines Schaufelrads verzichtet werden. Der Vorteil gegenüberderschaufelradlosen
Anordnung gemäß der E 0 429 884 A1 liegt in der Verwendung von Greifern, von denen
die Druckexemplare direkt vom Falzklappenzylinder abgenommen und während des weiteren
Transports ständig klemmend gehalten werden. Diese individuelle Übernahme durch Greifer
direkt vom Falzklappenzylinder ermöglicht eine sofortige Reduzierung der Transportgeschwindigkeit
der Druckexemplare, da die Druckexemplare nicht mehr platzraubend hintereinander auf
einem Horizontalförderer transportiert werden müssen, mit der Folge, daß solch ein
Horizontalförderer im wesentlichen die gleiche Geschwindigkeit wie der Falzklappenzylinder
aufweisen müßte. Ein undefiniertes Freifallen der Druckexemplare wie bei der bekannten
Übergabe an ein Schaufelrad kann ebenfalls nicht eintreten. Die vorlaufenden Enden
der Druckexemplare können sofort nach der Freigabe von den Falzklappen des Falzklappenzyliners
durch die Greifer hintergriffen werden, wodurch eine Übergabe/Übernahme sozusagen
im "Hand-Shake"-Verfahren erfolgt.
[0008] Vorteilhafterweise werden die Druckexemplare bereits bei der Übernahme vom Falzklappenzylinder
um 20 bis 40 %, insbesondere um etwa 30 bis 35 %, abgebremst.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht den Transport der Druckexemplare durch
die Greifer bis zum Auslegen im Schuppenstrom, wozu die noch von den Greifern an ihren
vorlaufenden Enden gehaltenen, zumindest jedoch noch geführten Druckexemplare durch
eine auf ihre nachlaufenden Enden wirkende Bremskraft lediglich aus den vorauslaufenden
Greifern herauszugleiten und auf den in gleicher Richtung geförderten Schuppenstrom
ausgelegt zu werden brauchen.
[0010] Zusätzlich werden die Druckexemplare in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
im Verlauf der Freigabe von den Greifern zum definierten Ausrichten im Schuppenstrom
gegen Anschläge geführt, die in etwa mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Förderer
für den abzutransportierenden Schuppenstrom angetrieben werden.
[0011] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bildung eines Schuppenstroms von gefalzten
Druckexemplaren werden die Druckexemplare von dem Falzklappenzylinder durch ein Trak
tionsmittel, beispielsweise eine Kette oder besonders bevorzugt einen Zahnriemen,
abtransportiert. Dabei liegen die Druckexemplare nicht auf dem Traktionsmittel auf
und müssen auch nicht zwischen zwei zu synchronisierenden Transportbändern abgefördert
werden. Das Traktionsmittel ist erfindungsgemäß mit Greifern versehen, mittels derer
die Druckexemplare im Verlauf der Übernahme vom Falzklappenzylinder aufgenommen und
während des sich daran anschließenden Transports klemmend gehalten werden. Dadurch
wird eine individuelle und gleichzeitig kontinuierliche Übernahme von Druckexemplaren
gewährleistet.
[0012] Obwohl grundsätzlich Greifer mit einem besonderen Mechanismus zum Öffnen und Schließen
von Greiferbacken eingesetzt werden könnten, beispielsweise mittels einer Rückholfeder
zusammengehaltene oder mittels einer Zwangsführung über eine Kulisse gesteuerte Greiferbacken,
sind die mit dem Traktionsmittel verbundenen Greifer erfindungsgemäß so angeordnet,
daß zwischen den einzelnen Greifern und dem Traktionsmittel jeweils eine spaltförmige
Aufnahme für die Druckexemplare ausgebildet ist. Die Druckexemplare werden durch die
bevorzugt klauenartigen Greifer gegen das Traktionsmittel gedrückt. Dieses erfindungsgemäße
Zusammenwirken von Traktionsmittel und Greifern stellt eine besonders einfache konstruktive
Lösung dar. Vorzugsweise sind die Greifer an dem Traktionsmittel starr befestigt.
Als vorteilhaft erweist es sich weiterhin, die Greifer einstückig auszubilden und
die auf die Druckexemplare ausgeübte Klemmkraft allein durch die sich zwischen dem
Traktionsmittel und den Greifern einstellenden elastischen Rückstellkräfte zu erzeugen.
Besonders vorteilhaft ist es, das Traktionsmittel elastisch, insbesondere in Form
eines Zahnriemens, auszubilden und für die Greifer ein hartes Material, bevorzugterweise
ein metallisches Material, zu verwenden. Als Traktionsmittel eignet sich insbesondere
ein Riemen mit Glasfaser-Zugeinlage oder ein Riemen mit Stahlcord-Zugträgern und abriebfester
Polyurethanbeschichtung.
