[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gutbettzerkleinerung von sprödem Mahlgut,
insbesondere Zementklinker, Erz oder dgl. mineralischem Gut, entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Anlage zur Gutbettzerkleinerung
solchen Mahlgutes, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 4.
[0002] Verfahren und Anlagen dieser vorausgesetzten Art sind beispielsweise in Walter H.
Duda, Cement-Data-Book, Band 1, 3. Auflage 1985, Seiten 255 bis 260, beschrieben.
Dementsprechend wird sprödes Mahlgut im Mahlspalt zweier mit hohem Druck gegeneinandergepreßter
Walzen einer Gutbett-Walzenmühle zerkleinert, wobei zumindest ein Teil des zerkleinerten
Gutes in Form von mehr oder weniger festen Agglomeraten, sogenannten Schülpen, aus
der Gutbett-Walzenmühle austritt. Für eine Weiterverarbeitung und vor allem für ein
leistungsfähiges Klassieren des zerkleinerten Gutes ist es daher zweckmäßig, die die
Gutbett-Walzenmühle verlassenden Agglomerate in einem nachgeordneten Desagglomerator
aufzulösen bzw. zu desagglomerieren. Dieses desagglomerierte Gut wird dann einem nachfolgenden
Sichter, insbesondere Windsichter, aufgegeben, in dem es in wenigstens zwei Gutfraktionen
unterschiedlicher Feinheit klassiert wird, von denen die Grobgutfraktion einer weiteren
Zerkleinerung zugeführt, beispielsweise zur Gutbett-Walzenmühle zurückgeführt und
die Feingutfraktion, die ein Fertigprodukt bilden kann, abgezogen wird.
[0003] In der Praxis hat es sich nun gezeigt, daß bei dieser Art der Gutbettzerkleinerung
der Desagglomerationsgrad im Desagglomerator noch sehr unzureichend ist, d. h. man
erreicht beispielsweise bei einem Siebrückstand von größer als 32 µm nur einen Desagglomerations-
bzw. Auflösegrad der aus der Gutbett-Walzenmühle kommenden Schülpen von ca. 70 %.
Dieser Agglomerationsgrad kann auch dadurch kaum verbessert werden, daß beispielsweise
bei Desagglomeratoren mit umlaufenden Zerkleinerungswerkzeugen (Schlagwerkzeugen)
die Umfangsgeschwindigkeit vergrößert wird.
[0004] Aus der Praxis ist auch bereits die Möglichkeit bekannt geworden, den Desagglomerationsgrad
unter Verwendung von chemischen Zusatzmitteln zu erhöhen, mit denen eine Oberflächenbenetzung
des Gutes vorgenommen wird, um die Haftkräfte zwischen den zerkleinerten Gutteilchen
zu verringern. Diese Art der chemischen Einwirkung auf die Gutteilchen erhöht aber
auch die Fließfähigkeit des ganzen Mahlgutes, wodurch es zu unerwünscht stark erhöhten
Vibrationen in der Gutbett-Walzenmühle kommen kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 4 vorausgesetzten
Art zu schaffen, wodurch auf verhältnismäßig einfache Weise und mit verhältnismäßig
einfachen Mitteln deutlich höhere Desagglomerationsgrade als bei den bekannten Ausführungen
erzielt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch das kennzeichnende Verfahrensmerkmal
gemäß Anspruch 1 und zum andern durch das Kennzeichen des Anspruches 4 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Wie Versuche bestätigt haben, kann der Auflöse- bzw. Desagglomerationsgrad der die
Gutbett-Walzenmühle verlassenden Agglomerate bzw. Schülpen im Vergleich zu den bekannten
Ausführungen ganz erheblich dadurch gesteigert werden, daß zwischen der Desagglomerationsstufe
und dem Sichter eine einstellbare Teilmenge des desagglomerierten Gutes abgezweigt
und erneut der Desagglomerationsstufe aufgegeben wird. Hierdurch wird eine Mehrfach-Desagglomerationsbeanspruchung
der Schülpen bzw. Agglomerate ermöglicht, d. h. es wird ständig ein einstellbarer
Anteil des aus der Desagglomerationsstufe kommenden Gutes zur Desagglomerationsstufe
rezirkuliert, während der übrige Anteil des desagglomerierten Gutes in üblicher Weise
dem Sichter aufgegeben wird, aus dem das Feingut abgezogen wird (beispielsweise als
Fertigprodukt) und die Grobgutfraktion (sogenannte Grieße) einer weiteren Zerkleinerung
zugeleitet, beispielsweise zur Gutbett-Walzenmühle zurückgeführt wird.
