[0001] Die Erfindung betrifft siebförmige Drainageelemente bei einer Presse zum Auspressen
von flüssigkeitshaltigen Stoffen, nämlich landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere
Trauben- und Obstmaische mit einem feststehenden und/oder rotierbaren Preßbehälter,
daß als Auspreßorgan eine oder mehrere flexible und/oder elastische Preßmembranen
vorgesehen sind, die den Behälter in einen Druckmittel- und Preßraum unterteilen und
daß im Preßraum Saftkanäle und Siebelemente angeordnet sind.
[0002] Es sind die verschiedensten Ausführungsformen solcher mit einer Preßmembrane versehenen
Pressen bekannt, wobei beispielsweise bei einer ersten Ausführungsform ein länglicher
zylindrischer Behälter um seine waagerechte Längsachse rotieren kann. Im Inneren des
Behälters ist eine schalenförmige Membrane angeordnet, deren Befestigungsebene parallel
zu einer durch die Drehachse gelegten Ebene verläuft und insbesondere mit der durch
die Drehachse gelegten Ebene zusammenfällt. Im Preßraum befinden sich Saftkanäle,
die in etwa parallel zur Drehachse verlaufen und die an der Behälterinnenwandung angebracht
sind. An einer oder beiden Stirnseiten sind weitere Siebbleche angeordnet. Bei einer
anderen derartigen Presse sind zwischen einem Einfülldeckel und der gegenüberliegenden
Seite einzelne Saftkanäle angeordnet, wobei sowohl der Deckel als auch diese einzelnen
Saftkanäle aus Siebblech bestehen. Bekannt ist weiterhin eine Presse, bei der sich
der zylindrische Behälter quer zur waagerecht verlaufenden Drehachse erstreckt, wobei
im Inneren des Preßraumes ein über die gesamte Länge reichendes Drainageelement angeordnet
ist, dessen Achse mit der Behälterachse zusammenfällt. Dieses Drainageelement ist
aus Siebblech hergestellt.
[0003] Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Ausgestaltungen der siebförmigen Drainageelemente
besteht darin, daß aus Stabilitäts- und Herstellungsgründen nur eine geringe Saftablauffläche
zur Verfügung steht, die in einer Größenordnung von etwa sechs bis sieben Prozent
der gesamten Saftkanalfläche liegt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß diese
Entsaftungselemente aus ebenem Blech zu Rohren gewalzt werden, wodurch Ungenauigkeiten
in bezug auf die Rundheit in Kauf genommen werden müssen. Weiterhin ist die notwendige
Stabilität nur mit erhöhtem Aufwand erreichbar. Die Spaltbreiten sind durch die Stanztechnik
festgelegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Drainageelemente so auszubilden,
daß eine verbesserte Reinigungsmöglichkeit und eine bedingte Selbstreinigung gewährleistet
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß einer ersten Ausführung dadurch gelöst,
daß bei einem Preßbehälter in Zylinder-, Mehreck- oder Kugelform die Saftkanäle und
die Siebelemente aus Spaltsieben bestehen und daß sich das Spaltprofil zum Saftablauf
hin verringert, d.h. der Spalt erweitert.
[0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß einer zweiten Ausführung dadurch gelöst,
daß bei einem Preßbehälter in länglicher zylindrischer Form, dessen Längsachse vertikal
oder horizontal angeordnet ist bzw. vertikal oder horizontal zur Drehachse verläuft,
die Saftkanäle und die Siebelemente aus Spaltsieben bestehen und daß sich das Spaltprofil
zum Saftablauf hin verringert, d.h. der Spalt erweitert.
[0007] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß das Spaltprofil einen trapez-
und/oder konusförmigen Querschnitt aufweist.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß das Spaltprofil einen Abschnitt
mit parallelen Kopfflanken aufweist und dann in einen konischen Abschnitt übergeht.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß sich die Spaltprofile in Saftablaufrichtung erstrecken
können (axiale Anordnung der Filterfläche).
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Spaltprofile spiralförmig
aufgewickelt sind (radiale Anordnung der Filterfläche).
[0011] Es ist außerdem vorteilhaft, daß sich die Filterfläche auf der Rohrinnen- bzw. Rohraußenseite
befindet.
[0012] Die Erfindung bringt den Vorteil, daß die freie Saftablauffläche erheblich größer
ist und bei etwa 35 Prozent der gesamten Saftablauffläche liegt. Das Sieb setzt sich
auch bei schwieriger Maische, d.h. bei schleimiger und schmieriger Maische nicht so
leicht zu. Weiterhin ergibt sich eine bessere Filterwirkung, so daß eine geringere
Trubbildung festzustellen ist. Die Herstellung derartiger Drainageelemente ist mit
geringerem Aufwand verbunden und die mechanische Festigkeit der Elemente ist auch
verbessert. Die Spaltbreiten lassen sich stufenlos ändern. Infolge der bei solchen
Spaltsieben gegebenen konstruktiven Ausgestaltungen wird die Oberflächenspannung der
Flüssigkeit besser berücksichtigt als bei gestanzten Sieben mit Kreis- und Langlöchern.