[0013] Gemäß der Erfindung wird das Traktionsmittel im Verlauf der Übernahme der Druckexemplare
gegenüber dem Falzklappenzylinder auf einen konvex gekrümmten Bogen geführt, dessen
Krümmungsradius sich nach der Aufnahme des Druckexemplars vergrößert. Durch diese
Führung des Traktionsmittels werden die nachlaufenden Enden der Greifer zum Aufnehmen
der Druckexemplare vom Traktionsmittel abgespreizt und infolge des sich anschließend
vergrößernden Krümmungsradius nach dem Aufnehmen eines Druckexemplars wieder an das
Traktionsmittel und damit an das Druckexemplar angelegt, so daß das Druckexemplar
sicher eingeklemmt wird. Obwohl es grundsätzlich möglich wäre, das Traktionsmittel
zur Erzielung dieser Kurvenführung über mehrere Umlenkrollen zu führen, hat es sich
als vollkommen ausreichend und besonders vorteilhaft erwiesen, das Traktionsmittel
auf einem einfachen Kreisbogenabschnitt um eine Umlenkscheibe zu führen. Dementsprechend
ist der Krümmungsradius im Verlauf der Übernahme der Druckexemplare konstant und vergrößert
sich am Ende der Umlenkung beim Übergang in eine gerade Förderstrecke schlagartig.
[0014] Die Umlenkscheibe kann durch eine Walze oder mehrere auf einer Welle starr miteinander
verbundene Umlenkscheiben gebildet werden, wobei die Lage der Drehachse für die Umlenkscheibe
in Umfangsrichtung zur Drehachse des Falzklappenzylinders frei wählbar ist. Entsprechend
werden im letzteren Falle mehrere parallel verlaufende Zahnriemen verwendet. Die Einzelriemen
werden besonders zweckmäßig durch starre Querstege miteinander verbunden. Auf den
Querstegen sitzen mehrere Greifer parallel nebeneinander, wodurch kammartige Greiferleisten
gebildet werden. Es erweist sich weiterhin als vorteilhaft, die Greiferleiste selbst
über einen speziell ausgebildeten Zahn in direkten Eingriff mit den Zahnscheiben zu
bringen, um die Greifer im Bereich der Übernahme der Druckexemplare zusätzlich formschlüssig
zu führen und zu stabilisieren.
[0015] Nach der Erfindung ist in Anpassung an unterschiedliche Dicken der zu übernehmenden
Druckexemplare der Verlauf des Krümmungsradius der Kurvenführung für das Traktionsmittel
veränderbar. Indem das Schließen der Greifer beispielsweise durch Verkürzen der bogenförmigen
Führung des Traktionsmittels zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt, können auch dünnere
Druckexemplare sicher ergriffen werden.
[0016] Unterhalb des Traktionsmittels ist zur Führung dervom Traktionsmittel bzw. den Greifern
nach unten hängenden, nachlaufenden Enden der Druckexemplare ein Leitmittel bzw. eine
Leitzunge angeordnet, die sich bis in den Bereich der Übernahme der Druckexemplare
hinein, der bogenförmigen Führung des Traktionsmittels folgend erstreckt.
[0017] Am Ende der Transportstrecke werden die noch von den Greifern gehaltenen Druckexemplare
abgebremst und auf einen weiteren, unterhalb des Traktionsmittels für die Greifer
angeordneten Förderer in Form eines Schuppenstroms ausgelegt. Zum Freigeben der Druckexemplare
wird das Traktionsmittel wieder in einem Bogen von dem Förderer für die ausgelegten
Druckexemplare weggelenkt, so daß sich die nachlaufenden Enden der Greifer beim Eintritt
in die Kurve vom Traktionsmittel erfindungsgemäß wegspreizen. Gleichzeitig werden
die Druckexemplare durch eine auf ihre nachlaufenden Enden wirkende Exemplarbremse
verzögert, wodurch das vorlaufende Ende des abgebremsten Druckexemplars aus den kontinuierlich
weiterbewegten Greifern herausgezogen und auf dem Schuppenstrom ausgelegt wird. Durch
das erfindungsgemäße Auslegen, bei dem die vorlaufenden Enden der Druckexemplare noch
von den Greifern aufgenommen sind, während auf die nachlaufenden Enden bereits eine
Bremskraft ausgeübt wird, kann jeglicher Stauchung von Druckexemplaren vorgebeugt
werden.
