[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzwerk, insbesondere ein Flockierwalzwerk gemäss Oberbegriff
des ersten Anspruches.
[0002] Aus der EP 271 828 derselben Anmelderin ist ein Walzwerk bekannt, bei welchem an
beiden Stirnseiten der Walzen, Produktführungen vorgesehen sind, die das gegen die
Enden der Walzen hinausgespeiste Produkt zurück in den Mahlspalt führen.
[0003] Im weiteren ist es bekannt, dass das in den Mahlspalt resp. in den konvergierenden
Spalt zwischen den Walzen eingespeiste Produkt, welches nicht direkt eingezogen wird,
eine Tendenz hat, gegen die Enden der Walzen zu fliessen, so dass vorwiegend Knollen,
Grobteile etc. im Produkt, die granulationsmässig wesentlich grösser sind als das
Produkt selbst und deshalb vom Mahlspalt nicht erfasst werden, der vorgenannten Tendenz
entsprechend an die Enden der Walzen gelangen.
[0004] Walzwerke des Standes der Technik, welche bereits für die EP 271 828 Stand der Technik
waren, waren so gebaut, dass die Walzen an ihren Enden keine Anschrägung aufwiesen
und mit den Stirnseiten der Walzen dicht gegen die Stirnwände des Walzwerkes angrenzten,
so dass das Produkt bis an die Stirnwände des Walzwerkes fliessen konnte, was zum
Resultat hatte, dass vorgenannte Knollen oder andere Grobteile an den Enden der Walzen
in Bewegung gehalten wurden, bis diese durch Verschleiss eine Grösse erreicht hatten,
welche das Einziehen in den Mahlspalt erlaubte. Im Zeitpunkt des Einzuges sind diese
Teile aber noch grösser als die Granulation des Produktes, d.h. die Verformungskräfte
sind höher und damit auch die Oberflächenbelastung der Walzen. Solche Belastungen
können zu Beschädigungen der Walzen führen, insbesondere wenn dieser Umstand am Walzenende
auftritt. Die Folgen sind ausgebrochene Walzenenden.
[0005] Um die dadurch entstehenden unterschiedlichen Mahlverhältnisse zum Teil zu vermeiden,
wurde bereits in der EP 271 828 vorgeschlagen, an den Walzenenden eine Anschrägung
vorzusehen, an welche eine Führungsfläche angrenzt und verhindert, dass die genannten
Grobteile in dem durch die Anschrägung gebildeten Kanal an den Enden der Walzen unverarbeitet
an den Walzen vorbeigelangen können.
[0006] Diese Anschrägungen haben zwar den Vorteil, dass die vorgenannten Knollen oder anderen
Grobteile ohne Beschädigung der Walzen in diesem Bereich verharren, jedoch den Nachteil,
dass der Materialfluss gestört wird.
[0007] Es bestand deshalb die Aufgabe, diesen vorgenannten Nachteil zu beheben, was erfindungsgemäss
durch die im Kennzeichen des ersten Anspruches aufgeführte Kombinationen an Merkmalen
behoben wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen aufgeführt.
[0009] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe der nachfolgenden Figuren
gezeigt und beschrieben.
[0010] Es zeigt:
- Fig 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Walzwerk, halbschematisch dargestellt;
- Fig. 1a und b
- je einen Ausschnitt aus Fig. 1 entsprechend den Schnittlinien Ia - Ia und Ib - Ib
(Fig. 1);
- Fig. 2
- ein Walzwerk gemäss Fig. 1, jedoch mit Varianten der erfindungsgemässen Ausführungen;
- Fig. 3 und 4
- je ein Detail des erfindungsgemässen Walzwerkes der Figuren 1 und 2 ausschnittsweise
und in Draufsicht auf die Walzen und ausschnittweise dargestellt;
- Fig. 5
- ein Ausschnitt aus Fig. 1 mit zusätzlichen Details, schematisch und teilweise im Schnitt
dargestellt;
- Fig. 6
- eine Variante des Ausschnittes von Fig. 5;
- Fig. 7
- ein Ausschnitt aus dem Walzwerk gemäss Fig. 1;
- Fig. 7a
- eine Draufsicht der Fig. 7 gemäss Blickrichtung II (Fig. 7);
- Fig. 8
- ein Walzwerk gemäss Fig. 1, jedoch mit einer im Schnitt dargestellten Variante der
erfindungsgemässen Ausführung;
- Fig. 8a
- einen Ausschnitt aus dem Walzwerk von Fig. 8.
