[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen von Briefumschlägen mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 31 09 501 bekannt. Hierbei sind bei
einer Ausführungsform das stationäre Messer und das bewegliche Messer liegend angeordnet.
Es hat sich gezeigt, daß hierdurch sich nicht die günstigsten Schnittverhältnisse
ergeben. Es ist auch bereits eine begrenzt elastisch verschiebbare Lagerung der Schwenkachse
des beweglichen Messerträgers vorhanden. Die Ausbildung der gesamten Vorrichtung ist
aber konstruktiv und festigkeitsmäßig noch nicht optimal.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei dieser bekannten Vorrichtung die Schneidverhältnisse
zu verbessern, die Lagerung des beweglichen Messerträgers zu vereinfachen und die
Gesamtvorrichtung einfacher und stabiler im Aufbau zu gestalten. Insbesondere soll
eine Ausbildung weitgehendst aus gespritzten Kunststoffteilen ermöglicht werden.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1.
[0005] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß durch die liegende bzw. stehende Anordnung
der zusammenwirkenden Messer unter Aufrechterhaltung eines schrägen Messerverlaufs
des beweglichen Messers und zugleich einem gewissen Drall für das bewegliche Messer
die optimalen Schneidverhältnisse erzielbar sind. Außerdem wird eine möglichst einfache
Ausbildung der Vorrichtung unter größtmöglicher Stabilität auch bei gespritzten Vorrichtungsteilen
aus Kunststoff gewährleistet.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zum Öffnen von Briefumschlägen;
- Fig. 2
- eine Frontansicht, teilweise geschnitten;
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2 und
- Fig. 5
- eine Teilansicht einer geänderten Lagerung für den beweglichen Messerträger.
[0008] Die zum Öffnen von Briefumschlägen oder dgl. bestimmte Vorrichtung 1 umfaßt einen
Grundteil 2, einen stationären Messerträger 3 mit dem stationären Messer 4 und dem
beweglichen Messerträger 5 mit beweglichem Messer 6 und dem angeformten Handgriff
7.
[0009] Vorzugsweise ist die Vorrichtung 1 außer den Messern 4, 6 weitestgehend aus Kunststoff
hergestellt.
[0010] Das Grundteil 2 ist in Draufsicht im wesentlichen rechteckig als Wanne 8 ausgebildet.
Der Wannenboden 9 besitzt einen ebenen Teil 10, der einstückig in eine Vorderwand
11 und Seitenwänden 12, 13 übergeht. Die Seitenwände 12, 13 sind gegenüber der Vorderwand
11 höhergezogen. Der rückwärtige Bodenteil 14 ist schräg ansteigend ausgebildet und
geht in eine nach abwärts verlaufende Rückwand 15 über. Der Wannenraum 16 kann Schneidabfälle
aufnehmen, die sich nach rückwärts über den ansteigenden Bodenteil 14 leicht ausschütten
lassen.
[0011] Der stationäre Messerträger 3 besitzt seitliche Endteile 17, 18, die einstückig über
einen teilweise hohlen Längsträger 19 miteinander verbunden sind. Der Längsträger
19 besitzt eine ebene Oberseite 20. Zum rückwärtigen Ende hin nimmt der Messerträger
3 das stationäre Messer 4 in liegender Stellung versenkt auf. Die Oberseite 20 des
Messerträgers 3 und die Oberseite des Messers 4 sind bündig. Das Messer 4 ist durch
Versenkschrauben am Messerträger 3 befestigt. Die Schneidkante des Messers 4 verläuft
gerade und senkrecht zu den Endteilen 17, 18. Die Oberseite 20 des Messerträgers 3
bildet die im wesentlichen horizontale Anlagefläche für den zu beschneidenden Briefumschlag
21 (Fig. 3). Die Endteile 17, 18 können wechselweise als Anschlagführung für den Briefumschlag
21 dienen.
[0012] Der Messerträger 3 ist in die Wanne 8 im wesentlichen passend frontseitig einsetzbar.
Er kann durch nicht dargestellte Schrauben am ebenen Bodenwannenteil 10 befestigt
werden. Die Vorderwand 22 des Messerträgers 3 liegt dabei an der Innenfläche der Vorderwand
11 der Wanne 8 an. Die Vorderwand 22 übergreift das obere Ende der Vorderwand 11 der
Wanne 8 und setzt sich bündig mit der Vorderwand 11 abschließend nach aufwärts fort.
[0013] Die Rückwand 23 des Messerträgers 3 verläuft, wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich
vom stationären Messer 4 nach abwärts schräg zur Vorderwand 22 hin. Dadurch kann sich
der Schneidabfall ohne Behinderung nach abwärts lösen.
