[0001] Die Erfindung betrifft eine Gruppe von Schließzylindern, jeder Schließzylinder umfassend
ein Schließzylindergehäuse, einen in einer zylindrischen Kernaufnahmebohrung des Schließzylindergehäuses
um eine Kernbohrungsachse drehbar gelagerten Schließzylinderkern mit einer äußeren
Kernumfangsfläche, einen wenigstens annähernd parallel zur Kernbohrungsachse innerhalb
des Schließzylinderkerns verlaufenden Schlüsselaufnahmekanal, mindestens einen schließgeheimnisangepaßten
Schlüssel zur Einführung in diesen Schlüsselaufnahmekanal, übliche schlüsselgesteuerte
Zuhaltungen und mindestens eine Blockierkörperpassage in dem Schließzylinderkern,
welche sich annähernd radial von der äußeren Kernumfangsfläche zum Schlüsselaufnahmekanal
erstreckt und einen Blockierkörper in der mindestens einen Blockierkörperpassage,
wobei die Blockierkörperpassage einen Blockierkörper mit einem der äußeren Kernumfangsfläche
nahen Blockierkörperabschnitt, im folgenden genannt "Außenstift", größeren Querschnitts
innerhalb eines entsprechenden radial äußeren Passagenabschnitts, im folgenden genannt
"Außenbohrung", größeren Querschnitts und einen dem Schlüsselkanal näheren Blockierkörperabschnitt,
im folgenden genannt "Innenstift", kleineren Querschnitts innerhalb eines entsprechenden
radial inneren Passagenabschnitts, im folgenden genannt "Innenbohrung", kleineren
Querschnitts aufweist, wobei weiter der Innenstift mit einer Innenstiftachse gegenüber
einer Außenstiftachse parallel versetzt ist, wobei weiter das radial innere Ende des
Innenstifts mit Niveauvariationen einer Schlüsselseitenfläche in einer die Lage des
Blockierkörpers längs der Außenbohrungsachse bzw. der Innenbohrungsachse steuernden
Wechselwirkung steht und wobei das radial äußere Ende des Außenstifts mit einer Gegenblockierstruktur
zusammenwirkt, welche am Schließzylindergehäuse in Umfangsrichtung um die Kernbohrungsachse
unverdrehbar festliegt.
[0002] Schließzylinder gemäß vorstehend bezeichneter Art sind aus der DE-PS 15 53 529 bekannt.
Bei dieser bekannten Ausführungsform ist in einer zur Schlüsselkanalebene senkrechten,
zur Schlüsselkanalachse parallelen Ebene ein einziger Blockierkörper untergebracht,
der aus einem Außenabschnitt und einem Innenabschnitt besteht. Der Innenabschnitt
ist gegenüber dem Außenabschnitt achsversetzt. Der Innenabschnitt wirkt mit seinem
radial inneren Ende mit einer Seitenfläche eines Flachschlüssels zusammen. An der
Seitenfläche eines geheimnisangepaßten Flachschlüssels ist in dem bei lagerichtig
eingestecktem Schlüssel dem inneren Innenstiftende zugekehrten Bereich eine Profilerhebung
von solcher Profilhöhe zugeordnet, daß das äußere Ende des Außenstifts bündig mit
der äußeren Kernumfangsfläche liegt. In der gleichen zur Schlüsselachse orthogonalen
Ebene, in der die Achse des Außenstifts liegt, liegt auch die Achse eines federbelasteten
Zuhaltungsstiftpaars, welches einen Kernstift in einer Kernstiftbohrung des Schließzylinderkerns
und einen radial einwärts federbelasteten Gehäusestift in einer entsprechenden Gehäusestiftbohrung
des Schließzylindergehäuses aufweist. Wenn der geheimnisangepaßte Schlüssel gesteckt
ist und der Schließzylinderkern seine Null-Lage einnimmt, in welcher der Schlüssel
steckt und gezogen werden kann, so befindet sich eine Trennfläche zwischen dem Kernstift
und dem Gehäusestift in bündiger Lage zu einer zylindrischen Trennfläche zwischen
dem Innenumfang der Kernaufnahmebohrung und dem Außenumfang des Schließzylinderkerns.
Dies bedeutet, daß der Schließzylinderkern durch Verdrehen des Schlüssels mitgenommen
werden kann. Wenn im Verlauf dieser Drehung die Blockierkörperpassage in den Bereich
der Gehäusestiftbohrung gelangt, so wird der Gehäusestift zwar gegen das äußere Ende
des Außenstifts angedrückt, er kann aber nicht in die Außenstiftbohrung einfallen,
weil das äußere Ende des Außenstifts bündig mit der genannten zylindrischen Trennfläche
liegt. Die Drehung des Schließzylinderkerns mit dem Schlüssel kann also fortgesetzt
werden, bis der Schließzylinderkern die jeweils gewünschte Endstellung erreicht hat.
Wird dagegen ein nichtangepaßter Schlüssel in den Schlüsselkanal eingesteckt, etwa
ein Schlüssel, welcher zur Adaptierung an unterschiedliche Schlüsselkanalprofile flachgeschliffen
ist, so ist auch die dem Blockierkörper zugeordnete Profilerhebung eliminiert und
der Blockierkörper besitzt Beweglichkeit in der Achsrichtung der Außenbohrung bzw.
der Innenbohrung. Wenn dann erneut versucht wird, den Schließzylinderkern mittels
des Schlüssels zu verdrehen und im Zuge der Verdrehung die Außenstiftbohrung wiederum
in den Bereich des Gehäusestifts gelangt, so kann der Außenstift durch den radial
einwärts federvorgespannten Gehäusestift radial einwärts verschoben werden, wobei
der Gehäusestift dann in die Außenbohrung einfällt. Ein Weiterdrehen des Schließzylinderkerns
ist dann unterbunden. Ein Zurückdrehen des Schließzylinderkerns in die Null-Lage mag
durch eine Nockenfläche ermöglicht werden, die in einer Umfangsrichtung des Schließzylinderkerns
an die Außenbohrung anschließt und für ein Zurückdrücken des Gehäusestifts bis zur
Bündigkeit mit der zylindrischen Trennfläche sorgt.
[0003] Bei der bekannten Ausführungsform ist die Unterteilung des Blockierkörpers in einen
Außenstift und einen dazu achsversetzten Innenstift und die bestehende Unterteilung
der Blockierkörperpassage allein zu dem Zwecke eingeführt worden, um eine Verdrehung
des Blockierkörpers zu verhindern und Schrägflächen, die zur Verdrängung des Blockierkörpers
durch einen geheimnisangepaßten Schlüssel bestimmt sind, damit zwangsläufig in einer
stets richtigen Winkellage einführen und halten zu können.
[0004] Eine Winkelvariation des Blockierkörpers zum Zwecke der Erhöhung der Schließungsmöglichkeiten
ist in der DE-OS 15 53 529 nicht offenbart.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Gruppe von Schließzylindern gattungsgemäßer
Art die Zahl der Schließungsmöglichkeiten und die Abtastsicherheit weiter zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei einer gattungsgemäßen
Gruppe von Schließzylindern der Innenstift um die zugehörige Außenbohrungsachse und
bezogen auf eine die Außenbohrungsachse enthaltende und zu der Kernbohrungsachse parallelen
Außenbohrungsachsebene eine andere Winkelstellung einnimmt als der Innenstift eines
Blockierkörpers in einem anderen Schließzylinder.
[0006] Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Gruppe in verschiedenen
Schließzylindern dieser Gruppe die Winkellage des Innenstifts um die Bohrungsachse
der Außenbohrung unterschiedlich einstellbar sind, ergibt sich eine Vervielfachung
der Schließungsmöglichkeiten mit einem Faktor, welcher der Zahl der möglichen Winkelpositionen
des Innenstifts um die Achse der Außenstiftbohrung entspricht.
[0007] Wenn hier von Blockierkörpern gesprochen wird, so soll dieser Ausdruck verschiedene
Ausführungsformen umfassen, u.a. Blockierkörper, die als Zwischenlagen-Fangkörper
wirken, wie der Blockierkörper nach der eingangs diskutierten DE-OS 15 53 529. In
diesem Fall wird von einem "Zwischenlagen-Fangkörper" deshalb gesprochen, weil durch
das mögliche Radialeinwärtsverschieben des Blockierkörpers bei falschem Schlüssel
mit fehlender Niveauerhebung der in der gleichen Querebene liegende Gehäusestift des
Zuhaltungsstiftpaars "eingefangen" werden kann, und zwar in einer "Zwischenlage" des
Schließzylinderkerns, welche dieser beim Verdrehen des Schließzylinderkerns noch erreichen
kann. Der Begriff "Blockierkörper" soll daneben auch "Null-Lagen-Sperrkörper", auch
genannt "Zusatzsperrstifte" erfassen, die auf einem anderen Wirkungsprinzip aufbauen:
ein Zusatzsperrstift wirkt mit seinem radial inneren Ende auch mit einem Schlüssel
zusammen und wirkt mit seinem radial äußeren Ende mit einer Ausnehmung in der Innenumfangsfläche
der Kernaufnahmebohrung zusammen. Wenn der schließgeheimnisangepaßte Schlüssel in
den Schlüsselkanal eingeführt ist, so steht der Zusatzsperrstift mit seinem radial
inneren Ende einer Niveausenke des Schlüssels gegenüber und steht mit seinem radial
äußeren Ende einer Ausnehmung in der Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung gegenüber.
An diese Ausnehmung schließen sich in Umfangsrichtung der Kernaufnahmebohrung Nockenflächen
an. Wird der Schließzylinderkern mittels des gesteckten geheimnisangepaßten Schlüssels
gedreht, so wird der Zusatzsperrstift durch Wechselwirkung mit einer der Nockenflächen
radial einwärts verschoben und gelangt mit seinem radial äußeren Ende in eine zur
äußeren Umfangsfläche des Schließzylinderkerns bündige Lage. Er kann in dieser Lage
deshalb durch Radialeinwärtsverschiebung gelangen, weil seinem radial inneren Ende
ja die erwähnte Niveausenke des Schlüssels gegenübersteht, in welche dieses radial
innere Ende dann gerade eben soweit eintauchen kann, daß das radial äußere Ende des
Zusatzsperrstifts bündig mit der äußeren Umfangsfläche des Schließzylinderkerns liegt.
Dies bedeutet, daß der Schließzylinderkern mittels des geheimnisangepaßten Schlüssels
aus der das Einführen und Abziehen des Schlüssels gestattenden Winkellage heraus verdreht
werden kann. Ist ein nichtangepaßter Schlüssel in den Schlüsselkanal eingesteckt,
so kann eine Verdrehung des Schließzylinderkerns auch dann nicht eingeleitet werden,
wenn die Zuhaltungsstifte des Schließzylinders durch den Schlüssel richtig eingeordnet
sind, so daß ihre jeweiligen Trennflächen bündig mit der zylindrischen Trennfläche
zwischen Schließzylinderkern und Kernaufnahmebohrung liegen. Es fehlt nämlich dann
die dem radial inneren Ende des Zusatzsperrstifts zugeordnete Niveausenke in dem Schlüssel,
so daß der Zusatzsperrstift nicht hinreichend weiter nach radial einwärts verschoben
werden kann, um an seinem radial äußeren Ende bündig mit der äußeren Umfangsfläche
des Schließzylinderkerns zu werden. Dann taucht aber das radial äußere Ende des Zusatzsperrstifts
auch in der radial innersten Lage des Zusatzsperrstifts noch in die Ausnehmung der
Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung ein und das Verdrehen des Schließzylinderkerns
aus der Null-Lage heraus ist gehemmt. Wenn hier für einen diesem Wirkungsprinzip gehorchenden
Blockierkörper der Ausdruck "Null-Lagen-Sperrkörper" verwendet wird, so deshalb, weil
er das Verdrehen des Schließzylinderkerns aus der Null-Lage heraus sperrt.
[0008] Wenn bei der Darstellung der hier beschriebenen Erfindung von einem Innenstift gesprochen
wird, so soll dadurch die Querschnittsform nicht beschränkend festgelegt werden, bevorzugt
ist eine zylindrische Querschnittsform; andere Querschnittsformen sind möglich. Dies
gilt auch für die Innenstiftbohrung, die bevorzugt als zylindrische Bohrung ausgeführt
ist, die aber auch andere Querschnittsformen soll haben können, z.B. prismatische
Querschnittsformen, wie sie durch Elektro-Erodiertechnik oder Räumtechnik leicht zu
gewinnen ist. Wenn weiter von einem Außenstift und einer Außenbohrung die Rede ist,
so soll auch hier wieder die zylindrische Querschnittsform als bevorzugt angesehen
werden, daneben sind aber auch bezüglich der Querschnittsform des Außenstifts und
der Außenbohrung nichtzylindrische, insbesondere prismatische Querschnittsformen denkbar.