[0018] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Bildung eines Schuppenstroms von gefalzten
Druckexemplaren;
Fig. 2 einen Greifer mit einem geklemmten Druckexemplar;
Fig. 3 einen Greifer mit einer verlängerten Vorderkante;
Fig. 4 eine abgeschwenkte Vorrichtung;
Fig. 5 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ; und
Fig. 6 eine Darstellung der drehenden Komponenten der Vorrichtung gemäß den Figuren
1 und 2.
[0019] In Fig. 1 wird ein Druckexemplar 2 von einem Falzklappenzylinder 1, der im Gegenuhrzeigersinn
rotiert, an ein mit Greifern 5 bestücktes Traktionsmittel 6 übergeben und auf einem
Auslegerband 13 in Form eines Schuppenstroms 30 ausgelegt. Als Traktionsmittel 6 dient
ein handelsüblicher Zahnriemen aus einem elastischen Material mit einer geeigneten
Zugeinlage, beispielweise ein Riemen mit Glasfaser- oder ähnlichen Zugeinlagen, der
um eine erste, dem Falzklappenzylinder 7 gegenüberliegende Zahnscheibe 7 und um eine
zweite Zahnscheibe 8 im Uhrzeigersinn endlos umläuft. Der Falzklappenzylinder 1 und
die ihm gegenüberliegende Zahnscheibe 7 rotieren daher gegenläufig, so daß sie im
Verlauf der Übergabe/Übernahme eines Druckexemplars 2 vom Falzklappenzylinder 1 an
einen Greifer 5 im wesentlichen die gleiche Geschwindigkeitsrichtung aufweisen.
[0020] Vor der Übergabe und während deren Verlauf wird das an seinem vorlaufenden Ende zwischen
Falzklappen 3 eingeklemmte Druckexemplar 2 durch eine Bandleitung 4 gegen die Oberfläche
des Falzklappenzylinders 1 gedrückt und dadurch sicher geführt. Die über die erste
Zahnscheibe 7 geführten Greifer 5 greifen im Verlauf der Übergabe bzw. Übernahme der
Druckexemplare 2 in entsprechende Ausnehmungen an der Oberfläche des Falzklappenzylinders
1, die im Ausführungsbeispiel als umlaufende Rillen ausgebildet sind, ein. Die Transportgeschwindigkeit
des Zahnriemens 6 ist etwa 30 bis 35 % niedriger als die Umfangsgeschwindigkeit des
Falzklappenzylinders 1. Daher werden die Greifer 5 im Verlauf der Übernahme von den
noch am Falzklappenzylinder 1 anliegenden Druckexemplaren 2 überholt und hintergreifen
im Verlauf der Übernahme das vorlaufende Ende eines gerade zu übergebenden Druckexemplars.
Von dem Moment der Freigabe des Druckexemplars 2 durch die Falzklappen 3 bis zum Einklemmen
des vorlaufenden Endes des Druckexemplars 2 durch einen Greifer 5 wird das Druckexemplar
2 in erster Linie durch die Bandleitung 4 geführt und kommt dabei wegen seiner höheren
Geschwindigkeit mit seinem vorlaufenden Ende in dem Grund des Greifers 5 zu liegen.
[0021] Durch die Konvexität der Umlenkung des Zahnriemens 6 gegenüber dem Falzklappenzylinder
1 ergibt sich ein harmonischer zyklischer Verlauf fürdie Übergabe bzw. Übernahme der
Druckexemplare 2. Die erste Zahnscheibe 7 ist gegenüber dem Falzklappenzylinder 1
so angeordnet, daß ihre Drehachse versetzt von der Drehachse des Falzklappenzylinders
1 liegt. Der Winkel y ist so gewählt, daß er einerseits eine ausreichend lange Eingriffszeit
der Greifer 5 in die Ausnehmungen am Falzklappenzylinder 1 sicherstellt, andererseits
aber eine möglichst geringe Umlenkung der Druckexemplare 2 erzeugt. Auf dieser Verbindungslinie
liegt auch etwa die vorderste Umlenkrolle der Bandleitung 4. Kurz vor oder beim Durchgang
dieser Linie werden ferner die Falzklappen 3 geöffnet.
[0022] Beim Übergang des Zahnriemens 6 von der ersten Zahnscheibe 7 in die sich anschließende
geradlinige Förderstrecke bis zur zweiten Zahnscheibe 8 wird das im Greifergrund liegende
vorlaufende Ende des Druckexemplars 2 durch das nachlaufende Ende des Greifers 5 kontinuierlich
immerstärkergegen den Zahnriemen 6 gepreßt und dabei zwischen dem Zahnriemen 6 und
dem nachlaufenden Ende des Greifers 5 eingeklemmt.
[0023] Der Greifer 5 bildet zu diesem Zweck mit dem Zahnriemen 6 eine am nachlaufenden Ende
des Greifers 5 offene, spaltförmige Aufnahme 53 für die Druckexemplare 2. In seinem
vorlaufenden Bereich ist der Greifer 5 starr an dem Zahnriemen 6 befestigt. Der nachlaufende
Bereich des Greifers 5 besitzt eine gegen den Zahnriemen 6 konkav gekrümmte Profilform,
so daß der Greifer 5 klauenartig gegen den Riemen 6 klemmt. Die gekrümmte Profilform
kommt insbesondere auch der Führung der Druckexemplare 2 bei deren Übernahme durch
die Greifer 5 zugute. Grundsätzlich ist jedoch auch ein Greifer 5 verwendbar, dessen
nachlaufender Bereich beispielsweise geradlinig, parallel beabstandet zum Zahnriemen
6 verläuft und der eine wulstartige Verdickung zum Klemmen von Druckexemplaren besitzt.
Die Greifer sind einstückig aus einem härteren Material als der Zahnriemen, insbesondere
einem metallischen Werkstoff, gefertigt. Die zum Klemmen eines Druckexemplares notwendige
Kraft wird daher in erster Linie durch die elastische Rückstellkraft des Zahnriemens
6 bewirkt.
[0024] Wie aus dem Vergleich der beiden in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
von Greifern 5 zu erkennen ist, wird diese elastische Klemmkraft wesentlich durch
den Abstand a der vorlaufenden Kante des Greifers 5 zu dessen Drehachse bestimmt.
Der Greifer 5 von Fig. 3 besitzt eine verlängerte vorlaufende Kante mit einem entsprechend
größeren Abstand bzw. Hebel a zu seiner Drehachse. Durch den Greifer 5 nach Fig. 3
kann eine größere Klemmkraft als durch den Greifer 5 gemäß Fig. 2 ausgeübt werden.
Während des Klemmens des Druckexemplares 2 wird das durch das Produkt aus der Gewichtskraft
des Druckexemplares 2 mit dem Hebel b um die Drehachse wirkende Drehmoment durch die
über den Hebel a wirkende elastische Rückstellkraft des Zahnriemens 6 ausgeglichen.
Durch entsprechende Verlängerung des Hebels a kann somit das Rückstellmoment der Anordnung
aus Zahnriemen 6 und Greifer 5 und somit die Klemmkraft zum Klemmen des Druckexemplares
2 eingestellt, insbesondere auch bei geringerer elastischer Dehnung bzw. Auslenkung
des Zahnriemens 6 gehalten werden.
[0025] Nachdem der Zahnriemen 6 gemäß Fig. 1 aus der geraden oberen Förderstrecke auf die
angetriebene Zahnscheibe 7 gelaufen ist, vergrößert sich bei weiterer Umlenkung des
Zahnriemens 6 der Abstand zwischen dem nachlaufenden Ende des Greifers 5 und dem Zahnriemen
6 kontinuierlich bis zu dem Zeitpunkt, zu dem das nachlaufende Ende dieses Greifers
5 die Umlenkstelle des Zahnriemens 6 passiert hat. Danach bleibt der Abstand zwischen
dem nachlaufenden Ende des Greifers 5 und dem Zahnriemen 6 konstant bis der Zahnriemen
6 wieder aus dem Umlenkbereich dieser Zahnscheibe 7 in die gerade untere Förderstrecke
bewegt wird. Die angetriebene Zahnscheibe 7 ist so eng zu dem Falzklappenzylinder
1 angeordnet, daß der Greifer 5 mit seinem nachlaufenden freien Ende i m Verlauf der
Übernahme eines Druckexemplares 2 in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung am
Falzklappenzylinder 1 eingreift. Zur Übernahme des Druckexemplars 2 hintergreift der
Greifer 5 mit seinem nachlaufenden Ende das vorlaufende Ende dieses Druckexemplars.
Aufgrund der Gegenläufigkeit der angetriebenen Zahnscheibe 7 und des Falzklappenzylinders
1 bewegen sich das Druckexemplar 2 und der Greifer 5 im Verlauf der Übergabe bzw.
Übernahme in etwa in die gleiche Richtung, wobei das Druckexemplar 2 mit einer um
30 bis 35 % höheren Geschwindigkeit als der Greifer 5 befördert wird. Das Druckexemplar
2 wird daher mit diesem Geschwindigkeitsüberschuß in den Grund des Greifers geschoben.
