[0001] Die Erfindung betrifft eine lastdruckunabhängige Steuerung der Geschwindigkeit von
hydraulischen Stellelementen, wie Zylindern, Hydromotoren oder dgl., bei vorauseilenden
Lasten an Baumaschinen, wie beispielsweise Radladern, Baggern oder dgl., mit mindestens
einer Druckmittel aus einem Tank fördernden Pumpe mit durch einen Regler veränderlichem
Fördervolumen und mindestens einem Steuerschieber mit mindestens einem Steuerkolben
zur Betätigung des bzw. der Stellelemente.
[0002] Bei ziehender, d.h. voreilender Last sind die gebräuchlichen Hydrauliksysteme lediglich
imstande, die Geschwindigkeit des Verstellelementes, wie Zylinder, Hydromotoren oder
ähnliche, über eine Drosselwirkung zu beeinflussen. Da der über die Drossel fließende
Ölstrom abhängig vom Lastdruck ist, ist demnach auch die Verstellgeschwindigkeit lastdruckabhängig.
[0003] Der Begriff 'lastdruckunabhängig' bezieht sich auf die Verstellgeschwindigkeit der
einzelnen Stellelemente, wie insbesondere Zylinder, die unabhängig von dem Lastdruck
ist, der durch äußere Kräfte auf die Stellorgane wirkt. Diese Unabhängigkeit wird
durch ein sogenanntes Load-Sensing-System erzielt, das im wesentlichen eine zentrale
hydraulisch verstellbare Verstellpumpe mit einem hydraulisch betätigbaren Verstellorgan
zur Regelung des Förderdrucks und eine hydraulische Druckmeldeeinrichtung zur Übertragung
des an einem angesteuerten Arbeitszylinder oder einem anderen Stellelement anstehenden
Lastdruckes an das Stellorgan der Verstellpumpe umfaßt. Diese Druckmeldeeinrichtung
übermittelt so den anstehenden Lastdruck an das Stellorgan der Verstellpumpe, die
den entsprechenden Steuerschieber mit einem Förderdruck beaufschlagt, der um einen
auslegungsbedingten konstanten Differenzdruck über dem anstehenden Lastdruck liegt.
Werden mehrere Arbeitszylinder oder andere Stellelemente gleichzeitig angesteuert,
so wird über entsprechende Wechselventile in den Verzweigungen der Druckmeldeeinrichtung
der höchste anstehende Lastdruck dem Stellorgan der Verstellpumpe gemeldet.
[0004] Aufgrund der Ansteuerung des entsprechenden Steuerschiebers mit einem konstanten
Differenzdruck über dem am Arbeitszylinder oder anderen Stellelementen anstehenden
Lastdruck wird das von dem Arbeitszylinder bzw. dem anderen Stellelement betätigte
Arbeitsgerät mit einer im wesentlichen gleichbleibenden, von der Stellung des Steuerschiebers
abhängigen Geschwindigkeit bewegt, was die Bedienung solcher Arbeitsgeräte erleichtert.
Darüber hinaus liefert die Verstellpumpe aufgrund des Load-Sensing-Systems nur den
dem jeweiligen Arbeitszylinder bzw. Stellelement zugemessenen Förderstrom, wodurch
keine förderstromabhängigen Verluste auftreten und der Wirkungsgrad der hydraulischen
Antriebsvorrichtung erhöht wird.
[0005] Bei lastdruckunabhängigen Hydrauliksystemen ist bei drückender Last, d.h. bei einer
durch den Förderstrom der Pumpe zu bewegenden Last die Geschwindigkeit unabhängig
vom Lastdruck. Um so nachteiliger wird es empfunden, wenn unter Beibehaltung der Bewegungsrichtung
beim Wechsel der Lastrichtung die Geschwindigkeit nicht mehr lastdruckunabhängig,
sondern nur mehr nach der Drosselcharakteristik kontrolliert werden kann.
