[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Schuhe der vorausgesetzten Art sind aus der Praxis in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt und werden vor allem in Form relativ sportlicher Schuhe ausgeführt, wie z.B.
Laufschuhe, Tennisschuhe, Basketball-Stiefel, Trekking- und Wanderschuhe, Militär-Stiefel,
Langlauf-Schuhe oder dgl.. Es handelt sich hierbei generell um Schuhe, die einen relativ
flexiblen Schaft besitzen, der im Ristbereich zwei gegeneinander verstellbare Schaftteile
sowie eine rückwärtige, versteifende Fersenkappe aufweist, wobei diese Schuhe einen
vom Schaft getragenen Drehspannverschluß als Zentralverschluß mit einem Spannseil
enthalten, das über Umlenkführungen, die an den Schaftteilen bzw. daran angebrachten
Bandagen vorgesehen sind, geführt und im Sinne eines gegenseitigen relativen Zusammenziehens
und Lösens dieser Schaftteile auf eine Seilscheibe aufwickelbar und von dieser Seilscheibe
abwickelbar ist. Ein Drehspannverschluß der erwähnten Art ist beispielsweise in der
EP-A-412 290 beschrieben. Bei den oben erwähnten, aus der Praxis bekannten Schuhen
wird das Verschlußgehäuse mit den von ihm getragenen Verschlußelementen des Drehspannverschlusses
im allgemeinen im Ristbereich des Schaftes, insbesondere auf einer dort ausgebildeten
Zunge des Schuhes angeordnet, wobei die zusammenzuziehenden Schaftteile bzw. dazugehörige
seitliche Bandagen zu beiden Seiten des Ristes angeordnet sind.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der im Oberbegriff vorausgesetzten
Art in der Weise weiter zu verbessern, daß er sich zum einen durch eine relativ einfache,
herstellungsgünstige Anbringung des Drehspannverschlusses und zum andern durch einen
besonders guten Halt an einem Fuß auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmalskombination im Kennzeichen des
Anspruches 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0006] Ein erstes erfindungswesentliches Merkmal ist in der gegenüber bekannten Ausführungen
durch ganz einfache Maßnahmen insofern etwas erweiterten Fersenkappe, als diese Fersenkappe
in ihrem mittleren hinteren Bereich (d.h. etwa symmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene
des Schuhes) einen als Verschlußträger zur festen Aufnahme des Drehspannverschlusses
ausgebildeten, hochgezogenen Verlängerungsabschnitt aufweist. Die Fersenkappe kann
also weitgehend gleichartig wie bei bekannten Schuhen ausgeführt sein und erhält in
dem genannten mittleren hinteren Bereich nur zusätzlich noch einen ausreichend breiten
und ausreichend hoch gezogenen, lappenartigen Verlängerungsabschnitt. Damit dient
diese erfindungsgemäß ausgebildete Fersenkappe sowohl ihrer eigentlichen Aufgabe zur
Versteifung des Fersenbereichs des Schuhschaftes als auch zusätzlich noch der günstigen
Aufnahme und zuverlässigen Halterung des Drehspannverschlusses. Der als Verschlußträger
wirkende Verlängerungsabschnitt der Fersenkappe kann äußerst einfach an den mittleren
hinteren Bereich dieser Fersenkappe angebracht, insbesondere angeformt werden. Wenn
man sich beispielsweise vorstellt, daß diese Fersenkappe aus entsprechendem Kunststoffmaterial
geformt wird, dann läßt sich der als Verschlußträger dienende Verlängerungsabschnitt
äußerst einfach und günstig bei der Herstellung der Fersenkappe anformen.
