[0001] Die Erfindung betrifft einen Ionisationsflammenwächter insbesondere für Gasfeuerungsautomaten.
Ein solcher Ionisationsflammenwächter soll nicht nur sicher das Vorhandensein oder
Nichtvorhandensein einer Flamme in einem Gasfeuerungsautomaten erkennen können, sondern
auch die Möglichkeit bieten, auf ein z. B. von einer übergeordneten automatischen
Steuerung erzeugtes Prüfsignal hin auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft zu werden
und außerdem eine Aussage über den fließenden Ionisationsstrom ermöglichen.
[0002] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen einfachen und sicheren Ionisationsflammenwächter
so zu ermöglichen, daß seine Funktion während des Betriebs prüfbar und daß er gleichzeitig
ein Signal erzeugt, das eine Aussage über die Größe des fließenden Ionisationsstroms
zuläßt.
[0003] Eine Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten
Merkmale angegeben. Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß eine mit dem Sekundärkreis
eines Zündübertragers verbundene Kapazität vorgesehen ist, die, wenn kein Ionisationsstrom
fließt, auf einen bestimmten Spannungswert aufgeladen ist und bei Fließen eines Ionisationsstroms
so entladen wird, daß deren Entladegeschwindigkeit ein Maß für die Höhe des Ionisationsstroms
ergibt, wobei ein Eingang einer Überwachungsschaltung mit der Kapazität verbunden
ist, um, wenn die Spannung über der Kapazität einen vorbestimmten Spannungswert unterschreitet,
ein Ausgangssignal zu erzeugen, welches das Vorhandensein einer Flamme angibt.
[0004] Die Verbindung der Kapazität mit dem Sekundärkreis des Zündübertragers erfolgt bevorzugt
durch eine Koppelschaltung, die im einfachsten Fall wenigstens ein Widerstandsglied
enthält. Um den Flammenwächter in Aktion zu setzen, kann bei einer Alternative die
Koppelschaltung durch ein von außen zugeführtes Signal aktiviert oder desaktiviert
werden.
[0005] Die Überwachungsschaltung ist bevorzugt als Schwellwertschalter mit Hysterese ausgeführt.
Zur Prüfung des Ionisationsflammenwächters ist eine Testschaltung vorgesehen, die
mit dem Entladekreis der Kapazität verbunden ist, um während des Betriebs bei vorhandenem
Ausgangssignal der Überwachungsschaltung ein Nichtvorhandensein der Flamme zu simulieren.
Dadurch ist es bei der Prüfung des Ionisationsflammenwächters in keinem Fall möglich,
eine Flamme zu simulieren.
[0006] Bevorzugt weist die Testschaltung eine mit einem Prüfsignal beaufschlagte Transistorschaltung
auf, um abhängig vom Prüfsignal dem Eingang der Überwachungsschaltung eine Spannung
anzulegen, welche das Nichtvorhandensein der Flamme simuliert. In einer bevorzugten
Weiterbildung ist in der Transistorschaltung ein Optokoppler vorgesehen, um das Prüfsignal
galvanisch von der sonstigen Ionisationsflammenwächterschaltung zu isolieren.
[0007] Die Geschwindigkeit der Entladung läßt über die Zeitkonstante der Kapazität auf die
Größe des Ionisationsstroms schließen. Aus diesem Grund ist bevorzugt eine mit dem
Ausgangssignal der Überwachungsschaltung beaufschlagte Auswerteschaltung vorgesehen,
die unmittelbar auf die Beendigung des Prüfsignals die Zeitdauer mißt, bis die Spannung
an der Kapazität den vorbestimmten Spannungswert unterschritten hat.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Auswerteschaltung einen Mikroprozessor
auf, der auch gleichzeitig das Prüfsignal erzeugen kann. Die Auswerteschaltung kann
das Prüfsignal in vorgegebenen periodischen Zeitabschnitten erzeugen oder alternativ
abhängig von Betriebsbedingungen des Gasfeuerungsautomaten.
[0009] Die vorgeschlagene Schaltung läßt sich leicht so miniaturisieren, daß sie in einem
Stecker eines Kabels unterbringbar ist, welcher einen elektrischen Anschluß der Zündelektrode
bildet.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung in mehreren Ausführungsformen anhand der Zeichnung
näher erläutert. Von den Zeichungsfiguren zeigen:
- Fig. 1
- Ein prinzipielles Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Ionisationsflammenwächters;
- Fig. 2
- eine bevorzugte Ausführungsart des Ionisationsflammenwächters zusammen mit einer Betriebsspannungs-Generatorschaltung;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Testschaltung;
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsart der Testschaltung;
- Fig. 5
- eine Ausführungsart einer Schnittstellenschaltung zwischen dem Ausgang der Überwachungsschaltung
und dem Eingang der Auswerteschaltung; und
- Fig. 6
- ein Funktions-Zeitdiagramm des erfindungsgemäßen Ionisationsflammenwächters gemäß
Fig. 2.