[0009] Die allgemeine Ausdrucksweise Blockierkörperpassage mit radial äußerem Passagenabschnitt
und radial innerem Passagenabschnitt soll auch eine Ausführungsform mitumfassen, bei
welcher der radial innere Passagenabschnitt von einem einzigen zusammenhängenden Durchgang
gebildet ist, welcher größeren Querschnitt als der radial innere Blockierkörperabschnitt
oder Außenstift hat, so daß der radial innere Blockierkörperabschnitt innerhalb des
radial inneren Passagenabschnitts unterschiedliche Winkellagen einnehmen kann, wobei
diese Winkel lagen durch formschlüssigen Eingriff zwischen dem radial äußeren Passagenabschnitt
und dem Außenstift, etwa durch deren Ausgestaltung mit einem Mehrkantquerschnitt,
festgelegt werden kann, beispielsweise aber auch dadurch festgelegt werden kann, daß
ein radial außen liegender Umfangsbereich des Innenstifts formschlüssig in Nischen
des unrund gestalteten inneren Passagenabschnitts eingreift.
[0010] Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß in den Blockierkörperpassagen mehrere
Winkelpositionen für den Blockierkörper vorgeformt sind. Es ist auch möglich, daß
bei der Herstellung des Schließzylinderkerns die Winkellage des Innenstifts festgelegt
wird, indem beispielsweise nur eine Bohrung entsprechend dieser Winkellage gebohrt
wird, in die der Innenstift dann unter Festlegung seiner Winkellage um die Außenbohrungsachse
eingeschoben wird.
[0011] Bevorzugt ist allerdings eine Lösung, in der bei der Schließzylinderkernherstellung
die Blockierkörperpassage jeweils so ausgebildet wird, daß der Blockierkörper dann
in einer gewünschten aus einer Mehrzahl von möglichen Winkellagen in die Blockierkörperpassage
eingesetzt werden kann. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, daß mindestens eine
Blockierkörperpassage in mindestens einem Teil der Schließzylinder eine Mehrzahl von
Innenbohrungen aufweist, welche über einen Teilkreis um die jeweilige Außenbohrungsachse
verteilt sind, wobei der Radius des Teilkreises gleich dem Achsabstand zwischen der
Außenbohrungsachse und der Innenbohrungsachse ist.
[0012] Wenn bei der Darstellung der Erfindung weiterhin von einer Gegenblockierstruktur
die Rede ist, so soll dieser Begriff u.a. die jeweilige Ausnehmung in der Innenumfangsfläche
der Kernaufnahmebohrung bedeuten für den Fall, daß der Blockierkörper nach dem weiter
oben erläuterten Prinzip des Null-Lagen-Sperrkörpers ausgebildet ist. Weiterhin soll
der Ausdruck "Gegenblockierstruktur" auch einen Gehäusestift umfassen, von dem weiter
oben für den Fall gesprochen wurde, daß der Blockierkörper als Zwischenlagen-Fangkörper
ausgebildet ist, der bei Fehlen einer Niveauerhebung an einem nichtangepaßten Schlüssel
nach radial einwärts ausweicht und somit das Einfallen eines Gehäusestifts in die
Außenbohrung gestattet und damit das Einfangen des Schließzylinderkerns in einer Zwischenlage.
[0013] Bevorzugt werden im Falle einer Ausgestaltung der Blockierkörperpassage mit einer
Mehrzahl von Innenbohrungen diese gleichmäßig über den Umfang des Teilkresies verteilt,
und zwar in einem so großen Abstand, daß benachbarte Niveausenken in dem Schlüssel
ohne funktionsstörende Verschneidungen angebracht werden können.
[0014] Die Zahl der Innenbohrungen kann unter Berücksichtigung der vorstehenden Beschränkung
beliebig sein, beispielsweise können zwei, drei, vier oder acht Innenbohrungen über
den Teilkreisumfang verteilt angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind zwei Innenbohrungen in der Außenbohrungsachsebene einander diametral gegenüberliegend
vorgesehen.
[0015] Die Erfindung umfaßt grundsätzlich auch Lösungen, bei welchen auf einer Seitenfläche
oder auf zwei Seitenflächen des Schlüssels jeweils nur eine Blockierkörperpassage
und demgemäß nur ein Blockierkörper vorgesehen ist. Bevorzugt werden aber im Hinblick
auf eine weitere Erhöhung der Zahl der Schließungsmöglichkeiten solche Ausführungsformen,
bei welchen mindestens einer Seitenfläche des Schlüssels eine Mehrzahl von Blockierkörperpassagen
zugeordnet sind. Diese sollten aus herstellungstechnischen Gründen möglichst verschneidungsfrei
längs einer Linie parallel zur Kernbohrungsachse nebeneinander angeordnet sein, vorzugsweise
mit gleichen Abständen zwischen aufeinander folgenden Außenbohrungsachsen.
[0016] Wenn der Schlüsselaufnahmekanal für die Aufnahme eines Flachschlüssels mit zueinander
und zu einer Schlüsselmittelebene im wesentlichen parallelen Hauptseitenflächen ausgebildet
ist, so sieht man bevorzugt zum Zusammenwirken mit beiden Hauptseitenflächen je eine
Gruppe von Blockierkörperpassagen vor.
[0017] Die radial inneren Innenstiftenden werden bevorzugt kegelstumpfförmig oder sphärisch
verjüngt ausgebildet, um mit den Niveausenken am Schlüssel bzw. den Ausnehmungen an
der Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung nockenartig zusammenwirken zu können.
Im Fall einer solchen Ausbildung kann auf schlüsselseitige Nockenflächen und an die
Ausnehmungen angrenzende Nockenflächen in der Innenumfangsfläche der Kernaufnahmeborung
unter Umständen verzichtet werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Gestaltung einer Gruppe von Schließzylindern eignet sich insbesondere
zur Bildung einer Schließanlage mit einer Schließhierarchie in der Weise, daß jeder
Schließzylinder durch einen ihm zugeordneten Individualschlüssel betätigbar ist, welcher
zu anderen Schließzylindern der Gruppe nicht paßt; dann kann der Gruppe ein übergeordneter
Schlüssel zugeordnet sein, welcher zu allen Schließzylindern der Gruppe paßt.
[0019] Darüber hinaus kann bei einer solchen Schließanlage die Hierarchie noch weiter abgestuft
werden dadurch, daß einzelnen Untergruppen der Gruppe jeweils ein Gruppenschlüssel
zugeordnet ist, welcher zu allen Schließzylindern der jeweiligen Untergruppe, nicht
aber zu den Schließzylindern anderer Untergruppen, paßt.
[0020] Die Individualisierung der Schließzylinder innerhalb einer Untergruppe oder einer
Gesamtgruppe kann dadurch gewonnen werden, daß sich die Schließzylinder einer Untergruppe
oder der gesamten Gruppe voneinander unterscheiden
a) durch unterschiedliches Profil des Schlüsselaufnahmekanals und/oder
b) durch unterschiedliche Ausbildung von Zuhaltungsstiftpaaren und/oder
c) durch unterschiedliche Lokalisierung von Blockierkörpern und/oder
d) durch unterschiedliche Typen von Blockierkörpern (Null-Lagen-Sperrkörper und Zwischenlagen-Fangkörper)
und/oder
e) durch unterschiedliche Winkelstellungen von Blockierkörpern und/oder
f) durch Vorhandensein und Lokalisierung von Blindkörpern, welche eine jeweilige Außenbohrung
unabhängig von der Niveaulage eines zugehörigen Schlüsselbereichs so vollständig ausfüllen,
daß ihr äußeres Ende jeweils bündig mit der äußeren Kernumfangsfläche liegt.
[0021] Dann werden sich die zu den einzelnen Schließzylindern zugehörigen Individualschlüssel
voneinander durch entsprechend unterschiedliche Schlüsselprofile und/oder entsprechend
unterschiedliche Niveauvariationen zur Steuerung der jeweiligen Zuhaltungen und/oder
der jeweiligen Blockierkörper unterscheiden, während die einzelnen Untergruppen oder
der Gesamtgruppe zugehörigen übergeordneten Schlüssel Profile und/oder Niveauvariationen
besitzen, welche mit allen Schließzylindern der jeweiligen Untergruppe bzw. der gesamten
Gruppe kompatibel sind.
[0022] Möglichkeiten der Schließanlagenbildung sind beispielsweise in der DE-AS 20 03 059
und DE-PS 31 23 511 aufgezeigt. In der DE-AS 20 03 059 kann die Zahl der Schließungsvariationen
durch unterschiedliche Anordnung von Zusatzsperrstiften der oben beschriebenen Art
erhöht werden.
[0023] In der DE-PS 31 23 511 ist die Möglichkeit einer kombinierten Anwendung von Null-Lagen-Sperrkörpern
in Form von Zusatzsperrstiften und von Zwischenlagen-Fangkörpern in Form von Sicherheitsstiften
aufgezeigt, wobei durch Einsatz von Blindstiften eine Schließanlagenbildung ermöglicht
wird.
[0024] Keine dieser bekannten Lösungen bietet aber für den Fall von größeren Schließanlagen
mit vielen Individual-Schließzylindern und ggf. mehreren Hierarchiestufen eine so
große Zahl von Schließungsvariationen, wie sie bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
durch die Winkellagenvariation der Blockierkörper erreicht werden kann. Dabei ist
eine weitere Erhöhung der Zahl der Schließungsvariationen dadurch möglich, daß in
einzelnen Schließzylindern oder in allen Schließzylindern Blockierkörper des Typs
Null-Lagen-Sperrkörper und Blockierkörper des Typs Zwischenlagen-Fangkörper miteinander
und ggf. auch noch mit Blindstiften kombiniert werden.
[0025] Herstellungstechnisch ist es von Bedeutung, wenn die Blockierkörper eines Typs jeweils
mit untereinander gleichen Abmessungen hergestellt werden. Dies ist nicht nur für
die Herstellung der Schließzylinder wesentlich, sondern erleichtert auch die Anbringung
der zugehörigen Niveauvariationen der Schlüssel, die dementsprechend gleichbleibende
Niveauhöhe besitzen, ohne daß die unbefugte Schlüsselnachbildungsmöglichkeit dadurch
erleichtert wird.
[0026] Die Niveauerhebungen der Schlüssel können beispielsweise durch eine parallel zu der
Schlüsselachse verlaufende Steuerbahn gleichbleibender Niveauhöhe gebildet sein, so
daß die Niveausenken durch Ausnehmungen in dieser Steuerbahn gebildet werden können,
etwa durch Bohren oder Fräsen.
[0027] Bei Untergruppenschlüsseln oder Gruppenschlüsseln, die zur Betätigung jeweils mehrerer
Schlösser geeignet sind, bedarf es zu jeder Blockierkörperpassage häufig mehrerer
Niveausenken mit entsprechend unterschiedlicher Winkellagen der Innenstifte in den
einzelnen Schließzylindern. Hier kann man die Niveausenken rinnen- oder wannenförmig
ausbilden, so daß die Rinnen oder Wannen jeweils die mehreren Individualschlüsseln
zugehörigen Niveausenken beinhalten. Die Schlüssel lassen sich auf diese Weise vereinfacht
herstellen.