[0011] Die Fig. 1 zeigt ein Walzwerk 1 mit einem Walzenpaar bestehend aus den Walzen 2 und
3 (siehe Fig. 3 und 4), wovon in Fig. 1 nur die Walze 2 ersichtlich ist. Diese Walzen
drehen um eine Drehachse 5 und sind in Lagerträger 6 drehbar gelagert, sowie mittels
einer Antriebsscheibe 7 (nur eine gezeigt) oder einer Antriebsscheibe und einem Uebertrieb
(nicht gezeigt) angetrieben.
[0012] Das von den Walzen zu verarbeitende Produkt, z.B. Körner oder Granulate, welche z.B.
flockiert werden müssen, werden durch eine Speisewalze 8 eingespeist, die ihrerseits
das Produkt vom Produktverteiler 9 erhält.
[0013] Die Zufuhr des Produktes in das Walzwerk und damit in den Produktverteiler 9 geschieht
durch eine Produktzufuhr 10, z.B. eine mechanische Zufuhr.
[0014] Die Walzen 2 und 3 weisen an den Stirnseiten Anschrägungen 43 auf, welche, wie in
Fig. 3 und 4 dargestellt, einen Kanal mit einem Oeffnungswinkel α von 60° - 100° vorzugsweise
von 90° ergeben, durch welchen Produkt an den Stirnseiten unverarbeitet durchtreten
könnte, wenn nicht ein erfindungsgemässer Kipphebel 11 mit einer Führungsfläche 12
den vorgenannten Durchlass verschliessen würde.
[0015] Um jedoch die eingangs erwähnten, sich auf der Führungsfläche 12 ansammelnden, vom
Walzenspalt 4, auch Mahlspalt 5 genannt, nicht erfassten Knollen oder anderen Grobteilen
gegebenenfalls durchzulassen, ist der Kipphebel 11 in einem Schwenklager 13 schwenkbar
gelagert.
[0016] Eine Zylinderkolbeneinheit 16, welche kolbenseitig mittels einer Schwenkachse 15
mit dem Kipphebel 11 und zylinderseitig mittels eines Schwenklagers 17 mit einem stationären
Gehäuseteil 18 verbunden ist, entwickelt die Kraft, um den Kipphebel 11 gegen einen
Anschlag 20 zu drücken, der Teil einer stationären Produktführung 19 ist.
[0017] Mit Hilfe dieses Anschlages 20 liegt die Führungsfläche 12 genau so, dass der vorgenannte,
den Winkel α bildenden Kanal bis zum vorgenannten erwünschten Durchlass verschlossen
ist, ohne aber die Walzenenden direkt zu berühren.
[0018] Wie später mit Fig. 5 gezeigt, handelt es sich bei der Zylinder-Kolben-Einheit 16
um einen einfach wirkenden Zylinder mit einer Druckfeder 21, welche die Kraft erzeugt,
mittels welcher der Kipphebel 11 gegen den Anschlag 20 gedrückt wird.
[0019] Die Produktführung 19 ist, wie mit Figur 3 dargestellt, kanalförmig ausgebildet und
sorgt dafür, dass Produkt, welches über die Stirnseite der Walzen 2 und 3 gelangt
mittels der Führungsfläche 12 zurück in den Mahlspalt.
[0020] Zwischen dem Lagerträger 6 und der jeweiligen Stirnseite der Walzen 2 und 3 ist eine
stationäre Stirnwand 22 vorgesehen, welche Teil eines Gehäuses ist, das die Walzen
umschliesst.
[0021] Am unteren Ende der Stirnwand 22 ist eine Schrägführung 23 vorgesehen, an die eine
Drehklappe 24, deren Funktion später beschrieben wird, angeschlossen ist.
[0022] Die Drehklappe 24 ist mittels einer Schwenkwelle 25 (Fig. 1a, b) im Lagerkörper 45
drehbar gelagert, welche ihrerseits in der Schrägführung 23 eingelassen sind.
