[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen nachfüllbaren Flüssigkeitsschreiber mit
einem Schreibtank zur Versorgung der Schreibspitze mit Schreibflüssigkeit, sowie einen
zugehörigen Nachfüllbehälter, welcher mit dem Flüssigkeitsschreiber in einem direkten
funktionalen Zusammenhang steht. Der Schreibtank von Flüssigkeitsschreibern wird beim
Schreiben allmählich geleert und im gleichen Volumen strömt Luft von außen in das
Tankinnere. Wenn dieser Schreibtank leergeschrieben ist, kann er mit Schreibflüssigkeit
nachgefüllt oder durch einen vollen Schreibtank in Form einer Patrone ersetzt werden.
Geschrieben wird mit der Schreibspitze, die meist in Form einer Feder vorhanden ist,
oder dann mit einem Roller im Falle zum Beispiels eines Tintenroller, oder mittels
eines Schreibfilzes.
[0002] Die Technik solcher herkömmlicher Schreibgeräte ist mittlerweile sehr verfeinert,
weist aber trotzdem einige Nachteile auf. Bei den Schreibgeräten mit nachfüllbaren
Schreibtanks ist nämlich das Nachfüllen nach wie vor relativ umständlich. Das Schreibgerät
muß mit der Schreibfeder oder mit dem Schreibfilz in die Schreibflüssigkeit eingetaucht
werden. Danach muß am Schreibgerät mittels Drehen seines Endstückes ein im Innern
angeordneter Saugkolben erst nach vorne verschoben und anschließend durch Drehen in
umgekehrter Richtung nach hinten gezogen werden. Dabei entsteht im Schreibtank ein
Unterdruck gegenüber der Atmosphäre und die Schreibflüssigkeit wird daher in den Schreibtank
gesaugt beziehungsweise vom Atmosphärendruck in den Tank gedrückt. Während dieses
Drehens am Endstück, wozu beide Hände nötig sind, muß die Feder oder der Schreibfilz
ständig genügend tief in die Schreibflüssigkeit eingetaucht sein, damit nicht Luft
angesaugt wird. Die Schreibflüssigkeit befindet sich in einem Nachfüllbehälter, meist
in einem Glas mit Schraubdeckel. Wenn der Nachfüllbehälter nur noch wenig Schreibflüssigkeit
enthält, wird das Nachfüllen problematisch, weil nicht mehr sichergestellt ist, daß
die Schreibspitze hinreichend tief eingetaucht werden kann. Oft wird dann der Nachfüllbehälter
irgendwie schieflagig hingestellt, zum Beispiel mit einer Seite des Bodenrandes des
Behälterglases auf einer Zeitschrift aufliegend, damit sich die noch vorhandene Schreibflüssigkeit
in einer Ecke sammelt und so noch genügend Eintauchtiefe geschaffen wird. Weil eine
Hand das Schreibgerät halten muß und mit der anderen das Endstück gedreht wird, bleibt
eigentlich keine Hand übrig, um den Nachfüllbehälter in der Schieflage zu halten.
Beim Fehlen einer geeigneten Erhöhung zum Auflegen einer Behälterrandseite behilft
man sich nicht selten damit, daß das Nachfüllglas zwischen dem Handballen und dem
kleinen Finger derjenigen Hand schieflagig eingeklemmt wird, welche gleichzeitig den
Schreiber hält, während mit der anderen am Endstück gedreht wird. Weil diese Manipulation
nicht einfach ist, besteht die Gefahr des Verschüttens des Nachfüllglas-Inhaltes,
wenn dieses der Hand entgleitet. Weiter wird bei diesem Nachfüllprozedere mittels
Aufsaugen aus einem Flüssigkeitsbehälter die Schreibfeder stets mit Schreibflüssigkeit
verschmutzt und muß nach dem Abschluß des Nachfüllens mit einem Lappen gereinigt werden.
Unterbleibt dies, so kann die Schreibflüssigkeit an der Feder eindicken und die Tintenkanüle,
der sogenannte Tintenleiter, kann verstopfen. Man muß also einen Reinigungslappen
oder ein Papiertaschentuch zur Hand haben. Wenn man beim Reinigen außerdem nicht vorsichtig
ist, hat man bald einmal die Finger mit Schreibflüssigkeit beschmutzt. Insgesamt stellt
das Nachfüllen eine ziemlich aufwendige und zeitraubende Manipulation dar, welche
nicht so recht zu befriedigen vermag.
