(19)
(11) EP 0 621 352 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1994  Patentblatt  1994/43

(21) Anmeldenummer: 94103543.8

(22) Anmeldetag:  09.03.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C25B 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB LI NL

(30) Priorität: 19.03.1993 DE 4308846

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
D-67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hermeling, Dieter, Dr.
    D-67227 Frankenthal (DE)
  • Hannebaum, Heinz
    D-67069 Ludwigshafen (DE)
  • Kippenberger, Wunibald
    D-67069 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen


    (57) Elektrochemische Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen I


    wobei R C₁-C₆-Alkyl bedeuten, indem man Verbindungen (II) oder deren Gemische, die bei der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol neben I und p-Tolylaldehyddialkylacetal (III) in Gegenwart eines neutralen Leitsalzes oder einer Säure in alkanolischer Lösung entstehen, nach weitgehender Abtrennung von I und gewünschtenfalls eines Teiles der Oxidationsprodukte II und III der weiteren elektrochemischen Oxidation unterwirft.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen der Formel I


    in der die Reste R C₁-C₆-Alkylgruppen bedeuten.

    [0002] Terephthalaldehydtetraalkylacetale sind wertvolle Zwischenprodukte für organische Synthesen und können nach ihrer Hydrolyse in Form des Terephthalaldehyds zur Herstellung von optischen Aufhellern, Faservorprodukten und Polymeren verwendet werden.

    [0003] Aus der JP-A 85/39 183 ist es bekannt, Terephthalaldehydtetraalkylacetale durch Elektrooxidation von p-Tolylaldehyddialkylacetalen in Gegenwart eines aliphatischen Alkohols oder eines Alkohol/Essigsäure-Gemisches und eines neutralen Leitsalzes herzustellen. Ferner wird in dieser Schrift ohne nähere Erläuterungen erwähnt, daß sich p-Xylol elektrochemisch in Gegenwart eines aliphatischen Alkohols und Essigsäure zum entsprechenden Terephthalaldehydtetraalkylacetal oxidieren lasse.

    [0004] Aus der EP-A 12 240 geht die elektrochemische Oxidation von p-Xylol in alkoholischer Lösung in Gegenwart eines neutralen Leitsalzes zu den entsprechenden p-Tolylaldehyddialkylacetalen hervor. Die Direktoxidation zu den jeweiligen Tetraalkylacetalen wird jedoch nicht erwähnt.

    [0005] In der DE-A 33 22 399 wird die anodische Oxidation von p-Xylol zu p-Tolylaldehyddimethylacetal beschrieben, wobei die elektrochemische Umsetzung in Methanol und Schwefelsäure oder einer Sulfonsäure erfolgt. Auch bei diesem Verfahren ist die Direktoxidation zum Terephthalaldehydtetramethylacetal nicht zu beobachten.

    [0006] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die für organische Synthesen wertvollen Terephthalaldehydtetraalkylacetale (I) auf einfache und wirtschaftliche Weise elektrochemisch zugänglich zu machen.

    [0007] Demgemäß wurde ein Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen der Formel I


    in der die Reste R C₁-C₆-Alkylgruppen bedeuten, gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen (II) oder deren Gemische, die bei der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol neben I und p-Tolylaldehyddialkylacetal (III) in Gegenwart eines neutralen Leitsalzes oder einer Säure in alkanolischer Lösung entstehen, nach weitgehender Abtrennung von I und gewünschtenfalls eines Teiles der Oxidationsprodukte II und III der weiteren elektrochemischen Oxidation unterwirft.

    [0008] Bei der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol in alkanolischer Lösung entstehen neben den wertvollen Produkten Terephthalaldehydtetraalkylacetal (I) und p-Tolylaldehyddialkylacetal (III)


    noch die folgenden intermediären methylalkoxylierten Oxidationsprodukte des p-Xylols, welche als Verbindungen (II) bezeichnet werden:


    Bei der elektrochemischen Herstellung von I werden als Ausgangsverbindungen die Verbindungen (II) entweder einzeln oder als Gemisch eingesetzt. Sie sind üblicherweise zu ca. 1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise zu ca. 5 bis 30 Gew.-% Bestandteil der alkanolischen Elektrolyselösung.

    [0009] Darüber hinaus werden auch p-Xylol und p-Tolylaldehyddialkylacetal (III) im Gemisch mit II elektrochemisch oxidiert. Sie sind in einer den Verbindungen (II) entsprechenden Menge in der Elektrolyselösung enthalten.