[0028] Die Erfindung betrifft weiter einen Schließzylinder, insbesondere zur Bildung einer
Gruppe von Schließzylindern, umfassend ein Schließzylindergehäuse, einen in einer
zylindrischen Kernaufnahmebohrung des Schließzylindergehäuses um eine Kernbohrungsachse
drehbar gelagerten Schließzylinderkern mit einer äußeren Kernumfangsfläche, einen
wenigstens annähernd parallel zur Kernbohrungsachse innerhalb des Schließzylinderkerns
verlaufenden Schlüsselaufnahmekanal, mindestens einen schließgeheimnisangepaßten Schlüssel
zur Einführung in diesen Schlüsselaufnahmekanal, übliche schlüsselgesteuerte Zuhaltungen
und mindestens eine Blockierkörperpassage in dem Schließzylinderkern, welche sich
annähernd radial von der äußeren Kernumfangsfläche zum Schlüsselaufnahmekanal erstreckt
und einen Blockierkörper in der mindestens einen Blockierkörperpassage, wobei die
Blockierkörperpassage einen Blockierkörper mit einem der äußeren Kernumfangsfläche
nahen Blockierkörperabschnitt, im folgenden genannt "Außenstift", größeren Querschnitts
innerhalb eines entsprechenden radial äußeren Passagenabschnitts, im folgenden genannt
"Außenbohrung", größeren Querschnitts und einen dem Schlüsselkanal näheren Blockierkörperabschnitt,
im folgenden genannt "Innenstift", kleineren Querschnitts innerhalb eines entsprechenden
radial inneren Passagenabschnitts, im folgenden genannt "Innenbohrung" kleineren Querschnitts
aufweist, wobei weiter der Innenstift mit einer Innenstiftachse gegenüber einer Außenstiftachse
parallel versetzt ist, wobei weiter das radial innere Ende des Innenstifts mit Niveauvariationen
einer Schlüsselseitenfläche in einer die Lage des Blockierkörpers längs der Außenbohrungsachse
bzw. der Innenbohrungsachse steuernden Wechselwirkung steht und wobei das radial äußere
Ende des Außenstifts mit einer Gegenblockierstruktur zusammenwirkt, welche am Schließzylindergehäuse
in Umfangsrichtung um die Kernbohrungsachse unverdrehbar festliegt. Ein solcher Schließzylinder
ist wiederum aus der DE-PS 31 23 511 bekannt. Um einen solchen Schließzylinder leicht
variieren zu können, d.h. um innerhalb einer Gruppe von einzeln schließenden Schließzylindern
oder innerhalb einer Schließanlage mehrere voneinander verschiedene Schließzylinder
bereitzustellen, wird vorgeschlagen, daß die Blockierkörperpassage radial einwärts
anschließend an die Außenbohrung eine Mehrzahl von durch den jeweiligen Innenstift
wahlweise besetzbaren Innenbohrungen aufweist, wobei diese Innenbohrungen über einen
Teilkreis verteilt angeordnet sind, dessen Radius dem Achsversatz zwischen der Außenstiftachse
und der Innenstiftachse entspricht, und daß an dem dem Schließgeheimnis angepaßten
Schlüssel das dem jeweiligen Blockierkörper zugehörige Steuerniveau auf einem virtuellen
Kreis angeordnet ist, dessen Mittelpunkt bei eingeführtem Schlüssel in Flucht mit
der Außenbohrungsachse liegt und dessen Radius dem Teilkreisradius entspricht, und
zwar in einer Winkelstellung entsprechend der Winkelstellung des Innenstifts.
[0029] Man kann dann, indem man den Innenstift in verschiedene Innenbohrungen einsetzt,
Unterschiede zwischen verschiedenen Schließzylindern schaffen, so daß diese nur durch
entsprechend unterschiedliche Schlüssel betätigt werden können.
[0030] Wenn hier wieder die Ausdrücke Innenstift und Außenstift verwendet werden, so gilt
bezüglich der Querschnittsformen der Innenstifte und Außenstifte das weiter oben Gesagte.
[0031] Bevorzugt macht man bei einem solchen Schließzylinder den Außenbohrungsradius annähernd
gleich dem Außenstiftradius. Dabei kann der Außenbohrungsradius größer sein als die
Summe des Teilkreisradius und des Innenstiftradius. Die Innenbohrungen können mit
gleichen Winkelabständen über den Teilkreis verteilt angeordnet sein. Nach einer in
herkömmlichen Bearbeitungsmaschinen besonders leicht herstellbaren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß zwei aufeinander auf dem Teilkreis diametral gegenüberliegende
Innenbohrungen in Längsrichtung der Kernbohrungsachse nebeneinander liegen. Alternativ
ist es auch denkbar, daß zwei auf dem Teilkreis einander diametral gegenüberliegende
Innenbohrungen in einer zur Kernbohrungsachse orthogonalen Querrichtung übereinander
liegen. Daneben sind beliebige weitere Winkelverteilungen möglich.
[0032] Die Erfindung betrifft weiter einen Schließzylinderschlüssel, welcher an mindestens
einer Seitenfläche Niveauvariationen zur Steuerung von Blockierkörpern eines zugehörigen
Schließzylinders aufweist. Dabei ist vorgesehen, daß jede Niveauvariation auf jeweils
einem virtuellen Kreis angeordnet ist, wobei diese virtuellen Kreise untereinander
gleichen Radius besitzen und mit ihren Mittelpunkten auf einer zur Schlüsselachse
parallelen Verbindungslinie mit vorzugsweise gleichen Mittelpunktabständen angeordnet
sind.
[0033] Dabei können die Niveauvariationen auf den einzelnen virtuellen Kreisen in Winkelpositionen
von den einzelnen virtuellen Kreisen zugeordneten, identischen und winkelmäßig gegenüber
der Verbindungslinie identisch eingestellten Winkelrastern liegen.
[0034] Handelt es sich bei einem solchen Schlüssel um einen Individualschlüssel zur Betätigung
eines Einzelschließzylinders innerhalb oder außerhalb einer Schließanlage, so wird
auf jedem virtuellen Kreis maximal eine Niveauvariation angeordnet sein.
[0035] Handelt es sich aber um einen Gruppenschlüssel oder übergeordneten Schlüssel für
eine Untergruppe oder die Gesamtgruppe von Schließzylindern innerhalb einer Schließanlage,
so kann es sich ergeben, daß auf mindestens einem Teil der virtuellen Kreise jeweils
mehrere Niveauvariationen angeordnet sind. Herstellungstechnisch kann es sich dann
als vorteilhaft erweisen, wenn ein und demselben virtuellen Kreis zugehörige Niveauvariationen
gleicher Niveauhöhe niveaukonstant miteinander verbunden sind. So können z.B. zwei
einander diametral, bezogen auf den Mittelpunkt des jeweiligen virtuellen Kreises,
gegenüberliegende Niveausenken durch eine geradlinige Niveaurinne miteinander verbunden
sein.
[0036] Sind in einem übergeordneten Schlüssel mehr als zwei Niveausenken über den Gesamtumfang
verteilt, so können diese auch als Teile einer Ringsenke oder Wannensenke ausgebildet
sein.
[0037] Bei der Herstellung eines solchen Schließzylinderschlüssels geht man üblicherweise
von einem profilangepaßten Schlüsselrohling aus und arbeitet in diesen Niveauvariationen
in mindestens einer Seitenfläche des Schlüsselrohlings ein. Dabei wird man die Niveauvariationen
vorzugsweise in eine Seitenflächenbahn gleichbleibenden Profilniveaus der Schlüsselseitenfläche
einbringen, welche breit genug ist, daß sämtliche vorkommenden Niveausenken, auch
wenn sie bei entsprechender Wahl des Winkelrasters nicht längs einer gemeinsamen Linie
angeordnet werden, innerhalb der Bahnbreite dieser Seitenflächenbahn liegen.
[0038] Erfindungsgemäß ist nun bei einem solchen Verfahren vorgesehen, daß die Profilvariationen
auf den Umfangslinien einer Mehrzahl von virtuellen Kreisen mit gleichem Radius erzeugt
werden, deren Mittelpunkte auf einer zur Schlüsselachse parallelen Verbindungslinie
liegen, und deren Mittelpunktabstände größer oder gleich sind als ihr doppelter Radius
und vorzugsweise einander gleich.
[0039] Insbesondere wird man die Profilvariationen auf den einzelnen virtuellen Kreisen
in Winkelpositionen von Winkelrastern erzeugen, welche Winkelraster für die einzelnen
virtuellen Kreise identisch und gegenüber der Mittelpunktverbindungslinie winkelmäßig
identisch ausgerichtet sind.
[0040] Die Herstellung der Profilvariationen kann bei metallischen Schlüsselrohlingen insbesondere
durch Bohren oder Fräsen vorgenommen werden. Daneben ist auch ein Einprägen oder ein
Elektroerodieren denkbar.
[0041] Die Anordnung der Profilvariationen auf virtuellen Kreisen, deren Mittelpunkte auf
einer gemeinsamen Verbindungslinie parallel zur Schlüsselachse angeordnet sind und
gleichen Abstand haben und die Anordnung der Profilvariationen in über alle virtuellen
Kreise hinweg identischen Winkelrastern erlaubt es, die Schlüssel auf herkömmlichen
Schlüsselbearbeitungsmaschinen mit relativ einfachen Einstelloperationen zu erzeugen.
Trotzdem fällt dem Unbefugten die Nachbildung der Schlüssel äußerst schwer, und zwar
insbesondere dann, wenn Winkelraster gewählt werden, bei denen die einzelnen Niveausenken
auch außerhalb der Verbindungslinien der virtuellen Kreise liegen können. Der Unbefugte
muß dann nämlich bei einem Abtastversuch zu jeder von ihm ertasteten Innenbohrung
des jeweiligen Schließzylinderkerns nicht nur deren Lage in Schlüssellängsrichtung,
sondern auch in Höhenrichtung des Schlüsselkanals ermitteln und letztere Ermittlung
wird umso schwerer, je kleiner die Abstände zwischen den einzelnen Winkelpositionen
eines Winkelrasters sind. Dann werden nämlich die Höhenunterschiede zwischen den einzelnen
Niveausenken besonders klein und sind besonders schwer nachzubilden.
[0042] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels;
es stellen dar:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schließzylinder mit schließgeheimnisangepaßtem
Schlüssel in der Null-Lage des Schließzylinderkerns;
- Figur 2
- einen Schnitt entsprechend der Figur 1, jedoch mit falschem Schlüssel;
- Figur 3
- einen Schnitt entsprechend der Figur 2 mit dem in Figur 2 vorgesehenen falschen Schlüssel
nach Verdrehen des Schließzylinderkerns bis in eine Fangstellung;
- Figur 4
- einen Schnitt entsprechend Figur 1 mit einem anderen falschen Schlüssel;
- Figur 5
- einen Schnitt durch den Schließzylinderkern in einer Schnittebene entsprechend Figur
1;
- Figur 6
- eine Seitenansicht zu Figur 5 in Pfeilrichtung VI der Figur 5;
- Figur 7
- eine Mehrzahl von verschiedenen möglichen Lochbildern der Innenstiftbohrungen;
- Figur 8a
- einen Längsschnitt durch den Schließzylinderkern eines ersten Schließzylinders einer
Schließanlage mit geheimnisangepaßtem Individualschlüssel;
- Figur 8b
- einen Längsschnitt durch den Schließzylinderkern eines zweiten Schließzylinders einer
Schließanlage mit schließgeheimnisangepaßtem Individualschlüssel;
- Figur 8c
- einen Längsschnitt durch einen Gruppenschlüssel oder übergeordneten Schlüssel für
die beiden Schließzylinder nach Figuren 8a und 8b;
- Figur 9a
- eine Seitenansicht auf den Individualschlüssel der Figur 8a in Pfeilrichtung IXa der
Figur 8a;
- Figur 9b
- eine Seitenansicht auf den Individualschlüssel der Figur 8b in Pfeilrichtung IXb der
Figur 8b;
- Figur 9c
- eine Seitenansicht auf den Gruppenschlüssel gemäß Figur 8c in Pfeilrichtung IXc der
Figur 8c;
- Figur 10a
- den Schließzylinderkern gemäß Fig. 8a mit dem übergeordneten Schlüssel gemäß Figuren
8c und 9c;
- Figur 10b
- den Schließzylinderkern gemäß Fig. 8b mit dem übergeordneten Schlüssel gemäß Figuren
8c und 9c;
- Figur 11
- eine Seitenansicht eines übergeordneten Schlüssels, bei dem jeweils zwei Niveausenken
als Niveausenkenrinnen ausgebildet sind;
- Figuren 12a, 12b und 12c
- Längsschnitte durch die Kerne zweier Schließzylinder mit schließgeheimnisangepaßten
Individualschlüsseln und einen diesen Schließzylindern angepaßten Gruppenschlüssel
bei einer weiteren Ausführungsform einer Schließanlage und
- Figuren 13a, 13b und 13c
- Längsschnitte durch die Kerne zweier Schließzylinder mit schließgeheimnisangepaßten
Individualschlüsseln und mit einem zugehörigen übergeordneten Schlüssel bei einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0043] Der in den Figuren 1,2,3 und 4 dargestellte Schließzylinder 10 umfaßt ein Schließzylindergehäuse
12 mit einem sogen. HAHN-Profil, d.h. ein Schließzylindergehäuse mit einem im wesentlichen
zylindrischen Kopfteil und einem an dieses Kopfteil anschließenden Profilfortsatz.
