(19)
(11) EP 0 608 201 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.07.1994  Patentblatt  1994/30

(21) Anmeldenummer: 94810035.9

(22) Anmeldetag:  19.01.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 19/38, B65D 19/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IE IT LU NL

(30) Priorität: 19.01.1993 CH 140/93

(71) Anmelder:
  • Brunner, Hans
    CH-3270 Aarberg (CH)
  • Möri-Zahnd, Hans
    CH-3270 Aarberg (CH)

(72) Erfinder:
  • Brunner, Hans
    CH-3270 Aarberg (CH)
  • Möri-Zahnd, Hans
    CH-3270 Aarberg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Traggestell zur Manipulation von Säcken


    (57) Das Traggestell besteht aus einem Grundrahmen (1), auf welchem zwei Tragjoche (2) abnehmbar aufgesetzt sind. Die Tragholme (4) der Joche sind verlängerbar (5), so dass darauf gelagerte Säcke mit Saatkartoffeln zum Vorkeimen auseinander geschoben werden können, derart, dass Luft und Licht Zutritt erhalten. Die Säcke können auf dem Gestell verbleibend durch den Grundrahmen (1) hindurch oder ausserhalb diesem von den ausgezogenen Verlängerungen (5) aus entleert werden. Bei Nichtgebrauch lassen sich die Grundrahmen (1) stapeln und die zugehörigen Joche (2) zusammengeschoben darüberhängen.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Traggestell zur Manipulation von Säcken für Saatkartoffeln und dgl., die an ihrem oberen Rand zwei überstehende Tragstäbe und unten eine verschliessbare Entleerungsöffnung aufweisen.

    [0002] Die Verwendung solcher Säcke, auch "Vorkeimsäcke" genannt, ist bereits verbreitet; sie sind licht-und luftdurchlässig, was zum Vorkeimen von Saatkartoffeln eine Bedingung ist.

    [0003] Zum Verständnis der Erfindung muss vorausgeschickt werden, dass die Manipulation von derartigen Säcken für Saatkartoffeln im Jahresablauf nacheinander die folgenden Vorgänge umfasst:

    Im Herbst: Einfüllen und Anlieferung der gefüllten Säcke; im Winter: Lagerung in einem kühlen und dunklen Raum; im Frühling: Verbringen der Säcke ins Freie mit grossen Zwischenräumen, so dass Licht und Luft zum Vorkeimen der Kartoffeln Zutritt haben; später: Transport aufs Feld oder an andere Betriebe und Entleeren der Säcke in die Setzmaschine zum Setzen der Kartoffeln.



    [0004] Bisher war für jeden dieser Vorgänge ein Umlagern bzw. Umladen sämtlicher Säcke notwendig, was jedesmal mit grossem Arbeitsaufwand verbunden ist.

    [0005] Zurvorübergehenden Aufnahme solchergefüllter Säcke, ist ein Gestell bekannt geworden, das zwei parallele horizontale Tragholme zum Auflegen der Tragstäbe der Säcke aufweist. Solche Gestelle sind umfangreich und schwer und zum Verlagern oder gar Transportieren in keiner Weise geeignet. Daher müssen auch hierfür jeden Arbeitsgang die Säcke einzeln auf ein anderes Gestell umgelagert werden.

    [0006] Es ist das Ziel der Erfindung, zu ermöglichen, dass sämtliche genannten Vorgänge bis und mit dem Entleeren der Säcke auf ein und demselben Traggestell ausgeführt werden können, ohne die Säcke einmal umlagern zu müssen. Darüber hinaus soll das Gestell auf einfache Weise derart zerlegbar sein, dass es bei Nichtgebrauch, z.B. während des Sommers, auf engstem Raum verstaut werden kann.

    [0007] Die Erfindung erreicht diese Ziele durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.

    [0008] Vorzugsweise sind die Tragholme beiderends der Joche mit ein- und ausschiebbaren oder ein- und ausklappbaren Tragstangen versehen. Dadurch ist ein einfaches Verlängern bzw. Verkürzen der Tragarme zur Verkleinerung (Lagern) bzw. Vergrösserung (Vorkeimen) der Sackabstände gewährleistet. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

    [0009] Fig. 1 zeigt das montierte Traggestell im Schrägbild und Fig. 2 eine Mehrzahl von Traggestellen in zerlegtem und aufeinander gestapeltem Zustand für den Nichtgebrauch.

    [0010] Das Traggestell weist einen Grundrahmen 1 auf, auf welchem zwei Tragjoche 2 abnehmbar aufgesetzt sind.

    [0011] Jedes Tragjoch besteht aus zwei Säulen 3 und einem diese verbindenden Tragholm 4. Jeder Tragholm ist an beiden Enden mit ein- und ausschiebbaren Tragstangen 5 versehen, die hier vierkantige Auszugrohre mit Endanschlägen 6 sind. Die Auszugrohre sind in jeder Auszugstellung mittels Stellschrauben 7 festklemmbar. Statt der Auszugrohre 5 könnten auch ein- und ausklappbare Tragstangen vorgesehen sein.

    [0012] Das Grundgestell 1 besitzt vier senkrechte Sockelrohrstutzen 8, die durch Traversen 9 miteinander zu einem Viereck verbunden sind. In die Sockelrohrstutzen 8 sind die entsprechenden Säulen 3 der Joche 2 eingesteckt, so dass das Traggestell durch Herausziehen der Joche einfach zerlegt werden kann. An jeder Ecke des Grundrahmens ist ein Fuss (10) vorgesehen, der aus einem abgewinkelten Band besteht. Die Füsse sind so bemessen und angeordnet, dass zwischen je zwei Füssen die Gabel eines Gabelstaplers eingeführt werden kann. Ausser der Standfläche 11 weisen die Füsse eine rinnenförmig hochgezogene Partie 12 und einen abwärts gebogenen Endflansch 13 auf. Durch diese Ausbildung können eine Vielzahl von Grundrahmen 1 allein aufeinander gestapelt werden, indem die Rinnen 12 auf die Sockelrohrstützen 8 aufgelegt werden. Zur Lagesicherung greifen hierbei an den Stutzen 8 angebrachte Positionsstifte 14 in entsprechende Löcher 15 an den Fussrändern ein (Fig. 2).