[0003] Es gibt zum Beispiel auch nachfüllbare Filzschreiber oder Markierstifte. Bei diesen
kann der Schreiber in einen Nachfüllbehälter eingestellt werden, so daß seine Schreibspitze
in die Nachfüllflüssigkeit eingetaucht ist. Die Nachfüllflüssigkeit diffundiert dann
aufgrund der Saugfähigkeit eines die Flüssigkeit speichernden Tampons im Innern des
Schreibers selbsttätig aufwärts in diesen Tampon. Das Nachfüllen dauert jedoch ein
oder gar mehrere Stunden.
[0004] Im Falle eines Schreibgerätes mit Patronen-Schreibtank sind die Manipulationen zum
Ersetzen der leergeschriebenen Schreibtanks entschieden einfacher. Allerdings muß
hier das Schreibgerät auseinandergenommen werden. Die verbrauchte Patrone wird fortgeworfen
und muß später entsorgt werden. Sie besteht aus einem Kunststoff und ihre Entsorgung
trägt nicht gerade zum Umweltschutz bei. Immerhin handelt es sich bei diesen Patronen
um alljährlich viele Millionen Stück, die im allgemeinen Haushaltsmüll landen.
[0005] Es gibt aber auch Schreibgeräte mit Patronen, die aus einer Nachfüllflasche nachgefüllt
werden können. Vor allem bei Tuscheschreibern ist dieses System verbreitet. Die transparente
Patrone muß hierzu vom Schreiber abgezogen werden und mit ihrer relativ kleinen Öffnung
von wenigen Millimetern Durchmesser nach oben gehalten werden. Dann muß mit der anderen
Hand die Nachfüllflasche gehalten werden und über eine Ausgußkanüle der Nachfüllflasche
kann die Patrone befüllt werden. Oft bildet sich in der Patrone eine Blase, welche
einen höheren Füllstand vortäuscht als dieser tatsächlich vorliegt. Um sicherzugehen,
wird mit der Kanüle versucht, diese Blase zu zerstören. All diese Manipulationen stellen
Feinarbeit dar und nicht selten kommt es daher zu Verschüttungen von Tusche und zum
Verschmutzen der Finger.
[0006] Bei den herkömmlichen Schreibgeräten mit Schreibtank gibt es aber noch einen weiteren
Problemkreis. Sie weisen nämlich eine nicht sehr große Schreibkapazität auf. Das daher
allzu oft nötige Nachfüllen wird als Nachteil empfunden, weil damit ja jedesmal eine
Schreibunterbrechung verbunden ist. Diese Unterbrechung wird manchmal gerade in den
unliebsamsten Momenten nötig, bei Schülern zum Beispiel während eines Prüfungsdiktates
oder etwa bei formellen Zeremonien während des Unterzeichnens von wichtigen Dokumenten.
[0007] Eine Vergrößerung des Schreibtankes zur Erhöhung der Schreibkapazität ist jedoch
nicht ohne weiteres möglich, denn damit werden andere Probleme eingehandelt. Bei einem
großen Tank entsteht mit zunehmender Entleerung eine relativ große Gasblase im Schreibtank.
Diese dehnt sich bei Erwärmungen aus und setzt die Schreibflüssigkeit unter Druck,
so daß mehr davon ausläuft als nötig ist. Der Schreiber kleckst dann. Bei starker
Erwärmung kann sogar Schreibflüssigkeit ohne Zutun auslaufen. Das gleiche kann passieren,
wenn man den Schreiber in ein Flugzeug mitnimmt, in welchem der Innendruck gegenüber
dem zuvor im Schreibtank vorherrschenden Atmosphärendruck relativ rasch absinkt. Wenn
der in einer Westentasche eingehängte oder in einer Damenhandtasche mitgeführte Schreiber
aus diesem Grund ausläuft, kann dies eine sehr unangenehme Verschmutzung nach sich
ziehen. Druck- und Temperaturschwankungen sind daher grundsätzlich problematisch und
diese Effekte treten umso stärker zutage, je größer einerseits der Schreibtank ist
und je weniger er gerade enthält.
