[0001] Die Erfindung betrifft eine Mikrokapseln enthaltende Beschichtungsmasse für ein druckempfindliches
Aufzeichnungsblatt.
[0002] Ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt ist ein Kopierpapier, das die Herstellung
einer Durchschrift ohne Kohlepapier erlaubt. Im allgemeinen bestehen druckempfindliche
Aufzeichnungsblätter aus einem oberen Blatt, einem mittleren Blatt und einem unteren
Blatt. Die Unterseite eines oberen Blattes (CB = beschichtete Unterseite) ist mit
Mikrokapseln beschichtet, die als Kernsubstanz eine Lösung eines Leuko-Farbstoffes
enthalten. Die Oberfläche des mittleren Blattes (CFB) ist mit einer Schicht beschichtet,
die ein aus einer sauren Substanz bestehendes Farbentwicklungsmittel umfaßt, und die
Unterseite des mittleren Blattes ist mit Mikrokapseln beschichtet, die eine Lösung
eines Leuko-Farbstoffes enthalten. Die Oberfläche des unteren Blattes (CF = beschichtete
Oberseite) ist mit einer Schicht beschichtet, die ein Farbentwicklungsmittel umfaßt.
Druckempfindliche Aufzeichnungsblätter ergeben beim Schreiben oder Anschlagen mit
einer Schreibmaschine, oder bei der Anwendung von mechanischem Druck einen farbigen
Abdruck und erlauben die gleichzeitige Anfertigung mehrerer Kopien.
[0003] Die druckempfindlichen Aufzeichnungsblätter haben als einen Nachteil eine unerwünschte
Farbentwicklung in den Fällen, in denen die Aufzeichnung unnötig ist, beispielsweise
beim Kopieren oder Drucken. Es ist bekannt, daß diese unerwünschte Farbentwicklung
die durch thermische Einwirkungen der Umwelt hervorgerufen wird, wie sie oft bei der
Lagerung in einem Raum oder Lagerhaus, beim Transport oder beim Drucken für die Heftherstellung
entstehen, die Lesbarkeit verschlechtert (eine Untergrundverschmutzung hervorruft),
und den Warenwert als druckempfindliche Aufzeichnungsblätter verringert. Zur Verhinderung
dieser Farbentwicklung (Untergrundverschmutzung) wurde vorgeschlagen, die Wand der
Mikrokapseln dick auszuführen, die Mikrokapseln durch Zugabe von wasserlöslichen Polymeren,
Latex usw. zu dem in den Mikrokapseln enthaltenen Farbstoff zu schützen, und dergleichen.
Aber eine dicke Mikrokapselwand benötigt eine größere Menge an Wandmaterial, was zu
einer Steigerung der Kosten für die Mikrokapseln führt. Die Zugabe von wasserlöslichen
Polymeren, Latex usw. ist nicht wünschenswert, weil ebenfalls die Kosten gesteigert,
die Farbentwicklungsfähigkeit erniedrigt und die Funktion eines druckempfindlichen
Blattes nachteilig beeinflußt werden.
[0004] Die JP-OL 62-267184 und die japanische Patentpublikation 53-21328 beschreiben ein
druckempfindliches Aufzeichnungsbaltt, auf das folgende Mischung aufgetragen ist:
Mikrokapseln (1), die ein einen farblosen Farbstoff für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt
auflösendes Aufzeichnungslösungsmittel enthalten, und Mikrokapseln (2), die größer
sind als die Mikrokapseln (1) und ein den Farbstoff nicht-auflösendes Lösungsmittel
enthalten.
[0005] Die Aufgabe der obigen JP-OL und japanischen Patentpublikation liegt darin, ein Mittel
zu schaffen, das die Verschmutzung des Papiers durch das Aufzeichnungslösungsmittel
verhindert, das aus zerbrochenen Mikrokapseln ausgelaufen ist, d.h. aus den durch
Reiben, einen zufällig ausgeübten, geringen Druck usw. zerbrochenen Mikrokapseln (2).