Bereits während dieses Überschiebens oder auch erst ab dem Zeitpunkt, zu dem das vorlaufende
Ende des jeweiligen Druckexemplars 2 im Grund des Greifers 5 zu liegen kommt, wird
der Greifer 5 aus dem Umlenkbereich in die gerade Förderstrecke bewegt. Bei diesem
Übergang verkleinert sich automatisch wieder der Abstand zwischen dem Zahnriemen 6
und dem nachlaufenden Ende des Greifers 5 und das übernommene Druckexemplar 2 wird
zwischen dem Zahnriemen 6 und dem Greifer 5 eingeklemmt. Vom Herauslaufen der Drehachse
des Greifers 5 bis zum Herauslaufen des nachlaufenden Endes des gleichen Greifers
erfolgt ein kontinuierlicher Schließ- und Klemmvorgang.
[0026] Um der Übergabe bzw. Übernahme von Druckexemplaren 2 mit unterschiedlichen Dicken
begegnen zu können, ist die Lage der zweiten Zahnscheibe 8 gegenüber der ersten Zahnscheibe
7 verstellbar. Zu diesem Zweck kann die zweite Zahnscheibe 8 zusammen mit der gesamten
zum Auslegen der Druckexemplare 2 benötigten Anordnung um die Drehachse der ersten
Zahnscheibe 7 verschwenkt werden.
[0027] In Fig. 4 ist ein Abschwenken um einen Verstellwinkel β schematisch dargestellt.
Diese Verstellung bewirkt, daß der Greifer 5 nach erfolgter Übernahme eines Druckexemplars
2 gegenüber der horizontalen Anordnung der beiden Zahnscheiben 7 und 8 bereits um
den Verstellwinkel β versetzt eher aus dem Umlenkbereich der ersten Zahnscheibe 7
herausläuft und dabei vorzeitig das aufgenommene Druckexemplar 2 einklemmt. Durch
diese Verstellung der zweiten Zahnscheibe 8 gegenüber der ersten Zahnscheibe 7 läßt
sich das Klemmen derGreifer6 stufenlos auf jede gängige Druckexemplardicke- einstellen.
In Anpassung an dünne Druckexemplare 2 erfolgt die Verstellung, wie in Fig. 4 gezeigt,
gegenüber der Horizontallage für große Druckexemplardicken nach unten. Eine Verstellung
für dicke und dünne Druckexemplare 2 um eine horizontale Mittellage nach oben und
unten wäre grundsätzlich auch möglich.
[0028] Unterhalb des Zahnriemens 6 ist eine Leitzunge 9 angeordnet, die sich zur einen Seite
bis in den Verlauf der Übernahme der Druckexemplare 2 hineinerstreckt und mit ihrem
vorderen Ende in Ausnehmungen am Falzklappenzylinder 1 eingreift, und die unterhalb
der geraden Abförderstrecke des Zahnriemens 6 bis in den Bereich des unterhalb des
Zahnriemens 6 angeordneten Auslegerbandes 13 ragt. Die Leitzunge 9 ist gegenüber dem
Zahnriemen 6 in einem solchen Abstand angeordnet, daß ständig eine sichere Führung
der freien, nachlaufenden Enden der Druckexemplare 2 gewährleistet ist.
[0029] Zum Auslegen auf den Schuppenstrom 30 werden die Druckexemplare 2 zwischen einer
Bremsscheibe 11 und einem gegen die Bremsscheibe 11 wirkenden Nocken 10 hindurchgeführt
und an ihrem nachlaufenden Ende zwischen dem Nocken 10 und der Bremsscheibe 11 kurzzeitig
eingeklemmt und dabei abgebremst. Der Transport durch den Greifer 5 und das Abbremsen
durch diese Exemplarbremse sind so synchronisiert, daß der Greifer 5 sich bereits
im Krümmungsbereich der zweiten Zahnscheibe 8 befindet und deshalb bereits keine Klemmkraft
mehr auf das Druckexemplar 2 ausübt, jedoch dieses Druckexemplar noch sicher an seinem
vorlaufenden Ende führt, wenn der Nocken 10 das nachlaufende Ende des gleichen Druckexemplars
2 gegen die untere Bremsscheibe 11 andrückt. Das Druckexemplar 2 wird dabei auf die
Geschwindigkeit des Auslegerbandes 13 abgebremst und fällt nachdem sein nachlaufendes
Ende die Exemplarbremse passiert hat, aus dem um die zweite Zahnscheibe 8 weiter umlaufenden
Greifer 5 auf den Schuppenstrom 30 heraus.