[0007] Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung der Drehspannverschluß - im Gegensatz
zu den bekannten Schuhen der vorausgesetzten Art - somit im Fersenbereich des Schuhes
bzw. Schuhschaftes angebracht ist, wird in sinnvoller Kombination dazu dafür gesorgt,
daß sich eine vom einzigen Spannseil gebildete Seilschlaufe von dem von der Fersenkappe
getragenen Drehspannverschluß um den Fuß sowie über einen Schnürabschnitt im Ristbereich
erstreckt. Auf diese Weise wird bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Schuh nicht
nur für eine zuverlässige Schnürung im Ristbereich sondern auch für ein äußerst vorteilhaftes
Zusammenziehen bzw. Schnüren des Schaftes zwischen Ristbereich und Fersenbereich,
insbesondere im Bereich unterhalb der Fußknöchel gesorgt, was zu einem besonders guten
und festen Halt des Schuhes an einem Fuß führt.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist im Verlängerungsabschnitt der Fersenkappe
eine mittig zur Längsachse bzw. zur vertikalen Längsmittelebene des Schuhes ausgerichtete
Verschlußaufnahmeausnehmung eingearbeitet, in der das Verschlußgehäuse des Drehspannverschlusses
formschlüssig aufgenommen und festgelegt ist. Eine solche Verschlußaufnahmeausnehmung
kann bei der Herstellung und Formgebung der Fersenkappe gleichzeitig eingearbeitet
werden, beispielsweise mit Hilfe eines relativ einfachen, entsprechend angepaßten
Formgebungs- bzw. Stanzwerkzeugs. Der Drehspannverschluß kann hierdurch nicht einfach
auf dem Verlängerungsabschnitt der Fersenkappe angebracht, sondern in diesen Verlängerungsabschnitt
eingebaut bzw. in die Fersenkappe integriert werden.
[0009] Wenn man im Sinne des Zuvorgesagten davon ausgeht, daß zumindest die Fersenkappe
in üblicher Weise noch von einem Obermaterial bzw. Oberleder des Schaftes überzogen
ist, dann ist zweckmäßigerweise der Drehspannverschluß soweit in die Verschlußaufnahmeausnehmung
der Fersenkappe eingebaut, daß lediglich der relativ flach nach außen gewölbte Drehbetätigungsgriff
des Verschlusses über dem Obermaterial nach der Außenseite vorsteht. Es wird somit
auch für eine besonders ansprechende Gestaltung des Schuhes gesorgt.
[0010] Bei vielen Schuhen, insbesondere bei sportlichen Schuhen, bei denen ein besonders
guter Halt des Schuhes am Fuß gewünscht wird, ist es ferner von Vorteil, wenn die
Verschlußaufnahmeausnehmung im Verlängerungsabschnitt der Fersenkappe mit dem Drehspannverschluß
im Bereich über der eigentlichen Fußferse angeordnet ist. Wenn man sich in diesem
Zusammenhang vorstellt, daß im Bereich über der eigentlichen Fußferse - im seitlichen
Fußprofil betrachtet - ein nach vorn-einwärts gewölbter, rückwärtiger Fußbereich (etwa
außerhalb der Achillessehne) vorhanden ist, dann bietet sich dieser nach vorn-einwärts
gewölbte Fußbereich besonders für die Anbringung des Drehspannverschlusses an, weil
dadurch ein besonders guter Halt des Schuhes am Fuß geschaffen wird, da durch diese
Maßnahme einem Herausschlüpfen des Fußes aus dem Schuh entgegengewirkt wird. Selbstverständlich
wird die Anbringung des Drehspannverschlusses in diesem Bereich so vorgenommen werden,
daß kein unerwünschter Druck auf den genannten Fußbereich bzw. auf die Achillessehne
ausgeübt wird, was durch eine relative flache Ausführung des Drehspannverschlusses
begünstigt wird.
[0011] Die Erfindung sei nachfolgend anhand einiger in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Schuhes in Form
eines Halbschuhes bzw. Sportschuhes;
- Fig.2
- eine perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Fersenkappe
mit zugeordnetem, aber noch nicht eingebautem Drehspannverschluß;
- Fig.3
- eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles für einen
erfindungsgemäßen Schuh, und zwar mit einem hohen Schaft (Stiefelform);
- Fig.4
- eine perspektivische Detailansicht der Fersenkappe mit eingebautem Drehspannverschluß
für eine Schuhausführung gemäß Fig.3;
- Fig.5
- eine vergrößerte Schnittansicht, etwa entsprechend der Linie V-V in Fig.4.
