[0001] Die Erfindung betrifft einen Vollauszug für Schubladen, mit einer feststehenden Korpusschiene,
einer Mittelschiene und einer Ladenschiene, wobei die Mittelschiene an der Korpusschiene
und die Ladenschiene an der Mittelschiene geführt ist und Sperren zur Begrenzung der
Auszugslängen der Ladenschiene aus der Mittelschiene und der Mittelschiene aus der
Korpusschiene vorgesehen sind.
[0002] Vollauszüge dieser Art haben gegenüber sogenannten Einfachauszügen, die nur Korpus-
und Ladenschiene aufweisen und daher wegen des durch den notwendigen Übergriff der
beiden Schienen in der Endauszugsstellung gegebenen Auszugsverlustweges den Zugriff
zum hinteren, im Korpus verbleibenden Teil der Schublade erschweren, den prinzipiellen
Vorteil, daß sie, wie auch der Name sagt, ein völliges, geführtes Herausziehen der
Schublade zulassen. Bisher ist, wenn man keine sogenannten Differentialauszüge mit
dauernder Verbindung der Schienen durch Zahnräder vorsieht, bei den normalen Vollauszügen
die Ein- und Äuszugsreihenfolge nicht genau definiert, was insbesondere bei im Spalt
zwischen Schubladenseitenwand und Korpus angebrachten Auszügen den optischen Eindruck
teilweise ausgezogener Schubladen mit verschieden weit vorstehenden Laden- und Mittelschienen
stört und bei allen Auszügen den prinzipiellen Nacnteil hat, daß der häufig angestrebte
Zwangseinlauf der Schublade der durch Einlaufschrägen im Endeingriffsbereich der Führungen
von Laden- und Mittelschiene einfach verwirklicht werden könnte, dann nicht einwandfrei
arbeitet, wenn die Mittelschiene noch zum Teil aus der Korpusschiene ausgezogen ist.
Ein entsprechender einfacher Zwangseinlauf zum Selbstschließen der Schublade ab einer
bestimmten Einschubstellung läßt sich daher bisher bei dieser Grundkonstruktion nur
bei Einfachauszügen verwirklichen.
[0003] Prinzipiell können bei Vollauszügen der gegenständlichen Art die Schienen aneinander
durch Rollen und meist als Flansche ausgebildete Führungsbahnen geführt sein. Andere
Möglichkeiten bestehen darin, zwischen zwei zusammenwirkende Führungsbahnen aufeinanderfolgender
Schienen Rollenwagen einzusetzen bzw. an Stelle von Rollenwagen Kugelwagen zu verwenden.
Es ist auch bekannt, Kugelführungen zu verwenden, bei denen in einem Käfig der einen
Schiene gehaltene Kugeln auf einer entsprechenden Führungsbahn der folgenden Schiene
abrollen.
[0004] Bei dem bekannten Vollauszug der eingangs genannten Art besitzen die drei Schienen
gleiche, etwa über die Ladenlänge reichende Längen und sind im Spalt zwischen Ladenseitenwand
und Korpus untergebracht, wobei man vorzugsweise die Mittelschiene als S-Schiene ausbildet,
damit die Führungsbahnen dieser Schiene für Laden- und Korpusschiene übereinander
angebracht werden können und eine geringe Dicke der Führung ermöglicht wird.
Neben den oben erwähnten seitlichen Auszügen sind auch sogenannte Unterflurauszüge
bekannt, die vorzugsweise als Einfachauszüge verwirklicht werden und bei denen die
Ladenschiene am Ladenboden bzw. in einer Vertiefung des Ladenbodens oder an der nach
unten über den Ladenboden vorragenden Seitenwand der Lade angebracht wird und die
mit ihr in Eingriff stehende Korpusschiene über gekröpfte Träger am Korpus befestigt
wird. Bei allen Auszügen mit über die Ladenlänge durchgehenden Korpusschienen ergibt
sich das zusätzliche Problem der einwandfreien Befestigung des hinteren Schienenendes
bei größeren Ladentiefen oder kleineren bzw. engen Ladenöffnungen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Vollauszuges der eingangs genannten
Art, der gegenüber der bisherigen Konstruktion eine vereinfachte Bauweise zuläßt,
eine vereinfachte Montage ermöglicht und bei dem mit einfachen Mitteln ein Selbsteinzug
der Schublade ab einer bestimmten Einschiebestellung verwirklicht werden kann.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird prinzipiell dadurch gelöst, daß die Ladenschiene als Unterflurschiene
ausgebildet und die Korpusschiene neben der Lade am Korpus anbringbar ist, wobei die
in ihrer Breite von der Ladenschiene zur Korpusschiene reichende Mlttelschiene in
dem unter der Lade liegenden Bereich die Gegenführungen für die Ladenschiene und in
dem seitlich über die Lade vorstehenden Bereich die Gegenführungen für die Korpusschiene
aufweist.
