[0001] Die Erfindung betrifft ein Kippgelenk für Markisen od.dgl., mit einem an einem Träger
kippbar gelagerten Halter, der ein Schwenkgelenk für einen Ausstellarm trägt und eine
Anschlagfläche und eine Rückhaltefläche für ein am Träger befestigtes und die Ausfallneigung
der Markise begrenzendes Anschlagelement aufweist.
[0002] Es ist ein Kippgelenk dieser Art bekannt (DE-C2-27 52 872), bei dem das Anschlagelement
zusammen mit der Anschlagfläche einerseits die Ausfallneigung der Markise begrenzt
und mit der Rückhaltefläche andererseits eine Hochschlagsicherung bildet, die ein
Hochschlagen der ausgefahrenen, nach vorne geneigten Markise verhindert. Wenn das
Markisentuch aufgewickelt wird und hierbei die gelenkig angeschlossenen Ausstellarme
eingefahren werden, wird das in einer Ausnehmung des Halters gefangene Anschlagelement
von einem konischen Stift ausgehoben, der von einem nach innen schwenkenden Ausstellarm
betätigt wird. Die Ausfallprofilleiste, an der der vordere Rand des Markisentuches
befestigt ist, kann dann zusammen mit den Ausstellarmen aus ihrer geneigten Lage in
eine vertikale Lage schwenken, so daß die Ausfallprofilleiste mit dem Markisengestänge
bei eingefahrener Markise mit der Vorderkante des Markisenkastens bündig abschließt
und wettergeschützt unter dessen Dach untergebracht ist.
[0003] Bei dem bekannten Kippgelenk ist das Anschlagelement eine auf einer Gewindestange
aufgeschraubte Haltemutter, die nur mit einem Rand in die Ausnehmung im Halter eingreifen
kann und deshalb ausmittig beansprucht wird. Hierdurch wird auf die das Halteelement
bildende Gewindestange von der Anschlagfläche einerseits und der Rückhaltefläche andererseits
über die Haltemutter ein hohes Biegemoment auf die Gewindestange in jeweils entgegengesetzter
Richtung ausgeübt, durch welches das Halteelement bei der Vielzahl der durch Wind
erzeugten Lastspiele hoch beansprucht wird. Außerdem wird das Gewinde der nur an einem
Rand beanspruchten Haltemutter schon nach kurzer Zeit verformt und beschädigt, so
daß ein Verstellen der Ausfallneigung durch Drehen der Haltemutter schon nach verhältnismäßig
kurzer Gebrauchsdauer nicht mehr möglich ist.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Hochschlagsicherung besteht darin, daß die als
Anschlagelement dienende Haltemutter nur verstellt werden kann, wenn sich der Halter
in seiner vertikalen Lage befindet und das Anschlagelement aus seiner Ausnehmung ausgehoben
wurde. In dieser Lage liegt aber die Ausfallprofilleiste vor dem Anschlagelement und
verdeckt dieses. Es ist deshalb notwendig, die Ausfallprofilleiste anzuheben, wenn
die Ausfallneigung der Markise verstellt werden soll.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und die Hochschlagsicherung
bei einem Kippgelenk der eingangs näher erläuterten Art so auszubilden, daß das Anschlagelement
sowohl bei seiner Haltefunktion als auch bei seiner Hochschlag-Sicherungsfunktion
im wesentlichen zentrisch belastet wird, daß die Funktion der Hochschlagsicherung
leicht von außen überprüft werden kann und ein Verstellen der Ausfallneigung auch
in der geneigten Gebrauchslage der Markise in einfacher Weise möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die Rückhaltefläche an einem
Rückhalteelement angeordnet ist, das am Halter in Ausfallrichtung zugfest und quer
zur Ausfallrichtung bewegbar angeordnet und vom Ausstellarm betätigbar ist.
[0007] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß das Anschlagelement beim Ausfahren der Markise
nach dem Vorkippen des Halters von diesem nicht nur mittig belastet, sondern in der
Kippstellung des Halters durch einfaches Vorschieben des Rückhalteelementes auch verriegelt
wird. Beim Einfahren der Markise schiebt dann der einschwenkende Ausstellarm das Rückhalteelement
zur Seite, so daß das Anschlagelement nach vorne aus dem Halter heraustreten und dieser
mit dem Markisengestänge in seine vertikale Lage schwenken kann.