[0012] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhes sei anhand der Fig.1 und
2 beschrieben; der in Fig.1 veranschaulichte Schuh ist beispielsweise in Form eines
Halbschuhes, insbesondere in Form eines Sportschuhes wie Laufschuh, Tennisschuh oder
dgl. ausgeführt.
[0013] Gemäß Fig.1 enthält dieser Sportschuh einen relativ flexiblen Schaft 1 und eine herkömmliche,
angepaßte Sohle 2.
[0014] Der Schaft 1 weist in seinem Ristbereich 3 zwei gegeneinander verspannbare Schaftteile
1a, 1b sowie außerdem eine rückwärtig an- oder eingebaute, versteifende Fersenkappe
4 auf, die in Fig.2 - perspektivisch - im Detail veranschaulicht ist.
[0015] Vom Schaft 1 wird ein als Zentralverschluß wirkender Drehspannverschluß 5 getragen.
Dieser Drehspannverschluß 5 kann in verhältnismäßig flacher angepaßter Bauform ausgeführt
sein, beispielsweise entsprechend EP-A-412 290 (und hier insbesondere entsprechend
den Beispielen gemäß Fig.4 bis 7). Dementsprechend besitzt dieser Drehspannverschluß
5 - wie auch z.T. aus Fig.5 hervorgeht - als wesentliche Teile ein Verschlußgehäuse
6, eine im Verschlußgehäuse 6 drehbar gelagerte und antreibbare Seilscheibe 7, einen
in der einen oder anderen Richtung drehbaren Drehbetätigungsgriff 8 sowie ein einziges
Spannseil 9. Die beiden Enden 9a dieses Spannseiles sind vorzugsweise in der Seilscheibe
7 festgelegt, insbesondere verschweißt, so daß außerhalb des Verschlußgehäuses 6 eine
geschlossene Seilschlaufe 9b ausgebildet ist.
[0016] Wie in Fig.1 angedeutet ist, sind auf den einander zugewandten Randabschnitten der
Schaftteile 1a und 1b in Längsrichtung des Schuhes verteilt mehrere Seilumlenkführungen
10 angebracht, über die das Seil 9, insbesondere die Seilschlaufe 9b so geführt ist,
daß sich Spannseilabschnitte entlang des Ristbereiches, d.h. in einem Schnürabschnitt
11, unter Ausbildung von Kreuzungsstellen 12, 12a einander kreuzen. Eine gute Ausbildung
und entsprechende Länge des Schnürabschnittes 11 sorgen für eine zuverlässige Schnürung
des Schuhes in dessen Vorderteil und Ristbereich 3.
[0017] Wie an sich von Drehspannverschlüssen (z.B. EP-A-412 290) bekannt ist, kann durch
eine entsprechende Drehbewegung des Drehbetätigungsgriffes 8 und damit durch einen
entsprechenden Drehantrieb der Seilscheibe 7 das Spannseil 9 im Sinne eines gegenseitigen
Zusammenziehens bzw. Lösens der Schaftteile 1a und 1b auf die Seilscheibe 7 aufgewickelt
oder von dieser Seilscheibe 7 abgewickelt werden.
[0018] Wie in Fig.1 zu erkennen ist, trägt der erfindungsgemäße Schuh den Drehspannverschluß
5 im Fersenbereich dieses Schuhes. Zu diesem Zweck weist die Fersenkappe 4 - wie in
Fig.2 näher veranschaulicht ist - in ihrem mittleren Fersenbereich 4a einen etwa lappenartigen
bzw. streifenartigen hochgezogenen Verlängerungsabschnitt 13 auf, der ausreichend
breit und weit genug nach oben gezogen ist, so daß er als Verschlußträger zur festen
Aufnahme des Drehspannverschlusses 5 ausgebildet sein kann.
[0019] Zu diesem Zweck ist im Verlängerungsabschnitt 13 eine mittig etwa zur Längsachse
A bzw. zu einer vertikalen Längsmittelebene des Schuhes ausgerichtete Verschlußaufnahmeausnehmung
14 eingearbeitet, die gemäß Fig.2 in Form eines durchgehenden Loches am oberen Ende
des Verlängerungsabschnittes 13 ausgebildet sein kann und in ihrem lichten Durchmesser
dem Außendurchmesser des Verschlußgehäuses 6 angepaßt ist, so daß letzteres in dieser
Verschlußaufnahmeausnehmung 14 formschlüssig aufgenommen und festgelegt sein kann.