In dem Schließzylindergehäuse 12 ist eine Kernaufnahmebohrung 14 vorgesehen, deren
Achse mit Ax bezeichnet ist. In der Kernaufnahmebohrung 14 ist ein Schließzylinderkern
16 aufgenommen, welcher eine äußere zylindrische Kernumfangsfläche 18 besitzt. Der
Schließzylinderkern 16 weist einen Schlüsselaufnahmekanal 20 auf, welcher entsprechend
der üblichen Profilierung von Flachschlüsseln profiliert ist. Ein schließgeheimnisangepaßter
Schlüssel 22 ist in den Schlüsselaufnahmekanal 20 eingesteckt. Die Schlüsselbrust
ist in üblicher Weise gezackt, d.h. niveauvariiert und arbeitet mit Zuhaltungsstiftpaaren
zusammen, von denen eines dargestellt und mit 24 bezeichnet ist. Dieses Zuhaltungsstiftpaar
24 besteht aus einem Kernstift 26 und einem Gehäusestift 28, wobei der Gehäusestift
28 in einer Gehäusestiftbohrung 32 und der Kernstift 26 in einer Kernstiftbohrung
30 aufgenommen ist. Der schließgeheimnisangepaßte Flachschlüssel 22 ist in seiner
Schlüsselbrust derart gezackt oder niveauvariiert, daß in der richtigen Einstecklage
dieses Schlüssels 22 das Zuhaltungsstiftpaar 24 die in Figur 1 dargestellte Position
einnimmt, wobei die Trennfläche 26-28 zwischen den beiden Stiften, Kernstift 26 und
Gehäusestift 28, bündig liegt mit der Trennfläche 14-18 zwischen dem Schließzylinderkern
16 und dem Schließzylindergehäuse 12. Diese Stellung wird aufrechterhalten durch eine
Schraubendruckfeder 34, die in der Gehäusestiftbohrung 32 aufgenommen ist, sich gegen
deren unteres abgeschlossenes Ende abstützt und auf den Gehäusestift 28 diesen nach
oben drückend einwirkt. Es sind mehrere Zuhaltungsstiftpaare 24 längs der Kernbohrungsachse
in Querebenen angeordnet.
[0044] In der gleichen Querebene wie das Zuhaltungsstiftpaar 24 befindet sich beidseits
einer Schlüsselkanalmittelebene M-M je eine Blockierkörperpassage 36, welche zusammengesetzt
ist aus einem äußeren Passagenabschnitt 38, im folgenden genannt "Außenbohrung" und
einem inneren Passagenabschnitt 40, im folgenden genannt "Innenbohrung". In der linken
Blockierkörperpassage 36 ist ein erster Typ von Blockierkörper 42 aufgenommen, der
sich aus einem Außenstift 42a und einem Innenstift 42b zusammensetzt. In der rechts
der Ebene M-M angeordneten Blockierkörperpassage 36 ist ein zweiter Typ von Blockierkörper
aufgenommen, der mit 44 bezeichnet ist und sich aus einem Außenstift 44a und einem
Innenstift 44b zusammensetzt.
[0045] Zunächst sei der Blockierkörper 42 betrachtet, der aus den eingangs erläuterten Gründen
als ein Null-Lagen-Sperrkörper ausgebildet ist und im folgenden entsprechend der üblichen
Fachsprache als ein Zusatzsperrstift bezeichnet wird. Dieser Zusatzsperrstift ist
im wesentlichen radial verschiebbar in der Außenbohrung 38 und der Innenbohrung 40
geführt. Der Außenstift 42a weist eine sphärisch gerundete radial äußere Endfläche
42c auf, während der Innenstift 42b an seinem radial inneren Ende eine sphärisch gerundete
Endfläche 42d besitzt. Die Achse der Außenbohrung 38 ist aus Gründen zeichnerischer
Vereinfachung in Figur 2 eingezeichnet und dort mit X bezeichnet, während die Achse
der Innenbohrung 40 mit Y bezeichnet ist.
[0046] Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind die beiden Achsen X und Y um eine Strecke e parallel
versetzt. Die Achsen der Außenstifte 42a und 44a fallen jeweils mit der Achse X der
Außenbohrung 38 zusammen, so daß X auch zur Bezeichnung der Achsen der Außenstifte
42a und 44a verwendet wird. Andererseits fallen die Achsen der Innenstifte 42b und
44b mit der Achse Y der Innenbohrung 40 zusammen, so daß Y auch zur Bezeichnung der
Achsen der Innenstifte 42b und 44b benutzt wird.
[0047] Der Innenstift 42b taucht mit seinem radial inneren Ende in eine Niveausenke 46 des
Schlüssels 22 ein. Die Gesamtlänge des aus Innenstift 42b und Außenstift 42a bestehenden
Zusatzsperrstifts ist so bemessen, daß die sphärische Endfläche 42c tangential an
der äußeren Kernumfangsfläche 18 anliegt, wenn die innere sphärische Endfläche 42d
des Innenstifts 42b vollständig in die Niveausenke 46 eingetaucht ist. In der Figur
1 befindet sich der Schließzylinderkern 16 winkelstellungsmäßig in einer Null-Lage,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Kernstiftkanal 30 und der Gehäusestiftkanal
32 miteinander fluchten. In dieser Null-Lage steht die äußere Endfläche 42c des Zusatzsperrstifts
42 einer sichelförmigen Ausnehmung 48 in der Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung
14 gegenüber. Wenn - ausgehend von der in Figur 1 dargestellten Null-Lage - der Schließzylinderkern
16 mittels des vollständig eingeschobenen, geheimnisangepaßten Schlüssels 22 verdreht
wird, so ist dies deshalb möglich, weil die Trennebene 26-28 zwischen den beiden Zuhaltungsstiften
26 und 28 mit der Trennfläche 14-18 zwischen dem Schließzylinderkern 16 und dem Schließzylindergehäuse
12 zusammenfällt und weil andererseits der Außenstift 42a mit seiner sphärischen Endfläche
42c nicht über die äußere Umfangsfläche 18 des Schließzylinderkerns 16 hinaussteht
und damit nicht in die sichelförmige Ausnehmung 48 hineinragt. Die Drehung des Schließzylinderkerns
16 kann also beginnen.
[0048] Es wird nun im einzelnen der rechts der Ebene M-M gelegene Blockierkörper 44 betrachtet,
welcher als ZwischenlagenFangkörper verstanden werden kann und im folgenden entsprechend
der üblichen Terminologie nach der DE-PS 31 23 511 als Sicherheitsstift bezeichnet
wird. Dieser Sicherheitsstift 44 ist in der Form ähnlich wie der Zusatzsperrstift
42 ausgeführt, in seiner Länge jedoch von dem Zusatzsperrstift 42 verschieden. Man
erkennt, daß die wiederum sphärisch gestaltete Endfläche 44d des Innenstifts 44b an
einem nicht versenkten und deshalb - positiv ausgedrückt - als Niveauerhebung bezeichneten
Oberflächenbereich 50 des Schlüssels 22 anliegt. Die Länge des Innenstifts 44b ist
kürzer als die Länge des Innenstifts 42b. Dadurch ergibt sich bei gleicher Länge des
jeweiligen Außenstifts 42a bzw. 44a eine geringere Gesamtlänge des Sicherheitsstifts
44. Diese Gesamtlänge ist nun so abgestimmt, daß bei Anlage des Innenstifts 44b an
der Niveauerhebung 50 die sphärische Außenfläche 44c des Außenstifts 44a wiederum
bündig liegt mit der Außenumfangsfläche 18 des Schließzylinderkerns.
[0049] Wird nun der Schließzylinderkern 16 mittels des Schlüssels 22 weitergedreht, so kommt
nach einer Drehung von ca. 90° im Uhrzeigersinn die sphärische Endfläche 44c des Außenstifts
44a in den Bereich der Gehäusestiftbohrung 32. Dabei kann die sphärische Endfläche
44c des Außenstifts 44a über den Bereich der Gehäusestiftbohrung 32 unbehindert hinweggleiten,
denn der Gehäusestift 28 wird durch die Lage des Sicherheitsstifts 44 daran gehindert,
in die Außenbohrung 38 einzufallen. Vorausgesetzt ist natürlich wieder die Verwendung
eines geheimnisangepaßten Schlüssels, welcher die Niveauerhebung 50 an der richtigen
Stelle aufweist.
[0050] Damit ist dargetan, daß bei vollständiger Einführung eines geheimnisangepaßten Schlüssels
22 der Schließzylinderkern 16 frei in der Kernaufnahmebohrung 14 gedreht werden kann.
Wird nun, wie in Figur 2 dargestellt, ein falscher Schlüssel 22' verwendet, welcher
sich von dem Schlüssel 22 nach Figur 1 durch eine Niveausenke 50' anstelle der Niveauerhebung
50 gemäß Figur 1 unterscheidet, so kann der Innenstift 44b in die Niveausenke 50'
einfallen, wie dies in Figur 2 dargestellt ist. Da die Anordnung gemäß Figur 2 von
dem Unterschied Niveausenke 50' statt Niveauerhebung 50 identisch ist, kann in Figur
2 der Schließzylinderkern wiederum im Uhrzeigersinn verdreht werden, jedoch nur um
ca. 90°. Wenn nämlich die Außenbohrung 38 in den Bereich der Gehäusestiftbohrung 32
gelangt, so kann der Gehäusestift 28 unter der Wirkung der Schraubendruckfeder 34
in die Außenbohrung 38 des Sicherheitsstifts 44 radial einwärts hineinfallen, so daß
sich der Zustand gemäß Figur 3 ergibt. Ein Weiterdrehen ist dann nicht möglich. Damit
ist gezeigt, daß der falsche Schlüssel 22' wegen der Veränderung im Bereich der Niveauerhebung
50 bzw. 50' nicht zur ordnungsgemäßen Betätigung des Schließzylinders geeignet ist.
Der Schließzylinderkern 16 wird in der Winkelposition gemäß Figur 3 gefangen, er blockiert
und kann nicht weitergedreht werden. Ein Türschloß, in welches der Schließzylinder
beispielsweise eingebaut ist, kann so nicht geöffnet werden.
[0051] In Figur 4 ist ein weiterer falscher Schlüssel 22'' dargestellt; dieser unterscheidet
sich von dem Schlüssel 22 nach Figur 1 dadurch, daß an die Stelle der Niveausenke
46 eine Niveauerhebung 46' getreten ist. Die Folge hiervon ist, daß der Außenstift
42a mit seiner sphärischen Endfläche 42c in die Ausnehmung 48 eintaucht. Wird nun
versucht, den Schließzylinderkern 16 mittels des Schlüssels 22'' im Uhrzeigersinn
zu drehen, so tritt sofort Klemmung ein, weil der Außenstift 42a in der Ausnehmung
48 festgehalten wird.
[0052] Zu Figur 3 sei noch nachgetragen, daß eine Zurückdrehung des Schließzylinderkerns
16 aus der in Figur 3 gezeichneten Winkelstellung in der Null-Lage gemäß Figur 1 deshalb
ohne weiteres möglich ist, weil der Gehäusestift 28 bei einer Zurückdrehung des Schließzylinderkerns
16 im Gegenzeigersinn mit einer Nockenfläche 52 des Schließzylinderkerns 16 in Eingriff
tritt und dadurch wieder radial auswärts zurückgeschoben wird.
[0053] Es ist zu beachten, daß der Zusatzsperrstift 42 nach Figur 1 grundsätzlich in jeder
Querebene senkrecht zur Achse A angeordnet sein kann, da er nicht notwendig mit dem
Zuhaltungsstiftpaar 24 zusammenarbeitet. Wird der Zusatzsperrstift 42, wie in Figur
1 dargestellt, mit seiner Achse X in die Querschnittsebene gelegt, in der auch die
Achse der Stifte 28 und 26 liegt, so muß nur darauf geachtet werden, daß der Außenstift
42a mit seiner sphärischen Endfläche 42c verhakungsfrei an dem Gehäusestift 28 vorbeigehen
kann.
