[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbsttätigen Einfädeln eines
Schussfadens in eine Öse gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung bezieht
sich weiter auf ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemässen Vorrichtung. Die
Erfindung bezieht sich weiter auf Projektil- und Greiferwebmaschinen mit einer erfindungsgemässen
Vorrichtung.
[0002] Aus der WO 90/11397 (T.784) ist eine Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens
in eine Webmaschine bekannt. Ein aus Rohrstücken zusammengesetzter Führungskanal weist
mindestens eine Stelle auf, an der die Rohrstücke in Fadenlaufrichtung voneinander
beabstandet sind. Dieser quer zum Führungskanal verlaufende Spalt erlaubt Funktionsorgane
- wie z. B. die Öse eines Fadenspanners - in den Fluidstrom des Führungskanales einzuführen,
so dass ein pneumatisch durch den Führungskanal geförderter Schussfaden ebenfalls
durch die vorgelegte Öse hindurch getragen wird. Der Führungskanal weist in seiner
Längsausdehnung einen durchgehenden Schlitz auf, derart, dass ein in die Öse eingefädelter
Schussfaden während einer Schwenkbewegung des Fadenspanners durch den Schlitz des
Führungskanales gezogen wird und somit vollständig ausserhalb des Führungskanals zu
liegen kommt. Bei dieser bekannten Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens muss
die Öse des Fadenspanners von Hand in den Führungskanal eingeschwenkt werden. Sobald
die Öse dem Führungskanal vorgelegt ist, wird ein Luftventil betätigt, und ein Schussfaden
wird durch den Führungskanal und die vorgelegte Öse geblasen.
[0003] Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist, dass die Öse präzise von Hand im Führungskanal
zu positionieren ist, um daraufhin den Schussfaden durch eine Betätigung von Fluiddüsen
automatisch einzuziehen und in die Oese einzufädeln. Ein weiterer Nachteil ist darin
zu sehen, dass die Lage des Führungskanals fest und unveränderlich vorgegeben ist.
Dies beschränkt sowohl die Bewegungsfreiheit des Fadenauslenkorganes als auch des
Schussfadens. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass für jeden Schussfaden
ein zugehöriger Führungskanal notwendig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst gemäss den kennzeichnenden Merkmalen von
Anspruch 1. Die Unteransprüche beziehen sich auf weitere, vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemässen Vorrichtung. Weiter wird die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren
gemäss den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 11.
[0006] Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Führungskanal durch eine Antriebsvorrichtung
in eine Einfädelstellung gebracht wird und nach erfolgtem Einfädeln wieder entfernt
wird, so dass der Führungskanal die Bewegungsfreiheit eines Fadenauslenkorganes während
des Webbetriebes nicht einschränkt. Weiter ist es vorteilhaft, dass sich die gegenseitige
Lage zwischen Führungskanal und einer vorgelegten Öse anpasst, so dass ein Schussfaden
sicher und ohne manuelle Hilfestellung in die Öse einfädelbar ist. Weiter ist es vorteilhaft,
dass ein einziger Führungskanal zum Einfädeln einer Mehrzahl von Oesen genügt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
zeigen:
- Fig. 1a
- Ein Führungskanal mit einem Fadenauslenkorgan mit vorgelegter Öse;
- Fig. 1b
- eine Seitenansicht eines Farbwählers einer Greiferwebmaschine;
- Fig. 1c
- eine Aufsicht zum Fadenverlauf während des Einfädelvorganges bei einer Greiferwebmaschine;
- Fig. 2a
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Führungskanals mit einem Fadenauslenkorgan
mit vorgelegter Öse;
- Fig. 2b
- eine Seitenansicht des Fadenlaufes einer Projektilwebmaschine;
- Fig. 2c-2e
- Details zur gegenseitigen Positionierung von Führungskanal und Öse;
- Fig. 2f
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Einfädelvorrichtung.
