[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anlegewerkzeug (Beschaltungswerkzeug) für isolierte
Leiter wie Kabeladern oder Installationsdrähte der Fernmeldetechnik, die nicht abisoliert
in Schneid-Klemm-Kontakten elektrisch kontaktiert werden, gemäß Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Derartige Schneid-Klemm-Kontakte sind in Reihen im Isolierkörper angeordnet, wie
sie auch beispielsweise in der EP-A 03 44 526 beschrieben sind. Für die Beschaltung
derartiger Kontakte sind unterschiedliche Anlegewerkzeuge bekannt.
[0003] So ist in der Praxis sehr verbreitet die Verwendung eines Werkzeuges der Firma Krone
für LSA-plus-Kontakte (LSA = löt- und schraubfreier Anschlußkontakt), das vorzugsweise
mit einer Abschneidevorrichtung versehen ist. Dieses weist an seinem aktiven Arbeitsende
jeweils Metall-Stößelspitzen auf, die im Betätigungs-Zustand vor und nach dem mittig
im zwischenliegenden Schlitz aufgenommenen Schneid-Klemm-Kontakt angeordnet sind.
Seitliche Kunststoff-Führungszapfen sind für die Lagesicherung des Werkzeuges vorgesehen.
Zusätzlich ist eine scherenartige Abschneidevorrichtung für die Drahtüberlänge vorhanden,
die automatisch betätigt wird, wenn das Werkzeug bis auf Anschlag in dem Isolierkörper
eingedrückt wird, wodurch die Kabelader in die gewünschte Kontakt Stellung gebracht
ist. Im Griff des Werkzeugs sind zusätzliche Werkzeuge aus Metall herausschwenkbar
untergebracht wie eine Schraubdreherklinge und ein Entschaltungshaken. Dieses Werkzeug
weist somit einen komplexen vielteiligen Aufbau auf, wodurch es in der Herstellung
relativ kostenaufwendig ist. Es ist geeignet für eine große Anzahl von Kontaktierungen,
für die es auch wirtschaftlich einsetzbar ist. Für die Verwendung bei nur wenigen
Kontaktierungen, wie beispielsweise den privaten Anschluß eines zusätzlichen Telefons,
ist die Anschaffung eines solches Werkzeuges aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten
nicht empfehlenswert.
[0004] Ein weiteres im Handel erhältliches Werkzeug der Firma Krone für LSA-plus-Kontakte
ist einstückig aus Kunststoff und somit kostengünstig hergestellt. Es weist einen
flachen Griff auf, an dessen einen Stirnseite aus dieser herausstehende schmale, flache
Kunststoffbereiche angeordnet sind, zwischen denen mittig ein Schlitz zur Aufnahme
des Schneid-Klemm-Kontaktes vorgesehen ist. An der Außenseite der Kunststoff-Stößelbereiche
sind seitliche Kunststofführungsrippen für eine Lagesicherung vorgesehen. Bei Betätigen
dieses bekannten Werkzeuges drücken zumindest die Kunststoff-Stößelbereiche in Längsrichtung
auf die Oberseite der eingelegten Kabelader und drücken diese in den Schneid-Klemm-Schlitz
des Anschlußkontaktes sowie in den Klemmschlitz des Isolierstoffgehäuses. Die aus
dem Isolierstoffgehäuse herausragende Aderüberlänge kann durch das Werkzeug nicht
abgeschnitten werden, so daß gewünschtenfalls ein zusätzliches Schneidwerkzeug eingesetzt
werden muß. Durch die asymmetrische Ausbildung des aktiven Arbeitsendes des Werkzeugs
kann es nicht beliebig auf Umschlag verwendet werden, d.h. der Benutzer muß vorhergehend
Überlegungen darüber anstellen, wie herum er das Werkzeug in den Anschlußblock einführen
muß. Dieses bekannte Werkzeug ist somit nur für eine geringe Anzahl von Kontaktierungen
geeignet, wie beispielsweise bei wenigen Privatanwendungen im Haushalt.