[0023] Das Schwenken der Klappe 24 geschieht, wie mit Fig. 5 dargestellt, mittels eines
an der Welle 25 angeschlossenen Schwenkhebels 26, welcher schwenkbar mit einer Zylinder-Kolben-Einheit
27 verbunden ist, die ihrerseits schwenkbar in einem stationären Gehäuseteil 28 schwenkbar
gelagert ist.
[0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind spiegelbildlich beidseits der Stirnseiten der Walzen
2 und 3 Produktführungen 19 sowie Kipphebel 11 mit allem, was entsprechend dem Vorbeschriebenen
dazugehört, angeordnet. Das gleiche gilt für die Drehklappe 24.
[0025] In Fig. 1 ist die Drehklappe 24 mit durchgezogenen Linien geschlossen und mit strichlierten
Linien geöffnet dargestellt. Produkt, welches bei nach unten geschwenktem Kipphebel
11 durch die geöffnete Drehklappe 24 fliesst, wird in einem Auffangelement 46 aufgefangen,
welches sich unterhalb der Drehklappe 24 befindet.
[0026] Die Figur 2 zeigt auf der linken Seite, mit Blick auf die Figur 2 gesehen, d.h. links
der das Walzwerk betreffenden Symmetrieebene S, insofern eine Variante des Kipphebels
11 der Fig. 1, als hier ein Kipphebel 11.1 mit einer Führungsfläche 12.1 und eine
Produktführung 19.1 ein festes Teil bilden, welches nicht stationär, sondern als Ganzes
schwenkbar, mittels eines Schwenklagers 37 an einem stationären Gehäuseteil 38 angeordnet
ist.
[0027] In der in Fig. 2 gezeigten Lage des Kipphebels 11.1 und der Produktführung 19.1,
d.h. in der Betriebslage, haben diese beiden Elemente die gleiche Funktion wie der
Kipphebel 11 und die Produktführung 19 der Fig. 1.
[0028] Das Antriebsmittel des Kipphebels 11.1 und der Produktführung 19.1, ist eine Zylinder-Kolben-Einheit
16.1, welche mittels eines Schwenkachse 15.1 an der Produktführung 19.1, und mittels
eines Schwenklagers 17.1 an einem stationären Gehäuseteil 39 angeordnet ist, weshalb
dieselben Kennzeichen aus Fig. 1 lediglich mit einem Index 1 versehen wurden.
[0029] Dasselbe gilt auf der rechten Seite von Fig. 2, d.h. rechts der Symmetrieebene S
für die Antriebsmittel eines Kipphebels 11.2, dessen Führungsfläche 41 Teil einer
Führungsrolle 40 ist, welche drehbar am Kipphebel 11.2 angeordnet ist und dieselbe
Funktion hat, wie die Führungsflächen 12 resp. 12.1.
[0030] Der Kipphebel 11.2 weist eine Produktführung 19.2 auf, welche dieselbe Funktion hat
wie die Produktführung 19.1 auf der linken Seite der Fig. 2. Der Kipphebel 11.2, inklusive
die Produktführung 19.2 ist mittels eines Schwenklagers 37.1 schwenkbar im stationären
Gehäuseteil 38 gelagert.
[0031] Wie vergrössert und deutlicher aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Kipphebel 11.2 inklusive
Führungsrolle 40 mit einem Abdeckteil 44 umgeben, welches die Funktion hat zu verhindern,
dass Produkt hinter den Kipphebel und damit am Mahlspalt 4 vorbei an der Stirnseite
der Walzen 2 und 3 in die Sammeltrichter 29 unverarbeitet gelangen kann.
[0032] Die Fig. 5 zeigt vergrössert die rechte Hälfte des in Fig. 1 gezeigten Walzwerkes,
in dem hier schematisch eine Steuerung 33 aufgeführt ist, welche über ein Ventil 34
und eine das Ventil 34 mit der Zylinder-Kolben-Einheit 16 verbindende Druckleitung
47 die Zylinder-Kolben-Einheit 16 derart steuert, dass die Druckfeder 21 zusammengedrückt
und der Kipphebel 11 in Gegenuhrzeigerrichtung geschwenkt wird, so dass der mit dem
Winkel δ gebildete Kanal während einer vorgegebenen kurzen Zeit soweit geöffnet wird,
dass das sich auf der Führungsfläche 12 angesammelte Material nach unten in Richtung
Drehklappe 24 gelangen kann.
