[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kunststoffplatte, insbesondere zum Auskleiden
von Betonbauteilen, vorzugsweise aus thermoplastischem Kunststoff, die auf einer Seite
mit Ansätzen versehen ist. Betonschutzplatten aus Kunststoff, sogenannte Noppenplatten,
finden insbesondere Anwendung im Betonbehälterbau, wenn es gilt, flüssigkeits- und
auch gasdichte, chemikalienresistente Behälter zu erstellen. Die Kunststoffplatten
bilden die Auskleidung solcher Behälter. Sie erbringen die Beständigkeit gegen die
Chemikalien und Flüssigkeiten. Die mechanische Festigkeit der Gesamtkonstruktion wird
im wesentlichen von der Betonkonstruktion erbracht. Schwierigkeiten bereitet in aller
Regel die Verbindung der Kunststoffplatten mit der Betonkonstruktion, da eine glatte
Kunststoffplatte keine feste mechanische Verbindung mit dem Beton eingeht. Die Zurhilfenahme
von Klebern führt zu keinen langfristig zufriedenstellenden Ergebnissen.
[0002] Aus diesem Grunde sind verschiedene Verankerungselemente, auch mit Hinterschneidungen,
vorgeschlagen worden, die auf einer Seite der Kunststoffplatte angebracht und bei
der Herstellung des Behälters im Bereich seiner zu schützenden Fläche, in der Regel
seiner Innenfläche, einbetoniert werden. Auf diese Weise wird die erwünschte feste
Verbindung zwischen Kunststoffplatte und Betonkonstruktion erreicht.
[0003] In den Unterlagen der europäischen Patentanmeldung 436 058 A1 ist ein wirtschaftlich
besonders günstiges Verfahren zur Herstellung von Noppenplatten aus Kunststoff sowie
eine derartige Noppenplatte beschrieben. Es geht dort insbesondere um die einstückige
Herstellung von hinterschnittene Noppen aufweisenden Kunststoffplatten, die sich durchaus
bewährt haben.
[0004] Es hat sich indessen gezeigt, daß solche Kunststoffplatten, die in der Regel aus
dunklem bis schwarzem Kunststoff bestehen, besondere Vorkehrungen auf der Baustelle
und insbesondere während ihres Einbaus in die Betonkonstruktion zum Ausgleich relativ
starker Wärmedehnungen erfordern, insbesondere wenn der Einbau bei Sonneneinstrahlung
erfolgt. Die Kunststoffplatten werden auf die Schalung der Betonkonstruktion aufgenagelt
und müssen dann zur Vermeidung übermäßiger Wärmedehnung gegen Sonneneinstrahlung geschützt
werden. Außerdem sind bei diesen bekannten Kunststoffplatten mechanische Beschädigungen,
auch im eingebauten Zustand, nur recht schwer erkennbar. Im Interesse der Sicherheit
sind aber solche Beschädigungen tunlichst zu reparieren.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Kunststoffplatte der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine vergleichsweise geringe bis vernachlässigbare
Wärmeausdehnung auch bei Sonneneinstrahlung zeigt und die darüber hinaus eine Signalfunktion
beim Vorliegen ernsthafterer mechanischer Schädigungen oder von Rissen erbringt.
[0006] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Platte zwei Schichten
umfaßt, wobei die die Ansätze aufnehmende Schicht wärmereflektierend ausgebildet ist
und die gegenüberliegende Schicht aus Material unterschiedlicher Farbe besteht.
[0007] Bei der Vorbereitung zum Einbau der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte wird diese
auf die Schalung der zu erstellenden Betonkonstruktion aufgebracht, in der Regel aufgenagelt.
In diesem Stadium brauchen wegen der wärmereflektierenden Ausbildung der der möglichen
Sonneneinstrahlung zugewandten Schicht keine besonderen Vorkehrungen mehr getroffen
werden, um einen Einfall des Sonnenlichtes soweit wie möglich zu verhindern. Durch
die wärmereflektierende Ausbildung der obenliegenden Schicht, ggf. einschließlich
der dort vorhandenen Noppen, kommt es zu einer wesentlich geringeren Erwärmung der
Kunststoffplatte als bisher und somit auch nur noch zu einer technisch praktisch vernachlässigbaren
Wärmeausdehnung der Platte. Besondere Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Erwärmung
der Platte vor ihrem Einbau können somit entfallen. Gleichzeitig wird aufgrund der
unterschiedlichen Farbgebung der die Noppen oder Ansätze aufweisenden Schicht und
der gegenüber- oder anliegenden Schicht eine Signalwirkung dann erzielt, wenn insbesondere
im eingebauten Zustand die gegenüberliegende Schicht, die dann die oben liegende Deckschicht
ist, eine gravierende mechanische Beschädigung aufweist. In diesem Fall ist die reflektierende
Schicht wegen ihrer unterschiedlichen Farbe gegenüber der anliegenden weiteren Schicht
sichtbar, sodaß ein Hinweis auf eine anstehende Reparatur gegeben ist.