[0014] Die seitlichen Endteile 17, 18 besitzen Längsausnehmungen 24, die nach außen hin
offen sind. In diese Längsausnehmungen 24 greifen Schwenkzapfen 25 ein, die am beweglichen
Messerträger 5 angeformt sind. In diese Längsausnehmungen 24 sind jeweils eine Druckfeder
26 eingesetzt, die die Schwenkzapfen 25 zur Vorderwand 22 des Messerträgers 3 hin
beaufschlagen.
[0015] Der bewegliche Messerträger 5 besitzt einen sich nach rückwärts fortsetzenden Handgriff
7. Der bewegliche Messerträger 5 bildet einen Quersteg 30, dessen seitliche Enden
in Wandteile 31 übergehen, die den Handgriff 7 seitlich begrenzen. Nach vorne setzt
sich der Quersteg 30 in seitliche Wandteile 32 fort, die nahe ihrem vorderen Ende
die angeformten Schwenkzapfen 25 besitzen. Die Wandteile 32 kommen zwischen den Seitenwänden
12, 13 der Wanne 8 des Grundteiles 2 und den Außenflächen der Endteile 17, 18 des
Messerträgers 3 zu liegen.
[0016] Der obere Rand 33 wirkt dabei, wie aus Fig. 3 ersichtlich, in der Schneidausgangsstellung
mit einer schrägen Anschlagfläche 34 der Außenwand der Endteile 17, 18 zusammen. In
der in Fig. 4 gezeigten Schneidendstellung kommt die Unterseite des Quersteges 30
des beweglichen Messerträgers 5 in Anschlag mit einer elastischen, ggf. eingesetzten
Rippe 35 im ebenen Bodenteil 10 des Grundteils 2.
[0017] Das bewegliche Messer 6 ist mit seiner Breitseite an der Außenseite 36 des Quersteges
30, dem stationären Messer 4 zugekehrt, durch versenkte Schrauben befestigt. Dabei
verläuft, wie aus Fig. 1 ersichtlich, das Messer 6 von einer Seite zur anderen, z.B.
von der linken zur rechten, schräg ansteigend. Zugleich sind in Längsrichtung gesehen
die Stirnendseiten des Messerblattes 6 winkelmäßig zueinander leicht verdreht. Durch
den schrägen Anstieg des beweglichen Messers 6 und der leichten Verdrehung des Messers
6 in Längsrichtung ergibt sich im Zusammenwirken mit dem stationären Messer 4 eine
fortlaufende Verlagerung der Schneidstelle. Vorzugsweise ist der Schnittwinkel an
jeder Schneidstelle gleich. Bei Ansicht des rechten Endes des an sich ebenen Messers
6 ist dieses in Längsrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Der Drall wird
dadurch erzeugt, daß das ebene Messer 6 auf eine Aufspannfläche mittels den versenkten
Befestigungsschrauben gespannt wird, die eine Wendelfläche ist. Der Drall beträgt
nur einige Winkelgrade.
[0018] Beim Schneiden entsteht hinter der wandernden Schneidstelle (bereits geschnittener
Bereich) durch geringes Entfernen der Messer 4, 6 voneinander ein Freiraum. Vor der
Schneidstelle wirken die Messer 4, 6 noch nicht zusammen. Das Bewegen der Messer 4,
6 zueinander erfolgt unter der gefederten begrenzten Bewegung des Messers 6.
[0019] Vorzugsweise ist der Handgriff 7 über eine Deckwand 37 abgeschlossen. Schraubenfedern
38, die auf einem Zapfen 39 in den Endteilen 17, 18 aufgeschoben sind, wirken mit
einem Federende 40 mit dem unteren Rand 41 der Wandteile 32 des beweglichen Messerträgers
5 zusammen. Das andere Federende stützt sich am Bodenteil 10 ab. Dadurch wird der
bewegliche Messerträger 5 in die Ausgangsstellung nach Figur 3 nach dem Schneidvorgang
selbsttätig zurückbewegt.
[0020] Bei der geänderten Ausführungsform nach Fig. 5 ist in jeder nach außen offenen, vergrößerten
Ausnehmung 50 an den Seitenwänden 12, 13 ein Lagerblock 51 angeordnet. Dieser ist
durch die obere und untere Fläche 52, 53 parallel zum stationären Messer 4 verschiebbar
geführt. Der Lagerblock 51 besitzt eine Ausnehmung 54 zur Aufnahme des Lagerzapfens
25 des beweglichen Messerträgers 5. Der Lagerblock 51 besitzt ein Loch 55 für eine
Schraube 57 und eine Ausnehmung für eine Schraubenmutter 56. Der Schraubenkopf 58
ist über eine Öffnung 59 im Grundteil 2 betätigbar.
