(19)
(11) EP 0 440 021 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.10.1994  Patentblatt  1994/43

(21) Anmeldenummer: 91100186.5

(22) Anmeldetag:  08.01.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G07B 17/04

(54)

Verfahren zur Identifikation von Frankier- und Wertstempelmaschinen

Identification method for franking and post-marking machines

Procédé d'identification de machines à affranchir et à tamponner


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 30.01.1990 DE 4003006

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.08.1991  Patentblatt  1991/32

(73) Patentinhaber: Francotyp-Postalia Aktiengesellschaft & Co.
16547 Birkenwerder (DE)

(72) Erfinder:
  • Dietrich, Klaus
    W-1000 Berlin 28 (DE)

(74) Vertreter: Thoenes, Dieter, Dr. et al
Patentanwälte Schaumburg, Thoenes, Thurn, Postfach 86 07 48
81634 München
81634 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 331 352
GB-A- 2 173 741
GB-A- 2 193 468
EP-A- 0 352 498
GB-A- 2 193 157
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Frankier- und Wertstempelmaschinen weisen Druckvorrichtungen auf, die Frankier- oder Wertdrucke auf Postgut, Quittungen, Dokumente etc. als Nachweis der Gebührenentrichtung aufdrucken. Für viele Anwendungen ist es erforderlich, die Maschinen anhand des Abdruckes identifizieren zu können, beispielsweise um Fälschungen zu erkennen.

    [0003] Um solche Fälschungen zu vermeiden ist bekannt, Markierungen mitzudrucken, die optisch nicht erkennbar sind und die erst bei einem Kopiervorgang deutlich werden (DE-OS 34 19 859). Weiterhin ist es bekannt, für den Originaldruck ein Sicherheitspapier zu verwenden, dessen Farbdichte der Sicherungsmarkierungen unterhalb der Reproduziergrenze liegt (DE-PS 28 05 146).

    [0004] Derartige Verfahren sind jedoch aufwendig und teilweise nicht anwendbar, wenn direkte Aufdrucke auf unterschiedliche Vorlagen verlangt sind, wie z. B. Briefe oder verschiedene Belegvordrucke. Zudem gewährleisten sie nur einen Schutz gegen Kopieren, nicht jedoch gegen Nachahmung durch eine andere Maschine.

    [0005] Es ist bereits aus der EP 154 972 B1 bekannt, eine verschlüsselte Markierung herzustellen, die Teil eines aufgebrachten alpanumerischen Freistempels ist, jedoch handelt es sich bei diesem einem Digit um die einzige Verschlüsselung des Freistempels, was keine besondere Schwierigkeit für einen geschickten Manipulator darstellt, um eine Fälschung herzustellen.

    [0006] Ein eine Verschlüsselungstechni verwendendes Postbezahlungssystem völlig anderer Art, wobei die Abrechnung in einem anderem Gerät erfolgt, ist aus GB 2 173741 bekannt. Die Kundenidentikationsnummer und der unabgerechnete Postwert werden beide verschlüsselt und zusammen mit der Klartextinformation auf das Poststück aufgedruckt. Einbezogen werden u.a. die Absender- und Empfänger-Adresse, Name und Postleitzahl. Für Frankiermaschinen in welchen die Abrechnung direkt erfolgt, wo aber die Absender- bzw. Empfängeradressendaten nicht eingebbar sind, ist die damit erzielte Sicherheit noch nicht ausreichend. Auch wird kein Druckmuster für einen Frankierstempel erzeugt, sondern der Abdruck erfolgt in einem Adressenfeld als verschlüsselter Text oder Barcode.

    [0007] In EP 331 352 wird als Identifikationsmerkmal ein Barcode in ein separates Feld vor dem eigentlichen Frankierstempel aufgedruckt. Ein Maschinenparameter wird in EP 331 352 zur Erhöhung der Sicherheit generiert und zusammen mit dem Datenblock verschlüsselt. Ein anderer Maschinenparameter (Lizenznummer) und die Bestimmungsdaten werden aber im Datenblock nicht mit verschlüsselt, sondern nur im separaten Feld als Barcode dargestellt. Die Darstellung als Barcode zusammen mit der Druckqualität wirkt sich mit unter sogar nachteilig aus.

    [0008] Ist das Identifikationsmerkmal dann so mangelhaft, daß es in einem Lesegerät als falsch erkannt wird, würde das Poststück nicht weiter geleitet werden. Zwar soll ein Supervisor die ausgesonderten Fehldrucke beurteilen, jedoch kann dabei ein subjektives Urteil nicht ausgeschlossen werden. Es ist nicht mitgeteilt worden, wie mit solchen Fehldrucken weiter verfahren wird, um Betrugsversuche zu vermeiden. In der Praxis bieten sich dadurch viele Möglichkeiten für Betrügereien mit den Fehldrucken. Eine erhöhte Sicherheit könnte nur durch generelle Vermeidung von Fehldrucken erzielt werden. Ein zweiter Nachteil besteht in der Schwierigkeit einervisuellen Auswertung eines Barcodes, so daß der Aufdruck offensichtlich nur maschinell überprüft werden kann. Ein dritter Nachteil besteht darin, daß ein großes separates Feld benötigtwird, wodurch der Platz für die postalischen Daten eingeengt wird, denn das Identifikationsmerkmal kann bei einer Vielzahl von von in die Verschlüsselung einbezogenen Daten nicht in einer Zeile ausgedruckt werden. Benötigt wird vielmehr eine hohe Fälschungssicherheit bei geringem Platzbedarf.