[0007] Die Ladenschiene und der ihr zugeordnete Teil der Mittelschiene können an der Ladenunterseite
angebracht werden und bleiben also beim Ausziehen der Lade weitgehend unsichtbar.
Die Korpusschiene und der ihr zugeordnete Teil der Mittelschiene ersetzen gegenüber
den bisher bekannten Unterflurauszügen die dort notwendigen Träger.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der größere Teil der möglichen
Gesamtauszugslänge durch den Auszug der Ladenschiene aus der Mittelschiene bestimmt
ist und die Korpusschiene nur eine dem Rest der Auszugslänge entsprechende Länge aufweist.
Hier geht von der Überlegung aus, daß beim größeren Teil der Ladenbetätigungen kein
Vollauszug, sondern nur ein Teilauszug vorgenommen wird, für den an sich ein Einfachauszug
ausreichen würde. Durch die verkürzte Ausgestaltung der Korpusschiene ergibt sich
nicht nur eine Materialersparnis, sondern die Montage der Korpusschiene wird auch,
da sie nur im vorderen Korpusbereich vorzunehmen ist, vereinfacht. Wenn man zwischen
Mittelschiene und Korpusschiene eine Rollenwagen- oder Kugelwagenführung vorsieht,
also Rollen und/oder Kugeln in einem Käfig unterbringt, der bei der Verschiebung der
über diesen Wagen aneinandergeführten Schienen sich nur um die halbe Auszugslänge
bewegt, kann man eine weitere Verkürzung der Korpusschiene bei gegebener zugeordneter
Auszugslänge erreichen. Man kann auch zwischen Mittelschiene und Ladenschiene neben
allen anderen bekannten Führungen eine Rollenwagen- oder Kugelwagenführung vorsehen,
wodurch sich die Möglichkeit ergibt, daß nur die Ladenschiene über die Auszugslänge
reicht, die Länge der Mlttelschiene aber der kürzeren Korpusschiene entsprechen kann.
[0009] Um einen Selbsteinlauf zu ermöglichen, ist vorzugsweise die zwischen Ladenschiene
und Mlttelschiene gebildete Führung in an sich bekannter Weise durch Schrägbereiche
der Führungsbahnen der Schienen oder federbetätigte Einzugselemente als selbstschließende
Führung für die Lade ausgebildet. Falls eine frühe Sichtbarkeit der Schienen im Seitenbereich
der Lade keine Rolle spielt und auch keine Schwierigkeiten bei der Montage einer längeren
Korpusschiene bestehen, ist es selbstverständlich auch möglich, die Konstruktion so
zu treffen, daß zuerst die Mittelschiene aus der Korpusschiene und dann erst die Ladenschiene
aus der Mittelschiene ausgezogen wird, wobei beim Einlauf zuerst die Ladenschiene
in die Mittelschiene und dann die Mittelschiene in die Korpusschiene eingeschoben
wird. In diesem Sonderfall wird man die Selbsteinlaufeinzugsschrägen bzw. andere entsprechende
Führungen oder Einzugselemente zwischen Mittelschiene und Korpusschiene vorsehen.