[0005] Des weiteren ist ein Werkzeug der Firma Andisa S.A. bekannt, dessen an der Stirnseite
des Griffes vorgesehener aktiver Arbeitsteil zwei parallel herausragende, mittensymmetrische
Kunststoffstößel aufweist, über die die Ader während des Anlegevorgangs vor und nach
dem Schneid-Klemm-Kontakt niedergedrückt wird. Eine zwischen den beiden Kunststoffstößeln
sich auf ganze Höhe im Zwischenraum erstreckende, klingenförmige Metalleinlage greift
in Arbeitsstellung in den Kontaktschlitz ein und drückt dabei die Ader auch in diesem
Bereich in die Kontaktstellung nieder. Die aus dem Isoliergehäuse herausragenden Aderüberlängen
können mit diesem Werkzeug nicht abgetrennt werden, so daß ein weiteres Werkzeug benötigt
wird. Zudem weist das Werkzeug durch die umspritzte Metalleinlage eine zweiteilige
Ausführung auf, wodurch seine Herstellung kostenaufwendiger ist als das vorhergehend
beschriebene Einfachwerkzeug. Durch die mittensymmetrische Ausbildung des Werkzeuges
ist dieses auf Umschlag, das heißt unabhängig davon, wie das Werkzeug in die Hand
genommen wird, verwendbar.
[0006] Allgemein sei darauf verwiesen, die beiden letztbeschriebenen Anlegewerkzeuge von
ihrer Form her für eine hohe Beschaltungszahl von Adern nicht geeignet sind, da die
Handhabung bei einem aufzubringenden Kontaktierungsdruck von 5 - 10 N je nach Leiterdurchmesser
zu schneller Ermüdung in der Hand führt. Sicher ist es auch technisch nicht empfehlenswert,
mit einer Metalleinlage im Werkzeug in den Schlitz des Schneid-Klemm-Kontaktes zu
verfahren, da aufgrund des relativ langen Hebelarmes des Werkzeuges bei Verkantung
die Schlitzbreite und damit die Güte des Schneid-Klemm-Schlitzes des Anschlußkontaktes
nachteilig verändert werden kann. Weiterhin ist es montageaufwendig, die Aderüberlänge
mit einem gesonderten Werkzeug wie einen Seitenschneider abzutrennen, wobei weiterhin
die Gefahr einer elektrischen Berührung des spannungsführenden Leiters bestehen kann.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anlegewerkzeug anzugeben, das einfach, kostengünstig
und vielseitig in Herstellung und Handhabung ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Anlegewerkzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen werden vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung beschrieben.
[0009] Demgemäß ist das Anlegewerkzeug einstückig aus Kunststoff geformt und weist einen
Griffteil auf, an dessen einem Ende stirnseitig Stößel mit zwischenliegendem Durchlaß
für den Anschlußkontakt vorgesehen sind, wobei mindestens einer der Stößel ein Führungsstößel
ist und die Stößellänge der Eindrücktiefe der Kabeladern entspricht. Wesentlich dabei
ist, daß an sich identische mittensymmetrische Führungsstößel vorgesehen sind, und
daß mittig im Zwischenraum zwischen den beiden Führungsstößeln ein Kontaktstößel vorgesehen
ist, der in seiner Länge diejenige der Führungsstößel wesentlich überragt. Bei Einführen
des Werkzeuges in die Aufnahmekammer des Isolierstoffgehäuses wird der Kontaktstößel
entlang des langen Kontakt-Federarmes des Anschlußkontaktes, der in seinem mittleren
Abschnitt den Schneid-Klemm-Schlitz und in seinem darüberliegenden, oberen Abschnitt
einen Einlauf- und Führungsabschnitt aufweist, geführt, bis einer der beiden Führungsstößel
in die oberen Einführschrägen der Kammer eingreift und die formschlüssige Führung
des Werkzeugs übernimmt. Dabei wird der Kontaktstößel die in den Einlegeschlitzen
des Isolierstoffgehäuses eingelegte Kabelader zuerst leicht hinunterdrücken, bis sie