[0054] Anderes gilt für den Sicherheitsstift 44, dessen Funktion tritt nur dann ein, wenn
er mit seiner Achse X, oder besser gesagt, mit der Achse X seines Außenstifts 44a,
in derjenigen Querebene liegt, in welcher auch die Achse der Bohrungen 30 und 32 liegt,
denn nur dann kann bei Erreichen der Stellung gemäß Figur 3 der Gehäusestift 28 in
die Außenbohrung 38 hineinfallen, was er tun soll, wenn ein falscher Schlüssel gemäß
22' verwendet wird.
[0055] Figuren 5 und 6 lassen das Prinzip der vorliegenden Erfindung anhand der Darstellung
des Schließzylinderkerns 16 erkennen. Dabei sind in dem Schließzylinderkern 16 wieder
die Blockierkörperpassagen 36 mit den Außenbohrungen 38 und den Innenbohrungen 40,
den Nockenflächen 52, dem Schlüsselaufnahmekanal 20 und der Kernstiftbohrung 30 dargestellt.
Für die Versetzung der Außenbohrungsachse X und der Innenbohrungsachse Y gilt das
in Zusammenhang mit Figuren 1 und 2 Gesagte. Betrachtet man nun die Figur 6, so erkennt
man, daß Blockierkörperpassagen 36 und zugehörige Zuhaltungsstiftpaare gemäß Figur
1 in mehreren Ebenen A,B,C und D angeordnet sind, die längs der Kernbohrungsachse
Ax (= Schließzylinderkernachse) orthogonal zu dieser angeordnet sind. Dabei läßt nun
Figur 6 erkennen, daß die Achsen X der Außenbohrungen längs einer Linie L parallel
zur Schließzylinderkernachse Ax in gleichen Abständen d voneinander angeordnet sind
und daß die Innenbohrungsachsen Y auf Winkelrastern WR angeordnet sind, und zwar im
Beispielsfall der Figur 6 auf Winkelrastern WR, von denen jeweils eine Rasterlinie
parallel zur Schließzylinderkernachse Ax liegt. Ein solches Winkelraster WR ist neben
der Figur 6 herausgezeichnet. Diesem Winkelraster gehören vier Winkelpositionen α,
β, γ, δ an, welche voneinander gleiche Winkelabstände von jeweils 90° besitzen, wobei
die Winkelpositionen α und γ mit der Linie L zusammenfallen. Die Außenbohrungsachse
X fällt dabei in allen Fällen mit dem Nullpunkt des Winkelrasters WR zusammen und
liegt in der jeweiligen Querebene A,B,C,D, in der auch die jeweilige Stiftzuhaltung
liegt. Man erkennt, daß in der Ebene A die Innenbohrungsachse Y in der Winkelposition
β, in der Ebene B die Innenbohrungsachse Y in der Position α, in der Ebene C die Innenbohrungsachse
Y in der Position δ und in der Ebene D die Innenbohrungsachse Y in der Position γ
liegt.
[0056] Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein zugehöriger Flachschlüssel seine Niveauvariation,
also Niveausenken 46 und Niveauerhebungen 50, in entsprechenden Winkelpositionen haben
muß. Die Achsen Y der Innenbohrung 40 liegen auf einem Teilkreis TK um die Achse X,
dessen Radius r dem Achsabstand e zwischen der Innenbohrungsachse Y und der Außenbohrungsachse
X (Figur 2) entspricht.
[0057] In Figur 6 wird nun davon ausgegangen, daß in einem für einen bestimmten Schließzylinder
vorgesehenen individuellen Schließzylinderkern jeweils nur eine Innenbohrung 40 zu
jeder Außenbohrung 38 vorhanden ist. Dies bedeutet, daß jeder Schließzylinder 16 individuell
gefertigt werden muß.
[0058] Man ersieht aus Figur 6 ohne weiteres, daß durch unterschiedliche Lage der Innenbohrungsachsen
Y in dem Winkelraster WR und jeweils auf dem Teilkreis TK eine Vielzahl von unterschiedlichen
Schließzylindern bereitgestellt werden kann, denen entsprechend unterschiedliche Individualschlüssel
zugeordnet sind. Indem man nun in die verschiedenen Blockierkörperdurchbrüche verschiedene
Blockierkörpertypen, nämlich entweder Zusatzsperrstifte 42 oder Sicherheitsstifte
44 einsetzt, läßt sich die Zahl der Variationsmöglichkeiten weiter erhöhen. Schließlich
kann man eine weitere Erhöhung der Zahl der Schließungsvariationen erreichen, indem
man unterschiedliche Zuhaltungsstiftpaare 24 vorsieht, zu deren Steuerung dann auch
die Niveauvariationen längs der jeweiligen Schlüsselbrust (= radial innere Schmalseite
des Schlüssels 22) unterschiedlich sein müssen.
[0059] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform im Prinzip dargestellt. Diese Figur 7
zeigt in allen Darstellungen a),b),c),d),e),f),g) und h) verschiedene Winkelraster,
wobei das Winkelraster gemäß c) dem Winkelraster WR gemäß Figur 6 entspricht. Dort
ist auch der Teilkreis TK mit dem Teilkreisradius r wieder erkennbar. Auf dem Teilkreis
TK sind nun Innenbohrungen 40α, 40β, 40γ und 40δ mit Innenbohrungsachsen Yα, Yβ, Yγ
und Yδ angegeben. Jede dieser Innenbohrungen 40α bis 40δ ist zu jeder der Ebenen A
bis D vorgebohrt. Einzelne Schließzylinder einer Gruppe von Schließzylindern können
dadurch unterschiedlich gemacht werden, daß in die einzelnen Blockierkörperpassagen
36 unterschiedliche Blockierkörper, also Zusatzsperrstifte oder Sicherheitsstifte
eingesetzt werden und daß die jeweiligen Innenstifte dieser Zusatzsperrstifte oder
Sicherheitsstifte in verschiedene Innenbohrungen 40α bis 40δ eingesteckt werden.
[0060] Die Ansichten a),b),e),f),g) und h) zeigen andere Möglichkeiten von Winkelrastergeometrien.
Die größte Zahl von Winkeleinstellmöglichkeiten ist dabei in der Ansicht a) zu erkennen.
[0061] In den Figuren 8a und 8b sind zwei Schließzylinder dargestellt, die zusammen eine
einfachste Schließanlage bilden. Beide Schließzylinder weisen in insgesamt 4 analog
gelegten Ebenen A bis D jeweils zwei Blockierkörperpassagen 36 und ein nichtdargestelltes
Zuhaltungsstiftpaar auf.Die Winkelraster entsprechen der Ansicht g) von Figur 7. Die
nichtbesetzten Innenbohrungen sind in den Figuren 8a und 8b nicht dargestellt. Man
kann entweder annehmen, daß diese nur in der Zeichnung unterdrückt sind, man kann
aber auch annehmen, daß diese entsprechend der Beschreibung der Figur 6 überhaupt
nicht vorhanden sind, indem die einzelnen Schließzylinderkerne der einzelnen Schließzylinder
individuell gebohrt sind. Betrachtet man nun gleichzeitig die Figur 8a und die Figur
7, so erkennt man, daß auf der linken Seite I der Figur 8a die Innenbohrungen und
Blockierkörpertypen nach folgendem Schema verteilt sind:
Tabelle 1
Ebene |
Winkelposition |
Blockierkörpertyp |
A |
γ |
Zusatzsperrstift 42 |
B |
α |
Zusatzsperrsrift 42 |
C |
γ |
Sicherheitsstift 44 |
D |
α |
Sicherheitsstift 44 |
[0062] Auf der rechten Seite II ergibt sich folgendes Verteilungsschema:
Tabelle 2
Ebene |
Winkelposition |
Blockierkörpertyp |
A |
γ |
Zusatzsperrstift 42 |
B |
α |
Zusatzsperrstift 42 |
C |
γ |
Sicherheitsstift 44 |
D |
α |
Sicherheitsstift 44 |
[0063] Für den Schließzylinder gemäß Figur 8b, linke Seite I, gilt folgendes Schema:
Tabelle 3
Ebene |
Winkelposition |
Blockierkörpertyp |
A |
α |
Sicherheitsstift 44 |
B |
γ |
Sicherheitsstift 44 |
C |
α |
Zusatzsperrstift 42 |
D |
γ |
Zusatzsperrstift 42 |
[0064] Für den Schließzylinder gemäß Figur 8b, rechte Seite II, gilt folgendes Schema:
Anmerkung: Bei der Festlegung der Winkelpositionen wird davon ausgegangen, daß der Schlüssel
jeweils in der gleichen Betrachtungsweise IXa betrachtet wird und zwar für jede Seite
des Schlüssels. Man schaut also bei der Betrachtung der rechten Seitenfläche II jeweils
quasi durch den Schlüssel hindurch.
Tabelle 4
Ebene |
Winkelposition |
Blockierkörpertyp |
A |
α |
Sicherheitsstift 44 |
B |
γ |
Sicherheitsstift 44 |
C |
α |
Zusatzsperrstift 42 |
D |
γ |
Zusatzsperrstift 42 |
[0065] In Figur 9a ist die linke Schlüsselseitenfläche 22aI des Schlüssels 22a, d.h. die
in Figur 8a linke Seitenfläche des zum Schließzylinder nach Figur 8a gehörigen Schlüssels
22a, dargestellt. Dabei sind die Niveausenken 46 jeweils mit einem ⊙ dargestellt,
während die Niveauerhebungen 50 jeweils mit einem ● dargestellt sind.
[0066] In Figur 9b ist die in Figur 8b linke Seitenfläche 22bI des Schlüssels 22b dargestellt,
welcher in den Schließzylinder der Figur 8b paßt.
[0067] Man kann die Schlüsselseitenfläche 22aI der Figur 9a auch so beschreiben: Die Niveauvariationen,
d.h. die Niveausenken 46 und die Niveauerhebungen 50, liegen auf virtuellen Kreisen
VK mit den Radien r in Winkelpositionen α und γ. Bezüglich der Ebene A liegt eine
Niveausenke 46γ in der Winkelposition γ. Bezüglich der Ebene B liegt eine Niveausenke
46α in der Winkelposition α. Bezüglich der Ebene C liegt eine Niveauerhebung 50γ in
der Winkelposition γ und bezüglich der Ebene D liegt eine Niveauerhebung 50α in der
Winkelposition α.
[0068] Eine analoge Beschreibung läßt sich natürlich auf die Schlüsselseitenfläche 22bI
des Schlüssels 22b aus Figur 8b, wie in Figur 9b dargestellt, vornehmen.
[0069] Die Schließzylinder gemäß Figuren 8a und 8b enthalten beide den jeweils passenden
Schlüssel 22a bzw. 22b und können gedreht werden. Bei Vertauschung der Schlüssel 22a
und 22b können die Schließzylinder nicht gedreht werden. Dies sei beispielhaft wie
folgt erläutert: Wenn der Schlüssel 22b aus Figur 8b in den Schließzylinder nach Figur
8a eingesetzt wird, so findet der linke Zusatzsperrstift 42 von Figur 8a, der zur
Ebene A gehört, in dem Schlüssel 22b keine Niveausenke in der Winkelposition γ vor.
Der zur Ebene A gehörige Zusatzsperrstift 42 steht dann über den Schließzylinderkern
radial nach außen vor und greift in die Ausnehmung 48 gemäß Figur 1 ein.
[0070] In Figur 8c ist ein übergeordneter Schlüssel 22c dargestellt, der beide Schließzylinder
nach den Figuren 8a und 8b sperren kann. Die linke Seitenfläche 22cI des übergeordneten
Schlüssels 22c ist in Figur 9c dargestellt. Man erkennt hier zur Ebene A eine Niveauerhebung
50α und eine Niveausenke 46γ, zur Ebene B eine Niveausenke 46α und eine Niveauerhebung
50γ, zur Ebene C eine Niveausenke 46α und eine Niveauerhebung 50γ und zur Ebene D
eine Niveauerhebung 50α und eine Niveausenke 46γ. Damit sind alle Niveauvariationen
aus den Figuren 9a und 9b in der Figur 9c für die jeweils linke Seite I gemeinsam
verwirklicht. Damit kann aber der übergeordnete Schlüssel 22c nach Figur 8c den Schließzylinder
von Figur 8a betätigen, wie aus Figur 10a zu ersehen ist und er kann auch den Schließzylinder
von Figur 8b betätigen, wie aus Figur 10b zu ersehen ist. Der Schließzylinderkern
von Figur 8a ist mit 16a bezeichnet und der Schließzylinderkern von Figur 8b mit 16b.