[0006] Das Lösungsmittel, das in den größeren Mikrokapseln (2) enthalten ist, ist unabhängig
von dem den Farbstoff auflösenden Aufzeichnungslösungsmittel in den Mikrokapseln (1),
und es ist ein Lösungsmittel mit einem hohen Siedepunkt und einem geringen Geruch,
das die Farbentwicklung des Leuko-Farbstoffes nicht verhindert.
[0007] In der Praxis scheint es wünschenswert zu sein, daß das Lösungsmittel in den Mikrokapseln
(2) das gleiche wie das Aufzeichnungslösungsmittel in den Mikrokapseln (1) ist.
[0008] Die japanische Patentpublikation 53-21328 beschreibt, daß die Mikrokapseln (1) eine
Lösung enthalten, bei der ein farbloser Farbstoff (Leukofarbstoff) in einem Lösungsmittel
mit einer schwachen Affinität für das Farbentwicklungsmittel aufgelöst wird, und daß
die Mikrokapseln (2) ein Lösungsmittel mit einer starken Affinität für das Farbentwicklungsmittel
enthalten. Das Lösungsmittel mit einer starken Affinität für das Farbentwicklungsmittel
ist das gleiche wie das erfindungsgemäße in den Mikrokapseln A verwendete Lösungsmittel.
Die Aufgabe der obigen japanischen Patentpublikation liegt darin, eine Verschmutzung
des Papiers durch Zerbrechen der Mikrokapseln zu verhindern.
[0009] In den erwähnten japanischen Publikationen ist nicht die Rede von einer thermischen
Verschmutzung. Die Aufzeichnungsblätter sind hinsichtlich einer thermischen Verschmutzung
auch nicht oder nur ungenügend verbessert, wie unten noch gezeigt wird.
[0010] Die EP-A-204 460 beschreibt ein kohlefreies Kopiersystem mit zwei Typen von Mikrokapseln.
Der erste Mikrokapseltyp enthält eine Lösung oder Suspension von einem von zwei farbstoffbildenden
Komponenten des Systems. Der erste Mikrokapseltyp enthält somit einen Farbstoffvorläufer
oder einen reaktiven Ton oder ein reaktives Harz in Lösung oder Suspension. Der zweite
Mikrokapseltyp enthält nur ein Lösungsmittel, das in der Lage ist, eine oder beide
farbstoffbildenden Komponenten zu lösen oder zu suspendieren. Das Kopiersystem ergibt
ein verbessertes Bild ohne die Verwendung eines zusätzlichen Farbstoffvorläufers.
[0011] Der Erfindung liegt die erste Aufgabe zugrunde, ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt
zu schaffen, bei dem eine unerwünschte Farbentwicklung, d.h. eine durch thermische
Einwirkungen hervorgerufene Verschmutzung vermieden wird, ohne die Bilddichte zu erniedrigen
und ohne eine Steigerung der Kosten zu verursachen. Der Erfindung liegt die zweite
Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungsmasse für das obige druckempfindliche Aufzeichnungsblatt
zu schaffen.
[0012] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Beschichtungsmasse mit Mikrokapseln A,
die eine Lösung eines farblosen Farbstoffes (Leukofarbstoff) für ein druckempfindliches
Aufzeichnungsblatt in einem Lösungsmittel S₁ enthalten, hergestellt wird und eine
andere Beschichtungsmasse mit Mikrokapseln B hergestellt wird, die ein farbstoffreies
Lösungsmittel S₂ enthalten, das den Farbstoff nicht löst und das einen niedrigeren
Siedepunkt als das Lösungsmittel S₁ aufweist, und daß die Beschichtungsmasse mit den
Mikrokapseln A und diejenige mit den Mikrokapseln B getrennt oder in Mischung auf
ein Substrat für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt aufgetragen oder gedruckt
werden.
[0013] Die Beschichtungsmasse für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt kann mit einer
Streichvorrichtung oder mit einer Druckmaschine auf ein Substrat aufgetragen werden.
