[0001] Die Erfindung betrifft einen Kanister gemäss den Oberbegriffen des Anspruches 1 beziehungsweise
des Anspruches 8 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Kanister gemäss Oberbegriff
des Anspruches 10.
[0002] Aus der CH-PS 622 750 ist bereits ein Kanister gemäss der im Oberbegriff des Anspruches
1 erwähnten Art bekannt, bei dem die Faltlinien durch wulstartige Rippen gebildet
sind, die einerseits längs der Hauptmittelebene des Kanisters verlaufen und andererseits
in einer Hälfte quer zur Hauptmittelebene und zwar etwa in ein Viertel beziehungsweise
drei Viertein der Höhe des Kanisters. Die wulstartigen, rippenförmigen Faltlinien
sind herstellungstechnisch schwierig zu erzielen und beeinträchtigen das Erscheinungsbild
des Kanisters, da sie über die Flächen vorstehen und an der Breitseite das Beschriften
und Dekorieren erschweren. Zum anderen ist der Kanister nur schwer zu falten, da die
wulstartigen, rippenförmigen Faltlinien den Faltvorgang nur bedingt, allenfalls in
der Anfangsphase erleichtern und in der Schlussphase erschweren.
[0003] Aus der EP-PS 0 274 742 ist ein Kanister der im Oberbegriff des Anspruches 8 genannten
Art bekannt. Nachteilig ist es, dass Rückstände des Füllgutes in dem ausgeblasenen
hohlen Griffteil verbleiben, was unerwünscht ist. Um diese Nachteile zu vermeiden,
ist es aus der DE-OS 37 22 691 bekannt, den Griffteil nicht mehr hohl auszubilden
sondern mit einem vollen, doppel-T-förmigen Querschnitt. Ein solcher Griffteil weist
eine relativ scharfkantige Profilierung auf, die die Handhabung des Kanisters erschwert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kanister der genannten Art so zu bilden, dass
die erwähnten Nachteile vermieden werden.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch :
a) den Kanister gemäss Anspruch 1;
b) den Kanister gemäss Anspruch 8;
c) das Verfahren zur Herstellung des Kanisters nach Anspruch 10.
[0006] Dadurch, dass die Faltlinien des faltbaren Kanisters als Sicken ausgebildet sind,
ergibt sich nicht nur ein ansprechendes Äusseres des Kanisters, sondern es wird vor
allem auch das Falten erleichtert, da die Sicken dem Falten nicht hinderlich entgegenstehen,
sondern diesen Vorgang unterstützen. Überdies wird das Falten durch die mittlere Faltlinie,
die etwa auf halber Höhe des Kanisters angeordnet ist, weiter erleichtert. Durch die
Beschränkung der Anordnung der Faltlinien auf die Schmalseite des Kanisters bleibt
die Breitseite für Beschriftungen und Dekorationen frei.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Kanisters sind in den Ansprüchen 2 bis 7 umschrieben.
[0008] Um das Falten des Kanisters nach Anspruch 6 zu erleichtern ist eine Ausbildung nach
Anspruch 2 bevorzugt. Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung nach Anspruch 3,
die ein Z-förmiges Falten des Wandteils nach Anspruch 7 unterstützt.
[0009] Es ist grundsätzlich möglich, dass der Kanister einen ovalen oder mehreckigen Querschnitt
aufweist. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 4. Die abgeflachten
Ecken verleihen dem Behälter überdies eine besonders gute Stabilität, die durch eine
konkave Wölbung der abgeflachten Ecken noch unterstützt wird, so dass der Kanister
trotz der Faltbarkeit mit sehr geringer Wandstärke hergestellt werden kann, was wiederum
zu einer Materialeinsparung führt. Die Stabilität und insbesondere die Beschrift-
und Dekorierbarkeit des Kanisters lässt sich nach Anspruch 5 verbessern.
[0010] Die einfachste Faltung ergibt sich aus Anspruch 6, wobei dann der Kopfteil und der
Fussteil in entgegengesetzter Richtung gegeneinander gefaltet sind. Die Weiterbildung
nach Anspruch 7 ermöglicht ein weiteres, Z-förmiges Falten des gefalteten Kanisters,
so dass der Fussteil und der Kopfteil in ursprünglicher Ausrichtung des Kanisters
übereinander liegen und der übrige Teil des Kanisters Z-förmig verläuft.
[0011] Bei Ausbildung des Kanister nach Anspruch 8 wird durch ein Zusammenquetschen der
Enden des hohlen Griffteiles sichergestellt, dass der Inhalt des Kanisters nicht in
den Griffteil gelangen kann und sich somit beim Entleeren keine Rückstände bilden.