[0010] Um die Funktion des einfachen Seibsteinlaufes zu gewährleisten und zusätzlich zu
erreichen, daß beim Teilauszug an den Ladenseiten noch keine Führungsschiene sichtbar
wird, sind vorzugsweise mit den die Auszuglängen begrenzenden Sperren kombinierte,
formschlüssige Kupplungselemente vorgesehen, die beim Ausziehen und Einfahren des
Auszuges über Anschläge, Steuerkanten oder Steuerkulissen betätigbar sind, so daß
sie bei Auszugsbeginn die Mittelschiene mit der Korpusschiene kuppeln, beim Erreichen
der vollen Auszugslänge der Ladenschiene aus der Mittelschiene aber umschalten und
unter Freigabe der Verbindung mit der Korpusschiene die Ladenschiene mit der nun mit
gemeinsam mit ihr ausziehbaren Mittelschiene kuppeln und beim Einfahren wieder in
die Kupplungslage der Mittelschiene mit der Korpusschiene rückstellbar sind.
[0011] Bei einer einfachen Ausführung können die Kupplungselemente als an der Mittelschiene
gelagerte Schwenk- oder Schieberiegel ausgebildet sein, für die, den Umschaltstellen
zugeordnet, in der Korpus- und Ladenschiene bzw. in Korpus und Lade Gegenrasten vorgesehen
sind. Bei Verwendung einer Rollwagen- oder Kugelwagenführung können die Riegel auch
mit einem dieser Wägen zusammenwirken.
[0012] Eine äußerst betriebssichere und dabei beim Betrieb geräuscharme Ausführungsform
besteht darin, daß die Kupplungselemente zwei auf der Mittelschiene übereinander quer
zur Auszugsrichtung verstellbar gehaltene Schieber und je ein zugeordnetes etwa normal
der Hauptebene der Schieber angeordnetes, z. B. als Haltebolzen ausgebildetes Halteelement
auf der Ladenschiene und der Korpusschiene aufweisen, die mit Querabstand voneinander
angebracht sind, daß die beiden Schieber nach der von der Auszugsrichtung abweisenden
Seite offene Führungsschlitze für die beiden Haltebolzen aufweisen, wobei der eine
Schlitz eine beim Ein- bzw. Ausfahren des Bolzens eine Querverstellung des Schiebers
bewirkende Kulissenführung bildet und der andere Schlitz in einen querverlaufenden
Sperrfortsatz für den anderen Bolzen übergeht und die entsprechenden Schlitze in den
beiden Schiebern gegengleich übereinander angebracht sind, so daß der mit der Ladenschiene
verbundene Bolzen beim Erreichen des vollen Auszuges der Ladenschiene aus der Mittelschiene
durch Verstellung des einen Schiebers über die Kulissenführung die Sperre des bis
dahin im Sperrfortsatz des anderen Schlitzes des gleichen Schiebers gehaltenen, mit
der Korpusschiene verbundenen Bolzens aufhebt und dieser Bolzen beim Verlassen der
Schieber über die ihm zugeordnete Külissenführung des anderen Schiebers diesen in
die Sperrlage für den mit der Ladenschiene verbundenen Bolzen verstellt. Statt einem
Bolzen kann als Halteelement auch ein anderer, z. B. aus der jeweiligen Schiene aufgebogener
und profilierter Lappen ausgebildeter Bauteil bzw. eine ausgeformte Kralle Verwendung
finden.
[0013] Um Funktionsstörungen durch beim Öffnen und Schließen anderer Laden im gleichen Möbelteil
bzw. bei nur geringem Auszug der geführten Lade auftretende Erschütterungen zu vermeiden,
sind in Weiterbildung der zuletzt beschriebenen Konstruktion die beiden Schieber in
den beiden, der Sperre jeweils eines Bolzens entsprechenden, möglichen Endstellungen
durch in Vertiefungen des einen Schiebers eingreifende Noppen od. dgl. des anderen
Schiebers gesichert und nur unter Überwindung der Rückhaltekraft dieser Noppen aus
der jeweiligen Lage verstellbar.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung.