[0071] Man kann den Sinn der Schließanlage gemäß den Figuren 8a bis 10b etwa wie folgt beschreiben:
Ein Zimmer a ist mit dem Schließzylinder gemäß Figur 8a ausgeführt, ein Zimmer b ist
mit dem Schließzylinder gemäß Figur 8b ausgeführt. Der Bewohner des Zimmers a hat
den Schlüssel 22a, der Bewohner des Zimmers b hat den Schlüssel 22b. Der Hausmeister
soll zu beiden Zimmern Zutritt haben und hat den Schlüssel 22c. Die Bewohner der beiden
Zimmer a und b haben jedoch zu dem Zimmer des jeweils anderen Bewohners keinen Zutritt.
[0072] In Figuren 12a-12c ist eine weitere Schließanlage jeweils durch den Schließzylinderkern
mit den zugehörigen Schlüsseln und mit einem übergeordneten Schlüssel dargestellt.
In Figur 12a ist auf der linken Seite I der Ebene A ein Blindstift 60 eingesetzt,
dessen Außenstift 60a derart verlängert ist, daß er die Außenbohrung 38 auf ihrer
ganzen Länge ausfüllt und mit seiner sphärischen Endfläche 60c bündig zur Außenumfangsfläche
18 des Schließzylinderkerns 16a liegt. Dabei ist der Innenstift 60b des Blindstifts
60 so kurz bemessen, daß der Außenstift 60a vollständig in der Außenbohrung 38 versenkt
ist, auch wenn in dem Schlüssel 22a für den Innenstift 60b eine Niveausenke nicht
vorhanden ist, so wie in Figur 12a gezeigt. In Figur 12b ist in der Querebene A auf
der linken Seite I ein Zusatzsperrstift 42 vorgesehen und demgemäß weist der dazu
passende Schlüssel 22b im Bereich der Querebene A eine Niveausenke 46 auf. Man erkennt
beim Vergleich der Figuren 12a und 12b, daß der Innenstift 60b von Figur 12a und der
Innenstift 42b von Figur 12b im Winkelraster gemäß Figur 7 identische Winkelpositionen
γ einnehmen. Der Grund für die Verwendung des Blindstifts 60 in dem Schließzylinder
nach Figur 12a ist folgender: Würde man an der Stelle des Blindstifts 60 einen Sicherheitsstift
44 des in Figuren 1 und 2 dargestellten und in der entsprechenden Beschreibungspassage
beschriebenen Typs einsetzen, so müßte der Schlüssel 22a auf seiner linken Seite I
im Bereich der Querebene A in der Winkelposition γ eine Niveauerhebung 50 haben, damit
der Sicherheitsstift mit dem äußeren Ende seines Außenstifts bündig zur äußeren Umfangsfläche
18 liegt. Dies würde aber bedeuten, daß ein übergeordneter Schlüssel 22c gemäß Figur
12c, welcher im Bereich der Ebene A auf seiner linken Seite eine Niveausenke 46 besitzt,
zur Kompatibili tät mit dem Innenstift 42b aus Figur 12b an der gleichen Stelle eine
Niveauerhebung 50 haben müßte, damit im Schließzylinder der anstelle des Blindstifts
60 eingeführte Sicherheitsstift 44 seine zum Drehen des Schlüssels notwendige äußere
Stellung gemäß der rechten Hälfte der Figur 1 einnimmt.
[0073] Nun ist es aber nicht möglich, an ein und derselben Stelle einer bestimmten Schlüsselseitenfläche
gleichzeitig eine Niveausenkung 46 und eine Niveauerhebung 50 vorzusehen. Ein übergeordneter
Schlüssel für die Schließzylinder nach den Figuren 12a und 12b wäre also dann nicht
mehr darstellbar, wenn in Figur 12a anstelle des Blindstifts 60 ein Sicherheitsstift
44 vorhanden wäre. Ein übergeordneter Schlüssel 22c gemäß Figur 12c ist aber dann
möglich, wenn der Blindstift gemäß Figur 12a vorhanden ist. Dieser Blindstift 60 ist
nämlich auch dann in der Lage, das Durchdrehen des Schließzylinderkerns 16 gemäß Figur
1 zu ermöglichen, wenn seinem Innenstift 60b eine Niveausenke 46 statt einer Niveauerhebung
50 gegenübersteht, weil er, unabhängig davon, ob der Schlüssel gegenüber seinem Innenstift
60b eine Niveausenke oder eine Niveauerhebung hat, nicht gegenüber der Außenumfangsfläche
18 nach radial einwärts verschoben werden kann. Es wird also dank der zusätzlichen
Einführung der Blindstifte möglich, an ein und derselben Stelle von zwei verschiedenen
Schließzylindern mit gleicher Winkelposition "Füllkörper" 42 und 60 einzusetzen, nämlich
einen Zusatzsperrstift 42 in Figur 12b und einen Blindstift 60 in Figur 12a und dennoch
einen übergeordneten Schlüssel 22c bereitzustellen, der an der entsprechenden Position
eine Niveausenke 46 besitzt.
[0074] Entsprechendes gilt für die Ebene B auf der rechten Seite II, wo in Figur 12a auf
der rechten Seite II ein Zusatzsperrstift 42 und in Figur 12b ein Blindstift 60 vorgesehen
ist. Es darf deshalb der übergeordnete Schlüssel 22c im Bereich der Ebene B wiederum
eine Niveausenke 46 besitzen. Diese Niveausenke 46 ist kompatibel mit dem Zusatzsperrstift
42 aus der Ebene B der Figur 12a und ist auch kompatibel mit dem Blindstift 60 aus
der Ebene B der Figur 12b.
[0075] Betrachtet man in den Figuren 12a und 12b von den Schließzylinderkernen einmal nur
die oberen Abschnitte mit den Querebenen A und B, nimmt man also an, daß die Blockierkörperpassagen
und die Blockierkörper der Querebenen C und D überhaupt nicht vorhanden sind, so liegt
bereits eine Schließanlage vor: Der Schlüssel 22a betätigt nämlich das Schloß nach
Figur 12a und der Schlüssel 22b betätigt das Schloß nach Figur 12b. Führt man den
Schlüssel 22b in den Schließzylinder nach Figur 12a ein, so kann er dieses Schloß
nicht aufsperren, weil der Schlüssel 22b im Bereich der Querebene B auf der rechten
Seite II keine Niveausenke 46 hat, die den Innenstift 42b des Zusatzsperrstifts 42
aus der Ebene B der Figur 12a aufnehmen könnte. Andererseits kann der Schlüssel 22a
nicht zum Betätigen des Schlosses 12b verwendet werden, weil der Schlüssel 22a auf
seiner linken Seite I im Bereich der Querebene A keine Niveausenke besitzt, wie sie
zum Betätigen des Schließzylinders nach Figur 12b notwendig ist, um den Innenstift
42b des Zusatzsperrstifts 42 in der Ebene A aufzunehmen. Der übergeordnete Schlüssel
22c hingegen sperrt die beiden Schließzylinder nach den Figuren 12a und 12b, weil
er in den Ebenen A und B auf beiden Seiten I und II je eine Niveausenke 46 besitzt.
[0076] Wegen weiterer Einzelheiten dieses Blindstiftprinzips wird auf die DE-PS 31 23 511
verwiesen.
[0077] Aus der vorstehenden Beschreibung der Wirkungsweise der Blindstifte 60 ist folgendes
festzuhalten: Wenn man unter zusätzlicher Verwendung von Blindstiften Schließanlagen
aufbaut, so kann man zwei Schließzylinder selbst dann noch individualisieren, wenn
in den beiden Schließzylindern in ein und derselben Position AI Blockierkörperpassagen
36 mit identischer Winkelposition der Innenbohrungen vorgesehen und besetzt sind und
man kann dennoch für diese beiden Schließzylinder einen übergeordneten Schlüssel bereitstellen.
[0078] Daraus ergibt sich, daß durch Anwendung des aus der DE-PS 31 23 511 bekannten Blindstiftprinzips
die Zahl der möglichen Schließungsvariationen innerhalb einer Schließanlage noch weiter
erhöht werden kann. Es sei aber ausdrücklich auf folgendes hingewiesen: Während nach
der DE-PS 31 23 511 die Bereitstellung der Blindstifte notwendig ist, um überhaupt
durch Stiftveränderung Schließzylinder unterschiedlich gestalten zu können und diese
unterschiedlich gestalteten Schließzylinder mit einem übergeordneten Schlüssel betätigen
zu können, lassen sich bei der erfindungsgemäßen Lösung - wie anhand der Figuren 8a-10b
dargestellt - Schließanlagen grundsätzlich auch ohne Blindstifte aufbauen, einfach
deshalb, weil in den einzelnen Blockierkörperpassagen für die jeweiligen Blockierkörper
unterschiedliche Winkellagen entsprechend dem jeweiligen Winkelraster gewählt werden
können. Darum bedeutet bei der erfindungsgemäßen Lösung die Einführung der Blindstifte
lediglich eine zusätzliche vorteilhafte Möglichkeit etwa zur weiteren Erhöhung der
Zahl der Schließungsvariationen.
[0079] In den Figuren 13a-13c ist eine weitere Ausführungsform einer Schließanlage dargestellt.
Hier besteht folgende Besonderheit: In dem Schließzylinderkern 16a nach Figur 13a
und in dem Schließzylinderkern 16b nach Figur 13b ist jeweils auf der linken Seite
I in der Querebene B ein Zusatzsperrstift 42 vorgesehen. Den beiden Zusatzsperrstiften
42 der beiden Schließzylinder sind in den Querebenen B Niveausenken zugeordnet, nämlich
eine Niveausenke 46α im Schlüssel 22a bzw. eine Niveausenke 46γ im Schlüssel 22b,
und zwar befindet sich im Schlüssel 22a nach Figur 13a die Niveausenke 46α in der
Winkelposition α nach dem Winkelraster WR gemäß Figur 7g, während sich im Schlüssel
22b nach Figur 13b die Niveausenke 46γ in der Winkelposition γ nach dem Winkelraster
WR gemäß Figur 7g befindet. Dies bedeutet, daß im übergeordneten Schlüssel gemäß Figur
13c die beiden Niveausenken 46α und 46γ aus Figur 13a und Figur 13b vorhanden sein
müssen. Da die Niveausenken wegen der notwendigerweise sehr kleinen Größe des Achsversatzes
e (= Radius r eines virtuellen Kreises VK) nahe beisammen liegen, kann eine gegenseitige
Verschneidung dieser Niveausenken 46α und 46γ in dem Schlüssel 22c gemäß Figur 13c
eintreten. Man kann auch anstelle der Einzelniveausenken 46α und 46γ in dem übergeordneten
Schlüssel 22c eine Niveausenkenrinne vorsehen, welche die beiden Niveausenken 46α
und 46γ enthält und welche deshalb in Figur 13c mit 46αγ bezeichnet ist.
[0080] Im übrigen verhält sich die Schließanlage gemäß Figur 13a-13c genauso wie die Schließanlage,
die im Zusammenhang mit den Figuren 8a-10b beschrieben worden ist, wobei auch die
Weiterbildung gemäß den Figuren 12a-12c zur Anwendung kommt, wie durch die Blindstifte
60 in Figuren 13a und 13b angedeutet. Es können also innerhalb einer Schließanlage
dank einer Winkelvariation etwa nach Figur 7a und dank der Blindstiftbenutzung äußerst
zahlreiche Schließungsvariationen ermöglicht werden, denen ggf. in einer mehrstufigen
Hierarchie übergeordnete Teilgruppenschlüssel (Hauptschlüssel) und ein übergeordneter
Gesamtgruppenschlüssel (Generalhauptschlüssel) zugeordnet sein können.
[0081] In Figur 11 ist ein übergeordneter Schlüssel dargestellt für eine Schließanlage,
bei deren Schließzylinder die Innenbohrungen 40 nach dem Winkelraster WR gemäß Figur
7a verteilt sind und dementsprechend die Niveausenken 46 und Niveauerhebungen 50 auf
virtuellen Kreisen in entsprechendem Winkelraster angeordnet sein müssen. Man erkennt
hier, daß ein Niveausenkenpaar 46β, 46δ, ein Niveausenkenpaar 46ζ ,46ϑ, ein Niveausenkenpaar
46ε ,46η und ein Niveausenkenpaar 46α, 46γ durch je eine Niveausenkenrinne 46βδ...
bzw. eine Niveausenkenrinne 46αγ ersetzt sind.
[0082] Sollte der übergeordnete Schlüssel 22c gemäß Figur 11 dazu bestimmt sein, eine Gruppe
von Schließzylindern zu betätigen, in denen in der Ebene A alle Winkelpositionen α-ϑ
gemäß Figur 7a vorkommen, so kann man die Niveausenkenrinne 46βδ durch eine in Figur
11 gestrichelt eingezeichnete Niveausenkenwanne 46α-ϑ ersetzen, die alle Niveausenken
46α -46ϑ umfaßt.
[0083] Da in den Figuren 8a-10b die Niveausenken 46 und die Niveauerhebungen 50 jeweils
mit der Linie K, das ist die Verbindungslinie der Mittellinie der virtuellen Kreise
VK, zusammenfallen, entsprechend dem dort angewandten Winkelraster gemäß Figur 7g,
sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, was an sich schon klar geworden sein
sollte, daß bei Anwendung anderer Winkelraster, etwa nach den Figuren 7a-7h die Niveausenken
46 natürlich auch außerhalb der Linie K liegen können, und zwar auf beiden Seiten
dieser Linien K.
[0084] In Figur 1 ist die Schlüsselbrust, welche als gezackte Steuerkante für die Kernstifte
26 ausgebildet ist, mit 22s bezeichnet. In Figur 1 erkennt man weiter, daß die Ausnehmung
48 mit einer Nockenfläche 48a versehen ist, welche dazu dient, den Zusatzsperrstift
42 nach radial einwärts zu bewegen.
[0085] In Figur 12c ist dargestellt, daß die Niveausenken 46 über Nockenflächen 46a in die
Seitenfläche 22cII übergehen, so daß beim Ein- und Ausschieben des Schlüssels die
inneren Enden 42d der Innenstifte 42b radial auswärts bewegt werden können. Aus fertigungstechnischen
Gründen ist es vorteilhaft, wenn die Ausnehmungen 48 in den verschiedenen Querebenen
A,B,C,D von durchgehenden Längsnuten an der Innenumfangsfläche 14 der Kernbohrung
gebildet sind.
[0086] Zurückkommend auf Figur 1, linke Seite, sei noch darauf hingewiesen, daß die Niveausenken
bevorzugt in einer Seitenflächenbahn 64 einer Schlüsselseitenfläche angeordnet sind,
die konstante Profilhöhe gegenüber der Ebene M-M besitzt. In Figur 1 befindet sich
der Innenstift 42b in einer Winkelposition δ, bezogen auf das Winkelraster WR der
Figur 7a. Man kann ohne weiteres erkennen, daß auch eine Niveausenke 46β nach Figur
7a noch innerhalb der Seitenflächenbahn 64 liegt und daß auch Niveausenken entsprechend
allen anderen Winkelpositionen demnach in den Bereich der Seitenflächenbahn 64 fallen.
[0087] Zu der Ausführungsform nach den Figuren 12a bis 12c ist bezüglich der Blindstifte
60 noch nachzutragen, daß diese grundsätzlich auch auf den jeweiligen Außenstift 60a
unter Verzicht auf den Innenstift 60b beschränkt sein können. An der Funktion ändert
sich dadurch nichts.
1. Eine Gruppe von Schließzylindern (10), jeder Schließzylinder (10) umfassend ein Schließzylindergehäuse
(12), einen in einer zylindrischen Kernaufnahmebohrung (14) des Schließzylindergehäuses
(12) um eine Kernbohrungsachse (Ax) drehbar gelagerten Schließzylinderkern (16) mit
einer äußeren Kernumfangsfläche (18), einen wenigstens annähernd parallel zur Kernbohrungsachse
(Ax) innerhalb des Schließzylinderkerns (16) verlaufenden Schlüsselaufnahmekanal (20),
mindestens einen schließgeheimnisangepaßten Schlüssel (22) zur Einführung in diesen
Schlüsselaufnahmekanal (20), übliche schlüsselgesteuerte Zuhaltungen (24) und mindestens
eine Blockierkörperpassage (36) in dem Schließzylinderkern (16), welche sich annähernd
radial von der äußeren Kernumfangsfläche (18) zum Schlüsselaufnahmekanal (20) erstreckt
und einen Blockierkörper (42,44) in der mindestens einen Blockierkörperpassage (36),
wobei die Blockierkörperpassage (36) einen Blockierkörper (42,44) mit einem der äußeren
Kernumfangsfläche (18) nahen Blockierkörperabschnitt (42a,44a), im folgenden genannt
"Außenstift" (42a,44a), größeren Querschnitts innerhalb eines entsprechenden radial
äußeren Passagenabschnitts (38), im folgenden genannt "Außenbohrung" (38), größeren
Querschnitts und einen dem Schlüsselkanal (20) näheren Blockierkörperabschnitt (42b,44b),
im folgenden genannt "Innenstift" (42b,44b), kleineren Querschnitts innerhalb eines
entsprechenden radial inneren Passagenabschnitts (40), im folgenden genannt "Innenbohrung"
(40), kleineren Querschnitts aufweist,
wobei weiter der Innenstift (42b,44b) mit einer Innenstiftachse (Y) gegenüber einer
Außenstiftachse (X) parallel versetzt ist,
wobei weiter das radial innere Ende (42d,44d) des Innenstifts (42b,44b) mit Niveauvariationen
(46,50) einer Schlüsselseitenfläche (22I,22II) in einer die Lage des Blockierkörpers
(42,44) längs der Außenbohrungsachse (X) bzw. der Innenbohrungsachse (Y) steuernden
Wechselwirkung steht und wobei das radial äußere Ende (42c,42d) des Außenstifts (42a,44a)
mit einer Gegenblockierstruktur (48,28) zusammenwirkt, welche am Schließzylindergehäuse
(12) in Umfangsrichtung um die Kernbohrungsachse (Ax) unverdrehbar festliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem der Schließzylinder (10) der Innenstift (42b,44b) um die zugehörige
Außenbohrungsachse (X) und bezogen auf eine die Außenbohrungsachse (X) enthaltende
und zu der Kernbohrungsachse (Ax) parallelen Außenbohrungsachsebene (L-X) eine andere
Winkelstellung einnimmt als der Innenstift (42b,44b) eines Blockierkörpers (42,44)
in einem anderen Schließzylinder (10).
2. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Blockierkörperpassage (36) in mindestens einem Teil der Schließzylinder
(10) eine Mehrzahl von Innenbohrungen (40α-40δ) aufweist, welche über einen Teilkreis
(TK) um die jeweilige Außenbohrungsachse (X) verteilt sind, wobei der Radius (r) des
Teilkreises (TK) gleich dem Achsabstand (e) zwischen der Außenbohrungsachse (X) und
der Innenbohrungsachse (Y) ist.
3. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbohrungen (40α-40δ) gleichmäßig über den Umfang des Teilkreises (TK)
verteilt sind.
4. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Innenbohrungen (40α-40γ) in der Außenbohrungsachsebene (L-X)
liegen.
5. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem Teil der Schließzylinder (10) eine Mehrzahl von Blockierkörperpassagen
(40A-40D) verschneidungsfrei längs einer Linie (L) parallel zur Kernbohrungsachse
(Ax) nebeneinander angeordnet sind.
6. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselaufnahmekanal (20) für die Aufnahme eines Flachschlüssels (22) mit
zueinander und zu einer Schlüsselkanalmittelebene (M-M) im wesentlichen parallelen
Hauptseitenflächen (22I,22II) ausgebildet ist, wobei die Schlüsselkanalmittelebene
(M-M) im wesentlichen orthogonal auf der Außenbohrungsachsebene (L-X) steht.
7. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem Teil der Schließzylinder (10) der Schließzylinderkern (16)
beidseits des Schlüsselkanals (20) jeweils mindestens eine Blockierkörperpassage (36)
und einen zugehörigen Blockierkörper (42,44) zum Zusammenwirken mit den beiden Hauptseitenflächen
(22I,22II) des Schlüssels (22) aufweist.
8. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem der Schließzylinder (10) mindestens einer (42) der Blockierkörper
(42,44) als ein Null-Lagen-Sperrkörper (42), im folgenden genannt "Zusatzsperrstift",
ausgebildet ist, dessen Außenstift (42a) mit seinem äußeren Stiftende (42c) dann in
eine Außenstiftausnehmung (48) der Innenumfangsfläche (14) der Kernaufnahmebohrung
(14) eintauchen kann, wenn sich der Schließzylinderkern (16) in einer das Einführen
und Abziehen des Schlüssels (22) gestattenden Null-Lage befindet, wobei der zugehörige
schließgeheimnisangepaßte Schlüssel (22) für die Aufnahme des zugehörigen radial inneren
Innenstiftendes (42d) eine Niveausenke (46) von solcher Tiefe aufweist, daß eine Verschiebung
des Zusatzsperrstifts (42) nach radial einwärts unter gleichzeitigem Eintauchen des
zugehörigen Innenstifts (42b) in die Niveausenke (46) und Austauchen des Außenstifts
(42a) aus der zugehörigen Außenstiftaufnahme (48) bis zum Eintritt einer bündigen
Lage des äußeren Außenstiftendes (42c) mit der äußeren Kernumfangsfläche (18) möglich
ist.
9. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenumfangsfläche (14) der Kernaufnahmebohrung angrenzend an die Außenstiftaufnahme
(48) mindestens eine Nockenfläche (48a) vorgesehen ist, so daß beim Verdrehen des
mit einem schließgeheimnisangepaßten Schlüssel (22) besetzten Schließzylinderkerns
(16) der Zusatzsperrstift (42) radial einwärts verschoben wird.
10. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem schließgeheimnisangepaßten Schlüssel (22) angrenzend an die Niveausenke
(46) mindestens eine Nockenfläche (46a) vorgesehen ist, so daß beim Abziehen dieses
Schlüssels das innere Innenstiftende (42d) des Zusatzsperrstifts (42) durch Zusammenwirken
mit der Nockenfläche (46a) des Schlüssels (22) aus der Niveausenke (46) radial auswärts
ausschiebbar ist.
11. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem der Schließzylinder (10) mindestens einer (44) der Blockierkörper
(42,44) als ein Zwischenlagen-Fangkörper (44), im folgenden genannt "Sicherheitsstift",
ausgebildet ist, wobei die Außenbohrungsachse (X) dieses Sicherheitsstifts (44) zusammen
mit einem Zuhaltungsstiftpaar (24) in einer gemeinsamen, zur Kernbohrungsachse orthogonalen
Zuhaltungsebene (A) liegt, wobei weiter dieses Zuhaltungsstiftpaar (24) einen Kernstift
(26) in einer Kernstiftbohrung (30) des Schließzylinderkerns (16) und einen radial
einwärts vorgespannten Gehäusestift (28) in einer Gehäusestiftbohrung (32) des Schließzylindergehäuses
(12) aufweist, wobei weiter ein inneres Ende des Kernstifts (26) durch eine niveauvariierte
Zuhaltungsstift-Steuerfläche (22s) des schließgeheimnisangepaßten Schlüssels (22)
derart in Längsrichtung der Kernstiftbohrung (30) verschiebbar gesteuert ist, daß
bei Besetzung des Schlüsselaufnahmekanals (20) mit dem schließgeheimnisangepaßten
Schlüssel (22) eine zwischen dem Kernstift (26) und dem Gehäusestift (28) gelegene
Trennfläche (26,28) mit einer durch die äußere Kernumfangsfläche (18) und die Innenumfangsfläche
(14) der Kernaufnahmebohrung (14) definierten Trennfläche (14-18) zusammenfällt, wobei
weiter der schließgeheimnisangeßaßte Schlüssel (22) eine dem inneren Innenstiftende
(44b) des Sicherheitsstifts (44) zugehörige Niveauerhebung (50) aufweist, welche mit
dem inneren Innenstiftende (44d) derart zusammenwirkt, daß nach Einführung dieses
Schlüssels (22) in den Schlüsselaufnahmekanal (20) das Außenstiftende (44c) des zugehörigen
Außenstifts (44) im wesentlichen bündig mit der äußeren Kernumfangsfläche (18) liegt
und beim nachfolgenden Verdrehen des Schließzylinderkerns (16) um die Kernbohrungsachse
(Ax) der Gehäusestift (28) des Zuhaltungsstiftpaars (24) gegen ein federkraftbedingtes
Einfallen in die dem Außenstift (44a) zugehörige Außenbohrung (40) gesichert ist,
während bei Besetzung des Schlüsselaufnahmekanals (20) mit einem dem Schließgeheimnis
nicht angepaßten Schlüssel (22') der Innenstift (44b) in eine Niveausenke (50') dieses
Schlüssels eintreten kann, so daß beim Drehen des Schließzylinderkerns (16) der Gehäusestift
(28) unter Einwärtsverschiebung des Außenstifts (44a) in die zugehörige Außenbohrung
(38) einfallen kann und ein Weiterdrehen des Schließzylinderkerns (16) durch den dann
in der Außenbohrung (28) gefangenen Gehäusestift (28) unterbunden ist.
12. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radial inneren Innenstiftenden (42d,44d) kegelstumpfförmig oder sphärisch
verjüngt sind.
13. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radial äußeren Außenstiftenden (42c,44c) kegelstumpfförmig oder sphärisch
gestaltet sind.
14. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließzylinder (10a,10b) der Gruppe eine Schließanlage (10a,10b) mit einer
Schließhierarchie bilden in der Weise, daß jeder Schließzylinder (10a,10b) durch einen
ihm zugeordneten Individualschlüssel (22a, 22b) betätigbar ist, welcher zu anderen
Schließzylindern (10a,10b) der Gruppe nicht paßt, und daß der Gruppe (10a,10b) ein
übergeordneter Schlüssel (22c) zugeordnet ist, welcher zu allen Schließzylindern (10a,10b)
der Gruppe paßt.
15. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß einzelnen Untergruppen der Gruppe jeweils ein Gruppenschlüssel zugeordnet ist,
welcher zu allen Schließzylindern der jeweiligen Untergruppe, nicht aber zu den Schließzylindern
anderer Untergruppen paßt.
16. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schließzylinder einer Untergruppe oder der gesamten Gruppe (10a,10b)
voneinander unterscheiden
a) durch unterschiedliches Profil des Schlüsselaufnahmekanals (20) und/oder
b) durch unterschiedliche Ausbildung von Zuhaltungsstiftpaaren (24) und/oder
c) durch unterschiedliche Lokalisierung von Blockierkörpern (42,44) und/oder
d) durch unterschiedliche Typen von Blockierkörpern (42,44) - Zusatzsperrstifte (42)
und Sicherheitsstifte (44) - und/oder
e) durch unterschiedliche Winkelstellungen von Blockierkörpern (42,44) und/oder
f) durch Vorhandensein und Lokalisierung von Blindkörpern (60), welche eine jeweilige
Außenbohrung (36) unabhängig von der Niveaulage eines zugehörigen Schlüsselbereichs
so vollständig ausfüllen, daß ihr äußeres Ende jeweils bündig mit der äußeren Kernumfangsfläche
(18) liegt,
daß die zu den einzelnen Schließzylindern (10a,10b) zugehörigen Individualschlüssel
(22a,22b) sich voneinander durch entsprechend unterschiedliche Schlüsselprofile und/oder
entsprechend unterschiedliche Niveauvariationen (46,50) zur Steuerung der jeweiligen
Zuhaltungen (24) und/oder der jeweiligen Blockierkörper (42,44) unterscheiden
und daß die einzelnen Untergruppen oder der Gesamtgruppe (10a,10b) zugehörigen übergeordneten
Schlüssel (22c) Profile und/oder Niveauvariationen (46,50) besitzen, welche mit allen
Schließzylindern der jeweiligen Untergruppe bzw. der gesamten Gruppe kompatibel sind.
17. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einem Teil der Schließzylinder (10) mehrere Blockierkörperpassagen
(36) längs einer gemeinsamen Außenbohrungsachsebene (L-X) mit gleichbleibenden Abständen
(d) der jeweiligen Außenstiftachsen (X) angeordnet sind.
18. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierkörper (42,44) eines bestimmten Typs - Zusatzsperrstift (42) oder
Sicherheitsstift (44) - untereinander gleiche Abmessungen besitzen und daß die zugehörigen
Niveauvariationen (46,50) der Schlüssel (22) dementsprechende gleichbleibende Niveauhöhe
besitzen.
19. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß Niveauerhebungen (50) der Schlüssel (22) durch eine parallel zu der Schlüsselachse
(Ax) verlaufende Steuerbahn (64) und Niveausenken (46) der Schlüssel (22) durch Ausnehmungen
(46) in dieser Steuerbahn (64) gebildet sind.
20. Eine Gruppe von Schließzylindern nach einem der Ansprüche 14 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Untergruppenschlüsseln oder Gruppenschlüsseln Niveausenkenrinnen (40αγ) oder
-wannen (40α-40ϑ) gebildet sind, welche einzelnen Individualschlüsseln zugehörige
Niveausenken beinhalten.
21. Schließzylinder, insbesondere zur Bildung einer Gruppe von Schließzylindern mit den
Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
umfassend ein Schließzylindergehäuse (12), einen in einer zylindrischen Kernaufnahmebohrung
(14) des Schließzylindergehäuses (12) um eine Kernbohrungsachse (Ax) drehbar gelagerten
Schließzylinderkern (16) mit einer äußeren Kernumfangsfläche (18), einen wenigstens
annähernd parallel zur Kernbohrungsachse (Ax) innerhalb des Schließzylinderkerns (16)
verlaufenden Schlüsselaufnahmekanal (20), mindestens einen schließgeheimnisangepaßten
Schlüssel (22) zur Einführung in diesen Schlüsselaufnahmekanal (20), übliche schlüsselgesteuerte
Zuhaltungen (24) und mindestens eine Blockierkörperpassage (36) in dem Schließzylinderkern
(16), welche sich annähernd radial von der äußeren Kernumfangsfläche (18) zum Schlüsselaufnahmekanal
(20) erstreckt und einen Blockierkörper (42,44) in der mindestens einen Blockierkörperpassage
(36),
wobei die Blockierkörperpassage (36) einen Blockierkörper (42,44) mit einem der äußeren
Kernumfangsfläche (18) nahen Blockierkörperabschnitt (42a,44a), im folgenden genannt
"Außenstift" (42a,44a), größeren Querschnitts innerhalb eines entsprechenden radial
äußeren Passagenabschnitts (38), im folgenden genannt "Außenbohrung' (38), größeren
Querschnitts und einen dem Schlüsselkanal (20) näheren Blockierkörperabschnitt (42b,44b),
im folgenden genannt "Innenstift" (42b,44b), kleineren Querschnitts innerhalb eines
entsprechenden radial inneren Passagenabschnitts (40), im folgenden genannt "Innenbohrung"
(40) kleineren Querschnitts aufweist, wobei weiter der Innenstift (42b,44b) mit einer
Innenstiftachse (Y) gegenüber einer Außenstiftachse (X) parallel versetzt ist,
wobei weiter das radial innere Ende (42d,44d) des Innenstifts (42b,44b) mit Niveauvariationen
(46,50) einer Schlüsselseitenfläche (22I,22II) in einer die Lage des Blockierkörpers
(42,44) längs der Außenbohrungsachse (X) bzw. der Innenbohrungsachse (Y) steuernden
Wechselwirkung steht und wobei das radial äußere Ende (42c) des Außenstifts (42a,44a)
mit einer Gegenblockierstruktur (48,28) zusammenwirkt, welche am Schließzylindergehäuse
(12) in Umfangsrichtung um die Kernbohrungsachse (Ax) unverdrehbar festliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierkörperpassage (36) radial einwärts anschließend an die Außenbohrung
(38) eine Mehrzahl von durch den jeweiligen Innenstift (42b) wahlweise besetzbaren
Innenbohrungen (40α-40δ) aufweist, wobei diese Innenbohrungen (40α-40δ) über einen
Teilkreis (TK) verteilt angeordnet sind, dessen Radius (r) dem Achsversatz (e) zwischen
der Außenstiftachse (X) und der Innenstiftachse (Y) entspricht, und daß an dem dem
Schließgeheimnis angepaßten Schlüssel (22) das dem jeweiligen Blockierkörper (42,44)
zugehörige Steuerniveau (46,50) auf einem virtuellen Kreis (VK) angeordnet ist, dessen
Mittelpunkt bei eingeführtem Schlüssel (22) in Flucht mit der Außenbohrungsachse (X)
liegt und dessen Radius (r) dem Teilkreisradius (r) entspricht, und zwar in einer
Winkelstellung (α-δ) entsprechend der Winkelstellung des Innenstifts (42b,44b).
22. Schließzylinder nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenbohrungsradius annähernd gleich dem Außenstiftradius ist und größer ist
als die Summe des Teilkreisradius (r) und des Innenstiftradius.
23. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 20 und 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbohrungen (40) mit gleichen Winkelabständen über den Teilkreis (TK) verteilt
angeordnet sind.
24. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei aufeinander auf dem Teilkreis (TK) diametral gegenüberliegende Innenbohrungen
(40α,40γ) in Längsrichtung der Kernbohrungsachse (Ax) nebeneinander liegen.
25. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 21 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei auf dem Teilkreis einander diametral gegenüberliegende Innenbohrungen (40β,40δ)
in einer zur Kernbohrungsachse (Ax) orthogonalen Querrichtung übereinander liegen.
26. Schließzylinderschlüssel, insbesondere für einen Schließzylinder nach einem der Ansprüche
21 bis 25, welcher an mindestens einer Seitenfläche (22I,22II) Niveauvariationen (46,50)
zur Steuerung von Blockierkörpern (42,44) eines zugehörigen Schließzylinders (10)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Niveauvariation (46α,46γ,50α,50γ) auf jeweils einem virtuellen Kreis (VK)
angeordnet ist, wobei diese virtuellen Kreise (VK) untereinander gleichen Radius (r)
besitzen und mit ihren Mittelpunkten auf einer zur Schlüsselachse (Ax) parallelen
Verbindungslinie (K) mit vorzugsweise gleichen Mittelpunktabständen angeordnet sind.
27. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Niveauvariationen (46α,46γ,50α,50γ) auf den einzelnen virtuellen Kreisen (VK)
in Winkelpositionen von den einzelnen virtuellen Kreisen (VK) zugeordneten, identischen
und winkelmäßig gegenüber der Verbindungslinie identisch eingestellten Winkelrastern
(WR) liegen.
28. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 26 oder 27, nämlich Individualschlüssel,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf jedem virtuellen Kreis (VK) maximal eine Niveauvariation (46α,46γ,50α,50γ)
angeordnet ist.
29. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 26 oder 27, nämlich Gruppenschlüssel oder übergeordneter
Schlüssel (22c),
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einem Teil der virtuellen Kreise (VK) jeweils mehrere Niveauvariationen
(50α,46γ) angeordnet sind.
30. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein und demselben virtuellen Kreis (VK) zugehörige Niveauvariationen (46α,46γ)
gleicher Niveauhöhe niveaukonstant miteinander verbunden sind.
31. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei einander diametral, bezogen auf den Mittelpunkt des jeweiligen virtuellen
Kreises (VK), gegenüberliegende Niveausenken (46β,46δ) durch eine geradlinige Niveaurinne
(46βδ) miteinander verbunden sind.
32. Schließzylinderschlüssel nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den Gesamtumfang ein und desselben virtuellen Kreises (VK) verteilt angeordnete
Niveausenken (46α... 46ϑ) als Teile einer Ringsenke (46α-ϑ) oder einer Wannensenke
(46α-ϑ) ausgebildet sind.
33. Verfahren zur Herstellung eines Schließzylinderschlüssels durch Bereitstellen eines
profilangepaßten Schlüsselrohlings und Einarbeiten von Niveauvariationen (46,50) in
mindestens eine Seitenfläche (22I,22II) dieses Schlüsselrohlings,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilvariationen (46,50) auf den Umfangslinien einer Mehrzahl von virtuellen
Kreisen (VK) mit gleichem Radius (r) erzeugt werden, deren Mittelpunkte auf einer
zur Schlüsselachse parallelen Verbindungslinie (K) liegen, und deren Mittelpunktabstände
(d) größer oder gleich sind als ihr doppelter Radius (2r) und vorzugsweise einander
gleich.
34. Verfahren nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilvariationen (46,50) auf den einzelnen virtuellen Kreisen (VK) in Winkelpositionen
(α-δ) von Winkelrastern (WR) erzeugt werden, welche Winkelraster (WR) für die einzelnen
virtuellen Kreise (VK) identisch und gegenüber der Mittelpunktverbindungslinie (K)
winkelmäßig identisch ausgerichtet sind.