[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Traggestell zur Manipulation von Säcken für Saatkartoffeln
und dgl., die an ihrem oberen Rand zwei überstehende Tragstäbe und unten eine verschliessbare
Entleerungsöffnung aufweisen.
[0002] Die Verwendung solcher Säcke, auch "Vorkeimsäcke" genannt, ist bereits verbreitet;
sie sind licht-und luftdurchlässig, was zum Vorkeimen von Saatkartoffeln eine Bedingung
ist.
[0003] Zum Verständnis der Erfindung muss vorausgeschickt werden, dass die Manipulation
von derartigen Säcken für Saatkartoffeln im Jahresablauf nacheinander die folgenden
Vorgänge umfasst:
Im Herbst: Einfüllen und Anlieferung der gefüllten Säcke; im Winter: Lagerung in einem
kühlen und dunklen Raum; im Frühling: Verbringen der Säcke ins Freie mit grossen Zwischenräumen,
so dass Licht und Luft zum Vorkeimen der Kartoffeln Zutritt haben; später: Transport
aufs Feld oder an andere Betriebe und Entleeren der Säcke in die Setzmaschine zum
Setzen der Kartoffeln.
[0004] Bisher war für jeden dieser Vorgänge ein Umlagern bzw. Umladen sämtlicher Säcke notwendig,
was jedesmal mit grossem Arbeitsaufwand verbunden ist.
[0005] Zurvorübergehenden Aufnahme solchergefüllter Säcke, ist ein Gestell bekannt geworden,
das zwei parallele horizontale Tragholme zum Auflegen der Tragstäbe der Säcke aufweist.
Solche Gestelle sind umfangreich und schwer und zum Verlagern oder gar Transportieren
in keiner Weise geeignet. Daher müssen auch hierfür jeden Arbeitsgang die Säcke einzeln
auf ein anderes Gestell umgelagert werden.
[0006] Es ist das Ziel der Erfindung, zu ermöglichen, dass sämtliche genannten Vorgänge
bis und mit dem Entleeren der Säcke auf ein und demselben Traggestell ausgeführt werden
können, ohne die Säcke einmal umlagern zu müssen. Darüber hinaus soll das Gestell
auf einfache Weise derart zerlegbar sein, dass es bei Nichtgebrauch, z.B. während
des Sommers, auf engstem Raum verstaut werden kann.
[0007] Die Erfindung erreicht diese Ziele durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0008] Vorzugsweise sind die Tragholme beiderends der Joche mit ein- und ausschiebbaren
oder ein- und ausklappbaren Tragstangen versehen. Dadurch ist ein einfaches Verlängern
bzw. Verkürzen der Tragarme zur Verkleinerung (Lagern) bzw. Vergrösserung (Vorkeimen)
der Sackabstände gewährleistet. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
[0009] Fig. 1 zeigt das montierte Traggestell im Schrägbild und Fig. 2 eine Mehrzahl von
Traggestellen in zerlegtem und aufeinander gestapeltem Zustand für den Nichtgebrauch.
[0010] Das Traggestell weist einen Grundrahmen 1 auf, auf welchem zwei Tragjoche 2 abnehmbar
aufgesetzt sind.
[0011] Jedes Tragjoch besteht aus zwei Säulen 3 und einem diese verbindenden Tragholm 4.
Jeder Tragholm ist an beiden Enden mit ein- und ausschiebbaren Tragstangen 5 versehen,
die hier vierkantige Auszugrohre mit Endanschlägen 6 sind. Die Auszugrohre sind in
jeder Auszugstellung mittels Stellschrauben 7 festklemmbar. Statt der Auszugrohre
5 könnten auch ein- und ausklappbare Tragstangen vorgesehen sein.
[0012] Das Grundgestell 1 besitzt vier senkrechte Sockelrohrstutzen 8, die durch Traversen
9 miteinander zu einem Viereck verbunden sind. In die Sockelrohrstutzen 8 sind die
entsprechenden Säulen 3 der Joche 2 eingesteckt, so dass das Traggestell durch Herausziehen
der Joche einfach zerlegt werden kann. An jeder Ecke des Grundrahmens ist ein Fuss
(10) vorgesehen, der aus einem abgewinkelten Band besteht. Die Füsse sind so bemessen
und angeordnet, dass zwischen je zwei Füssen die Gabel eines Gabelstaplers eingeführt
werden kann. Ausser der Standfläche 11 weisen die Füsse eine rinnenförmig hochgezogene
Partie 12 und einen abwärts gebogenen Endflansch 13 auf. Durch diese Ausbildung können
eine Vielzahl von Grundrahmen 1 allein aufeinander gestapelt werden, indem die Rinnen
12 auf die Sockelrohrstützen 8 aufgelegt werden. Zur Lagesicherung greifen hierbei
an den Stutzen 8 angebrachte Positionsstifte 14 in entsprechende Löcher 15 an den
Fussrändern ein (Fig. 2).
[0013] Es können aber auch ganze, d.h. zusammengefügte und mit Säcken beladene Traggestelle
aufeinander gestapelt werden. Hierbei greifen die Tragholme 4 in die Fussrinnen 12
eines darüber gestapelten Traggestells ein, so dass die gegenseitige Lage ebenfalls
gesichert ist.