[0015] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigen
- Fig. 1
- ein Teilstück einer in einen Korpus eingreifenden mit einem erfindungsgemäßen Vollauszug
ausgestatteten Schublade im Querschnitt,
- Fig. 2
- schematisch in Draufsicht einen Vollauszug mit einer Verriegelungsvorrichtung in eingefahrenem
Zustand,
- Fig. 3
- den Vollauszug nach Fig. 2 bei voll ausgezogener Ladenschiene in dem Moment, in dem
die Verriegelung umgeschaltet wird,
- Fig. 4
- den Vollauszug nach den Fig. 2 und 3 in voll ausgezogener Stellung (Überauszug),
- Fig. 5
- eine aus zwei Kupplungselementen und Haltebolzen bestehende Kupplungsvorrichtung in
der Grundstellung in Draufsicht,
- Fig. 6
- einen Längsmittelschnitt zu Fig. 5,
- Fig. 7
- die Kupplungsvorrichtung nach Fig. 5 in der Kupplungsstellung von La denschiene und
Mlttelschiene und
- Fig. 8
- die gleiche Kupplungsvorrichtung in der Kupplungsstellung von Mittelschiene und Korpusschiene.
[0016] In den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung wurde jeweils nur ein Vollauszug 1 mit der entsprechenden
Korpuswand 2 und dem Boden 3 einer Lade veranschaulicht. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 ist eine Ladenschiene 4 unterhalb des Ladenbodens neben einer nach unten
gezogenen Seitenwand angebracht.
[0017] Diese Ladenschiene ist eine U-Schiene mit angeformtem, unterem Führungsflansch 5.
Ein Rollenkäfig 6 mit um horizontale Achsen drehbaren Laufrollen 7 und um vertikale
Achsen drehbaren Führungslaufrollen 7a ist innerhalb des aus die Ladenschiene 4 bildenden
U-Profiles geführt. Ein Tragflansch 9 einer Mitteschiene 10 greift zwischen die Rollen
7 ein, so daß diese zwischen dem Steg 8 der Ladenschiene 4 und diesem Tragflansch
9 einerseits und anderseits zwischen dem Tragflansch 9 und dem Führungsflansch 5 laufen.
Die Rollen 7a laufen zwischen dem nach unten gezogenen stehenden Flansch der Mittelschiene
10 und je einem der beiden Schenkel des die Ladenschiene bildenden U-Profil.
[0018] Die Mitteschiene 10 bildet in ihrer Grundform ebenfalls ebenfalls ein U-Profil, bei
dem der Steg 11 den Spalt zwischen Lade 3 und Korpus 2 überbrückt. Der zweite U-Schenkel
12 besitzt einen angeformt dargestellten, vorzugsweise aber ebenfalls freilaufenden
Kugelführungskäfig 14, der mit Kugeln 13 auf einer am Korpus 2 befestigten Korpusschiene
15 gelagert ist. Am Steg 11 des Mittelschienenprofiles liegt eine allgemein mit 16
bezeichnete Kupplungsvorrichtung für die wechselweise Kupplung der Ladenschiene 4
mit der Mittelschiene 10 bzw. der Mittelschiene 10 mit der Korpusschiene 15 auf.
[0019] Wie schon erwähnt wurde, wurden in den Fig. 2 bis 4 die Ladenschiene 4, die Mittelschiene
10 und die Korpusschiene 15 nur einfach in ihren Umrissen dargestellt. Der Rollenkäfig
6 und der Kugelkäfig 14 wurden einfach schraffiert angedeutet. Wie man sieht, reicht
nur die Ladenschiene 4 über die gesamte Länge des Ladenbodens 3. Zur Bestimmung der
Auszugs- und Einschubreihen- folge des Vollauszuges ist die allgemein mit 16 bezeichnete
Verriegelungsvorrichtung nach den Fig. 2 bis 4 als auf der Mittelschiene 10 gelagerter
Schwenkriegel 17 ausgebildet, der in seiner Grundform T-förmig ausgeführt ist und
mit seinen Enden wechselweise die Schienen 10. 15 bzw. die Schienen 10, 4 gegeneinander
verriegelt, wobei nach den Fig. 2 bis 4 für diese Verriegelung einerseits in der Ladenschiene
auch zur zusätzlichen Steuerung des Schwenkriegels dienende Funktionskanten 30 vorgesehen
sind bzw. das andere Verriegelungsende des Riegels 17 in eine in Fig. 2 und 3 unter
dem Rollenkäfig 14 liegende der Korpusschiene 15 eingreift.