Zu diesem Zweck kann das Verschlußgehäuse 6 - wie sich aus den Fig.2 und 5 ergibt
- zwei sich etwa diametral gegenüberliegende Hakenvorsprünge 15 aufweisen, die in
korrespondierend geformte Aussparungen 16 im Bereich der Verschlußaufnahmeausnehmung
14 in den Verlängerungsabschnitt 13 eingeformt sind. Ferner sind in sich etwa diametral
zur Verschlußaufnahmeausnehmung 14 gegenüberliegenden Seitenbereichen des Verlängerungsabschnittes
13 kanal- bzw. rillenförmige Führungen 17 für die dort verlaufenden Abschnitte des
Spannseiles 9 eingearbeitet.
[0020] Die Fersenkappe 4 ist vorzugsweise insgesamt, d.h. einschließlich des Verlängerungsabschnittes
13, in an sich bekannter Weise aus einem relativ festen Material hergestellt, um die
gewünschte Steifigkeit in diesem Bereich des Schaftes 1 gewährleisten zu können. Dieses
Material soll jedoch trotzdem noch etwas bzw. teilweise federnd abbiegbar sein, so
daß das Verschlußgehäuse 6 durch ein entsprechendes leichtes Verbiegen der Fersenkappe
4 durch Schnappeingriff in die Verschlußaufnahmeausnehmung 14 eingesetzt und durch
ein gleichartiges Verbiegen der Fersenkappe 4 leicht wieder herausgenommen werden
kann, falls dies für ein Auswechseln bzw. Reparieren des Drehspannverschlusses 5 bzw.
des Spannseiles 9 erforderlich sein sollte.
[0021] Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Anbringung des Drehspannverschlusses 5 im
Fersenbereich des Schuhes bzw. Schuhschaftes 1 ergibt sich ferner in vorteilhafter
Weise die Möglichkeit, die vom Spannseil 9 gebildete Seilschlaufe 9b insgesamt so
über den Schuhschaft 1 zu führen, daß sie sich von dem von der Fersenkappe 4 getragenen
Drehspannverschluß 5 aus um den - in Fig.1 bei 18 strichpunktiert angedeuteten - Fuß
herum sowie über den Schnürabschnitt 11 im Ristbereich 3 erstreckt. Auf diese Weise
ergibt sich insgesamt ein besonders guter Halt eines in diesem Halbschuh befindlichen
Fußes 18, wie es aus Fig.1 ersichtlich ist. Dieser Halt kann im Bedarfsfalle noch
dadurch erhöht werden, daß - wie ebenfalls in Fig.1 strichpunktiert dargestellt ist
- die Verschlußaufnahmeöffnung 14 mit dem Drehspannverschluß 5 im Bereich über der
eigentlichen Ferse des Fußes 18 angeordnet und dabei die Seilschlaufe 9a im Bereich
nahe unterhalb des die Schuheinstiegsöffnung 19 umgebenden Schaftrandes 1c entlanggeführt
ist. Hierdurch kann sich der Schaft 1 auch im Bereich seines Schaftrandes 1c relativ
eng an den entsprechenden Fußbereich anlegen, wodurch der besonders erhöhte Halt des
Fußes 18 im Schuh noch verbessert wird.
[0022] Anhand der Fig.3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schuhes
bei einer Ausführung mit hohem Schaft veranschaulicht, d.h. bei einer Ausführung etwa
in Form eines mehr oder weniger hohen Stiefels wie etwa eines Basketball-Stiefels,
Trekking- bzw. Wanderschuhes oder dgl.. Der allgemeine Grundaufbau dieses Stiefels
gemäß den Fig.3 und 4 ist weitgehend gleichartig wie der des Halbschuhes gemäß Fig.1
und 2, so daß im wesentlichen gleichartig ausgeführte Teile des Stiefels gemäß diesem
zweiten Ausführungsbeispiel (Fig.3 und 4) mit denselben Bezugszeichen versehen sind
wie im Beispiel des Halbschuhes gemäß den Fig.1 und 2, weshalb eine nochmalige nähere
Erläuterung dieser Schuhteile weitgehend unterbleiben kann.