[0006] Der internationalen Patentanmeldung WO 92/15799 ist ein Load-Sensing-System zu entnehmen,
das ein Ventil beinhaltet, das den Durchfluß steuernde Einrichtungen aufweist und
das zwischen den den Durchfluß erfassenden Einrichtungen und sogenannten Absorptionseinrichtungen
angeordnet ist. Tenor dieser internationalen Patentanmeldung ist jedoch nicht die
lastdruckunabhängige Steuerung der Geschwindigkeit von hydraulischen Stellelementen,
wie Zylindern, Hydromotoren oder dgl., bei vorauseilenden Lasten, sondern die Kontrolle
und Energierückgewinnung bei Beaufschlagung von Zylindern, wobei der hier sich im
System aufbauende Druck über dieses Ventil den Absorptionseinrichtungen zugeführt
wird.
[0007] Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, die Geschwindigkeit auch einer ziehenden
Last kontrolliert lastdruckunabhängig steuern zu können.
[0008] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Druckwaage in die Verbindungsleitung
des Raumes des Stellelementes zum Steuerschieber, insbesondere zum zugehörigen Steuerkolben,
eingesetzt ist, daß der Rücklaufbereich des zugehörigen Steuerkolbens als Differenzdruckblende
ausgebildet ist, und daß die Druckmeldung des Ölstromes vor dem Durchtritt durch die
Differenzdruckblende über eine Leitung auf die der Federkammer abgewandte Seite der
Druckwaage herbeiführbar ist.
[0009] Gemäß nebengeordnetem Hauptpatentanspruch wird das Ziel darüber hinaus auch dadurch
erreicht, daß die Druckwaage in die Leitung zwischen dem Ausgang des Schiebers, insbesondere
des zugehörigen Steuerkolbens, und dem Tank eingesetzt ist, daß der Rücklaufbereich
des zugehörigen Steuerkolbens als Differenzdruckblende ausgebildet ist, und daß die
Druckmeldung des Ölstromes vor dem Durchtritt durch die Differenzdruckblende über
eine Leitung auf die der Federkammer abgewandte Seite der Druckwaage herbeiführbar
ist.
[0010] Weiterbildungen der nebengeordneten Hauptpatentansprüche sind den zugehörigen Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0011] Das aus dem St.d.T. bekannte Hydrauliksystem wird nun durch die erfindungsgemäße
Funktion des kontrollierten lastdruckunabhängigen Absenkens bei vorauseilenden Lasten
erweitert. Diese kann sinngemäß und ohne gegenseitige Beeinflussung nicht nur bei
einem, sondern auch bei mehreren Stellelementen angewandt werden, die z.B. über Steuerkolben
betätigt werden.
[0012] In die Verbindungsleitung des Raumes des Stellorgans zum Steuerschieber wird die
Druckwaage so eingesetzt, daß sie ihre bestimmungsgemäße Funktion dann ausübt, wenn
der Ölstrom von diesem Raum zum Steuerschieber fließt. Die Rücklauföffnung im zugehörigen
Steuerkolben, die bislang als freier Durchgang oder je nach Erfordernissen auch als
Drosselöffnung ausgeführt ist, wird hier nach der gewünschten Durchflußcharakteristik
als Differenzdruckblende ausgebildet. Die Druckmeldungen zur Druckwaage erfolgen so,
daß der Druck in der Leitung zur Differenzdruckblende auf die der Federkammer abgewandte
Seite der Druckwaage geleitet wird. Hingegen wird über das Wechselventil der jeweils
höhere Druck zwischen der Steuerleitung, welche den Druck nach der Differenzdruckblende
abgreift und der bei Load-Sensing-Systemen bisheriger Bauart schon vorhandenen Lastdruckmeldeleitung
über eine Steuerleitung in die Federkammer der Druckwaage gemeldet.
[0013] Der wesentliche Unterschied zwischen den nebengeordneten Patentansprüchen besteht
darin, daß beim Patentanspruch 1 die Druckwaage in die Verbindungsleitung des kontrolliert
zu entleerenden Raumes des Stellelementes zum Steuerschieber eingesetzt wird, während
beim Patentanspruch 2 die Druckwaage zwischen dem Ausgang des Schiebers und dem Tank
eingesetzt wird.