[0008] Ein weiterer Problemkreis stellt die hydrostatische Drucksäule dar, welche von einem
langen Tank gebildet wird. Während bei nahezu leerem Tank ein nur sehr geringer hydrostatischer
Druck wirksam ist und die Schreibflüssigkeit aufgrund der Kapillarwirkung des Tintenleiters
nachfließt, steigt dieser Druck bei einem Schreibtank, welcher sich über die ganze
Länge eines Schreibstiftes erstreckt, auf das Mehrfache davon an. Die Feder kann dann
die Flüssigkeit nicht mehr halten und der Schreiber kleckst. Aus diesem Grund funktioniert
ein Schreiber mit einem Tank, der sich über die ganze Schreiberlänge erstrecken würde,
kaum.
[0009] Der vorliegenden Erfindung wurde angesichts der erwähnten Probleme die Aufgabe zugrundegelegt,
einen nachfüllbaren Flüssigkeitsschreiber zu schaffen, welcher einfacher nachfüllbar
ist und die umweltbelastenden Schreibpatronen überflüssig macht. Weiterhin war es
Aufgabe, einen Flüssigkeitsschreiber zu schaffen, der eine höhere Schreibkapazität
aufweist, gegenüber Temperatur- und Druckschwankungen weniger empfindlich ist oder
in einen Zustand bringbar ist, in welchem er von diesen Schwankungen unbeeinflußt
ist, so daß keine Schreibflüssigkeit ausläuft.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst von einem nachfüllbaren Schreiber mit einem Vorratstank
zur Versorgung der Schreibspitze mit Schreibflüssigkeit, der sich dadurch auszeichnet,
daß der Vorratstank von außen über ein Ventil mit einem zugehörigen Nachfüllbehälter
nachfüllbar ist. Des weiteren kann erfindungsgemäß der Vorratstank zusätzlich zu einem
Schreibtank im Schreiber vorhanden sein, wobei der Schreibtank über eine als Ventil
wirkende Verbindung aus dem Vorratstank nachfüllbar ist.
[0011] Andererseits wird die Aufgabe gelöst von einem Nachfüllbehälter, der sich dadurch
auszeichnet, daß er eine Injektionsnadel mit Einwegventil aufweist, sowie Mittel zum
Unterdrucksetzen der Schreibflüssigkeit in seinem Innern.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführung dieses Schreibers und des zugehörigen Nachfüllbehälters
ist in den Zeichnungen dargestellt. Die Erfindung wird nachfolgend anhand dieser Zeichnungen
im einzelnen beschrieben und es wird deren Funktion erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Figur 1
- den nachfüllbaren Schreiber teilweise aufgeschnitten;
- Figur 2
- den zugehörigen Nachfüllbehälter;
- Figur 3
- den nachfüllbaren Schreiber und den Nachfüllbehälter vor dem Zusammenstecken zum Nachfüllen;
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch die Injektionsnadel mit Nachfüll- und Entlüftungsbohrung;
- Figur 5
- einen Kollektiv-Nachfüllbehälter für schulische Zwecke, montiert an einer Wand.
[0014] In Figur 1 ist der ganze Schreiber teilweise aufgeschnitten dargestellt. In seinem
Gehäuse 1 enthält er einen Schreibtank 2. Die Schreibspitze wird hier von einer Schreibfeder
4 gebildet, die über einen sogenannten Tintenleiter in bekannter Weise vom Schreibtank
2 aus gespeist wird. Anstelle einer Feder kann aber auch ein Filz oder Roller als
Schreibspitze vorhanden ein. Das besondere Merkmal dieses Schreibers ist nun, daß
zusätzlich zum Schreibtank 2 ein gesonderter Vorratstank 3 im Schreiber vorhanden
ist, von dem aus der Schreibtank 2 über eine als Ventil 6 wirkende Verbindung nachfüllbar
ist. Dieser Vorratstank ist seinerseits von außen über ein Ventil 13 aus einem zugehörigen
Nachfüllbehälter nachfüllbar. Zuerst wird nun auf den Schreiber im einzelnen eingegangen.
