[0001] Doppelstock-Reisezugwagen mit beidseitigen Ein- Ausstiegstüren an beiden Enden, Vorräumen
bei den Ein- Ausstiegstiegstüren, einem oberen und einem unteren Fahrgastraum, mit
Türen zu den Fahrgasträumen und Wagendurchgangstüren an den Wagenstirnfronten. Es
ist üblich, Reisezugwagen so zu unterteilen, dass separate Vorrräume und Fahrgasträume
entstehen. Bei Doppelstockwagen stellt sich ein zusätzliches Problem in der Form der
Ueberwindung von internen Höhenunterschieden und in der Art und Weise der Separation
von Fahrgasträumen und Vorräumen.
[0002] Die amerikanische Patentschrift US-2,811,932 zeigt und beschreibt einen Doppelstock-Reisezugwagen
in verschiedenen Ausführungen. Als generelles Merkmal ist der höher gelegene Durchgangskorridor
zu erwähnen. Für eine Kombination mit normalen Wagen ist eine Spezialausführung vorgesehen
welche einenends den hohen Korridordurchgang aufweist und anderenends eine Höhenanpassung
mittels Treppenniedergang auf die normale Höhe besitzt. Die verschiedenen Fahrgast-,
Spezial- und Vorräume sind untereinander mit Korridoren und Treppen verbunden und
mit einer grossen Anzahl Schwenktüren gegenseitig separierbar.
[0003] Die grosse Anzahl und Art der Türen scheint etwas unpraktisch und aufwendig zu sein.
Schwenktüren benötigen zusätzlichen Platz für ihre Funktion und können sich in der
gezeigten Konzeption gegenseitig behindern. Direkt vor oder nach einer Treppe vorgesehene
Türen bergen eine gewisse Unfallgefahr. Die Wagendurchgangshöhe auf nicht normaler
Höhe bedingt Adapter-Ausführungen für die Kombination mit normalen Eindeckwagen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppelstock-Reisezugwagen
zu schaffen, der in einer einzigen Ausführungsform sowohl mit Doppelstockwagen wie
auch mit normalen Eindeckwagen direkt kombinierbar ist, der mit möglichst wenigen
und platzsparenden Türen eine Separation von Einstiegs- und Fahrgasträumen ermöglicht
und welcher bezüglich Anordnung und Form von Treppen und Türen die grösstmögliche
Sicherheit für die Benützer bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile liegen im wesentlichen darin, dass mit
einer einzigen Ausführungsform alle Bedürfnisse abgedeckt werden bezüglich Kombination
mit bestehenden Wagen und Sicherheit für die Benützer. Ferner besteht die Möglichkeit
mittels kleiner internen Anpassungen den Verwendungsbereich zu erweitern, dass beispielsweise
das Unterdeck mit Rollstühlen zugänglich wird. Da in der einfachsten Form nur zwei
interne Türen vorgesehen sind, ist der Innenausbau entsprechend kostengünstig ausführbar
und die Raumausnützung verbessert.
[0007] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt und es zeigen
- Fig.1
- eine Gesamt-Seitenansicht von aussen,
- Fig.2
- eine Aussenansicht der Stirnseite,
- Fig.3
- das Innenausbau- und Einrichtungskonzept des Oberdecks,
- Fig.4
- das Innenausbau- und Einrichtungskonzept des Unterdecks inklusive die Ein- Ausstiegs-Vorräume
und
- Fig.5
- das Innenausbau- und Einrichtungskonzept des Unterdecks einer "Econom"-Ausführung.
[0008] Die Fig.1 zeigt einen erfindungsgemässen Doppelstock-Reisezugwagen 1 in der äusseren
Seitenansicht. Ueber den beiden Drehgestellen sind Ein- Ausstiegstüren 2 angeordnet.
Zwei übereinander liegende Fensterreihen lassen den Wagen als Doppelstockwagen erkennen.
In den stirnseitigen Dachpartien sind Maschinenräume 17 für die Klimaanlage eingebaut.
Mit gestrichelten Linien sind die interne Raumaufteilung in Unter- und Oberdeck, Ein-
Ausstiegsvorräume und Uebergangskorridore angedeutet.
[0009] Die Fig.2 zeigt als Frontansicht eine Stirnseite des Wagens. Mit 3 ist die Uebergangstür
bezeichnet. 3.1 sind Uebergangswülste, 3.2 Puffer und 3.3 eine Wagenkupplung.
Die Fig.3 zeigt Konzept und Raumaufteilung eines Oberdecks 4. Das Oberdeck 4 bzw.
dessen Fahrgastraum ist in der dargestellten Ausführung in einen Raucher- und einen
Nichtraucherraum unterteilt und mittels einer internen Schwenktür 13 klimatisch separiert.
Mit 7 sind an beiden Enden des Oberdecks sich befindliche, bogenförmig angelegte Aufgangstreppen
bezeichnet.
[0010] Die Fig.4 zeigt Konzept und Raumaufteilung des Unterdecks 5 im Bereich des Fahrgastraumes.
Das Unterdeck 5 bzw. dessen Fahrgastraum ist in der dargestellten Ausführung in einen
Raucher- und einen Nichtraucherraum unterteilt und mittels einer internen Schiebetür
12 klimatisch separiert. Mit 8 sind an beiden Enden des Unterdecks 5 sich befindliche
Niedergangstreppen bezeichnet. Aufgangstreppen 7 und Niedergangstreppen 8 führen je
von einem an den beiden Enden sich befindlichen Zwischenboden 10 in die Fahrgasträume
im Oberdeck 4 und im Unterdeck 5. An beiden Wagenenden befinden sich hinter den Ein-
Ausstiegstüren 2 je ein Ein- Ausstiegsvorraum 9, welcher je mittels einer Zugangstür
6 vom auf gleicher Höhe und in den Fahrgasträumen sich befindlichen Zwischenböden
10 räumlich getrennt wird. Von den Ein- Ausstiegsvorräumen 9 sind durch einen Korridor
11 die stirnseitigen Wagenenden und die Stirnfront-Uebergangstüren 3 erreichbar. In
den Eckenbereichen der Wagenenden im Bereich der Korridore 11 befinden sich Apparatekästen
14 mit elektrischen Apparaten für verschiedene Wagenfunktionen und diesen gegenüber
am linken Wagenende eine Klimasteuerung 16 und am rechten Wagenende eine Toilette
15.
[0011] Die Fig.5 zeigt die verkürzte Version einer sogenannten "Econom"-Ausführung. Bei
dichterer Bestuhlung weist das gezeigte Unterdeck etwa die gleiche Sitzplatzzahl auf
wie jenes der Fig.4. Als neues Merkmal ist die vertikal in der Wagenmitte und zwischen
der Niedergangs- 8 und Aufgangstreppe 7 stehende, annähernd ellipsenförmige Treppensäule
18 ersichtlich. Der Querschnitt der Treppensäule 18 wird, geometrisch gesehen, aus
zwei an den geraden Seiten aneinander gefügten Kreisabschnitten gebildet.
wobei jedoch die beiden spitzen Enden human abgerundet ausgebildet sind. Die Treppensäule
18 erstreckt sich, in der Fig.5 nicht sichtbar, über die ganze Wagenhöhe, also vom
Unterdeckboden bis zur Oberdeckdecke.
[0012] Das erfindungsgemässe Konzept besteht nun darin, dass beide Fahrgasträume im Unterdeck
5 und im Oberdeck an den Enden je mit einer einzigen Zugangstür 6 vom Aussenklima
abgetrennt werden können bzw. der Zugang zu beiden Fahrgasträumen, unten und oben,
durch diese eine Zugangstür 6 möglich ist. Der Zwischenboden 10 hinter der Schiebetür
6 hat sowohl eine Sicherheits- wie auch eine Komfortfunktion. Die Sicherheitsfunktion
besteht darin, dass nicht unmittelbar hinter der Schiebetür 6 eine Treppe beginnt,
was gefährliche Stolperunfälle verursachen kann. Die Komfortfunktion besteht darin,
dass bei einem Aufstieg vom Unterdeck 5 zum Oberdeck 4 der Zwischenboden 10 einige
erholsame Schritte auf einer horizontalen Ebene ermöglicht, was inbesondere von älteren
Leuten geschätzt wird. Eine Zirkulation zwischen Ober- und Unterdeck und umgekehrt
ist möglich, ohne dass ein vollständig klimatisierter Raum geöffnet werden muss und
dadurch auch ohne dass ein nur sehr reduziert klimatisierter Ein- Ausstiegsraum 9
durchquert werden muss.
[0013] Durch die bogenförmige Ausführung der Aufgangstreppe 7 kann einerseits etwas Fläche
gespart und anderseits ein positiver innenarchtektonischer Effekt erzielt werden.
[0014] Die dargestellte Ausführung ist bezüglich Bestuhlung und Aufteilung in separate Raucher-
und Nichtraucherzonen vorwiegend als Erstklass- oder Luxusausführung gedacht. In der
mit der Fig.5 dargestellten "Econom"-Ausführung ist die Bestuhlung etwas dichter ausgelegt
und wird der dargestellte Fahrgastraum des Unterdecks 5 als ganzes als Nichtraucherzone
bestimmt, wodurch die Abteiltür 12 entfällt. Die Treppensäule 18 erfüllt mehrere Funktionen.
Sie dient als Treppenführung und -Stütze in der Wagenmitte, als Klima- und Installationskanal
für Luft- und Apparatezuleitungen aller Art, als innenarchitektonisches Element und
als Versteifungs- und Verstärkungselement des Wagenkastens.
[0015] In Anbetracht des kleinen Höhenunterschiedes zwischen Ein- Ausstiegsvorraum 9 und
Bodenhöhe im Unterdeck ist in einer kleinen Aenderung der Ersatz der Niedergangstreppe
8 durch eine nicht dargestellte rollstuhlgängige Rampe, vorzugsweise in Bogenform,
vom Ein- Ausstiegsvorraum 9 zum tiefer gelegenen Fahrgastraum im Unterdeck 5 vorgesehen.
Dadurch wird, bei zusätzlicher Platzbereitstellung im Fahrgastraum des Unterdecks
5, eine problemlosere Benützung des Wagens durch Rollstuhlfahrgäste möglich. Bekannte
technische Anpassungen oder Hilfmittel im Bereich der Ein- Ausstiegstüren 2 vervollständigen
die Massnahmen für einen einfachen Behindertentransport.
[0016] Als Zugangstür 6 ist eine bekannte Art Schiebetür mit starren Türflügeln einseitig
oder zentral öffnend vorgesehen. Wird eine besonders grosse Oeffnungsweite benötigt,
ist eine nicht dargestellte zentral öffnende Lateral-Schiebetür vorgesehen, wobei
die beim Oeffnen zurückschiebenden Türelemente in den Wagenseitenwänden umgelenkt
und innerhalb diesen entlang geführt werden.
1. Doppelstock-Reisezugwagen mit beidseitigen Ein-Ausstiegstüren an beiden Enden, Vorräumen
bei den Ein- Ausstiegstüren, einem oberen und einem unteren Fahrgastraum, mit Türen
zu den Fahrgasträumen und Wagendurchgangstüren an beiden Wagenstirnfronten,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zugangstür 6 zwischen einem Ein- Ausstiegsvorraum 9 und einem Zwischenboden
10, den Zugang über eine Niedergangstreppe 8 zu einem Fahrgastraum in einem Unterdeck
5 und über eine Aufgangstreppe 7 den Zugang zu einem Fahrgastraum in einem Oberdeck
4 ermöglichend, angeordnet ist.
2. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugangstür 6 als Schwenktür ausgebildet ist.
3. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennnzeichnet,
dass die Zugangstür 6 als Schiebetür ausgebildet ist.
4. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugangstür 6 als Lateralschiebetür ausgebildet ist.
5. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der Niedergang vom Zwischenboden 10 zum Fahrgastraum im Unterdeck 4 als rollstuhlbefahrbare
Rampe ausgebildet ist.
6. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1 und 5
dadurch gekennzeichnet,
dass die rollstuhlbefahrbare Rampe bogenförmig ausgebildet ist.
7. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufgangstreppe 7 und die Niedergangstreppe 8 bogenförmig ausgebildet sind.
8. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass eine, vom Unterdeckboden zur Oberdeckdecke führende, als Treppenführung und -Stütze,
als Installationskanal und als Verstärkungs- und Versteifungselement dienende, ein
innenarchitektonisches Element bildende Treppensäule 18 vorhanden ist.
9. Doppelstock-Reisezugwagen nach Anspruch 1 und 8
dadurch gekennzeichnet,
dass die Treppensäule 18 einen ellipsenähnlichen Querschnitt aufweist.