in den Kontakt-Schneid-Klemm-Schlitz eingedrückt wird. Durch weiteres Eintauchen des
Kontaktstößels wird die Ader bis auf Anlage auf einer Abscherkante des kürzeren Armes
des Anschlußkontaktes gedrückt. Gleichzeitig drückt der Führungsstößel den auf der
anderen Seite des Schneid-Klemm-Schlitzes befindlichen Aderteil nach unten in den
entsprechenden Klemmschlitz des Isolierstoffgehäuses, so daß eine sichere Festklemmung
der Ader im Isolierstoffgehäuse stattfindet. Bei noch weiterem Eindringen des Führungsstößels
und gleichzeitig des Kontaktstößels wird die Ader tiefer in den Klemmschlitz des Gehäuses
und in den Schneid-Klemm-Schlitz des Anschlußkontaktes eingedrückt, wobei gleichzeitig
die Kontaktierung durch beidseitiges Durchtrennen des Isoliermantels der Ader bis
auf deren Metallseele stattfindet. Zudem wird durch Zusammenwirken des Kontaktstößels
mit der Abscherkante die in den Klemmschlitzen festgehaltene Ader abgeschert, wobei
die Aderüberlänge aus dem auf der Seite der Abscherkante liegenden Führungsschlitz
des Gehäuses herausfällt. Gleichzeitig wird das andere, im Schneid-Klemm-Schlitz eingeklemmte,
freistehende Aderende durch den Führungsstößel hakenförmig nach unten gedrückt, wodurch
die Ader nach Zurückziehen des Werkzeugs kontaktsicher angelegt ist.
[0010] Von Vorteil ist, wenn der Kontaktstößel im wesentlichen die Form einer Klinge eines
Schraubendrehers aufweist, da die Anschlußblöcke, mit denen das erfindungsgemäße Werkzeug
in Einsatz kommt, für die Betätigung bzw. Beschaltung mit Schraubdrehern bestimmter
Größe ausgelegt sind. Ein in Verbindung mit einem solchen SID-Kontakt (SID = Schraubendreher-Isolations-Durchdringung)
als Anlegewerkzeug verwendeter Schraubendreher ist in seiner Anwendung nur durch ausgebildetes
Personal z.B. der Telekom oder zugelassener Installateure geeignet. Im Rahmen der
Liberalisierung der Telekom ist es jedoch Laien gestattet, zugelassenes Installationsmaterial
wie z.B. eine zweite Anschlußdose selbst zu installieren. Hier ist von Vorteil, wenn
das erfindungsgemäße, kostengünstige Anlegewerkzeug z.B. einer Anschlußdose jeweils
beigefügt wird, da wohl in den seltensten Fällen ein passender Schraubendreher für
die Betätigung abisolierfreier Kontakte im Haushalt zur Verfügung steht.
[0011] Es ist erkennbar, daß vorteilhaft ist, wenn die Längendifferenz zwischen Führungs-
und Kontaktstößeln so ausgelegt ist, daß, wenn die Ader durch die Führungsstößel in
den Klemmschlitz des Anschlußblockes und im Kontaktschlitz des Anschlußkontaktes ausreichend
tief eingedrückt ist, die Spitze des Kontaktstößels an der im Isolierstoffkörper vorgesehenen
Anschlagschulter ansteht. Somit ist der Anlege- bzw. Beschaltungsvorgang als abgeschlossen
anzusehen, wenn das Werkzeug stirnseitig mit dem Kontaktstößel an der Anschlagschulter
des Gehäuses ansteht, so daß das Werkzeug einfach bis auf Anschlag eingeführt wird,
ohne daß ein besonderes Gefühl für eine Einführtiefe beachtet werden muß. Hierbei
ist auch die Aderüberlänge lose entnehmbar.
[0012] Von besonderem Vorteil ist des weiteren, wenn die Führungsstößel an ihrem oberen,
jeweils nach außen weisenden Ende beidseitige Abstufungen aufweisen, wodurch eine
Führungswand gebildet wird, deren Stärke geringer ist als die Weite des Klemmschlitzes
des Isolierstoffgehäuses. Hierdurch greift der Führungsstößel in den Gehäuse-Klemmschlitz
ein, wodurch die Ader besonders gut im Klemmschlitz durch den Führungsstößel eingedrückt
und somit geklemmt wird.