Im hier gezeigten Beispiel ist der Schreibtank 2 wesentlich kleiner als der Vorratstank
3. Dies ist mit Absicht so gewählt, weil dadurch sichergestellt wird, daß der Schreibtank
2 von Temperatur- und Druckschwankungen nur wenig beeinflußt wird, da die sich beim
Schreiben durch die in den Schreibtank nachströmende Luft bildende Luftblase stets
relativ klein ist und daher keine Probleme verursacht, die zum Klecksen führen könnten.
Damit der Schreiber aber dennoch eine große Schreibkapazität bieten kann, weist er
den gezeigten Vorratstank 3 auf, von welchem aus der Schreibtank 2 über eine als Ventil
wirkende Verbindung nachfüllbar ist. Dieser separate Vorratstank 3 weist wesentlich
mehr Volumeninhalt auf als der Schreibtank 2. Somit kann mit ihm der Schreibtank 2
mehrmals nachgefüllt werden. Um dieses Nachfüllen einfach zu ermöglichen, ist die
als Ventil 6 wirkende Verbindung im gezeigten Beispiel durch eine Trennwand 5 verwirklicht,
die einen Ventilsitz 8 aufweist, in welchem ein Ventilteller 7 dichtend sitzt, der
von einer Ventilstange 9 getragen ist. Wenn das so gebildete Ventil 6 geschlossen
ist, sind der Schreibtank 2 und der Vorratstank 3 dicht voneinander getrennt. Wird
das Ventil 6 geöffnet, so stehen sie miteinander in Verbindung und die von ihnen enthaltene
Flüssigkeit kann je nach Gefälle in beiden Richtungen durch das Ventil 6 strömen.
In einer noch einfacheren Ausführung, bei welcher das Innere des Vorratstanks 3, wie
auch in Figur 1 gezeigt, gegen das hintere Ende des Schreibers hin konisch zusammenläuft,
könnte der Ventilteller auch selbst die Trennwand bilden, wobei sein Rand dann mit
einer Gummidichtung in Form eines O-Rings versehen wäre, welcher an der Tankinnenwand
dichtend anliegen würde. Das Ventil 6 wird in beiden Fällen so betätigt, daß die Ventilstange
9 etwas gegen die Schreibspitze 4 hin, wie mit dem Pfeil 14 angezeigt, verschoben
wird. Der Ventilteller 7 wird somit aus seinem Ventilsitz 8 herausgehoben und öffnet
die Verbindung zwischen dem Vorratstank 3 und dem Schreibtank 2. Die Ventilstange
9 trägt an ihrem hinteren Ende einen Betätigungsknopf 10. Um das Ende der Ventilstange
9 herum ist eine Druckfeder 11 angeordnet, welche in einer zum Schreiber ortsfesten
Fassung 15 steckt. Mit ihrer Oberseite beaufschlagt diese Druckfeder 11 die Unterseite
des Druckknopfes 10, welcher dann als Nachfüll-Druckknopf 10 dient. Die Ventilstange
9 ist dort, wo sie die Fassung 15 durchstößt, gegenüber dieser abgedichtet. Innerhalb
des Randbereiches der Fassung 15 verläuft eine feine Kanüle 16 zum Nachfüllen des
Vorratstanks 3. In diese Kanüle 16 ist ein Ventil in Form einer Gummimembran 13 eingebaut,
die ein zentrales feines Loch aufweist. Diese Gummimembran 13 ist im entspannten Zustand,
wenn keine Nadel im Loch steckt, dicht verschlossen, so daß die Kanüle 16 dichtend
unterbrochen ist.
[0015] Nach der Befüllung des Vorratstanks 3, welche später noch im einzelnen beschrieben
wird, bleibt der Schreibtank 2 vorerst immer noch leer. Um den Schreiber zum Schreiben
betriebsbereit zu machen, wird jetzt auf den Nachfüll-Druckknopf 10 gedrückt, wonach
das Ventil 6 zwischen Vorratstank 3 und Schreibtank 2 geöffnet wird und sogleich die
Schreibflüssigkeit vom Vorratstank 3 in den Schreibtank 2 strömt und diesen füllt.
