(19)
(11) EP 0 607 882 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1994  Patentblatt  1994/30

(21) Anmeldenummer: 94100500.1

(22) Anmeldetag:  14.01.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01P 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 19.01.1993 DE 4301235

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Nuding, Erich
    D-71549 Auenwald (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontakt- und Dichtungsscheibe für Hohlleiterverbindungen


    (57) Die Kontakt- und Dichtungsscheibe soll so ausgebildet sein, daß sie mit möglichst geringem mechanischem Aufwand für eine gute HF- sowie Gas- und Feuchtigkeitsdichtheit sorgt.
    Dazu besteht die Scheibe (1) aus einem elastischen dielektrischen Material. Auf ihrer Vorder- und ihrer Rückseite weist sie jeweils einen inneren, die Hohlleiteröffnung (5) umschließenden metallisierten Bereich (2) und einen im äußeren Randgebiet der Scheibe (1) umlaufenden äußeren metallisierten Bereich (3) auf, wobei jeweils die inneren metallisierten Bereiche (2) und die äußeren metallisierten Bereiche (3) auf der Vorder- und der Rückseite der Scheibe (1) miteinander elektrisch kontaktiert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kontakt- und Dichtungsscheibe, welche in der Trennebene zwischen zwei miteinander zu verbindenden Hohlleiterbauteilen einsetzbar ist.

    [0002] Um eine HF-, feuchtigkeits- und gasdichte Hohlleiter-Flanschverbindung zu realisieren, werden gemäß dem Stand der Technik oft sehr aufwendige konstruktive Maßnahmen ergriffen. So geht z.B. aus der DE 35 05 646 C2 hervor, daß zwischen zwei Hohlleiterflanschen für eine HF-dichte elektrische Kontaktierung ein Fiederblech eingesetzt ist und zudem in den Flanschebenen Nuten für O-Ringe vorgesehen sind, welche die Verbindung feuchtigkeitsdicht machen sollen. Bei einer aus dem EP 02 60 356 B1 bekannten Dichtungsanordnung wird zwischen die Hohlleiterflansche ein verformbarer Ring aus weichem Metall oder einem elastromeren Material eingelegt. Die Flanschebenen sind mit scharfen Kanten versehen, die sich in den verformbaren Ring eindrücken.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontakt- und Dichtungsscheibe anzugeben, welche mit möglichst geringem Aufwand realisierbar ist und für eine gute HF-, Gas- und Feuchtigkeitsdichtheit sorgt.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0005] Die nach der Erfindung ausgeführte Kontakt- und Dichtungsscheibe vermeidet aufgrund ihres dielektrischen Werkstoffs Korrosionsbildung zwischen den miteinander zu verbindenden Hohlleiterbauteilen. Außerdem ist die Scheibe sehr leicht herstellbar und kann mit wenig Aufwand an jede Form der Verbindungsebene zwischen den Hohlleiterbauteilen angepaßt werden. Die metallisierten Bereiche auf der dielektrischen Scheibe können den Anforderungen entsprechend dimensioniert und leicht reproduzierbar mit hoher Genauigkeit durch bekannte Ätzverfahren hergestellt werden.

    [0006] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nun die Erfindung näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Kontakt- und Dichtungsscheibe und

    Fig. 2 zeigt einen Querschnitt A-A durch diese Scheibe.



    [0007] In den Figuren 1 und 2 ist eine Kontakt- und Dichtungsscheibe 1 - im folgenden einfach als Scheibe bezeichnet - dargestellt, die zwischen den Flanschen zweier miteinander zu verbindender Hohlleiter eingefügt wird, um diese Verbindung Hochfrequenz-, Feuchtigkeits- und Gasdicht zu machen. Die Scheibe 1 besteht aus einem elastischen dielektrischen Material, das auf beiden Seiten kupferkaschiert ist. Als dielektrischer Werkstoff kommt z.B. ein Epoxid-Glasgewebe oder ein unter dem Handelsnamen RT-Duroid bekannter glasfaserverstärkter Kuststoff (Teflon) in Frage.