[0008] Erfindungsgemäß empfiehlt es sich, daß die die Ansätze oder Noppen aufnehmende Schicht
aus vergleichsweise hellem Kunststoff und die gegenüberliegende Schicht aus vergleichsweise
dunklem Kunststoff besteht. Die helle Kunststoffschicht wirkt im angestrebten Sinne
grundsätzlich wärmereflektierend. Sie ist im Falle der möglichen Beschädigung dann
auch gegenüber der dunklen Kunststoffschicht besonders gut erkennbar.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung empfiehlt es sich, daß die Ansätze hinterschnitten
und einstückig an der Platte vorgesehen sind. Auf diese Weise ergibt sich zum einen
eine wirtschaftliche Herstellungsmöglichkeit der Platte, zum anderen ist durch die
Hinterschneidungen eine besonders gute Verankerungsmöglichkeit im Beton gegeben.
[0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie anhand der Zeichnung und
der Schutzansprüche. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise Seitenansicht der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1 und
Fig. 3 eine teilweise Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1.
[0011] Aus der Fig. 1 ergibt sich bereits grundsätzlich der Aufbau der erfindungsgemäßen
Betonschutzplatte mit Signal- bzw. Reflexionsschicht. Die Kunststoff- oder Noppenplatte
3 besteht aus einer wärmereflektierenden Schicht 1 mit Ansätzen oder Noppen 10, die
vorzugsweise einstückig mit der wärmereflektierenden Schicht 1 hergestellt sind. Fest
verbunden mit der wärmereflektierenden Schicht 1 ist eine weitere Schicht 2, die in
einer kontrastierenden Farbe zur wärmereflektierenden Schicht ausgeführt ist. Aus
praktischen Gründen ist die wärmereflektierende Schicht zusammen mit den Noppen 10
vorzugsweise aus Kunststoff heller Farbe, etwa weiß, hergestellt. Die anliegende Schicht
2 ist in der Regel in der Farbe dunkelbraun bis schwarz ausgeführt. Bei dieser Farbgebung
werden die oben ausgeführten Wirkungen erreicht. Bei Sonneneinstrahlung auf die helle
Schicht 1 kommt es zu einer ausgeprägten Wärmereflexion. Eine unzulässige Wärmeausdehnung
der Kunststoffplatte wird somit vermieden. Sollte es bei dem rauhen Baustellenbetrieb
zu einer Beschädigung dieser wärmereflektierenden Schicht oder auch der dunklen Schicht
2 kommen, so ist dies jeweils aufgrund der kontrastierenden Farbgebung gut erkennbar,
sodaß eine u.U. notwendige Reparatur angezeigt wird.
[0012] Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte,
wobei in Fig. 3 eine Einheit eines Ansatzes oder einer Noppe gezeigt ist, während
zwei weitere identische Ansätze lediglich mittels zweier Symmetrielinien zeichnerisch
angedeutet sind. Diese angedeuteten Ansätze sind identisch mit dem vollständig gezeichneten
Ansatz oder der Ansatzeinheit 10 ausgeführt. Wie aus den erwähnten Fig. 1 bis 3 ersichtlich,
besteht ein Ansatz 10 aus zwei Flügeln oder Flügelelementen 13, die beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel so zur Schicht 1 angeordnet sind, daß ihre Hauptachsen bezüglich
der Senkrechten zur Schicht 1 einen Winkel von 30° bzw. 40° einschließen. Sämtliche
Ansätze 10 sind in der gleichen Weise bezüglich der Schicht 1 vorgesehen. Wie sich
insbesondere aus der Draufsicht nach Fig. 2 und der Seitenansicht nach Fig. 3 ergibt,
ist im Winkelraum von 70° zwischen den beiden Flügeln 13 ein Steg 15 angebracht. Er
dient einer Fixierung der Stellung der beiden Flügel 13 zueinander, was insbesondere
beim Entformungsvorgang der Ansatzeinheiten 10 von Vorteil ist, wo eine gewisse Kraft
auf die Ansätze oder Ansatzeinheiten 10 ausgeübt werden muß, um sie aus den Ausnehmungen
der Herstellungskalander herauszunehmen. Weiterhin ist dieser Steg 15 aber auch beim
Einbetonieren der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte von Bedeutung, wenn dort die
Massenkräfte des noch nicht ausgehärteten Betons auf die Flügel 13 einwirken. Auch
hierbei übernehmen die Stege 15 der Ansätze 13 eine Aussteifungsfunktion und gewährleisten
so eine Beibehaltung der hinterschnittenen Gesamtform der Ansätze 10, um eine zuverlässige
Verankerung der Ansätze und somit der gesamten Kunststoffplatte 3 in dem Betonteil
zu gewährleisten.