[0014] In sämtlichen Betriebszuständen herrschen in den entsprechenden Leitungen jedoch
analoge Drücke.
[0015] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es
zeigen:
- Figur 1 -
- Steuerung im Betriebszustand Absenken der Arbeitsvorrichtung unter deren Eigengewicht
gem. Anspruch 1
- Figur 2 -
- Steuerung im Betriebszustand Aufpressen der Arbeitsvorrichtung, d.h. Absenken gegen
eine das Eigengewicht übersteigende Gegenkraft gem. Anspruch 1
- Figur 3 -
- Steuerung im Betriebszustand Anheben der Arbeitsvorrichtung gem. Anspruch 1
- Figur 4 -
- Steuerung im Betriebszustand Absenken der Arbeitsvorrichtung unter deren Eigengewicht
gem. Anspruch 2
- Figur 5 -
- Steuerung im Betriebszustand Aufpressen der Arbeitsvorrichtung, d.h. Absenken gegen
eine das Eigengewicht übersteigende Gegenkraft gem. Anspruch 2
- Figur 6 -
- Steuerung im Betriebszustand Anheben der Arbeitsvorrichtung gem. Anspruch 2
- Figur 7 -
- Steuerung einer alternativen Arbeitsvorrichtung gem. Figur 1
Der in Figur 1 gezeigte Betriebszustand ist derjenige, bei dem erfindungsgemäß das
Absenken unter vorauseilender Last kontrolliert lastdruckunabhängig gesteuert werden
soll. Bei den in den Figuren 2 und 3 dargelegten Betriebszuständen wird nachgewiesen,
daß aus der erfindungsgemäßen Anordnung keine Beeinträchtigung ihrer Funktion aufgrund
des Vorhandenseinseiner Druckwaage resultiert.
[0016] Figur 1 zeigt nun das Absenken der in diesem Beispiel als Schaufel 1 ausgebildeten
Arbeitsvorrichtung eines nicht weiter dargestellten Radladers unter dem Eigengewicht
G. Im deckelseitigen Raum 2 des Zylinders 3 baut sich ein aus dem Gewicht G und evtl.
Nutzlast der Schaufel 1 resultierender Druck auf. Bei Betätigung beispielsweise des
im Steuerschieber 4 angeordneten Steuerkolbens 5 in Richtung der dargestellten Position
fließt Öl über die Leitungen 6 und 7 und weiter über eine Differenzdruckblende 8 in
den Tank 9 ab. Der Druck der Leitung 7 wird auf die federabgewandte Seite 10 der zwischen
der Leitung 6 und dem Steuerschieber 4 vorgesehenen Druckwaage 11 geleitet. Der Druck
in der Steuerleitung 12 wird über ein Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der Druckwaage
11 geleitet. Das Wechselventil 13 sperrt dabei die Verbindung von der nur mit dem
Nachsaugedruck beaufschlagten Lastdruckmeldeleitung 15, die den Druck nach der bei
Load-Sensing-Systemen üblichen Differenzdruckblende 8' abgreift. Eine zusätzliche
über den Förderstrom der über einen Regler 16 angesteuerten Pumpe 17 hinaus benötigte
Ölmenge zur Auffüllung des Ringraumes 18 des Zylinders 3 wird über ein Nachsaugeventil
19 ergänzt, das in der Druckmittelzuführleitung 20' angeordnet ist. Mit 20 sind verschiedene
Zuleitungen zu weiteren Steuerkolben 21,22 bezeichnet.