Diese Befüllung des Schreibtankes 2 dauert bloß einige Sekunden. Danach wird der Druckknopf
10 wieder entlastet und das Ventil 6 zwischen dem Schreibtank 2 und dem Vorratstank
3 schließt. Jetzt ist der Schreiber betriebsbereit. Mit seinem Gebrauch wird der Schreibtank
2 nach und nach entleert, wobei das identische Volumen der ausströmenden Schreibflüssigkeit
von einströmender Luft ersetzt wird. Weil der Schreibtank 2 aber relativ klein ist,
gibt die entstehende Gasblase selbst bei größeren Temperatur- und Druckschwankungen
in der Umgebungsluft zu keinen Problemen Anlaß. Sobald der Schreibtank 2 leergeschrieben
ist, wird kurz auf den Nachfüll-Druckknopf 10 gedrückt und sogleich ist der Schreiber
wieder betriebsbereit. Wird der Schreiber auf Reisen im Flugzeug mitgenommen, so kann
sicherheitshalber in einer Lage des Schreibers mit der Schreibspitze nach oben auf
den Druckknopf 10 gedrückt werden, wodurch die Schreibflüssigkeit im Schreibtank 2
augenblicklich in den Vorratstank zurückströmt. Dadurch wird sichergestellt, daß nichts
aus der Schreibfeder 4 ausläuft, weil die Flüssigkeit dann gänzlich und sicher im
Vorratstank 3 gelagert ist, welcher allseits dicht abgeschlossen ist. Um noch größere
Sicherheit gegen ein mögliches Auslaufen von Tinte zu bieten, könnte der Schreiber
auch mit einem manuell betätigbaren Entlastungsventil ausgerüstet sein, um einen unter
extremen Bedingungen im bald leeren Vorratstank möglicherweise aufgebauten Überdruck
abzulassen. Dieses Ventil könnte zum Beispiel kurzzeitig betätigt werden, indem der
Druckknopf 10 gedrückt wird, wobei eine Entlastungsbohrung im Schreibergehäuse von
einer Entlastungsleitung überstrichen würde, die ihrerseits mit dem Vorratstank 3
kommuniziert. Wenn diese Entlastungsbohrung mit der Entlastungsleitung kommuniziert,
kann der Druck abgelassen werden. In die Entlastungsleitung kann ein Tampon eingebaut
sein, welcher die Tinte gegenüber der Luft etwas zurückhält. Seitlich des Vorratstanks
3 weist der Schreiber ein Sichtfenster auf, durch welches der Füllstand im Vorratstank
3 einsehbar ist. Weil dieser Schreiber einen insgesamt viel größeren Tankinhalt als
herkömmliche Füller aufweist, hat er eine entsprechend größere Schreibkapazität. Bei
einer herkömmlichen Schreibergröße erreicht diese das Drei- bis Fünffache herkömmlicher
Schreibkapazitäten.
[0016] Zum Befüllen des Vorratstanks 3 dient ein spezieller Nachfüllbehälter 20, wie er
in Figur 2 dargestellt ist. Dieser Nachfüllbehälter 20 weist eine Injektionsnadel
21 auf, die vorteilhaft von einer schützenden Hülse 23 umschlossen ist, und deren
Spitze von einer zurückschiebbaren Gummidichtung umschlosssen ist. Der Nachfüllbehälter
20 weist im übrigen Mittel auf, um die in ihm enthaltene Flüssigkeit unter Druck setzen
zu können. Im gezeigten Beispiel ist der Nachfüllbehälter 20 aus Kunststoff gefertigt
und bildet einen faltbaren Balg 22. Durch Zusammendrücken des Balges 22 wird der Druck
im Innern erhöht. Die Innenwandung der Hülse 23 weist ein oder mehrere Längsrillen
25 oder Nuten 24 auf, die in entsprechende Längsnuten 26 oder Rillen 27 am Ende des
Schreibers einpassen. Die Hülse 23 verhindert zudem, daß zum Beispiel Schüler dazu
verleitet werden, den Nachfüllbehälter 20 als Spritzpistole zu verwenden, indem sie
mit einem Finger die Gummidichtung zurückziehen und so die Nadel 21 freilegen, um
dann gleichzeitig zu pumpen, wodurch die Tinte natürlich verspritzt werden könnte.
Dank der Hülse 23 kann die Gummidichtung, welche im Nichtgebrauchszustand die Ausgießmündung
an der Nadel 21 verschließt, nicht leicht zurückgeschoben werden, wodurch Tinte ausfließen
könnte. Die Injektionsnadel 21 und die Hülse 23 sitzen zusammen auf einem aufschraubbaren
Deckel 28, nach dessen Wegschrauben der Nachfüllbehälter seinerseits aus einem größeren
Kanister nachfüllbar ist. Letztlich sind es entweder die Nachfüllbehälter selbst,
welche im Laden gekauft werden, oder aber die Nachfüllbehälter können im Laden aus
einem größeren Kanister nachgefüllt werden. Auch die Abgabe von ganzen Kanistern an
Schulen usw. ist denkbar.
[0017] Figur 3 zeigt den Aufbau der Injektionsnadel 21 am Nachfüllbehälter 20 anhand eines
Längsschnittes. Die Injektionsnadel 21 weist im Innern ihrer Spitze zwei getrennte
Bohrungen auf, nämlich eine Bohrung 29 zur Führung der nachzufüllenden Flüssigkeit,
welche von hinten zentral durch die Nadel führt und im vorderen Bereich seitlich in
einen Längsschlitz 44 mündet. Durch die so gebildete Ausgießöffnung 44 kann die Tinte
ausfließen. Eine weitere Bohrung geht von der Spitze der Nadel 21 aus und mündet in
gleicher Weise in den Schlitz 32, welcher der Ausgießöffnung 44 gegenüberliegt. Diese
Bohrung mit ihrem Mündungsschlitz 32 wirkt als Entlüftungsbohrung 45 zur Führung der
im nachbefüllten Behälter verdrängten Luft. Die ganze Injektionsnadel 21 steckt in
einem Führungsröhrchen 34. Diese Führungsröhrchen 34 bildet an seinem vorderen Rand
eine innenliegende Schulter 36, an welcher eine von hinten eingesetzte Hülse 37 anliegt
und gehalten wird. In dieser Hülse 37 sitzt eine Gummidichtung 33, die ihrerseits
von einem Nippel 38 beaufschlagt ist. Diese Gummidichtung 33 weist auf der einen Seite
eine radiale Entlüftungsbohrung 43 auf. Die Injektionsnadel 21 führt nun durch die
zentrale Bohrung in der Gummidichtung 33 und hat einen stufenweise erweiterten Außendurchmesser.
Auf der untersten Stufe 39 steht eine Druckfeder 40, die oben an der Schulter 41 am
Nippel 38 ansteht. Wird die Nadelspitze 21 in die Nachfüllkanüle 16 am Schreiber 1
eingesteckt, so liegt die Gummidichtung 33 am Kanülenrand an. Wird dann der Behälter
20 weiter in Richtung zum Schreiber hin gedrückt, so wird die Injektionsnadel 21 gegen
die Kraft der Druckfeder 40 durch die Gummidichtung 33 hindurch weiter nach vorne
geschoben und durchstößt die Gummimembrane 13 in der Nachfüllkanüle 16 des Schreibers
1. Dabei wird die Gummidichtung 33 über die Injektionsnadel 21 zurückgeschoben, indem
die Hülse 37 und der Nippel 38 mit der darin gehaltenen Gummidichtung 33 innerhalb
des Führungsröhrchens 34 nach hinten verschoben werden. Dadurch wird die seitliche
Ausgießöffnung 44 der Bohrung 29 an der Injektionsnadel 21, der im entspannten Zustand
der Feder von der Gummidichtung 33 dicht verschlossen wird, freigelegt, und Tinte
kann aus dem Behälter 20 nachfließen. Gleichzeitig hat sich der Mündungsschlitz 32
der Bohrung 45 für die Entlüftung, welche von der Spitze der Injektionsnadel ausgeht
und radial aus der Injektionsnadel führt, in die Position gegenüber der Entlüftungsbohrung
43 in der Gummidichtung 33 verschoben. Daher kann jetzt durch diese Bohrung 45 und
ihren Mündungsschlitz 21 die infolge der nachgefüllten Tinte im Vorratstank 3 des
Schreibers verdrängte Luft entweichen.