[0013] Die Höhe der Führungswand entspricht der Einschiebehöhe bzw. -tiefe der Ader im Klemmschlitz,
wobei der Vertikal-Übergang der Wand an deren Basis in den breiteren Abschnitt des
Kontaktstößels in seiner Form der Konizität der Einführschräge des Klemmschlitzes
des Gehäuses entspricht, wodurch gleichzeitig eine erhöhte Festigkeit der Führungs-Wand
und damit eine größere Bruchsicherheit des Werkzeugs erreicht wird.
[0014] Des weiteren ist von Vorteil, wenn in den Zwischenräumen zwischen den drei Stößeln
auf teilweiser Zwischenraumhöhe schmale, wandförmige Verbindungsstege vorgesehen sind,
die in eingeführtem Zustand in die Einlaufschrägen des Führungsschlitzes des Gehäuses
hineinreichen. Dies bringt zum einen den Vorteil, daß die Festigkeit des ganzen Stößelaufbaus
erhöht wird und daß zum anderen eine zusätzliche Seitenführung vor Erreichung des
Tiefenanschlags vorhanden ist, wodurch eine mögliche Schrägkräfteeinleitung und damit
verbundene Ausbrechwirkungen verhindert werden.
[0015] Um die Vielseitigkeit des Werkzeuges zu erhöhen, ist von Vorteil, wenn an der stirnseitigen
Schmalseite des Werkzeuggriffes ein Entschaltungshaken angeformt ist. Dieser ragt
in Einführ-Arbeitsstellung horizontal heraus, so daß er beim Beschaltungsvorgang nicht
hinderlich ist. Beim Entschalten wird der Griff im wesentlichen um 90° verschwekt
gehalten und die gewünschte Ader außen neben dem Gehäuse mit dem Haken gepackt und
aus der Klemmung herausgezogen bzw. -gehoben. Durch die einstückig angeformte Ausbildung
ist der Vorteil gegeben, daß neben der kostengünstigen Ausführungsweise der Benutzer
nicht vor dem Entschalten einer Ader, wie beim komplexen Werkzeug der Firma Krone,
zuerst ein entsprechendes Werkzeug aus dem Werkzeuggriff ausschwenken muß, sondern
dies gleich einsatzbereit an der aktiven Seite des Werkzeugs zur Verfügung hat.
[0016] Von Vorteil ist des weiteren, wenn die äußere "Spitze", das heißt das äußere horizontal
herrausragende Ende des Entschaltungshakens, als Schraubendreherspitze ausgebildet
ist. Somit kann noch ein weiterer, eventuell anfallender Arbeitsgang mit dem gleichen
Werkzeug schnell und problemlos durchgeführt werden.
[0017] Von Vorteil insbesondere für die Handhabung des Werkzeugs ist, wenn der Griffkörper
plattenförmig ausgebildet ist, mit äußerer beidseitig aus der Plattenfläche herausragender
Umwandung, die so ausgebildet ist, daß von der Aktivarbeitsseite zur Griff- und Druckseite
eine wesentliche Umwandungsverbreiterung stattfindet. Diese Umwandungsverbreiterung
sollte am oberen Ende des Griffes so breit ausgelegt sein, daß sie satt in der Handfläche
liegt, wodurch leicht der nötige Beschaltungsdruck ausgeübt werden kann, ohne Ermüdung
der Hand der Bedienungspersonen auch bei höherer Beschaltungsanzahl. Zur Verstärkung
des Griffs ist sinnvoll, wenn noch weitere horizontale und gegebenenfalls auch vertikal
Wände eingezogen sind.