[0008] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Rückhalteelement ein Schiebeteil ist, das,
den Halter hintergreifend, vor diesem querverschieblich gelagert ist und auf seiner
Innenseite die Rückhaltefläche aufweist, mit der es eine mit der Anschlagfläche versehene
Ausnehmung im Halter für das Anschlagelement abdecken oder freigeben kann.
[0009] Das bei geneigter Markise vollständig in der Ausnehmung des Halters untergebrachte
Anschlagelement wird von der Anschlagfläche nicht nur zentrisch belastet, sondern
auch von dem Rückhalteelement nach vorne hin vollständig abgedeckt, das ein Hochschlagen
der Markise verhindert und die hierbei wirksamen Druckkräfte zentrisch auf das Anschlagelement
überträgt.
[0010] Wie an sich bekannt, kann das Anschlagelement auf einem langgestreckten Halteelement
axial verstellbar sein, das am Träger befestigt ist und eine Öffnung im Halter axial
beweglich durchsetzt. In diesem Falle weist das Rückhalteelement zweckmäßig einen
sich in seiner Bewegungsrichtung erstreckenden, randoffenen Schlitz auf, dessen Breite
etwas größer ist als der Durchmesser des langgestreckten Halteelementes. Der Schlitz
erlaubt ein Vorschieben des Rückhalteelementes vor das Anschlagelement auch dann,
wenn dieses auf dem Halteelement soweit axial verstellt worden ist, daß das Halteelement
über das Anschlagelement nach vorne vorsteht, da dieser überstehende Teil dann in
den Schlitz des Rückhalteelementes eintreten kann.
[0011] Das langgestreckte Halteelement kann eine Gewindestange sein, die mit ihrem einen
Ende am Halter schwenkbar gelagert ist und auf deren anderes, freies Ende als Anschlagelement
eine Schraubmutter aufgeschraubt ist, die mit reichlichem Spiel so in die Ausnehmung
im Halter paßt, daß sie von außen mit einem Steckschlüssel gedreht werden kann. Hierdurch
kann die Ausfallneigung auch bei ausgefahrener Markise verstellt werden, nachdem vorher
das Rückhalteelement beiseite geschoben und die Ausnehmung im Halter freigelegt wurde,
in der sich die Schraubmutter des Anschlagelementes befindet.
[0012] Der Schiebeteil weist zweckmäßig einen C-förmigen Querschnitt auf und umgreift mit
seinen Endflanschen den Kopf einer am Halter ausgebildeten T-förmigen Führungsschiene.
Eine derartige Ausbildung ermöglicht eine leichte und präzise Betätigung des Rückhalteelementes
beim Ein- und Ausfahren des Markisengestänges.
[0013] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Rückhalteelement über eine seine Bewegungslänge
bestimmende Ausrückvorrichtung von dem Ausstellarm betätigbar ist und von einem Federelement
in seine wirksame Lage gedrängt wird. Hierbei kann die Ausrückvorrichtung einen federbelasteten
Gewindestößel aufweisen, der den Halter axial beweglich durchsetzt, in das Rückhalteelement
eingeschraubt ist und an seinem freien Kopfende von dem Ausstellarm beaufschlagt wird.
Eine solche Konstruktion ist einfach und leicht justierbar und arbeitet bei hohen
und niedrigen Temperaturen stets einwandfrei.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem
Beispiel näher erläutert ist. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausstellarmmarkise mit einem Kippgelenk nach der Erfindung in eingefahrenem Zustand
in einer seitlichen Ansicht und teilweise im Schnitt,
- Fig. 2
- den Gegenstand der Fig. 1 in einem horizontalen Teilschnitt nach Linie II-II,
- Fig. 3
- eine Einzelheit der Fig. 2 in einem Teilquerschnitt nach Linie III-III, der nur den
Halter mit dem Anschlagelement bei geöffneter Hochschlagsicherung zeigt,
- Fig. 4
- den Gegenstand der Fig. 3 in einer Vorderansicht in Richtung des Pfeiles IV gesehen,
- Fig. 5
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung des Halters in seiner gekippten Lage und
bei geschlossener Hochschlagsicherung,
- Fig. 6
- den Gegenstand der Fig. 5 in einer der Fig. 4 entsprechenden Vorderansicht in Richtung
des Pfeiles VI gesehen.
[0015] In den Zeichnungen ist mit 10 eine Ausstellarmmarkise bezeichnet, die mit Konsolen
11 an der Wand 12 eines nicht näher dargestellten Gebäudes befestigt ist. Die Konsolen
11 tragen einen im Querschnitt rechteckigen Profilträger 13, an dessen Enden Träger
14 für die Markisenhalter 15 aufgeklemmt und mit Schrauben 16 gesichert sind. Die
beiden Halter 15 an den Enden des Profilträgers 13 tragen jeweils einen inneren Ausstellarm
17, der etwa in der Mitte der Markise mit einem äußeren Ausstellarm 21 gelenkig verbunden
ist. Jeder Halter 15 ist mit einer horizontalen Kippachse 18 am Träger 14 kippbar
gelagert und trägt auf seiner dem in der Zeichnung nicht dargestellten anderen Halter
zugewandten Seite ein Schwenkgelenk 19, um dessen Schwenkachse 20 der am Halter 15
gelagerte innere Ausstellarm 17 schwenken kann. Die aus dem kippbaren Halter 15 und
dem Schwenkgelenk 19 bestehende Einheit mit den weiter unten noch beschriebenen, daran
angeordneten Teilen wird im folgenden als "Kippgelenk" 22 bezeichnet.
[0016] Man erkennt, daß die Markise 10 auf jeder Seite ein Kippgelenk 22 aufweist, die spiegelbildlich
gleich ausgebildet sind. Es wird deshalb im folgenden nur das in den Zeichnungen dargestellte
linke Kippgelenk beschrieben.
[0017] Das freie Ende des äußeren Ausstellarmes 21 ist an einer Ausfallprofilleiste 23 angelenkt,
an dessen Randprofil 24 das Markisentuch 25 befestigt ist, welches in eingefahrenem
Zustand der Markise auf einer Tuchwelle 26 aufgewickelt ist. Die Tuchwelle 26 ist
mit Ständern 27 auf den Konsolen 11 gelagert und wird von einem hier nicht näher dargestellten
Antrieb drehend angetrieben, um das Markisentuch 25 auf der Tuchwelle aufzuwickeln
oder von dieser abzuwickeln.
[0018] Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, hat der Halter 15 des Kippgelenkes 22 an seinem
unteren Rand zwei Klauen 28, mit denen er den Träger 14 am unteren Rand umgreift und
in denen sich die Kippachse 18 befindet, welche den Träger 14 durchsetzt.
[0019] Oberhalb der Kippachse 18 befindet sich im Träger 14 eine Bohrung 29, die parallel
zur Kippachse 18 verläuft und in der ein Lagerstift 30 steckt, auf dem das eine Ende
31 eines langgestreckten Halteelementes 32 gelagert ist. Dieses langgestreckte Halteelement
32 hat die Form einer Gewindestange, an deren einem Ende 31 sich ein Auge 33 befindet,
das in einer randoffenen Aussparung 34 in der Mitte des Trägers 14 angeordnet ist
und um den Lagerstift 30 schwenken kann, der durch das Auge 33 hindurchgesteckt ist.
Das andere, freie Ende 35 des langgestreckten Halteelementes 32 durchdringt axial
beweglich eine Öffnung 36 im Halter 15 und trägt an seinem Ende ein Anschlagelement
37, welches die Form einer Schraubmutter hat, die auf das als Gewindestange ausgebildete
Halteelement 32 aufgeschraubt ist. Die Schraubmutter 37 paßt mit reichlichem Spiel
so in eine nach außen offene Ausnehmung 38 im Halter 15, daß sie von außen her mit
einem geeigneten Werkzeug, beispielsweise einem nicht näher dargestellten Steckschlüssel,
auf der Gewindestange 32 gedreht werden kann. Die Tiefe der Ausnehmung 38 entspricht
etwa der Dicke des Anschlagelementes 37 in Axialrichtung des langgestreckten Halteelementes,
so daß sich das Anschlagelement 37 vollständig in der Ausnehmung 38 befindet, wenn
es mit seiner dem Träger 14 zugewandten Stirnfläche 39 an einer Anschlagfläche 40
anliegt, die von der Grundfläche im Tiefsten der Ausnehmung 38 gebildet wird.
