[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster oder eine Tür mit einem Rolladenkasten,
dessen unterer Bereich zugleich als das obere Querteil des feststehenden Rahmens ausgebildet
ist, an dem der Flügelrahmen anschlägt, wobei das obere Querteil des ortsfesten Rahmens
als Eckprofilschiene ausgebildet ist, von deren nach außen offenen Hohlraum der obere
Holm des Flügelrahmens zum größten Teil aufgenommen wird.
[0002] Ein derartiges Fenster oder eine derartige Tür mit integriertem Rolladenkasten ist
durch die DE-32 34 482 C2 bekannt. Da bei dieser Konstruktion der obere Holm des Flügelrahmens
zum größten Teil im Hohlraum der Eckprofilschiene untergebracht werden kann, ist die
Gesamtbauhöhe des Fenster- oder Türelements mit integriertem Kasten gegenüber älteren
Konstruktionen bereits deutlich reduziert. Gleichwohl weist dieses Fenster- oder Türelement
mit Rolladenkasten noch eine verhältnismäßig große Bautiefe auf, was besonders bei
der Altbausanierung häufig zu Schwierigkeiten führt. Denn bei einem Mauerwerk mit
einer Dicke von beispielsweise 24 cm mit vorhandenem Anschlag tritt raumseitig ein
störender überstand des Elements auf. D.h., der feststehende Rahmen (Stockrahmen)
und Rolladenkasten stehen raumseitig aus der Fenster- bzw.
[0003] Türöffnung um mehrere Zentimeter hervor. Ein solcher Überstand ist aus den verschiedensten
Gründen höchst unerwünscht. Das vorstehend erläuterte, bekannte Element ist daher
nur beschränkt einsetzbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen Probleme zu vermeiden und ein
Fenster- oder Türelement mit integriertem Rolladenkasten von geringer Gesamtbauhöhe
zu schaffen, welches im Vergleich zum Stand der Technik auch eine reduzierte Bautiefe
hat.
[0005] Gemäß der Erfindung wird obige Aufgabe dadurch gelöst,
a) daß die Eckprofilschiene sich von einem schräg nach außen und oben führenden Wandabschnitt
weg mit einem vertikalen Steg geringer Breite nach oben bis zum Deckel des Rolladenkastens
erstreckt,
b) daß der obere Holm des Flügelrahmens der Eckprofilschiene mit einer Abschrägung
oder Abrundung zwischen seiner inneren vertikalen Wand und inneren horizontalen Wand
versehen ist und
c) daß die Abschrägung oder Abrundung am oberen Holm des Flügelrahmens einer abgeschrägten
oder abgerundeten Wandinnenseite der Eckprofilschiene angepasst ist.
[0006] Aufgrund der Merkmale b) und c) ist eine Verschachtelung des oberen Holms des Flügelrahmens
in der Eckprofilschiene in einem Ausmaß möglich, welches in Verbindung mit dem Merkmal
a) zur angestrebten Reduzierung der Gesamtbautiefe des Fensters oder der Tür mit integriertem
Rolladenkasten führt. Dadurch ist diese Konstruktion insbesondere auch für die Altbausanierung
geeignet, wo häufig Mauerwerke mit einer Dicke von 24 cm vorkommen. In jedem Fall
wird durch die Erfindung ein störender raumseitiger Überstand des Elements vermieden.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ist dadurch vielseitiger einsetzbar.
[0007] Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. So beträgt vorzugsweise
die Breite des vertikalen Stegs weniger als ein Drittel der Gesamtbreite der Eckprofilschiene.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der vertikale
Steg geringer Breite von dem schräg nach außen und oben führenden Wandabschnitt der
Eckprofilschiene etwa auf einer horizontalen Ebene weg, welche durch die Längsachse
der Rolladen-Wickelwelle verläuft.
[0009] Nach noch einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der vertikale Steg geringer
Breite der Eckprofilschiene hohl ausgebildet und er enthält ein Verstärkungsprofil.
Wenngleich die Eckprofilschiene mit ihrem angeformten vertikalen Steg aus Metall oder
Holz bestehen kann, wird ihre Herstellung als Strangpreßprofil aus Kunststoff bevorzugt.
Durch die Einbettung eines Verstärkungsprofils in den hohlen vertikalen Steg der Eckprofilschiene
wird eine ausreichende Festigkeit erreicht, so daß die Eckprofilschiene auch ihre
Funktion als Anschlag für den Flügelrahmen ohne weiteres erfüllen kann.