[0018] Das erfindungsgemäße Werkzeug ist somit ein einstückig hergestelltes Werkzeug, das
ohne viel Überlegungen auf Umschlag drehbar benützt werden kann, das nicht in den
Kontaktschlitz des Schneid-Klemm-Kontaktes eingreift und doch die Ader sehr sicher
anlegt und zudem während dem Beschalten für ein Abtrennen der Aderüberlänge sorgt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Werkzeug in Arbeitsstellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das Werkzeug nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt III-III aus Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Teilansicht des Werkzeugs, die besondere Ausbildung des Griffes mit Entschaltungshaken
zeigend,
- Fig. 5
- eine Ansicht nach Pfeil V aus Fig. 4,
- Fig. 6
- ein Detail VI aus Fig. 4, den Auszieh- oder Entschaltungshaken zeigend,
- Fig. 7
- die Ausbildung des Entschaltungshakens als Schraubendreherspitze,
- Fig. 8
- einen Anschlußblock im Querschnitt mit eingelegter Ader und dem Werkzeug in halb eingeführtem
Zustand, und
- Fig. 9
- eine Ansicht wie in Fig. 8, mit bis auf Anschlag eingeführtem Anlegewerkzeug.
[0020] Wie insbesonders in Fig. 1 bis 3 zu erkennen ist, besteht das erfindungsgemäße Anlegewerkzeug
in wesentlichen aus einem Griff 1, an dessen einen Stirnseite ein aktives Arbeitsende
2 vorgesehen ist.
[0021] Der Griff 1 weist eine flächige Griffplatte auf, die zu einer Längsachse symmetrisch
ausgebildet ist. Die Griffplatte 3 ist so ausgebildet, daß sie mit ihren oberen Abrundungen
gut in der Handfläche ruht, während an ihrem unteren Ende Einbuchtungen 4 zum Festhalten
mit den Fingern vorgesehen sind. Die Griffplatte 3 ist mit einer beidseitig symmetrisch
herausragenden Druck-Umwandung 6 entlang ihres gesamten Umfangs umgeben, die, wie
insbesonders aus Fig. 2 gut ersichtlich ist, von der in der Handfläche liegenden oberen
Druckseite bis zu der achssenkrechten Stirnwand 8 in ihrer Höhe gleichförmig verjüngt
ist. Dabei ist die obere, breite Druckseite so gewählt, daß das Werkzeug gut in der
Hand liegt, während die untere, schmale Stirnwandung ein Einsehen in das Betätigungsfeld
nicht verhindert.
[0022] Zur Verstärkung der Griffkonstruktion sind Querwandungen 7 insbesondere in den kraftaktiven
Zonen eingezogen.
[0023] Das aktive Arbeitsende 2 ist an der äußeren Seite der Stirnwand 8 im wesentlichen
achssymmetrisch angeordnet und ausgebildet. Es weist zwei Führungsstößel 10 auf, die
in bezug auf die Mittenachse zueinander beabstandet sind, das heißt einen Zwischenraum
aufweisen, wobei gesagt werden kann, daß die beiden Führungsstößel 10 gemeinsam im
wesentlichen ein U-Formteil bilden, wie aus Fig. 8 besonders deutlich hervorgeht.
[0024] Die beiden Führungsstößel 10 sind an ihren äußeren Enden und zwar jeweils nach außen
weisend quer-achssymmetrisch in der Tiefe zu beiden Seiten abgestuft, so daß eine
dünne Führungswand 11 gebildet ist. Diese Führungswand 11 ist in ihrer Dicke so ausgelegt,
daß sie in einen weiter unten beschriebenen Klemmschlitz des Isolierkörpers eines
Anschlußblocks 15 klemmfrei eingeschoben werden kann. Die Führungswände 11 gehen in
Axial-bzw. Vertikalrichtung durch Übergangsschrägen 12 in den Körper des Führungsstößels
10 über, so daß die Führungswände 11 hiermit an ihrer Basisseite verstärkt sind.
[0025] Im Zwischenraum zwischen den beiden Führungsstößeln 10 und dem Kontaktstößel 13 sind
auf teilweise Höhe jeweils Verbindungsstege 9 gezogen, die zum einen zur Verstärkung
der Stößel, als auch zur zusätzlichen Führung des Arbeitsendes 2 dient, da sie so
ausgelegt sind, daß die Stege in den Einführungsschlitz 26 des Kontaktarmes 24 bzw.
in den Durchführschlitz 19 der linken Wandung eingreift.