[0018] Wie das Nachfüllen in Bezug auf die nötigen Manipulationen vor sich geht, zeigt die
Figur 4. Der Nachfüllbehälter 20 wird auf das Ende des Schreibers 1 aufgesteckt, indem
die Hülse 23 mit ihren Rillen 24 oder Nuten 25 passend auf das ebenfalls mit Nuten
26 oder Rillen 27 versehene Ende des Schreibers 1 aufgesteckt wird. Beim weiteren
Zusammenschieben des Nachfüllbehälters 20 und des Schreibers 1 findet die Gummidichtung
33, in welcher die Nadel 21 sitzt, mit ihrer Schulter 36 an der Kanüle 16 einen Anschlag.
Durch weiteres Zusammendrücken von Nachfüllbehälter 20 und Schreiber 1 gegen die im
Führungsröhrchen 34 wirkende Federkraft wird die Injektionsnadel 21 in die Kanüle
16 geschoben und sie durchsticht die darin sitzende Gummimembran 13. Weil damit die
Injektionsnadel 21 aus der Gummidichtung 33 herausgeschoben wird, ist die Verbindung
zwischen Nachfüllbehälter 20 und Vorratstank 3 geschaffen. Gleichzeitig ist eine Verbindung
zwischen dem Vorratstank 3 und der Entlüftungsbohrung 43 in der Gummidichtung 33 geschaffen,
so daß die Entlüftung des Vorratstanks 3 beim Einfüllen erfolgen und somit das Nachfüllen
funktionieren kann. Hierzu wird jetzt von hinten auf den Balg 22 gedrückt, wodurch
die Schreibflüssigkeit vom Nachfüllbehälter 20 in den Vorratstank 3 des Schreibers
gedrückt wird. Am Sichtfenster 17 des Schreibers 1 läßt sich das Befüllen beobachten,
so daß nicht überfüllt wird. Sobald die Befüllung abgeschlossen ist, wird der Behälter
mit der Injektionsnadel 21 vom hinteren Ende des Schreibers 1 abgezogen und der Schreiber
ist wieder bereit zum Schreiben. Die Gummimembrane 13 verschließt wieder die Kanüle
16 und die Ausgießöffnung 44 an der Injektionsnadel 21 verschwindet wieder dicht in
der Gummidichtung 33.
[0019] Diese Befüllungsart vermeidet den Gebrauch von Patronen und trägt dem Umweltschutzgedanken
Rechnung. Gerade an Schulen wird diesem Umstand Bedeutung beigemessen. Weiter wird
die Manipulation zum Befüllen bedeutend erleichtert, geht rascher vonstatten und man
verschmutzt sich die Finger nicht mehr.
[0020] Als Variante zum individuellen Nachfüllbehälter kann dieser für die Schule auch als
Kollektiv-Nachfüllbehälter 30 ausgeführt sein, welcher zum Beispiel irgendwo im Schulzimmer
seinen festen Platz hat, indem er zum Beispiel in einen Schrank eingebaut oder an
einer Wand montiert ist, wie das in Figur 5 gezeigt ist. Für diese Montage weist der
Nachfüllbehälter eine spezielle Montagevorrichtung auf. Die Montagelage ist dabei
so, daß die Injektionsnadel mit Hülse 23 nach unten zeigt. Damit die Flüssigkeit in
seinem Innern zusätzlich zum wirkenden hydrostatischen Druck unter einen erhöhten
Druck gebracht werden kann, um die Befüllung eines Schreibers zu beschleunigen, kann
zum Beispiel ein von außen abgedichteter Druckkolben ins Behälterinnere geschoben
werden. Zum Befüllen eines Schreibers muß dieser bloß von unten in die Hülse 23 eingeführt
werden und hernach nach oben gedrückt werden, bis die Befüllung abgeschlossen ist.
Danach zieht man ihn wieder nach unten - fertig.
1. Nachfüllbarer Flüssigkeitsschreiber mit einem Vorratstank (3) zur Versorgung einer
Schreibspitze (4) mit einer Schreibflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratstank (3) von außen über ein Ventil (13) mit einem zugehörigen, an
das Ventil (13) anschließbaren Nachfüllbehälter (20) nachfüllbar ist.
2. Flüssigkeitsschreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kanüle (16)
von außen in den Vorratstank führt, die von einem Ventil in Form einer Gummimembrane
(13) unterbrochen ist, welche ein zentrales feines Loch aufweist, welches im entspannten
Zustand der Gummimembrane (13) dichtend schließt und das zur Aufnahme einer Injektionsnadel
(21) des Nachfüllbehälters (20) bestimmt ist.