[0009] Der durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielte höhere Desagglomerationsgrad bringt
auch besonders vorteilhafte Auswirkungen für den gesamten Zerkleinerungsbetrieb bei
dieser Gutbettzerkleinerung u. a. dadurch mit sich, daß - etwa bei gleicher Fertiggutfeinheit
und gleicher Fertiggutmenge - ein größerer Anteil an Feingut im Sichter abgesichtet
und dadurch der Rücklauf an Grobgut zur weiteren Zerkleinerung, insbesondere zur Gutbett-Walzenmühle,
entsprechend deutlich reduziert wird. Dies bringt eine kleinere Maschinengröße für
die Gutbett-Walzenmühle und eventuell auch für den Sichter sowie eine entsprechend
deutliche Energieeinsparung für das Gesamtsystem mit sich. Des weiteren besteht durch
dieses erfindungsgemäße Verfahren auch in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, besonderen
Anforderungen der Produktqualität beispielsweise bei der Fertigmahlung von Zement,
entgegenzukommen, wenn im Vergleich zu den bekannten Ausführungen ein flacheres Kornband
(Korngrößenverteilung) erzielt werden kann. Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren
können somit auch die Durchsatzleistungen vorhandener Gutbett-Zerkleinerungsanlagen
gesteigert und zusätzlich Zerkleinerungsenergie eingespart werden. Darüber hinaus
läßt sich bei - im Vergleich zu bekannten Verfahren - gleichbleibender Maschinengröße
eine geringere Walzenumfangsgeschwindigkeit einstellen, wodurch materialbedingten
Maschinenvibrationen (Mühlenvibrationen) entgegengewirkt werden kann.
[0010] Zur Erzielung einer besonders hochgradigen Desagglomeration ist es besonders vorteilhaft,
wenn ein nach der Desagglomerationsstufe vom desagglomerierten Gut (Schülpen) abgezweigter
Gutanteil bei der MehrfachDesagglomerationsbeanspruchung einer mehr als zweifachen
Desagglomerationsbeanspruchung unterworfen wird. Wie anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert wird, kann es ferner besonders vorteilhaft sein, das von der
Desagglomerationsstufe kommende Gut (Schülpen) vor dem Sichter noch einer groben Vorsichtung
zu unterwerfen, in der relativ grobe Gutanteile aussortiert und zur Desagglomerationsstufe
zurückgeführt werden, während das restliche Gutgemisch aus im wesentlichen mittleren
und feineren Gutanteilen dem Sichter zugeleitet wird.
[0011] Eine Anlage zur Gutbettzerkleinerung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß in
der Förderverbindung zwischen dem Gutauslaß des Desagglomerators und dem Sichter eine
einstellbare Gutaufteileinrichtung mit zwei Abzweigleitungen angeordnet ist, von denen
die eine Abzweigleitung mit dem Guteinlauf des Desagglomerators und die zweite Abzweigleitung
mit dem Guteinlauf des Sichters in Verbindung steht.
[0012] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0013] In dieser Zeichnung sind - in den Fig.1 bis 3 - ganz schematisch drei verschiedene
Anlagenbeispiele für die Gutbettzerkleinerung veranschaulicht.
[0014] Die Anlagenbeispiele aller drei Zeichnungsfiguren dienen der Gutbettzerkleinerung
von sprödem Mahlgut, insbesondere Zementklinker, Erzen oder dgl. mineralischem Gut,
auf eine vorgegebene Feingut- bzw. Produktfeinheit.
[0015] In gleichartiger Weise enthalten die drei Anlagenbeispiele der Fig.1, 2 und 3 eine
Gutbett-Walzenmühle 1, einen der Gutbett-Walzenmühle 1 nachgeordneten Desagglomerator
2 sowie einen zur Klassierung desagglomerierten Gutes dienenden, dem Desagglomerator
2 nachgeschalteten Sichter 3.
[0016] Diese drei Anlageneinrichtungen können weitgehend in herkömmlicher Weise ausgeführt
sein.