Als Substrat kann man ein Papier, einen Film oder ein Blatt verwenden. Soweit Mikrokapseln
A und B verwendet werden, unterliegen druckempfindliche Aufzeichnungsblätter keinen
besonderen Einschränkungen. Man kann z.B. folgende verwenden: ein oberes Blatt, bei
dem eine Beschichtungsmasse aus einem Gemisch der Mikrokapseln A und B auf eine Seite
eines hochwertigen Substrates aufgetragen wird; ein oberes Blatt, bei dem eine Beschichtungsmasse
mit den Mikrokapseln A und eine mit den Mikrokapseln B nacheinander auf eine Seite
eines hochwertigen Substrates aufgetragen werden; ein Einzel-Aufzeichnungsblatt, bei
dem eine Beschichtungsmasse mit einem Farbentwicklungsmittel auf das obere Blatt aufgetragen
wird; ein mittleres Blatt, bei dem eine Beschichtungsmasse mit den Mikrokapseln A
und B getrennt oder in Mischung auf die Rückseite eines unteren Blattes aufgetragen
wird; ein Blatt, bei dem eine Beschichtungsmasse mit den Mikrokapseln A und B getrennt
oder in Mischung auf beide Seiten eines hochwertigen Blattes aufgetragen wird; ein
Blatt, bei dem eine Beschichtungsmasse mit den Mikrokapseln A und B getrennt oder
in Mischung auf eine Rückseite eines Einzel-Aufzeichnungsblattes aufgetragen wird;
und dergleichen.
[0014] Beim Einzel-Aufzeichnungsblatt kann sowohl eine Beschichtungsmasse aus einem Gemisch
der Mikrokapseln A und B als auch eine Schutzschicht eines Harzfilms auf ein mit einem
Farbentwicklungsmittel beschichtetes Blatt aufgetragen werden, oder eine Beschichtungsmasse
aus einem Gemisch der Mikrokapseln A und B und anderen Mikrokapseln, die ein Farbentwicklungsmittel
enthalten, kann aufgetragen werden.
[0015] Das Lösungsmittel S₁ für den in den Mikrokapseln A enthaltenen Farbstoff ist ein
Lösungsmittel mit hohem Siedepunkt, geringem Geruch und geringer Giftigkeit, in dem
der farblose Farbstoff gelöst werden kann. Typische Beispiele für dieses Lösungsmittel
S₁ sind beispielsweise Diarylalkane, wie Phenylxylylethan, Phenylxylylmethan, Ethylphenyl-phenylethan
und Butylphenyl-phenylmethan; Alkylnaphthaline, wie Mono- und Diisopropylnaphthalin;
Alkylbiphenyle, wie Isopropylbiphenyl und Butylbiphenyl; teilweise hydriertes Terphenyl;
und dergleichen.
[0016] Das in den Mikrokapseln B enthaltene Lösungsmittel S₂ ist ein farbstoffreies Lösungsmittel,
das keinen farblosen Farbstoff enthält, eine andere chemische Konstitution als das
in den Mikrokapseln A enthaltene Lösungsmittel S₁ hat und einen niedrigeren Siedepunkt
als das Lösungsmittel S₁ aufweist. Typische Beispiele für dieses Lösungsmittel S₂
sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe und der Naphthenreihe, Alkylbenzole
und dergleichen. Bei einem zu niedrigen Siedepunkt ist die Einkapselung schwierig,
und die Kapselwand ist zerbrechlich. Daher ist der Siedepunkt bevorzugt höher als
100°C, insbesondere bevorzugt höher als 150°C. Die obere Grenze des Siedepunktes wird
je nach dem in den Mikrokapseln A enthaltenen Lösungsmittel S₁ bestimmt; das Lösungsmittel
S₂ weist im allgemeinen einen um wenigstens 10°C niedrigeren Siedepunkt, vorzugsweise
einen um wenigstens 30°C niedrigeren Siedepunkt, als das Lösungsmittel S₁ auf.