[0030] Zur weiteren Verbesserung der Ausrichtung der auszulegenden Druckexemplare 2 ist
oberhalb des sich bildenden Schuppenstroms 30 ein Nockenband mit abstehenden Nocken
14 angeordnet. Die Nocken 14 dienen als Anschläge für die bereits freigegebenen, jedoch
noch in den Greifern 5 aufgenommenen Druckexemplare 2. Der Bremsnocken 10 und die
Anschlagnocken 14 werden durch die Zahnscheibe 15 über einen Zahnriemen 16 bzw. einen
Zahnriemen 17 angetrieben. Die jeweiligen Antriebsgeschwindigkeiten und die Abstände
der Anschlagnocken 14 auf dem Nockenband sind so eingestellt, daß die Druckexemplare
2 bis zur Bremsung unter dem Bremsnocken 10 hindurchgezogen werden können. Die Drehzahl,
mit der die Zahnscheibe 15 angetrieben wird, ist einstellbar, um beispielsweise eine
Umstellung von einer Doppel- auf eine Sammelproduktion für die Druckexemplare 2 zu
ermöglichen.
[0031] Die Umfangsoberfläche der Bremsscheibe 11 ist elastisch, während der Bremsnocken
10 aus einem demgegenüber härteren Werkstoff, beispielsweise aus einem metallischen
Material, gefertigt ist. Die Bremsscheibe 11 kann durch ein schaumgummiartiges Material
gebildet oder mit solch einem Material beschichtet sein, so daß sich die Exemplarbremse
bereits ohne mechanische Verstellung zu erfordern, von selbst an unterschiedliche
Dicken der Druckexemplare 2 anpaßt.
[0032] Wegen der gegenüber dem Falzklappenzylinder um 30 bis 35 % geringeren Transportgeschwindigkeit
des Zahnriemens 6, besitzen die Greifer 5 einen ebenfalls um etwa 30 bis 35% kleineren
gegenseitigen Abstand als die Falzklappen 3 auf dem Falzklappenzylinder 1. Der Umfang
der Zahnscheibe 7 ergibt sich aus dem ganzzahligen Mehrfachen des Greiferabstandes.
Im Ausführungsbeispiel entspricht der Umfang der Zahnscheibe 7 dem dreifachen Wert
des Greiferabstandes, was eine um 120° Teilung versetzte Anordnung der Greifer 5 über
deren Oberfläche erlauben würde. Weiter besitzen die im Ausführungsbeispiel benutzten
Zahnscheiben 7, 8 den gleichen Durchmesser. Der Abstand der Drehachsen der beiden
Zahnscheiben 7,8 entspricht der halben Differenz zwischen der Zahnriemenlänge und
dem Umfang einer Zahnscheibe, während sich die Zahnriemenlänge aus dem Produkt zwischen
zwei benachbarten Greiferleisten 51 und der Anzahl der gewählten Greiferleisten ergibt.
[0033] In der Draufsicht von Fig. 5 ist die Lagerung der gesamten Anordnung, bestehend aus
dem Falzklappenzylinder 1, den beiden Zahnscheiben 7 und 8, dem Auslegerband 13, der
Exemplarbremse und dem Anschlagnockenband, in einem im wesentlichen aus zwei Seitenwänden
1 und II bestehenden Rahmen 20 dargestellt. Die beiden Zahnscheiben 7 und 8 werden
durch zwei jeweils auf einer gemeinsamen Welle sitzende Einzelscheiben 7 bzw. 8 gebildet.
Zwei Zahnriemen 6 werden um die Doppelscheibenpaare 7 und 8 geführt. Mehrere Greifer
5 bilden eine kammartige Greiferleiste 51, die beidseitig auf den beiden Zahnriemen
6 starr befestigt ist. Die kammartig angeordneten Greifere 5 greifen im Bereich der
Übergabe bzw. Übernahme der Druckexemplare 2 in entsprechende umlaufende Rillen 31
des Falzklappenzylinders 1 ein. Der Abstand zwischen den beiden parallel verlaufenden
Zahnriemen 6 ist geringer als die Breite der Druckexemplare 2, so daß die zu beiden
Seiten überstehenden Ränder der Druckexemplare 2 durch die beidseitig an den Außenseiten
derZahnriemen 6 angeordneten Bremsscheiben 10 und Bremsnocken 11 abgebremstwerden
können. Ebenso laufen die Anschlagnocken 14 zu beiden Seiten der zweiten Zahnscheibe
8 auf jeweils einem entsprechenden Anschlagnockenband um.
[0034] Die zweite Zahnscheibe 8 ist zusammen mit der Bremse und dem Anschlagnockenband sowie
dem Auslegerband 13 in einem Schwenkarm 18, der um die Drehachse der ersten Zahnscheibe
7 verschwenkt werden kann, gelagert. Das Verschwenken erfolgt über eine Motorverstellung
19, kann grundsätzlich jedoch auch durch eine manuelle Verstellung erreicht werden.