[0017] Dementsprechend enthält die Gutbett-Walzenmühle 1 zwei gegenläufig rotierend antreibbare
und mit relativ hohem Druck federnd gegeneinandergepreßte Walzen 4, 5 sowie einen
Guteinlaufschacht 6 und einen Gutauslauf 7. Der Gutbett-Walzenmühle 1 wird frisches
Mahlgut (Pfeil 8) über den Guteinlaufschacht 6 zugeführt. Das Mahlgut wird in einem
Mahlspalt 9, der zwischen den beiden Walzen 4, 5 gebildet ist, in an sich bekannter
Weise einer Gutbettzerkleinerung unterworfen, bei der das zerkleinerte Mahlgut überwiegend
in Form von Agglomeraten bzw. Schülpen 10 anfällt.
[0018] Die aus der Gutbett-Walzenmühle 1 kommenden Schülpen 10 gelangen über den Guteinlauf
2a in den Desagglomerator 2, damit sie dort aufgelöst bzw. desagglomeriert werden.
Bei einem solchen Desagglomerator 2 handelt es sich um eine geeignete Zerkleinerungseinrichtung,
die besonders dem Auflösen bzw. Desagglomerieren der Schülpen 10 angepaßt ist. Im
vorliegenden Fall ist beispielsweise ein Desagglomerator 2 mit entsprechendem Schlägerwerk
veranschaulicht; er kann jedoch auch in an sich bekannter Weise durch jede andere
geeignete Einrichtung gebildet sein.
[0019] Desagglomeriertes Gut wird dann dem Sichter 3 über eine Förderverbindung 11 (Fig.1)
bzw. 11' (Fig.2) bzw. 11'' (Fig.3) aufgegeben, die einerseits mit dem Gutauslaß 2b
des Desagglomerators 2 und andererseits mit dem Guteinlauf 3a des Sichters 3 in Verbindung
steht. Als Sichter 3 kann jede geeignete Sicht- bzw. Klassiereinrichtung vorgesehen
werden; in den drei in den Fig.1, 2 und 3 veranschaulichten Anlagenbeispielen sei
angenommen, daß es sich um einen an sich bekannten Umluftwindsichter, insbesondere
in Form eines Rotorsichters handelt. Dieser Sichter 3 enthält ferner einen Feingutabscheider
12, aus dem genügend zerkleinertes Mahlgut als Feingut oder Fertigprodukt 13 abgezogen
wird. Der Sichter 3 besitzt ferner einen Grobgutauslauf 3b, der über eine Grießeleitung
14 mit dem Guteinlaufschacht 6 der Gutbett-Walzenmühle 1 verbunden ist, so daß noch
nicht genügend zerkleinertes Grobgut (Grieße) zur Gutbett-Walzenmühle 1 für eine erneute
Zerkleinerung zurückgeführt werden kann. Es wird somit der Einfachheit halber angenommen,
daß der Sichter 3 zur Klassierung desagglomerierten Gutes in eine zur Gutbett-Walzenmühle
1 zurückzuführende Grobgutfraktion und eine abzuleitende Feingutfraktion ausgebildet
ist.
[0020] Die Besonderheit der drei zuvor gemeinsam beschriebenen Anlagenbeispiele liegt nun
darin, daß in jeder dieser drei Anlagen in besonderer Weise die Möglichkeit geschaffen
ist, zwischen der durch den Desagglomerator 2 gebildeten Desagglomerationsstufe und
dem Sichter 3 eine einstellbare Teilmenge des desagglomerierten Gutes abzuzweigen
und erneut dem Desagglomerator aufzugeben, so daß diese abgezweigte Teilmenge des
desagglomerierten Gutes im allgemeinen mehrfach rezirkuliert wird und somit eine mehrfache,
vorzugsweise mehr als zweifache Desagglomerationsbeanspruchung der Schülpen erfolgen
kann.
[0021] In dem anhand Fig.1 veranschaulichten, besonders einfachen ersten Anlagenbeispiel
sei angenommen, daß die Förderverbindung 11 zwischen dem Desagglomerator 2 und dem
Sichter 3 eine ganz einfache Leitungsverbindung, mechanische oder pneumatische Förderverbindung
sein kann, in der eine einstellbare Gutaufteileinrichtung in Form eines einfachen
Gutteilers 15 vorgesehen ist, der zwei Abzweigleitungen bzw. Leitungsanschlüsse 15a
und 15b aufweist. Die erste Abzweigleitung 15a dieses Gutteilers 15 ist mit dem Guteinlauf
2a des Desagglomerators 2 über eine Rückführleitung 16 verbunden, während die zweite
Abzweigleitung 15b über den übrigen Teil der zugehörigen Förderverbindung 11 mit dem
Guteinlauf 3a des Sichters 3 in Verbindung steht.