[0013] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0014] Es zeigen,
- Fig. 1
- eine schaubildliche Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Membranpresse,
- Fig. 2
- eine schaubildliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer solchen Presse,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch eine solche Presse gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine schaubildliche Ansicht eines flachen Spaltsiebes,
- Figuren 5 und 6
- eine erste Ausführungsform für die Ausgestaltung eines zylindrischen Saftkanales in
Grund- und Aufriß,
- Figuren 7 und 8
- eine weitere Ausführungsform eines solchen zylindrischen Saftkanales in Grund- und
Aufriß,
- Figuren 9 und 10
- die Ausgestaltung eines weiteren zylindrischen Saftkanals in Grund- und Aufriß,
- Figuren 11 und 12
- ein letztes Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung eines solchen zylindrischen
Entsaftungskanals in Grund- und Aufriß und
- Figuren 13 bis 17
- verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen der Spaltprofile im Querschnitt.
[0015] Die in Fig. 1 dargestellte Presse besitzt einen zylindrischen länglichen Preßbehälter
1, in dessen durch die Drehachse 2 gelegte Befestigungsebene 3 eine schalenförmige
Membrane 4 befestigt ist, die den Druckmittelraum vom Preßraum trennt. In diesem Preßraum
befinden sich Saftkanäle 5, die sich über die ganze Behälterlänge erstrecken und mit
einem Siebboden 6 verbunden sind. Zusätzlich können an der Behälterwandung weitere
sich quer dazu erstrekkende Kanäle 7 angebracht sein.
[0016] Das an der Stirnseite angeordnete Siebblech 6 sowie die Saftkanäle 5, 7 sind erfindungsgemäß
aus solchen Spaltsieben hergestellt.
[0017] Bei der weiteren in Fig. 2 gezeigten Presse ist die Behälteröffnung 8 durch einen
gewölbten Siebdeckel 9 verschließbar. Weiterhin sind im Inneren des Behälterraumes
einzelne Saftkanäle 10 angeordnet, die im Durchmesserbereich des Preßbehälters 1 angeordnet
sind. Diese Saftkanäle können einen kreisförmigen, ovalen, oder mehreckigen Querschnitt
aufweisen.
[0018] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich der zylindrische Preßbehälter
1 quer zu seiner Drehachse 11, wobei mit seiner Längsachse 12 fluchtend ein solcher
Saftkanal 13 eingebaut ist, dessen zylindrischer Bereich 14 und der untere konische
Bereich 15 als Siebkörper mit einem Spaltsieb versehen ist.
[0019] Die Fig. 4 zeigt die allgemeine Ausgestaltung eines solchen flachen Spaltsiebes,
das aus parallelen Spaltprofilen 16 besteht, die mit Hilfe von Stützstäben 17 verbunden
sind. Für den Anwendungsfall der siebförmigen Entsaftungselemente ist die Trapezform
der Spaltprofile 16 vorteilhaft, wobei sich der zwischen den Profilen 16 vorhandene
Spalt von der Auspreßseite 18 zur Saftablaufseite 19 hin erweitert. Derartige flache
Spaltsiebe sind insbesondere für Siebbleche 6 bei der Ausführungsform nach Fig. 1
oder für zu einem Mehreck zusammengesetzte Saftkanäle geeignet. Es ist hierbei günstig,
wenn sich die Spaltprofile 16 in Saftablaufrichtung erstrecken, so daß der beim Auspressen
anfallende Saft auf direktem Wege ohne Behinderung abfließen kann.
[0020] Bei der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsform ist ein im Querschnitt kreisförmiger,
d.h. zylindrischer Saftkanal gezeigt, wobei das Spaltprofil 20 spiralförmig aufgewickelt
ist und mit Hilfe von Stützstäben 21 gehalten ist. Diese Ausführungsform eignet sich
insbesondere für zylindrische Saftkanäle, wie sie beispielsweise bei der Presse nach
Fig. 3 und dem dortigen Saftkanal 13 gebraucht werden oder aber auch für die Saftkanäle
10 gemäß Fig. 2.