    [0009] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Identifizierung von Frankier- und Wertstempelmaschinen zu schaffen, die mikroprozessorgesteuerte Druckverfahren, wie Laser-, Matrix- oder Thermodrucke verwenden, das unfälschbar ist, also nicht durch eine andere Maschine nachgeahmt werden kann, um eine erhöhte Sicherheit für Abrechnungszwecke zu gewährleisten.

    [0010] Diese Aufgabe wurde durch die Erfindung gelöst, wie sie im ersten Patentanspruch dargelegt ist.

    [0011] Anhand einer aus zwei Figuren bestehenden Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Darin zeigt die

    Fig. 1 eine Übersicht zur Erzeugung eines Idenfikationsmerkmales und die

    Fig. 2 ein Ablaufdiagramm für ein Drucksteuerung.



    [0012] Bei mikroprozessorgesteuerten Druckverfahren in Frankier- und Wertstempelmaschinen werden durch Mikroprozessoren sowie Speicher und Register die Stempelabdrucke erzeugt. Dabei wird erst unmittelbar vor dem Druck das Druckmuster bzw. Druckbild erzeugt, z. B. aus Festdaten, wie einem Klischeemuster, und aktuellen Daten, wie Datum und Gebührenwert. Zusätzlich zu einem solchen Druckmuster wird erfindungsgemäß ein Identifikationsmerkmal abgedruckt. Um dieses Identifikationsmerkmal unfälschbar zu machen, werden Parameter der jeweiligen Maschine mit Teilen der zu druckenden Gebührenwerte und dem Datum verknüpft. Wie in der Figur 1 dargestellt, werden beispielsweise Maschinenparameter MP, wie Seriennummeroder Werksnummer sowie Anzahl der Drucke mit dem Datum DT und der Werteinstellung WE und ggf. Ziffern des Werbeklischees über einen kryptographischen Algorithmus KAverknüpft, und die daraus erhaltene verschlüsselte, mehrstellige Kryptozahl zusätzlich über die Druckersteuerung DS in das Druckmuster eingefügt.

    [0013] Die Figur 2 zeigt das Abiaufdiagramm fürden zusammengefaßten Druck aus Wert-, Datum-, Klischeedruck und mehrstelliger Kryptozahl. Nach dem Start der Maschine wird die Eingabe des Datums und des Wertes, z. B. des Portowertes, sowie des Klischees einem Zwischenspeicherfürdie Drucksteuerung ZWD zugeführt. Parallel dazu wird aus dem Datum DT, der Werteingabe WE und den Maschinenparametern MP die Kryptozahl gebildet, die in einem Zwischenspeicher ZWK abgelegtwird. Die Inhalte derZwischenspeicherZWD, ZWK werden in die Drucksteuerung DS gegeben, die das endgültigen Druckmuster erzeugt.

    [0014] Der Druck selbst wird durch Anlegen eines Briefumschlages, eines Frankierstreifens, eines Dokumentes, einer Quittung usw. an die Drucktrommel der Maschine ausgelöst.

    [0015] Dieser zusätzliche offene Abdruck einer verschlüsselten mehrstelligen Zahl, die bei jedem Abdruck verschieden ist, ist nur durch eine Überwachungsstelle entschlüsselbar, wobei jene über den gleichen Verschlüsselungs-Algorithmus verfügt. Die Überwachungsstelle ist somit in der Lage, einzelne Drucke den jeweiligen Maschinen zuzuordnen. Weder der Betreiber der Maschine noch ein anderer kann die Kryptozahl nachvollziehen, so daß eine zusätzliche Sicherheit für Abrechnungszwecke gegeben ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Kennzeichnung von Postgut zur Identifikation von Frankier- und Wertstempelmaschinen anhand deren Druckmuster, wobei diese Maschinen über mikroprozessorgesteuerte Druckverfahren verfügen, bei denen das Druckmuster erst unmittelbar vor dem Druck aus Festdaten und aktuellen Daten gebildet und bis zum Druck zwischengespeichert wird und auf das Postgut zusammen mit den übrigen Daten des Werbeklischees, des Wert- und des Datumsstempels, ein Identifikationsmerkmal aufgedruckt wird, wobei das Identifikationsmerkmal mindestens solche offen abgedruckten Informationen, wie den Wert, das Datum und die Nummer der Maschine in verschlüsselter Form umfaßt und das zwischengespeicherte Druckmuster und das Identifikationsmerkmal gemeinsam einer Drucksteuerung zur Erzeugung des endgültigen Druckmusters zugeführt werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß das Identifikationmerkmal außerdem unter Einbeziehung von Zahlenwerten des Klischeedrucks oder Ziffern des jeweiligen Werbeklischees mittels eines kryptografischen Algorithmus erzeugt sowie gleichzeitig mit den offen abgedruckten Informationen im Druckmuster als mehrstellige Kryptozahl aufgedruckt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Identifikationmerkmal unter Einbeziehung von Zahlenwerten des Klischeedrucks oder Ziffern desjeweiligen Werbeklischees, den Zahlenwerten des Datums- und Wertdrucks und den Maschinenparametern Maschinennummer und Anzahl der Drucke mittels eines kryptografischen Algorithmus erzeugt, als mehrstellige Kryptozahl bis zum Druck zwischengespeichert sowie gleichzeitig und zusammen mit offen abgedruckten Informationen aufgedruckt wird.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, gekennzeichnet, durch den Ausdruck einer mehrstelligen Kryptozahl innerhalb eines Stempels innerhalb des Druckmusters oder zusammen mit einem Stempel innerhalb des Druckmusters als Identifikationsmerkmal.
     


    Claims

    1. Process for marking of postal consignments for the identification of franking and value imprinting machines by means of their printing patterns; these machines disposing of microprocessor-controlled printing processes where the printing pattern is only composed just immediately before printing from fixed and current data and held in temporary storage until an identification mark is printed upon the postal consignment, together with the other data of the stereotype advertising plate, the franking and the data stamp; the identification mark to embody at least such openly printed information as the value, the date, and the machine number in code, and the temporarily stored printing pattern and the identification mark are jointly passed on to a printer control for the production of the final printing pattern.
    characterized by the feat
    - that the identification mark is also produced with the inclusion of numerical values of the stereotype print or numbers of each advertising stereotype plate by way of a cryptographic algorithm that is also imprinted at the same time with the openly imprinted information in the printing pattern as an encrypted number of various digits.
     
    2. Process in accordance with claim No. 1 which is characterized by the feat that the identification mark embodying also numerical values of the stereotype print or numbers of each advertising stereotype plate, the numerical values of the date and value imprint, and the machine parameters and number of prints produces a cryptographical algorithm, temporarily stores it as an encrypted number pending the printing which is then at the same time imprinted together with the openly printed information.
     
    3. Procedure in accordance with the claims 1 to 2, characterized by the printout of en encrypted number of various digits within a stamp within the printing pattern or together with a stamp within the printing pattern as an identification mark.
     


    Revendications

    1. Procédé de marquage d'objets postaux permettant l'idenitification de machines à timbrer au moyen de leur motif imprimé, lesdites machines utilisant des procédés d'impression pilotés par microprocesseur qui, à partir de données invariables et de données courantes, génèrent ledit motif imprimé immédiatement avant l'impression et le sauvegardent en mémoire temporaire jusqu'à l'impression et qui impriment sur l'objet postal, aux cotés des autres données appartenant au cliché publicitaire, au timbre dateur et au cachet de valeur, un caractéristique d'identification, ledit caractéristique d'identification comportant sous forme chiffrée au moins les informations ouvertement imprimées telle que la valeur, la date et le numéro de la machine, et ledit motif stocké en mémoire temporaire étant transmis, simultanément avec ledit caractéristique d'identification, à une commande d'impression qui en génère le motif imprimé définitif,
    caractérisé en ce que
    ledit caractéristique d'identification est généré à l'aide d'un algorithme cryptographique en incluant, en outre, des valeurs numériques appartenant au cliché imprimé ou des chiffres appartenant au cliché publicitaire utilisé et en ce que ledit caractéristique d'identificaiton est imprimé à l'intérieur dudit motif imprimé sous la forme d'un numéro cryptographique à plusieurs chiffres simultanément avec les informations imprimées ouvertement.
     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    ledit caractéristique d'identification est généré à l'aide d'un algorithme cryptographique en incluant des valeurs numériques appartenant au cliché imprimé ou des chiffres appartenant au cliché publicitaire utilisé ainsi que les valeurs numériques du timbre dateur et du cachet de valeur et les paramètres-machine numéro de machine et nombre d'impressions, et en ce que ledit caractéristique d'identification est stocké en mémoire temporaire jusqu'à l'impression sous la forme d'un numéro cryptographique à plusieurs chiffres et que ledit caractéristique d'identification est imprimé ensemble et simultanément avec les informations imprimèes ouvertement.
     
    3. Procédé selon les revendications 1 à 2,
    caractérisé
    par l'impression d'un numéro cryptographique à plusieurs chiffres à l'intérieur d'u timbre à l'intérieur dudit motif imprimé ou, avec un timbre, à l'intérieur dudit motif imprimé sous la forme dudit caractéristique d'identification.
     




    Zeichnung