[0033] Gleichzeitig mit dem Schwenken des Kipphebels 11 wird die Drehklappe 24 geöffnet,
so dass das vorgenannte von der Führungsfläche 12 abgegebene Material in das Auffangelement
46 gelangen kann.
[0034] Eine Zylinder-Kolben-Einheit 27 wird dabei über ein mit der Steuerung 33 verbundenen
Ventil 35 mittels einer Druckleitung 48 derart mit Druck beaufschlagt, dass eine sich
in der Zylinder-Kolben-Einheit 27 befindliche Feder 30 zusammengedrückt wird, wodurch
die Drehklappe 24 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, d.h. geöffnet wird.
[0035] Die Zylinder-Kolben-Einheit 27 ist an einem stationären Gehäuseteil 28 schwenkbar
angeordnet.
[0036] Die Führungsfläche 12 oder 12.1 kann entweder wie mit vollen Linien oder wie mit
strichpunktierten Linien gezeichnet, vorgesehen werden, was bedeutet, dass das gegen
die Walzen 2, 3 gerichtete Ende der Führungsfläche 12 oder 12.1 einen Abstand h gegenüber
dem sich in einer die Achsen 5 beinhaltenden imaginären Ebene befindlichen engsten
Spalt zwischen den Walzen 2 und 3 aufweist. Die unterschiedliche Auswirkung der beiden
Lagen der Führungsfläche 12 und 12.1 wird später, im Zusammenhang mit den Erklärungen
der Figuren 7 und 7a, erklärt.
[0037] Die Steuerung 33 kann so vorgesehen werden, dass der Kipphebel 11 samt Drehklappe
24 mit einem vorgegebenen Takt, d.h. vorgegebenem Zeitabstand geöffnet wird, oder
es kann ein Taktgeber 36 vorgesehen sein, mittels welchem der Takt variabel eingestellt
wird.
[0038] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, dass die Zylinder-Kolben-Einheit so auszurüsten
ist, dass die Bewegung des Kolbens gemessen wird, beispielsweise nach einem Systen
von einer Firma Sacol mit einem Hundertmikron-Displacement-Transducer, so dass ein
sich auf der Führungsfläche 12 befindliches Teil, welches wesentlich schwerer als
das Produkt ist, und sich ebenfalls auf der Führungsfläche 12 befindet, einen wenn
auch minimalen Weg des Kolbens der Zylinder-Kolben-Einheit 16 verursacht und diese
Bewegung vom Mess-System realisiert und als Signal, der Steuerung 33 zuspeist, welche
dadurch ein Oeffnen des Kipphebels 11 veranlasst.
[0039] Dieses Steuerungsprinzip kann für alle gezeigten Varianten mit den Kipphebeln 11,
11.1 und 11.2 verwendet werden.
[0040] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, dass die Führungsfläche 12 oder 12.1
mit einem Dehnmessstreifen (nicht gezeigt) zu versehen ist, welcher eine allfällige,
wenn auch minime Durchbiegung der Führungsfläche, die sich jedoch ausserhalb einer
vorgegebenen Toleranzbreite befindet, feststellt, und dadurch ebenfalls ein Signal
an die Steuerung 33 abgibt, um die zuvorgenannte Oeffnung des Kipphebers 11 bzw. 11.1zu
veranlassen.
[0041] Die Fig. 6 zeigt insofern eine Variante der Anordnung von Fig. 5, als der Schwenkhebel
26 mittels eines Kniegelenkes 49 geschwenkt wird, wobei ein Gelenkhebel 51 des Kniegelenkes
49 schwenkbar mit dem Schwenkhebel 26 verbunden ist und andererseits ein Gelenkhebel
50 des Kniegelenkes 49 fest mit der Schwenkachse 15 verbunden ist.
[0042] Wird nun der Kipphebel 11 in Gegenuhrzeigerrichtung geschwenkt, wir aufgrund der
vorgenannten Verbindungen des Kniegelenkes 49 die Drehklappe 24 ebenfalls, wie mit
dem Pfeil angedeutet, in Gegenuhrzeigerrichtung geschwenkt, so dass das vom Kipphebel
11 freigegebene Material in das in Fig. 1 gezeigte Auffangelement 46 ausgetragen wird.