[0017] Dadurch vermindert die Druckwaage 11 in der diesem Element eigentümlichen Weise den
in der Leitung 6 anstehenden Druck des deckelseitigen Raumes 2 auf einen entsprechend
ihrer Federkraft so weit verminderten Wert, daß sich an der Differenzdruckblende 8
ein konstantes, der Federkraft analoges Druckgefälle einstellt. Damit ist der durch
die Differenzdruckblende 8 durchtretende Ölstrom und somit die Absenkgeschwindigkeit
der Schaufel 1 lastdruckunabhängig und nur mehr abhängig vom Öffnungsquerschnitt der
Differenzdruckblende 8, welche durch die jeweilige Stellung des zugehörigen Steuerkolbens
5 vorgegeben wird. Im Steuerventil 4 können, wie bereits dargelegt, weitere Steuerkolben
21 und 22 vorgesehen sein. Die Steuerkolben 21,22 wie auch der Steuerkolben 5 können
in bei Load-Sensing-Systemen üblicher Weise mit hier nicht dargestellten Druckwaagen
für die gegenseitig unbeeinflußte gleichzeitige Betätigung von drückenden Lasten in
den Leitungen 20 von der Pumpe 17 zum jeweiligen Steuerkolben 5,21,22 ausgerüstet
sein.
[0018] In analoger Weise wie die Druckwaage 11, kann auch eine entsprechende - hier der
besseren Übersicht halber nicht dargestellte - Druckwaage den Steuerkolben 21 und/oder
22 zugeordnet werden, sofern auch hier ziehende Lasten lastdruckunabhängig gesteuert
werden sollen. Der im Betriebszustand nach Figur 1 höhere Druck der Steuerleitung
12, die den Druck hinter der Differenzdruckblende 8 abgreift gegenüber der Lastdruckmeldeleitung
15, wird über die Steuerleitung 24 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 gemeldet.
[0019] Figur 2 zeigt das Aufpressen der Schaufel 1 gegen einen äußeren Widerstand (F = Bodendruck),
wie es z.B. beim Aufdrücken der Schaufel 1 gegen den Boden der Fall ist, wobei gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Beim Aufpressen der Schaufel 1
erfolgt das Zumessen des Förderstromes durch Druck in den Ringraum 18 des Hydraulikzylinders
3, wobei gewährleistet sein muß, daß das aus dem deckelseitigen Raum 2 des Zylinders
3 verdrängte Öl nicht durch die Druckwaage 11 abgedrosselt wird, weil dieses mit möglichst
geringem Strömungswiderstand in den Tank 9 abfließen soll. Der Druck des zur Verstellung
des Zylinders 3 in den Ringraum 18 geleiteten Ölstromes wird über die Lastdruckmeldeleitung
15 und das Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 geleitet. Das
Wechselventil 13 sperrt dabei die Verbindung von der nur mit dem Druck im Tank 9 beaufschlagten
Steuerleitung 12. Auf der der Federkammer 14 abgewandten Seite 10 der Druckwaage 11
wirkt lediglich der geringe Staudruck des aus dem deckelseitigen Raum 2 in den Tank
9 abfließenden Öls. Deshalb wird der Kolben 23 der Druckwaage 11 in die Endstellung
geführt, wobei der Durchgang von der Leitung 6 zur Leitung 7 ohne Wirksamwerden der
Druckwaage 11 freigegeben ist.
[0020] Figur 3 zeigt das Anheben der ggf. eine Nutzlast beinhaltenden Schaufel 1, wobei
auch hier gleiche Bauteile wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Beim
Anheben der Schaufel 1 erfolgt das Zumessen des Förderstromes durch Druck in den deckelseitigen
Raum 2 des Zylinders 3, wobei gewährleistet werden muß, daß das zufließende Öl nicht
durch die Druckwaage 11 abgedrosselt wird. Der Druck des zur Verstellung des Zylinders
3 in den Raum 2 geleiteten Ölstromes wird über die Lastdruckmeldeleitung 15 und das
Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 geleitet. Das Wechselventil
13 sperrt dabei die Verbindung von der nur mit dem Druck im Tank 9 beaufschlagten
Steuerleitung 12. Auf der der Federkammer 14 abgewandten Seite 10 der Druckwaage 11
wirkt der Druck des deckelseitigen Raumes 2 des Zylinders 3, der gleich dem in der
Lastdruckmeldeleitung 15 ist. Auf beiden Stirnflächen des Kolbens 23 der Druckwaage
11 wirkt somit der gleiche Hydraulikdruck. Aus diesem Grund wird der Kolben 23 der
Druckwaage 11 mit der Federkraft in die Endstellung geführt, wobei der Durchgang von
der Leitung 7 zur Leitung 6 freigegeben wird.