    [0013] Es können aber auch ganze, d.h. zusammengefügte und mit Säcken beladene Traggestelle aufeinander gestapelt werden. Hierbei greifen die Tragholme 4 in die Fussrinnen 12 eines darüber gestapelten Traggestells ein, so dass die gegenseitige Lage ebenfalls gesichert ist.

    [0014] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, schliesst der Grundrahmen 1 eine viereckige offene Fläche 16 ein, was für das Entleeren der Säcke von Bedeutung ist.

    [0015] Mit dem beschriebenen Traggestell lassen sich sämtliche eingangs beschriebenen Vorgänge durchführen, ohne die Säcke einmal umlagern zu müssen; dies sei kurz erläutert: Mittels ihrer Tragstäbe werden die Säcke zum Einfüllen der frischen Saatkartoffeln über die Holme 4 eingehängt. Das Traggestell mit sämtlichen gefüllten Säcken wird mit dem Gabelstapler auf ein Transportfahrzeug geladen und am Anlieferungsort auf gleiche Weise abgelagert. Über den Winter werden die Säcke in zusammengeschobener Lage z.B. im Keller gelagert. Im Frühling wird das Traggestell mit dem Gabelstapler ins Freie gebracht, die Tragstangen 5 werden ausgeschoben und die Säcke damit auseinander geschoben, so dass Luft und Licht zum Vorkeimen Zutritt haben. Hierbei können mehrere Traggestelle übereinander gestapelt werden. Zum Setzen der Saatkartoffeln wird das Traggestell entweder auf die Wagenbrücke eines Transportfahrzeuges geladen oder es kann mittels Gabelstapler direkt auf das Feld gebracht werden. Im ersten Fall wird jeweils der vorderste Sack über den Rand der Ladebrücke hinausgeschoben und direkt in die Einfüllöffnung der Setzmaschine entleert. Im zweiten Fall kann das ganze Traggestell vom Gabelstapler über die Einfüllöffnung der Setzmaschine gebracht und sämtliche Säcke können durch den freibleibenden Raum 16 direkt entleert werden.

    [0016] Sind alle Saatkartoffeln gesetzt, handelt es sich darum, die Traggestelle möglichst raumsparend zu versorgen. Zu diesem Zweck kann wie folgt verfahren werden: Es können z.B. sieben Grundrahmen 1 übereinander gestapelt und deren sämtliche Tragjoche 2 von oben über die Rahmen gehängt werden. Sämtliche Traggestelle nehmen dann keine grössere Grundfläche ein als ein einziges. Es kann aber auch ein Traggestell zusammengesetzt aufgestellt und eine grosse Anzahl von Tragjochen über die Tragholme 4 eingehängt werden.

    [0017] Das Traggestell hat auch den Vorteil, dass für sämtliche Transportvorgänge die Säcke zusammengeschoben und die Auszugrohre 5 eingeschoben werden können, um Platz zu sparen, gleichgültig ob es sich um den Transport auf das Feld oder zu einem abnehmenden Betrieb handelt.

    [0018] Wie ersichtlich, führt die Verwendung des erfindungsgemässen Traggestells zu einer ganz wesentlichen Einsparung von Zeit und Personal. Das Gestell lässt sich selbstverständlich auch fürandere ähnliche Säcke mit landwirtschaftlichen Produkten usw. wie z.B. zum Trocknen von Zwiebeln, verwenden.

    [0019] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Traggestells besteht darin, dass sämtliche Abmessungen den neuen Euronormen entsprechen.


    Ansprüche

    1. Traggestell zur Manipulation von Säcken für Saatkartoffeln und dgl., die an ihrem oberen Rand zwei überstehende Tragstäbe und unten eine verschliessbare Entleerungsöffnung aufweisen, mit zwei parallelen horizontalen Tragholmen zum Auflegen der Tragstäbe, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell einen Grundrahmen (1) aufweist, auf welchem zwei Tragjoche (2) abnehmbar aufgesetzt sind, deren jedes aus zwei Säulen (3) und einem diese verbindenden Tragholm (4) besteht, wobei die Tragholme beiderends verlängerbar sind und der Grundrahmen stapelbar ausgebildet ist.
     
    2. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragholme (4) beiderends ein-und ausschiebbare Tragstangen (5) aufnehmen.
     
    3. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragholme beiderends ein-und ausklappbare Tragstangen aufweisen.
     
    4. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) eine offene Fläche umschreibt.
     
    5. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen vier Füsse (10) aufweist, zwischen denen Raum für die Gabel eines Gabelstaplers frei bleibt.
     
    6. Traggestell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Füsse (10) des Grundrahmens so ausgebildet sind, dass sowohl mehrere Grundrahmen allein, als auch ganze Traggestelle (1, 2) aufeinander gestapelt werden können.
     
    7. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen vier Sockelrohrstutzen (8) zur Aufnahme der Säulen (3) zweier Tragjoche (2) aufweist.
     
    8. Traggestell nach den Ansprüchen 5, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (15) im Fuss (10) des Grundrahmens im gestapelten Zustand mit einem Positionsstift (14) eines darunter befindlichen Grundrahmens zusammenwirkt.
     
    9. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Abmessungen des Traggestells den Euronormen entsprechen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht