[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Bändern
mit ausscheidungsgehärteten Werkstoffen, insbesondere mit Chrom-Nickelstählen, und
auf ein Band, das nach diesem Verfahren hergestellt ist.
[0002] Endlose Bänder und Preßbleche gelangen in Einetagen-, Mehretagen- und Doppelbandpressen
sowie anderen Vorrichtungen zum Einsatz. Auf derartigen Vorrichtungen werden Laminate,
Schichtpreßstoffe, kaschierte Spanplatten, Faserplatten u. dgl. hergestellt, wobei
die Bestimmung sowohl zur technischen als auch dekorativen Verwendung vorliegt. Derartige
Preßwerkzeuge, u. zw. die Preßbleche bzw. endlosen Bänder, bestehen aus Legierungen,
insbesondere aus Stahl. Entsprechend den zum Einsatz kommenden Einrichtungen kann
der Bandumfang zwischen 6 m und 30 m, die Bandbreite zwischen 0,6 m und 3 m betragen.
Die Dicke des Bandes beträgt in der Regel zwischen 0,6 mm und 2 mm. Die Außenoberfläche,
also die Arbeitsfläche, der Bänder dient nicht alleine dazu, den erforderlichen Preßdruck,
also die technische Funktion, auszuführen, sondern soll gegebenenfalls auch zur Herstellung
von strukturierten Prägungen auf der Oberfläche des erzeugten Produktes führen. Das
Band dient hiebei als Negativform. Auf Grund der Strukturierung und der auszuübenden
Drucke ist es erforderlich, den Verschleißwiderstand zu erhöhen, wobei gleichzeitig
eine gute Antihaftwirkung gegenüber den zum Einsatz gelangenden Klebern und Harzen,
wie sie bei den Laminaten, Preßstoffen und kaschierten Spanplatten, Faserplatten u.
dgl. zum Einsatz kommen, vorliegen soll. Diese Antihafteigenschaften werden besonders
vorteilhaft mit einer oder mehreren galvanisch aufgebrachten Hartchromschichten erreicht.
[0003] Die zum Einsatz gelangenden Bänder sollen eine gute Formstabilität bei den thermischen
und mechanischen Beanspruchungen während des Preßvorganges aufweisen und insbesondere
plastische Verformungen vermeiden, wobei gleichzeitig aus Gründen einer vorteilhaften
Energiebilanz bei dem Arbeitsverfahren die Preßbänder besonders dünn ausgebildet werden
sollen. Zur Vermeidung von plastischen, also dauerhaften, Verformungen ist eine hohe
Streckgrenze des Bandwerkstoffes bevorzugt.
[0004] Als Werkstoffe für derartige Bänder kommen kaltgewalzte austenitische Chrom-Nickelstähle
17/7 mit einer Zugfestigkeit mit etwa 1.200 N/mm² bzw. martensitische Chrom-Nickelstähle
13/4 mit einer Zugfestigkeit um 1.000 N/mm² zum Einsatz. Die Zugfestigkeit des martensitischen
Chrom-Nickelstahles ist, bezogen auf die Anwendungserfordernisse, gering, wohingegen
die, durch die geringe Festigkeit der Schweißnähte mit etwa 700 N/mm², reduzierte
Festigkeit des Bandes aus austenistischem Stahl sich besonders nachteilig auswirkt.
[0005] Obwohl die ausscheidungshärtbaren Chrom-Nickelstähle eine gute Schweißbarkeit aufweisen,
und sowohl das Grundmatrial als auch die Schweißnaht eine Zugfestigkeit bis zu 1.800
N/mm² aufweisen können, sind derartige Werkstoffe für Bänder daran gescheitert, daß
bei der Aufbringung von Hartchromschichten auf das bereits ausscheidungsgehärtete
Stahlband durch Wasserstoffdiffusion in den gehärteten Werkstoff Wasserstoffversprödungen
auftreten, die bis zum Bruch der Werkstoffe führen. Derartige ausscheidungshärtbare
Chrom-Nickelstähle sind unter den Kurzbezeichnungen 15-7 PH, 17-4 PH, 15-5 PH, 17-7
PH, PH 15-7 Mo, PH 13-8 Mo bekannt geworden. Als für die Ausscheidungshärtung verantwortlichen
Elemente sind Kupfer, Aluminium, Silizium, Titan zu nennen.
[0006] Aus der CH-A-226.028 wird ein Verfahren zur Verbesserung der Haftung von Chromschichten
auf Eisen- und Stahlsubstraten bekannt. Die bessere Haftung zwischen der Chromschichte
und dem Untergrund aus Eisen und Stahl soll hiebei durch ein thermisches Diffusionsverfahren
verbessert werden. Zwischen der Chromschichte und dem Substrat aus Eisen oder Stahl
kann eine weitere Zwischenschichte, beispielsweise aus Nickel oder Kobalt vorgesehen
sein.
[0007] Aus der GB-A-797.423 wird ein Verfahren zur Herstellung von galvanisch beschichtetem
Federstahl bekannt. Es wird hiebei ein weichgeglühter Stahl galvanisch mit Kupfer
beschichtet und nach einem Wasch- und Trockenvorgang einem Anlaßvorgang unterzogen.
Hiebei wird zuerst die beschichtete Feder auf zwei Minuten in einem Ofen auf eine
Temperatur von ca. 810° C erhitzt und anschließend auf eine Temperatur zwischen 370°
C und 400° C abgeschreckt.
[0008] Der Erfindung ist zur Aufgabe gesetzt, ein Verfahren zur Herstellug eines metallischen
Bandes bzw. ein metallisches Band zu schaffen, das eine hohe Zugfestigkeit sowohl
im Grundmaterial als auch in der Schweißnaht aufweist und gleichzeitig eine gute Antihafteigenschaft
gegenüber Klebern und Harzen, wie sie bei der Herstellung von Laminaten u. dgl. Verwendung
finden, besitzt, wobei weiters keine Wasserstoffversprödung des Grundwerkstoffes und
damit geringere Festigkeit und Lebensdauer auftreten soll.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von metallischen Bändern mit ausscheidungsgehärteten
Werkstoffen, insbesondere mit Chrom-Nickelstählen, für Band- oder Doppelbandpressen
mit warm- oder kaltgewalzten Bändern besteht darin, daß das Band aus ausscheidungshärtbarem
lösungsgeglühtem Werkstoff mit einer Zugfestigkeit gleich oder kleiner 1.250 N/mm²
galvanisch mit einer Hartchromschichte beschichtet wird, worauf der ausscheidungshärtbare
Werkstoff bis zumindest einer Zugfestigkeit von 1.400 N/mm² ausscheidungsgehärtet
wird. Mit der vorgeschalteten Behandlung des Bandes wird völlig unerwartet die Wasserstoffdiffusion
in die Stahloberfläche bei der Abscheidung der Chromschichte verhindert. Eine Schädigung
durch Wasserstoffversprödung des Grundwerkstoffes tritt dann auf, wenn die Zugfestigkeit
desselben größer als 1.250 N/mm² ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Band mit einem ausscheidungsgehärteten Werkstoff besteht darin,
daß der ausscheidungsgehärtete metallische Werkstoff eine Zugfestigkeit von zumindest
1.400 N/mm² und eine hohe Härte aufweist und zumindest eine Seite des Bandes zumindest
eine festhaftende galvanisch abgeschiedene Hartchromschichte aufweist.
1. Verfahren zur Herstellung von metallischen Bändern mit ausscheidungsgehärteten Werkstoffen,
insbesondere mit Chrom-Nickelstählen, für Band- oder Doppelbandpressen mit warm- oder
kaltgewalzten Bändern, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus ausscheidungshärtbarem
lösungsgeglühtem Werkstoff mit einer Zugfestigkeit gleich oder kleiner 1.250 N/mm²
galvanisch mit einer Hartchromschicht beschichtet wird, worauf der ausscheidungshärtbare
Werkstoff bis zumindest einer Zugfestigkeit von 1.400 N/mm² ausscheidungsgehärtet
wird.
2. Band, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, mit einem ausscheidungsgehärteten
Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der ausscheidungsgehärtete metallische Werkstoff
eine Zugfestigkeit von zumindest 1.400 N/mm² und eine hohe Härte aufweist, und zumindest
eine Seite des Bandes zumindest eine festhaftende galvanisch abgeschiedene Hartchromschichte
aufweist.
1. Method for manufacturing metal bands with precipitation-hardened materials, in particular
with chrome-nickel steels, for band presses or double-band presses with hot-rolled
or cold-rolled bands, characterized in that the band of precipitation-hardenable,
solution-treated material with a tensile strength equal to or less than 1250 N/mm²
is coated galvanically with a hard chrome coating, whereupon the precipitation-hardenable
material is precipitation-hardened to at least a tensile strength of 1400 N/mm².
2. Band manufactured by the method according to claim 1, with a precipitation-hardened
material, characterised in that the precipitation-hardened metal material exhibits
a tensile strength of at least 1400 N/mm² and a high level of hardness, and at least
one side of the band exhibits at least one firmly adhering, galvanically precipitated
hard chrome coating.
1. Procédé de fabrication de bandes métalliques en utilisant des matériaux durcis par
précipitation, en particulier des aciers au chrome-nickel, pour des presses à bandes
ou des presses à double bandes à bandes laminées à chaud ou à froid, caractérisé par
le fait que l'on applique par voie galvanique une couche de chrome dur sur la bande
de matériau durcissable par précipitation ayant subi un recuit d'homogénéisation et
présentant une résistance à la traction égale ou inférieure à 1.250 N/mm², puis on
durcit par précipitation ledit matériau durcissable par précipitation jusqu'à obtention
d'une résistance à la traction d'au moins 1.400 N/mm².
2. Bande fabriquée conformément au procédé selon la revendication 1, avec un matériau
durci par précipitation, caractérisée par le fait que le matériau métallique durci
par précipitation présente une résistance à la traction d'au moins 1.400 N/mm² ainsi
qu'une dureté élevée et par le fait qu'au moins une face de la bande est pourvue d'au
moins une couche de chrome dur adhérente déposée par voie galvanique.