Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Bürstenhalter nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon ein Bürstenhalter bekannt (EP-OS 0 397 973), bei dem zur Montage des
Bürstenhalters die Andrückfeder mit ihrem zwischen den Rollen befindlichen Abschnitt
durch den Führungsköcher hindurch geführt werden muß, so daß sich Federabschnitte
zwischen der Köcher-Innenwand und der Schleifbürste befinden. Eine solche Montage
ist umständlich und damit teuer.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Bürstenhalter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Andrückfeder über die randoffene Seite der Schlitze
in ihre Arbeitsposition geschoben werden kann, in der der zwischen den Rollen befindliche
Mittelabschnitt der Andrückfeder in die Aussparungen in den Seitenwänden des Führungsköchers
zu liegen kommt.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Bürstenhalters möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Draufsicht auf
eine Bürstentragplatte mit zwei in Führungsköchern angeordneten Schleifbürsten, von
denen ein Führungsköcher und die Schleifbürste geschnitten dargestellt sind, Figur
2 den in Figur 1 geschnitten dargestellten Führungsköcher in Ansicht, vergrößert dargestellt,
Figur 3 den Führungsköcher gemäß Figur 2 in Ansicht von unten dargestellt, Figur 4
den Führungsköcher gemäß Figur 2 entlang der Linie IV-IV geschnitten, Figur 5 eine
Ansicht des Führungsköchers in Richtung des Pfeiles V in Figur 4 und Figur 6 eine
Explosionsdarstellung eines Bürstenköchers, einer diesem zugeordneten Schleifbürste
und einer dazugehörigen Andrückfeder.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Ein in Figur 1 dargestellter Bürstenhalter 10 gehört zu einem nicht dargestellten,
mechanisch kommutierten Elektromotor. Er weist eine fest mit dem Gestell oder dem
Gehäuse des Motors verbundene Tragplatte 12 auf, an der beim Ausführungsbeispiel zwei
schachtartige Führungsköcher 14 und 16 befestigt sind. In den Schächten der beiden
Führungsköcher 14 und 16 ist jeweils eine Schleifbürste 18 verschiebbar angeordnet.
Dabei sind die Führungsköcher 14 und 16 so ausgerichtet, daß die Verschieberichtung
für die Schleifbürsten 18 etwa radial zu einem in Figur 1 strichpunktiert angedeuten
Kommutator 20 des Elektromotors verlaufen. An der Tragplatte 12 sind weiter Kontaktstellen
22 angeordnet, zu denen zum Arbeitsstromkreis des Elektromotors gehörende Leitungskabel
24 führen. Von den Kontaktstellen 22 aus führen Bürstenlitzen 26 zu den Schleifbürsten
18.
[0006] Da die beiden Führungsköcher 14 und 16 völlig gleich ausgebildet sind, wird deren
Aufbau lediglich anhand des einen, in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Führungsköchers
16 erläutert. Der Führungsköcher 16 hat einen rohrförmigen, im Querschnitt im wesentlichen
rechteckigen bis quadratischen Querschnitt. Dies ist insbesondere aus Figur 3 ersichtlich.
Er ist mit seiner Rückwand 27 der Tragplatte 12 zugekehrt und über Biegezungen 28
mit dieser in an sich bekannter Weise verbunden. An die Rückwand 27 schließen sich
zwei Seitenwände 30 an (Figur 3), die sich bei montiertem Führungsköcher 16 quer zur
Ebene der Tragplatte 12 erstrecken. Die beiden Seitenwände 30 gehen in eine Vorderwand
32 über, die mit Abstand von der Rückwand 27 liegt und sich im wesentlichen parallel
zu dieser erstreckt. Auf die sich so ergebende Querschnittsform des Schachtinneren
ist die Querschnittsform der Schleifbürste 18 so abgestimmt, daß diese in Richtung
der Schachtachse ohne wesentliches Spiel verschiebbar ist. Die Schleifbürste 18 liegt
im betriebsfähigen Zustand mit einer Schleiffläche 34 (Figur 6) am Mantel des Kommutators
20 an. Eine ordnungsgemäße Anlage der Schleifbürste 18 am Kommutator des Elektromotors
wird durch eine Andrückfeder 40 erreicht, die in Figur 6 dargestellt ist. Die Andrückfeder
40 ist als streifenförmige Blattfeder ausgebildet, deren beide Endabschnitte gegensinnig
so aufgerollt sind, daß sich Rollen 42 ergeben. Zwischen diesen beiden Endabschnitten
mit den Rollen 42 befindet sich ein Mittelabschnitt 44, der die Basis einer U-Form
der Feder 40 bildet, wenn die Rollen 42 teilweise abgerollt sind. Das Maß zwischen
den beiden U-Schenkeln entspricht im wesentlichen dem Maß 46, das die Schleifbürste
18 an ihrer Breite aufweist (Figur 6). Die Andrückfeder 40 kann somit so über die
Schleifbürste 18 gestülpt werden, daß der Mittelabschnitt 44 der Andrückfeder 40 an
einer der Schleiffläche 34 der Schleifbürste 18 gegenüberliegenden Endfläche 48 der
Schleifbürste 18 zur Anlage kommt. Wie insbesondere Figur 4 zeigt, weist der Führungsköcher
16 in seinen Seitenwänden 30 je eine Aussparung 50 auf, die zu dem vom Kommutator
20 abgewandten Ende des Führungsköchers 16 randoffen ist. Die Aussparungen 50 sind
dadurch gebildet, daß aus den Seitenwänden 30 Abstützschenkel 52 herausgeschert und
herausgebogen sind. Die Tiefe 53 der Aussparungen erstreckt sich über die Mitte der
Länge des Köchers 16 hinaus. Ihre Breite 54 ist zumindest so groß wie die Breite 56
der Andrückfeder 40. Die aus den Seitenwänden 30 herausgebogenen Schenkel 52 dienen
zur Abstützung der Rollen 42 der Andrückfeder 40. Jeder Abstützschenkel 52 hat im
Übergangsbereich zu seiner Seitenwand einen Schlitz 58 (Figur 3), dessen Tiefe 60
zumindest so groß ist wie die Breite 56 der Andrückfeder 40. Es ist klar, daß die
Tiefe 60 der Schlitze 58 stets kleiner ist als die Breite der Schenkel 52, die sich
aus der Breite 54 der Aussparungen 50 ergibt. Die Schlitze 58 sind zu der von der
Tragplatte 12 abgewandten Seite der Abstützschenkel 52 randoffen. Die eine Längsseite
der Schlitze 58 ist zu der in seiner Seitenwand 30 befindlichen Aussparung 50 offen,
so daß die Schlitze 58 in die ihnen benachbarten Aussparungen 50 übergehen. Die Länge
62 der Schenkel 52 ist so bemessen, daß sie größer ist als der Radius der Rollen 42.
Die freien Endabschnitte der Schenkel sind so angebogen, daß ihre freien Enden etwa
zum Kommutator 20 weisen. Weiter zeigen insbesondere die Figuren 2, 3 und 5, daß an
den Längskanten der Abstützschenkel 52 schon beim Ausscheren die Anordnung von Lappen
berücksichtigt worden ist, die, wie aus den genannten Figuren ersichtlich, zum Kommutator
20 hochgestellt sind und Führungsanschläge 64 für die Rollen 42 bilden. Weiter zeigen
die Figuren 1 und 2, daß die Vorderwand 32 des Führungsköchers 16 einen Durchtrittschlitz
66 für die Litze 26 hat, der zu der vom Kommutator 20 abgewandten Seite des Führungsköchers
16 randoffen ist.
[0007] Die Montage der Schleifbürste 18 und der Andrückfeder 40 im bzw. am Führungsköcher
16 soll anhand der Figur 6 gezeigten Explosionsdarstellung erläutert werden. Dabei
muß allerdings berücksichtigt werden, daß in der Praxis der Führungsköcher 16 schon
an der Tragplatte 12 mittels seiner Biegezungen 28 befestigt ist. Zunächst wird die
Schleifbürste 18 in Richtung des Pfeiles 70 in den Führungsköcher 16 geschoben, bis
seine Schleiffläche 34 am Kommutator 20 anliegt. Danach wird die Andrückfeder 40 so
aufgerollt, daß sich etwa die in Figur 6 dargestellte Konfiguration ergibt. Danach
wird die Feder in Richtung des Pfeiles 75 über den Führungsköcher 16 gestülpt, wobei
die Schenkel 76 der U-Form in die Schlitze 58 der Abstützschenkel 52 gelangen. Die
Andrückfeder 40 wird so weit in die Schlitze 58 hineingeschoben, bis sie an der Endkante
der Schlitze 58 anliegt. Bei dem Aufschieben der Andrückfeder 40 ist darauf zu achten,
daß die Rollen 42 an den dem Kommutator 20 zugewandten Stützflächen 78 der Schenkel
52 zur Anlage kommen. In dieser Betriebsstellung ist die Andrückfeder zwischen den
Endkanten der Schlitze 58 und den diesen zugewandten Führungsanschlägen (Lappen 64)
gesichert. In dieser dann erreichten Betriebsstellung liegt der Mittelabschnitt 44
der Andrückfeder 40 an der Endfläche 48 der Schleifbürste 18 an. Durch die teilweise
aufgerollten Rollen 42 ergibt sich nun eine Vorspannung, durch welche die Schleifbürste
in Richtung des Pfeiles 70 zum Kommutator 20 hin federbelastet ist.
[0008] Die Montage des erfindungsgemäßen Bürstenhalters ist vergleichsweise einfach, weil
die Andrückfeder 40 nicht mehr durch den Schacht des Führungsköchers hindurchgefädelt
werden muß, sondern weil sie lediglich von außen her in Richtung des Pfeiles 75 montiert
werden kann. In ihrer Montagestellung liegt sie dann mit ihren U-Schenkeln 76 in den
Aussparungen 50 der Seitenwände 30. Mit fortschreitender Abnutzung der Schleifbürste
18 gelangt die Stromführungslitze 26 immer tiefer in den Durchführungsschlitz 66,
in dem Sie schon bei der beschriebenen Montage beim Einführen der Schleifbürste 18
in den Führungsköcher 16 eintritt. In diesem Zusammenhang wird hiermit ausdrücklich
auf die eingangs schon erwähnte EP 0 397 973 A2 Bezug genommen, von der bei der Abfassung
des Anspruchs ausgegangen worden ist, und deren Offenbarung somit zur Offenbarung
der vorliegenden Schutzrechtsanmeldung wird.
1. Bürstenhalter für mechanisch kommutierte Elektromotoren, mit einer Tragplatte und
daran befestigten, schachtartigen Führungsköchern, für an einem Kommutator des Elektromotors
mittels Federkraft angedrückte Schleifbürsten, wobei die als streifenförmige Blattfedern
ausgebildete Andrückfedern an ihren beiden Endabschnitten gegensinnig aufgerollt sind,
die so gebildeten Rollen sich an dem Kommutator zugewandten Flächen von Schenkeln
abstützen, die an den quer zur Tragplatte ausgerichteten Seitenwände der Führungsköcher
angeordnet sind und der Mittelabschnitt der vorgespannten Andrückfeder die vom Kommutator
abgewandte Endfläche der Schleifbürste belastet, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Seitenwände (30) des Führungsköchers (16) zu ihrem vom Kommutator (20) abgewandte
Ende randoffene Aussparungen (50) aufweisen, deren Tiefe (52) bis zu den Abstützschenkeln
(52) reichen, daß die Breite (54) der Aussparungen (50) größer ist als Breite (56)
der Andrückfeder (40) und daß jeder Abstützschenkel (52) im Übergang zur Köcher-Seitenwand
(30) mit einem Schlitz (58) versehen ist, der zu der von der Tragplatte (12) abgewandten
Seite der Abstützschenkel (52) randoffen ist, dessen Tiefe zumindest der Breite (56)
der Andrückfeder (40) entspricht und dessen eine Längsseite in die in seiner Seitenwand
(30) des Führungsköchers (16) befindliche Aussparung (50) übergeht.
2. Bürstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsköcher (16)
an seiner der Tragplatte (12) zugewandten Rückseite (27) mit Biegezungen (28) versehen
ist.
3. Bürstenhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsköcher
(16) in seiner von der Tragplatte (12) abgewandten Vorderseite (32) einen Durchtrittschlitz
(66) für eine mit der Schleifbürste (18) verbundene, im Arbeitsstromkreises Elektromotors
liegende Litze (26) aufweist, der zu der vom Kommutator (20) abgewandten Seite des
Führungsköchers (16) randoffen ist.
4. Bürstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützschenkel
(52) eine Länge (62) aufweisen, die größer ist als der Radius der Rollen (42) und
daß die freien Endabschnitte der Schenkel (52) zu den Rollen (42) hin angebogen sind.