[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schüttfähigem Füllmaterial
für Verpackungszwecke, das aus durch Falten und Verleimen einer Wellpappe gebildeten
Hohlkörpern besteht.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern als schüttfähiges Füll-
und Polstermaterial wird ein rechteckiger Zuschnitt mit eingeprägten Knicklinien zum
Falten des Zuschnittes zu einem Hohlkörper mit einer entsprechenden geometrischen
Form vorgesehen (DE 90 07 502 U1). Hierbei werden die Schmalseiten des Zuschnittes
mit einem Klebstoff versehen und mit den Schmalseiten verklebt.
[0003] Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung von ringförmig in sich geschloßener, flach
gefalteter Banderolen für Garnknäuel bekannt, welche aus länglichen, an ihren Enden
miteinander verklebten Streifen bestehen, die aus einem Vorratsmagazin auf ein Transportband
zu einem Druckwerk zum Aufbringen einer Beschriftung geführt werden (DE 28 36 677
C2). Hierbei erfolgt die Führung und Ausrichtung des Streifens auf dem Transportband
mittels auf dem Band angeordneter Noppen, wobei sich jeweils die Hinterkante des Streifens
gegen die nächst benachbarte Noppe anlegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das eine
rationelle und wenig zeitaufwendige Herstellung eines vorzugsweise aus zwei nebeneinanderliegenden
Hohlräumen bestehenden Hohlkörpers als schüttfähiges Füll- oder Polstermaterial gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Verfahrensschritte und durch die in den Untersprüchen gekennzeichnete
Anlage zur Durchführung des Verfahrens gelöst.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0007] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anlage in Seitenansicht zur Durchführung
des beanspruchten Verfahrens,
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Anlage nach Fig. 1
- Fig. 3
- Eine Schnittdarstellung I-I gemäß Fig. 1 mit einem nach dem Verfahren hergestellten
Fertigteil, und zwar im letzten Verfahrensabschnitt E der Anlage.
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Walze 5
- Fig. 5
- einen abgewickelten Zuschnitt des herzustellenden Hohlkörpers, und
- Fig. 6
- das Fertigteil des Hohlkörpers mit zwei getrennt aneinanderliegenden Hohlräumen,
[0008] Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, werden in einer Zuführeinrichtung 1 eine Vielzahl
rechteckig zugeschnittener bzw. ausgestanzter Streifen 2 aus Karton, Papier oder insbesondere
aus Wellpappe übereinander als Packungen gestapelt und fallen durch ihr Eigengewicht
auf ein direkt unterhalb der Zuführeinrichtung 1 angeordnetes endloses Gurtförderband
3, das über Antriebswellen 4 von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb
angetrieben wird. Das Gurtförderband 3 transportiert in einem ersten Verfahrensabschnitt
A die Streifen 2 in Richtung auf drei in einem entsprechenden Abstand von - einander
angeordneten und in einer Ebene liegenden Walzen 5, 6 und 7, die jeweils unterschiedliche
Längen aufweisen und an ihren Enden mit ringsumlaufenden, hervorstehenden stumpfen
Schneiden 8 versehen sind (vgl. Fig. 4). Die Schneiden 8 dienen zum einseitigen Einprägen
von sechs in jedem Streifen 2 parallel zur Längsrichtung des Gurtförderbandes 3 verlaufenden
Faltrillen 9 (vgl. Fig. 5), die in den nachfolgenden Verfahrensabschnitten entsprechend
zusammengefaltet, den herzustellenden Hohlkörper 10 mit den zwei getrennt aneinanderliegenden
Hohlräumen 11 bilden. In einem zweiten Verfahrensabschnitt B erfolgt das vorstehend
beschriebene Rillen der Streifen 2 und anschließend ein Vorknicken und Strecken, und
zwar mittels hinter den Walzen 5, 6 und 7 angeordneter Führungsmittel, die einerseits
aus den Streifen 2 seitlich angreifenden Gleitkufen 12 zum Vorknicken und andererseits
aus den Streifen 2 von oben angreifenden Niederhalteblechen 13 zum Strecken bestehen.
Insofern wird der Streifen 2 bereits in dem zweiten Verfahrensabschnitt B entsprechend
vorgeformt, um dann in einem nachfolgenden dritten Verfahrensabschnitt C allmählich
mittels formgebender Aufbauten 14 zwangsgeführt und in die gewünschte Hohlform 10
gebracht zu werden, um dann in einem vierten Verfahrensabschnitt D einer Klebstoffauftragsanlage
15 zum Verkleben des Hohlkörpers 10 zugeführt zu werden. Nach dem Auftragen des Klebstoffs
16 in einen in dem Mittelsteg 10 a des Hohlkörpers 10 vorteilhaft ausgebildeten Spalt
17 erfolgt in einem abschließenden Verfahrensabschnitt E das Abbinden des Klebstoffs,
indem seitlich über dem Gurtförderband 3 angeordnete Führungen 18 vorgesehen sind,
die der Kontur des fertigen Hohlkörpers 10 entsprechen und somit den Mittelsteg 10
a des Hohlkörpers mit dem Klebespalt 17 zusammenpreßt (vgl. Fig. 3). Die fertigen
Hohlkörper 10 werden dann in einem Behälter 19 gesammelt. (vgl. Fig. 1).
[0009] Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens besteht im wesentlichen aus der Zuführeinrichtung
1 für die Streifen 2, dem unterhalb der Zuführeinrichtung angeordneten Gurtförderband
3, den über dem Förderband 3 für die Verfahrensabschnitte B und C angeordneten Führungsmitteln
12, 13 und den formgebenden Aufbauten 14 zur zwangsgeführten Formgebung der Fertigteile
10, der Klebstoffauftragsanlage 15 des Verfahrensschrittes D und abschließend der
der Kontur des Fertigteils (Hohlkörper) 10 angepaßten Führungen 18 zum Anpressen des
den Hohlkörper 10 zusammenhaltenden Klebstoffs 14 sowie dem Behälter 19 zum Sammeln
der hergestellten Hohlkörper 10 (vgl. Fig. 1 und Fig. 3).
[0010] Das Gurtförderband 3 ist an der Oberfläche mit jeweils senkrecht zur Längsrichtung
des Gurtes des Gurtbandes 3 verlaufenden und herausstehenden Stegteilen 3a versehen,
gegen welche die Streifen zur Anlage kommen, so daß die Streifen 2 auf dem Förderband
unverrückbar und sicher geführt bzw. transportiert werden können (vgl. Fig. 2).
[0011] Die formgebenden Aufbauten 14 bestehen aus über dem Gurtförderband 3 angebrachten
Mittenführungen 14 a und seitlichen Gleitführungen 14 b. Durch diese Führungen 14
a und 14 b werden die Streifen 2 derart geknickt, daß bei der Ausbildung des Streifens
2 zu einem Hohlkörper 10 zwischen dem Mittelsteg 10 a des Hohlkörpers sich ein Spalt
17 ergibt, der mit Klebstoff ausgefüllt wird. Die Klebstoffauftragsanlage 15 ist derart
eingestellt, daß Sensoren (in der Zeichnung nicht dargestellt) immer dann das Auftragen
des Klebstoffes 16 in Abhängigkeit von der Förderbandgeschwindigkeit auslösen, wenn
der Spalt 17 des Mittelsteges 10 a direkt unter einer Einspritzdüse der Klebstoffauftragsanlage
15 angelangt ist.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Zuführeinrichtung
- 2
- Streifen
- 3
- Gurtförderband
- 3a
- Stegteil
- 4
- Antriebswelle
- 5
- 1. Walze
- 6
- 2. Walze
- 7
- 3. Walze
- 8
- Schneide
- 9
- Faltrille
- 10
- Hohlkörper (Fertigteil)
- 10a
- Mittelsteg des Hohlkörpers
- 11
- Hohlraum
- 12
- Gleitkufen (Führungsmittel)
- 13
- Niederhaltebleche (Führungsmittel)
- 14
- formgebende Aufbauten
- 14a
- Mittenführung
- 14b
- seitliche Gleitführung
- 15
- Klebstoffauftragsanlage
- 16
- Klebstoff
- 17
- Spalt (Klebespalt)
- 18
- Führungen
- 19
- Behälter
1. Verfahren zur Herstellung von schüttfähigem Füllmaterial für Verpackungszwecke, das
aus durch Falten und Verleimen einer Wellpappe gebildeten Hohlkörpern besteht, wobei
a) eine Vielzahl rechteckiger Streifen (2) aus Wellpappe als Zuschnitte für die zu
bildenden Hohlkörper (10) in einer Zuführeinrichtung (1) übereinandergestapelt werden
und jeweils einzeln der Reihe nach auf ein endloses Gurtförderband (3) fallen , welches
die Streifen (2) zum Durchlaufen von verschiedenen Verfahrensabschnitten (A, B, C,
D und E) bewegt,
b) die Streifen (2) in einem ersten Verfahrensabschnitt (A) vom Gurtförderband (3)
in Richtung auf mindestens drei voneinander beabstandet angeordnete Walzen (5, 6 und
7) zugeführt werden.