[0014] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, schliesst der Grundrahmen 1 eine viereckige offene Fläche
16 ein, was für das Entleeren der Säcke von Bedeutung ist.
[0015] Mit dem beschriebenen Traggestell lassen sich sämtliche eingangs beschriebenen Vorgänge
durchführen, ohne die Säcke einmal umlagern zu müssen; dies sei kurz erläutert: Mittels
ihrer Tragstäbe werden die Säcke zum Einfüllen der frischen Saatkartoffeln über die
Holme 4 eingehängt. Das Traggestell mit sämtlichen gefüllten Säcken wird mit dem Gabelstapler
auf ein Transportfahrzeug geladen und am Anlieferungsort auf gleiche Weise abgelagert.
Über den Winter werden die Säcke in zusammengeschobener Lage z.B. im Keller gelagert.
Im Frühling wird das Traggestell mit dem Gabelstapler ins Freie gebracht, die Tragstangen
5 werden ausgeschoben und die Säcke damit auseinander geschoben, so dass Luft und
Licht zum Vorkeimen Zutritt haben. Hierbei können mehrere Traggestelle übereinander
gestapelt werden. Zum Setzen der Saatkartoffeln wird das Traggestell entweder auf
die Wagenbrücke eines Transportfahrzeuges geladen oder es kann mittels Gabelstapler
direkt auf das Feld gebracht werden. Im ersten Fall wird jeweils der vorderste Sack
über den Rand der Ladebrücke hinausgeschoben und direkt in die Einfüllöffnung der
Setzmaschine entleert. Im zweiten Fall kann das ganze Traggestell vom Gabelstapler
über die Einfüllöffnung der Setzmaschine gebracht und sämtliche Säcke können durch
den freibleibenden Raum 16 direkt entleert werden.
[0016] Sind alle Saatkartoffeln gesetzt, handelt es sich darum, die Traggestelle möglichst
raumsparend zu versorgen. Zu diesem Zweck kann wie folgt verfahren werden: Es können
z.B. sieben Grundrahmen 1 übereinander gestapelt und deren sämtliche Tragjoche 2 von
oben über die Rahmen gehängt werden. Sämtliche Traggestelle nehmen dann keine grössere
Grundfläche ein als ein einziges. Es kann aber auch ein Traggestell zusammengesetzt
aufgestellt und eine grosse Anzahl von Tragjochen über die Tragholme 4 eingehängt
werden.
[0017] Das Traggestell hat auch den Vorteil, dass für sämtliche Transportvorgänge die Säcke
zusammengeschoben und die Auszugrohre 5 eingeschoben werden können, um Platz zu sparen,
gleichgültig ob es sich um den Transport auf das Feld oder zu einem abnehmenden Betrieb
handelt.
[0018] Wie ersichtlich, führt die Verwendung des erfindungsgemässen Traggestells zu einer
ganz wesentlichen Einsparung von Zeit und Personal. Das Gestell lässt sich selbstverständlich
auch fürandere ähnliche Säcke mit landwirtschaftlichen Produkten usw. wie z.B. zum
Trocknen von Zwiebeln, verwenden.
[0019] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Traggestells besteht darin, dass sämtliche
Abmessungen den neuen Euronormen entsprechen.
1. Traggestell zur Manipulation von Säcken für Saatkartoffeln und dgl., die an ihrem
oberen Rand zwei überstehende Tragstäbe und unten eine verschliessbare Entleerungsöffnung
aufweisen, mit zwei parallelen horizontalen Tragholmen zum Auflegen der Tragstäbe,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell einen Grundrahmen (1) aufweist, auf welchem
zwei Tragjoche (2) abnehmbar aufgesetzt sind, deren jedes aus zwei Säulen (3) und
einem diese verbindenden Tragholm (4) besteht, wobei die Tragholme beiderends verlängerbar
sind und der Grundrahmen stapelbar ausgebildet ist.
2. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragholme (4) beiderends
ein-und ausschiebbare Tragstangen (5) aufnehmen.
3. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragholme beiderends
ein-und ausklappbare Tragstangen aufweisen.
4. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) eine
offene Fläche umschreibt.
5. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen vier
Füsse (10) aufweist, zwischen denen Raum für die Gabel eines Gabelstaplers frei bleibt.
6. Traggestell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Füsse (10) des Grundrahmens
so ausgebildet sind, dass sowohl mehrere Grundrahmen allein, als auch ganze Traggestelle
(1, 2) aufeinander gestapelt werden können.
7. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen vier
Sockelrohrstutzen (8) zur Aufnahme der Säulen (3) zweier Tragjoche (2) aufweist.
8. Traggestell nach den Ansprüchen 5, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung
(15) im Fuss (10) des Grundrahmens im gestapelten Zustand mit einem Positionsstift
(14) eines darunter befindlichen Grundrahmens zusammenwirkt.
9. Traggestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Abmessungen des
Traggestells den Euronormen entsprechen.