[0011] Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Prinzip-Blockschaltbild des Ionisationsflammenwächters
ist mit der Sekundärseite b eines Zündübertragers Ü, an der ein Zündfunke erzeugt
wird, über eine Koppelschaltung K eine Kapazität C₃ verbunden. Solange zwischen der
Zündelektrode Z und der schematisch angedeuten Masseleitung keine Flamme vorhanden
ist, wird der Kondensator C₃ über den Widerstand R₃ auf die Betriebsspannung U
B aufgeladen. Sobald infolge der Flammenentwicklung ein Ionisationsstrom I
F fließt, wird der Kondensator C₃ entladen. An das mit E bezeichnete Ende des Kondensators
C₃ ist ein Eingang S
e einer Überwachungsschaltung S angeschlossen, die erkennt, wenn der Kondensator C₃
entladen ist, d. h., wenn die Spannung U
C3 über dem Kondensator C₃ unter einen vorgegebenen Spannungswert abgefallen ist. Der
Ausgang der Überwachungschaltung S gibt dann ein entsprechendes Ausgangssignal S
a ab, das von einer Auswerteschaltung A ausgewertet werden kann. Mit dem Schaltungspunkt
E ist über eine gestrichelt gezeichnete Leitung eine Testschaltung T verbunden, welche
auf ein Prüfsignal "Test" hin den Eingang S
e der Überwachungsschaltung S auf die Betriebsspannung U
B zieht. Der Test des Ionisationsflammenwächters wird nur im Betrieb, d.h. bei vorhandener
Flamme, durchgeführt. Dadurch und durch die geschilderte Entladung der Kapazität C₃
durch den Ionisationsstrom kann es nicht vorkommen, daß beim Testvorgang eine Flamme
simuliert wird, was aus sicherheitstechnischen Gesichtspunkten sehr wichtig ist.
[0012] Nachfolgend werden anhand der Fig. 2 bis 6 eine bevorzugte Gesamtschaltung des Ionisationsflammenwächters,
alternative Schaltungsvarianten der Testschaltung T und eine Schnittstellenschaltung
zwischem dem Ausgang S
a der Überwachungsschaltung S und einer Auswerteschaltung A sowie deren Funktion näher
beschrieben.
[0013] Die in Fig. 2 gezeigte Schaltung weist außer der eigentlichen Ionisationsflammenwächter-Schaltung
eine die Betriebsspannung U
B erzeugende Spannungsgeneratorschaltung auf. Ein üblicher aus einem Widerstand R₁,
einem Kondensator C₁, einer Zweiweg-Gleichrichterschaltung V₁ und einer Zenerdiode
V₂ bestehender Spannungsgenerator, wobei die Gleichrichterschaltung zwischen einer
Phase L₁ und einem Nulleiter N angeschlossen ist, erzeugt die zur Aufladung des Kondensators
C₃ über den Widerstand R₃ dienende Betriebsspannung U
B. Ferner ist in Fig. 2 noch ein Überspannungsableiter F₁ mit der den Ionisationsstrom
I
F führenden Leitung gekoppelt, welcher an seinem anderen Ende zu einer Schutzleiterklemme
P
E geführt ist. Die Koppelschaltung K weist, wie bereits erwähnt, ein Widerstandsglied
R₂ auf, welches auch als Sicherungswiderstand bei Kurzschluß des Ionisationseingangs
fungiert. Die Überwachungsschaltung besteht aus der Serienschaltung von R₃ mit C₃
und einem mit dem Schaltungspunkt E verbundenen Schwellwertschalter V₅ mit Hysterese.
Steigt die Spannung am Schaltungspunkt E über 2/3 U
B, schaltet das Ausgangssignal des integrierten Schwellwertschalter V₅ in den Zustand
"0". Solange keine Flamme vorhanden ist, ist der Kondensator C₃ demnach auf die Betriebsspannung
U
B aufgeladen, und der Ausgang des Schwellwertschalter V₅ ist "0". Fließt jedoch aufgrund
einer Flammenentwicklung ein Ionisationsstrom, wird der Kondensator C₃ über die Koppelschaltung
K entladen und die Spannung am Eingang von V₅ sinkt unter den vorgegebenen Spannungswert,
d.h., im Ausführungsbeispiel unter 1/3 U
B. Dann geht das Ausgangssignal S
a des Schwellwertschalters V₅ auf "1". Das Funktions-Zeitdiagramm in Fig. 6 zeigt das
Zeitverhalten des Ionisationsstroms, der Kondensatorspannung U
C3 bei vorhandenem und nichtvorhandenem Ionisationsstrom I
F und im Fall des Testsignals bei vorhandener Flamme sowie das Zeitverhalten des Ausgangssignal
S
a am Ausgang der Überwachungsschaltung S. Die Testschaltung T zieht das Eingangssignal
S
e der Überwachungsschaltung S bei Anliegen des Testsignals "Test" auf die Betriebsspannung
U
B. Das Ausgangssignal S
a der Überwachungsschaltung S, d.h. des Schwellwertschalters V₅, gibt in diesem Moment
an: "keine Flamme". Der Test wird also während des Betriebs, bei vorhandener Flamme,
durchgeführt. Dies ist aus sicherheitstechnischen Gesichtspunkten wichtig, und es
ist bei der Durchführung des Tests in keinem Falle möglich, eine Flamme zu simulieren.