[0035] Überein Zahnrad 21 wird der Falzklappenzylinder 1 angetrieben. Überein weiteres,
auf der Welle des Falzklappenzylinders 1 sitzendes Zahnrad wird die erste Zahnscheibe
7 über ein Zahnrad 22 vom gleichen Antrieb mit der beschriebenen Untersetzung der
Geschwindigkeit für den Zahnriemen 6 angetrieben. Das Zahnrad 22 für den Antrieb der
ersten Zahnscheibe 7 treibt seinerseits eine aus mehreren Zahnrädern mit unterschiedlichen
Zähnezahlen bestehende Anordnung 23 an. Mit dem innersten Zahnrad dieser Anordnung
23 kämmt wiederum das Antriebszahnrad 27 für die Antriebswalze 12 des Auslegerbandes
13. Das mittlere und das äußere Zahnrad der Anordnung 23 kämmen wahlweise mit einem
von zwei parallel verschiebbaren Zahnrädern 24. Diese Doppelanordnung von Zahnrädern
24 ist auf einer welle drehsteif befestigt, jedoch geradlinig verschiebbar gelagert.
Mit der gleichen Welle ist ein weiteres Zahnrad 25 vollkommen starr verbunden, das
zum Abtrieb auf das Antriebszahnrad 26 der unteren Bremsscheibe 11 und auf das Antriebszahnrad
29 der Zahnscheibe 15 für den Antrieb des Bremsnockens 10 und des Anschlagnockenbandes
dient. Durch die Verschiebung des Doppelzahnrades 24 kann somit zwischen zwei Drehzahlen
fürdie untere Bremsscheibe 11 und die Zahnscheibe 15 gewählt werden, um so die Exemplarbremse
und das Anschlagnockenband auf die beiden Produktionsarten Sammel- und Doppelproduktion
einstellen zu können. Der Antrieb der über die beiden Schwenkarme 18 verstellbaren
Komponenten erfolgt jeweils über Kardanwellen 15.
[0036] Fig. 6 zeigt den beschriebenen Antriebsmechanismus schematisch in Seitenansicht.
Es gilt die im Zusammenhang mit der Figur 2 gegebenen Beschreibung unter Hinweis auf
die in Fig. 3 eingetragenen Drehrichtungspfeile der einzelnen Antriebs- und Wirkkomponenten.
LEGENDE
[0037]
Pos. 1 Falzklappenzylinder
Pos. 2 Druckexemplar
Pos. 3 Falzklappen
Pos. 4 Bandleitung
Pos. 5 Greifer
Pos. 6 Traktionsmittel
Pos. 7 Zahnscheibe
Pos. 8 Zahnscheibe
Pos. 9 Leitzunge
Pos. 10 Nocken
Pos. 11 Bremsscheibe
Pos. 11' Kardanwelle
Pos. 12 Antriebswalze
Pos. 12' Kardanwelle
Pos. 13 Auslegerband
Pos. 14 Anschlagnocken
Pos. 15 Zahnscheibe
Pos. 15' Kardanwelle
Pos. 16 Zahnriemen
Pos. 17 Zahnriemen
Pos. 18 Schwenkarm
Pos. 19 Motorverstellung
Pos.20 Rahmen
Pos. 21 Zahnrad
Pos 22 Antriebszahnrad
Pos. 23 Anordnung
Pos. 24 Doppelzahnrad
Pos. 25 Zahnrad
Pos. 26 Antriebszahnrad
Pos. 27 Antriebszahnrad
Pos. 28 Zahnrad
Pos. 29 Antriebszahnrad
Pos. 30 Schuppenstrom
Pos. 31 Rillen
Pos. 51 Greiferkamm
Pos. 53 Aufnahme
1. Verfahren zur Bildung eines Schuppenstroms von gefalzten Druckexemplaren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckexemplare (2) von einem Falzklappenzylinder (1) direkt
an Greifer (5) übergeben und klemmend durch die Greifer (5) gehalten abtransportiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (5) kontinuierlich
mit einer Transportgeschwindigkeit angetrieben werden, die 20 bis 40%, insbesondere
etwa 30 bis etwa 35%, geringer als die Umfangsgeschwindigkeit des Falzklappenzylinders
(1) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckexemplare
(2) durch die Greifer (5) gehalten bis zum Auslegen auf dem Schuppenstrom transportiert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckexemplare (2) durch
die Greifer (5) an ihren vorlaufenden Enden gehalten werden und, daß im Verlauf ihrer
Freigabe auf ihre nachlaufenden Enden eine Reibkraft ausgeübt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckexemplare
(2) im Verlauf der Freigabe von den Greifern (5) zum Auslegen auf dem Schuppenstrom
gegen Anschläge (14) geführt ausgerichtet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportgeschwindigkeit der Druckexemplare (2) beim Auslegen nur wenig verändert
wird.