[0013] Um eine Vorstellung der Größe der Ansätze 10 zu vermitteln, sind in Fig. 2 beispielsweise
einige Maßangaben in mm angegeben. Es ergibt sich hierbei, daß die Breite der Flügel
13 etwa 11 mm beträgt, der Abstand der Ansätze zueinander beträgt 40 mm, die seitliche
Versetzung zweier Ansätze etwa 29 mm. Die Breite des Steges 15 liegt bei etwa 4 mm,
die Gesamtbreite einer Ansatzeinheit 10, die aus zwei Flügeln gebildet ist, bei etwa
20 mm. Die seitliche Versetzung zweier Ansatzeinheiten 10 liegt bei 29 mm.
[0014] Fig. 2 zeigt auch, daß die seitliche Versetzung der Flügel 13 einer Ansatzeinheit
10 praktisch über ihre gesamte Breite von 11,3 mm abzüglich der Dicke des Steges erfolgt.
Diese seitliche Versetzung kann jedoch auch geringer gewählt werden, doch ergibt sich
bei der gezeigten Anordnung ein Optimum an Wirksamkeit der Ansatzeinheit 10 als Verankerungselement
sowie an Entformbarkeit aus der Walze des Kalanders. Weiterhin ist die Form der Flügel
nicht auf die gezeigte flächige Ausführung beschränkt. Die einzelnen Flügel 13 können
im Querschnitt gesehen vielmehr neben der gezeigten rechteckigen Form auch rund, oval
sowie quadratisch ausgeführt werden.
Als Material für die Kunststoffplatte kommen Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen,
Polyvinylidenfluorid sowie E-CTFE in Frage.
[0015] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte erfolgt in analoger Weise
wie in der EP 0 436 058 A1 beschrieben. Zusätzlich zur Herstellung der dort beschriebenen
Noppenplatte, im vorliegenden Fall aus hellem bis weißem thermoplastischen Kunststoff,
wird auf einem zweiten Kalander die dunkle bis schwarze Schicht 2 oder Platte erzeugt
und anschließend dem in Transportrichtung gesehen letzten Walzenspalt des Kalanders
zur Herstellung der wärmereflektierenden, mit Noppen versehenen Schicht 1 zugeführt.
Auf diese Weise kommt es zu einer innigen Verbindung oder Verschweißung der Schichten
1 und 2.
[0016] Durch die Verwendung eines dunklen bis schwarzen Kunststoffes für die Schicht 2 ist
die UV-Beständigkeit der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte im eingebauten Zustand
gegeben, wobei, wie erwähnt, diese Schicht 2 die Außenschicht der Kunststoffplatte
bezüglich der Betonkonstruktion bildet. Im übrigen wird hiermit der Offenbarungsgehalt
der EP 0 436 050 A1 zum Gegenstand der Offenbarung des vorliegenden Schutzrechtes
gemacht.
1. Kunststoffplatte, insbesondere zum Auskleiden von Betonbauteilen, vorzugsweise aus
thermoplastischem Kunststoff, die auf einer Seite mit Ansätzen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (3) zwei Schichten (1,2) umfaßt, wobei die die Ansätze (10) aufnehmende
Schicht (1) wärmereflektierend ausgebildet ist und die gegenüberliegende Schicht (2)
aus Material unterschiedlicher Farbe besteht.
2. Kunststoffplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ansätze (10) aufnehmende Schicht (1) aus hellem Kunststoff und die gegenüberliegende
Schicht (2) aus dunklem Kunststoff besteht.
3. Kunststoffplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (10) hinterschnitten und einstückig an der Platte (3) vorgesehen
sind.
4. Kunststoffplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (10) jeweils mindestens zwei sich verspreizende Flügelelemente (13)
aufweisen, die in sich nicht hinterschnitten ausgebildet sind.
5. Kunststoffplatte nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Flügelelement (13) der Ansätze (10) einen kleineren Winkel mit der
Senkrechten durch den Fußpunkt der Ansätze (10) einschließt als das zweite Flügelelement
(13).
6. Kunststoffplatte nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelelemente (13) rechteckigen, quadratischen, runden, elliptischen oder
ovalen Querschnitt aufweisen.
7. Kunststoffplatte nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelelemente (13) im Bereich ihres Fußpunktes mit einem sich etwa über
die halbe Flügelelementenhöhe erstreckenden Abstandhalter (15) versehen sind.
8. Kunststoffplatte nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelelemente (13) bezüglich ihrer Breite versetzt zueinander angeordnet
sind, wobei der Abstandhalter (15) mittig zum Ansatz (10) vorgesehen ist.
9. Kunststoffplatte nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Flügelelement (13) der Ansätze (10) einen Winkel von etwa 30° und das
andere Flügelelement (13) der Ansätze (10) einen Winkel von etwa 40° mit der Senkrechten
durch den Fußpunkt des jeweiligen Ansatzes (10) einschließt.