[0008] In Fig. 1a ist eine Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 dargestellt, die aus einem
Fadenleitkanal 2a sowie einem Ausrichtbereich 2c besteht. Der Fadenleitkanal 2a weist
eine Eintrittsöffnung 2k auf, eine Austrittsöffnung 2e sowie einen in Laufrichtung
2g des Schussfadens 3a verlaufenden Schlitz 2d. Ein Fadenauslenkorgan 4a mit Öse 5a
liegt an der Anschlagfläche 2f des Ausrichtbereiches 2c an. Die derart in einer Einfädelstellung
vorgelegte Öse 5a wird von dem aus dem Fadenleitkanal 2a ausströmenden Fluid durchströmt,
so dass die Fadenspitze eines durch den Fadenleitkanal 2a geförderten Schussfadens
3a durch die vorgelegte Öse 5a getragen wird und der Schussfaden 3a somit in das Fadenauslenkorgan
4a eingefädelt wird. Eine Fluiddüse 13b beschickt den Fadenleitkanal 2a mit einem
Fluid. Das ausströmende Fluid einer weiteren Fluiddüse 13c leitet den Schussfaden
3a nach erfolgtem Einfädeln in eine bestimmte Richtung. Die Fluiddüsen 13b, 13c können
beispielsweise an der Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 befestigt sein.
[0009] In Fig. 1b ist ein sogenannter Farbwähler 26 einer Greiferwebmaschine dargestellt.
Der Farbwähler 26 hat die Aufgabe, über die Fadenauslenkorgane 4a, 4b, 4c, 4d dem
Greifer 12 den jeweils einzutragenden Schussfaden 3a, 3b, 3c, 3d zu übergeben. Der
Farbwähler 26 besteht weiter aus einer Antriebsvorrichtung 15 sowie aus Kraftübertragungsmitteln
16a, 17a für den Antrieb der Fadenauslenkorgane 4a-4d. Das Fadenauslenkorgan 4a ist
in einer Grundstellung 4a', in einer Einfädelstellung 4a''' sowie in einer Fadenübergabestellung
4a'' dargestellt. Ist der Schussfaden 3a in die Öse 5a des Fadenauslenkorganes 4a
einzufädeln, z.B. nach einem Fadenbruch, so wird das Zuführorgan 7 der Fadenleit-
und Auflagevorrichtung 2 von einer Grundstellung 7b in eine Einfädelstellung 7a gebracht.
Eine Antriebsvorrichtung wirkt über Kraftübertragungsmittel 14 auf das Zuführorgan
7. Die Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2, die über Federmittel 6 mit dem Zuführorgan
7 verbunden ist, wird somit in eine Einfädelstellung gebracht. Daraufhin wird das
Fadenauslenkorgan 4a aus seiner Grundstellung 4a' in die Einfädelstellung 4a''' gebracht,
so dass das Fadenauslenkorgan 4a auf die Anschlagfläche 2f zu liegen kommt und auf
diese eine Kraft ausübt, so dass die gegenseitige Lage von Fadenauslenkorgan 4a und
Fadenleitvorrichtung 2 gegenseitig angepasst wird, da die Fadenleitvorrichtung 2 und
eventuell auch das Fadenauslenkorgan 4a federnd gelagert sind. Somit kommt die Öse
5a, wie in Fig. 1a dargestellt, in eine definierte Lage bezüglich der Austrittsöffnung
2e des Fadenleitkanales 2a zu liegen. Weiter ist in Fig. 1b das Gewebe 11c sowie das
Webfach 11 mit oberem Webfach 11b und unterem Webfach 11a dargestellt, welche in der
dargestellten Ansicht dem Farbwähler 26 vorgelagert ist.
[0010] Das Fadenauslenkorgan 4a ist üblicherweise zwischen den beiden Extrempositionen Grundstellung
4a' und Fadenübergabestellung 4a'' in jeder Lage positionierbar, so z.B. in der dargestellten
Einfädelstellung 4a'''. Die jeweilige Einfädelstellung 4a''' hat daher zwischen den
betriebsmässigen Umkehrstellungen des Fadenauslenkorgans 4a zu liegen. Es erweist
sich als vorteilhaft, die Einfädelstellung 4a''' in der Nähe der Fadenübergabestellung
4a'' zu wählen, da alle Fadenauslenkorgane 4a bis 4d mit Oesen 5a bis 5d in der Fadenübergabestellung
4a'' sehr ähnlich ausgerichtet sind. In der Grundstellung 4a' können die einzelnen
Fadenauslenkorgane 4a bis 4d mit Oesen 5a - 5d unterschiedlich ausgerichtet sein.