    [0010] Für den Fall, daß Gemische elektrochemisch oxidiert werden, können die Mengen der verschiedenen Ausgangsverbindungen variieren. In der Regel hat das zu oxidierende Gemisch nach Rückführung der von I und gegebenenfalls von III abgetrennten Komponenten und Zugabe von frischem p-Xylol die folgende Zusammensetzung:
    50 bis 90 Gew.-% p-Xylol
    0,1 bis 2 Gew.-% I
    0,1 bis 5 Gew.-% IIa
    0,1 bis 5 Gew.-% IIb
    5 bis 40 Gew.-% IIc und
    0 bis 30 Gew.-% III
    Als alkanolischer Bestandteil der Elektrolyselösung kommen beispielsweise die folgenden Alkanole in Betracht:
    Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol, n-Pentanol und n-Hexanol, wobei auch die Isomeren der vier zuletzt genannten Verbindungen möglich sind. Besonders bevorzugte Alkanole sind Methanol und Ethanol.

    [0011] Sie dienen nicht nur als Reaktionsmedium für die elektrochemische Oxidation, sondern sie haben auch die Funktion eines Alkoxylierungsmittels. Zweckmäßigerweise sind sie zu 50 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 95 Gew.-% in der Elektrolyselösung enthalten.

    [0012] Ein weiterer Bestandteil der Elektrolyselösung sind neutrale Leitsalze oder Säuren, die auch als Hilfselektrolyte bezeichnet werden können und zur Verbesserung der Leitfähigkeit dienen.

    [0013] Als neutrale Leitsalze dienen z.B. Halogenide, Sulfonate, Sulfate, Phosphonate, Phosphate, Hexafluorophosphate, Tetrafluoroborate und Perchlorate. Ihr kationischer Teil kann ein Alkalimetall, beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium und Rubidium, vorzugsweise Natrium und Kalium, sowie ein quartärer Ammoniumrest sein, z.B. Tetramethylammonium, Tetraethylammonium, Tetra-n-propylammonium, Dimethyldiethylammonium, Dimethyldi-n-propylammonium und Diethyldi-n-butylammonium.

    [0014] Die in Betracht kommenden Leitsalze sind beispielsweise Halogenide wie Natrium- und Kaliumfluorid, Sulfonate wie Natrium- und Kaliumbenzolsulfonat, Sulfate wie Tetramethylammoniummethylsulfat, Phosphonate wie Natriumphosphonat, Phosphate wie Tetramethylammoniummethylphosphat, Hexafluorophosphate wie Natrium- und Kaliumhexafluorophosphat, Tetrafluoroborate wie Tetramethylammoniumtetrafluoroborat, sowie Perchlorate wie Natriumperchlorat, wobei Natriumbenzolsulfonat besonders bevorzugt ist.

    [0015] Darüber hinaus können als Leitsalze auch Mischungen, beispielsweise aus Natrium- und Kaliumbenzolsulfonat eingesetzt werden.

    [0016] Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in Gegenwart eines sauren Hilfselektrolyten durchgeführt werden. Dabei kommen folgende Säuren in Betracht: Schwefelsäure, Halbester der Schwefelsäure wie Methylsulfat, Alkansulfonsäuren wie Methyl- und Ethylsulfonsäure und aromatische Sulfonsäuren wie Benzol- und p-Toluolsulfonsäure, wobei Schwefelsäure und Benzolsulfonsäure bevorzugt sind.

    [0017] Die Hilfselektrolyte werden vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders 0,2 bis 3 Gew.-% in der Elektrolyselösung verwendet.

    [0018] Die Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen (I) kann in den für elektrochemische Oxidationen gebräuchlichen Elektrolysezellen durchgeführt werden. In der Regel eignen sich hierfür besonders ungeteilte Elektrolysezellen. Die Umsetzung kann auch in geteilten Elektrolysezellen durchgeführt werden.

    [0019] Als Anodenmaterial können beispielsweise Edelmetalle wie Platin, Metalloxide wie Bleidioxid, Rutheniumdioxid, Chrom-III-oxid und Metalle wie Titan, die mit einer Metalloxidschicht wie Rutheniumdioxid überzogen sind, sowie Graphit verwendet werden. Als Kathodenmaterial eignen sich z.B. Metalle wie Blei, Eisen, Kupfer, Nickel und Zink, Metallegierungen wie Stahl, Edelmetalle wie Platin sowie Graphit. Vorzugsweise verwendet man für beide Elektroden Graphit.