Dennoch ist der Griffteil in dem zwischen den Quetschungen liegenden Bereich hohl
und weist dadurch einen gerundeten Querschnitt auf, der die Handhabung erleichtert.
Besonders zweckmässig ist es, wenn der Kanister nach Anspruch 9 ausgestaltet ist,
wodurch die Stappelbarkeit solcher Kanistern bekannterweise erleichter wird.
[0012] Die Herstellung des Kanisters erfolgt vorzugsweise nach Anspruch 10, indem beim üblichen
Blasvorgang für die Herstellung des Kanisters an der Blasform für den Griffteil ein
Unterdruck angelegt wird, wodurch der hohle Griffteil entsteht.
[0013] Der Kanister nach der Erfindung zeichnet sich durch eine optimale Formgestaltung
aus, die trotz Reduzierung des Rohstoffeinsatzes bei der Herstellung ausreichende
Festigkeitseigenschaften des Kanisters ermöglicht. Der Kanister kann als Einweg- oder
Mehrweggebinde verwendet werden und lässt sich im Bedarfsfalle durch das Falten und
die damit verbundene Volumenreduktion kostengünstig entsorgen.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben, dabei zeigen:
- Figur 1
- einen Kanister in Ansicht auf die Breitseite;
- Figur 2
- den Kanister der Figur 1 in Ansicht auf die Schmalseite;
- Figur 3
- den Kanister der Figur 1 im Schnitt III-III der Figur 1;
- Figur 4
- den Kanister der Figur 1 in einer ersten Phase des Faltvorganges;
- Figur 5
- den Kanister in gefaltetem Zustand;
- Figur 6
- den Kanister in einer weiteren Faltmöglichkeit;
- Figur 7
- den Kopfteil des Kanister der Figur 1 im Schnitt VII-VII in einem Blaswerkzeug.
[0015] Die Figuren zeigen einen Kanister mit einem Fussteil 2, einem Kopfteil 4 und einem
dazwischenliegenden Wandteil 6. Im gezeigten Beispiel hat der Kanister einen rechteckigen
Querschnitt mit abgeflachten Ecken 8, die in nicht dargestellter Weise konkav gewölbt
sind. Der Wandteil 6 ist mindestens gegenüber dem Fussteil 2 und Kopfteil 4 etwas
zurückgesetzt. Auf der Schmalseite enthalten die Wände 10 sickenförmige Faltlinien
12,14,16, die sich in einer Hälfte des Kanisters von der Hauptmittelebene 18 über
die Ecken 8 bis zur Wand 20 der Breitseite des Kanisters erstrecken. Die mittlere
sickenförmige Faltlinie 12 ist etwa auf halber Höhe des Kanisters angeordnet. Die
untere Faltlinie 14 und die obere Faltlinie 16 haben jeweils einen Abstand von der
Oberseite und der Unterseite des Kanisters, der etwa der halben Breite des Kanisters
entspricht. Auf der der mittleren Faltlinie 12 gegenüberliegenden Seite des Kanisters
ist eine weitere strichpunktiert angedeutete analoge Faltlinie 17 vorhanden, welche
ein Z-förmiges Falten des Kanisters ermöglicht (vergleiche Figur 6).
[0016] Der Kanister enthält an seinem Kopfteil eine Griffmulde 22 mit einem hohlen Griffteil
24. Ausserdem ist in der Griffmulde 22 der Einfüllstutzen 26 angeordnet. Am oberen
Rand der Griffmulde 22 ist eine Stapelfläche 28 mit Rastwarzen 30 vorhanden, so dass
gleiche Kanister übereinander gestapelt werden können. Der Fussteil 22 enthält hierzu
eine Vertiefung 32, in die die über die Stapelfläche 28 vorstehenden Teile des Griffteiles
24 und des Einfüllstutzen 26 eingreifen können.
[0017] Die Figuren 4 bis 6 zeigen verschiedene Stadien des Faltens des Kanister. Durch Einpressen
des Kanisters auf der Breit-Seite in Höhe der mittleren Faltlinien 12 wird der Kanister
eingeknickt, wie aus Figur 4 hervorgeht. Dann können der Fussteil 2 und der Kopfteil
4 gegeneinander gefalten werden, so dass sich die in Figur 5 gezeigte Faltkonfiguration
ergibt. Dadurch wird das ursprüngliche Volumen des Kanisters bis zu 85 % reduziert.
[0018] Die Faltkonfiguration der Figur 5 ist relativ grossflächig. Sollte es wünschenswert
sein, einen kleinflächigeren Faltkörper zu erhalten, so kann der Faltkörper der Figur
5 nochmals zurückgefaltet werden, wie aus Figur 6 hervorgeht, worauf der Fussteil
und der Kopfteil praktisch parallel übereinander liegen und der mittlere Wandteil
Z-förmig gefaltet ist.