[0021] Die Figuren 4 bis 6 zeigen äquivalente Steuerungen gemäß den Figuren 1 bis 3. Die
Druckwaage 11 ist in diesen Fällen zwischen dem Ausgang 25 des Schiebers 4 und dem
Tank 9 eingesetzt, wobei funktional die gleichen Gegebenheiten und auch in allen drei
Betriebszuständen in den entsprechenden Leitungen analoge Drücke herrschen, was wie
folgt beschrieben wird:
[0022] Figur 4 zeigt in Analogie zu Figur 1 das Absenken der als Schaufel 1 ausgebildeten
Arbeitsvorrichtung. Im deckelseitigen Raum 2 des Zylinders 3 baut sich ein aus dem
Gewicht G und evtl. Nutzlast der Schaufel 1 resultierender Druck auf. Bei Betätigung
beispielsweise des im Steuerschieber 4 angeordneten Steuerkolbens 5 in Richtung der
dargestellten Position fließt Öl über die Leitungen 6,26 in den Tank 9 ab. Der Druck
der Leitung 6 wird über die Leitung 29 auf die federabgewandte Seite 27 der zwischen
dem Ausgang 25 des Steuerschiebers 4 und dem Tank 9 vorgesehenen Druckwaage 11 geleitet.
Der Druck in der Leitung 26 wird über ein Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der
Druckwaage 11 geleitet. Das Wechselventil 13 sperrt dabei die Verbindung von der nur
mit dem Nachsaugedruck beaufschlagten Lastdruckmeldeleitung 15, die den Druck nach
der bei Load-Sensing-Systemen üblichen Differenzdruckblende 8' abgreift. Eine zusätzliche
über den Förderstrom der durch den Regler 16 angesteuerten Pumpe 17 hinaus benötigte
Ölmenge zur Auffüllung des Ringraumes 18 des Zylinders 3 wird über ein Nachsaugeventil
19 ergänzt, das in der Druckmittelzuführleitung 20' angeordnet ist.
[0023] Dadurch vermindert die Druckwaage 11 den in der Leitung 6 anstehenden Druck des deckelseitigen
Raumes 2 des Zylinders 3 auf einen entsprechend ihrer Federkraft so weit verminderten
Wert, daß sich an der Differenzdruckblende 8 ein konstantes, der Federkraft analoges
Druckgefälle einstellt. Damit ist der durch die Differenzdruckblende 8 durchtretende
Ölstrom und somit die Absenkgeschwindigkeit der Schaufel 1 lastdruckunabhängig und
nur mehr abhängig vom Öffnungsquerschnitt der Differenzdruckblende 8, welche durch
die jeweilige Stellung des Steuerkolbens 5 vorgegeben wird. Im Steuerventil 4 können
darüber hinaus weitere Steuerkolben 21 und 22 vorgesehen sein. Die Steuerkolben 21,22
sowie auch der Steuerkolben 5 können, in bei Load-Sensing-Systemen üblicher Weise,
mit hier nicht dargestellten Druckwaagen für die gegenseitig unbeeinflußte gleichzeitige
Betätigung von drückenden Lasten in den Leitungen 20 von der Pumpe 17 zum jeweiligen
Steuerkolben 5,21,22 ausgerüstet sein.
[0024] In analoger Weise wie die Druckwaage 11 kann auch eine entsprechende - hier der besseren
Übersicht halber nicht dargestellte - Druckwaage dem Steuerkolben 21 und/oder 22 zugeordnet
werden, sofern auch hier ziehende Lasten lastdruckunabhängig gesteuert werden sollen.
Der im Betriebszustand nach Figur 4 höhere Druck der Leitung 26, welche den Druck
hinter der Differenzdruckblende 8 abgreift, gegenüber der Lastdruckmeldeleitung 15,
wird über die Steuerleitung 24 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 gemeldet.