[0011] Fig. 1c zeigt den in Fig. 1b dargestellten Einfädelvorgang aus einer Draufsicht.
Das Zuführorgan 7 mit Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 sowie das Fadenauslenkorgan
4a sind in die Einfädelstellung gebracht. An der Fadenleit- und Auflagevorrichtung
2 sind zwei Fluiddüsen 13b, 13c angebracht, um den Schussfaden 3a während dem Einfädelvorgang
in die entsprechende Richtung zu fördern. Für jeden Schussfaden 3a-3d ist eine Fluiddüse
13a, 13d, 13e, 13f fest auf einem Grundträger verankert, wobei jede Fluiddüse in Richtung
der Eintrittsöffnung 2k des Fadenleitkanales 2a zeigt. Die Richtung der Eintrittsöffnung
2k bezieht sich auf die Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 in Einfädelstellung. Der
einzufädelnde Schussfaden 3a wird somit vorerst von der Fluiddüse 13a in Richtung
der Eintrittsöffnung 2k gefördert, daraufhin von der Fluiddüse 13b in die Eintrittsöffnung
2k, durch den Fadenleitkanal 2a und die vorgelegte Öse 5a des Fadenauslenkorganes
4a gefördert, und anschliessend mit der Fluiddüse 13c in einen Trichter 23 gefördert.
Vom Trichter 23 gelangt der Schussfaden 3a in eine Fadenklemm- oder Fadenschneidvorrichtung
19, wo der Faden gehalten wird. Nach erfolgtem Einfädeln des Schussfadens 3a wird
vorerst die Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 durch das Zuführorgan 7 in die Grundstellung
7b zurückbewegt. Dabei wird der durch die Öse 5a gehaltene Schussfaden 3a durch den
Schlitz 2d des sich quer zur Laufrichtung 2g bewegenden Fadenleitkanales 2a gezogen.
Sobald der Schussfaden 3a ausserhalb des Fadenleitkanales 2a liegt, kann dieser vom
Fadenauslenkorgan 4a zum Beispiel in eine Grundstellung 4a' oder in eine Einfädelstellung
4a''' gebracht werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schlitz 2d derart
angeordnet, dass der Schussfaden 3a durch eine Bewegung der Fadenleit- und Auflagevorrichtung
2 aus dem Fadenleitkanal 2a weggefördert wird. Ebenso könnte der Schlitz 2d derart
in der Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 angeordnet sein, dass bei der vorerst in
Ruhe verbleibenden Fadenleit- und Auflabevorrichtung 2 das Fadenauslenkorgan 4a wegbewegt
wird, und dabei der Schussfaden 3a, der Bewegung der Öse 5a folgend, durch den Schlitz
2d aus dem Fadenleitkanal 2a gezogen wird.
[0012] Ein in der Fadenklemm- oder Fadenschneidvorrichtung 19 gehaltener Schussfaden 3a
wird durch das Fadenauslenkorgan 4a dem sich eintragenden Greifer 12 vorgelegt, der
Schussfaden 3a durch die Fadenschneidvorrichtung 18 geschnitten und vom Greifer 12
in das offene Webfach 11 eingetragen. Das im Trichter 23 verbleibende Fadenstück wird
daraufhin abgesaugt.
[0013] Mit einer einzigen Fadenleit- und Auflagevorrichtung lassen sich nacheinander mehrere
Fadenauslenkorgane 4a bis 4d mit Oesen 5a bis 5d einfädeln. In Fig. 1c sind gestrichelt
die Lagen dargestellt, die die Fadenauslenkorgane 4b, 4e, 4d in Einfädelstellung bezüglich
des Ausrichtebereiches 2c einnehmen würden.
[0014] In Fig. 2a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum selbsttätigen
Einfädeln eines Schussfadens 3a in eine Öse 5a dargestellt. Vier Schussfäden 3a-3d
sind über Fadenführungskanäle 20a-20d den Fadenauslenkorganen 4a-4d mit Ösen 5a-5d
zugeführt, und führen weiter in die Fadenführungskanäle 21a-21d. Die dargestellte
Anordnung dient z.B. als Fadenspanner bei Projektilwebmaschinen. Während des Schussfadeneintrages
in eine Projektilwebmaschine ist ein Fadenauslenkorgan 4a derart angehoben, dass zwischen
gegenüberliegenden Fadenführungskanälen 20a und 21a keine Fadenumlenkung entsteht.
