[0001] Die Erfindung betrifft eine Spindel zur Herstellung eines Garns oder Zwirns mit den
Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei derartigen Spindeln, bei denen ein aus einem radial verlaufenden Fadenleitkanal
austretender Faden oder ein daraus austretendes Garn unter Ballonbildung zu einem
in der Verlängerung der Spindelrotorachse liegenden Zentrierpunkt weitergefördert
wird, bildet der Fadenballon an sich ein Hindernis, um ungestört und ohne Schwierigkeiten
ein strömungsfähiges Medium, z.B. Behandlungsmedium, in den vom Fadenballon umschlossenen
Raum einzuleiten.
[0003] Bei dem strömungsfähigen Medium kann es sich beispielsweise um klimatisierte Luft,
aber auch um zweiphasige Medien wie Luft und darin suspendierte Tropfen geeigneter
Flüssigkeiten, Festkörperpartikel oder aufgelöstes Fasermaterial handeln, die spezielle
Effekte auf den Faden bzw. das Garn bewirken sollen.
[0004] In der DE 37 21 364 C2 ist ein Spindelrotor als Teil einer Vorrichtung zum Herstellen
eines Garns oder Zwirns beschrieben, bei dem ein strömungsfähiges Medium in den vom
Fadenballon begrenzten Raum durch den Spindelrotor hindurch eingeleitet wird. Zu diesem
Zweck weist der Spindelrotor mehrere speichenförmig angeordnete Leitschaufeln auf,
wobei der Fadenleitkanal durch eine dieser Leitschaufeln verläuft. Dabei wird das
strömungsfähige Medium im wesentlichen parallel zur Spindelrotorachse von außen her
zugeführt und die Zuführungsvorrichtungen müssen in dem relativ beengten oft auch
für andere Einrichtungsteile benötigten Raum vor dem Spindelrotor angeordnet werden
und die Zuleitungen müssen in diesen Bereich hineingeführt werden. Weiterhin haben
sich die Leitschaufeln des Spindelrotors als hinderlich für das freie Durchströmen
insbesondere von Festkörperpartikeln erwiesen und es wird zusätzlich infolge der Ventilationswirkung
Umgebungsluft durch den Spindelrotor gefördert, was zu Schmutzablagerungen auf den
Leitschaufeln führen kann, wodurch weitere unerwünschte Effekte auf den Eintrag des
Mediums bewirkt werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spindel der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 beschriebenen Art so auszubilden, daß in den vom Fadenballon begrenzten Raum ein
strömungsfähiges Medium störungsfrei eingeleitet werden kann, ohne daß die hierzu
notwendigen Vorrichtungen in dem beengten Raum axial vor dem Spindelrotor angeordnet
werden müssen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Heiterbildungen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0007] Die Erfindung basiert auf der überraschenden Erkenntnis, daß es möglich ist, ein
strömungsfähiges Medium in radialer Richtung durch den Fadenballon hindurch in den
vom Fadenballon begrenzten Raum einzuleiten.
[0008] Es hat sich als möglich erwiesen, das Medium direkt durch den vom Faden oder auch
einem dünnen rotierenden Fadenleitrohr gebildeten Ballon hindurch einzuleiten. Dabei
erwies sich auch der reine Fadenballon gegenüber der Störung durch den durchtretenden
mehrphasigen Medienstrom als überraschend stabil. Wenn jedoch trotzdem ein Kontakt
zwischen dem umlaufenden Faden und dem einzuleitenden strömungsfähigen Medium vermieden
werden soll, kann das Einleiten des Mediums durch Ein/Ausschalten oder Umschalten
auf an unterschiedlichen Stellen des Fadenballons angeordnete Zuleitungen so gesteuert
werden, daß kein Kontakt zwischen dem Strom des Behandlungsmediums und dem umlaufenden
Faden stattfindet.
[0009] Es ist auch möglich, den umlaufenden Faden durch ein mit dem Spindelrotor mitrotierendes
Fadenleitrohr zu führen, so daß ein Kontakt zwischen dem umlaufenden Faden und dem
strömungsfähigen Medium von vornherein ausgeschlossen ist.
[0010] Im folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Spindel näher erläutert.
[0011] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 in teilweise geschnittener, teilweie aufgebrochener Seitenansicht eine Doppeldraht-Zwirnspindel
mit einer ersten Ausführungsform einer Einrichtung zur Zuführung eines strömungsfähigen
Mediums;
Figur 2 in einem horizontalen Teilschnitt eine Variante der Ausführungsform nach Figur
1 im Bereich der Einrichtung zur Zuführung des strömungsfähigen Mediums;
Figur 3 in einer stark schematisierten Ansicht von oben eine weitere Variante der
Ausführungsform nach Figur 1;
Figur 4 eine Direktkablierspindel in teilweise geschnittener, teilweise aufgebrochener
Seitenansicht mit einer anderen Ausführungsform einer Einrichtung zur Zuführung eines
strömungsfähigen Mediums;
Figur 5 in einem horizontalen Teilschnitt eine Variante der Ausführungsform nach Figur
4 im Bereich der Einrichtung zur Zuführung des strömungsfähigen Mediums;
Figur 6 in einer Darstellung analog Figur 1 eine Doppeldraht-Zwirnspindel mit einer
Ausführungsform einer Einrichtung zur Zuführung eines strömungsfähigen Mediums analog
Figur 4;
Figur 7 in einer Darstellung analog Figur 4 eine Direktkablierspindel mit einer Ausführungsform
einer Einrichtung zur Zuführung des strömungsfähigen Mediums analog Figur 1;
Figur 8 in einer perspektivischen Teildarstellung eine weitere Variante der Ausführungsform
nach Figur 1 oder 7 im Bereich der Einrichtung zur Zuführung des strömungsfähigen
Mediums.
[0012] In den Figuren 1 bis 3 sind von einer Doppeldraht-Zwirnspindel nur einige für die
folgende Erläuterung wesentliche Teile dargestellt, nämlich in Figur 1 der über einen
Achsenfortsatz 1.1 angetriebene Spindelrotor 1, der den im Bereich der Spindelachse
A beginnenden radial nach außen gerichteten Fadenleitkanal 2 enthält, sowie einen
oberhalb des Spindelrotors 1 angeordneten Spulenträger mit Schutztopf 6, in den ein
ungezwirnter Garnvorrat z.B. in Fig. 1 eine Spule S eingesetzt ist. Der Spulenträger
mit Schutztopf 6 ist mit nicht dargestellten Lagern auf den Spindelrotor 1 aufgesetzt
und wird mittels Permanentmagneten S-N drehfest in seiner Lage festgehalten. Der Spulenträger
mit Schutztopf 6 ist umgeben von einem Ballonbegrenzer 5. Die von dem Garnvorrat S
abgezogenen Fäden F1 und F2 werden durch das Fadeneinlaufrohr 4 entlang der Spindelachse
A zur Rotormitte geführt, und der aus dem Fadenleitkanal 2 austretende Faden F wird
im Raum zwischen dem Spulenträger mit Schutztopf 6 und dem Ballonbegrenzer 5 geführt
zu einem Zentrierpunkt Z, der als enge Fadenführeröse ausgebildet ist, so daß im Bereich
zwischen Spulenträger mit Schutztopf 6 und Ballonbegrenzer 5 im Betrieb ein Fadenballon
gebildet wird.
[0013] Eine von außen radial in Richtung der Spindel durch eine Halterung 7 herangeführte
Leitung 3 endet in einer Öffnung 5.1 des Ballonbegrenzers 5. Der Austrittsöffnung
5.1 liegt eine Eintrittsöffnung 6.1 im Mantel des Schutztopfs 6 gegenüber. Diese Eintrittsöffnung
6.1 weist einen geringfügig größeren Durchmesser auf als die Austrittsöffnung 5.1
und ist nach innen trichterförmig eingezogen, um günstige Strömungsverhältnisse für
das durch die Leitung 3 zugeführte strömungsfähige Medium M1 zu schaffen.
[0014] Bei der in Figur 1 dargestellten einfachsten Ausführungsform strömt das Medium durch
eine einzige Leitung 3, tritt zwischen den Öffnungen 5.1 und 6.1 durch den Fadenballon
hindurch, um dann in das Innere des Schutztopfes 6 zu gelangen. Dabei kann es bei
kontinuierlichem Einströmen in Kontakt mit dem im Fadenballon umlaufenden Faden F
geraten. Soll ein solcher Kontakt vermieden werden, kann beispielsweise entweder das
Medium M1 in diskontinuierlicher Weise im getakteten Betrieb zugeführt werden oder
es kann, wenn eine ununterbrochene Zuführung erforderlich oder wünschenswert ist,
die in Figur 1 dargestellte Einrichtung in der aus den Figuren 2 oder 3 dargestellten
Weise variiert werden.
[0015] In Figur 2 sind gleiche Einrichtungsteile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0016] Die durch die Haltung 7 geführte Leitung 3 ist in ihrem letzten Abschnitt in zwei
Zweigleitungen 3.1 und 3.2 aufgeteilt, die in einem vorgegebenem Abstand in Umfangsrichtung
über Austrittsöffnungen 5.
1 bzw. 5.
1 in den Raum zum inneren Ballonbegrenzer 5 einmünden. Den Austrittsöffnungen 5.
1 und 5.
1 gegenüber liegt wiederum eine Eintrittsöffnung 6.
1 im Mantel des Spulenträgers mit Schutztopf 6, die trichterförmig nach innen eingezogen
ist und deren Durchmesser so bemessen ist, daß sowohl ein aus der Austrittsöffnung
5.
1 als auch ein aus der Austrittsöffnung 5.
1 austretender Strom des Mediums durch die Eintrittsöffnung 6.
1 in das Innere des Spulenträgers mit Schutztopf 6 gelenkt wird. An der Verzweigungsstelle
der Leitung 3 ist eine mittels einer Steuervorrichtung C umschaltbare Steuerklappe
8 angeordnet, durch welche wechselweise die Zweigleitung 3.1 oder die Zweigleitung
3.2 für den Strom des strömungsfähigen Mediums durchgängig gemacht werden kann. Die
Steuerklappe 8 wird so angesteuert, daß während der Bewegung des Fadens F im Fadenballon
beispielsweise der Strom des strömungsfähigen Mediums M2 zunächst durch die Zweigleitung
3.2 verläuft bis der Faden F die Austrittsöffnung 5.
1 der Zweigleitung 3.1 passiert hat. In diesem Augenblick wird die Steuerklappe 8
umgesteuert, so daß der Strom des Mediums in nicht dargestellter Weise durch die Zweigleitung
3.1 einströmt. Auf diese Weise kann durch die in geeigneter Weise angesteuerte Steuerklappe
8 das strömungsfähige Medium jeweils so gelenkt werden, daß es den vor den Austrittsöffnungen
5.
1 und 5.
1 vorbeistreichenden Faden F des Fadenballons nicht trifft. Selbstverständlich kann
an Stelle der Steuerklappe 8 auch eine Rotationsblende verwendet werden, wie sie weiter
unten beschrieben wird.
[0017] Bei der Ausführungsvariante nach Figur 2 sind die beiden Zweigleitungen in einem
relativ geringen Abstand in Umfangsrichtung angeordnet. Es kann sich natürlich als
zweckmäßig erweisen, wenn dieser Abstand vergrößert wird. Eine solche Ausführungsform
ist in Figur 3 dargestellt. Aus Vereinfachungsgründen ist in Figur 3 von der gesamten
Anordnung lediglich der Ballonbegrenzer 5
dargestellt. Das Behandlungsmedium M3 bzw. M4 wird über zwei Zweigleitungen 9 und
10 zugeführt, die an diametral einander gegenüberliegenden Punkten angeordnet sind
und kann so durch den Ballonbegrenzer 5
und den nicht dargestellten Fadenballon hindurch in den ebenfalls nicht dargestellten
Schutztopf eingeleitet werden. Auch hier kann die Ansteuerung einer nicht dargestellten
Verteilervorrichtung so erfolgen, daß jeweils beim Vorbeistreichen des Fadens an jeder
der beiden Eintrittsstellen der Zustrom unterbrochen wird. Es wird darauf hingewiesen,
daß weiterhin die beiden Zweigleitungen 9 und 10 sich keineswegs aus einer gemeinsamen
Zuführungsleitung verzweigen müssen. Es können vielmehr von nicht dargestellten Zuführungsvorrichtungen
aus über die Leitungen 9 und 10 auch unterschiedliche Medien M3 bzw. M4 zugeführt
werden.
[0018] Die anhand der Figuren 1 bis 3 dargestellte Einrichtung zur Zuführung eines strömungsfähigen
Mediums kann selbstverständlich nicht nur bei einer Doppeldraht-Zwirnspindel sondern
in analoger Weise auch bei einer Direktkablierspindel eingesetzt werden. Dies wird
im folgenden anhand von Figur 7 erläutert.
[0019] Die in Figur 7 dargestellte Direktkablierspindel besitzt einen über einen Achsenfortsatz
31.1 der Spindel angetriebenen Spindelrotor 31 mit einem Fadenleitkanal 32, durch
den von außen her von einer nicht dargestellten Zuliefervorrichtung A ein erster Faden
F7 in axialer Richtung zugeführt und im Fadenleitkanal 32 in die radiale Richtung
umgelenkt wird, in der er aus dem Spindelrotor 31 austritt. Über dem Spindelrotor
11 ist ein Spulenträger mit Schutztopf 36 angeordnet, in den ein noch nicht verzwirnter
Teilgarnvorrat beispielsweise als Lieferspule
S eingesetzt ist. Der aus dem Spindelrotor 31 austretende Faden F7 wird im Raum zwischen
dem Spulenträger mit Schutztopf 36 und dem Ballonbegrenzer 35 zum Zentrierpunkt Z
geführt, so daß im Bereich zwischen Spulenträger mit Schutztopf 36 und Ballonbegrenzer
35 im Betrieb ein Fadenballon gebildet wird. Der von dem Garnvorrat
S im Inneren des Spulenträgers mit Schutztopf 36 abgezogene Faden F6 läuft über eine
mit dem Spulenträger fest verbundene Fadenbremsvorrichtung 38 im Oberteil 36.2 des
Spulenträgers mit Schutztopf 36 zum Zentrierpunkt Z, wobei er vom ersten Faden F7
umschlungen wird.
[0020] Das strömungsfähige Medium M8 wird über die radial von außen durch eine Halterung
37 herangeführte Leitung 33 zugeführt, die in einer Öffnung des Ballonbegrenzers 37
endet, welcher eine an ihrer Innenseite trichterförmig eingezogene Eintrittsöffnung
36.1 im Mantel des Schutztopfes 36 gegenüber liegt. Die Zufuhr des Mediums M8 erfolgt
in der anhand von Figur 1 beschriebenen Weise.
[0021] Im folgenden wird anhand der Figuren 4 und 5 eine weitere Einrichtung zur Zuführung
eines strömungsfähigen Mediums an einer Direktkablierspindel beschrieben.
[0022] Die in Figur 4 dargestellte Direktkablierspindel besitzt einen über einen Achsenfortsatz
11.1 der Spindel angetriebenen Spindelrotor 11 mit einem Fadenleitkanal 12, durch
den von außen her von einer nicht dargestellten Zuliefervorrichtung aus ein erster
Faden F
1 in axialer Richtung zugeführt und im Fadenleitkanal 12 in die radiale Richtung umgelenkt
wird, in der er aus dem Spindelrotor 11 austritt. Verbunden mit dem Spindelrotor 11
ist wiederum ein Spulenträger mit Schutztopf 16, in den ein noch nicht verzwirnter
Teilgarnvorrat S
eingesetzt ist. Im hier dargestellten Fall bildet der Faden F
1 keinen freien Fadenballon, sondern wird von einem mit dem Spindelrotor 11 fest verbundenen
Fadenleitrohr 15 aufgenommen, in dem er um den Spulenträger mit Schutztopf 16 herumgeführt
wird zu einem oberhalb der Spindel auf der Spindelachse A
liegenden Zentrierpunkt Z
.
[0023] Der von dem Garnvorrat S
im Inneren des Spulenträgers mit Schutztopf 16 abgezogene zweite Faden F
2 läuft über eine mit dem Spulenträger fest verbundene Fadenbremsvorrichtung 18 im
Oberteil 16.2 des Spulenträgers mit Schutztopf 16 zu einer Zentrieröse 14 an der Spitze
des Schutztopfes 16, um dann zum Zentrierpunkt Z
zu laufen, wobei er vom ersten Faden F
1 umschlungen wird.
[0024] Das Fadenleitrohr 15 stützt sich über ein Drehlager an der Zentrieröse 14 ab. Im
Betrieb wird der erste Faden F
1 im rotierenden Fadenleitrohr 15 um den Spulenträger mit Schutztopf 16 herumgeführt.
An einer vorgegebenen Stelle außerhalb des Umfangs der vom Fadenleitrohr 15 beschriebenen
Umlaufbahn ist eine Halterung 17 angeordnet, durch welche in radialer Richtung zur
Spindel eine Leitung 13 geführt ist, die in eine Austrittsöffnung 15.1 einmündet,
welcher in der bereits am anderen Ausführungsbeispiel beschriebenen Weise eine Eintrittsöffnung
16.1 im Mantel des Spulenträgers mit Schutztopf 16 gegenüberliegt. Die Eintrittsöffnung
16.1 ist trichterförmig eingezogen, um günstige Einströmverhältnisse zu schaffen.
Durch die Leitung 13 wird ein strömungsfähiges Medium M5 zugeführt, welches aus der
Austrittsöffnung 15.1 austritt und durch die Eintrittsöffnung 16.1 in den Innenraum
des Spulenträgers mit Schutztopf 16 eintritt. Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform
mit nur einer Leitung 13 trifft der Strom M5 des Mediums das rotierende Fadenleitrohr
15 bei seinem Vorbeigang an der Austrittsöffnung 15.1. Soll dieses Auftreffen des
strömungsfähigen Mediums auf das Fadenleitrohr 15 verhindert werden, so kann die Einrichtung
in einer Variante ausgebildet werden, die in Figur 5 dargestellt ist, in der gleiche
Einrichtungsteile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind. Bei der Ausführungsform
nach Figur 5 ist die Leitung 13 in zwei Zweigleitungen 13.1 und 13.2 aufgeteilt, die
in einem vorgegebenem Abstand in Umfangsrichtung über Austrittsöffnungen 15.
1 und 15.
1 ausmünden. Gegenüber den beiden Austrittsöffnungen 15.
1 und 15.
1 liegt die Eintrittsöffnung 16.
1 im Mantel des Spulenträgers mit Schutztopf 16, die so ausgebildet ist, daß sowohl
ein durch die Zweigleitung 13.1 als auch ein durch die Zweigleitung 13.2 strömendes
Medium durch die Eintrittsöffnung 16.
1 in den Spulenträger mit Schutztopf 16 eintreten kann. Durch eine schematisiert dargestellte
Steuervorrichtung C1 kann die Zuführung des Mediums M6 so gesteuert werden, daß während
des Vorbeigangs des Fadenleitrohrs 15 an der Austrittsöffnung 15.
1 der Zustrom durch die Zweigleitung 13.2 erfolgt, während beispielsweise nach diesem
Vorbeigang der Zustrom des Mediums wieder durch die Zweigleitung 13.1 erfolgen kann.
Durch eine geeignete Steuerung des Zustroms wird erreicht, daß bei kontinuierlichem
Zustrom das Fadenleitrohr 15 beim Vorbeigang vom strömungsfähigen Medium nicht getroffen
wird.
[0025] Selbstverständlich ist es auch bei dieser Ausführungsform möglich, analog der Ausführungsform
nach Figur 3 diametral gegenüberliegend einmündende Zweigleitungen vorzusehen.
[0026] Die anhand der Figuren 4 und 5 beschriebene Einrichtung zur Zuführung eines strömungsfähigen
Mediums kann auch an einer Doppeldraht-Zwirnspindel eingesetzt sein. Dies ist in Figur
6 dargestellt. Die Doppeldraht-Zwirnspindel besitzt einen über den Achsenfortsatz
21.1 angetriebenen Spindelrotor 21 der den radial nach außen gerichteten Fadenleitkanal
22 enthält. Oberhalb des Spindelrotors 21 ist der Spulenträger mit Schutztopf 26 angeordnet,
in den eine Lieferspule S eingesetzt ist. Die von dem Garnvorrat der Spule F abgezogenen
Fäden F3 und F4 werden durch das Fadeneinlaufrohr 24 entlang der Spindelachse zur
Rotormitte geführt, und der aus dem Fadenleitkanal 22 austretende Faden F5 bildet
in diesem Falle keinen freien Fadenballon, sondern wird analog der Ausführungsform
nach Figur 4 von einem mit dem Spindelrotor 21 fest verbundenen Fadenleitrohr 25 aufgenommen,
in dem er um den Spulenträger mit Schutztopf 26 herumgeführt wird zu dem auf der Spindelachse
liegenden Zentrierpunkt Z., der als Zentrieröse 25.1 ausgebildet ist, die über eine
Halterung 25.2 mit dem nicht dargestellten Maschinengestell verbunden ist. Das obere
Ende des Fadenleitrohres 25 stützt sich über ein Drehlager an der Zentrieröse 25.1
ab. An einer vorgegebenen Stelle außerhalb des Umfangs der vom Fadenleitrohr 25 beschriebenen
Umlaufbahn ist eine Halterung 27 angeordnet, durch welche in radialer Richtung zur
Spindel eine Leitung 23 geführt ist, durch die das strömungsfähige Medium M7 zugeführt
wird und deren Austrittsöffnung einer Eintrittsöffnung 26.1 im Mantel des Spulenträgers
mit Schutztopf 26 gegenüberliegt. Auch diese Eintrittsöffnung 26.1 ist trichterförmig
nach innen eingezogen. Die Funktionsweise dieser Einrichtung entspricht der Funktionsweise
der Einrichtung nach Figur 4.
[0027] In Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform einer Einrichtung zur Zuführung eines
strömungsfähigen Mediums M9 dargestellt, die dazu dient, das Medium in diskontinuierlicher
Weise im getakteten Betrieb zuzuführen. Diese Einrichtung kann beispielsweise bei
den Zwirnspindeln nach Figur 1 oder Figur 7 verwendet werden. Die in radialer Richtung
zur Spindel in einer Halterung 47 herangeführte Leitung 43 mündet in einer Austrittsöffnung
43.1 im Ballonbegrenzer 45. Ihr gegenüber liegt in der bereits beschriebenen Weise
die im Schutztopfmantel 46 angeordnete Eintrittsöffnung 46.1. Der den Fadenballon
bildende Faden F8 läuft im Zwischenraum zwischen dem Ballonbegrenzer 45 und dem Schutztopfmantel
46. Die Halterung 47 weist einen Querschlitz 47.2 auf, der die Leitung 43 durchsetzt
und in den eine Lochblende 48 eintaucht, die auf einer Antriebswelle 48.2 angeordnet
ist, welche von einer Antriebs- und Steuervorrichtung C2 aus in Drehung versetzt werden
kann. Sobald der geschlossene Blendenabschnitt 48.1 der Lochblende 48 in den Schlitz
47.2 gelangt, ist der Strom des Mediums M9 durch die Leitung 43 für die Dauer des
Durchgangs dieses Blendenabschnittes 48.1 durch den Schlitz 47.2 unterbrochen. Selbstverständlich
kann auf diese Weise auch der Durchtritt des Mediums durch Zweigleitungen, wie in
Figur 2 dargestellt, so gesteuert werden, daß das Medium jeweils einmal durch eine
Zweigleitung und ein anderes Mal durch eine andere Zweigleitung einströmt.
[0028] Bei dem Mediumstrom kann es sich um klimatisierte Luft, insbesondere befeuchtete
Luft, Ölnebel bzw. Paraffin-Partikel oder Rauch enthaltende Luft oder gegebenenfalls
sonstige mehrphasige Behandlungsmedien handeln, um die Fadeneigenschaften in einer
speziellen Weise zu verbessern bzw. zu optimieren. Es ist auch möglich, von einem
Luftstrom getragenes aufgelöstes Fasermaterial einzuspeisen. Die erfindungsgemäße
Lösung ist auch bei Spindeln ohne Schutztopf anwendbar.
1. Spindel zur Herstellung eines Garns oder Zwirns mit einem Spindelrotor, der einen
im wesentlichen im Bereich der Spindelachse beginnenden, radial nach außen gerichteten
Fadenleitkanal für einen Faden aufweist, der nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal
unter Ballonbildung zu einem in der Verlängerung der Spindelrotorachse liegenden Zentrierpunkt
weitergeführt wird, gekennzeichnet durch mindestens eine im wesentlichen radial auf
den durch den Fadenballon definierten Raum gerichtete Zuleitung (3,13,23,33) zum Einleiten
eines strömungsfähigen Mediums (M1 bis M8) in diesen durch den Fadenballon definierten
Raum.
2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Zwirnspindel ausgebildet
ist und einen Ballonbegrenzer (5,35) aufweist, der für jede Zuleitung (3, 3.1, 3.2,
33) eine radiale Öffnung (5.1, 5.
1, 5.
1) aufweist, an die diese Zuleitung angeschlossen ist.
3. Spindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als DD-Zwirnspindel
ausgebildet ist und eine mit ihrem unteren Ende in den Fadenleitkanal (2, 22) mündende
Spindelhohlachse aufweist, in deren oberes Ende (4, 24) die zu verzwirnenden Fäden
(F1, F2, F3, F4) eingespeist werden.
4. Spindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Direktkablierspindel
ausgebildet ist und eine axial durch den Achsenfortsatz (11.1, 31.1) des Spindelrotors
(11, 31) in den Fadenleitkanal (12, 32) einmündende Hohlachse für eine Fadenkomponente
(F
1, F7) aufweist, die im Bereich des Zentrierpunktes (Z
, Z) mit einer zweiten Fadenkomponente (F
2, F6) zur Herstellung einer kablierten Garnstruktur zusammengeführt wird, die aus
dem vom Fadenballon umgebenen Raum im wesentlichen axial in Richtung des Zentrierpunktes
(Z
,Z) zugefördert wird.
5. Spindel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein einerseits am
Spindelrotor (11, 21) befestigtes und mit diesem mitrotierendes und andererseits zum
Zentrierpunkt (Z) führendes Fadenleitrohr (15, 25) aufweist, durch das der radial
aus dem Fadenleitkanal (12, 22) austretende Faden (F
1, F5) zum Zentrierpunkt (Z
, Z) gefördert wird.
6. Spindel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Spulenträger
mit Schutztopf (6, 16, 26, 36, 46) aufweist, und der Mantel des Schutztopfes im Bereich
gegenüber der Austrittsöffnung jeder Zuleitung (3, 13, 23, 33, 43) eine Eintrittsöffnung
(6.1, 16.1, 26.1, 36.1, 46.1) aufweist.
7. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eintrittsöffnung (6.1, 16.1,
26.1, 36.1, 46.1) einen um einen vorgegebenen Betrag größeren Durchmesser aufweist,
als die ihr jeweils gegenüberliegende Austrittsöffnung einer Zuleitung (3, 13, 23,
33, 43).
8. Spindel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eintrittsöffnung (6.1, 16.1,
26.1, 36.1, 46.1) nach innen trichterförmig eingezogen ist.
9. Spindel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei vorzugsweise
diametral in den vom Fadenballon umgebenen Raum gerichtete Zuleitungen (9, 10) aufweist.
10. Spindel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zuleitung
über zwei in Umlaufrichtung im Abstand voneinander liegende Zweigleitungen (3.1, 3.2;
13.1, 13.2) an den durch den Fadenballon definierten Raum herangeführt wird, wobei
die beiden Zweigleitungen jeweils im Wechsel in Abhängigkeit von der Rotationsgeschwindigkeit
des Spindelrotors geeignet gesteuert, geöffnet bzw. geschlossen werden.