    [0020] Nach den bisherigen Beobachtungen gelingt die elektrochemische Oxidation um so besser, je höher die Temperaturen sind. Aus diesem Grunde empfiehlt sich ein Bereich von 20 bis 200, vorzugsweise 80 bis 140°C.

    [0021] Die elektrochemische Oxidation kann bei 0,5 bis 20 und vorzugsweise bei 1 bis 10 bar durchgeführt werden.

    [0022] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann bei einer Stromdichte von vorzugsweise 0,1 bis 30 A/dm², besonders 1 bis 10 A/dm² elektrolysiert werden.

    [0023] Die theoretisch notwendige Ladungsmenge beträgt 8 F. Zweckmäßigerweise wendet man in der Praxis 8,5 bis 12 F pro Mol eingesetzter Ausgangsverbindungen auf.

    [0024] Die Elektrolyse kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich erfolgen.

    [0025] Die Aufarbeitung der elektrolysierten Lösung kann nach den üblichen Methoden wie Destillation, Extraktion, Filtration und Kristallisation erfolgen. Vorzugsweise destilliert man die Verfahrensprodukte ab.

    [0026] Nach weitgehender Abtrennung von I und gewünschtenfalls eines Teiles der Oxidationsprodukte II und III, werden die Verbindungen (II) oder deren Gemische der weiteren elektrochemischen Oxidation unterworfen. Insbesondere ist die gänzliche oder teilweise Abtrennung des ebenfalls erwünschten p-Tolylaldehyddialkylacetals (III) dann zu empfehlen, wenn das Verhältnis von I zu III in einen Bereich von ca. 0,03 zu 1 bis 0,33 zu 1, insbesondere 0,2 zu 1 bis 0,3 zu 1 fällt.

    [0027] Für den Fall, daß man überwiegend Terephthalaldehydtetraalkylacetal (I) als Produkt wünscht, kann das entsprechende Dialkylacetal (III) entweder einzeln oder zusammen mit II der elektrochemischen Oxidation unterworfen werden.

    [0028] Besondere Bedeutung hat das erfindungsgemäße Verfahren, wenn man die Verbindungen (II) oder deren Gemische in die Stufe der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol zurückführt.

    [0029] In zwei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die bei der elektrochemischen Oxidation in der Elektrolysezelle anfallende Reaktionslösung auf einen Druck entspannt, der 10 mbar bis 10 bar geringer ist als der Druck in der Elektrolysezelle. Vorzugsweise herrscht in der Elektrolysezelle ein Überdruck, bezogen auf Normaldruck, von 0,1 bis 6 bar. Dieser Druck kann in der Elektrolysezelle bevorzugt durch eine Pumpe aufgebaut werden, aber auch durch ein inertes Gas wie Stickstoff erzeugt werden. Die Reaktionslösung wird nach dem Oxidationsschritt vorzugsweise auf Normaldruck entspannt.

    [0030] Die erste dieser bevorzugten Ausführungsformen sieht ferner folgende kontinuierliche Arbeitsweise vor: Nach Entspannung der Reaktionslösung wird ein Teilstrom der Reaktionslösung abgetrennt und aufgearbeitet. Dieser Teilstrom ist im allgemeinen kleiner als 5 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-% des Gesamtstroms. Durch diesen Teilstrom wird ein Teil des in der Reaktionslösung gelösten Gases aus dem Elektrolysekreis ausgeschleust. Eine gesonderte Entgasung der gesamten Reaktionslösung ist nicht erforderlich, kann jedoch bei kleinen Teilströmen und relativ großen Gasmengen vorteilhaft sein. Die Aufarbeitung des Teilstromes erfolgt wie oben beschrieben. Lösungsmittel, Hilfselektrolyt, Ausgangsverbindungen und ggfs. nicht vollständig oxidierte Zwischenprodukte können der Reaktionslösung, die in die Elektrolysezelle zurückgeführt wird, zugesetzt werden. Die zurückgeführte Reaktionslösung wird weiterhin um die Menge an Ausgangsverbindungen ersetzt, die der Menge des abgetrennten Produktes entspricht. Nach Rückführung und Oxidation wiederholt sich der beschriebene Zyklus beliebig oft.