[0010] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische vertikale Schnittansicht eines Fensters mit integriertem Rolladenkasten
bei geschlossenem Fensterflügel,
- Figur 2
- eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Fensters mit Rolladenkasten im verkleinerten
Maßstab;
- Figur 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie III - III in Fig.2, wobei jedoch das Fenster
mit Rolladenkasten im eingebauten Zustand gezeigt ist und
- Figur 4
- eine Schnittansicht entlang der Linie IV - IV in Fig.2, wobei jedoch das Fenster mit
Rolladenkasten auch hier in eingebauter Lage und außerdem im vergrößerten Maßstab
gezeigt ist.
[0011] In Figur 1 ist mit 10 ein Rolladenkasten mit sehr geringer Bauhöhe bezeichnet, der
ein Oberteil oder einen Deckel 11, rückseitig eine Eckprofilschiene 12, eine Außenblende
13 sowie Seitenteile 14 enthält, von denen in Figur 1 nur eines zu sehen ist. Die
Revisionsöffnung 15, welche für Reparatur- oder Austauschzwecke erforderlich ist,
ist an der Kastenunterseite vorgesehen und durch eine Abschlußplatte 16 z.B. aus Aluminium
verschlossen. Die Abschlußplatte 16 ist an der Eckprofilschiene 12 angeschraubt. Mit
18 ist der auf einer Wickelwelle (nicht gezeigt) im Rolladenkasten 10 aufgewickelte
Rolladenpanzer bezeichnet, von dem ein herabgelassener Teil 19 in einer der beiden
seitlichen Führungsschienen 20 angedeutet ist.
[0012] Die die Rückseite des Rolladenkastens 10 abschließende Eckprofilschiene 12 bildet
zugleich das obere Querteil des feststehenden Fensterrahmens 9 (Stockrahmens). Die
Eckprofilschiene 12 ist einerseits mit den Seitenteilen 14 des Rolladenkastens 10
und andererseits mit den zwei Seitenteilen 21 des feststehenden Fensterrahmens 9 verbunden.
Eines der Seitenteile 21 des feststehenden Fensterrahmens 9 ist in Figur 4 gezeigt.
[0013] Die Eckprofilschiene 12 weist im einzelnen einen schräg nach außen und oben geführten
Wandabschnitt 22 auf, an dem sich ein vertikaler hohler Steg 23 anschließt, der sich
bis zum Oberteil bzw. Deckel 11 des Rolladenkastens 10 erstreckt. Beim Ausführugnsbeispiel
ist der Wandabschnitt 22 geringfügig konkav gegenüber der Wickelwelle ausgebildet.
Außerdem besteht die Eckprofilschiene 12 aus einem Kunststoff-Strangpreßprofil und
in dem Hohlraum im vertikalen Steg 23 ist ein Verstärkungsprofil 24 aus Metall z.B.
Stahl eingebaut. Die Eckprofilschiene 12 begrenzt ferner einen Hohlraum 25, der im
wesentlichen den oberen Holm 26 des Fenster-Flügelrahmens 8 aufnehmen kann, wie in
Figur 1 und 3 gezeigt ist. Damit dies möglich ist, ist der obere Holm 26 des Flügelrahmens
8 gegenüber der Eckprofilschiene 12 mit einer Abschrägung 27 zwischen seiner inneren
vertikalen Wand 28 und inneren horizontalen Wand 29 versehen. Aus den Figuren 1 und
3 geht deutlich hervor, daß die Abschrägung 27 am oberen Holm 26 des Fenster-Flügelrahmens
8 der schrägen Innenseite 30 des Wandabschnitts 22 der Eckprofilschiene 12 angepasst
ist bzw. im wesentlichen parallel zu dieser verläuft. In Abweichung vom Ausführugnsbeispiel
könnte die Abschrägung 27 auch durch eine konkave Rundung ersetzt werden, wenn die
Wandinnenseite des Wandabschnitts 22 entsprechend konvex ausgebildet ist. Alle diese
Maßnahmen dienen dem Zweck, den oberen Holm 26 des Flügelrahmens 8 möglichst tief
in die Eckprofilschiene 12 eintauchen zu lassen. Um die Einbautiefe des Fensterelements
7 (Fig.2) mit Rolladenkasten 10 auf ein Minimum zu reduzieren. Beim Ausführugnsbeispiel
ist die Anordnung ferner so getroffen, daß sich der vertikale Steg 23 geringer Breite
von dem Wandabschnitt 22 der Eckprofilschiene 12 etwa auf einer horizontalen Ebene
wegerstreckt, welche durch die Längsachse 31 der Rolladen-Wickelwelle verläuft.