[0043] Die übrigen, der Fig. 5 entsprechenden Elemente sind dementsprechend mit denselben
Bezugszeichen versehen und werden hier nicht nochmals erwähnt.
[0044] Mit den Fig. 7 und 7a soll gezeigt werden, wie sich grobe Verunreinigungen, welche
nicht in den engsten Spalt zwischen den Walzen eingezogen werden, verhalten. In den
Figuren 7 und 7a ist eine grobe Verunreinigung mit 53 gekennzeichnet, und aus Fig.
7 ist ersichtlich, dass aufgrund der Lage der groben Verunreinigung 53 im Walzenspalt
ein Einzugswinkel β entsteht, welcher durch die Tangenten an den Berührungslinien
oder Berührungspunkten der groben Verunreinigungen an den Walzen gebildet wird.
[0045] In Fig. 7a ist diese sich in Position M in Fig. 7 befindliche grobe Verunreinigung
ebenfalls dargestellt, und mit dem dick ausgezogenen Pfeil 54 wird dargestellt, dass
diese grobe Verunreinigung 53, wie früher beschrieben, an die Enden der Walzen 2 und
3 in die Lage N strebt.
[0046] In dieser Lage N befindet sich, wie in Fig. 7 gezeigt, aufgrund der Anschrägungen
43, die grobe Verunreinigung 53 in einer tieferen Lage, mit Blick auf Fig. 7 gesehen,
in welcher sich ein Einzugswinkel einstellt, welcher, wie aus Fig. 7 ersichtlich,
kleiner ist als der Einzugswinkel β. Der mit den Fig. 5 und 6 gezeigte Abstand h ist
dabei empirisch so gewählt, dass eine grobe Verunreinigung, welche auf der Führungsfläche
12.1 aufliegt, einen Einzugswinkel aufweist, der klein genug ist, um eine Reibung
zwischen der groben Verunreinigung 53 und den Flächen 43 zu erzeugen, welche gross
genug ist, um mittels dieser Kraft, eine mit Fig. 8 und 8a dargestellte federnder
Kipphebel 11.3 nach unten biegt, so dass die grobe Verunreinigung in den Bereich unterhalb
der Walzen 2 und 3 fallen kann.
[0047] Wird der Kipphebel hingegen, wie mit den Fig. 1 bis 6 durch Kraftmittel bewegt, gelangt
die grobe Verunreinigung 53 erst dann in den vorgenannten Bereich unterhalb der Walzen
2 und 3, wenn der Kipphebel 11 bzw. 11.1 bzw. 11.2 nach unten geklappt wird.
[0048] In Fig. 8 ist der federnde Kipphebel 11.3 mit einem Plattenteil 52 versehen, welcher
fest mit einer Produktführung 19.3 verbunden ist, die ihrerseits stationär angeordnet
ist. Der Kipphebel 11.3 liegt mit einer empirisch festgelegten, vorgegegebenen Vorspannung
an den Seitenwänden der Produktführung 19.3 und schliesst dabei die Produktführung
im unteren Teil solange ab, bis - wie vorerwähnt - eine grobe Verunreinigung 53 die
Federkraft des Kipphebels 11.3 überwindet.
[0049] Der in Fig. 8a eingetragene Winkel δ stellt den Führungswinkel aller Kipphebel 11
bis 11.3 dar, und kann empirisch gewählt werden, beispielsweise zwischen 30 und 80°,
vorzugsweise zwischen 45 und 60°.