[0020] In der in den Fig. 4 und 6 dargestellten linken Hälfte des Halters 15 ist ein Rückhalteelement
41 angeordnet, das als Schiebeelement ausgebildet ist und in seinem äußeren Umriß
42 dem Halter 15 angepaßt ist. Im übrigen hat das als Schiebeteil ausgebildete Rückhalteelement
41 einen etwa C-förmigen Querschnitt und umgreift mit seinen Endflanschen 43 und 44
eine in der linken Hälfte des Halters 15 ausgebildete, T-förmige Führungsschiene 45,
in deren Kopfteil 46 die randoffene Ausnehmung 38 angeordnet ist, in der sich das
Anschlagelement 37 befindet (Fig. 5).
[0021] Damit das als Schiebeteil ausgebildete Rückhalteelement 41 auf der Führungsschiene
45 des Halters 15 in Fig. 4 so weit in Richtung des Pfeiles 47 nach rechts geschoben
werden kann, bis seine rechte Stirnfläche 48 an der gegenüberliegenden linken Stirnfläche
49 des Halters 15 anliegt, hat das Rückhalteelement 41 einen sich in seiner Bewegungsrichtung
47 erstreckenden, an seiner rechten Stirnfläche 48 randoffenen Schlitz 50, dessen
Breite
b etwas größer ist als der Durchmesser
d des als Gewindestange ausgebildeten, langgestreckten Halteelementes 32, in dessen
Bereich der Schlitz 50 angeordnet ist. Das vordere, freie Ende 35 des langgestreckten
Halteelementes 32 kann hierdurch in den Schlitz 50 des Rückhalteelementes 41 eintreten,
wenn dieses vor die Ausnehmung 38 im Halter 15 geschoben wird. In dieser Lage bildet
die innere Grundfläche des C-förmigen Ausschnittes des Schiebeteiles, die auf der
vorderen Stirnfläche des Kopfteiles 46 des Halters 15 entlanggleitet, eine Rückhaltefläche
51 für das Anschlagelement 37, welches bei vor die Ausnehmung 38 geschobenem Rückhalteelement
41 in der Ausnehmung 38 gefangen ist (Fig. 5 und 6).
[0022] Um das Rückhalteelement 41 vor der Ausnehmung 38 im Halter 15 quer zur Ausfallrichtung
53, d.h. in den Bewegungsrichtungen 47 und 52 hin- und herzubewegen, ist eine Ausrückvorrichtung
54 vorgesehen, die von dem Ausstellarm 17 betätigt wird. Die Ausrückvorrichtung 54
besteht im wesentlichen aus einem Gewindestößel 55, der eine im oberen Teil des Halters
15 angeordnete Bohrung 56 axial beweglich durchdringt und mit seinem einen Ende 55a
in eine Gewindebohrung 57 im Rückhalteelement 41 eingeschraubt ist. Das andere, freie
Ende 55b des Gewindestößels 55 trägt einen verbreiterten Kopf 58, der ein Widerlager
für eine Schraubendruckfeder 59 bildet, die den Gewindestößel 55 umgibt und sich mit
ihrem anderen Ende am Grund 60 einer gegenüber der Bohrung 56 erweiterten Sackbohrung
61 abstützt. Auf den verbreiterten Kopf 58 des Gewindestößels 55 drückt ein Absatz
62 am Schwenkgelenkteil 63 des inneren Ausstellarmes 17, wenn dieser beim Einfahren
der Markise in seine eingeschwenkte Stellung gelangt.
[0023] Die Wirkungsweise des Kippgelenkes ist folgende:
In eingefahrenem Zustand befindet sich die Markise 10 in der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten
Lage, in der die Ausstellarme 17 und 21 zusammengefaltet sind und die Ausfallprofilleiste
23 mit dem Randprofil 24 sich in annähernd vertikaler Lage vor der Tuchwelle 26 unter
dem nicht dargestellten Dach des Markisenkastens befindet. Der Halter 15 des Kippgelenkes
liegt mit seiner Rückseite am vorderen Rand des Trägers 14 an, wobei das langgestreckte
Halteelement 32 mit seinem aufgeschraubten Anschlagelement 37 nach vorne aus der Ausnehmung
38 im Kopfteil 46 des Halters 15 herausragt (Fig. 3). Der Absatz 62 am Schwenkgelenkteil
63 des inneren Ausstellarmes 17 drückt auf den verbreiterten Kopf 58 des Gewindestößels
55, der hierdurch entgegen der Wirkung der Schraubendruckfeder 59 um das Maß
l in die Bohrung 56 hineingedrückt wird und hierdurch das Rückhalteelement 41 in Bewegungsrichtung
52 in Fig. 4 nach links verschiebt, in der die Rückhaltefläche 51 des Rückhalteelementes
41 die randoffene Ausnehmung 38 im Halter 15 nicht abdeckt (Fig. 4). In dieser Lage
wird das gesamte Gestänge der Ausstellarmmarkise mit seinen Kippgelenken 22 in der
beschriebenen Lage vom Markisentuch 25 festgehalten, das auf der Tuchwelle 26 aufgewickelt
ist, die in dieser Lage von ihrem Antrieb arretiert wird.
[0024] Wenn die Markise ausgefahren wird, wird das Markisentuch 25 von der Tuchwelle 26
abgewickelt. Die Ausstellarme 17 und 21 werden dann von einem Antrieb auseinandergefaltet,
wobei die inneren Ausstellarme 17 in Richtung des Pfeiles 64 nach vorne schwenken
(Fig. 6).
[0025] Sobald sich die Ausfallprofilleiste 23 mit dem Randprofil 24 von der Tuchwelle weg
nach vorne bewegen, kippen auch die Kippgelenke 22 mit den daran gelagerten Ausstellarmen
17 und 21 in Ausfallrichtung 53 nach vorne (Fig. 5). Hierbei gleitet die Öffnung 36
im Halter 15 solange am langgestreckten Halteelement 32 entlang, bis das Anschlagelement
37 mit seiner hinteren Stirnfläche 39 an der Anschlagfläche 40 der Ausnehmung anliegt
und der Halter 15 des Kippgelenkes 22 die in Fig. 5 dargestellte, gekippte Lage einnimmt.
[0026] Beim Vorschwenken der Ausstellarme 17 folgt der Gewindestößel 55 der Ausrückvorrichtung
54 unter dem Druck des Federelementes 59 dem Absatz 62 und zieht hierdurch das Rückhalteelement
41 in der Bewegungsrichtung 47 um die Bewegungslänge
l so weit nach rechts, bis die rechte Stirnfläche 48 des Rückhalteelementes 41 an der
linken Stirnfläche 49 des Halters 15 anliegt und die Rückhaltefläche 51 die Ausnehmung
38 und das nun darin gefangene Anschlagelement 37 abdeckt. Hierbei tritt das freie,
über das Anschlagelement 37 vorspringende Ende 35 des Halteelementes 32 in den randoffenen
Schlitz 50 des Schiebeteiles 41 ein.
[0027] Sobald diese Lage erreicht ist, ist die Markise gegen Hochschlagen gesichert, noch
bevor diese ganz ausgefahren ist und sich die Ausstellarme vollständig ausgefaltet
haben, denn der Halter 15 kann nun nicht mehr entgegen der Ausfallrichtung 53 um die
Kippachse 18 zurückschwenken, da sich das Anschlagelement 37 gegen die Rückhaltefläche
51 legt.
[0028] Will man bei ausgefahrener Markise die Ausfallneigung ändern, ist es lediglich erforderlich,
den Gewindestößel 55 entgegen der Wirkung der Schraubendruckfeder 59 von Hand in Bewegungsrichtung
52 zu verschieben und hierdurch die Ausnehmung 38 und die darin liegende Schraubmutter
37 freizulegen. Danach kann man mit einem Steckschlüssel in einfacher Weise die Schraubmutter
37 in der einen oder anderen Richtung drehen und hierdurch den Abstand zwischen Anschlagfläche
40 und Lagerstift 30 größer oder kleiner machen, wodurch die Ausfallneigung größer
oder kleiner wird. Danach läßt man den Gewindestößel 55 wieder los, woraufhin die
Schraubendruckfeder 59 das Rückhalteelement 41 wieder in seine in Fig. 6 gezeigte
Sicherungslage drückt.