[0017] Als farblosen Farbstoff, der in den Mikrokapseln A enthalten ist, können bekannte
Farbstoffe, wie sie in vielen Patentpublikationen über druckempfindliche Aufzeichnungsblätter
beschrieben sind, verwendet werden. Typische Beispiele für diese Farbstoffe sind:
3,3-Bis-(p-dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid (Kristallviolett-Lacton),
3,3'-Bis-(p-dimethylaminophenyl)phthalid, 3-(4-Diethylamino-2-ethoxyphenyl)-3-(1-ethyl-2-methylindol-3-yl)-5-azaphthalid,
Di-(N-methyl-N-phenylanilino)-carbazolylmethan, 3-Diethylamino-6-methyl-7-anilinofluoran,
3-Diethylamino-6-methyl-7-o-phenyldimethylanilinofluoran, und dergleichen
[0018] Die Materialien für die Kapselwand der erfindungsgemäßen Mikrokapseln A und B und
das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Mikrokapseln sind nicht besonders
beschränkt. Typische Chemikalien für die erfindungsgemäße Kapselwand sind beispielsweise
Gelatine, Melamin-Formaldehydvorkondensat, Melamin-Harnstoff-Formaldehydvorkondensat,
Kondensat aus einem Harnstoff-Formaldehydgemisch unter Verwendung eines sauren Katalysators,
Isocyanataminharz, Isocyanat-Polyolharz, Epoxidharz und dergleichen.
[0019] Typische Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Mikrokapseln
sind beispielsweise Koazervierungsverfahren, in-situ-Polymerisationsverfahren, Grenzflächen-Polymerisationsverfahren,
und dergleichen.
[0020] Die Teilchengröße der Mikrokapseln übt einen großen Einfluß auf die Farbentwicklung
und den Verschmutzungsgrad aus. Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln A haben eine durchschnittliche
Teilchengröße von etwa 3 bis 15 µm, und die erfindungsgemäßen Mikrokapseln B haben
eine durchschnittliche Teilchengröße von 2 bis 10 µm, vorzugsweise 3 bis 8 µm.
[0021] Erfindungsgemäß ist es wünschenswert, 1 bis 90 Gew.-Teile, vorzugsweise 20 bis 70
Gew.-Teile von den nur ein Lösungsmittel enthaltenden Mikrokapseln B, pro 100 Gewichtsteile
der die Farbstofflösung enthaltenden Mikrokapseln A, zu verwenden. Bei Verwendung
einer zu geringen Menge an Mikrokapseln B, ist der erfindungsgemäße Effekt geringt.
Bei Verwendung einer zu großen Menge an Mikrokapseln B wird die Farbentwicklung, eine
für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt entscheidende Funktion verschlechtert.
[0022] Kennzeichnend für die Erfindung ist, daß das den Farbstoff lösende Lösungsmittel
S₁ und das keinen Farbstoff enthaltende (farbstoffreie) und den Farbstoff nicht-lösende
Lösungsmittel S₂ einzeln eingekapselt werden, und daß die erhaltenen Kapseln getrennt
vorhanden sind. Die Ursache für die Verbesserung der thermischen Verschmutzung durch
diese Erfindung ist unklar, man vermutet jedoch folgendes.
[0023] Wenn das mit den zwei Arten von Mikrokapseln beschichtete druckempfindliche Aufzeichnungsblatt
höheren Temperaturen ausgesetzt wird, verdampft zuerst das Lösungsmittel S₂ aus den
Mikrokapseln B, weil es einen niedrigeren Siedepunkt als das Lösungsmittel S₁ hat.
Dabei führt das Lösungsmittel S₂ zu keiner Farbentwicklung auf der Oberfläche der
Schicht mit dem Farbentwicklungsmittel, weil es keinen Farbstoff enthält. Das Farbentwicklungsmittel
wiederum ist durch das Lösungsmittel S₂ umgeben, das den Farbstoff im wesentlichen
nicht lösen kann. Daher ist eine Farbentwicklung schwierig, auch wenn die Farbstofflösung
in den Mikrokapseln A durch die Kapselwand austritt. Dadurch wird die durch thermische
Einwirkungen hervorgerufene Verschmutzung durch den Farbstoff verbessert oder verhindert.
Wenn die zwei Arten von Lösungsmitteln gleichmäßig gemischt und eingekapselt werden,
ist das erfindungsgemäße Ziel nicht erreichbar, und es tritt leicht die Kristallisation
des Farbstoffes ein, was einen Nachteil bedeutet.
[0024] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele näher
erläutert. Teile und Prozent sind Gewichtsteile und Gewichtsprozent.