[0021] Eine weitere Variante ergibt sich bei der Ausführungsform nach den Figuren 7 und
8, wobei dort die Spaltprofile 22 sich axial erstrecken und mit Hilfe der umlaufenden
Stützringe 23 zusammengehalten werden. Die auszupressende Masse befindet sich hierbei
in dem Raum 24, wobei sich der Spalt zwischen den Profilen 22 nach außen hin erweitert.
[0022] Bei der in den Figuren 9 und 10 gezeigten Ausführungsform ist die Filterfläche außen
angeordnet, wobei diese Ausführungsform im übrigen mit der Ausführungsform nach den
Figuren 7 und 8 übereinstimmt.
[0023] Schließlich zeigt die Ausführungsform nach den Figuren 11 und 12 einen zylindrischen
Körper, bei dem das Spaltprofil 20 spiralförmig aufgewickelt ist entsprechend den
Darstellungen in den Figuren 5 und 6 und als Stützstäbe 21 sind innen angebrachte
U-Profile vorgesehen. Die Anzahl und der Abstand dieser U-Profile kann den gebrauchten
Gegebenheiten angepaßt werden.
[0024] Die Figuren 13 bis 17 zeigen vorteilhafte Ausführungsformen für die Ausgestaltung
derartiger Spaltprofile, wobei bei der Ausführungsform nach Fig. 13 sich der Spalt
von der Filterfläche 25 aus zunächst mit einer großen Konizität erweitert und dann
nach unten hin in einer geringeren Konizität verläuft, wobei durch die große Konizität
unterhalb der Durchlaßöffnung eine besonders gute Entwässerung erreicht wird.
[0025] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 verläuft der Spalt in einer gleichmäßigen Konizität,
wobei die Spalterweiterung infolge von Verschleiß gering ist.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 15 weist das Profil in der Verschleißzone eine
äußerst geringe Konizität auf, wodurch weitestgehend eine wesentliche Spalterweiterung
infolge von Verschleiß vermieden wird.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 16 ist ein Profil dargestellt, bei dem ausgehend
von der Filterfläche 25 zunächst das Profil mit parallelen Kopfflanken versehen ist,
wobei sich der Spalt dann in einer größeren und anschließend geringeren Konizität
erweitert. Diese Profilform ist bei stark schleißendem Siebgut vorteilhaft.
[0028] Das in Fig. 17 gezeigte Spaltprofil ist für große Spaltweiten mit parallelen Kopfflanken
und anschließender Konizität vorgesehen.
1. Siebförmige Drainageelemente bei einer Presse zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen
Stoffen, nämlich landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Trauben- und Obstmaische
mit einem feststehenden und/oder rotierbaren Preßbehälter, daß als Auspreßorgan eine
oder mehrere flexible und/oder elastische Preßmembranen vorgesehen sind, die den Behälter
in einen Druckmittel- und Preßraum unterteilen und daß im Preßraum Saftkanäle und
Siebelemente angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Preßbehälter (1)
in Zylinder-, Mehreck- oder Kugelform die Saftkanäle (5,7,10,13) und die Siebelemente
(6) aus Spaltsieben bestehen und daß sich das Spaltprofil (16,20,22) zum Saftablauf
hin verringert, d.h. der Spalt erweitert.
2. Siebförmige Drainagelemente bei einer Presse zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen
Stoffen, nämlich landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Trauben und Obstmaische
mit einem feststehenden und/oder rotierbaren Preßbehälter, daß als Auspreßorgan eine
oder mehrere flexible und/oder elastische Preßmembranen vorgesehen sind, die den Behälter
in einen Druckmittel- und Preßraum unterteilen und daß im Preßraum Saftkanäle und
Siebelemente angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Preßbehälter (1)
in länglicher zylindrischer Form, dessen Längsachse (12) vertikal oder horizontal
angeordnet ist bzw.vertikal oder horizontal zur Drehachse (2,11) verläuft, die Saftkanäle
(5,7, 10,13) und die Siebelemente (6) aus Spaltsieben bestehen und daß sich das Spaltprofil
(16,20,22) zum Saftablauf hin verringert, d.h. der Spalt erweitert.
3. Siebförmige Drainageelemente nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spaltprofil (16, 20, 22) einen trapez- und/oder konusförmigen Querschnitt aufweist.
4. Siebförmige Drainageelemente nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spaltprofil (16, 20, 22) einen Abschnitt mit parallelen Kopfflanken aufweist und dann
in einen konischen Abschnitt übergeht.
5. Siebförmige Drainageelemente nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Spaltprofile (16, 22) in Saftablaufrichtung erstrecken.
6. Siebförmige Drainagelemente nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spaltprofile (16, 20, 22) spiralförmig aufgewickelt sind.
7. Siebförmige Drainageelemente nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Filterfläche (25) auf der Rohrinnen- bzw. Rohraußenseite befindet.