Die Auswerteschaltung A, die mit dem Ausgang S
a der Überwachungsschaltung S zusammengekoppelt werden kann, ermöglichst es, die Zeitdauer
dt zu messen, die der Kondensator C₃ benötigt, sich bei vorhandener Flamme auf 1/3
U
B zu entladen. Diese Zeitdauer dt oder Entladegeschwindigkeit ist ein Maß für die Stärke
des fließenden Ionisationsstroms. Der Ionisationsstrom ist umgekehrt proportional
zur Zeitdauer dt. Selbstverständlich ist die Zeitdauer dt auch von der Kapazität des
Kondensators C₃, dem Widerstand R₂ und dem Flammenwiderstand abhängig.
[0014] Die in Fig. 3 gezeigte erste Variante T₁ der Testschaltung enthält eine aus zwei
Transistoren V₇ und V₈ bestehende Transistorschaltung, die beim Anlegen des Signals
"Test" die Betriebsspannung U
B an den Schaltungspunkt E legt. Die zweite Variante T₂ der Testschaltung enthält gemäß
Fig. 4 einen Optokoppler V₉, der eine galvanische Trennung des Testsignals "Test"
von der übrigen Schaltung des Ionisationsflammenwächters bewirkt.
[0015] Die Schaltung gemäß Fig. 5 zeigt einen Optokoppler V₁₀, der eine galvanische Entkopplung
der Auswerteschaltung A vom Ausgang der Überwachungsschaltung S ermöglicht.
[0016] Die Auswerteschaltung A selbst ist nicht dargestellt, es ist jedoch deutlich geworden,
daß diese Schaltung bevorzugt eine Auswerteschaltung für die Zeitdauer dt aufweisen
sollte. Insbesondere bevorzugt weist die Auswerteschaltung A einen Mikroprozessor
auf, der auch das Testsignal "Test" erzeugen kann.
[0017] In Fig. 1 ist noch die Möglichkeit dargestellt, die Koppelschaltung K mittels eines
Koppeleinschaltsignals K
E zu aktivieren bzw. zu desaktivieren. Das Signal K
E kann ebenfalls von dem Mikroprozessor der Auswerteschaltung erzeugt werden.
1. Ionisationsflammenwächter insbesondere für Gasfeuerungsautomaten,
gekennzeichnet durch eine mit dem Sekundärkreis (b) eines Zündübertragers (Ü) verbundene
Kapazität (C₃), die bei nicht vorhandener Flamme auf einen bestimmten Spannungswert
(UB) aufgeladen ist und von einem bei Vorhandensein einer Flamme fließenden
Ionisationsstrom (IF) so entladen wird, daß deren Entladegeschwindigkeit ein Maß für die Höhe des Ionisationsstroms
ergibt,
wobei ein Eingang (Se) einer Überwachungsschaltung (S) mit der Kapazität (C₃) verbunden ist um, wenn die
Spannung (UC3) über der Kapazität (C₃) einen vorbestimmten Spannungswert unterschreitet, ein Ausgangssignal
(Sa) zu erzeugen, welches das Vorhandensein einer Flamme angibt.
2. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mindestens
ein Widerstandsglied (R₂) enthaltende Koppelschaltung (K) zwischen die Kapazität (C₃)
und den Sekundärkreis (b) des Zündübertragers (Ü) geschaltet ist.
3. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Überwachungsschaltung (S) ein Schwellwertschalter mit Hysterese vorgesehen ist.
4. Ionisationsflammenwächter nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Testschaltung (T) vorgesehen ist, die mit dem Entladekreis
der Kapazität (C₃) verbunden ist, um während des Betriebs bei vorhandenem Ausgangssignal
(Sa) zu der Überwachungsschaltung (S) ein Nichtvorhandensein der Flamme zu simulieren.
5. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Testschaltung
(T) eine mit einem Prüfsignal (Test) beaufschlagte Transistorschaltung ist, um abhängig
vom Prüfsignal (Test) an den Eingang (Se) der Überwachungsschaltung (S) eine Spannung (UB) zulegen, welche das Nichtvorhandensein der Flamme simuliert.
6. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Auswerteschaltung (A) vorgesehen ist, der das Ausgangssignal (Sa) der Überwachungsschaltung (S) zugeführt wird.
7. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(A) abhängig vom Zeitpunkt der Beendigung des Prüfsignals (Test) die Entladedauer
(dt) der Kapazität (C₃) mißt, bis zum Zeitpunkt, wo der vorbestimmte Spannungswert
an der Kapazität (C₃) unterschritten ist.
8. Ionisationsflammenwächter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteschaltung (A) einen Mikroprozessor aufweist, welcher auch das Prüfsignal (Test)
erzeugt.
9. Ionisationsflammenwächter nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (A) das Prüfsignal (Test) in vorgegebenen
periodischen Zeitabschnitten erzeugt.
10. Ionisationsflammenwächter nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (A) das Prüfsignal (Test) abhängig von Betriebsbedingungen
des Gasfeuerungsautomaten erzeugt.