Legende
[0050]
- 1
- Walzwerk
- 2, 3
- Walze
- 4
- Walzenspalt
- 5
- Drehachse
- 6
- Lagerträger
- 7
- Antriebsscheibe
- 8
- Speisewalze
- 9
- Produktverteiler
- 10
- Produktzufuhr
- 11, 11.1, 11.2
- Kipphebel
- 11.3
- federnder Kipphebel
- 12, 12.1
- Führungsfläche
- 13
- Schwenkachse
- 14
- Gehäuseteil
- 15, 15.1
- Schwenkachse
- 16
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 17
- Schwenklager
- 18
- Gehäuseteil
- 19, 19.1, 19.2, 19.3
- Produktführung
- 20
- Anschlag
- 21
- Druckfeder
- 22
- Stirnwand
- 23
- Schrägführung
- 24
- Drehklappe
- 25
- Welle
- 26
- Schwenkhebel
- 27
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 28
- Gehäuseteil
- 29
- Sammeltrichter
- 30
- Druckfeder
- 31
- Anschlag
- 33
- Steuerung
- 34, 35
- Ventil
- 36
- Taktgeber
- 37, 37.1
- Schwenklager
- 38, 39
- Gehäuseteil
- 40
- Führungsrolle
- 41
- Führungsfläche
- 43
- Anschrägung
- 44
- Abdeckteil von 19.2
- 45
- Lagerkörper
- 46
- Auffangelement
- 47, 48
- Druckleitung
- 49
- Kniegelenk
- 50, 51
- Gelenkhebel
- 52
- Plattenteil
- 53
- grobe Verunreinigung
- 54
- Pfeil
1. Walzwerk, insbesondere Flockierwalzwerk für körniges Gut mit zumindest zwei Walzen
(1, 2), die durch Anpressmittel gegeneinander gepresst werden,
mit je an den axialen Enden der Walzen, den Stirnflächen der Walzen gegenüber angeordneten
Produktführung (19, 19.1, 19.3) mit je einer derart geneigten Führungsfläche (12,
12.1, 40), dass das über die Walzenlänge hinaus tendierende Produkt in den konvergierenden
Spalt der Walzen zurückgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsfläche (12, 12.1, 40) derart Teil eines bewegbaren Kipphebels (11,
11,1, 11,2, 11,3) ist, dass die Führungsfläche (12, 12.1, 40) aus einer Betriebslage
in eine Entleerlage und zurück in die Betriebslage bewegbar ist.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktführung (19) stationär,
und der Kipphebel (11, 11.3) schwenkbar vorgesehen ist und an der Produktführung 19
anliegt.
3. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktführung (19.1) und
der Kipphebel (11.1, 11.2) eine Einheit bilden und als Ganzes derart bewegbar ist,
dass die Führungsfläche (12.1, 40) aus der Betriebslage in die Entleerlage schwenkbar
ist.
4. Walzwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (41) Teil
einer Führungsrolle (40) ist, welche drehbar an der Produktführung (19.2) und zusammen
mit der Produktführung (19.2) aus der Betriebslage, in die Entleerlage und zurück
schwenkbar ist.
5. Walzwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb
der Produktführung (19, 19.1, 19.2) eine Klappe (24) durch Mittel (33, 35) derart
schwenkbar vorgesehen ist, dass die Klappe (24) dann in einer Betriebslage ist, wenn
die Führungsfläche (12, 12.1, 41) ebenfalls in der Betriebslage ist und in eine Entleerlage
schwenkbar ist, wenn die Führungsfläche (12, 12.1, 41) ebenfalls in der Entleerlage
ist, umd dadurch von der Führungsfläche entleerte grobe Verunreinigungen (53) mittels
der Klappe (24) aus dem Walzwerk zu führen.
6. Walzwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel (16, 16.1) vorgesehen sind, um den Kipphebel (11, 11.1, 11.2) bzw die Führungsfläche
(12, 12.1, 41) in eine Betriebslage und in eine Entleerlage zu bringen, ein einfach
wirkender Zylinder (16, 16.1) ist, dessen Feder die Führungsfläche (12, 12.1, 41)
in der Betriebslage hält.
7. Walzwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der genannten
Mittel (16, 16.1) eine Steuerung (33) mit einem Taktgeber (36) vorgesehen ist, welche
die Mittel veranlassen, den Kipphebel (11, 11.1, 11.2) in vorgegebenen Zeitabständen
aus der Betriebslage und in die Entleerlage zu bringen.
8. Walzwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der genannten
Mittel (16, 16.1) eine Steuerung (33) vorgesehen ist sowie, dass die Führungsfläche
(12, 12.1) mit einem Dehnmessstreifen (nicht gezeigt) versehen ist, welcher mit der
Steuerung (33) verbunden ist und an diese ein Signal abgibt, wenn Fremdkörper vom
vorgegebenen Minimalgewicht sich auf der Führungsfläche befinden, und dass die Steuerung
aufgrund eines solchen Signales die Führungsfläche aus der Betriebslage in die Entleerlage
bringt.