    [0031] In der zweiten dieser bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird bei diskontinuierlichem Arbeiten ferner beim Entspannen der Reaktionslösung nach der Elektrolyse frei werdendes Gas, wobei es sich überwiegend um aus der Elektrolysezelle ausgeschleusten Wasserstoff handelt, abgetrennt. Daraufhin wird die Reaktionslösung in die Elektrolysezelle zurückgeführt, elektrolysiert und anschließend entspannt. Diese Folge von Verfahrensschritten wird im folgenden als Zyklen bezeichnet. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Reaktionslösung einer Vielzahl Zyklen auszusetzen, wodurch in wirtschaftlicher Weise eine höhere Ausbeute erzielt werden kann als in nur zwei Zyklen. Bevorzugt sind 50 bis 5000 Zyklen, besonders bevorzugt 200 bis 3000. Die Oxidation von p-Xylol in einem Zyklus wird im allgemeinen nicht bis zum vollständigen Umsatz geführt. Je nach Anzahl der Zyklen beträgt der Umsatz im allgemeinen 0,01 bis 5 % des theoretischen Umsatzes. Ist der gewünschte Oxidationsgrad von p-Xylol erreicht, wird die Reaktionslösung auf das Produkt aufgearbeitet. Dies geschieht in an sich bekannter Weise, vorwiegend destillativ. Ist ein Lösungsmittel in der Reaktionslösung vorhanden, so wird dieses abdestilliert. Bei Verwendung von Neutralsalzen als Hilfselektrolyt können diese anschließend abfiltriert werden, bevor das Acetal I destilliert wird. Lösungsmittel, Elektrolyt und nicht umgesetzte Ausgangsverbindung können in weiteren Verfahrensansätzen wieder eingesetzt werden.

    [0032] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens legt man bei diskontinuierlicher Arbeitsweise bevorzugt 60 bis 95, insbesondere 70 bis 90 Gew.-% des umzusetzenden p-Xylols in der Elektrolysezelle vor und gibt die restliche Menge während der Elektrolyse, vorzugsweise kontinuierlich, zu.

    [0033] Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, daß Terephthalaldehydtetraalkylacetale (I) selektiv durch Elektrooxidation direkt aus p-Xylol zugänglich sind. Außerdem ist es vorteilhaft, daß man auch die entsprechenden p-Tolylaldehyddialkylacetale (III) hier als ebenfalls wertvolle Produkte erhalten kann.

    Beispiele



    [0034] Die in den folgenden Beispielen verwendete Elektrolyseapparatur bestand aus einer ungeteilten Durchflußzelle mit 11 bipolaren Graphitelektrodenplatten. Die Elektrodenplatten hatten jeweils eine Fläche von 150 cm². Der Abstand der Elektroden betrug jeweils 1 mm.

    [0035] Die einzelnen Elektrolytlösungen wurden jeweils mit einer Geschwindigkeit von 200 l/h durch die Zelle geleitet.

    Beispiel 1


    Diskontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc)



    [0036] 285 g (1,45 mol) p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc), gelöst in 2 670 g Methanol, wurden in Gegenwart von 30 g Natriumbenzolsulfonat bei 60°C und bei einer Stromdichte von 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde pro Mol eingesetztes p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal eine Ladungsmenge von 5 F verbraucht.

    [0037] Nach Abtrennung von Methanol und Natriumbenzolsulfonat wurde das Rohprodukt destillativ aufgearbeitet. Es wurden 246 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) erhalten.
    Ausbeute, bezogen auf eingesetztes IIc: 75 %
    Ausbeute, bezogen auf umgesetztes IIc (Selektivität) 93 %;
    Umsatz: 80 %
    Die Ausgangsverbindung (IIc) wurde in wiederholten Ansätzen wie folgt hergestellt:
    450 g (4,2 mol) p-Xylol, gelöst in 2520 g Methanol, wurden in Gegenwart von 30 g Natriumbenzolsulfonat bei 65°C und bei einer Stromdichte 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde pro Mol eingesetztes p-Xylol eine Ladungsmenge von 9 F verbraucht.