[0023] Der Schuh bzw. Stiefel gemäß den Fig.3 und 4 enthält dementsprechend oberhalb der
Sohle einen ausreichend flexiblen Schaft 21, der im Ristbereich 23 wiederum zwei gegeneinander
verspannbare Schaftteile 21a und 21b sowie eine rückwärtig eingebaute, versteifende
Fersenkappe 24 aufweist. Vom Schaft 21 wird wiederum der Drehspannverschluß 5 im Fersenbereich
getragen, und zwar - in gleichartiger Weise wie beim ersten Beispiel (Fig.1 und 2)
- von dem als Verschlußträger ausgebildeten, hochgezogenen Verlängerungsabschnitt
13, der hier mit 24 bezeichneten Fersenkappe. Die Ausbildung und Funktion des Drehspannverschlusses
5 sowie die Führung des zugehörigen Spannseiles 9 sind in entsprechend angepaßter
Weise im wesentlichen gleichartig wie es weiter oben anhand der Fig.1 und 2 erläutert
worden ist. Insbesondere ist hierbei auch das Gehäuse 6 formschlüssig in der Verschlußaufnahmeausnehmung
14 des Verlängerungsabschnittes 13 aufgenommen und festgelegt, wie es weiter oben
anhand der Fig.2 und 5 erläutert worden ist; gleiches gilt für die Führungen 17 und
das Spannseil 9.
[0024] Eine Besonderheit der in den Fig.3 und 4 veranschaulichten Schuhausführung ist darin
zu sehen, daß bei der in ihrer Grundausführung gleichartig wie im Beispiel der Fig.1
und 2 ausgebildeten und hergestellten Fersenkappe 24 die Seitenteile nach oben derart
verlängert sind, daß zumindest im Bereich der Fußknöchel (in Fig.3 bei 20 strichpunktiert
angedeutet) auf beiden Seiten je eine Stabilisierungsstütze 24a bzw. 24b gebildet
ist, die diesem Stiefel eine ausreichende und besonders zuverlässige Steifigkeit gegenüber
Knickbeanspruchungen des Fußgelenkes verleihen, ohne dadurch die Bequemlichkeit des
ganzen Schuhes zu beeinträchtigen.
[0025] Zweckmäßig wird bei dieser Ausführung die Seilschlaufe 9a des Spannseiles 9 auf den
Außenseiten der Stabilisierungsstützen 24a, 24b entlanggeführt, wie es in den Fig.3
und 4 angedeutet ist. Wenn die entsprechenden Spannseilabschnitte auf der Außenseite
der Stabilisierungsstützen 24a und 24b entlanggeführt sind, dann wird für eine besonders
gute Anlage der Stabilisierungsstützen an den entsprechenden Fußbereichen und somit
auch für einen besonders guten Seitenhalt des Fußes 18 im Schuh gesorgt. Bei dieser
Ausbildung ist jedoch im allgemeinen Voraussetzung, daß die Fersenkappe 24 (und mit
ihr die Stabilisierungsstützen 24a, 24b sowie der Verlängerungsabschnitt 13) vom Obermaterial
des Schuhes überdeckt ist.
[0026] Bei manchen Schuhausführungen, seien es Halbschuhe etwa entsprechend Fig.1, seien
es Schuhe in Stiefelform mit hochgezogenem Schaft entsprechend den Fig.3 und 4, wird
jedoch die versteifende Fersenkappe auf der Außenseite des Obermateriales des Schaftes
angeordnet. In solchen Fällen wird es dann zweckmäßig sein, das Spannseil 9 bzw. dessen
entsprechenden Seilabschnitte (Schlaufenabschnitte) auf der Innenseite der Seitenteile
der Fersenkappe (etwa zwischen diesen Seitenteilen und dem Schaftobermaterial) entlangzuführen.