[0025] Figur 5 zeigt das Aufpressen der Schaufel 1 gegen einen äußeren Widerstand (F = Bodendruck),
wie es z.B. beim Aufdrücken der Schaufel 1 gegen den Boden der Fall ist, wobei gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Beim Aufpressen der Schaufel 1
erfolgt das Zumessen des Förderstroms durch Druck in den Ringraum 18 des Hydraulikzylinders
3, welcher gewährleistet sein muß, daß das aus dem deckelseitigen Raum 2 verdrängte
Öl nicht durch die Druckwaage 11 abgedrosselt wird, weil dieses mit möglichst geringem
Strömungswiderstand in den Tank 9 abfließen soll. Der Druck des zur Verstellung des
Zylinders 3 in den Ringraum 18 geleiteten Ölstroms wird über die Lastdruckmeldeleitung
15 und das Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 geleitet. Das
Wechselventil 13 sperrt dabei die Verbindung von der nur mit dem Druck im Tank 9 beaufschlagten
Leitung 26. Auf der der Federkammer 14 abgewandten Seite 27 wirkt lediglich der in
der Leitung 29 herrschende geringe Staudruck des aus dem deckelseitigen Raum 2 in
den Tank 9 abfließenden Öls. Deshalb wird der Kolben 23 der Druckwaage 11 in die Endstellung
geführt, wobei der Durchgang von der Leitung 26 zum Tank 9 ohne Wirksamwerden der
Druckwaage 11 freigegeben ist.
[0026] Figur 6 zeigt das Anheben der Schaufel 1, wobei auch hier gleiche Bauteile wiederum
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Beim Anheben der Schaufel 1 erfolgt das
Zumessen des Förderstroms durch Druck in den deckelseitigen Raum 2 des Zylinders 3,
wobei gewährleistet werden muß, daß das aus dem kolbenstangenseitigen Raum 18 verdrängte
Öl nicht durch die Druckwaage 11 abgedrosselt wird. Der Druck des zur Verstellung
des Zylinders 3 in den Raum 2 geleiteten Ölstroms wird über die Lastdruckmeldeleitung
15 und das Wechselventil 13 in die Federkammer 14 der Druckwaage 11 geleitet. Das
Wechselventil 13 sperrt dabei die Verbindung von der nur mit dem Druck im Tank 9 beaufschlagten
Leitung 26. Auf der der Federkammer 14 abgewandten Seite 27 der Druckwaage 11 wirkt
über die Leitung 29 der Druck des deckelseitigen Raumes 2 des Zylinders 3, der gleich
dem der Lastdruckmeldeleitung 15 ist. Auf beiden Stirnflächen des Kolbens 23 der Druckwaage
11 wirkt somit der gleiche Hydraulikdruck. Aus diesem Grund wird der Kolben 23 der
Druckwaage 11 mit der Federkraft in die Endstellung geführt, wobei der Durchgang von
der Leitung 26 zum Tank 9 freigegeben wird.
[0027] Figur 7 ist analog zu Figur 1 zu sehen, wobei in diesem Beispiel das Stellelement
Zylinder durch einen Hydromotor 28 ersetzt ist. Die ziehende Last kann hier durch
ein durch äußere Einflüsse erzeugtes Drehmoment T vorgegeben werden, das bewirkt,
daß der Hydromotor 28 zur Pumpe wird, so daß diese in die Leitung 6 Drucköl fördert.
[0028] Bei Betätigung beispielsweise des im Steuerschieber 4 angeordneten Steuerkolbens
5 in Richtung der dargestellten Position fließt das von der Pumpe (Hydromotor 28)
geförderte Öl über die Leitungen 6 und 7 und weiter über die Differenzdruckblende
8 in den Tank 9 ab. Im weiteren sind die Verhältnisse gleich , wie unter Figur 1 beschrieben.