7. Vorrichtung zur Bildung eines Schuppenstroms von gefalzten Druckexemplaren mit
a) einem Traktionsmittel (6), mit dem die Druckexemplare (2) von einem Falzklappenzylinder
(1) abtransportiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
b) das Traktionsmittel (6) mit Greifern (5) für die Übernahme und zum Halten der Druckexemplare
(2) während des Transports versehen ist,
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Traktionsmittel
(6) und einem Greifer (5) eine spaltförmige Aufnahme (53) für Druckexemplare (2) gebildet
ist und die Druckexemplare (2) durch die Greifer (5) gegen das Traktionsmittel (6)
gedrückt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die spaltförmigen Aufnahmen
(53) an den nachlaufenden Enden der Greifer (5) offen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (5)
im Bereich der Aufnahme (53) gegenüber dem Traktionsmittel (6) konkav gebogen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Greifer (5) in ihren vorlaufenden Bereichen mit dem Traktionsmittel (6) verbunden
sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifer (5) mit dem Traktionsmittel (6) starr verbunden sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifer (5) einstückig ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckexemplare (2) elastisch zwischen dem Traktionsmittel (6) und den Greifern
(5) eingeklemmt werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Traktionsmittel
(6) materialelastisch ist und die Greifer (5) demgegenüber aus einem härteren Material,
insbesondere aus einem metallischen Material, gefertigt, sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Traktionsmittel (6) im Verlauf der Übernahme eines Druckexemplars (2) gegenüber
dem Falzklappenzylinder (1) auf einem konvex gekrümmten Bogen geführt wird, dessen
Krümmungsradius sich nach dem Aufnehmen des Druckexemplars (2) vergrößert.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Traktionsmittel
(6) im Verlauf der Übernahme kreisbogenförmig geführt wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Traktionsmittel
(6) im Verlauf der Übernahme über ein einziges oder mehrere, auf einer Achse starr
miteinander verbundene Umlenkmittel (7) mit Kreisquerschnitt, insbesondere eine bzw.
mehrere Zahnscheibe(n), geführt wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer im direkten
Eingriff mit dem Umlenkmittel (7) stehen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkmittel
(7) einen Umfang aufweist, der etwa dem dreifachen Wert des Greiferabstandes entspricht.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehachse des Umlenkmittels (7) höher als die Drehachse des gegenläufig rotierenden
Falzklappenzylinders (1) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifer (5) in solcher Teilung auf dem Traktionsmittel (6) angeordnet sind, daß
der Abstand zweier aufeinander folgender Greifer (5) etwa 70 % des Falzklappenabstands
des äußeren Falzklappenzylinderumfangs beträgt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verlauf des Krümmungsradius in Anpassung an unterschiedliche Dicken der zu übernehmenden
Druckexemplare (2) veränderbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Traktionsmittel (6) durch einen endlos umlaufenden Zahnriemen gebildet wird.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifer (5) im Verlauf der Übernahme eines Druckexemplars (2) zumindest mit ihren
nachlaufenden Enden in sich in Umfangsrichtung erstreckende Ausnehmungen, insbesondere
umlaufende Rillen, des Falzklappenzylinders (1) eingreifen.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Traktionsmittel (6) zur Freigabe der auszulegenden Druckexemplare (2) von einem
Geradförderer (13) für die ausgelegten Druckexemplare (2) weggelenkt wird.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf die nachlaufenden
Ende wirkende Bremse (10, 11) vor der Auslage der Druckexemplare auf dem Geradförderer
(13) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse eine Bremsscheibe
(11) aus elastischem Material und einen von oben gegen die über die Bremsscheibe (11)
geführten Druckexemplare (2) wirkenden Bremsnocken (10) aufweist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
des Geradförderers (13) ein endlos umlaufendes Nockenband (14) angeordnet ist, dessen
abstehende Nocken als Anschläge für die vorlaufenden Enden der Druckexemplare (2)
dienen.
30. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb des Traktionsmittels (6) ein Leitmittel (9) für die Führung der Druckexemplare
vorgesehen ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Leitmittel
bis in den Verlauf der Übernahme der Druckexemplare (2) hinein erstreckt.
32. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Leitriemen (4) für die Führung der von den Greifern (5) zu übernehmenden Druckexemplare
(2) vorgesehen ist.