Nach erfolgtem Schussfadeneintrag wird der eingetragene Schussfaden 3a gestreckt,
indem das Fadenauslenkorgan 4a sich nach unten in die gestrichelt dargestellte Position
bewegt und dadurch auf den Schussfaden 3a eine Zugkraft ausübt. Die Fadenauslenkorgane
4a-4d sind auf einer Drehachse 9 gelenkig gelagert und können, wie am Fadenauslenkorgan
4d dargestellt, mit einer Federelement 6, das an einem Rahmen befestigt ist, unter
Vorspannung gehalten werden. Die Stellung der einzelnen Fadenauslenkorgane 4a-4d wird
durch exzentrische Nockenscheiben 10 bestimmt, die auf einer Antriebsachse befestigt
sind und mit einer Antriebsvorrichtung 8 angetrieben werden. Erfindungsgemäss wird
zum Einfädeln des Schussfadens 3a in die Öse 5a ein zuführbarer Fadenleitkanal 2a,
2b verwendet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht der Fadenleitkanal aus zwei
V-förmig angeordneten Fadenleitkanälen 2a, 2b, derart, dass zwischen den beiden Fadenleitkanälen
2a, 2b ein Spalt besteht, zwischen den die Öse 5a des Fadenauslenkorganes 4a einführbar
ist. Während des Webbetriebes der Projektilwebmaschine ist der über ein Zuführorgan
7 gehaltene Fadenleitkanal 2a, 2b in einer Grundstellung 7b. Um einen Schussfaden
3a-3d in eine Öse 5a-5d einzufädeln, z.B. nach einem Schussfadenbruch, wird der Fadenleitkanal
2a, 2b durch die Antriebsvorrichtung 8 in Bewegungsrichtung 7c bewegt und entsprechend
dem einzufädelnden Faden 3a-3d in eine Einfädelstellung 7a gebracht. In der Einfädelstellung
7a verbindet der Fadenleitkanal 2a, 2b jeweils zwei gegenüberliegende Paare von Fadenführungskanälen
wie z.B. 20a mit 21a oder 20b mit 21b. Um z.B. den Schussfaden 3a in die Öse 5a einzufädeln,
wird der Fadenleitkanal 2a, 2b und die Öse 5a in eine Einfädelstellung positioniert,
derart, dass die Öse 5a in den Fluidstrom des Fadenleitkanales 2a, 2b zu liegen kommt.
Daraufhin wird der Schussfaden 3a mit einem Fluid durch den Fadenführungskanal 20a
zugeführt. Die Spitze des Schussfadens 3a wird über den Fadenleitkanal 2a, durch die
Öse 5a und den Fadenleitkanal 2b zum Fadenführungskanal 21a gefördert und weiter dem
Schusseintragsorgan zugeführt. Daraufhin wird der Fadenleitkanal 2a, 2b durch die
Antriebsvorrichtung 8 in Bewegungsrichtung 7c wieder in die Grundstellung 7b gefördert,
wobei der Schussfaden 3a durch die in Längsrichtung des Fadenleitkanales 2a, 2b verlaufenden
Schlitze 2d aus dem Fandenleitkanal 2a, 2b austritt.
[0015] Ein Schussfaden 3a, der durch die Oese 5a verläuft und ansonsten zwischen dem Führungskanal
20a und dem Führungskanal 21a frei verläuft, kann natürlich auch wieder in den Fadenleitkanal
hineingebracht werden. Dazu wird die Oese 5a in Einfädelstellung gebracht und daraufhin
den Fadenleitkanal 2a, 2b durch die Antriebsvorrichtung 8 in Bewegungsrichtung 7c
von der Grundstellung 7b in die Einfädelstellung 7a bewegt.
[0016] Während der Bewegung des Fadenleitkanals 2a, 2b nähern sich die Schlitze 2d dem Schussfaden
3a; der Fadenleitkanal 2a, 2b schiebt sich weiter über den Schussfaden 3a, so dass
der Schussfaden 3a durch die Schlitze 2d tretend innerhalb des Fadenleitkanals 2a,
2b zu liegen kommt. Der Vorteil, dass der Schussfaden 3a wieder in den Fadenleitkanal
2a, 2b zu liegen kommt, ist darin zu sehen, dass der Schussfaden 3a besser in Schusseintragsrichtung
förderbar ist, insbesondere wenn der Fadenleitkanal 2a, 2b noch über Hilfsdüsen 24a,
24b verfügt.
[0017] Die Notwendigkeit, den Schussfaden 3a derart in Schusseintragsrichtung zu fördern,
ist z.B. dann gegeben, wenn das Projektil 45 einer Projektilwebmaschine die Spitze
des Schussfadens 3a nicht greifen konnte und deshalb der bereits eingefädelte Schussfaden
3a dem Projektil 45 erneut vorgelegt werden muss.
[0018] In Fig. 2b ist der Fadenlauf mit einer erfindungsgemässen Einfädelvorrichtung 39
an einer Projektilwebmaschine schematisch dargestellt. Mittels eines Injektors 31
am Eintritt in einen Schussfadenspeicher 32, der einen Druckluftanschluss 33 besitzt,
wird der Schussfaden 3a durch ein Wickelrohr 34 in den Wickelbereich einer Speichertrommel
35 gebracht. Von dort kann der Schussfaden 3a durch ein gebogenes Führungsrohr 34a
einer weiteren Injektordüse 36 zugeführt werden, von welcher der Schussfaden 3a angesaugt
wird, wenn durch eine Leitung 37 ein Fluid herangeführt wird. Der Schussfaden 3a gelangt
über eine Fadenbremse zur Einfädelvorrichtung 39. Der Injektordüse 41 wird über die
Leitung 40 ein Fluid zugeführt. Der Schussfaden 2a folgt dem Fadenleitkanal 2a, wird
duch die vorgelegte Öse 5a getragen und folgt weiter dem Fadenleitkanal 2b zur nächsten
Injektordüse 42 mit Fluidleitung 43. Über ein Rohrstück 44 wird der Schussfaden 3a
dem Webfach 11 und somit in die Nähe der Projektils 45 geführt. Die Vorrichtung, die
den Schussfaden 3a dem Projektil 45 zuführt und an diesem befestigt, ist nicht dargestellt.
Durch die erfindungsgemässe Einfädelvorrichtung 39 ist somit ein vollständig automatisches
Einziehen des Schussfadens 3a in eine Projektilwebmaschine möglich.
[0019] In Fig. 2c ist ein Detail zur gegenseitigen Positionierung von Führungskanal 2a und
Öse 5a einer Einfädelvorrichtung 39 dargestellt. Der Führungskanal 2a wird aus seiner
zurückgenommenen Grundstellung 7b in Bewegungsrichtung 7c dem Fadenauslenkorgan 4a
zugeführt. Dabei muss die Austrittsöffnung 2e des Fadenleitkanales 2a mit der Öse
5a möglichst in Deckung gebracht werden, so dass der einzutragende Schussfaden ungehindert
die Öse 5a passiert. Um in Bewegungsrichtung 7c eine genaue gegenseitige Positionierung
zwischen Fadenleitkanal 2a und Öse 5a zu ermöglichen, ist am Zuführorgan 7 ein Distanzsensor
22 angebracht, der die Distanz zum Fadenauslenkorgan 4a erfasst.
[0020] Der Fadenleitkanal 2a, 2b als auch die Fadenauslenkorgane 4a-4d können federnd gelagert
sein. In Fig. 2d ist ein Fadenauslenkorgan 4a dargestellt, das bezüglich der Austrittsöffnung
2e des Fadenleitkanales 2a zu hoch liegt. Dies wird, wie in Fig. 2a dargestellt, durch
eine entsprechende Stellung der Nocke 10 erreicht. Das Fadenauslenkorgan 4a lässt
sich nach unten auslenken, wobei die Zugfeder 6 eine entsprechende Gegenkraft erzeugt.