[0020] In der eingefahrenen Stellung nach Fig. 2 verriegelt der Riegel 17 die Schienen 2,
15 gegeneinander. Beim Auszug der Lade 3 kann daher nur die Ladenschiene 4 ausgezogen
werden. Wie auch bei der Ausführung nach Fig. 1 ist bei der Ausführung nach Fig. 2
bis 4 der Rollen- bzw. Kugelkäfig 6, 14 nicht starr mit den Schienen 4, 15 verbunden,
sondern die in ihnen gelagerten Rollen bzw. Kugeln stützen sich auf je einen Führungsflansch
der Ladenschiene und der Mittelschiene bzw. der Korpusschiene und der Mittelschiene
ab, so daß die Käfige 6, 14 beim Auszug nur den halben Auszugsweg zurücklegen.
[0021] Sobald der volle zulässige Auszug der Ladenschiene 4 aus der Mittelschiene 10 erreicht
ist, gibt die Funktionskante 30 der Schiene 10 den Schwenkriegel 17 frei und dieser
kann nun aus der Aufnahme 18 austreten. Bei der weiteren Verschiebung (Fig. 4) verriegelt
der Riegel 17 die Ladenschiene 4 gegenüber der Mitteschiene 10, so daß ab der Stellung
nach Fig. 3 bis zum Erreichen der Endauszugsstellung nach Fig. 4 nur mehr die Mittelschiene
10 gegenüber der Korpusschiene ausgefahren werden kann. Die Endauszugsstellung nach
Fig. 4 ist durch Anschläge bestimmt. Die Mittelschiene 10 kann ferner mit Einlaufschrägen
für die Rollen des Rollenkäfigs 6 ausgestattet sein, um zu erreichen, daß die Lade
3 beim Einschieben von selbst ab einer bestimmten Einschubstellung in die Schließstellung
weiterfährt. Wird die Lade 3 aus der Stellung nach Fig. 4 eingeschoben, dann kann
zunächst wegen des Riegels 17 nur die Mitteschiene 10 in die Korpusschiene 15 einziehen.
Sobald die Rast 18 erreicht ist, kann der Riegel 17 umschwenken, so daß er nun in
der eingeschobenen Stellung die Mittelschiene 10 gegenüber der Ladenschiene 4 verriegelt
und in dieser Stellung bis zum Erreichen der vollen Einschubstellung durch die Schiene
4, die Funktionskante 30, die Verriegelungsvertiefung 18 bzw den Eingriff hinter der
Korpusschiene 15 gesichert ist.
[0022] Nach einer Ausführungsvariante könnte an Stelle des Schwenkriegels 17 auch eine andere
Kupplungseinrichtung vorgesehen werden, die in den verschiedenen Auszugsgrenzstellungen
von einer Verriegelung der Mittelschiene gegenüber der Ladenschiene zur Verriegelung
der Mittelschiene gegenüber der Korpusschiene und umgekehrt wechselt. Nach einer Möglichkeit
wird eine solche Kupplungsvorrichtung durch einen über Anschläge gesteuerten quer
zur Mittelschiene verschiebbaren Riegel erfüllt, der sinngemäß die Funktion des Schwenkriegels
17 nach den Fig. 2 bis 4 übernimmt.
[0023] Die Kupplungsvorrichtung 16 nach den Fig. 5 bis 8 besitzt zwei am Steg 11 der Mitteschiene
10 mit Spielabstand von den Flanschen 9, 12 angebrachte Schieber 19, 20, wobei der
Schieber 20 vorzugsweise mit Haltepratzen 21 an der Mittelschiene 10 gehalten ist
und die beiden Schieber 20, 19 zusätzlich durch aus dem Steg 11 aufgebogene Lappen,
die mit Abstand von den Haltepratzen 21 an den Schiebern 19, 20 anliegen, geführt
sein können, so daß eine Querverstellung in die beiden Lagen nach den Fig. 7 und 8
möglich ist. Der besseren Übersichtlichkeit halber wurden in den Fig. 5, 7 und 8 der
Schieber 20 in vollen Linien und der Schieber 19 strichpunktiert angedeutet. In den
mit der Mittelschiene 10 möglichen Verstellbereich der beiden Schieber ragen zwei
Haltebolzen 22, 23, wobei der Haltebolzen 22 mit der Ladenschiene und der Bolzen 23
mit der Korpusschiene verbunden ist. Die Schieber 19, 20 besitzen in den mit den Bolzen
22, 23 zusammenwirkenden Bereichen nach der von der Auszugsseite der Schiene abweisenden
Seite offene Führungsschlitze 24, 25 (Schieber 20) und gegengleiche (seitenvertauschte)
Führungsschlitze 26, 27 am Schieber 19. Die Führungsschlitze 24, 26 besitzen einen
querverlaufenden Sperrfortsatz 28, 29 und die Schlitze 24, 26 bilden schräg verlaufende
Führungskulissen.
[0024] Fig. 5 zeigt eine Stellung, in der sich die beiden Schieber 19, 20 in einer neutralen,
beim Betrieb vorkommenden Mittellage befinden. Fig. 7 veranschaulicht den Zustand,
in dem gerade das Auszugsenae der Ladenschiene, die mit dem Bolzen 22 verbunden ist,
überschritten wurde. Der die Kulissenführung 26 des Schiebers 20 verlassende, mit
der Korpusschiene verbundene Bolzen 23 hat über die Führungskulisse 26 den Schieber
20 aus der Neutrallage nach rechts verstellt, so daß der Bolzen 22 im Fortsatz 28
des Führungschlitzes 19 verriegelt ist und daher die Ladenschiene gegenüber der Mittelschiene
festgehalten wird, wegen der Freigabe des Bolzens 23 aber ein Ausziehen der Mittelschiene
10 aus der Korpusschiene ermöglicht wird. Beim Einfahren der Mittelschiene in die
Korpusschiene trifft der Schieber 20 mit seiner Kulissenführung 26 wieder auf den
Bolzen 23 auf und verschiebt sich unter Entriegelung des Bolzens 22 nach links. Der
Bolzen 22 kann daher aus den beiden Schiebern 19, 20 austreten und verstellt über
die Kulissenführung 27 des Schiebers 19 diesen Schieber nach rechts, so daß der Bolzen
23 im Sperrfortsatz 29 des Führungsschlitzes 26 des Schiebers 19 festgehalten wird
und dadurch wieder Mittelschiene und Korpusschiene gegeneinander fixiert werden. Zur
Fixierung der Schieber 19, 20 in den beiden Verriegelungsendstellungen nach den Fig.
7 und 8 können an diesen Schiebern zusammenwirkende Noppen 32 und Vertiefungen 31
ausgebildet werden, die eine leichte Verrastung ergeben, so daß unerwünschte Verstellungen
der Schieber in gegebenenfalls undefinierte Lagen vermieden werden, wenn es während
des Ladenauszuges oder auch in den Endstellungen zu Erschütterungen, z. B. beim Zuschlagen
einer Lade, kommt.
1. Vollauszug für Schubladen, mit einer feststehenden Korpusschiene (15), einer Mittelschiene
(10) und einer Ladenschiene (4), wobei die Mittelschiene (10) an der Korpusschiene
(15) und die Ladenschiene (4) an der Mittelschiene (10) geführt ist und Sperren (16)
zur Begrenzung der Auszugslängen der Ladenschiene (4) aus der Mittelschiene (10) und
der Mittelschiene (10) aus der Korpusschiene (15) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladenschiene (4) als Unterflurschiene ausgebildet und die Korpusschiene (15)
neben der Lade (3) am Korpus (2) anbringbar ist, wobei die in ihrer Breite von der
Ladenschiene (4) zur Korpusschiene (15) reichende Mittelschiene (10) in dem unter
der Lade (3) liegenden Bereich die Gegenführungen (9) für die Ladenschiene und in
dem seitlich über die Lade vorstehenden Bereich die Gegenführungen (13) für die Korpusschiene
(15) aufweist.
2. Vollauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der größere Teil der möglichen
Gesamtauszugslänge durch den Auszug der Ladenschiene (4) aus der Mittelschiene (10)
bestimmt ist und die Korpusschiene (15) nur eine dem Rest der Auszugslänge entsprechende
Länge aufweist.