    [0038] Methanol und Natriumbenzolsulfonat wurden abgetrennt, und das Rohprodukt wurde destillativ auf die folgenden drei Fraktionen aufgearbeitet:

    a) 25 g Terephthalaldehydtetramethylacetal I (Ausbeute 3 %)

    b) 104 g p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal IIc (Ausbeute 13 %)

    c) 448 g p-Tolylaldehyddimethylacetal III (Ausbeute 64 %)


    Beispiel 2


    Diskontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus p-Methoxymethylbenzaldehydimethylacetal (IIc)



    [0039] 127,7 g (0,65 mol) p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal, gelöst in 1200 g Methanol, wurden in Gegenwart von 13 g Natriumbenzolsulfonat bei 60°C und einer Stromdichte 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde eine Ladungsmenge von 5 F verbraucht.

    [0040] Die Aufarbeitung der Elektrolyselösung erfolgte entsprechend Beispiel 1. Es wurden 111,2 g Terephthaldehydtetramethylacetal (I) erhalten.
    Umsatz: 80 %
    Ausbeute: 75 %

    Beispiel 3


    Diskontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus einem Gemisch aus p-Xylol und p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc)



    [0041] Ein Gemisch aus 450 g (4,24 mol) p-Xylol und 110 g (0,56 mol) p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc), gelöst in 2 410 g Methanol, wurde in Gegenwart von 30 g Natriumbenzolsulfonat bei 65°C und einer Stromdichte von 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde pro Mol der eingesetzten Ausgangssubstanzen eine Ladungsmenge von 8,5 F verbraucht.

    [0042] Die Aufarbeitung erfolgte entsprechend Beispiel 1. Neben 172 g IIc wurden folgende Verbindungen isoliert:
    75,8 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I); Ausbeute, bezogen auf p-Xylol und IIc: 7 %
    440,7 g p-Tolylaldehyddimethylacetal (III), Ausbeute, bezogen auf p-Xylol: 63 %

    Beispiel 4


    Diskontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus einem Gemisch aus p-Xylol und p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc)



    [0043] Ein Gemisch aus 450 g (4,24 mol) p-Xylol und 170 g (0,87 mol) IIc, gelöst in 2 350 g Methanol, wurde in Gegenwart von 30 g Natriumbenzolsulfonat bei 50°C und einer Stromdichte von 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde pro Mol der eingesetzten Ausgangssubstanzen eine Ladungsmenge von 12,5 F verbraucht.

    [0044] Die Aufarbeitung erfolgte entsprechend Beispiel 1. Neben 218 g IIc wurden folgende Verbindungen isoliert:
    138 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I); Ausbeute, bezogen auf p-Xylol und IIc: 12 %
    409 g p-Tolylaldehyddimethylacetal (III), Ausbeute, bezogen auf p-Xylol: 58 %

    Beispiel 5


    Kontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus einem Gemisch aus p-Xylol und p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal



    [0045] 110 g einer Elektrolyselösung, bestehend aus 15 Gew.-% p-Xylol, 2,7 Gew.-% p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal, 80,3 Gew.-% Methanol und 2 Gew.-% Natriumbenzolsulfonat, wurden stündlich in einer Durchflußzelle kontinuierlich bei 60°C anodisch oxidiert, d.h. über einen Zeitraum von insgesamt 24 Stunden 396 g (3,74 mol) p-Xylol und 71,3 g (0,36 mol) p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal. Dabei wurde pro Mol der eingesetzten Ausgangssubstanzen eine Ladungsmenge von 10,9 F verbraucht.

    [0046] Die in 24 Stunden gesammelten Elektrolyseausträge (2 650 g) wurden entsprechend Beispiel 1 aufgearbeitet. Neben 4 g p-Xylol, 8 g α-Methoxy-p-xylol und 130 g p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal wurden folgende Verbindungen isoliert:
    101 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I); Ausbeute, bezogen auf in 24 Stunden eingeleitetes p-Xylol und IIc: 11 %
    357 g p-Tolylaldehyddimethylacetal (III), Ausbeute, bezogen auf in 24 Stunden eingeleitetes p-Xylol: 57,5 %

    Beispiel 6


    Kontinuierliche Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus einem Gemisch aus p-Xylol und p-Methoxymethylbenzaldehyddimethylacetal (IIc)



    [0047] Die Durchführung erfolgte entsprechend Beispiel 5. Kontinuierlich wurden pro Stunde 132 g Elektrolyselösung bestehend aus 15 Gew.-% p-Xylol, 2,7 Gew.-% IIc, 80,3 Gew.-% Methanol und 2 Gew.-% Natriumbenzolsulfonat in der Durchflußelektrolysezelle anodisch oxidiert, d.h. über einen Zeitraum von insgesamt 24 Stunden 475,2 g (4,48 mol) p-Xylol und 86,6 g (0,44 mol) IIc. Dabei wurde pro Mol der eingesetzten Ausgangssubstanzen eine Ladungsmenge von 9,1 F verbraucht.