[0014] Der feststehende Fensterrahmen 9 setzt sich, wie schon erwähnt, oben aus der Eckprofilschiene
12, den zwei Seitenteilen 21 und dem unteren Querteil 32 zusammen. Der Fenster-Flügelrahmen
8 weist den oberen Holm 26, zwei Seitenteile 33 und den unteren Holm 34 auf. Mit 35
ist eine Isolierverbundglasscheibe bezeichnet, die im Fenster-Flügelrahmen 8 befestigt
ist.
[0015] Die beiden seitlichen Führungsschienen 20 für den Rolladenpanzer 19 sind durch Verbindungsprofile
36 mit dem feststehenden Fensterrahmen 9 bzw. dessen zwei vertikalen Seitenteilen
21 verbunden.
[0016] Mit 37, 38, 39, 40, 41 und 42 (Fig.1 und 4) sind Dichtungsstreifen bezeichnet, die
zum Teil in der Eckprofilschiene 12 und dem unteren Querteil 32 sowie den Seitenteilen
21 des feststehenden Fensterrahmens 9 und teilweise im Fenster-Flügelrahmen 8 verankert
sind.
[0017] Figur 3 zeigt das Fensterelement 7 mit integriertem Rolladenkasten 10 im eingebauten
Zustand, wobei zu erkennen ist, daß die Einbautiefe gegenüber dem Stand der Technik
so reduziert ist, daß die Innenseite des Rolladenkastens 10 bzw. feststehenden Fensterrahmens
9 mit der Wandinnenseite des betreffenden Gebäuderaums fluchtet.
[0018] Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß außer der Eckprofilschiene 12 auch
die übrigen Teile des feststehenden Fensterrahmens 9 sowie des Fenster-Flügelrahmens
8 beim Ausführungsbeispiel aus Kunststoff-Strangpreßprofilen hergestellt sind.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel beträgt ferner die Breite des vertikalen Stegs 23 der Eckprofilschiene
12 nur etwa ein Fünftel der Gesamtbreite der Eckprofilschiene 12. Da der untere Teil
dieses Stegs 23 zugleich einen Anschlag für den Fenster-Flügelrahmen 8 bzw. dessen
oberen Holm 26 bildet, ist es zur Erzielung einer geringen Bautiefe für das Element
7 von Bedeutung, daß dieser Anschlag gemäß Figur 1 möglichst weit nach links verlagert
ist (und entsprechend auch die Seitenteile 21 und das untere Querteil 32). Der obere
Holm 26 des Fenster-Flügelrahmens 8 kann dieser Verlagerung nach links folgen, da
er die Abschrägung 27 aufweist, welche, wie schon erwähnt, ein entsprechend tiefes
Eintauchen des oberen Holms 26 in den Hohlraum 25 der Eckprofilschiene 12 zuläßt.
[0020] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht nur bei Fenster- sondern auch bei Türelementen
mit den gleichen Vorteilen anwendbar.
1. Fenster oder Tür mit einem Rolladenkasten, dessen unterer Bereich zugleich als das
obere Querteil des feststehenden Rahmens ausgebildet ist, an dem der Flügelrahmen
anschlägt, wobei das obere Querteil des ortsfesten Rahmens als Eckprofilschiene ausgebildet
ist, von deren nach außen offenen Hohlraum der obere Holm des Flügel-Rahmens zum größten
Teil aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet,
a) daß die Eckprofilschiene (12) sich von einem schräg nach außen und oben führenden
Wandabschnitt (22) weg mit einem vertikalen Steg (23) geringer Breite nach oben bis
zum Deckel (11) des Rolladenkastens (10) erstreckt,
b) daß der obere Holm (26) des Flügel-Rahmens (8) gegenüber der Eckprofilschiene (12)
mit einer Abschrägung (27) oder Abrundung zwischen seiner inneren vertikalen Wand
(28) und inneren horizontalen Wand (29) versehen ist und
c) daß die Abschrägung (27) oder Abrundung am oberen Holm (26) des Flügelrahmens (8)
einer abgeschrägten oder abgerundeten Wandinnenseite (30) der Eckprofilschiene (12)
angepasst ist.
2. Fenster oder Tür mit einem Rolladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des vertikalen Stegs (23) weniger als ein Drittel der Gesamtbreite
der Eckprofilschiene (12) beträgt.
3. Fenster oder Tür mit einem Rolladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der vertikale Steg (23) geringer Breite sich von dem schräg nach außen und oben
führenden Wandabschnitt (22) der Eckprofilschiene (12) etwa auf einer horizontalen
Ebene weg erstreckt, welche durch die Längsachse (31) der Rolladen-Wickelwelle verläuft.
4. Fenster oder Tür mit einem Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der vertikale Steg (23) geringer Breite der Eckprofilschiene (12)
hohl ausgebildet ist und ein Verstärkungsprofil (24) enthält.