[0029] Beim Einfahren der Markise falten sich die Ausstellarme 17 und 21 zusammen, wobei
der innere Ausstellarm 17 in eine zur Ausfallprofilleiste 23 parallele Lage schwenkt.
Der Absatz 62 seines Gelenkteiles 63 drückt dann den Gewindestößel 55 in Bewegungsrichtung
52 und verschiebt hierdurch das Rückhalteelement 41 in die in Fig. 4 dargestellte
Lage, in der das Anschlagelement 37 aus der Ausnehmung 38 austreten und der Halter
15 in seine in Fig. 3 dargestellte, etwa vertikale Ausgangslage zurückschwenken kann,
in die er von dem sich aufwickelnden Markisentuch 25 gezogen wird.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könnte anstelle einer Schraubmutter auch
ein Anschlagelement mit Bajonettverschluß verwendet werden, das auf einer entsprechend
gestalteten Anschlagstange verstellbar ist. Das Rückhalteelement könnte auch über
eine Steuerkurve von einem Ausstellarm betätigt werden und es wäre möglich, die Verstellung
der Ausfallneigung zwischen Träger und Halter auf andere Weise vorzunehmen, so daß
das Anschlagelement sich immer am Ende des langgestreckten Halteelementes befindet
und ein Schlitz im Rückhalteelement nicht erforderlich ist. Das Rückhalteelement kann
dann das Anschlagelement auch vollflächig abdecken; wichtig ist nur, daß das Rückhalteelement
am Halter in Ausfallrichtung zugfest und quer zur Ausfallrichtung beweglich angeordnet
ist.
1. Kippgelenk für Markisen od.dgl., mit einem an einem Träger kippbar gelagerten Halter,
der ein Schwenkgelenk für einen Ausstellarm trägt und eine Anschlagfläche und eine
Rückhaltefläche für ein am Träger befestigtes und die Ausfallneigung der Markise begrenzendes
Anschlagelement aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltefläche (51) an einem Rückhalteelement (41) angeordnet ist, das am Halter
(15) in Ausfallrichtung (53) zugfest und quer zur Ausfallrichtung (53) bewegbar angeordnet
und vom Ausstellarm (17) betätigbar ist.
2. Kippgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement (41) ein Schiebeteil ist, das, den Halter (15) hintergreifend,
vor diesem querverschieblich gelagert ist und auf seiner Innenseite die Rückhaltefläche
(51) aufweist, mit der es eine mit der Anschlagfläche (40) versehene Ausnehmung (38)
im Halter (15) für das Anschlagelement (37) abdecken oder freigeben kann.
3. Kippgelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlagelement (37) auf einem langgestreckten Halteelement (32) axial verstellbar
ist, das am Träger (14) befestigt ist und eine Öffnung (36) im Halter (15) axial beweglich
durchsetzt und daß das Rückhalteelement (41) einen sich in seiner Bewegungsrichtung
(41, 52) erstreckenden, randoffenen Schlitz (50) aufweist, dessen Breite (b) etwas
größer ist als der Durchmesser (d) des langgestreckten Halteelementes (32).
4. Kippgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das langgestreckte Halteelement (32) eine Gewindestange ist, die mit ihrem einen
Ende (31) am Träger (14) schwenkbar gelagert ist und auf deren anderes, freies Ende
(35) als Anschlagelement (37) eine Schraubmutter aufgeschraubt ist, die mit reichlichem
Spiel so in die Ausnehmung (38) im Halter (15) paßt, daß sie von außen mit einem Steckschlüssel
gedreht werden kann.
5. Kippgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiebeteil (41) einen C-förmigen Querschnitt aufweist und mit seinen Endflanschen
(43, 44) den Kopfteil (46) einer am Halter (15) ausgebildeten T-förmigen Führungsschiene
(45) umgreift.
6. Kippgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement (41) über eine seine Bewegungslänge (l) bestimmende Ausrückvorrichtung
(54) von dem Ausstellarm (17) betätigbar ist und von einem Federelement (59) in seine
wirksame Lage gedrängt wird.
7. Kippgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrückvorrichtung (54) einen federbelasteten Gewindestößel (55) aufweist, der
den Halter (15) axial beweglich durchsetzt, in das Rückhalteelement (41) eingeschraubt
ist und an seinem freien Kopfende (55b) von dem Ausstellarm (17) beaufschlagt wird.