[0026] Zwischen den beiden Führungsstößeln 10 ist mittig und gleichzeitig achssymmetrisch
ein Kontaktstößel 13 angeordnet, der in der Ebene quer zur Längsausdehnung des Anschlußblocks,
die gleichzeitig die Zeichnungsebene ist, nach unten sich konisch verjüngend ausgebildet
ist, während er in der senkrecht dazu stehenden Ebene parallele Wände aufweist, wie
insbesondere aus Fig. 2 und 3 erkennbar ist. Er weist insgesamt eine ähnliche Ausbildung
wie die Spitze eines Schraubendrehers auf.
[0027] Um die Funktion des erfindungsgemäßen Werkzeuges beschreiben zu können, wird vorab
anhand der Darstellung in Fig. 8 und 9 in großen Zügen der Aufbau eines bekannten
Anschlußblocks 15 beschrieben.
Der in Fig. 8 und 9 dargestellte Anschlußblock 15 besteht aus einem aus Kunststoff
gefertigten Isolierkörper 16, in dessen Inneren in Längsrichtung nebeneinander querorientierte
Aufnahmekammern 18 vorgesehen sind, in denen Metall-Anschlußkontakte 17 fest eingebracht
sind.
[0028] Der Isolierkörper 16 weist je Aufnahmekammer 18 im wesentlichen an den Längswandseiten
einerseits einen relativ weiten Durchführschlitz 19 auf, der breiter ist als eine
einzulegende Kabelader 20 und auf der Gegenseite einen engen Klemmschlitz 21, der
so ausgelegt ist, daß er eine vertikal hineingedrückte Kabelader an ihrem Isoliermantel
klemmend festhält. Beide Schlitze 19 und 21 weisen jeweils an der Oberseite Einlaufschrägen
auf zur leichteren Einführung der Kabelader.
[0029] Der Anschlußkontakt 17 ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei auf der Seite
des Durchführschlitzes 19 ein kürzerer, im wesentlichen gerade nach oben weisender
Haltearm 22 vorgesehen ist, der an seinem oberen Ende nach innen zugespitzt ist, wodurch
eine Abscherkante 23 entsteht. Als zweiter Arm des Anschlußkontaktes 17 ist der federnde
Kontaktarm 24 vorgesehen, der im wesentlichen eine S-Form aufweist und dem der Klemmschlitz
21 zugeordnet ist. Durch den oberen Bogen der S-Form wird eine Führungsfläche 25 gebildet,
an der entlang der Kontaktstößel 13 bei seinem Eintauchen in den Anschlußblock mit
seiner in Fig. 8 rechten Flanke 14 entlanggeführt wird.
[0030] Der Kontaktarm 24 ist von oben her geschlitzt, wobei der obere Schlitz-Teil ein sich
nach unten verjüngender Einführschlitz 26 ist, der im unteren Teil der oberen S-Krümmung
in einen schneidenden, engen Kontaktschlitz 27 übergeht. Der Kontaktschlitz 27 ist
so ausgelegt, daß er beim vertikalen Eindrücken einer Ader 20 deren Ummantelung beidseitig
bis auf die Metallseele einschneidet und so die Kontaktierung mit dieser herstellt.
[0031] An der in Fig. 8 linken Isolierkörper-Wand ist zum einen am Grund des Durchführschlitzes
19 eine Auflagefläche 28 vorgesehen, die der Auflage der Ader 20 während dem Abscheren
an der Abscherkante 23 dient. Zum andern ist an der linken Wandung eine weiter innen
liegende Tiefenanschlag-Schulter 29 vorgesehen, bis zu der der Kontaktstößel 13 während
seiner Beschaltungstätigkeit bis auf Anschlag vordringt bzw. hineingedrückt wird.
[0032] Der Anlege- bzw. Beschaltungsvorgang mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug ist aus Fig.
8 und 9 zu erkennen, die zwei aufeinanderfolgende Phasen dieses Vorganges veranschaulichen.
[0033] In der in Fig. 8 dargestellten Phase ist das Beschaltungswerkzeug erst lediglich
mit der Spitze seines Kontaktstößels 13 in das Innere des Isolierkörpers 16 des Anschlußblockes
15, das heißt in dessen Aufnahmekammer 18 eingetaucht. Das Eintauchen erfolgt im wesentlichen
mittig im Zwischenraum zwischen der Wandung mit dem Durchführschlitz 19 und dem oberen
Ende des Kontaktarmes 24. Vorhergehend wurde eine Kabelader 20 in den entsprechenden
Einführschlitz quer zum Isolierkörper ein- bzw. aufgelegt, so daß die Ader bis in
die in Fig. 8 dargestellte Tiefenstellung praktisch drucklos abwärtsgeführt wird.
Ab dieser Stellung taucht beim weiteren Abwärtsführen des Werkzeugs auch der in Fig.
8 rechte Führungsstößel 10 in die Oberseite des Isolierkörpers 16 ein, während der
linke Führungsstößel 10 außen an der linken Körperwand praktisch berührungslos, d.h.
passiv, vorbei geführt wird. Beim weiteren Vordringen des aktiven Arbeitsendes des
Werkzeuges in das Innere des Isolierkörpers 16 wird der Kontaktstößel 13 die Ader
20 mit abwärtsführen, wobei der Kontaktstößel 13 mit seiner Flanke 14 an der Führungsfläche
25 des Kontaktarmes 24 entlanggleitet und gleichzeitig die Ader in den Kontaktschlitz
27 hineindrückt. Gleichzeitig wird die Ader 20 auch in den Klemmschlitz 21 der rechten
Wand des Isolierkörpers 16 hineingezogen.
[0034] Beim weiteren Eintauchen des Werkzeugs wird die Ader 20 auf der Auflagefläche 28
und der Abscherkante 23 aufliegen und beim weiteren In-die-Tiefe-Vordringen des Kontaktstößels
13 wird die Ader 20, die im Klemmschlitz 21 und im Kontaktschlitz 27 festgehalten
ist, an der Abscherkante 23 abgeschert bzw. durchgeschnitten, wobei dieser Vorgang
durch den schräg nach rechts unten führenden Abschnitt des Kontaktschlitzes noch verstärkt
wird.
[0035] Das Werkzeug taucht anschließend weiter in den Isolierkörper 16 ein, bis der Kontaktstößel
frontal auf der Tiefenanschlag-Schulter 29 ansteht. Dabei taucht der rechte Führungsstößel
10 ebenfalls mit in das Innere des Isolierkörpers über die entsprechende Einführschräge
ein, wobei beim weiteren Eintauchen dessen Führungswand 11 in den Klemmschlitz 21
hineingleitet und da die Ader 20 mit in den Klemmschlitz 21 hineindrückt, wie insbesonders
in Fig. 9 erkennbar ist. Gleichzeitig wird durch den Kontaktstößel 13 das abgescherte
Ende der kontaktierten Ader 20 mitgenommen und nach unten gebogen, so daß sich dieses
bogenförmig an dem Kontaktschlitz 27 anlegt, wodurch eine noch sicherere Positionierung
der Ader im Anschlußblock erreicht wird. Die abgetrennte Aderüberlänge 31 fällt durch
den Durchführschlitz 19 aus dem Isolierkörper 16 heraus, spätestens, wenn das Werkzeug
anschließend aus dem Anschlußblock herausgezogen wird.
[0036] Es ist somit erkennbar, daß die Anlege- bzw. Beschaltungsarbeit durch das relativ
einfach ausgestaltete, symmetrische erfindungsgemäße Werkzeug schnell, einfach und
sauber ausführbar ist, ohne daß eine Nacharbeit wie nachträgliches Abschneiden der
Aderüberlänge notwendig würde. Dadurch kann eine relativ hohe Anzahl von Beschaltungen
mit diesem einfachen, kostengünstigen Werkzeug durchgeführt werden, ähnlich wie mit
einem komplexen, teueren Werkzeug, ohne daß besondere, zusätzliche Anstrengungen notwendig
wären.
[0037] Aus Fig. 4 ist erkennbar, daß an der einen Seite der Stirnwand 8 ein die Stirnwand
verlängernder Auszieh- oder Entschaltungshaken angeformt ist. Dieser Haken ist wesentlich
dünner als die Wand in dieser Zone ausgelegt (Fig. 5), um gut zwischen die im Anschlußblock
relativ nahe aneinander angelegten Kabeladern greifen und sie aus dem Anschlußblock
herausziehen zu können.