Beispiel 1
(1) Herstellung der ein farbstoffreies
Lösungsmittel enthaltenden Mikrokapseln B
[0025] 10 Teile Harnstoff und 1,2 Teile Resorcin wurden in 180 Teilen einer 5%-igen wäßrigen
Lösung eines Acrylsäure-Styrolsulfonsäure-Äthylacrylatcopolymerisat es (Monomerenverhältnis
von 85:8:7, Molekulargewicht von etwa 240000) aufgelöst. Eine 20%-ige wäßrige Lösung
von Natriumhydroxid wurde dazu gegeben, um eine hydrophile Lösung mit einem pH-Wert
von 3,4 herzustellen. 105 Teile Kohlenwasserstoff der Isoparaffinreihe (Siedepunkt:
206-260°) wurden zu der hydrophilen Lösung unter starkem Umrühren gegeben, um eine
Emulsion des O/W-Typs mit 5 µm durchschnittlicher Teilehengröße zu erhalten. 27 Teile
Formalin wurden zur Emulsion unter kontinuierlichem Umrühren hinzugefügt, auf 55°C
erhitzt und 3 Stunden lang bei 55°C gehalten, um die kapselwandbildende Reaktion fortzusetzen.
Nach der Abkühlung auf 40°C wurde das System mit einer 28%-igen wäßrigen Ammoniaklösung
bis zu pH 7,5 versetzt. Man erhält so Mikrokapseln B.
(2) Herstellung der eine Farbstofflösung enthaltenden Mikrokapseln A
[0027] 10 Teile Harnstoff und 1,2 Teile Resorcin wurden in 180 Teilen einer 5%-igen wäßrigen
Lösung eines Acrylsäure-Styrolsulfonsäure-Äthylacrylatcopolymerisat (Monomerverhältnis
von 85:8:7, Molekulargewicht von etwa 240000) aufgelöst. Eine 20%-ige wäßrige Lösung
von Natriumhydroxid wurde dazu gegeben, um eine hydrophile Losung mit einem pH-Wert
von 3,4 herzustellen. 125 Teile einer 3,53%-igen Losung von Kristallviolettlacton,
das in Hisol SAS-296 (hergestellt von Nisseki Kagaku Co., Siedepunkt von 290-310°C)
aufgelöst worden war, wurden zu der hydrophilen Lösung unter starkem Rühren gegeben,
um eine Emulsion mit 5,0 µm durchschnittlicher Teilchengröße zu erhalten. 27 Teile
Formalin wurden zur Emulsion unter kontinuierlichem Rühren hinzugefügt, auf 55°C erhitzt
und 3 Stunden lang bei 55°C gehalten, um die kapselbildende Reaktion fortzusetzen.
Nach der Abkühlung auf 40°C wurde das System mit einer 28%-igen wäßrigen Ammoniaklösung
bis zu pH-7,5 versetzt. Man erhält so Mikrokapseln A.
(3) Herstellung der Beschichtungsmasse
[0028] Die Dispersion der gemäß (1) erhaltenen Mikrokapseln B und die Dispersion der gemäß
(2) erhaltenen Mikrokapseln A wurden in einem Mischungsverhältnis von 15 zu 85 (Feststoffbasis)
gemischt, um eine Dispersion von Mikrokapseln herzustellen. 20 Teile Stärketeilchen
wurden zu 150 Teilen dieser Dispersion gegeben. Die resultierende Dispersion wurde
mit Wasser auf eine Konzentration von 12% eingestellt. Man erhält so eine Beschichtungsmasse
für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt.
(4) Herstellung des oberen Blattes (CB-beschichtete Unterseite)
[0029] Die gemäß (3) erhaltene Beschichtungsmasse wurde mittels eines Meyerstabs (#14) in
einer Beschichtungsmenge von 3,5 g/m² (Feststoffgehalt) auf ein Basispapier von 40
g/m² aufgetragen, um ein oberes Blatt herzustellen.
[0030] Das erhaltene obere Blatt und die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltenen
oberen Blätter wurden wie folgt bewertet.