    [0008] Die kupferkaschierte dielektrische Scheibe 1 wird in einem Ätzvorgang so bearbeitet, daß, wie der Zeichnung zu entnehmen ist, ein innerer, die Hohlleiteröffnung umschließender metallischer Bereich 2 und ein äußerer metallischer Bereich 3, der die äußere Randzone der Scheibe 1 abdeckt, entstehen. Der äußere metallische Bereich 3 umgibt auch die für die Flanschverschraubung erforderlichen Bohrungen 4. Die genannten inneren und äußeren metallisierten Bereiche 2 und 3 befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Scheibe 1. Der in Figur 2 dargestellte Querschnitt A - A durch die Scheibe 1 macht deutlich, daß die inneren metallisierten Bereiche 2 und die äußeren metallisierten Bereiche 3 auf der Vorder- und der Rückseite der Scheibe 1 miteinander kontaktiert sind.

    [0009] Für die Kontakt- und Dichtungseigenschaften der Scheibe 1 hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die kupferkaschierten Flächen zusätzlich noch mit einer Blei- Zinnauflage versehen sind. Die angegebenen Metalle wie Kupfer, Blei oder Zinn können auch durch andere Metalle ersetzt werden, die mit dem jeweiligen Hohlleitermaterial verträglich sind.

    [0010] Die in den Figuren dargestellte Scheibe weist eine zentrale Öffnung 5 auf, die dem Innenquerschnitt zweier miteinander zu verbindender Rechteckhohlleiter entspricht. Die beschriebene Scheibe 1 kann zweckmäßigerweise auch als Koppelblende, wie man sie bei Hohlleiterfiltern benötigt, ausgeführt sein, indem der innere metallische Bereich 2 mit einer Kontur versehen wird, die einer gewünschten Koppelöffnung entspricht. Weiterhin könnte die Scheibe 1 auch als Hohlleiter-Belüftungsfenster verwendet werden. In diesem Fall wäre die Scheibe insgesamt geschlossen und besäße keine Öffnung 5. Bei Hohlleiterstufentwists kann die beschriebene Scheibe zwischen den einzelnen Stufen auch zur Querschnittsanpassung eingesetzt werden.

    [0011] Die oben beschriebene Kontakt- und Dichtungsscheibe erfüllt die gewünschten Funktionen der HF-, Gas- und Feuchtigkeitsdichtheit ebenso in Trennebenen zwischen in Halbschalentechnik ausgeführten Hohlleiterbauteilen.


    Ansprüche

    1. Kontakt- und Dichtungsscheibe, welche in der Trennebene zwischen zwei miteinander zu verbindenden Hohlleiterbauteilen einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakt- und Dichtungsscheibe (1) aus einem elastischen dielektrischen Material besteht und daß sie auf ihrer Vorder- und ihrer Rückseite jeweils einen inneren, die Hohlleiteröffnung (5) umschließenden metallisierten Bereich (2) und einen im äußeren Randgebiet der Scheibe (1) umlaufenden äußeren metallisierten Bereich (3) aufweist, wobei jeweils die inneren metallisierten Bereiche (2) und die äußeren metallisierten Bereiche (3) auf der Vorder- und der Rückseite der Scheibe (1) miteinander elektrisch kontaktiert sind.
     
    2. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.
     
    3. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Epoxid-Glasgewebe besteht.
     
    4. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die metallisierten Bereiche (2, 3) Cu-Kaschierungen sind.
     
    5. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Cu-Kaschierungen zusätzlich mit einer Pb-Sn-Auflage versehen sind.
     
    6. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der innere metallisierte Bereich eine Koppelblende darstellt.
     
    7. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere metallisierte Bereich auch Bohrungen (4) für Verbindungsschrauben umgibt.
     
    8. Kontakt- und Dichtungsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Hohlleiter-Belüftungsfenster dient.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht