[0001] Die Erfindung betrifft eine Breitwebmaschine, insbesondere für die Herstellung flachgewebter
Papiermaschinenbespannungen oder anderer technischer Gewebe mit Kett- und Schußfäden,
vorzugsweise mit Breiten von mehr als 6 m, mit einer in Richtung der Kettfäden hin-
und herschwingenden Weblade sowie ein Verfahren zum Bewegen von Führungselementen
für Projektile an Breitwebmaschinen mit schwingender Weblade.
[0002] Webmaschinen zur Herstellung von flachgewebten Papiermaschinenbespannungen oder ähnlichen
technischen Geweben, die in Breiten von 6 - 12 m mit hohen Kettspannungen und Ladenanschlägkräften
bis zu 5 to/m Webbreite hergestellt werden, sind Spezialwebmaschinen und mit der Gattung
der Textilwebmaschinen nicht vergleichbar. Kennzeichen der Textilwebmaschinen sind
ihre schmale Webbreite, ihre hohe Schußzahl pro Minute und ihre diesen Bedingungen
angepaßte leichte Bauweise, was verdeutlicht wird durch den bei diesen Webmaschinen
üblichen Antrieb der Weblade durch eine Schwingwelle, auf der die die Weblade tragenden
Ladenstützen sitzen und sich mit dieser winkelsynchron bewegen. Der Antrieb dieser
Schwingwelle erfolgt bei diesen Maschinen über ein Kurvengetriebe (Figur 10). Während
die vorbeschriebenen Spezialwebmaschinen entsprechend dem derzeitigen Stand der Technik
mit einer Schußzahl von ca. 50 Schuß/min. arbeiten, laufen die Textilwebmaschinen
mit mechanischem Schußeintrag mehrere 100 Schuß/min. und Webmaschinen mit pneumatischem
Schußeintrag sogar bis zu 1000 Schuß/min. und mehr.
[0003] Ein wesentlicher Grund für die relativ geringen Schußzahlen bei den Spezialwebmaschinen
liegt darin, daß der Schußeintrag derzeit mittels sogenannter Greiferwebschützen erfolgt,
die von ihren Abmessungen und ihrer Masse her - die nicht nur beschleunigt, sondern
auch sicher und positionsgenau zum Stehen gebracht werden müssen - größere Schußzahlen
nicht ermöglichen.
[0004] Es ist deshalb auch versucht worden, die Greiferwebschützen zu miniaturisieren. Diese
Maßnahmen wurden aber dadurch begrenzt, daß diese in ihren Abmessungen und gewichtsreduzierten
Greiferschützen, welche ungeführt durch das Webfach geschossen wurden, instabil waren
und in Extremfällen aus dem Webfach flogen.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel eines miniaturisierten Greiferwebschützen ist durch die deutsche
Schrift DT 15 35 561 beschrieben worden.
[0006] Der instabile Schützenflug begrenzte aber auch hier die Schützengeschwindigkeiten
und damit die Leistungssteigerung dieser Maschinen.
[0007] Aus der deutschen Patentschrift DE-A1 32 42 121 ist unter anderem ersichtlich, daß
die Nachteile des instabilen Schützenlaufs erfindungsgemäß dadurch beseitigt werden
sollen, daß Führungselemente für den Webschützen vorgesehen wurden. Wenngleich auch
mit dieser Maßnahme das Herausfliegen des Webschützen beseitigt werden konnte, haften
diesem System aber noch Nachteile dergestalt an, daß der Webschützen auf den Kettfäden
des Unterfachs, das sich auf der Weblade abstützt, entlangrollt. Dies wirkt sich im
Falle eines unsauberen Unterfachs oder bei Überpackung der Weblade, d.h. wenn nicht
alle Kettfäden des Unterfaches einwandfrei nebeneinander, sondern teilweise übereinander
liegen, stark bremsend auf den Webschützen aus und beeinträchtigt damit ebenfalls
die Leistungssteigerung.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Breitwebmaschine zu gestalten,
die die vorerwähnten Nachteile, die einer Leistungssteigerung bei diesen Spezialwebmaschinen
bisher entgegenstanden, beseitigt.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgte durch die Maßnahme, daß ein Schuß- und ein Fangwerk
für Projektile sowie Führungselemente zur Führung der Projektile vorgesehen sind,
wobei die Führungselemente sich synchron mit der Weblade bewegend ausgebildet sind.
Überraschenderweise kann auf der Grundlage eines von Textilwebmaschinen her bekannten
Schußeintragssystems auch bei Breitwebmaschinen eine Leistungssteigerung erreicht
werden.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß den Führungselementen eine zweite
Bewegung überlagert ist. Dadurch tauchen die Führungselemente, die zur Führung der
Projektile notwendig sind, nach dem Schußeintrag aus dem Fach aus und stören somit
das Anschlagen des Webblattes an die Gewebekante nicht mehr. Es handelt sich in diesem
Zusammenhang also um eine Bewegungskomponente, die im wesentlichen in senkrechter
Richtung zu den Kettfäden überlagert wird zusätzlich zur üblichen Webladenbewegung,
die im wesentlichen in Richtung der Kettfäden auf einem Kreisbogen erfolgt.
[0011] Diese Bewegung, die ein Austreten der Führungselemente aus dem Fach zusätzlich bewirkt,
kann dadurch verwirklicht werden, daß der Weblade eine zweite Bewegung überlagert
ist. Wenn die Weblade sich zusätzlich in senkrechter Richtung synchron bewegt, können
die Führungselemente fest an der Weblade montiert werden, so daß sie keine Relativbewegung
zur Weblade vollführen müssen.
[0012] Die Massen, die bei dieser zusätzlichen Bewegungskomponente beschleunigt und wieder
verzögert werden müssen, werden vorteilhaft verringert, wenn die Führungselemente
an einer Führungsschiene befestigt sind, die um einen Drehpunkt schwenkbar ist, der
an der Weblade angeordnet ist.
[0013] Konstruktiv läßt sich auch die zusätzliche Bewegungskomponente trotz der höheren
Massen der Weblade aufprägen, wenn die Führungselemente fest an der Weblade befestigt
sind, wobei die Weblade schwenkbar um einen Drehpunkt ausgebildet ist, der selbst
an einem Hebel mit ortsfestem Drehpunkt schwenkbar angelenkt ist, wobei der Hebel
vorzugsweise von einer Kurvenscheibe angetrieben ausgebildet ist.
[0014] Die erforderliche Präzision im Zusammenspiel der verschiedenen Bewegungskomponenten
läßt sich am günstigsten dann erreichen, wenn die überlagerten Bewegungen von einer
gemeinsamen Antriebswelle abgeleitet ausgebildet sind.
[0015] Dies läßt sich dadurch verwirklichen, indem die Antriebswelle als Kurbelwelle mit
Pleueln als Antrieb für die Weblade ausgebildet ist und vorzugsweise Lagerringe für
die Führungsträgerschiene aufweist. Die Führungsträgerschiene hat somit einen Anlenkpunkt
an der Weblade und ist über ein Gelenk mit einem auf der Kurbelwelle frei drehbaren
Lagerring verbunden, der als ortsfester Anschlagpunkt dient.
[0016] Damit die Qualität des Gewebes verbessert wird, ist vorgesehen, daß die Weblade ein
Webblatt aufweist, welches in einem vorderen Umkehrpunkt der Weblade senkrecht zur
MIttelfachebene angeordnet ist. Der Anschlag erfolgt also in Richtung der Kettfäden.
[0017] Um den mechanischen Problemen, die infolge der großen Webbreiten, hohen Anschlagkräften,
großen zu beschleunigenden und zu verzögernden Massen entstehen, beherrschen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Weblade mehr als zwei Ladenstützen aufweist, wobei die
Ladenstützen als Teil eines kinematischen Gelenkvierecks im Ladenantrieb mit Kurbelwelle
angeordnet sind.
[0018] Dadurch, daß als Antrieb der Kurbelwelle ein oder mehrere Kurvenscheibengetriebe
vorgesehen sind, die vorzugsweise symmetrisch zur Maschinenmitte angeordnet, insbesondere
als Komplementärkurvenscheibengetriebe ausgebildet sind, kann die Maschine in der
erforderlichen Breite gebaut werden, ohne daß die Bewegungen an Präzision durch Torsion
der
[0019] Antriebswellen leiden. Der präzisen zeitlichen Steuerung der unterschiedlichen Bewegungen
dient auch die Maßnahme, daß die Bewegungen der Weblade und der Führungselemente mechanisch
synchronisiert ausgebildet sind, wobei zur Synchronisierung der Kurvenscheibengetriebe
insbesondere eine die Antriebe verbindende Synchronwelle vorgesehen ist.
[0020] Demselben Zweck dient es, wenn die Bewegung der Führungselemente mechanisch, vorzugsweise
mittels eines Gelenksystems, von der Bewegung der Weblade abgeleitet ist. Dazu können
die Führungselemente über ein Hebelsystem einerseits an einem relativ zum Maschinengestell
festen Schwenkpunkt und an einem zweiten sich mit der Weblade bewegenden Schwenkpunkt
andererseits angelenkt sein. Der Antrieb erfolgt somit über die Weblade.
[0021] Zur Behebung von Fehlern und zum bandenfreien Anweben ist es von Vorteil, wenn die
Webmaschine von Schuß- und Fangwerk mittels einer Kupplung getrennt werden kann und
rücklauffähig ausgebildet ist. Dabei wird in umgekehrter Bewegungsfolge jedoch ohne
Schußeintrag das Gewebe in zur Webrichtung umgekehrter Richtung bewegt.
[0022] Insbesondere für die Bewegung der Führungselemente können mit Vorteil als Antrieb
für die überlagerte Bewegung Linearantriebe vorgesehen werden, insbesondere Kolben-Zylinder-Einheiten.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schuß- und Fangwerk
mit der Weblade schwingend ausgebildet ist.
[0024] Die Verfahrensaufgabe wird dadurch gelöst, daß den Führungselementen zusätzlich eine
zweite Bewegung überlagert wird. Dieses Verfahren ermöglicht es, die Webladenbewegung
unabhängig von der erforderlichen Austauchbewegung der Führungselemente vorzusehen.
Die Webladenbewegung kann also in ihrer Amplitude so klein wie möglich gehalten werden,
was bei gleicher
[0025] Produktivität, d.h. gleicher Schußzahl, geringere Beschleunigungen und Verzögerungen
der beteiligten Massen bedeutet. Die auf die Maschine wirkenden Massenkräfte werden
folglich verringert, was einen insgesamt ruhigeren Maschinenlauf ergibt. Andererseits
kann bei gleicher Belastung die Schußzahl entsprechend erhöht werden, so daß die Produktivität
verbessert wird. Schließlich kann die Richtung des Anschlags unabhängig von der Austauchbewegung
der Führungselemente gestaltet werden. Der Anschlag erfolgt in Richtung der Kettfäden.
Dabei erfolgt der Anschlag bei einem senkrecht zur Ebene der Kettfäden gerichteten
Webblatt relativ nahe an seiner Einspannstelle, so daß die hohen Anschlagkräfte durch
die kurze Einspannlänge des Webblattes beherrschbar sind.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch dadurch verwirklichen, daß der Weblade
eine zweite Bewegung überlagert wird. Die Führungselemente können dann fest an der
Weblade angebracht sein.
[0027] Die bei Breitwebmaschinen zu bewegenden Massen können verringert werden, wenn durch
Verwendung von Projektilschuß- und Fangwerken an Breitwebmaschinen von einer Breite
von mehr als 6 m die sonst üblichen großen und massigen Führungsbahnen zur Führung
der Greiferschützen durch Führungselemente für Projektile ersetzt werden.
[0028] Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren, wobei gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen worden sind.
[0029] Im folgenden werden insbesondere die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Projektilwebmaschine mit den relevanten Einzelheiten und
ihre Positionierung in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Projektilwebmaschine gemäß Schnittlinie II-II
aus Figur 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Antriebssystems für die Ladenbewegung
- Fig. 4
- eine Schnittzeichnung durch eine erfindungsgemäße Weblade mit Darstellung eines Projektilführungssystems
in hinterer Totpunktlage,
- Fig. 5
- eine Schnittzeichnung durch die Weblade mit Darstellung des Projektilführungssystems
in vorderer Totpunktlage,
- Fig. 6
- eine alternative Ausgestaltung eines Antriebs für die Führungselemente mittels elektrischer,
pneumatischer oder hydraulischer Mittel,
- Fig. 7
- eine bevorzugte Anordnung der Kupplungsmittel für ein feststehendes Schuß- und Fangwerk,
- Fig. 8
- eine alternative Ausführungsform eines Antriebes für an der Weblade befestigte Projektilführungselemente,
- Fig. 9
- eine alternative Anordnung eines Schuß- und Fangwerkes, welches sich mit der Weblade
bewegt und
- Fig. 10
- einen typischen Webladenantrieb für Textilmaschinen mit einer Schwingwelle und einem
Kurvenscheibenantrieb in schematischer Darstellung.
[0031] In Figur 10 ist zum besseren Verständnis des Unterschiedes zu Breitwebmaschinen zunächst
ein typischer Ladenantrieb für schützenlose Textilwebmaschinen dargestellt.
[0032] Das Webblatt a und die Führungszähne b sind gemeinsam an einen Ladenträger c, der
über die gesamte Webmaschinenbreite geht, befestigt.
[0033] Der Ladenträger c ist fest verbunden mit den mehrfach vorhandenen Stützen d, die
ihrerseits alle mit der Schwingwelle e fest verbunden sind.
[0034] Über einen Kurvenscheibenantrieb f mit Drehpunkt in g und einem zweiarmigen Rollenhebel
h, der ebenfalls fest mit der Schwingwelle e verbunden ist, wird der Schwingwelle
e und den an ihr befestigten Elementen a, b, c und d eine winkelsynchrone Bewegung
verliehen.
[0035] Dieses relativ massenarme Ladenantriebssystem ist aus Gründen der wesentlich höheren
Beanspruchungen bei Breitwebmaschinen und den hier erforderlichen erheblichen kinematischen
Energien für den Ladenanschlag praktisch nicht anwendbar.
[0036] Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Projektilwebmaschine hat eine linke,
das Schußwerk 1 tragende äußere Gestellwand 2 und eine rechte, das Fangwerk 3 tragende
äußere Gestellwand 4. Zwischen diesen äußeren Gestellwänden 2 und 4 befinden sich
ein Hauptantrieb 5 auf der linken und ein weiterer Hauptantrieb 6 auf der rechten
Maschinenseite und zwischen diesen je nach Maschinenbreite mehr als zwei mittlere
Gestellwände 7.
[0037] Wie in Figur 2 erkennbar, sind die äußeren Gestellwände 2 und 4, die Hauptantriebe
5 und 6 sowie die mittleren Gestellwände 7 über modulmäßig ausgebildete Rohrlängsverbinder
8 und Brustbaum 9 miteinander verbunden und bilden das sogenannte Gestell.
[0038] Eine von einem Kettbaum 10 kommende Kette 11 läuft über ein Streichrohr 12 umgelenkt,
durch Litzenaugen 13 von Webschäften 14 durch ein an einem Webladenträger 15 befestigtes
Webblatt 16 und über eine höhenverstellbare Rundschiene 17 auf das Brustbaumrohr 9.
Die Fachbildung geschieht mittels bekannter Schaftmaschinen. Durch den rechtwinklig
zur Kettfadenrichtung erfolgten Schußeintrag entsteht in der vorderen Totpunktlage
des Webblattes 16 an der Vorderkante die Gewebe bzw. Warenbildung.
[0039] Die ab hier gebildete Ware läuft über die Rundschiene 17 und umgelenkt durch das
Brustbaumrohr 9 in das Walzensystem eines Warenabzugs, bestehend aus den Walzen 18,
19, 20, 21 und den Abzugsgetrieben 22 und wird entsprechend der jeweiligen Schußdichte
abgezogen. Die über die gesamte Webmaschinenbreite sich erstreckende, hin- und herschwingende
Kurbelwelle 23 ist zwischen Brustbaumrohr 9 und dem Paket der Schäfte 14 beidseitig
gelagert.
[0040] Die Kurbelwelle ist in Figur 3 perspektivisch mit ihrem Antrieb dargestellt. In den
Kröpfungen 24 der Kurbelwelle 23 sind Kurbelarme 25 mit Drehpunkt 26a drehbar angelenkt
und übertragen die ihnen aufgezwungenen Bewegungen im Drehpunkt 26 auf Ladenstützen
27, die sich ihrerseits um den Drehpunkt 28 (Figur 2) bewegen.
[0041] Auf den Ladenstützen 27 ist ein Webladenträger 15 (Figur 4 und 5) befestigt und schwingt
mit diesem hin und her. Während der Rast in der hinteren Totpunktstellung der Weblade
15 erfolgt der Schußeintrag und in der vorderen Totpunktlage der Schußanschlag an
die Gewebekante. Der Antrieb der Kurbelwelle 23 erfolgt ausführungsgemäß über die
Hauptgetriebe 5 und 6 (Figur 1), wovon eines schematisch in Figur 3 ohne Gehäuse dargestellt
ist.
[0042] Der vorzugsweise gewählte Drehstrommotor 29 überträgt seine Bewegung über eine Keilriemenscheibe
30 und einen Keilriementrieb 31 auf eine kuppelbare Antriebsscheibe 32, die auf der
Eingangsantriebswelle 33 des Hauptantriebes angeordnet ist.
[0043] Über ein mit der Antriebswelle 33 fest verbundenes Ritzel 34 und Zwischenrändern
35 und 36 erfolgt der Antrieb auf Kurvenscheibenrad 37, das mit der Komplementärkurvenscheibenwelle
38 verbunden ist auf die darauf befestigten Komplementärkurvenscheiben 39 und 40,
die ihrerseits über die an dem Zahnradsegment 41 befindlichen Arme 42 und 42a, sowie
den Kurvenrollen 43 eine Pendelbewegung des Zahnsegments 41 bewirken. Über ein im
Eingriff mit dem Zahnsegment 41 stehendes Rad 44 wird die Pendelbewegung auf die Kurbelwellenausgangsstelle
45 übertragen. Die Verbindung der einzelnen Kurbelhübe entsprechend der Modulbauweise
geschieht mittels der Wellenkupplungen 46. Die Synchronisation der rechts und links
von der Maschinenmitte angeordneten Hauptantriebe 5 und 6 erfolgt über eine im Verhältnis
zur Kurvenscheibenwelle schnellaufende Synchronwelle 47, die über Kupplung 48 beide
Getriebe 5 und 6 verbindet.
[0044] In Figur 4 und 5 ist der sich über die gesamte Webbreite, auf den Ladenstützen 27
befestigte Webladenträger 15 mit dem eingespannten Webblatt 16 als Schnitt dargestellt.
Der Webladenträger ist gleichzeitig die Basis für ein Projektilführungssystem 49,
bestehend aus Führungselementen 50, einer Führungsschiene 1, einem Übertragungshebel
52 mit seinen Drehpunkten 53 und 54, sowie einem beweglich auf der Kurbelwelle 23
sitzenden Lagerring 55 für den Drehpunkt 54 in Lasche 57. Der Lagerring 55 ist frei
drehbar auf der Kurbelwelle 23 gelagert. Das Führungssystem 49 mit den an der Führungsträgerschiene
51 befestigten Führungselementen 50 erstreckt sich über die gesamte Webbreite. In
der als Figur 4 dargestellten hinteren Ladenstellung erfolgt der Schußeintrag mittels
Projektil 56 (Figur 9). Zu diesem Zweck ist es erforderlich, daß die Führungselemente
50 absolut deckungsgleich zum Austrittskanal des Schußwerks 1 (Figur 1) stehen. Dies
wird kinematisch durch die Gelenkanordnung des Führungssystems erreicht, wobei zur
Stabilisierung der Endstellung der Führungselemente 50 tragende Schenkel der Führungsträgerschiene
51 mittels nicht dargestellter, federender Mittel an die parallel zum Schenkel stehende
Fläche des Ladenträgers 15 zur Anlage gebracht wird.
[0045] Nach erfolgtem Schußeintrag, der bei stehender Weblade erfolgt, schwingt jetzt der
Webladenträger 15 in die als Figur 5 dargestellte vordere Totpunktstellung und schließt
den Schußfaden an. Dabei führt das Projektilführungssystem 49 mit den Führungselementen
50 durch die Anordnung der Gelenkpunkte 53 und 54 zum Drehpunkt der Kurbelwelle 53
eine Relativbewegung zur Weblade 15 und dem Webblatt 16 derart aus, daß sich die Führungselemente
50 vor dem Anschlag des Webblattes 16 in der vorderen Totpunktlage aus dem Unterfach
der Kettfäden zwangsläufig herausbewegt haben.
[0046] Eine andere Ausführungsform zeigt Figur 6. Am Webladenträger 15 sind Stützlager 79,
sowie Drehpunkte 73 für Bewegungshebel 75 angeordnet. An Drehpunkt 78 des Stützlagers
79 stützt sich ein Linearantrieb 77 ab, der beispielsweise aus einer Kolben-Zylinder-Einheit
oder einem Magnetantrieb bestehen kann. Am anderen Ende greift Antrieb 77 an Drehpunkt
76 des Bewegungshebels 75 an. Über eine nicht dargestellte Maschinensteuerung erzeugen
die Antriebe 77 eine Hubbewegung, die bewirkt, daß die Führungselemente 50, die über
die Führungsträgerschiene 51 fest mit den Bewegungshebeln 75 verbunden sind, sich
zum Zeitpunkt des Schußeintrages im Webfach befinden und nach erfolgtem Schußeintrag
vor dem Ladenanschlag sich wieder aus dem Webfach bewegen.
[0047] Figur 7 zeigt schematisch die Anordnung der Kupplungsmittel für das Schuß- und Fangwerk,
mittels derer diese von den Hauptantrieben getrennt werden können. Die Hauptantriebe
5 und 6 weisen jeweils eine Ausgangswelle 60 und 61 auf, die im Drehzahlverhältnis
1 : 1 zur Kurbelscheibenwelle 38 (Figur 3) laufen. Über Kupplungsmittel 62 und 62a
wird die Drehbewegung der Ausgangswellen 60 und 61 über Kettenantriebe 63 auf das
Schußwerk 1 und über Kettenantrieb 64 auf das Fangwerk 3 übertragen.
[0048] Vorzugsweise werden Überlastkupplungen 65 und 65a in diesem Antriebssystem vorgesehen.
[0049] Figur 8 zeigt als Beispiel eine alternative Ausführungsform. Die Führungselemente
50 sind fest mit dem Webladenträger 15 verbunden und in einer festen Lage zum Webblatt
16 angeordnet. Die Ladenstützen 27 werden über die Kurbelwelle 23 und Kurbelarme 25
um den Drehpunkt 28 in beschriebener Weise hin- und herbewegt.
[0050] Der Drehpunkt 28 befindet sich an einem Rollenhebel 66, der seinen Drehpunkt 67 im
Lager 68 hat. Mittels der Komplementärkurvenscheibe 69, die auf einer Antriebswelle
70 sitzt, wird die Ladenstütze 27 mit den daran befestigten Elementen 15, 16 und 50
nach erfolgtem Schußeintrag soweit abgesenkt, daß die Führungselemente 50 beim Ladenanschlag
nicht mehr im Bereich des Webfaches 13 sind. Für die Position des Schußeintrags in
der hinteren Ladenstellung wird die Ladenstütze 27 mit den daran befestigten Elementen
15, 16 und 50 entsprechend wieder angehoben.
1. Breitwebmaschine, insbesondere für die Herstellung flachgewebter Papiermaschinenbespannungen
oder anderer technischer Gewebe mit Kett- und Schußfäden, vorzugsweise mit Breiten
von mehr als 6 m, mit einer in Richtung der Kettfäden hin- und herschwingenden Weblade,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schuß- (1) und ein Fangwerk (3) für Projektile (56) sowie Führungselemente
zur Führung der Projektile (56) vorgesehen sind, wobei die Führungselemente (50) sich
synchron mit der Weblade (27,15) bewegend ausgebildet sind.
2. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Führungselementen (50) eine zweite Bewegung überlagert ist.
3. Breitwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Weblade (27,15) eine zweite Bewegung überlagert ist.
4. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (50) an einer Führungsschiene (51) befestigt sind, die um
einen Drehpunkt (53) schwenkbar ist, der an der Weblade (27,15) angeordnet ist.
5. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (50) fest an der Weblade (27,15) befestigt sind, wobei die
Weblade (27,15) schwenkbar um einen Drehpunkt (28) ausgebildet ist, der selbst an
einem Hebel (66) mit ortsfestem Drehpunkt (67) schwenkbar angelenkt ist, wobei der
Hebel (66) vorzugsweise von einer Kurvenscheibe (69,70) angetrieben ausgebildet ist.
6. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die überlagerten Bewegungen dazu von einer gemeinsamen Antriebswelle (23) abgeleitet
ausgebildet sind.
7. Breitwebmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle als Kurbelwelle (23) mit Pleueln (25) als Antrieb für die Weblade
(27,15) ausgebildet ist und vorzugsweise Lagerringe (55) für die Führungsträgerschiene
(51) aufweist.
8. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Weblade (27,15) ein Webblatt (16) aufweist, welches in einem vorderen Umkehrpunkt
der Weblade senkrecht zur Mittelfachebene (13a) angeordnet ist.
9. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Weblade (27,15) mehr als zwei Ladenstützen (27) aufweist, wobei die Ladenstützen
(27) als Teil eines kinematischen Gelenkvierecks (26,26a,28,67) im Ladenantrieb mit
Kurbelwelle (23) angeordnet sind.
10. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb der Kurbelwelle ein oder mehrere Kurvenscheibengetriebe vorgesehen
sind, die vorzugsweise symmetrisch zur Maschinenmitte angeordnet, insbesondere als
Komplementärkurvenscheibengetriebe ausgebildet sind.
11. Breitwebmaschinen nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Weblade (27,15) und der Führungselemente (50) mechanisch synchronisiert
ausgebildet sind, wobei zur Synchronisierung der Kurvenscheibengetriebe insbesondere
eine die Antriebe verbindende Synchronwelle (47) vorgesehen ist.
12. Breitwebmaschine nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Führungselemente (50) mechanisch, vorzugsweise mittels eines
Gelenksystems, von der Bewegung der Weblade (27,15) abgeleitet ist.
13. Breitwebmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Webmaschine von Schuß- (1) und Fangwerk (3) mittels einer Kupplung (62,62a)
trennbar und rücklauffähig ausgebildet ist.
14. Breitwebmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb für die überlagerte Bewegung Linearantriebe (77) vorgesehen sind,
insbesondere Kolben-Zylinder-Einheiten.
15. Breitwebmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuß- (1) und Fangwerk (3) mit der Weblade (27,15) schwingend ausgebildet
ist.
16. Verfahren zum Bewegen von Führungselementen für Projektile an Breitwebmaschinen mit
schwingender Weblade, die sich synchron mit der Weblade bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß den Führungselementen (50) eine zweite Bewegung überlagert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Weblade eine zweite Bewegung überlagert wird.
18. Verwendung von Projektil-Schuß- und Fangwerken an Breitwebmaschinen von einer Breite
von mehr als 6 m.