3. Vollauszug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Mitteschiene
(10) und Korpusschiene (15) eine Rollwagen- oder Kugewagenführung (13, 14) vorgesehen
ist.
4. Vollauszug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch zwischen
Mitteschiene (10) und Ladenschiene (4) eine Rollenwagen- oder Kugelwagenführung (6)
vorgesehen ist und nur die Ladenschiene über die Auszugslänge reicht, die Länge der
Mittelschiene aber der kürzeren Korpusschiene (15) entspricht.
5. Vollauszug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
Ladenschiene (4) und Mittelschiene (10) gebildete Führung in an sich bekannter Weise
durch Schrägbereiche der Führungsbahnen oder federbetätigte Einzugselemente als selbstschließende
Führung für die Lade ausgebildet ist.
6. Vollauszug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß, vorzugsweise
mit den die Auszuglängen begrenzenden Sperren kombinierte, formschlüssige Kupplungselemente
(16, 17, 19 - 31) vorgesehen sind, die beim Ausziehen und Einfahren des Auszuges über
Anschläge, Steuerkanten (18) oder Steuerkulissen (25, 27) betätigbar sind, so daß
sie bei Auszugsbeginn die Mitteschiene (10) mit der Korpusschiene (15) kuppeln, beim
Erreichen der vollen Auszugslänge der Ladenschiene (4) aus der Mittelschiene aber
umschalten und unter Freigabe der Verbindung mit der Korpusschiene die Ladenschiene
mit der nun mit gemeinsam mit ihr ausziehbaren Mittelschiene kuppeln und beim Einfahren
wieder in die Kupplungslage der Mittelschiene mit der Korpusschiene rückstellbar sind.
7. Vollauszug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente als
an der Mittelschiene (10) gelagerte Schwenk- oder Schieberiegel (17) ausgebildet sind.
für die. den Umschaltstellen zugeordnet, in der Korpus und Ladenschiene bzw. in Korpus
und Lade Gegenrasten (18) vorgesehen sind.
8. Vollauszug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente (16)
zwei auf der Mittelschiene (10) übereinander quer zur Auszugsrichtung verstellbar
gehaltene Schieber (19, 20) und je ein zugeordnetes etwa normal der Hauptebene der
Schieber angeordnetes, z. B. als Haltebolzen (22, 23) ausgebildetes Halteelement auf
der Ladenschiene (4) und der Korpusschiene (15) aufweisen, die mit Querabstand voneinander
angebracht sind, daß die beiden Schieber nach der von der Auszugsrichtung abweisenden
Seite offene Führungsschlitze (24 - 27) für die beiden Haltebolzen aufweisen, wobei
der eine Schlitz (25, 27) eine beim Ein- bzw. Ausfahren des Bolzens eine Querverstellung
des Schiebers bewirkende Kulissenführung bildet und der andere Schlitz (24, 26) in
einen querverlaufenden Sperrfortsatz (28, 29) für den anderen Bolzen übergeht und
die entsprechenden Schlitze in den beiden Schiebern gegengleich übereinander angebracht
sind, so daß der mit der Ladenschiene (4) verbundene Bolzen (22) beim Erreichen des
vollen Auszuges der Ladenschiene aus der Mittelschiene durch Verstellung des einen
Schiebers über die Kulissenführung (27) die Sperre des bis dahin im Sperrfortsatz
(29) des anderen Schlitzes des gleichen Schiebers gehaltenen, mit der Korpusschiene
verbundenen Bolzens aufhebt und dieser Bolzen (23) beim Verlassen der Schieber über
die ihm zugeordnete Kulissenführung (25) des anderen Schiebers (20) diesen in die
Sperrlage für den mit der Ladenschiene (4) verbundenen Bolzen (22) verstellt.
9. Vollauszug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schieber (19, 20)
in den beiden, der Sperre jeweils eines Bolzens (22, 23) entsprechenden, möglichen
Endstellungen durch in Vertiefungen (31) des einen Schiebers (19) eingreifende Noppen
od. dgl. (32) des anderen Schiebers (20) gesichert und nur unter Überwindung der Rückhaltekraft
dieser Noppen aus der jeweiligen Lage verstellbar sind.