Am Fadenleitkanal 2a ist ein Ausrichtelement 2c befestigt, das sich in Bewegungsrichtung
7c bewegend über das Fadenauslenkorgan 4a schiebt und ab einer gewissen Stellung über
den Auflagebereich 2h mit dem Fadenauslenkorgan 4a in Berührung kommt und dieses nach
unten drückt. Das Ausrichtelement 2c gewährleistet somit, dass die Öse 5a und die
Austrittsöffnung 2e des Fadenleitkanales 2a gegenseitig positioniert sind. In Fig.
2e ist ein weiteres Ausführungsbeispiel zur gegenseitigen Positionierung der Öse 5a
mit der Austrittsöffnung 2e des Fadenleitkanales 2a dargestellt. Dabei wird die Öse
5a zu tief vorgelegt, wobei das Fadenauslenkorgan 4a eine nach unten wirkende Federkraft
F aufweist, so dass die Öse 5a während des Einfahrens des Fadenleitkanales 2a in Bewegungsrichtung
7c über den Auflagebereich 2h angehoben wird und somit in einer vorteilhaften Position
der Austrittsöffnung 2e vorgelegt wird.
[0021] In Fig. 2f ist ein weiters Ausführungsbeispiel einer Fadenleit- und Ausrichtevorrichtung
2 dargestellt. Zwischen den beiden Fadenleitkanälen 2a, 2b ist ein Ausrichtelement
2c angeordnet, das mit den Fadenleitkanälen 2a, 2b fest verbunden ist und zusammen
mit den Fadenleitkanälen 2a, 2b die Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 bildet. Die
Fadenleit- und Auflagevorrichtung 2 ist mit dem Zuführorgan 7 verbunden und über das
Zuführorgan 7 sowie mit der Antriebsvorrichtung 8 in Bewegungsrichtung 7c in eine
Einfädelstellung 7a positionierbar. Das Fadenauslenkorgan 4a kann sich bereits vorgängig
in einer ungefähren Einfädelstellung befinden. Gegen Ende des Einfahrens der Fadenleit-
und Auflagevorrichtung 2 in die Einfädelstellung 7a berühren sich das Ausrichtelement
2c und das Fadenauslenkorgan 4a und das Ausrichtelement 2c gleitet im Bereich der
Öse 5a über das Fadenauslenkorgan 4a. Wie mit Fig. 2d ausführlich beschrieben ist
das Fadenauslenkorgan 4a nachgiebig gelagert und wird durch das einfahrende Ausrichtelement
2c nach unten gedrückt, wobei durch die Feder 6 eine gegen das Ausrichtelement 2c
wirkende Reaktionskraft F entsteht. Die Öse 5a kommt somit in einer genau bestimmten
Position in den Fadenleitkanal 2a, 2b zu liegen. Natürlich kann auch die Fadenleit-
und Auflagevorrichtung 2 vorgängig in eine Einfädelstellung gebracht werden und erst
nachträglich das Fadenauslenkorgan 4a eingeschwenkt werden, wobei das Fadenauslenkorgan
4a federnd gelagert in der Einfädelstellung eine Kraft F auf das Ausrichtelement 2c
ausübt.
[0022] Um den Schussfaden 3a besser zu fördern ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel gegen
Ende des ansteigenden Fadenleitkanales 2b eine Fluiddüse 24a mit Zuleitung 25a angebracht,
die einen ungefähr in Richtung eines Fadenführungskanals 21a-21d gerichteten Fluidstrom
bewirkt, um den Schussfaden 3a in den und durch einen vorgelegten Fadenführungskanal
21a bis 21d zu fördern.
[0023] Im Fadenleitkanal 2a, 2b können weitere Fluiddüsen zur Förderung des Schussfadens
3a angebracht sein, wie z.B. die im Fadenleitkanal 2a angebrachte Fluiddüse 24b mit
Zuleitung 25b. Die Fluiddüse 24b unterstützt die notwendige Richtungsänderung der
sich eintragenden Spitze des Schussfadens 3a im Bereich der Austrittsöffnung des Fadenleitkanals
2a. Dadurch wird das Einfädeln des Schussfadens 3a in die vorgelegte Oese 5a unterstützt.