Bewertung
[0031] Das obige obere Blatt und ein unteres Blatt (NW-40B, hergestellt von JUJO PAPER CO.,
LTD.) werden so aufeinandergelegt, daß sich die beschichteten Oberflächen der Blätter
gegenseitig berühren. Die gestapelten Blätter werden 16 Stunden lang bei 105°C unter
einem Druck von 80 g/cm² thermisch behandelt. Der thermische Verschmutzungsgrad wird
aus der Verschmutzung des unteren Blattes bewertet. Die Reflexionsgrade eines unteren
Blattes vor und nach der thermischen Behandlung werden mittels eines Color-Difference-Meters
(Modell TC-1500 MC, hergestellt von Tokyo Denshoku Co.) gemessen. Der thermische Verschmutzungsgrad
ist der Unterschied zwischen den Reflexionsgraden vor und nach der thermischen Behandlung.
[0032] Die Bilddichte wird wie folgt bestimmt. Die obigen gestapelten Blätter werden mittels
einer Schreibmaschine gefärbt. Die Bilddichte des Blattes 1 Stunde nach der Farbentwicklung
wird mittels eines Color-Difference-Meter gemessen.
Beispiel 2
[0033] Ein oberes Blatt wurde in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, wobei man
jedoch eine 4,29%-igen Lösung von Kristallviolettlacton bei der Herstellung der Mikrokapseln
A und die Mikrokapseln B und A in einem Mischungsverhältnis von 30 zu 70 bei der Herstellung
der Beschichtungsmasse verwendet.
Beispiel 3
[0034] Eine Beschichtungsmasse aus 40 Teilen eines mehrwertigen Metallsalzes eines carboxylierten
Terpenphenols, 100 Teilen Calciumcarbonat, 10 Teilen Styrol-Butadienlatex (40%) und
10 Teilen oxidierter Stärke wurde mittels eines Meyerstabes (#14) in einer Beschichtungsmenge
von 4,0 g/m² (Feststoffgehalt) auf eine kapselbeschichtete Oberfläche des gemäß (4)
des Beispiels 1 erhaltenen oberen Blattes aufgetragen. Man erhielt ein druckempfindliches
Einzel-Aufzeichnungsblatt.
Beispiele 4 bis 7
[0035] Obere Blätter werden in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, wobei man jedoch
die Lösungsmittel für die Mikrokapseln A und B und das Mischungsverhältnis der Mikrokapseln
wie in Tabelle 1 beschrieben variierte. Dabei wurde die Konzentration an Kristallviolettlactons
nach der Mischung auf 3,00 % eingestellt.
Vergleichsbeispiel 1
[0036] 10 Teile Harnstoff und 12 Teile Resorcin wurden in 180 Teilen einer 5%-igen wäßrigen
Lösung eines Acrylsäure-Styrolsulfonsäure-Ethylacrylatocopolymerisates (Monomerverhältnis
von 85:8:7, Molekulargewicht von etwa 240 000) aufgelöst. eine 20%-ige wäßrige Natriumhydroxidlösung
wurde dazugegeben, um eine hydrophile Lösung mit einem pH-Wert von 3,4 herzustellen.
125 Teile einer 3,00%-igen Lösung von Kristallviolettlacton, das in Hisol SAS-296
aufgelöst worden war, wurden zu der hydrophilen Lösung unter starkem Rühren gegeben,
um eine Emulsion mit 5,0 µm durchschnittlicher Teilchengröße zu erhalten. 27 Teile
Formalin wurden zur Emulsion unter kontinuierlichem Rühren hinzugefügt, auf 55°C erhitzt
und 3 h lang bei 55°C gehalten, um die kapselbildende Reaktion fortzusetzen. Nach
der Abkühlung auf 40°C wurde das System mit einer 28%-igen wäßrigen Ammoniaklösung
bis zu pH 7,5 versetzt. Man erhielt so Mikrokapseln.
[0037] 20 Teile Stärketeilchen wurden zu 150 Teilen der Dispersion der erhaltenen Mikrokapseln
gegeben. Die resultierende Dispersion wurde mit Wasser auf eine Konzentration von
12 % verdünnt, um eine Beschichtungsmasse für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt
herzustellen.