3. Flüssigkeitsschreiber nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Endbereich des Schreibers (1) Ausformungen (26, 27) aufweist, welche formschlüssig
in eine aufzusteckende Hülse (23) eines Nachfüllbehälters (20) passen, innerhalb welcher
die Injektionsnadel (21) verläuft.
4. Flüssigkeitsschreiber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratstank (3) zusätzlich zu einem Schreibtank (2) vorhanden ist, aus dem
die Schreibspitze (4) mit Schreibflüssigkeit gespeist wird, und daß der Schreibtank
(2) über eine als Ventil (6) wirkende Verbindung aus dem Vorratstank (3) nachfüllbar
ist.
5. Flüssigkeitsschreiber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche
Vorratstank (3) größer als der Schreibtank (2) ist und von diesem mittels einer Trennwand
(5) mit zentraler Öffnung (8) abgetrennt ist, wobei der Rand der Öffnung (8) als Ventilsitz
ausgebildet ist.
6. Flüssigkeitsschreiber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß von der Seite der
Schreibspitze (4) her ein Ventilteller (7) in der Öffnung (8) sitzt, welcher auf einer
zum Schreiberende hin gerichteten Ventilstange (9) sitzt, deren Ende einen von außen
am Schreiber (1) betätigbaren, gegen das Innere des Vorratstanks (3) abgedichteten
Druckknopf (10) trägt, wobei der Druckknopf (10) von innen druckfederbelastet ist.
7. Flüssigkeitsschreiber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche
Vorratstank (3) größer als der Schreibtank (2) ist und von diesem mittels einer Trennwand
abgetrennt ist, wobei die Trennwand als Ventilteller ausgebildet ist, welcher an einem
gegen das Schreiberende hin konisch zusammenlaufenden Wandabschnitt dichtend anliegt,
daß dieser Ventilteller auf einer zum Schreiberende hin gerichteten Ventilstange sitzt,
deren Ende einen von außen am Schreiber betätigbaren, gegen das Innere des Vorratstanks
abgedichteten Druckknopf trägt, wobei der Druckknopf von innen druckfederbelastet
ist.
8. Nachfüllbehälter für einen nachfüllbaren Flüssigkeitsschreiber, dadurch gekennzeichnet,
daß er Mittel (22) zum Unterdrucksetzen der Schreibflüssigkeit in seinem Innern und
eine Injektionsnadel (21) mit einer zentralen Bohrung (29) aufweist, wobei die Ausgießöffnung
(44) dieser Bohrung (29) in Nichtgebrauchslage von einer Gummidichtung (33) dicht
verschlossen ist.
9. Nachfüllbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsnadel
(21) längs in einer sie umschließenden Hülle (23) verläuft, wobei diese Hülse (23)
formschlüssig auf ein Schreiberende aufsteckbar ist.
10. Nachfüllbehälter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Injektionsnadel (21) von einer federbelasteten Gummidichtung (33) umschlossen ist,
welche ihre Ausgießöffnung (44) dicht verschließt, wobei durch das gegen die Federkraft
erfolgende Zurückschieben der Gummidichtung (33) über die Injektionsnadel (21) die
Ausgießöffnung (44) freigelegt wird.
11. Nachfüllbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Injektionsnadel (21) eine von der zentralen Bohrung (29) getrennte Entlüftungsbohrung
(45) aufweist und die Mündung (32) der Entlüfungsbohrung (45) mit einer radialen Entlüftungsbohrung
(43) in der Gummidichtung (33) kommuniziert.
12. Nachfüllbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel (22) zum Unterdrucksetzen der Schreibflüssigkeit dadurch gegeben sind, daß
der Behälter (20) einen Faltenbalg (22) bildet, dessen Rückseite als Druckfläche und
Auflagefläche des Behälters (20) zu wirken bestimmt ist.
13. Nachfüllbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zum Unterdrucksetzen der Schreibflüssigkeit dadurch gegeben sind, daß von außen
ein Druckkolben ins Behälterinnere schiebbar ist.
14. Nachfüllbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter als Kollektiv-Nachfüllbehälter (30) für mehrere Benutzer ausgebildet ist,
und eine Montagevorrichtung zu dessen Montage an eine Wand aufweist.