    [0048] Die in 24 Stunden gesammelten Elektrolyseausträge (3 168 g) wurden entsprechend Beispiel 1 aufgearbeitet. Neben 6 g p-Xylol, 12 g α-Methoxy-p-xylol (IIa) und 135 g IIc wurden folgende Verbindungen isoliert:
    71 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I); Ausbeute, bezogen auf in 24 Stunden eingeleitetes p-Xylol und IIc: 6 %
    490 g p-Tolylaldehyddimethylacetal (III), Ausbeute, bezogen auf in 24 Stunden eingeleitetes p-Xylol: 66 %

    Beispiel 7


    Herstellung von Terephthalaldehydtetramethylacetal (I) aus p-Xylol



    [0049] Eine Elektrolytlösung aus 300 g (2,8 mol) p-Xylol, 2 700 g Methanol und 60 g Natriumbenzolsulfonat wurde bei 50°C und bei einer Stromdichte von 3,4 A/dm² anodisch oxidiert. Dabei wurde pro Mol p-Xylol eine Ladungsmenge von 5,5 F aufgewandt. Danach wurden pro Stunde 5 g (47 mmol) p-Xylol eingeleitet. Insgesamt wurden über einen Zeitraum von 9 Stunden 45 g (0,42 mol) p-Xylol eingeleitet, wobei pro Mol p-Xylol eine Ladungsmenge von 10 F verbraucht wurde.

    [0050] Die Aufarbeitung erfolgte entsprechend Beispiel 1. Neben 1 g p-Xylol, 1,7 g α-Methoxy-p-xylol (IIa) und 78 g IIc wurden folgende Verbindungen isoliert:
    60 g Terephthalaldehydtetramethylacetal (I); Ausbeute, bezogen auf p-Xylol 8 %
    305 g p-Tolylaldehyddimethylacetal (III), Ausbeute, bezogen auf p-Xylol: 57 %


    Ansprüche

    1. Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen der Formel I

    in der die Reste R C₁-C₆-Alkylgruppen bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen (II) oder deren Gemische, die bei der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol neben I und p-Tolylaldehyddialkylacetal (III) in Gegenwart eines neutralen Leitsalzes oder einer Säure in alkanolischer Lösung entstehen, nach weitgehender Abtrennung von I und gewünschtenfalls eines Teiles der Oxidationsprodukte II und III der weiteren elektrochemischen Oxidation unterwirft.
     
    2. Verfahren zur elektrochemischen Herstellung von Terephthalaldehydtetraalkylacetalen (I), dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindungen (II) oder deren Gemische mit III in die Stufe der elektrochemischen Oxidation von p-Xylol zurückführt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei kontinuierlicher Fahrweise die erhaltene Reaktionslösung außerhalb der Elektrolysezelle auf einen Druck entspannt, der 10 mbar bis 10 bar geringer ist als der Druck in der Elektrolysezelle, einen Teil der Reaktionslösung auf das Produkt aufarbeitet, den verbleibenden Teil der Reaktionslösung mit einer dem entnommenen Teil entsprechenden Menge der ursprünglich eingesetzten Reaktionslösung versetzt, in die Elektrolysezelle zurückführt, elektrolysiert und entspannt.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei diskontinuierlicher Oxidation des p-Xylols 70 bis 90 Gew.-% des umzusetzenden p-Xylols in der Elektrolysezelle vorlegt und die restliche Menge während der Elektrolyse zugibt.
     
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei diskontinuierlicher Fahrweise die erhaltene Reaktionslösung außerhalb der Elektrolysezelle auf einen Druck entspannt, der 10 mbar bis 10 bar geringer ist als der Druck in der Elektrolysezelle, das beim Entspannen freigesetzte Gas von der Reaktionslösung abtrennt, die Reaktionslösung mindestens einmal in die Elektrolysezelle zurückführt, elektrolysiert, entspannt und von freigesetztem Gas abtrennt und anschließend auf das Produkt aufarbeitet.