[0038] Es wurde ein oberes Blatt in gleicher Weise wie im Beispiel 1 unter Verwendung dieser
Beschichtungsmasse hergestellt.
Vergleichsbeispiele 2 bis 5
[0039] Man erhielt obere Blätter in gleicher Weise wie im Vergleichsbeispiel 1, wobei man
jedoch die in der Tabelle 1 angegebenen Lösungsmittelgemische anstatt des Hisols SAS-296
verwendete. Die Farbstofflösung der Vergleichsbeispiele 2 bis 5 war nicht stabil;
es war Kristallbildung am Boden des Bechers zu beobachten. Die kapselbildende Reaktion
setzte sich trotzdem fort.
Vergleichsbeispiele 6 bis 7
[0040] Man erhielt obere Blätter in gleicher Weise wie im Beispiel 4, wobei man jedoch als
Lösungsmittel S₁ und S₂ für die Mikrokapseln A und B bei dem jeweiligen Versuch nur
ein Lösungsmittel, wie in der Tabelle 1 angegeben, verwendete.
[0041] Die nach den Vergleichsbeispielen 6 bis 7 erhaltenen Blätter weisen eine starke thermische
Verschmutzung auf.
Beispiel 8
[0042] Man erhielt ein oberes Blatt in gleicher Weise wie im Beispiel 1, wobei man jedoch
zur Herstellung der Mikrokapseln A eine 6,5%-ige Lösung des 3-Diethylamino-6-methylanilinofluorans
anstatt der 3,53%-igen Lösung des Kristallviolettlactons verwendete.
Vergleichsbeispiel 8
[0043] Man erhielt ein obiges Blatt in gleicher Weise wie im Vergleichsbeispiel 1, wobei
man jedoch den Farbstoff gemäß Beispiel 8 und in der dort angegebenen Konzentration
verwendete.
[0044] Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, weist ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt,
bei dem eine erfindungsgemäße Beschichtungsmasse mit den Mikrokapseln A und B auf
ein Substrat aufgetragen wird, einen verbesserten thermischen Verschmutzungsgrad ohne
Erniedrigung der Bilddichte auf, wobei die Mikrokapseln A ein einen farblosen Farbstoff
für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt auflösendes Lösungsmittel S₁ enthalten,
und die Mikrokapseln B ein farbstoffreies, den Farbstoff nicht lösendes Lösungsmittel
S₂ enthalten.
1. Beschichtungsmasse für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Kombination von Mikrokapseln A und B enthält, wobei die Mikrokapseln
A eine Lösung eines farblosen Farbstoffes für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt
in einem Lösungsmittel S₁ enthalten, und die Mikrokapseln B ein Lösungsmittel S₂,
das den Farbstoff nicht löst und das einen niedrigeren Siedepunkt als das Lösungsmittel
S₁ aufweist, und keinen Farbstoff enthalten.
2. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
S₂ einen um wenigstens 10°C niedrigeren Siedepunkt als das Lösungsmittel S₁ hat.
3. Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
S₂ einen um wenigstens 30°C niedrigeren Siedepunkt als das Lösungsmittel S₁ hat.
4. Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mikrokapseln A eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 3 bis 15 µm aufweisen,
und die Mikrokapseln B eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 2 bis 10 µm aufweisen.
5. Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
1 bis 90 Gew.-Teile Mikrokapseln B pro 100 Gewichtsteile der Mikrokapseln A verwendet.
6. Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
20 bis 70 Gew.-Teile Mikrokapseln B pro 100 Gew.-Teile der Mikrokapseln A verwendet.
7. Druckempfindliches Aufzeichnungsblatt, dadurch gekennzeichnet, daß es mit den Mikrokapseln
A und B beschichtet ist, wobei die Mikrokapseln A eine Lösung eines farblosen Farbstoffes
für ein druckempfindliches Aufzeichnungsblatt in einem Lösungsmittel S₁ enthalten
und die Mikrokapseln B ein Lösungsmittel S₂, das den Farbstoff nicht löst und das
einen niedrigeren Siedepunkt als das Lösungsmittel S₁ aufweist, und keinen Farbstoff
enthalten.