[0027] Besonders bei einer Schuhausführung mit hohem Schaft entsprechend den Fig.3 und 4
wirkt sich die bereits weiter oben anhand der Fig.1 und 2 erläuterte Anordnung des
Drehspannverschlusses 5 im Bereich über der eigentlichen Ferse 18a des Fußes 18 vorteilhaft
aus, da hier - wie in Fig.3 zu erkennen ist - der Drehspannverschluß 5 in dem am weitesten
nach vorn-einwärts gewölbten rückwärtigen Teil des Fußes problemlos und ohne jegliche
Behinderung des Fußes angeordnet werden kann.
[0028] Wie ferner anhand der Fig.4 und 5 zu erkennen ist, ist es auch bei Schuhausführungen,
bei denen zumindest die Fersenkappe 4 bzw. 24 von einem Obermaterial (Oberleder) 25
des Schaftes 1 bzw. 21 überzogen ist, äußerst vorteilhaft, wenn der Drehspannverschluß
5 bzw. dessen Gehäuse 6 soweit in die Verschlußaufnahmeausnehmung 14 der Fersenkappe
4 bzw. 24 eingebaut ist, daß lediglich der relativ flach gewölbte Drehbetätigungsgriff
8 des Verschlusses 5 über dem Obermaterial 25 nach der Außenseite vorsteht. Dies bedeutet,
daß der Drehspannverschluß 5 soweit in die Fersenkappe bzw. deren Verlängerungsabschnitt
13 eingebaut werden kann, daß lediglich noch der Drehbetätigungsgriff 8 für seine
Drehbetätigung ausreichend zugänglich ist.
[0029] Anhand Fig.1 sei noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung dieses Schuhes erläutert.
Danach ist unter die oberste Spannseil-Kreuzungsstelle 12 des symmetrisch zur Schuh-Längsmittelachse
A im Ristbereich 3 ausgebildeten Schnürabschnittes 11 ein etwa geradlinig verlaufender
und etwa streifenförmig ausgeführter Zuglappen 26 untergelegt, der wenigstens ein
Griffende 26a zum Abziehen dieser obersten Spannseil-Kreuzungsstelle 12 vom Ristbereich
3 aufweist. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Drehspannverschluß etwa gemäß
der bereits erwähnten EP-A-412 290 (vgl. dort Beispiele anhand der Fig.4 bis 7) ausgeführt
ist und somit die Seilscheibe 7 durch eine mittig auf ein Sperrelement ausgeübte Druckbewegung
(vgl. Teil 27 in Fig.5) für ein Schnellabwickeln des Spannseiles 9 durch ein Entkuppeln
ihres Drehantriebes freigegeben werden kann.
[0030] Bei dieser Ausführung kann ferner der unter der obersten Spannseil-Kreuzungsstelle
12 befindliche Teil des Zuglappens 26 eine Gleitführungsunterlage für die entsprechenden
Spannseilabschnitte bilden.
[0031] Darüber hinaus kann das Griffende 26a des Zuglappens 26, insbesondere dann, wenn
dieser Zuglappen 26 verhältnismäßig lang ist, an der Oberseite des Schaftes 1 im Schnürabschnitt
11 lösbar festgelegt werden, beispielsweise mit Hilfe eines Klettverschlusses, eines
Druckknopfes oder dgl.. Wenn dabei der größte Teil des Zuglappens 26 - wie in Fig.1
veranschaulicht - etwa mittig und längs über den Schnürabschnitt 11 verläuft, dann
kann dieser Zuglappen 26 noch zumindest einen Teil der sich kreuzenden Spannseilabschnitte
überdecken.