Die über den Förderstrom der Pumpe 17 hinaus benötigte Ölmenge zur Speisung des zur
Pumpe gewordenen Hydromotors 28 wird über ein Nachsaugeventil 19 ergänzt, das in der
Druckmittelzuführleitung 20' angeordnet ist. Als Beispiel für den Einsatz von Hydromotoren
28 kann das Schardrehwerk bei Gradern genannt werden.
1. Lastdruckunabhängige Steuerung der Geschwindigkeit von hydraulischen Stellelementen,
wie Zylindern (3), Hydromotoren (28) oder dgl., bei vorauseilenden Lasten an Baumaschinen,
wie beispielsweise Radladern, Baggern, Gradern oder dgl., mit mindestens einer Druckmittel
aus einem Tank (9) fördernden Pumpe (17) mit durch einen Regler (16) veränderlichem
Fördervolumen und mindestens einem Steuerschieber (4) mit mindestens einem Steuerkolben
(5,21,22) zur Betätigung des bzw. der Stellelemente (3,28), dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckwaage (11) in die Verbindungsleitung (6) des Raumes (2) des Stellelementes
(3) bzw. vom Stellelement (28) zum Steuerschieber (4), insbesondere zum zugehörigen
Steuerkolben (5) eingesetzt ist, daß der Rücklaufbereich des zugehörigen Steuerkolbens
(5) als Differenzdruckblende (8) ausgebildet ist, und daß die Druckmeldung des Ölstromes
vor dem Durchtritt durch die Differenzdruckblende (8) über eine Leitung (7) auf die
der Federkammer (14) abgewandte Seite (10) der Druckwaage (11) herbeiführbar ist.
2. Lastdruckunabhängige Steuerung der Geschwindigkeit von hydraulischen Stellelementen,
wie Zylindern (3), Hydromotoren (28) oder dgl., bei vorauseilenden Lasten an Baumaschinen,
wie beispielsweise Radladern, Baggern, Gradern oder dgl., mit mindestens einer Druckmittel
aus einem Tank (9) fördernden Pumpe (17) mit durch einen Regler (16) veränderlichem
Fördervolumen und mindestens einem Steuerschieber (4) mit mindestens einem Steuerkolben
(5,21,22) zur Betätigung des bzw. der Stellelemente (3), dadurch gekennzeichnet, daß
eine Druckwaage (11) in die Leitung zwischen dem Ausgang (25) des Schiebers (4), insbesondere
des zugehörigen Steuerkolbens (5) und dem Tank (9) eingesetzt ist, daß der Rücklaufbereich
des zugehörigen Steuerkolbens (5) als Differenzdruckblende (8) ausgebildet ist, und
daß die Druckmeldung vor dem Durchtritt des Ölstromes durch die Differenzdruckblende
(8) über eine Leitung (29) auf die der Federkammer (14) abgewandte Seite (27) der
Druckwaage (11) herbeiführbar ist.
3. Steuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine den Druck nach der Differenzdruckblende
(8) abgreifende Steuerleitung (12), die zu einem Wechselventil (13) führt.
4. Steuerung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine den Druck nach der Differenzdruckblende
(8) abgreifende Steuerleitung (26), die zu einem Wechselventil (13) führt.
5. Steuerung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß über das Wechselventil
(13) der jeweils höhere Druck zwischen der Steuerleitung (12) und einer Lastdruckmeldeleitung
(15) über eine weitere Steuerleitung (24) vom Wechselventil (13) zur Federkammer (14)
der Druckwaage (11) gemeldet wird.
6. Steuerung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß über das Wechselventil
(13) der jeweils höhere Druck zwischen der Leitung (26) und einer Steuerleitung (15)
über eine Steuerleitung (24) vom Wechselventil (13) zur Federkammer (14) der Druckwaage
(11) gemeldet wird.
7. Steuerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein
Nachsaugeventil (19), das im Bereich der Druckmittelzuführleitung (20') vorgesehen
ist und den Ringraum (18) des als Zylinder (3) ausgebildeten Stellelementes auffüllt
bzw. den zur Pumpe gewordenen Hydromotor (28) speist.