c) in einem zweiten Verfahrensabschnitt (B) die Walzen (5, 6 und 7) in jeden Streifen
(2) sechs parallel zur Längsrichtung des Gurtförderbandes (3) verlaufende Faltrillen
(9) einseitig einprägen, die zur Herstellung jeweils eines Hohlkörpers (10) pro Streifen
(2) mit zwei getrennten Hohlräumen (11) dienen und daß jeweils hinter den Walzen (5,
6 und 7) vorgesehene Führungsmittel (12, 13) ein Vorknicken und Strecken der Streifen
(2) bewirken und diese somit entsprechend vorgeformt werden,
d) in einem dritten Verfahrensabschnitt (C) die vorgeformten Streifen (2) mittels
formgebender Aufbauten (14) geführt und jeweils in die Form des fertigen Hohlkörpers
(10) gebracht werden,
e) in einem vierten Verfahrensabschnitt (D) der jeweiligen Hohlkörper (10) einer Klebstoffauftragsanlage
(15), die einem zwischen den beiden Hälften des Mittelstegs (10 a) des Hohlkörpers
(10) ausgebildeten Spalt (17) Klebstoff (16) zuführt, zugeführt wird,
f) in einem fünften Verfahrensabschnitt (E) das Abbinden des Klebstoffs (16) erfolgt,
in dem seitlich über dem Gurtförderband (3) angeordnete Führungen (18) vorgesehen
sind, die jeweils der Kontur der fertigen Hohlkörper (10) entsprechend positioniert
und orientiert sind und zwischen denen die Hohlkörper hindurchgeführt werden, wobei
die beiden Hälften des Mittelstegs (10 a) am Spalt (17) von den Führungen (18) zusammengepreßt
werden, und
g) die fertigen Hohlkörper (10) als Endprodukt in einem am Ende des Gurtförderbandes
(3) aufgestellten Behälter (19) gesammelt werden.
2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens zum Durchlaufen der Verfahrensabschnitte (A,
B, C, D und E) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Gurtförderbandes
(3) mindestens drei in einem entsprechenden Abstand voneinander angeordnete Walzen
(5, 6 und 7) vorgesehen sind, die jeweils unterschiedliche Längen aufweisen, und daß
die Walzen (5, 6 und 7) an ihren Enden ringsumlaufende stumpfe Schneiden (8) aufweisen,
die zum Einprägen von Faltrillen (9) in jeden Streifen (2) parallel zur Längsrichtung
des Gurtförderbandes (3) vorgesehen sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß hinter den Walzen (5, 6 und 7)
Führungsmittel (12, 13) vorgesehen sind, die einerseits aus die Streifen (2) seitlich
angreifenden Gleitkufen (12) und andererseits aus die Streifen von oben angreifenden
Niederhalteblechen (13) bestehen.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Führungsmittel
(12, 13) jeweils formgebende Aufbauten (14) für die allmähliche Ausbildung des Streifens
(2) in eine gewünschte Hohlform (10) vorgesehen sind, die aus über dem Gurtförderband
(3) angebrachten Mittenführungen (14 a) und aus seitlich angreifenden Gleitführungen
(14 b) bestehen.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Klebstoffauftragungsanlage
(15) Sensoren angeordnet sind, die das Auftragen des Klebstoffes (16) genau über dem
Spalt (17) des Mittelsteges (10 a) des herzustellenden Hohlkörpers (10) steuern.