[0022] Beim zweiten Anlagenbeispiel gemäß Fig.2 sei angenommen, daß die Förderverbindung
11' zwischen Desagglomerator 2 und Sichter 3 im wesentlichen durch eine pneumatische
Förderleitung mit Gutabscheider 17 gebildet ist, unter dem wiederum ein Gutteiler
15 mit zwei Abzweigleitungen 15a und 15b angeordnet ist. Von der ersten Abzweigleitung
15a führt eine Rückführleitung 16 zum Guteinlauf 2a des Desagglomerators zurück, während
die zweite Abzweigleitung 15b über eine Gutleitung 18 mit dem Guteinlauf 3a des Sichters
3 verbunden ist.
[0023] Schließlich zeigt Fig.3 ein drittes Anlagenbeispiel, bei dem die Förderverbindung
11'' zwischen dem Desagglomerator 2 und dem Sichter 3 ebenfalls im wesentlichen durch
eine pneumatische Fördereinrichtung gebildet wird. Als Gutaufteileinrichtung ist in
dieser pneumatischen Fördereinrichtung bzw. Förderverbindung 11'' ein für eine relativ
grobe Gutsichtung ausgebildeter Vorsichter (statischer Windsichter) 19 eingeschaltet,
der einen Grobgutauslauf 19a aufweist, der über die Rückführleitung 16 mit dem Guteinlauf
2a des Desagglomerators 2 verbunden ist, während der Feingutauslaß 19b dieses Vorsichters
19 über eine pneumatische Teilförderleitung 11''a mit dem Guteinlauf 3a des Sichters
3 verbunden ist.
[0024] In allen drei zuvor erläuterten Anlagenbeispielen ist somit durch eine entsprechende
einstellbare Gutaufteileinrichtung dafür gesorgt, daß eine einstellbare Teilmenge
des desagglomerierten Gutes für eine Mehrfachbeanspruchung zum Desagglomerator (Desagglomerationsstufe)
rezirkuliert werden kann.
[0025] In bezug auf die weitere Zerkleinerung der Grobgutfraktion aus dem Sichter 3 sei
noch gesagt, daß diese weitere Zerkleinerung in an sich bekannter Weise auch in einer
anderen geeigneten Zerkleinerungseinrichtung geschehen kann. In den zuvor erläuterten
drei Anlagenbeispielen (Fig.1 bis 3) ist daher noch gestrichelt angedeutet, daß jeweils
wenigstens ein Anteil der Grobgutfraktion aus dem Sichter 3 über eine entsprechende
Aufteil- oder Abzweigvorrichtung und eine Abzweigleitung 14a wahlweise (und/oder)
zum Desagglomerator 2 zurückgeführt werden kann.
[0026] Die bereits weiter oben erläuterten verfahrenstechnischen Vorteile, die sich mit
der erfindungsgemäßen Ausführung erzielen lassen, konnten durch Versuche bestätigt
werden. Ein Beispiel der Versuchsergebnisse für die erfindungsgemäße Verfahrensweise
sei nachfolgend einer herkömmlichen Verfahrensweise in einer Tabelle gegenübergestellt,
in der die Werte in der Spalte A die erfindungsgemäße Verfahrensweise mit Rückführung
einer Teilmenge desagglomerierten Gutes zum Desagglomerator wiedergibt, während in
der Spalte B ein Vergleichsbeispiel mit herkömmlicher Verfahrensweise (ohne eine solche
Rückführung zum Desagglomerator) angeführt ist. In dieser Vergleichstabelle sind die
Werte auf eine Gutfeinheit von 3.500 Blaine (cm²/g) bezogen.