[0021] Zwischen Rückseite des Lagerblocks 51 und Innenwand der Ausnehmung 50 ist eine Druckfeder
60 angeordnet. Durch die Stellschraube 57 wird die Ruhestellung des beweglichen Messers
6 zum stationären Messer 4 eingestellt. Beim Schneiden erzwingt das bewegliche Messer
6 über den im Eingriff befindlichen Lagerzapfen 25 eine begrenzte Bewegung des Lagerblocks
51 parallel zum stationären Messer 4, in der Zeichnung nach Fig. 5, nach links. Auf
diese Weise kann die Einstellung der Messer 4, 6 zueinander genau erfolgen. Beim Schneiden
verbleiben die Messer 4, 6 an der Schneidstelle aneinander gedrückt.
[0022] Damit das Haken der Messer bei Beginn des Schneidens sicher vermieden wird, besitzt
das bewegliche Messer am linken Ende einen Fortsatz 61, der außerhalb des Schneidebereichs
hinter dem Endteil 17 unter das stationäre Messer 4 reicht. Damit wird ständig für
einen sicheren, gleitenden Eingriff der Messer 4, 6 gesorgt.
1. Vorrichtung zum Öffnen von Briefumschlägen,
mit
einem stationären Grundteil,
einem damit verbundenen Messerträger für ein stationär liegendes Messerblatt, das
mit der von der Oberseite des Messerträgers gebildeten Briefumschlaganlage bündig
abschneidet,
einem damit schwenkbar verbundenen durch einen angeformten Handgriff betätigbaren
Messerträger für ein bewegliches Messerblatt, das mit seiner Breitseite an einer Auflagefläche
des beweglichen Messerträgers in Längsrichtung schräg befestigt ist und einer begrenzt
beweglichen, federnden Lagerung des Messerträgers für das bewegliche Messerblatt am
Messerträger für das stationäre Messerblatt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Messerblatt (6) gegenüber dem stationären, liegenden Messerblatt
(4) stehend angeordnet ist,
daß der Schneidwinkel an jeder Schneidstelle gleich ist und daß das bewegliche Messerblatt
in Längsrichtung verwunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche, stehende
Messerblatt (6) bei von links nach rechts ansteigender Lage (6) mit einem Drall entgegen
dem Uhrzeigersinn versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drall des beweglichen
Messers (6) einige Winkelgrade beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Messer (6) eben ist und auf eine dem Messerdrall angepaßte Wendelauflagefläche
aufgeschraubt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche Messerträger (5) mit angeformten Handgriff (7) einen Quersteg (30)
besitzt, an den sich seitliche, Lagerzapfen (25) tragende Wandteile (32) anschließen
und an dem das stehende Messerblatt (6) an der den Lagerzapfen zugekehrten Stegfläche
(36) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Quersteg (30) des beweglichen Messerträgers (5) eine dem stehenden Messer
(6) einen Längsdrall verleihende Auflagefläche (36) besitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite des Quersteges (30) des beweglichen Messerträgers (5) in Endstellung
gegen das Grundteil (2) anschlägt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den seitlichen Wandteilen (32) des beweglichen Messerträgers (5) sitzenden
Lagerzapfen (25) in Längsvertiefungen (24) des stationären Messerträgers (3) eingreifen,
in denen die Lagerzapfen beaufschlagende Druckfedern (26) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Längsvertiefungen (24) Lagerblöcke (51) mit Löchern (54) für die Lagerzapfen
(25) angeordnet sind und daß die von Druckfedern (60) beaufschlagten Lagerblöcke in
Richtung vom stationären Messer weg begrenzt bewegbar sind, wobei die Messer (4, 6)
stets aneinander gepreßt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Lagerblock (51) eine Stellschraube aufnimmt, die eine zwischen Lagerblock
und Innenwand der Längsvertiefung (24) eingespannte Druckfeder durchquert, mit ihren
einem Ende im Lagerblock drehbar, aber nicht verschiebbar befestigt ist und mit ihrem
Kopf an der Außenfläche am stationären Messerträger (3) abgestützt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stationäre Messerträger (3) von dem Grundteil (2) umfaßt, in diesem befestigt
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundteil (2) im Längsschnitt schalenförmig ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Messerblatt (6) am einen Ende einen Fortsatz (61) besitzt, der
in der Ausgangsstellung des beweglichen Messerträgers (5) an dem stationären Messerblatt
(4) anliegt.