8. Verfahren zur Herstellung des druckempfindlichen Aufzeichnungsblattes nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß man die wie in Anspruch 7 definierten Mikrokapseln
A und B in Mischung oder voneinander getrennt auf ein Substrat für ein druckempfindliches
Aufzeichnungsblatt aufträgt.
1. Coating composition for a pressure sensitive recording sheet characterised in that
it contains a combination of microcapsules A and B, wherein the microcapsules A contain
a solution of a colourless dyestuff for a pressure sensitive recording sheet in a
solvent S₁, and the microcapsules B contain a solvent S₂ which does not dissolve the
dyestuff, and which has a lower boiling point than the solvent S₁ and contain no dyestuff.
2. Coating composition according to Claim 1 characterised in that the solvent S₂ has
a boiling point lower by at least 10°C than the solvent S₁.
3. Coating composition according to Claim 1 or 2 characterised in that the solvent S₂
has a boiling point lower by at least 30°C than the solvent S₁.
4. Coating composition according to one of Claims 1 to 3 characterised in that the microcapsules
A have an average particle size of around 3 to 15 µm and the microcapsules B have
an average particle size of around 2 to 10 µm.
5. Coating composition according to one of Claims 1 to 4 characterised in that one uses
1 to 90 weight parts microcapsules B per 100 parts by weight of microcapsules A.
6. Coating composition according to one of Claims 1 to 5 characterised in that one uses
20 to 70 weight parts microcapsules B per 100 weight parts of microcapsules A.
7. Pressure sensitive recording sheet characterised in that it is coated with the microcapsules
A and B, wherein the microcapsules A contain a solution of a colourless dyestuff for
a pressure sensitive recording sheet in a solvent S₁ and the microcapsules B contain
the solvent S₂ which does not dissolve the dyestuff and which has a lower boiling
point than the solvent S₁, and no dyestuff.
8. Process for the manufacture of the pressure sensitive recording sheet according to
Claim 7 characterised in that one applies the microcapsules A and B defined as in
Claim 7 in admixture or separate from one another on to a substrate for a pressure
sensitive recording sheet.
1. Masse de revêtement pour une feuille d'enregistrement sensible à la pression, caractérisée
par le fait qu'elle contient une combinaison de microcapsules A et B, les microcapsules
A contenant une solution, dans un solvant S1, d'un colorant incolore pour une feuille
d'enregistrement sensible à la pression, et les microcapsules B contenant un solvant
S2, qui ne dissout pas le colorant et présente un point d'ébullition inférieur à celui
du solvant S1, et ne contient pas de colorant.
2. Masse de revêtement selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le solvant
S2 a un point d'ébullition inférieur d'au moins 10̸°C à celui du solvant S1.
3. Masse de revêtement selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisée par le fait
que le solvant S2 a un point d'ébullition inférieur d'au moins 30̸°C à celui du solvant
S1.
4. Masse de revêtement selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée par le fait
que les microcapsules A présentent une granulométrie moyenne d'environ 3 à 15 µm et
que les microcapsules B présentent une granulométrie moyenne d'environ 2 à 10̸ µm.
5. Masse de revêtement selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait
que l'on emploie 1 à 90̸ parties en poids de microcapsules B pour 10̸0̸ parties en
poids de microcapsules A.
6. Masse de revêtement selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée par le fait
que l'on emploie 20̸ à 70̸ parties en poids de microcapsules B pour 10̸0̸ parties
en poids de microcapsules A.
7. Feuille d'enregistrement sensible à la pression, caractérisée par le fait qu'elle
est revêtue des microcapsules A et B, les microcapsules A contenant une solution,
dans un solvant S1, d'un colorant incolore pour une feuille d'enregistrement sensible
à la pression et les microcapsules B contenant un solvant S2 qui ne dissout pas le
colorant et présente un point d'ébullition inférieur à celui du solvant S1, et ne
contient pas de colorant.
8. Procédé de fabrication de la feuille d'enregistrement sensible à la pression de la
revendication 7, caractérisé par le fait que l'on dépose les microcapsules A et B
telles que définies dans la revendication 7, en mélange ou séparément l'une de l'autre,
sur un substrat pour une feuille d'enregistrement sensible à la pression.