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Einfädeln eines Schussfadens (3a) in eine Öse (5a) eines
bewegbaren Fadenauslenkorganes (4a) einer Webmaschine, mit Fluiddüsen (13b, 13c) und
einem Fadenleitkanal (2a) zur Förderung des Schussfadens (3a), wobei der Fadenleitkanal
(2a) in Laufrichtung (2g) des Schussfadens (3a) einen durchgehenden Schlitz (2d) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fadenauslenkorgan (4a) und/oder der Fadenleitkanal (2a) federnd gelagert
sind, dass das Fadenauslenkorgan (4a), und/oder der Fadenleitkanal (2a) mit Antriebsmitteln
(8) in eine gegenseitige Einfädelstellung bewegbar sind, derart, dass die Öse (5a)
der Austrittsöffnung (2e) des Fadenleitkanals (2a) vorliegt, und dass in der Einfädelstellung
ein Ausrichtelement (2c) die gegenseitige Lage von Austrittsöffnung (2e) und Öse (5a)
bestimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (2c)
in Laufrichtung (2g) des Schussfadens (3a) unmittelbar anschliessend an die Austrittsstelle
(2e) angeordnet ist, wobei das Ausrichtelement (2c) mit dem Fadenleitkanal (2a) verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtelement (2c)
eine Anschlagfläche (2f) aufweist, auf der in der Einfädelstellung das Fadenauslenkorgan
(4a) aufliegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenleitkanal
(2a) aus zwei in Laufrichtung (2g) des Schussfadens (3a) aufeinanderfolgenden Teilen
(2a, 2b) besteht, die in Laufrichtung (2g) derart beabstandet sind, dass zwischen
die beiden Fadenleitkanäle (2a, 2b) mindestens ein Fadenauslenkorgan (4a) mit Öse
(5a) einführbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fadenleitkanäle
(2a) und (2b) in Laufrichtung (2g) des Schussfadens (3a) linear hintereinander angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fadenleitkanäle
(2a) und (2b) in Laufrichtung (2g) des Schussfadens (3a) V-förmig hintereinander angeordnet
sind, wobei die Austrittsöffnung (2e) des Fadenleitkanales (2a) und die Eintrittsöffnung
(2k) des Fadenleitkanales (2b) einander gegenüber liegen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenleitkanal
(2a, 2b) mindestens eine Fluiddüse (24a, 24b) aufweist, durch die ein Fluid in den
Fadenleitkanal (2a, 2b) einströmt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes einzelne
Fadenauslenkorgan (4a) mit Öse (5a) aus einer Mehrzahl von Fadenauslenkorganen (4a-4d)
sowie ein einziger Fadenleitkanal (2a) mit Ausrichtelement (2c) jeweils in eine gegenseitige
Einfädelstellung bewegbar sind.
9. Greiferwebmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Projektilwebmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
11. Verfahren zum selbsttätigen Einfädeln eines Schussfadens (3a) in eine Öse (5a) eines
bewegbaren Fadenauslenkorganes (4a) einer Webmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öse (5a) des Fadenauslenkorgans (4a) in eine ungefähre Einfädelstellung bewegt
wird, dass ein geschlitzter Fadenleitkanal (2a) in eine ungefähre Einfädelstellung
bewegt wird, dass die gegenseitige Lage von Fadenleitkanal (2a) und Öse (5a) durch
ein Ausrichtelement (2c) angepasst wird, derart, dass der Öse (5a) eine Austrittsöffnung
(2e) des Fadenleitkanales (2a) vorgelegt wird, so dass der mit einem Fluid geförderte
Schussfaden (3a) dem Fadenleitkanal (2a) zugeführt wird, den Fadenleitkanal (2a) durchläuft,
und anschliessend durch die vorgelegte Öse (5a) getragen wird, und dass nach erfolgtem
Einfädeln die gegenseitige Lage von Fadenauslenkorgan (4a) und Fadenleitkanal (2a)
derart verändert wird, dass der Faden (3a) durch den Schlitz (2d) aus dem Fadenleitkanals
(2a) herausgezogen wird.
12. Greiferwebmaschine betrieben mit einem Verfahren nach Anspruch 11.
13. Projektilwebmaschine betrieben mit einem Verfahren nach Anspruch 11.