1. Schuh, enthaltend
a) einen flexiblen Schaft (21, 22), der im Ristbereich (3, 23) zwei relativ gegeneinander
verspannbare Schaftteile (1a, 1b, 21a, 21b) sowie eine rückwärtig vorgesehene, versteifende
Fersenkappe (4, 24) aufweist,
b) einen vom Schaft (1, 21) getragenen Drehspannverschluß (5) mit einem Verschlußgehäuse
(6), einer im Verschlußgehäuse drehbar gelagerten und antreibbaren Seilscheibe (7),
einem Drehbetätigungsgriff (8) sowie einem einzigen Spannseil (9), das über an den
Schaftteilen vorgesehene Seilumlenkführungen (10) geführt und im Sinne eines gegenseitigen
Zusammenziehens und Lösens dieser Schaftteile auf der Seilscheibe aufwickelbar und
von dieser Seilscheibe abwickelbar ist,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
c) die Fersenkappe (4, 24) weist in ihrem mittleren hinteren Bereich (4a) einen als
Verschlußträger zur festen Aufnahme des Drehspannverschlusses (5) ausgebildeten, hochgezogenen
Verlängerungsabschnitt (13) auf;
d) eine vom Spannseil (9) gebildete Seilschlaufe (9b) erstreckt sich von dem von der
Fersenkappe (4, 24) getragenen Drehspannverschluß aus um den Fuß (18) sowie über einen
Schnürabschnitt (11) im Ristbereich (3, 23).
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlängerungsabschnitt (13)
der Fersenkappe (4, 24) eine mittig etwa zur Längsmittelachse (A) des Schuhes ausgerichtete
Verschlußaufnahmeausnehmung (14) eingearbeitet ist, in der das Verschlußgehäuse (6)
formschlüssig aufgenommen und festgelegt ist.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fersenkappe (4, 24) einschließlich
des Verlängerungsabschnittes (13) aus einem relativ festen, jedoch teilweise federnd
abbiegbarem Material, insbesondere Kunststoffmaterial hergestellt und das Verschlußgehäuse
(6) durch einen Schnappeingriff in der Verschlußaufnahmeausnehmung (14) aufgenommen
und durch ein leichtes Abbiegen der Fersenkappe lösbar ist.
4. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in sich etwa diametral zur Verschlußaufnahmeausnehmung
(14) gegenüberliegenden Seitenbereichen des Verlängerungsabschnittes (13) Führungen
(17) für das Spannseil (9) eingearbeitet sind.
5. Schuh nach Anspruch 2, wobei zumindest die Fersenkappe (4, 24) von einem Obermaterial
(15) des Schaftes (1, 21) überzogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehspannverschluß
(5) soweit in die Verschlußaufnahmeausnehmung (14) der Fersenkappe (4, 24) eingebaut
ist, daß lediglich der relativ flach gewölbte Drehbetätigungsgriff (8) des Verschlusses
über dem Obermaterial (25) nach der Außenseite vorsteht.
6. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußaufnahmeausnehmung
(14) mit dem Drehspannverschluß (15) im Bereich über der eigentlichen Ferse (18a)
des Fußes (18) angeordnet ist.
7. Schuh nach Anspruch 6, bei einer Ausführung mit hohem Schaft, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fersenkappe (24) auch an ihren Seitenteilen nach oben derart verlängert ist,
daß zumindest im Bereich der Fußknöchel (20) Stabilisierungsstützen (24a, 24b) gebildet
sind.
8. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilschlaufe (9a) auf der Außenseite
der Stabilisierungsstützen (24a, 24b) entlanggeführt ist.
9. Schuh nach Anspruch 2, bei einer Ausführung in Form eines Halbschuhes, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilschlaufe (9a) im Bereich unterhalb des die Schuheinstiegsöffnung (19)
umgebenden Schaftrandes (1c) entlanggeführt ist.
10. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnürabschnitt (11) mit sich
kreuzenden Spannseilabschnitten für die beiden Schaftteile (1a, 1b) im wesentlichen
mittig zum Ristbereich (3) sowie symmetrisch zur Schuh-Längsmittelachse (A) ausgerichtet
ist und daß zumindest unter die oberste Spannseil-Kreuzungsstelle (12) ein etwa streifenförmiger
Zuglappen (26) untergelegt ist, der wenigstens ein Griffende (26a) zum Abziehen dieser
obersten Zugseil-Kreuzungsstelle vom Ristbereich aufweist.
11. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der unter der Spannseil-Kreuzungsstelle
(12) befindliche Teil des Zuglappens (26) eine Gleitführungsunterlage für die Spannseilabschnitte
bildet.
12. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffende (26a) des Zuglappens
(26) an der Oberseite des Schaftes (1) im Schnürabschnitt (11) lösbar festlegbar ist.