[0038] Fig. 6 zeigt den Auszieh- oder Entschaltungshaken 31 in vergrößerter Form, wobei
zu erkennen ist, daß das Hakenende 32 eine Ausziehöffnung 33 bildet, die sich am Durchmesser
der Kabeladern 20 orientiert.
[0039] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Auszieh- oder Entschaltungshaken ist dessen äußere
Spitze als Schraubendreher-Klinge 34 ausgebildet, also mit achsparallelem Ende und
konisch sich verjüngenden Flanken.
1. Anlegewerkzeug (Beschaltungswerkzeug) für isolierte Leiter wie Kabeladern oder Installationsdrähte
der Fernmeldetechnik, die nicht abisoliert in Schneid-Klemmkontakten elektrisch kontaktiert
werden,
- das einstückig aus Kunststoff geformt ist,
- einen Griffteil aufweist, an dessen einem Ende stirnseitig zwei Stößel mit Durchlaß
für den Anschlußkontakt angeformt sind, wobei einer der Stößel ein Führungsstößel
ist und die Stößellängen der Eindrücktiefe der Kabeladern entspricht,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zwei im wesentlichen identische, mittensymmetrisch im Abstand zueinander angeordnete
Führungsstößel (10) vorgesehen sind,
- und daß achsmittig zwischen den beiden Führungsstößeln (10) ein Kontaktstößel (13)
vorgesehen ist, der in seiner Länge die Länge der Führungsstößel (10) wesentlich überragt.
2. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstößel (13) im wesentlichen die Form einer
Schraubendreher-Spitze aufweist.
3. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längendifferenz zwischen Führungs- und Kontaktstößel
(10 und 13) so ausgelegt ist, daß wenn die Ader (20) durch die Führungsstößel (10)
in den Klemmschlitz (21) des Isolierkörpers (16) eines Anschlußblocks (15) und im
Kontaktschlitz (27) des Anschlußkontaktes (17) ausreichend tief eingedrückt ist, die
Spitze des Kontaktstößels (13) an der im Isolierkörper (16) vorgesehenen Tiefenanschlag-Schulter
(29) ansteht.
4. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstößel (10) an ihrem oberen, äußeren Ende
jeweils beidseitige Abstufungen aufweisen, so daß jeweils eine dünne Führungswand
(11) entsteht, deren Stärke geringer ist als die Weite des Klemmschlitzes (21).
5. Anlegewerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Führungswand (11) der Einschiebehöhe der
Ader (20) im Klemmschlitz (21) entspricht und daß eine Übergangsschräge (12) in vertikaler
Richtung zwischen der schmalen Führungswand (11) und dem vertikal darüber angeordneten
Führungsstößelteil vorgesehen ist, wobei die Übergangsschräge (12) der Einführschräge
des Klemmschlitzes (21) angepaßt ist.
6. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenräumen zwischen den beiden Führungsstößeln
(10) und dem mittigen Kontaktstößel (13) auf teilweiser Zwischenraumhöhe wandförmige
Verbindungsstege (9) vorgesehen sind, die in eingeführtem Zustand des Werkzeugs in
die Einlaufschrägen des Durchführungsschlitzes (19) und des Einführschlitzes (26)
des Kontaktarmes (24) hineinragen.
7. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an der stirnseitigen Schmalseite (8) des Werkzeuggriffes
(1) ein Auszieh- oder Entschaltungshaken (31) einstöckig eingeformt ist.
8. Anlegewerkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Ende des Auszieh- oder Entschaltungshakens
(31) als Schraubendreherspitze (34) ausgebildet ist.
9. Anlegewerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (1) eine flächige Griffplatte (3) besitzt, die
an ihrem äußeren Umfang eine beidseitig symmetrisch herausragende Umwandung (6) aufweist,
und daß die Umwandung so angeformt ist, daß von der aktiven Arbeitsseite (2) zur oberen
Druckseite hin eine wesentliche Umwandungs-Verbreiterung (mindestens fünffach) stattfindet
und daß mindestens eine verstärkende horizontale Zwischenwand (7) eingeformt ist.