[0019] Wie sich aus den Figuren 1, 2, und 7 ergibt, ist der Griffteil 24 hohl und an seinen
beiden, dem Kanister zugewandten Enden zusammengequetscht, so dass an diesen Quetschstellen
34, 36 ein mediumsdichter Abschluss gegenüber dem Innenraum des Kanisters gegeben
ist. Zur Herstellung des Griffteiles 24 ist das in Figur 7 strichpunktiert gezeigte
Blaswerkzeug 38 geeignet, das einerseits den vorgeblasenen Formling an den Quetschstellen
34, 36 zusammenpresst und im Bereich des Griffteiles über eine Unterdruckleitung 40
einen Unterdruck in der Formausnehmung erzeugt, so dass sich der Griffteil 24 an der
Wandung der Formausnehmung 42 anlegt.
[0020] Der Kanister kann aus den üblichen Werkstoffen hergestellt werden wie Polyäthylen,
Polypropylen und so weiter, die entweder recyclierbar und/oder umweltverträglich entsorgbar
sind. Durch die vorliegende Formgestaltung können die Kanister besonders leicht gemacht
werden, so dass sich erhebliche Materialeinsparungen ergeben.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0021]
- 2
- Fussteil
- 4
- Kopfteil
- 6
- Wandteil
- 8
- Ecke
- 10
- Wand
- 12
- Faltlinie
- 14
- Faltlinie
- 16
- Faltlinie
- 17
- Faltlinie
- 18
- Hauptmittelebene
- 20
- Wand(Breitseite)
- 22
- Griffmulde
- 24
- Griffteil
- 26
- Einfüllstutzen
- 28
- Stapelfläche
- 30
- Rastwarze
- 32
- Vertiefung
- 34
- Quetschstelle
- 36
- Quetschstelle
- 38
- Blaswerkzeug
- 40
- Unterdruckleitung
- 42
- Formausnehmung
1. Kanister, mit einem zwischen einem einen Einfüllstutzen (26) enthaltenden Kopfteil
(4) und einem Fussteil (2) angeordneten Wandteil (6), der in einer vorderen oder hinteren
Kanisterhälfte Faltlinien (12,14,16) zum Falten des Kanisters aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Faltlinien (12,14,16) als Sicken ausgebildet sind, die sich von der Breitseite
(20) des Kanister über die halbe Schmalseite (10) bis zur Hauptmittelebene (18) des
Kanisters erstrecken, wobei eine mittlere Faltlinie (12) etwa auf halber Höhe dem
Kanisters angeordnet ist, der eine obere Faltlinie (16) und eine untere Faltlinie
(14) zugeordnet sind, die sich in der oberen beziehungsweise untere Hälfte des Kanister
befinden.
2. Kanister nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere und die untere Faltlinie
(16,14) jeweils einen Abstand von der Ober- beziehungsweise Unterseite des Kanisters
aufweisen, der angenähert der halben Breite des Kanisters entspricht.
3. Kanister nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass er auf der den Faltlinien
(12,14,16) abgewandten Kanisterhälfte eine der mittleren Faltlinie (12) entsprechende
Faltlinie (17) aufweist.
4. Kanister nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanister
einen mehreckigen Querschnitt aufweist, wobei die Ecken (8) abgeflacht und vorzugsweise
konkav ausgebildet sind und sich die Faltlinien (12,14,16,17) bis über die zugeordneten
abgeflachten Ecken (8) erstrecken.
5. Kanister nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
die Wände (20) der Breitseite gegenüber dem Kopfteil (4) und dem Fussteil (2) nach
innen zurückgesetzt sind.
6. Kanister nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er zunächst
um die mittlere Faltlinie (12) einfaltbar und dann der Kopfteil (4) um die obere Faltlinie
(16) und der Fussteil (2) um die untere Faltlinie (14) gegeneinander faltbar sind.
7. Kanister nach den Ansprüchen 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass er um die zusätzliche
weitere Faltlinie (17) auf der anderen Kanisterhälfte Z-förmig faltbar ist.
8. Kanister mit einem zwischen einem Kopfteil (4) und einem Fussteil (2) angeordneten
Wandteil (6), wobei der Kopfteil (4) einen Einfüllstutzen (26) sowie einen hohlen
Griffteil (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffteil (24) an seinen
dem Kanister zugewandten Enden (34,36) zusammengequetscht ist.
9. Kanister nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffteil (24) in einer
Griffmulde (22) des Kopfteiles (4) angeordnet ist.
10. Verfahren zur Herstellung des Kanisters nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei der
Kanister im Blasextrusionsverfahren hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
beim Blasen des Kanisters am Griffteil (24) des Blaswerkzeuges ein Unterdruck angelegt
wird.