Tabelle
|
|
A Erfindung |
B Stand der Technik (Vergleichsbeispiel) |
Durchsatz |
[t/h] |
2,10 |
1,95 |
spez. Arbeitsaufwand |
|
|
|
- Gutbett-Walzenmühle |
[kWh/t] |
8,58 |
18,16 |
- Desagglomerator |
[kWh/t] |
7,08 |
2,54 |
- Gesamt |
[kWh/t] |
15,66 |
20,70 |
Energieersparnis |
|
|
|
- absolut |
[kWh/t] |
5,04 |
|
- prozentual |
[%] |
24,3 |
|
Massenstrom |
|
|
|
- zur Gutbettwalzenmühle |
[t/h] |
5,91 |
9,51 |
- zum Desagglomerator |
[t/h] |
18,5 |
9,51 |
Umlauffaktor |
|
|
|
- Gutbett-Walzenmühle |
[-] |
3,09 |
4,98 |
- Desagglomerator |
[-] |
9,69 |
4,98 |
1. Verfahren zur Gutbettzerkleinerung von sprödem Mahlgut, insbesondere Zementklinker,
Erzen oder dgl. mineralischem Gut, wobei
a) das Mahlgut im Mahlspalt zwischen zwei mit hohem Druck gegeneinandergepreßten Walzen
einer Gutbett-Walzenmühle zerkleinert wird und diese wenigstens teilweise in Form
von Agglomeraten verläßt,
b) die Agglomerate in einer anschließenden Desagglomerationsstufe desagglomeriert
werden,
c) und desagglomeriertes Gut in einem Sichter in wenigstens zwei Gutfraktionen unterschiedlicher
Feinheit klassiert wird, von denen die Grobgutfraktion einer weiteren Zerkleinerung
zugeführt und das Feingut abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) zwischen der Desagglomerationsstufe und dem Sichter eine einstellbare Teilmenge
des desagglomerierten Gutes abgezweigt und erneut der Desagglomerationsstufe aufgegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach der Desagglomerationsstufe
vom desagglomerierten Gut abgezweigter Gutanteil einer Mehrfach-Desagglomerationsbeanspruchung,
vorzugsweise mehr als zweifachen Desagglomerationsbeanspruchung unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Desagglomerationsstufe
kommende Gut vor dem Sichter einer groben Vorsichtung unterworfen wird, in der relativ
grobe Gutanteile aussortiert und zur Desagglomerationsstufe zurückgeführt werden,
während das restliche Gutgemisch dem Sichter zugeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Anteil der Grobgutfraktion
aus dem Sichter wahlweise zur Gutbett-Walzenmühle und/oder zur Desagglomerationsstufe
zurückgeführt wird.
5. Anlage zur Gutbettzerkleinerung von sprödem Mahlgut, insbesondere Zementklinker, Erzen
oder dgl. mineralischem Gut, enthaltend
a) eine Gutbett-Walzenmühle (1) mit zwei gegenläufig rotierenden , mit relativ hohem
Druck federnd gegeneinandergepreßten Walzen (4, 5), die zwischen sich einen Mahlspalt
(9) zur Zerkleinerung des aufgegebenen Mahlgutes bilden,
b) einen der Gutbett-Walzenmühle (1) nachgeordneten Desagglomerator (2) zum Desagglomerieren
von in der Gutbett-Walzenmühle entstandenen Agglomeraten (10) aus zerkleinertem Gut,
c) einen Sichter (3), der über eine Förderverbindung (11, 11', 11'') mit dem Gutauslaß
(2b) des Desagglomerators (2) verbunden und zur Klassierung desagglomerierten Gutes
in zumindest eine einer weiteren Zerkleinerung zuzuführende Grobgutfraktion und in
eine abzuleitende Feingutfraktion ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) in der Förderverbindung (11, 11', 11'') eine einstellbare Gutaufteileinrichtung
(15, 19) mit zwei Abzweigleitungen (15a, 15b, 19a, 19b) angeordnet ist, von denen
die eine Abzweigleitung (15a, 19a) mit dem Guteinlauf (2a) des Desagglomerators (2)
und die zweite Abzweigleitung (15b, 19b) mit dem Guteinlauf (3a) des Sichters (3)
in Verbindung steht.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Gutaufteileinrichtung ein
einfacher Gutteiler (15) vorgesehen ist.
7. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderverbindung (11'') zwischen
dem Desagglomerator (2) und dem Sichter (3) durch eine pneumatische Fördereinrichtung
gebildet und in dieser Fördereinrichtung ein als Aufteileinrichtung für eine relativ
grobe Gutsichtung ausgebildeter Vorsichter (19) eingeschaltet ist, dessen Grobgutauslauf
(19a) mit dem Guteinlauf (2a) des Desagglomerators (2) und dessen Feinauslaß (19b)
mit dem Guteinlauf (3a) des Sichters (3) verbunden ist.